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  1. #21
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    7:23 Uhr
    „Avila“



    Jacob merkte schnell, dass Kate es die ersten Augenblicke noch etwas langsamer angehen wollte und machte erstmal irgendwelche Übungen, von denen er selbst zwar nicht viel verstand, sie aber irgendwie Faszinierend… fand. Oder beschrieb er damit eher den Anblick, der sich ihm bot, als er Kates Körper erneut musterte? Er knurrte einen kurzen Augenblick und wandte sich schnell von dem zauberhaften Anblick ab. Komm wieder runter verdammt! redete er sich selbst ein und spähte ab diesem Augenblick nur noch aus dem Augenwinkel, ob Kate bereits fertig war oder nicht.

    Dann beendete die junge Frau ihre Übungen auch schon und erläuterte ihre von vorne bis hinten durchstrukturierte Planung für den anstehenden Morgen und schlug zugleich sogar noch ein Hotel vor, das sich in der Nähe befinden sollte und gleichzeitig alle wichtigen Bedürfnisse decken konnte. Na dann. Worauf warten wir? fragte Jacob sich, als er sich wieder eingekriegt hatte, konnte die Frage selbst aber nicht mehr aussprechen, da Kate nun auch schon etwas unternehmungslustiger schien und mit einem selbstverständlichen „Und da du zahlst, bin ich damit einverstanden.“ endete.

    Anfangs war Fisher von der ganzen Sache noch etwas überrumpelt, aber er gewöhnte sich schnell an den Gedanken. So teuer wird’s schon nicht werden… munterte er sich dabei selbst ein wenig auf und nickte einverstanden: „Wenn’s da eine Dusche gibt, bin ich gerne bereit zu zahlen. Und…“ er stoppte für einen kurzen Moment, „…wenn ich dich so angucke, willst du bestimmt auch ganz dringend eine.“ Endete er in gewohnt scherzender aber stichelnder Stimmlage.

    „Also dann.“ Fügte der Südafrikaner noch schnell hinzu und ging voraus zur Shuttletür und betätigte die auf Hüfthöhe liegende, noch rot aufleuchtende Konsole. Jene rote Lampe machte aber nur wenig später Platz für ein helles, grünes Licht und unter dem plötzlichen Zischen setzte sich die Shuttletür in Bewegung.
    Dieses Mal beließ Jacob es bei der Geste, dass Kate vorgehen sollte, da er das Gefühl nicht los wurde, dass sie schon verstand, worum es ging und er es dadurch nicht erneut kommentieren musste. Nachdem sie die Tür also passiert hatte, verließ auch Jacob das Shuttle und die vermutlich noch immer schlafende Jolene und machte sich zusammen mit Kate auf den Weg in das Hotel ‚Aragia‘.


    7:24 Uhr
    -------> Hotel Aragia

  2. #22
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    <----- Die Andockbuchten

    13:36 Uhr



    „Könnte allerdings weh tun.“ Entgegnete Kate schulterzuckend und erfüllte somit genau Jacobs Erwartungen. Ob du dich jemals ändern wirst? wunderte er sich über die junge Frau, unwissend, dass er sich diese Frage auch selbst hätte stellen können. Doch sein Verstand überspielte diesen Gedanken schnell und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf sein jüngeres Gegenüber. „Ich meine, nicht dass dann alle Leute im Raumhafen zusammenlaufen, weil du so schreist.“, fügte Kate also ihrer eben noch kurzen Antwort hinzu und zwang Jacob dazu, das aufkommende, äußerst breite Grinsen zu unterdrücken. Das hättest…ich? Schreien? Irgendwas läuft hier doch falsch. Mit spielerischer Leichtigkeit verdrängte der 25-jährige jedoch auch diesen eher sinnfreien Gedanken und lauschte weiter den Worten der 22-jährigen: „Und wer weiß, was Jolene sich dann von dir oder mir denkt.“ Ich weiß das. kommentierte Fisher auch diese Aussage gedanklich. Ich bin der charmante Gentleman auf der Jagd und du bist mir direkt vor die Flinte gelaufen. Das denkt Jolene. Oh ja, das würde sie denken. Der Südafrikaner kannte die Besitzerin der Avila nun mittlerweile ein knappes Jahr. Und sie war eine der ganz wenigen, die überhaupt wussten, wer Jacob war. Und dank dieses Verhältnisses konnte Fisher nur zu gut einschätzen, wie Jolenes Gedanken in einer solchen Situation aussehen mochten.

