Seite 17 von 18 ErsteErste ... 715161718 LetzteLetzte
Ergebnis 161 bis 170 von 180

Thema: Wohnmodule

  1. #161
    ME-FRPG only
    Registriert seit
    22.03.2011
    Beiträge
    79

    Standard

    00:16 Uhr

    Bardan war schnell an den Eingang zu den Wohnmodulen der Clubbediensteten gelangt. Er hatte biotisch nachgeholfen und so seinen Schritt beschleunigt. Die Schusswunde an seinem Arm war zwar ziemlich schmerzhaft aber Wut ist ein gutes Schmerzmittel. Hinzu kamen noch ein paar schmerzhafte Kratzer von den Glasscherben und ein paar harmlose Treffer die die Leibwächter erzielt hatten. In seiner Anfangs unbändigen Wut wollte Bardan Ziryna den Kopf abreisen, ihr Blut im ganzen Raum verteilen und danach sich Brok und Erwin stellen. Doch mit der Zeit kam ihm ein vernünftigerer Plan, einen der nicht dafür sorgen würde, dass er die gesamte Wachmannschaft der Wohnmodule plus Brok und Erwin am Hals hätte. Einen Plan der gleichzeitig dafür sorgen würde, dass er Karuus Geld doch noch bekam und sich an den beiden rächen konnte.

    Er wollte Ziryna dazu bewegen mit ihm die Wohnmodule zu verlassen. An einen Ort an dem sie vor Karuus und seinen Schlägern sicher wäre. Zumindest würde er ihr das erzählen. Das Karuus mitbekommen habe, das sie mit dem Trio unter einer Decke steckte und seine Schläger oder vielleicht er höchst selbst auf dem Weg zu ihr waren. Bardan würde den guten Freund spielen der sich um sie sorgte und erzählen das Brok und Erwin schon mal vorgegangen wären oder so.

    Arme Ziryna. Du gerätst echt nur an die falschen Kerle.

    Sie tat dem Kopfgeldjäger fast schon widerwillig leid. Aber nur fast. Es ging hier immerhin um Unsummen von Geld.

    An den Wachen war er nach einer kurzen und sinnfreien Unterhaltung durchgekommen. Sie hatten ihn zwar seltsam angesehen aber es war nichts das ein kleines Schmiergeld nicht regeln konnte. In der schlechten Beleuchtung sah man nicht alle Kratzer und sein sonderbares Gesicht schien im Dunkel wohl auch weniger seltsam und wurde teilweise von der Kapuze des viel zu großen Hoodys verdeckt. Außerdem hatten die Wachen gehört das die Ärztin gemeint habe Ziryna würde etwas Gesellschaft ganz gut tun. Sie wussten das Bardan mit ihr befreundet war und verdächtigten ihn daher nicht etwas im Schilde zu führen.

    Nun stand er vor ihrer Tür und klopfte. Drinnen hörte er Schritte und schließlich öffnete Ziryna die Tür. Sie sah mitgenommen aus. Noch frische Tränen in den Augen, eine Nasenschiene an ihrer dann wahrscheinlich gebrochenen Nase und mehrere dunkelblaue Verfärbungen wo sie vermutlich geschlagen wurde. Karuus hatte ganze Arbeit geleistet. Ihre Augen weiteten sich überrascht als sie Bardan da stehen sah. Er lächelte ein bisschen zu freundlich.

    „Bardan? Bei der Göttin! Wie…Was ist mit dir…“, begann sie entsetzt auf sein Gesicht und die teilweise blutige Kleidung in der Glassplitter hingen starrend.
    „Keine Zeit!“, unterbrach Bardan entschieden. „Wir müssen dich von hier wegbringen!“
    „Was? Aber warum?“
    „Wir sind aufgeflogen. Karuus weiß von uns. Seine Schläger sind auf den Weg hierher!“
    Ziryna stockte der Atem und sie hielt sich beide Hände vor den Mund. Die Angst war ihr anzusehen.
    „Zieh dir etwas an! Ich bring dich in Sicherheit!“
    Sie drehte sich rasch um und lief in das Schlafzimmer.

    Bardan trat ein und ging gleich zielstrebig ins Bad. Dort war ein Schrank von dem er wusste er enthielt Medigel. Er nahm sich eine ordentliche Portion und tat sie auf die Wunde an seinem Arm und einige andere Stellen.

    „Was ist mit Brok?“, rief sie aus dem Schlafzimmer. „Er hat mir vorhin angerufen und wollte mich vor etwas warnen. Aber dann warst du plötzlich vor der Tür.“

    Das heißt dann wohl das Brok hier auf den Weg ist mit Erwin im Schlepptau um die zukünftige Miss T´Hara zu retten. Ich muss mich beeilen.

    „Wahrscheinlich wollte er dich vor genau demselben warnen wie ich, nur habe ich mir die Mühe gemacht zu dir zu kommen statt einfach nur anzurufen und zu hoffen das du schon noch rechtzeitig abhaust.“
    Er lief schnellen Schrittes zu ihr ins Schlafzimmer. Sie hatte sich inzwischen etwas Unscheinbares und Unauffälliges angezogen. Normale Zivilkleidung eben, aber Bardan achtete nicht darauf.
    „Danke, Bardan. Aber Brok…“
    „Kein Aber, Ziryna! Wir müssen los!“
    Der Kopfgeldjäger ergriff sie am Unterarm und zog sie raus. Sie folgte ihm und sie verließen gemeinsam das Gebäude.
    „Wohin gehen wir?“, wollte sie wissen. „Wo sind Brok und Erwin?“
    Oh, halt einfach die Klappe und komm!
    „Wir gehen in das Hotel Aragia. Vorerst. Brok und Erwin müssten dort ebenfalls sein.“, erwiderte Bardan drängend.
    „Was ist mit dir eigentlich passiert? Du siehst schrecklich aus.“
    Das sagt die Richtige.
    „Zu viele Fragen! Das erkläre ich dir wenn wir im Hotel sind um uns neu zu beraten.“, sein Tonfall klang endgültig und überzeugte sie hoffentlich den Mund zu halten und das tat sie auch.
    Am Eingang zu den Wohnmodulen angekommen blickten die Wachen die beiden verwundert an.

    Der Mensch mit dem saudummen Humor fragte: „Wohin soll´s denn gehen?“
    „Keine Sorge ich bringe sie euch schon unbeschadet zurück.“, antwortete der Kopfgeldjäger.
    Die Wache zog misstrauisch eine Augenbraue hoch und sah dann fragend zu Ziryna.
    „Es ist in Ordnung. Bardan ist ein guter Freund.“, antwortete sie auf die unausgesprochene Frage.
    Die Wache zuckte mit den Schultern, grunzte einwilligend und lehnte sich wieder an die Wand. Die anderen beiden Wachen taten es ihm gleich und ließen sie passieren. Allerdings bekam Bardan mit wie sie tuschelten, höchstwahrscheinlich über seine Erscheinung.