    „Aber klar, kann ich machen.“, beendete Kate schließlich ihre Antwort. Jacob quittierte den Schlussatz mit einem knappen Peng! und zeigte nach außen ein zufriedenes Lächeln. „Dann sollte ich mich lieber auf die Schmerzen einstellen.“ Während Kate bereits den Öffnungsmechanismus der Avila betätigte, fügte Jacob noch hinzu: „Hast du Klebeband?“ Erneut empfing der 25-jährige einen verwirrten, dieses Mal jedoch kürzeren Blick. „Naja, irgendwie müssen wir uns doch die Zuschauer vom Hals halten.“, der Blondschopf zögerte einen Moment, fuhr dann aber fort, „Oder du bist einfach so zärtlich, dass das gar nicht nötig ist.“ Er grinste, denn er wusste ganz genau, dass das für Kate mehr als nur eine Herausforderung sein musste. Auf der einen Seite amüsierte es den 25-jährigen. Auf der anderen bedrückte es ihn jedoch. Wie mochte das wohl sein, jahrelang weder familiäre noch freundschaftliche Wärme und Liebe zu empfangen oder zu schenken? Wie war es überhaupt möglich, jahrelang alleine durch dieses große Universum zu stapfen, so ganz ohne Rückhalt und nichtgeschäftliche Unterstützung? Ich wäre wahrscheinlich untergegangen…aber sowas von. zollte der Südafrikaner Devereaux stumm seinen Respekt. Hätte er die Stärke, die Kraft gehabt, sich so eine lange Zeit alleine durchzubeißen? Zumindest er selbst zweifelte stark daran.

    Nur wenige Augenblicke später öffnete sich der Eingang der Avila mit einem nur zu bekannten Zischen und gab den Blick auf das leuchtende und strahlend weiße Innere des Shuttles frei. Es hatte sich nichts verändert. Oder der 25-jährige bemerkte es einfach nicht. Doch seine Tasche lag noch immer unter der Bank, unter die er sie immer wieder gelegt hatte. Lediglich die Luft war wesentlich frischer als noch am selben Morgen. Schön, sie hat gelüftet. kommentierte Jacob also seine ersten Schritte in das bekannte Shuttle und noch im selben Augenblick wurde das Duo von einem ebenso vertrauten wie fröhlichen Gesicht empfangen. „Ihr habt also auch diesen Tag überlebt. Was man so hört, zieht ihr zwei eine echte Brandspur durch die Station.“, bemerkte die Pilotin. „Ich freu mich auch, dich zu sehen.“ Erwiderte Jacob trocken, obwohl er genau wusste, dass Jolene ihnen damit keinen Vorwurf machte. Doch noch im selben Augenblick trat der Südafrikaner vor die portugiesische Pilotin und erhob leise die Stimme, sodass Kate echte Mühe gehabt haben musste, um seine Worte zu verstehen: „Du kriegst doch immer alles mit. Wenn du was von einer jungen Quarianerin mit rotem Visier hörst, sag mir bitte sofort bescheid. Ihr Name ist Kimaya’Baato…irgendwas.“ Eine unübersehbare Spur von Besorgnis untermalte die sonst so starke Stimme des 25-jährigen. Und sie spiegelte genau das wieder, was er in dieser Zeit für Kiba empfand.

    Irgendwas in ihm versicherte ihm, es war nicht seine schuld. Und irgendwo wusste er das auch. Und trotzdem fühlte er sich für Kibas Verschwinden verantwortlich. Noch war nichts verloren, immerhin erreichte man die Avila ohne entsprechende Kenntnisse ausschlaggebend schwerer. Dennoch plagte Fisher der Gedanke, dass ihr möglicherweise doch etwas zugestoßen sein konnte. Vielleicht war sie auch nur ein paar Meter weiter weg. Und ich hab sie übersehen. Verdammt! Mal gucken, was heute noch kommt. Das könnte ein ganz mieser Tag werden. dachte Jacob schon mit dunkler Vorahnung, die er aus dem Nichts griff und am liebsten auch wieder dorthin geschickt hätte. Doch was sich einmal in seinen Kopf fraß, verließ ihn auch nicht mehr so schnell.

    Doch für oder wegen Kate schüttelte er diese Gedanken zumindest fürs Erste ab und setzte eine fröhlichere Mine auf. Immerhin hatte er jetzt endlich den sicheren Ort für die wohlverdiente Pause gefunden. Und mit etwas Glück und viel Achtung, es nicht zu versauen, brauchte er das Mittel nicht mal selbst auftragen. Gut gemacht… klopfte er sich gedanklich selbst auf die Schulter und ließ sich auf seine Bank des Shuttles fallen. Mit einem erholten Stöhnen ließ er seinen Blick durch das Shuttleinnere schweifen und lehnte schließlich den Kopf zurück. Endlich.


    13:37 Uhr

  3. #23
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    <----- Omega: Die Andockbuchten

    Jolene Vasquez' Shuttle Avila

    Während Jacob mit Jolene sprach schnappte Kate kurz Kimayas Namen auf, aber sonst bekam sie von dem Gespräch nichts mit. Zuerst dachte sie daran, sich auf die Sitzbank zu legen, verwarf den Gedanken aber wieder, als sie den verdreckten Zustand ihrer Kleidung bemerkte. „So ein Mist“, murmelte sie vor sich hin. ‚Ich wollte ja noch einkaufen gehen… Eigentlich ja gestern schon, aber es blieb keine Zeit. Sollte ich jedenfalls bald erledigen. Vielleicht kann mir Jolene bis dahin etwas borgen.’