    Der Kopfgeldjäger und die Asari liefen wieder los. Bardan machte eine kaum merkliche Handbewegung als sie sich einige Meter von den drei Wachen entfernt hatten. Ein schwaches Flimmern entstand um seine Hand. Er ließ einen kleinen Warp auf dem Menschen niedergehen. Diese grunzte überrascht auf als er plötzlich gurgelnd hustete. Die Wache brach Blut hustend zusammen. Seine zwei Kollegen brauchten erst eine Sekunde um zu begreifen was geschah als sie sich in Bewegung setzten um ihrem Kameraden zu helfen.

    Das dürfte sie wohl für eine Weile beschäftigt halten.

    Der Mensch würde wahrscheinlich nicht sterben aber die beiden anderen auf Trab halten. Bardan schätze das diese Hohlköpfe nie begreifen würden was genau geschehen war und so sah es auch aus. Wenn es gut laufen würde, würden die zwei Wachen den Verwundetet weg tragen und so hätten Brok und Erwin wenn sie aufkreuzten schon mal ein paar Zeugen weniger die sie nach Zirnya fragen konnten.
    Es lief alles nach Plan und Bardan konnte sich ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen.
    Geändert von Bardan Carter (18.04.2011 um 21:13 Uhr)

  2. #162
    Newbie Avatar von Erwin der Rabe
    Registriert seit
    19.12.2010
    Beiträge
    47

    Standard

    00.32

    Erwin und Brok waren so schnell wie möglich zu den Wohnmodulen gerannt, doch als sie beim Eingang ankamen, musste Erwin erkennen, dass sie zu spät waren. Eine Wache windete sich und spuckte Blut, während seine zwei Kollegen versuchten, seine Leiden irgendwie zu lindern. „Das war Bardan, richtig?“, fragte er und die Wachen sahen auf. Einer schüttelte den Kopf: „Ne, der war gerade mit Zirnya gegangen, als es passierte.“ „Er ist mit Zirnya hier vorbeigekommen?“, fragte Brok sichtlich besorgt. Die Wache nickte und Erwin fluchte: „Verdammt noch mal, wie sollen wir sie jetzt finden? Omega ist groß.“
    Geändert von Erwin der Rabe (18.04.2011 um 16:02 Uhr)

  3. #163
    Rookie Avatar von Brok T'Hara
    Registriert seit
    15.01.2011
    Beiträge
    66

    Standard

    Erwin sprach das aus, was er selbst dachte.

    "Der Sender wird nichts bringen! Selbst wenn er ih noch hat, hat er ihn mit Sicherheit ausgeschaltet!"

    Brok fuhr sich über den Kamm und blickte in die Leere von Omega. Der Weg hierher war ruhig. Keine Übergriffe. Entweder wurden sie nicht gefunden, oder aber keiner würde nun mehr für Karuus kämpfen.

    Nun gab es nur noch eine Sache zu tun. Eigentlich hatte Brok das Geld. Er könnte den Auftrag beenden. Wäre er nur ein bisschen Härter, würde er wohl Ziryna dem Tod überlassen.
    Aber so war er nicht!

    Er zeigte Erwin das datenpad: "Er hat es hieruaf abgesehen! Er wird Ziryna nicht töten! Er will das wir zu ihm kommen! Denn wir haben was er will und er hat was ich... wir wollen!"

    Erwin nickte. "Aber ich kann es ihm nicht geben! Nicht alles!"

    Brok lief im Kreis: "Überlegen wir: Er muss uns irgendwie kontaktieren! Oder er hat einen Hinweis hinterlassen!"

    Brok schlug hart gegen eine x-beliebige Wand. "Wir müssen warten! Warten! Verdammte Varrenscheiße! Wer weiß was er Ziryna antut!"

    Der Kroganer sah das Pad an. Es war gefährlich mit so viel Geld herumzlaufen. Auch wenn dies kein Geld, sondern Codes waren.

    "Erwin?" dieser sah ihn an, "Wenn du mir hilfst Ziryna hier heil rauszuholen, werde ich dir etwas von dem geld geben. Das hat sie nämlcih nicht verdient!"

    Dann sah er unentwegt auf sein Universalwerkzeug:
    "Jetzt müssen wir warten bis er sich meldet! Und das wird er! denn er will das Geld!"

  4. #164
    Rookie Avatar von Brok T'Hara
    Registriert seit
    15.01.2011
    Beiträge
    66

    Standard

    00:40Uhr

    Als ein Signal aus seinem Universalwerkzeug erklang, schaute Brok kurz zu Erwin und ging dan ran.

    "Ich will kein Vorgeplänkel hören! Ich weiß, das es dir um das Geld geht! Wo treffen wir uns? Wann treffen wir uns? Und ist Ziryna unverletzt!"

    Brok hörte einen Witz über Ziyrnas Gesundheitszustand, der nicht seine Schuld sondern Karuus' Schuld war. Erst jetzt hörte er diese miese Stimme durch. Diese Überheblichkeit!

    "Wir werden da sein! Sollte Ziryna was passieren: Helfen dir auch deine Barrieren nicht mehr!"

    Er legte auf. Ob das was er zuletzt sagte wahr war konnte er nicht wissen. Wer weiß wie stark er wirklich ist!

    "Und?", fragte Erwin besorgt.
    "In einer halben Stunde. Zwei Blocks vom Hotel Aragia entfernt. Eine Seitenstraße, Arkam Way!"
    "Ob er uns eine Falle stellt?"
    "Braucht er das? Aber möglich ist es! Wir haben das Geld. In gewissem Maß ist er von uns abhängig!"

    Brok stand auf und drehte sich nach Norden.
    "Wir machen uns auf den Weg! Das wird eine verdammt harte Nacht!"

    ---> Straßen von Omega

  5. #165
    ME-FRPG only
    Registriert seit
    22.03.2011
    Beiträge
    79

    Standard

    -> Die Straßen von Omega

    01:47 Uhr

    Die Glasscherben knirschten unter Bardans Füßen. Überall verteilt lagen sie oder steckten in den Leichen von Karuus Leibwächtern. Schränke waren umgeworfen, Einschusslöcher waren quasi überall zu finden und der Boden zwischen den Leibwächtern war glitschig von ihrem Blut. Von Karuus Leiche ging ein widerlicher Geruch aus, genauso wie von seinem Hirn das an einer ganz anderen Stelle klebte. Ein kalter Wind pfiff durch das zerstörte Panoramafenster und ließ die Atmosphäre eines vergessenen Schlachtfeldes voller Gefallener entstehen. Das war es auch tatsächlich. Bei genauerer Betrachtung wären es viel zu viele Leibwächter gewesen um sie alleine aufzuhalten. Hinzu waren ja auch Brok und Erwin gekommen.