    Nachdem Jacob und Jo ihr Gespräch beendet hatte, warf sich der junge Mann selbst auf die Sitzbank und lies ein kurzes, erleichtertes Stöhnen hören. „Hey!“, rief Kate ein wenig lauter. „Nicht faulenzen! Gib’ mir mal das Heilzeugs.“ Er grummelte kurz und einen Augenblick später hielt sie die Sprühdose in der Hand. Jetzt konnte sie ihrerseits die Hinweise zur korrekten Anwendung lesen. „Schütteln, einsprühen, verreiben, einwirken lassen… Während dem Einwirken mindestens zehn Minuten ruhig liegen… Klingt ja nicht so schwer.“, kommentierte die Biotikerin den Vorgang. ‚Schmerzlindernd und bewirkt sehr schnelle Heilung. Müsste also ganz gut klappen…’

    „Also dann mach mal deinen Oberkörper frei.“, ordnete Kate an und schüttelte, wie angewiesen, die Dose, währenddessen sich Jacob von seinem Hemd befreite. Als somit die Verletzung freigelegt wurde, pfiff Kate kurz durch die Zähne. „Autsch…“, kommentierte sie den rot-lila färbigen Fleck, der auf der rechten Seite unter den Rippen prangte. ‚Verflucht, warum hat er kein Wort gesagt? So wie das aussieht ist die letzte Rippe sicherlich gebrochen…’

    Die junge Frau kniete sich neben die Sitzbank auf den Boden, so dass sie Jacobs Oberkörper direkt vor sich hatte. Dann sprühte sie das Heilmittel auf das Hämatom, bis ein dünner Film die Haut benetzte. Dabei schauderte Jacob, vermutlich weil das Mittel kalt war. „So… und jetzt die Zähne zusammenbeißen!“, empfahl die Biotikerin. „Du hast echt Humor. das mach’ ich schon die letzten Stunden.“, entgegnete Jacob darauf und bewirkte somit ein bitteres Lächeln bei ihr.

    Kate legte die Sprühdose weg und berührte mit ihren Händen sanft die verletzte Stelle an Jacobs Körper. Behutsam und ohne großen Druck auszuüben fuhr sie kreisförmig mit den Fingern und verrieb das Gel. Sie spürte wie Jacob mehrmals kurz zuckte und sie konnte sich ausmalen, wie sehr er unter den Schmerzen leiden musste. Doch mit jeder weiteren Massebewegung wurde er ruhiger. Scheinbar entfaltete das Produkt schon die schmerzlindernde Wirkung. Nach knapp zwei Minuten war das Gel eingezogen und Kate beendete die Behandlung. Sie griff kurz nach seiner Hand und drückte sie. „Gut überstanden, du Held.“, meinte sie anerkennend.

    Sie sah wie Jacob tief durchatmete und dann bedankte er sich bei ihr. „Jetzt bleib aber ruhig liegen!“, wies ihn Kate an. „Soll ich mein Hemd wieder anziehen, Doc?“, fragte er noch. ‚Niemals würde ich Ärztin werden…’ „Ich weiß nicht.“, entgegnete sie darauf. „Besser du bleibst einfach ruhig liegen. Zehn Minuten stand da drauf.“

    „Sie würden durchaus einen Sanitäter abgeben.“, meinte plötzlich Jolene, die wieder aus dem Cockpit trat. „Niemals.“, meinte Kate. „Aber ich hätte eine Bitte an Sie.“
    „Ja?“
    „Dürfte ich mir von Ihnen frische Kleidung ausborgen?“

    „Natürlich.“, antwortete Jo und öffnete einen Teil des Laderaumes. Sie zog ein einfaches, schwarzes Shirt und eine dunkelblaue Jeans hervor. „Müsste Ihnen eigentlich passen.“, meinte die Pilotin als sie Kate die Kleidung in die Hand drückte.
    „Danke, ich geh mal kurz ins Cockpit…“
    „Klar.“

    Mit schnellen Schritten betrat die Biotikerin das Cockpit und schloss die Tür hinter sich. Bevor sie jedoch ihre Kleidung wechseln konnte, fiel ihr Blick auf das große Fenster; und den vielen Personen dahinter in den Andockbuchten. ‚Ach verdammt…’ Kate öffnete die Cockpittür wieder und marschierte zurück in die Kabine. Auf den fragenden Blick von Jolene entgegnete sie nur: „Das Fenster.“ Die Pilotin lächelte kurz und verschwand anschließend selbst diskret im Cockpit.

    Ein kurzer Blick zu Jacob zeigte, dass er die Augen geschlossen hatte. Trotzdem drehte sich Kate von ihm weg, bevor sie ihr schmutziges Oberteil auszog und gegen das schwarze von Jo wechselte. Anschließend entledigte sie sich auch noch ihrer Hose und zog die dunkelblaue Jeans an. „Schon viel besser…“, kommentierte sie dann die Lage.

    13:43

  4. #24
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    13:40 Uhr
    Avila



    Gib’s zu, da stehst du drauf. dachte Jacob wahrscheinlich nur, um sein durch die Verletzung angeschlagenes Ego wieder aufzubauen, bevor er sich Flüche murmelnd schließlich hinlegte. Das werden lange, lange zehn Minuten. dachte er seufzend und schloss die Augen. Gott, jetzt sag‘ was. Irgendjemand. Bei der Stille muss ich nachdenken. Und ich habe keine Lust, jetzt nachzudenken. fluchte Fisher innerlich, noch bevor überhaupt ein Teil der ersten Minuten herum war. Mann, ich denke wie ein kleines Kind. Ich bin noch nicht mal ‘ne halbe Minute ruhig gestellt, da jammere ich schon herum. beschwerte sich der 25-jährige über sich selbst. Verdammt! Jetzt denke ich doch nach. Redet jetzt! Ihr seid zwei Frauen. Irgendwas müsst ihr euch doch zu erzählen haben… flehte Fisher stumm. Und tatsächlich erhob Jolene plötzlich ihre Stimme. Aufmerksam folgte Jacob dem entstehenden Gespräch. Wahrscheinlich überwog das Verlangen nach Ablenkung als echtes Interesse. Doch dann, plötzlich, wandelte sich ein neutrales Gespräch in eine durchaus interessante Angelegenheit.

    Vorsichtig öffnete Jacob ein Auge und überzeugte sich davon, dass er das richtig verstanden hatte. Oh, Kino. jubelte der Blondschopf fast schon, während der unauffällige Blick des geöffneten Auges Jo folgte, die wirklich Kleidung herausholte und sie an Kate übergab. Wie viel Zeit wohl vergangen ist? Wie lange sie jetzt wohl zum umziehen braucht? Moment! Sie wird sich doch nicht hier…? Jacobs Gedanke wurde sofort abgeschüttelt, als Kate sich für einen Augenblick verabschiedete und im Cockpit verschwand. Verdammtes Cockpit! fluchte Jacob unter einem verärgerten Zucken. Erst als es zu spät war, bemerkte er zu allem Überfluss auch noch, dass er nicht alleine im Raum war. Jolene hatte es sich auf der gegenüberliegenden Bank gemütlich gemacht und grinste Jacob nun breit an. „Du magst sie?“, hakte die sympathische Pilotin nach. „Quatsch!“, wehrte sich Jacob mit einer abfälligen Armbewegung. „Du magst sie.“, stellte Vasquez anschließend mit sicherer Stimme fest und schenkte dem Südafrikaner ein weiteres Grinsen. Dieser hingegen schloss dann wieder beide Augen. Ich hab‘ ihr zig Mal das Leben gerettet und sie zum Essen eingeladen. Deswegen mag ich sie doch nicht gleich…oder…doch? Nein, das…das ist nur Mitleid.

    Das Schließen der Cockpittür riss Fisher wieder zurück in die Realität und erneut spähte er mit einem Auge die Situation aus. Kate hatte das Cockpit verlassen. Doch sie sah kein Stück anders aus. Stattdessen hielt sie Jolenes Klamotten in den Händen. Doch noch bevor Jacob sich irgendwelche Gedanken machen konnte, rechtfertigte die 22-jährige ihr Verhalten: „Das Fenster.“ Das Fenster…Das Fenster? Willst du mich verarschen? Und dann kommst du hier rein und ziehst dich vor meiner Nase um? Dachte Jacob bereits weiter und schloss erneut das Auge. Rausschicken kann sie mich nicht. Ich soll ja liegen bleiben. Rausgehen wird sie ganz bestimmt nicht. Sie will also echt…?

    Ein erneutes Spähen durch das linke Auge offenbarte dann schließlich die Situation, wie sie war. Kate hatte sich mit dem Rücken zu Jacob gewandt bereits von ihrem alten Oberteil getrennt und war im Begriff, den Ersatz anzuziehen. Verdammtes Fenster! fluchte er innerlich. Ich geb auf. Ich geb auf. Erlöse mich! Einen Augenblick später, Fisher gelang es nicht, die Augen wieder zu schließen, fiel auch die verdreckte, alte Hose der jungen Frau zu Boden. Das werden die längsten zehn Minuten meines Lebens. Aber zum Glück sind schon neun rum. redete Fisher sich sein, der in diesen kurzen Augenblicken vollkommen sein Zeitgefühl verlor. Wieder einen Moment später stand Kate nun in ihrer neuen Kleidung da, in der Mitte des Raumes und kommentierte die Lage mit einem knappen „Schon viel besser…“. Nein, nichts ist besser. Mann, du machst einem das Leben echt nicht leichter. Und ich lieg hier einfach nur rum und darf mich nicht bewegen. Das war die Möglichkeit des Tages…Was zur Hölle rede ich da? Ich muss hier raus. Scheiße, ist das heiß hier drin. Resigniert ließ Jacob den Kopf fallen und spürte, wie sich Muskel für Muskel langsam wieder entspannte. Bitte, bitte, bitte sag mir, dass die zehn Minuten gleich vorbei sind! Sollte das Mittel nicht eigentlich kühlen? Die wirrsten Gedanken bildeten ein unüberschaubares Netz in seinem Kopf, in dem jegliche Ordnung verloren gegangen war. Nur eines konnte er ganz sicher sagen: Ich hasse mein Leben…