    Viel war von Bardans Apartment nicht übrig geblieben, jedenfalls nichts worin er weiterhin wohnen wollte. Aber das war jetzt nun egal. 3 Millionen! Bardan machte einen heiteren Freudensprung und wäre beinahe auf dem vielen Blut ausgerutscht. Doch das konnte seine Laune nicht trüben.
    Nun wollte er sich alles zusammen suchen was er noch brauchen könnte und dann schnellstmöglich von Omega verschwinden. Irgendwo hin wo man ihn nicht kannte. Einen Ort an dem er vorerst seine Ruhe hätte. Hier auf Omega würden die Scherereien nur zu nehmen. Karuus hatte sicherlich noch einige Freunde gehabt, die es auf seine Mörder abgesehen haben könnten. Außerdem macht man sich auf Omega schnell zur Zielscheibe mit solch einem Batzen Geld.
    Da kam Bardan in den Sinn das Brok wahrscheinlich noch einiges mehr besaß wenn er noch etwas an diese Familien verteilen konnte. Er überlegte kurz ob es nicht schlauer gewesen wäre ihm noch mehr Geld abzunehmen aber er verwarf den Gedanken wieder.

    Geschehen ist Geschehen. Drei Millionen sind weit mehr als ich brauche.

    Damit könnte er sich spielend leicht eine neue Identität kaufen und damit in den Ratssektor zurückkehren. Man hatte zwar nach ihm gefahndet, wegen den paar Morden, aber das lag Jahre zurück und mit einem neuen Namen wäre er sicher. Aber er müsste seine sonderbare Erscheinung vor anderen verschleiern. Sie durften sein Gesicht nicht sehen. Das mit den Haaren würde schon gehen. Da gibt´s Leute die Färben sich die Haare rosa, da wird grün schon nicht auffallen. Er müsste sich wohl schminken da ständig einen Helm aufhaben ein dummer Gedanke war.

    Er kontrollierte gerade den Waffenschrank im zertrümmerten Wohnzimmer. Er war immer noch verschlossen. Der Code hatte funktioniert und niemand hatte sich daran bedient. Aber andererseits waren da eh nur die älteren Waffen und die schlechtere Munition drin. Daher stieg er über einige Leichen und ging ins Schlafzimmer.

    Das Schlafzimmer sah wenig mitgenommen aus. Nur ein paar verirrte Kugeln hatten ein paar Kratzer und unschöne Löcher verursacht. Bardan kniete sich vor dem Bett nieder und zog die gesicherte Kiste hervor. Gut, das war ein schon fast klischeehaftes Versteck aber es hatte seinen Zweck erfüllt. Rasch holte Bardan eine große Reisetasche aus dem Schrank und stellte sie neben die Kiste. Dann ging er wieder zurück zum Schrank und betrachtete sich in dem integrierten Spiegel.
    Er sah fürchterlich aus. Die viel zu große Kleidung war zerlöchert und blutverschmiert, die grüne Haarfarbe schien sich schnell weiter zu verbreiten und nun waren schon ein paar Millimeter mehr grün als beim letzten Blick in den Spiegel. Sein grotesk wirkendes Gesicht hatte sich abgesehen von ein paar Kratzern, die aber alle wieder verheilen würden, nicht verändert.
    Irgendwie gefiel Bardan der Anblick. Er grinste wie ein Raubtier und betrachtete sich genauer. Das war der Anblick von jemand mit dem man sich besser nicht anlegte. Jemand dem sein Wahnsinn auf das Gesicht geschrieben war. Jemand blutrünstigen. Irgendwie machte er sich keine Sorgen wegen der Chemikalien. Sie hatten zwar fürchterliche Schmerzen ausgelöst aber seit dem hatte er sie nicht mehr bemerkt.

    Warum sollten sie nun noch irgendwelche Schwierigkeiten verursachen? Warum gerade jetzt und nicht früher? Das könnte wahrscheinlich nur dieser salarianische Mistkerl von Juusik wissen.

    Bardan würde ihm zwar nur zu gerne eine Kostprobe seiner eigenen Medizin geben aber wusste nicht wo er anfangen sollte. Aber er könnte ja seine Kontakte anbohren und vielleicht Etear…

    Verschwinde von Omega! , flüsterte ES urplötzlich.

    Bardan blinzelte irritiert. Erst nach einer halben Minute kam er wieder zu sich. Er hatte einfach nur geistlos da gestanden und vor sich hin gestarrt.
    Nun war Bardan klar das ihm keine andere Wahl blieb, als von Omega zu verschwinden. Rasch packte er einige Klamotten in seine Reisetasche. Danach zog er die zu große Kleidung aus und zog sich rasch seine Panzerung an. Er lud seine Pistole neu, verstaute einige Tuben Medigel in einem Fach an seiner Panzerung und suchte sich das letzte Geld das in der Wohnung gelegen hatte zusammen.
    Dann setzte er den Helm auf und drehte den Kopf einmal in jede Richtung. Seine Halswirbel knackten befriedigend.
    Noch ein Zwischenstopp bei Etear und er wäre bereit von dieser Höllenstation zu verschwinden

    -> Die Andockbuchten
    Geändert von Bardan Carter (20.04.2011 um 00:30 Uhr)

  6. #166
    Rookie Avatar von Brok T'Hara
    Registriert seit
    15.01.2011
    Beiträge
    66

    Standard

    Straßen von Omega -->
    01:50 Uhr Wohnmodule

    Brok ging ins Wohnzimmer. Wo Erwin schon saß und geschafft wirkte, genau wie Brok. Keiner von beiden hatte die letzten 24 Stunden geschlafen. Er setzte sich ihm gegenüber und grunzte beim setzen erschöpft:
    "Ziryna schläft jetzt! Bardan hat sie wohl nicht mehr als schon vorher verletzt!"

    "Wir müssen hier weg! Karuus ist tot und seine Männer werden ihm nur so lange treu bleiben, wie die Lohnzahlungen eingehen. Aber wir sollten nichts riskieren! Ich habe versprochen dich mitzunehmen und daran halte ich ich mich auch! Und dafür das du mir mit Ziryna geholfen hast, werde ich dich auch entsprechend entlohnen!"

    Er holte das Pad raus und arbeite mit seinem Universalwerkzeug. Dann tippte er mehrer Minuten darauf ein.

    "Was tust du da?"
    "Ich überweise das Geld auf ein Konto, dass ich eingerichtet habe. Schwer gesichert! Nach 12 Stunden wird es auf 106 Teilkonten überweisen und dann zu gleichen Teilen auf die 53 Konten der einzelnen Familien gezahlt!"
    Er sah zu Erwin: "Nach dieser Prozedur, wird es niemand mehr zurückverfolgen oder durch hacken stehlen können!"

    Erwin sah bedacht zu Brok: "Und wie viel geld, war es nun genau?"

    Brok lächelte etwas traurig und senkte den Blick: "Es ist nicht wichtig, wie viel er für den Tod von so vielen Leben bekommen hat!"

    Brok atmete durch und lehnte sich zurück. "Endlich!"

    Dann schloss er bewusst die Augen: "Der Rest ist für dich! Ein Teil für Ziryna, auch wenn sie es nicht will! Etwas für mich zum volltanken", dabei grinste er, "Und noch ein Teil für Omega!"

    "Inwiefern?"

    "Omega ist wie ein großorganisiertes Lebewesen. Dir ist klar, dass wir uns zahlreiche Feinde gemacht haben, die evnetuell über Omegas Grenzen handeln!"

    Erwin nickte.

    "Chark, ein Freund von mir, arbeitet für ein sehr hohes Tier von Omega. Ich gebe ihm das Geld, damit Sie diese Tat "vergisst"! Dann sind wir aus dem Schneider!"

    Brok bemerkte wie er langsam einnickte: "Was Bardan angeht: Ich werde ihn nicht jagen, folgen oder sonst was! Ich hoffe nur er ist mit der Kohle zu Frieden und lässt fortan die Leute in Ruhe!"

    Dann öffnete er aber noch einmal die Augen und sah Erwin eindringlich an: "Sollte ich ihm aber zufällig begegnen! Garantiere ich für nichts!"

    Erwin nickte, es ging ihm wohl ähnlich.
    So langsam wurde Brok ganz wonnig und warm und er spührte wie er immer wieder wegnickte. Sie müssten schnell von hier weg.

    Nur was wir mit Ziryna?

  7. #167
    Newbie Avatar von Erwin der Rabe
    Registriert seit
    19.12.2010
    Beiträge
    47

    Standard

    Erwin saß auf der Couch und ließ das, was in den letzten 24 Stunden passiert war, durch den Kopf gehen.

    Erst passiert jahrelang nicht in meinem Leben, dann passiert so viel auf einmal. Bardans Jagd auf mich, Broks Jagd auf Karuus, Bardans Mutation zum Clown und dann noch die Erpressung.

    Erwin seufzte.

    Aber es hat sich gelohnt. Ich komme endlich von Omega weg.

    Also sagte er zu Brok: „Je früher wir Omega verlassen, umso besser.“

  8. #168
    ME-FRPG only Avatar von Keel'o Vaelsha
    Registriert seit
    18.04.2011
    Beiträge
    40

    Standard

    <--- Omega-Andockbuchten
    07:13 Uhr


    Das Shuttle landete und spuckte seine Passagiere direkt auf der nächsten Müllhalde aus, die noch schlimmer war, als die Ecke, von der der Transit gestartet war. Zwar sah es in dieser Gegend für die Verhältnisse Omegas noch relativ luxuriös aus (die Lichter flackerten nicht und selten gab es sogar einige Stellen in der Metallverkleidung, die nicht verrostet waren), doch Keel’o wusste, dass es sich dabei nur um eine Fassade handelte. Eine Maske, die die hässliche Fratze dieses Brockens verbergen sollte und dabei den Bewohnern den Schein von „Eleganz“ und „Luxus“ vorspielen sollte. In gewisser Weise eine ähnliche Scharade, wie sie auf der Citadel, Illium oder den anderen großen Welten der sogenannten Zivilisation aufgeführt wurde, nur mit dem Unterschied, dass sie auf Omega völlig deplatziert war. Schweigend war Keel’o aus dem Shuttle gestiegen, hatte dabei darauf verzichtet, Megan die Hand anzubieten (sie hätte sie ihm vermutlich gebrochen), und dabei seinen Blick über die sich ihm bietende Umgebung schweifen lassen. Es war in der Tat eine etwas teurere Ecke der Station, was aber im Grunde genommen nur bedeutete, dass der Strom über Nacht nicht ausfiel und es reichte, das Wasser lediglich abzukochen. Dennoch machte es einen bedeutenden Unterschied, wenn man in einer mittleren Führungsposition beim Blood Pack innehatte. So verfügte T-Bone über eine zweistöckige Dachgeschosswohnung, die ihm genug Platz bot für ausfallende Partys, gelegentliche Kämpfe und sonstiges Zeug, was ein Gangmitglied in seiner Freizeit so trieb. Sie war in einem hohen Wohnkomplex untergebracht, den Keel’o mit Megan soeben betreten wollte, als die Söldnerin sich zu Wort meldete.
    „Können wir noch schnell was essen gehen? Ich hab noch nicht gefrühstückt.“ Keel’o runzelte die Stirn, nickte aber dann seufzend. Er nickte voraus und gab der Frau so das Zeichen, zu führen. Zielstrebig bewegten sie sich durch die Massen der Fußgänger, die alle ihrem alltäglichem Geschäft nachgingen und dabei wie hirnlose Hüllen in immergleichen Abfolgen umhertrotteten. Niemand von ihnen hatte einen Zweck, keiner diente einem höheren Wohl oder bewirkte etwas Großes. Sie alle waren wie Tiere, die im täglichen Kampf ums Überleben nur noch ihren Instinkten folgten und sich von ihren animalischen Trieben leiten ließen. Es war selbstverständlich, dass Keel’o sie verabscheute. Doch auch liebte, denn aus all dem Chaos konnte manchmal, in zugegeben extrem seltenen Fällen, etwas Unglaubliches und Einzigartiges entstehen, das es so anderswo nie gegeben hätte. Omega war also Fluch und Segen zugleich, ein Dilemma, das den Quarianer wahnsinnig zu machen drohte.
    Stumm bestellten sie an einem Fast-Food-Stand etwas zu essen für Megan, während Keel’o lediglich ein turianisches Erfrischungsgetränk kaufte. Er war noch nie der große Esser in der Früh gewesen. Frühstück und Mittagessen fielen für ihn stets zusammen, eine Angewohnheit, an deren Ursprung er sich nicht mehr erinnern konnte. Er sah zu Megan. Sichtbar zufrieden nahm sie einen Bissen von dem dampfenden Hot-Dog, den sie mit reichlich Ketchup eingedeckt hatte, und kaute ausgiebig darauf herum, während er sie beobachtete. Auf der Fahrt zu den Wohnmodulen hatte sie ihm nur spärlich von sich erzählt. Alleinerzogenes Einzelkind, vorbestraft, acht Jahre Dienst an der Waffe (davon fünf bei einer der verbliebenen Erdarmeen) und weitere vier Jahre Erfahrung in den Terminus-Systemen. Der letzte Auftrag, den sie erledigt hatte, war eine einfache Eskorte für einen Gefangenentransport nach Purgatory gewesen, das Fegefeuer, in welchem unglückliche Gestalten für ihre Sünden büßten und durch einen interessierten Käufer erlöst werden konnten –oder in den nächsten Zirkel der Hölle kamen, um dort schlimmere Qualen zu erleiden und sich auf das Schiff der Blue Suns im Sanduhr-Nebel zurückzuwünschen. Das war alles, was er über sie erfahren konnte. Die restliche Zeit über waren sie unbewegt auf ihren Plätzen gesessen, wobei sich zwischen ihnen eine unangenehme Stille ausgebreitet hatte, die nur einmal durch ein kurzes Telefonat Megans unterbrochen worden war, jedoch dann wieder in Form von sich gegenseitigem Anschweigen über ihnen gehangen war.
    „Und du hast deinen Vater nie gesehen?“, fragte er schließlich und Megan schüttelte mit vollem Mund den Kopf, antwortete jedoch nicht weiter. „Hm.“ Stille. „War ja wohl eine ziemlich harte Jugend.“
    „Mhm.“
    Er schnalzte mit der Zunge. Mehr Informationen über diese Frau, die da vor ihm saß, mehr wollte er doch gar nicht. Er zog an dem Strohhalm seines Getränks.
    „Und wieso bist du nicht bei der Allianz geblieben?“
    Megan ließ den restlichen Hot-Dog-Stumpen auf ihren Teller fallen und ihren Körper in die Rückenlehne, um ihm einen gequälten und etwas finsteren Blick zuzuwerfen. „Keel“, stieß sie genervt aus, „können wir darüber…“ Ein Nachrichtenton unterbrach sie und sie sah mit einem kurz gezischten „Ach, fu…!“ auf das orange glimmende Omnitool, um es dann gleich wieder zu ignorieren. „… ein andermal reden?“
    Er zog eine Augenbraue nach oben, regte sich aber sonst keinen Millimeter. Sie sprach also nicht gerne über ihre Vergangenheit. Dann mussten wohl das Extranet und sein Netzwerk von Kontakten herhalten, um mehr über sie herauszufinden. Oder ein weiterer alkoholreicher Abend im Afterlife.
    „Natürlich“, erwiderte er, „tut mir Leid.“
    „Schon gut“, antwortete sie wenig überzeugend und machte sich dann wieder an ihren Hot-Dog, den sie jedoch noch vor einem weiteren Bissen wieder auf dem Teller ablegte, „mir ist der Appetit vergangen.“
    „Gut“, seufzte Keel’o, „dann gehen wir.“ Er war aufgestanden und blickte nach unten, auf Megan, die noch in ihrem Sitz saß und zu ihm aufsah. Für einen Augenblick hatte er den Eindruck, als wolle sie ihm etwas sagen, doch dann ließ sie es und stand ebenfalls auf. Sie gingen zurück zu dem vom Blood Pack betriebenen Komplex und betraten ihn direkt über den Haupteingang.