    „Kate, bist du wieder hier?“, fragte der verzweifelte Blondschopf, als wüsste er von nichts. Als er die vertraute Stimme vernahm, fragte er schließlich: „Wie lange liege ich hier schon?“ „Ungefähr drei Minuten.“ Entgegnete Kate nach einer kurzen Schätzung. Hätte Fisher die Augen geöffnet, wäre der pure Schock in ihnen zu sehen gewesen. Doch sie waren geschlossen und so fraß sich jenes Gefühl rasend schnell durch seinen angeschlagenen Körper. Was zur Hölle?! Drei Minuten? Das ist’n Witz. Doch die Stille blieb und so erkannte der 25-jährige schon bald, dass es kein Witz war. Ein leises Seufzen entfloh dem jungen Mann. Ich soll hier noch sieben Minuten rumliegen? Mann, ich brauche frische Luft. Und zwar bald. Wieso ist hier kein Fenster? Oder wieso kann man die nicht aufmachen?

    Weitere kurze Momente vergingen, die Jacob wie mehrere Ewigkeiten erschienen, bis er schließlich die Augen ganz öffentlich wieder öffnete. Mit einer vorgetäuscht überraschten Stimme kommentierte er Kates neue Kleidung: „Oh, steht dir.“, bewertete er es mit möglichst unberührter Stimme. „Ob sie auch was für mich hat?“ fragte er mit einem zarten Lächeln auf den Lippen.


    13:44 Uhr

  5. #25
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Jolene Vasquez' Shuttle Avila

    „Danke.“, entgegnete Kate auf Jacobs Kompliment und ließ sich dann, ihm gegenüber, auf die zweite Sitzbank nieder. „Dir könnten die Sachen vielleicht eine Spur zu klein sein.“ Die Biotikerin schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Nach Stunden der Anspannung konnte sie nun endlich ausspannen. Ohne sich zu rühren fuhr sie dann fort. „Außerdem stehen dir die Blutflecken auf der Kleidung, sie lassen dich bedrohlicher wirken.“

    „Andererseits…“, Kate sah nun Jacob wieder an. „Wenn wir ordentlich Essen gehen, dass solltest du dich auch dementsprechend kleiden.“ Bevor der ruhig liegende Mann etwas erwidern konnte, stelle ihm Kate noch eine Frage, wobei sie ihren Kopf in den Händen hielt, die Ellebogen an den Knien abgestützt. „Ich habe ja vorhin kurz meine Vergangenheit beleuchtet… Wie sieht’s eigentlich bei dir aus? Familie, Freunde?“ ‚Warum zur Hölle interessiert mich dieser Mensch so?’

  6. #26
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    13:44 Uhr
    Avila



    Verwundert über Kates Interesse hob Jacob den Kopf gerade so weit an, dass er sein frisch eingekleidetes Gegenüber sehen konnte. Wieso interessiert sie das so plötzlich? fragte er sich, bevor er auch nur daran dachte, eine Antwort vorzubereiten. Aber eigentlich gar keine so schlechte Frage. Aber… habe ich überhaupt eine echte Vergangenheit? Bedrückte Misstöne erklangen im Kopf des 25-jährigen. Doch er wusste, dass er Kate nicht zu lange warten lassen sollte. So erhob er langsam die Stimme: „Naja, meine beste Freundin und eine der drei Personen, denen ich noch vertraue…“, der Blondschopf zögerte. Er vertraute nur drei Personen in einem Universum mit einer Bevölkerungszahl, die bereits in Richtung Unendlichkeit ging? War das richtig so? War so viel Misstrauen wirklich angebracht? Selbst unter solchen Umständen?
    Nur eine Sekunde später verflog auch dieser Gedanke wieder und Jacob fuhr fort: „…sitzt im Nebenraum und fliegt die Avila. Die andere ist verschwunden und trägt eine übergroße, rote Sonnenbrille.“, der Südafrikaner grinste für einen Moment, „Und die Dritte sitzt mir gerade mit frischen Klamotten gegenüber.“ Verdammt, mag ich dich wirklich so sehr? Kann ich dir wirklich vertrauen. Du hast mich verarztet und gehst mit mir essen. Und Jo hat wahrscheinlich auch noch Recht. Aber ist Sympathie auch sofort Vertrauen? Ja! Du wirst mich nicht hintergehen. Nein, du bist zwar gnadenlos, aber eine Verräterin bist du nicht. führte Fisher einen gedanklichen Monolog.