    Der Hausmeister, ein männlicher Mensch fortgeschrittenen Alters, der an einer Art Tresen am Eingang saß und den Fornax las, führte sich natürlich sofort auf, keifte, dass die Zwei hier nichts zu suchen hatten und er sofort ihre Einwohnerpässe sehen wollte. Keel’o legte Megan, die langsamer wurde und wohl kurz davor war, dem Mann eine zu verpassen, sanft die eine Hand auf den Rücken, um sie weiter zu schieben, während er mit der anderen mehrere Credits auf besagten Tresen segeln ließ. Schlagartig wurde der Mensch ruhig und widmete sich völlig desinteressiert wieder seinem Schmuddelmagazin. Ohne ein Wort verschwanden die zwei im Aufzug und der Quarianer drückte den entsprechenden Knopf, um zu T-Bones Apartment zu kommen. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den zweien aus, die Keel’o jedoch auch nicht zu brechen versuchte. Jetzt weiter mit Megan über ihre Vergangenheit zu sprechen und sie so womöglich in Bedrängnis – in emotionaler Hinsicht – zu bringen, würde keinen Sinn haben. Small Talk erst recht nicht, also entschied er sich dazu, ruhig zu sein, sie auf ihrem Omnitool herumspielen zu lassen und das hohe „Ping“ des Fahrstuhls abzuwarten, mit welchem er die zwei auf die zweithöchste Etage des Hauses entließ. Direkt hinter der Fahrstuhltür, vielleicht zwei oder drei Meter, lag bereits eine weitere, nämlich T-Bones Wohnungstür. Hinter den stählernen Eingangstüren vernahm der Quarianer dumpfe Musik. Wenn man es überhaupt als Musik bezeichnen konnte und es nicht mit dem Stahlgewitter einer turianischen Artilleriebatterie verwechselte. Hart, aggressiv, laut – er tippte auf kroganischen Metal.
    „T-Bone“, brüllte Keel’o, dessen Klingelversuche nicht wahrgenommen wurden, „komm raus, du elendes Rindvieh, ich weiß, dass du da bist!“ Doch es rührte sich nichts. Die Musik lief weiter, aber sonst war nichts hinter der Tür zu vernehmen. Er sah zu Megan, die langsam nach dem Sturmgewehr auf ihrem Rücken griff und dabei konzentriert auf die Tür starrte.
    „Okay, dann komm ich eben rein!“ Er nickte der Söldnerin zu und sie ging zu der Konsole, die neben der Tür angebracht war. Keel’o zog seine Pistole hervor und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper, die Waffe dabei in der Hand haltend, jederzeit bereit, sie hochzureißen und abzudrücken, während Megan mit einem Schuss aus ihrer Pistole das Terminal zerstörte und somit die Verriegelung der Tür aufhob. Zischend und mit einem Ruck lösten sich die zwei Metallflügel aus ihrer eisernen Umarmung, um sich dann gleitend endgültig zu trennen. Keel’o hatte damit gerechnet, direkt in T-Bones Gewehr zu starren oder von einer Horde halbverhungerter Vorcha zertrampelt zu werden, doch es kam nichts. Kein in Rage anstürmender Kroganer, kein Kugelhagel, gar nichts. Lediglich die verlassene, aber bis auf das übliche Kroganer-Chaos makellose Wohnung kam zum Vorschein, was den Quarianer verwundert eine Augenbraue nach oben ziehen ließ.
    „Sichere mal die obere Etage“, meinte Keel’o zu seiner Gefährtin, welche sofort und in geübter Allianz-Manier in den Raum gestürmt war, dabei in leicht geduckter Haltung mit dem Lauf ihres Gewehrs jeden Winkel des Zimmers abgesucht hatte. „Und schalte dieses gottverdammte Getöse ab!“ Genervt sah er von Raum zu Raum, wobei er mit jedem Schritt, den er durch die Wohnung zurücklegte, gelassener wurde und schließlich – als er in der Küche stand – die Pistole wegsteckte. T-Bone war nicht hier. Das bedeutete entweder, dass das Blood Pack gerade irgendeinen Laden zerlegen würde (wovon der Quarianer selbstverständlich gewusst hätte) oder der Kroganer den drohenden Besuch bereits gewittert hatte und verschwunden war. Ausgeflogen. Untergetaucht. Letzteres war (leider) wahrscheinlicher.
    „Verdammter Bastard“, murmelte Keel’o und ließ seinen Blick über die Küchenzeile gleiten, während mit einem Mal die scheppernde… „Musik“ verstummte, „Danke!“ Über seine Schulter hatte er das Megan zugerufen, die von der oberen Etage nur abwesend „Hm“ brummte. Schlendernd, aber dabei mit einem konzentrierten Blick durchstreifte Keel’o die weitere Wohnung, konzentrierte sich dabei auf die untere Etage, während seine Begleiterin die obere durchsuchte. Auch in den Räumen, die von der Eingangstür nicht eingesehen werden konnten, wie etwa das überdimensional große Wohnzimmer mit seiner luxuriösen HiFi-Soundanlage und dem großen Holo-Bildschirm, bot sich dem Quarianer das Bild, das er schon beim Betreten der Wohnung gesehen hatte: bis auf die normale Unordnung (leere Ryncol-Flaschen, verbrauchte Thermoclips, angebrochene Chipstüten), die in jeder Wohnung vorzufinden war und dort von Leben zeugte, war die Wohnung aufgeräumt. Keine zerwühlten Kleiderschränke oder aufgerissene Schubladen, die auf einen hastigen Aufbruch Rückschluss hätten geben können. Es sah aus, als wäre T-Bone einfach nicht zuhause, doch davon hätte Keel’o gewusst. Irgendetwas stimmte nicht. Wusste der Kroganer von seinem Besuch? Der Quarianer entschied sich, nach oben zu gehen, wo er direkt auf Megan traf, die durch einen Magazinstapel auf einem (weiteren) Couchtisch stöberte.
    „Etwas gefunden?“, fragte er sie und sah sich ebenfalls in der oberen Etage um.
    „Bis auf die Tatsache, dass der Typ wohl ziemlich dauergeil war?“, fragte sie sarkastisch zurück und drehte sich zu ihm um, zwei Pornomagazine und ein Datenpad in der Hand haltend. „Da könnte es sogar mir die Schamesröte ins Gesicht treiben. Könnte.“ Sie lächelte und warf die Magazine wieder auf den Tisch, das Datenpad, in dessen Schlitz eine Visitenkarte gesteckt war, jedoch in Keel’os Arme. „Vielleicht ein Hinweis, wo du ihn finden kannst.“ Er warf nur einen flüchtigen Blick darauf. Die Karte gehörte zu einem Etablissement, das laut Selbstbezeichnung Strip-Club und Bordell zugleich war. Auf dem Pad waren nur zwei Namen vermerkt, asarisch und menschlich, gepaart mit diversen Informationen über T-Bones augenscheinliche sexuellen Präferenzen, die Keel’o lieber nicht erfahren hätte. Sehr gut, er hatte etwas in der Hand.