    „Und vor Jacob Fisher“, erhob er erneut die Stimme, „bin ich in Südafrika aufgewachsen. War ‚ne verdammt schöne Zeit. Man hat das Essen von seinen Eltern bekommen, wenn man zuhause war und man musste sich um nichts kümmern. Und wir lebten auf einem der wenigen Flecke, die noch viel Natur zu bieten haben.“ Wie es da heute wohl aussieht? „Klettern und Ausflüge ins Grüne standen also fast schon an der Tagesordnung.“ Bilder aus Jacobs Kindheit zeigten sich vor seinem inneren Auge. Es war eine schöne Zeit. Es gab keine Probleme. Keine Gewalt, nichts. All das, was heute war, kannte der kleine Junge von früher nicht. „Manchmal…“, er zögerte, „Manchmal frage ich mich, ob es richtig war, wegzugehen. Seit dem Militär bin ich nicht mehr der, der ich mal war.“ Wer war ich denn eigentlich? Und wer bin ich heute wirklich? Wirklich dieser abgebrühte, kalte Mann, der viel zu viel Blut vergossen hat? „Naja, das Ganze hat auch was Gutes.“, Kate schaute ihn kurz fragend an, „Wäre ich nicht gegangen, hätte ich dich nie zum Essen einladen können.“

    Und erst in diesem Moment realisierte Jacob Kate vorherige Worte. Sie lassen mich bedrohlicher wirken… dachte er resümierend. Will ich das überhaupt? Dreck, Schmutz, Staub, okay. Davon hatte ich früher schon genug. Aber Blut? Verdammt, die anderen früher standen auf den Dreck, nicht auf das Blut. Doch Jacob wollte sich all diese Gedanken nicht anmerken lassen. Stattdessen lenkte er das Gespräch wieder in eine für ihn angenehmere Richtung: „Du stehst also auf Brutalos, hm?“ fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen und legte den Kopf wieder zurück. Ob sie überhaupt schon mal ‘ne Beziehung hatte? Also ‘ne Richtige? Mal hören, ich wird’s bestimmt gleich irgendwie erfahren. „Mit Blutflecken auf der Kleidung und Blei im Blut?“ So’n Zweimetertyp und Kate? Diese Vorstellung macht mir irgendwie Angst. dachte Jacob belustigt, während er auf Kates Antwort wartete.


    13:45 Uhr

  7. #27
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    ‚Wieso verlässt jemand ein so angenehmes Leben, wenn’s sogar gefällt…’ Kate hörte Jacobs Ausführungen aufmerksam zu, doch die letzte Frage amüsierte sie ein wenig, was an dem kleinen Lächeln, welches ihre Gesichtszüge bildeten, erkennbar war. „Groß muss er sein, stark, intelligent, schwarze Haare, grüne Augen, Narben und, wenn möglich, Biotiker…“

    Auf Jacobs irritierten Blick winkte sie ab. „Blödsinn… Entweder es passt oder es passt eben nicht, ich hab mir da nie groß Gedanken darüber gemacht. Wie ich schon sagte, war die Liste meiner Freunde in den letzten Jahren ziemlich leer. Und damit meinte ich auch Beziehungen.“ ‚Was er sich jetzt von mir denkt? Vermutlich fragt er sich jetzt ob ich Abstinent lebe oder nicht. Aber die Antwort werde ich ihm sicherlich nicht auf die Nase binden, da muss er sich schon getrauen zu fragen…’

    „Wie sieht’s bei dir eigentlich aus. Normal, ausgefallen oder exotisch wie beispielsweise Asari?“

  8. #28
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    13:45 Uhr
    Avila



    „Groß muss er sein“, fing Kate ihre Antwort an und genau in diesem Augenblick beschloss Jacob, ihre Antwort als eine Liste zu betrachten. All das diente zwar eher der Ablenkung und der schnelleren Überbrückung der unendlichen zehn Minuten, funktionierte aber wunderbar. So hakte er den ersten Teil also mit einem Naja, könnte klappen. „…stark…“, fügte Devereaux hinzu und brachte Fisher zu einem blitzschnellen Allerdings. „…intelligent…“ beschrieb sein Gegenüber weiter. Und wie. „…schwarze Haare…“ Mit einem Friseurbesuch ist auch das kein Problem. „…grüne Augen…“ Wozu gibt’s Kontaktlinsen? „…Narben…“ Das könnte schon schwerer werden. Obwohl, bei meinem Glück bekomm ich gleich heute noch eine. „…und, wenn möglich, Biotiker…“ beendete die 22-jährige schließlich die Beschreibung ihres vermeintlichen Traummannes. Okay, da muss ich passen.
    Als Jacob einen Moment später alle Eigenschaft zusammenfügte, rauschte ihm ein irritierter Blick durchs Gesicht, der aber von Kate besänftigt wurde. „Blödsinn…“, fing sie an. Dann kann ich mir den Friseur ja sparen. grinste Fisher in sich hinein, wurde dann aber, zumindest für einen Augenblick, wieder seriöser. Immerhin gestand Kate, dass sie seit Jahren weder Freundschaften noch Beziehungen pflegte und dennoch oder gerade deswegen einen sehr bodenständigen Geschmack hatte. Sie ließ es also einfach auf sich zukommen. Also funkt es, oder nicht. Ob es ganz früher wohl bei ihr gefunkt hat? Ein kurzer, unscheinbarer Blick zu Kate gab ihm eine eher unbefriedigende Antwort: Komm, du musst irgendwann einen Freund gehabt haben. Doch sicher war er sich keineswegs. Vielleicht lag es auch nie wirklich in ihrem Interesse, eine Beziehung zu führen. Während Jacob sich also über Monate hinweg überlegte, wie er seine damalige Liebe zu Bates gestehen würde, zog Kate allein durchs Universum, vollkommen unberührt von Problemen wie diesen.

    „Wie sieht’s bei dir eigentlich aus. Normal, ausgefallen oder exotisch wie beispielsweise Asari?“, erkundigte Kate sich einen Moment später nach Jacobs Ansichten. Anfangs schnaufte dieser nur leise. Hatte er überhaupt einen spezifischen Geschmack? Das letzte Jahr brachte viele verschiedene Typen von Frauen zu ihm. Doch waren alle davon Menschen. Ob das als Auswahlkriterium dienen würde? Er konnte es versuchen. „Naja, sie sollte ein Mensch sein. Blau ist nicht meine Farbe und Schuppen und so kann ich nicht zu meinen Vorlieben zählen.“, fing Jacob schließlich an. „Und sonst…“ Einfach aufhören, oberflächlich zu sein. Geh auf den Charakter ein. Los jetzt! riet ihm seine innere Stimme. „Sollte es zu einer richtigen Beziehung kommen, sollte sie bereit sein, den Scheiß mitzumachen, den ich wie ein Magnet anzuziehen scheine.“ Und ich sollte bereit sein, sie diesen Gefahren auszusetzen. Vielleicht hat es deswegen nie zu mehr gereicht.

    Fisher nutzte die kurze Stille, um noch mal Kates Worte durchzugehen und beinahe im selben Moment fiel ihm ein Detail auf, bei dem wohl weit mehr als die Hälfte aller Männer gekniffen hätten. Doch Jacob Fisher gehörte nicht zu diesem Teil. Er war ein direkter Mensch und so fragte er auch mit angehobenem Kopf direkt nach: „Keine Beziehungen, hm? Du, also DU willst mir weis machen, dass DU seit Jahren nicht mehr…? Ach du scheiße!“, interessiert und sichtlich amüsiert zur gleichen Zeit hob Jacob den Kopf noch weiter an. „Also wenn…“, kaum hörbar flüsterte er dazwischen, „…ich fass‘ es nicht!“, nun wieder an Kate gewandt fuhr er fort: „…du solltest dringend was nachholen.“ Sprach er mit einem selbst für ihn außergewöhnlich breitem Grinsen auf den Lippen. Trotzdem irgendwo immer noch ungläubig wollte sich der 25-jährige versichern. „Also, du, Kate Devereaux“, Fisher war weiterhin amüsiert und machte eine größere Sache daraus als es eigentlich wert war, „hattest seit Jahren keinen Typ mehr im Bett?“


    13:46 Uhr

  9. #29
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Jolene Vasquez' Shuttle Avila

    „Naja, sie sollte ein Mensch sein. Blau ist nicht meine Farbe“ ‚Biotik ist blau…’ „und Schuppen und so kann ich nicht zu meinen Vorlieben zählen. Und sonst… Sollte es zu einer richtigen Beziehung kommen, sollte sie bereit sein, den Scheiß mitzumachen, den ich wie ein Magnet anzuziehen scheine.“ ‚Ist so etwas nicht Grundvoraussetzung für eine funktionierende Beziehung?’ Kate wollte schon etwas erwidern, aber dann kam sie doch, die Frage.

    „Keine Beziehungen, hm? Du, also DU willst mir weis machen, dass DU seit Jahren nicht mehr…? Ach du Scheiße! Also wenn… du solltest dringend was nachholen.“ Jacobs Erstaunen war mehr als nur ersichtlich und irgendwie schien ihn sein Gedankengang auch zu amüsieren, zumindest ließ das breite Grinsen darauf schließen. „Also, du, Kate Devereaux“, fing er nochmals an. „Hattest seit Jahren keinen Typ mehr im Bett?“

    „Tja, mein Lieber. Das hab ich nicht gesagt.“, antwortete Kate rätselhaft. „Ich habe nur gesagt, dass ich lange oder eigentlich noch nie eine richtige Beziehung hatte. Aber eine Beziehung ist ja keine Vorraussetzung für Sex, oder wie siehst du das?“ ‚Trotzdem ist’s schon lange her…’

    „Interessante Geschichte…“, kam plötzlich von Jolene, die in der Cockpittür lehnte. ‚Hat sie gelauscht? Eigentlich egal, ist ja ihr Shuttle und sie kann tun und lassen was sie will. Außerdem ist’s eh nichts streng Geheimes..’ „Sie haben jetzt sicherlich Jacobs Moralvorstellungen völlig durcheinander gebracht.“

    Dann machte die Pilotin einen Schritt auf Jacob zu und sah auf ihn herab. „Ist doch so, oder?“ Die Portugiesin lächelte, sprach aber gleich wieder weiter. „Ich muss ein paar Erledigungen machen. Ihr habt eh die Zugangscodes zum Shuttle, falls ihr kurz mal raus und wieder rein wollt.“ Nach Jacobs Entgegnung verschwand sie durch die Zugangsluke und verschloss sie hinter ihr wieder.