    „Ich hätte mit etwas anderem gerechnet“, kommentierte er die private Pornosammlung des Kroganers und dachte dabei an die Fotos, die er von ihm mit einem schwulen Salarianer hatte schießen lassen.
    „Was meinst du?“ Damit hatte Keel’o gerechnet. Kaum ging es um Sex (oder die Sexualität einer anderen Person), zeigte Megan Interesse.
    „Zeig ich dir später“, lächelte er und öffnete eine Tür, die einzige auf dieser Etage. Dahinter kam ein Raum zum Vorschein, der als T-Bones Schlafzimmer und Büro, wenn man so wollte, diente. Es war sein persönlicher Rückzugsort, denn dort hatte er auch seine Ausrüstung verstaut. Neben dem Bett und einem Terminal befanden sich in dem Raum noch zwei Waffenschränke, die jedoch bis auf ein halbes Dutzend Omnitools leer waren. Omnitools! Keel’o ging eiligen Schrittes auf die Schränke zu und untersuchte die Multifunktionswerkzeuge, wobei in ihm eine grenzenlose Wut emporstieg. Diese primitive Echse hatte es gewagt, sich ihm in den Weg zu stellen. Wollte er ihn provozieren? Falls ja, dann war ihm das gelungen.
    „Wonach du gesucht hast?“ Megan stand im Türrahmen und beobachtete ihn dabei, wie er mit seinem eigenen Omnitool die anderen scannte. Nar Alarei, vas Moreh, vas Neema, vas Usela… es waren also doch nicht alle Pilgerreisende gewesen, doch andererseits waren das auch nicht alle Omnitools. Wo war der Rest?
    „Ja und nein“, erwiderte Keel’o und entfernte sich von den Omnitools wieder, „eigentlich hatte ich die Zusammenarbeit mit ihm wirklich geschätzt, aber diesmal ist der Typ zu weit gegangen. Ich muss-“
    „Pst!“, stieß Megan plötzlich aus und Keel’o sah zu ihr. Sie hatte eine Hand harsch erhoben, ein Zeichen für ihn, dass er wohl ruhig sein sollte, und sie schien angestrengt zu lauschen.
    „Was?“
    „Hörst du das?“
    Er lauschte, konnte jedoch im ersten Moment nichts hören. Dann nahm er es war. Zuerst war es eher subtil, ein unauffälliges Brummen – nein, kein Brummen. Es war etwas anderes, klang wie eine Mischung aus einem mechanischen Surren und dem Brummen, das man hören konnte, wenn man einen Lautsprecher anschaltete, jedoch nichts über ihn wiedergab. Es klang fremdartig.
    „Was ist das?“
    Noch während er fragte, weiteten sich Megans Augen für einen kurzen Moment, ehe sie wieder denselben professionellen Ernst zeigten, mit dem sie schon die Wohnung gestürmt hatte.
    „Wir müssen hier raus!“ Sie packte Keel’o an der Hand, doch er befreite sich sofort wieder.
    „Nein! Wieso? Ich muss das hier alles sicher-“
    „Raus!“, brüllte sie und packte ihn kurzerhand an der Krawatte, um dann mit ihm im Schlepptau aus dem Zimmer zu stürmen. Völlig unvorbereitet und überrascht angesichts ihres unangekündigten Sprints wurde Keel’o die ersten Meter wie ein nasser Sack mitgerissen, ehe er noch immer hilflos hinter ihr her stolperte. Dass er dabei den Couchtisch mit den Pornomagazinen umschmiss und ein ganzes Archiv schmutziger Fantasien über dem Boden verteilte, bekam der Quarianer gar nicht mehr so richtig mit. Drei Stufen auf einmal nehmend wetzten sie die Treppe hinunter, wobei Keel’o beinahe gestolpert und auf Megan gefallen wäre, doch die Frau hatte es irgendwie geschafft, ihn ohne Frakturen in die untere Etage zu bringen.
    „Beweg deinen Blecharsch gefälligst schneller“, keifte sie über die Schulter zu ihm und öffnete per Remote-Befehl über ihr Omnitool sowohl die Wohnungstür, als auch die nur wenige Meter dahinterliegende Aufzugtür.
    Dann kam die Explosion. Das ohrenbetäubende Krachen explodierenden Sprengstoffes zerriss die Luft und die Druckwelle katapultierte beide die letzten Meter zum Aufzug durch die Luft, ehe sie – zumindest in Keel’os Ermessen – äußerst schmerzhaft von der Stahlwand der Liftkammer jäh aufgehalten wurden. Keel’o stützte sich mit den Armen vom Boden ab, um sich vollständig aufzurichten, war er im Gegensatz zu Megan zu benommen, und konnte noch für eine Sekunde sehen, wie sich die mannshohe Feuerwalze durch den Gang fraß und dabei alles zerstörte, was nicht feuerfest war. Die Lifttüren schlossen sich, einen Tick zu spät für Keel’o, denn kleine, in etwa armlange Flammen konnten noch durch einen letzten Schlitz hindurchlecken, ehe sich die zwei Stahltüren vollständig geschlossen hatten.
    „Volldiagnose“, keuchte Keel’o völlig außer Atem und beruhigt hörte er der mechanischen VI-Stimme seines Anzugs zu, wie sie keinerlei Schäden in seinem Umweltanzug zu verzeichnen hatte.
    „Alles in Ordnung?“, meldete sich Megan und er nickte.
    „Dieser Drecksack hat mir eine Falle gestellt“, fuhr er schließlich fort und beruhigte langsam seinen Atem.
    „Was jetzt?“, fragte die Söldnerin, welche aufgestanden war und ihm ihre Hand hinhielt.
    „Jetzt statten wir seinen Arbeitgebern einen Besuch ab“, antwortete er auf ihre Frage, während sie ihm aufhalf.
    „Moment“, unterbrach ihn Megan, „wir?“
    „Ah, natürlich“, seufzte Keel’o und tippte, noch etwas aufgewirbelt, auf seinem Omnitool herum, „ich habe dir 7500 Credits überwiesen. 2500 für diese Aktion und 5000 weitere für den Besuch beim Blood Pack.“ Megan musterte ihn, zog dabei die Nase hoch und wischte sich mit der Hand über die schweißbedeckte Stirn, nickte dann jedoch.
    „Okay. Wenn ich dir aber nochmal das Leben retten muss, dann erwarte ich einen Bonus!“
    „Abgemacht.“ Keel’o drückte mehrmals auf den Knopf für das Erdgeschoss. Er wollte hier nur noch so schnell wie möglich raus, um T-Bones Bossen die Fotos zu überreichen und diesem selbstüberschätzten Arschloch dadurch kräftig eine reinzuwürgen. Etwas, das er eigentlich schon längst hätte tun sollen…

    07:35 Uhr
    ---> Industrieanlage West

  9. #169
    Newbie Avatar von Filippa Stefferson
    Registriert seit
    10.06.2011
    Beiträge
    29

    Standard

    --> Afterlife [Club]
    Tag 7
    02:50Uhr

    Mobil sind sie schnell zu den äußerst noblen Wohnblocks gekommen. Für Omegaverhältnisse. Mike gab großspurig an und erzählte wo er nicht wohnt, was er nicht für Geld hat, wie er nicht drauf ist. Jordan grinste einfach nur und nickte alles ab. Der Mann zog sie sanft zu den Eingängen. Die Wächter, die tadellos wirkten, was schon ein Wunder ist, gaben anstandslos den Weg frei. Das Paar ging durch saubere Gänge und betrat einen Fahrstuhl. Dann ging es einen Gang entlang, an dessen Hälfte sich die Tür zu Mikes Wohnung befand.

    Mike hielt die Dame an, diese wartete während ihre Begleitung die Tür öffnete. Er ging als Erster. Jordan wusste warum. In dem Türrahmen waren Scanner eingebaut, eine Sicherheitsvorkehrung. Sobald er anschlägt, würde Mike sicherlich etwas nicht ganz nettes tun. Jordans Implantate waren angeblich nicht scannbar, doch das hatte sich mehr als einmal nicht bewiesen. So schritt sie mit einigen Unbehagen durch die Türe. Und die Technologie in ihr schlug nicht um einen Laut oder ein Signal an.

    Mike grinste daraufhin, schloss die Tür und bat Jordan, sich zu setzen. Diese ließ sich auf eine sehr ansehnliche Couch fallen und betrachtete Mike sehr interessiert. Dieser ging in arroganter Pose zu seiner Heimbar und holte Scotch aus dem Schränkchen. Er pries ihn an, wie toll er nicht sei. Da Jordan nicht viel von Scotch wusste, war ihr das gelinde gesagt total egal. Sie nickte nur und tat beeindruckt. Mike löste seinen Schlips und kam dann mit zwei Gläsern an. Dann setzte er sich, gab ein Glas Jordan und tippt auf einem Seitenpanel des Tisches herum, woraufhin Musik erklang. Irgendetwas Menschliches von vor weiß wie vielen Jahren, Jordan kannte sich auf dem Gebiet noch weniger aus.