    Kate stand nun ebenfalls auf, ging an Jacobs Sitzreihe vorbei und warf einen Blick auf die Zeitanzeige im Cockpit. Anschließend lehnte sie sich an der Rückseite der Sitzreihe an, verschränkte die Hände und blickte zu ihm hinunter.

    „Drei Minuten noch. Und was hattest du eigentlich mit dringend was nachholen anspielen wollen?“

    13:47

  10. #30
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    13:47 Uhr
    Avila



    „Tja, mein Lieber. Das hab ich nicht gesagt.“, entgegnete Kate mit fast schon genüsslich mysteriös wirkender Stimme. Ich sollte besser zuhören. prägte Jacob sich daraufhin schnell ein, bevor Kate fortfuhr. „Ich habe nur gesagt, dass ich lange oder eigentlich noch nie eine richtige Beziehung hatte.“ Du verarschst mich. Du und noch nie eine Beziehung? Wählerisch, hm? dachte er einerseits überrascht, andererseits weiterhin amüsiert. Und dann wurde es plötzlich wieder interessant, als Kate eine neue, wenngleich berechenbare Eigenschaft öffentlich machte: „Aber eine Beziehung ist ja keine Voraussetzung für Sex, oder wie siehst du das?“, sprach sie. Nein, allerdings nicht. Hoffentlich denkt sie jetzt nicht, ich bin so’n ‚Kein Sex vor der Ehe‘-Typ! Unglücklicherweise kam Fisher jedoch nicht mehr dazu, zu antworten, denn Jolene, die weder er noch Kate bemerkt hatte, lehnte im Eingang zum Cockpit und verfolgte das Gespräch wohl schon länger.

    „Interessante Geschichte…“, kommentierte sie zunächst die Situation und fuhr dann in eine Richtung fort, die Jacob eigentlich schon hätte ahnen können. „Sie haben jetzt sicherlich Jacobs Moralvorstellungen völlig durcheinander gebracht. „Ist doch so, oder?““, vermutete sie, während sie sich Jacob immer näherte. Du kennst mich einfach zu gut. dachte er, konnte aber erneut keine Antwort bringen, denn Jo erklärte sofort, dass sie noch für eine Weile verschwinden würde. Der 25-jährige akzeptierte das mit einem kurzen aber nicht weniger freundlichen „Bis später dann.“ Und wandte sich direkt wieder zu Kate: „Ähm ja, nein, ich seh‘ das genauso. Also das mit dem Sex und den Beziehungen und so.“, sprach er beinahe stotternd. Er musste zugeben, Kate hatte ihn da erwischt und zu allem Überfluss hatte er sich da auch noch selbst reingeritten. Hätte ich bloß ein einziges Mal meine Klappe gehalten. ärgerte er sich, während der Blick seiner stahlblauen Augen Kate folgte, die sich kurzerhand an der Rückseite seiner Sitzreihe postierte und mit verschränkten Armen zu ihm hinunterschaute. „Drei Minuten noch.“, fing sie an. Wenn du jetzt die drei Minuten stehen bleibst, werden das verdammt lange drei Minuten. seufzte der Blondschopf innerlich.

    Und was dann folgte, machte schon die ersten Sekunden zu einer Ewigkeit. Ein zweites Mal wünschte er sich, einfach still gewesen zu sein, denn mit dieser Frage hätte er definitiv rechnen müssen. „Und was hattest du eigentlich mit dringend was nachholen anspielen wollen?“ Gut gemacht. klopfte Fisher sich gedanklich ein weiteres Mal auf die Schulter. Wie kommst du da jetzt wieder raus? fragte er sich ratlos. Und genau dieser ratlose Blick war auch für Kate deutlich erkennbar. „Ach du…“, sprach er mit bemüht verharmlosender Stimme, „Das war so typisch ich. Manchmal sag ich halt Sachen, die keinen Sinn ergeben.“ Als der 25-jährige jedoch den durchdringenden Blick Kates brauner Augen bemerkte, wusste er genau, dass sie ihm das auf keinen Fall abkaufte. „Du willst die Wahrheit wissen? Na gut, ich könnte dich jetzt greifen, zu mir runter ziehen und es dir zeigen.“ Ich lebe noch…ich lebe noch?! Sie hat mich nicht getötet? Läuft ja besser als ich dachte. Doch ein überraschter Jacob dachte noch einen Moment weiter. Und warum tust du‘s nicht? Ja, das könntest du jetzt fragen, um mir das Leben unheimlich zu erleichtern. Aber okay, wir wollen mein bisschen Glück natürlich nicht überstrapazieren. „Oder…oder du gehst noch mal in die Gasse zu diesem Quarianer und fragst ihn, was ich meine. Ich bin mir sicher, dass er dir weiterhelfen kann.“ Oder noch besser: Du guckst weg, gibst mir 10 Sekunden und wir spielen intergalaktisches Verstecken. Als auch dieser Gedanke beendet war, setzte Jacob ein peinlich berührtes, planloses, um Gnade bettelndes Grinsen auf, das einfach nur sagen wollte: ‚Lass mich leben!‘


    13:47 Uhr

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