    Sie bekam mit, dass dies eine aufgeblasene und angeberische Bude war, genau wie Mike. Und grade das gefiel ihr irgendwie. Ja, er war ein arroganter Kerl, aber er konnte es sich leisten und um ehrlich zu sein war er auch recht attraktiv. Fast schon schade. Aber sie hatte immer noch einen Auftrag zu erfüllen. Jordan stieß an und trank einen Schluck. Dann legte sie ihre Beine in einem eleganten Überschlag auf Mikes Schoß und wackelte mit den Füßen:

    „Könntest du bitte? Langsam werden die Schuhe echt unbequem“
    Mike gab Jordan das Glas kurz zum halten und er öffnete die Laschen. Dann zog er ihr die Schuhe aus. Während er kurz abgelenkt war, warf Jordan schnell eine Pille in sein Glas. Diese holte sie vorsorglich vorhin schon aus ihrem Pillendösen, was sie immer mit dabei hatte. Da es so klein war, konnte es auch in der engen Latexhose Platz finden. Es war ein ganz sanftes schlafmittel, ein zu starkes würde er auf gewisse Weise mitbekommen. Nun würde sie nur noch etwas warten müssen. Und diese Wartezeit kann sie ja auch ruhig etwas genießen

    .Als Mike die Schuhe weglegte, wand sich Jordan um, zog die Beine zurück, rutsche zur Seite und setzte sich nun selbst auf Mikes Schoß und sah in direkt in die Augen. Der war fassungslos… auf sehr positive Art und Weise. Jordan schmachtete ich an und stürzte den Inhalt des Glases mit einen Mal runter. Der etwas überrascht:
    „Hey. Den muss man genießen!“
    Jordan setzte ihm das Glas an und er wurde gezwungen einen großen Schluck zu nehmen. Genug damit er das Mittelchen einnahm. Dann stellte sie die Gläser auf die Couch und küsste Mike sehr innig, um eine eventuelle Wirkung ihres eignen Mittels entgegenzuwirken, nahm sie vorher schon einen kleinen Aufputscher.

    Dann lehnte sie sich etwas zurück und sah ihn ganz verwegen an:
    „Du solltest lieber mich genießen!“
    Mike war baff von dieser Aussage und ließ nun alles mit sich anstellen. Sie fielen beide auf die Couch und die Gläser krachten zu Boden. Ihre Füße trafen öfter mal das Musikpanel und änderten gelegentlich die Stilrichtung.

    Jordans Top war das erste was auf dem Boden landete, dann folgten andere Kleidungsstücke. Liebevoll und mit viel Lust stöhnten beide und ganz fix wurde Jordans Auftrag um einiges angenehmer.

    Irgendwann im Laufe der Nacht landeten beide, zwischen zwei leidenschaftlichen Akten in Mikes Bett. Nun schlief er sehr tief. Was zum einen wohl an der typisch männlichen Postkoitalität lag aber auch sehr an den Pillen von Jordan. Diese war schon aus den Laken entschwunden und hatte sich bereits etwas angezogen. Keine Hose, keine Schuhe. Solange sie hier suchte, würde sie das nicht brauchen.

    Jordan suchte überall, ohne viel Unordnung zu machen nach dem Datenpad. Eine Stunde und kein befriedigenden Ergebnis. Langsam nervte es. Nun war sie im Wohnzimmer angekommen und suchte. Sie brauchte etwas zur Beruhigung, das Aufputschmittel von ihr ließ ihr Herz unangenehm schnell rasen. Jordan ging zur Bar und holte eine Flasche heraus. Das war zwar nicht gesund und würde wohl kaum ihr Herzrasen verlangsamen, aber das war egal.

    Jordan setzte grade den Flaschenhals an, da sah sie über dem Kühlschrank ein Fach, das man nur sah, wenn die Tür offen ist. Die Flasche stellte sie weg und dann ging sie auf die Knie. Das Fach war weder gesichert noch verschlossen. Sie entnahm eine Box und sah in sie hinein. Dort fand sie einige Creditkarten, zwei Kommsender und Fotos von Frauen… sehr anrüchige und zum Teil perverse Bilder, aber Jordan gefielen sie. Am Boden lagen drei Datenpads eins davon mit dem Datennamen Terra.
    „Bingo!“

    Jordan nahm das Pad und arbeitete noch kurz damit. Dann stand sie auf und zog sich fertig an, verstaute sie das Pad und ging Richtung Tür. Bevor sie hindurch trat drückte sie auf dem Tastenfeld neben ebenjener Tür herum. Sie schaltete die Alarmanlage aus, wo sie vermutete, dass sie an war, und dem war ja auch so. Die Pforte öffnete sich und Jordan schritt siegessicher hindurch.

    Dann fiel Jordan wie ein nasser Sack um und bewegte sich nicht mehr. Speichel lief ihr aus dem Mund und kein Muskel rührte sich. Das war nicht die Nebenwirkung des Aufputschmittels… nicht völlig. Das lag an ihrer Krankheit, der Kataplexie. Eine seltene Form der Narkolepsie.

    Im Moment konnte sie nichts machen und das war echt ein Problem.

    --> Industrieanlage- West
    Geändert von Filippa Stefferson (19.06.2011 um 21:23 Uhr)

  10. #170
    Newbie Avatar von Filippa Stefferson
    Registriert seit
    10.06.2011
    Beiträge
    29

    Standard

    --> Industrieanlage- West
    Tag 7
    08:20 Uhr

    Jordan saß in einem Krankenbett, hatte wieder verschiedene Kanülen an und in sich und überall erklang ein kleines Piepen. Alles war schön weiß und steril, man konnte gar nicht glauben, dass dies Omega ist. Neben ihr stand auf einem Tischchen ein tiefer Teller, mit Resten einer weißlichen fast durchsichtigen medizinischen Paste. Jordan musste dies essen und es hatte ewig gedauert, denn der Geschmack war unterirdisch schlecht.

    Aber es ging ihr gut, ja selbst seelisch, was man kaum glauben kann. Doch das ist nur im Moment so. Irgendwann kommt das Trauma zu ihr zurück, vielleicht in einigen Stunden, oder auch in mehreren Tagen oder gar erst in vielen Jahren. Wenn es soweit ist, wird Jordan vermutlich wieder weinend zusammenbrechen, sich mit Alkohol und vielen illegal Drogen vollpumpen und Alpträume haben, sehr schlimme Alpträume.

    Neben Jordan stand ihre Ärztin, die grade ein paar Daten von ihrer Patientin studierte. Es war keine unbekannte Doktorin. Es war eine sehr bekannte Salarianerin, eine die im Afterlife arbeitet. Jordan konnte nur ahnen, aber sie war sich sehr sicher, dass sie dieser Nacht schon im Club gearbeitet hatte. Diese Salarianer, brauchen so wenig Schlaf und sind immer so aktiv.

    Die Tür öffnete sich und ein freundliches ‚Hallo’ wurde gebrummt. Jordan wusste wer es war und lächelte sofort. Chark schritt um die Ecke und umarmte mehr oder minder die Luft:
    „Na, da sieht aber jemand schon wesentlich besser aus!“
    Damit hatte er Recht. Jordan wurde gewaschen und mit ausrechender Medizin behandelt. Sie war zwar im Moment ungeschminkt und unfrisiert, aber immer noch im hohen Maße attraktiv.
    „Wie geht’s unsrer Patientin, Sirnda?“, er benannte die Salarianerin nur beim Vornamen, was ausreichend war, denn dieses Volk hat in Wahrheit unanständig lange Namen.

    Die Ärztin lächelte nicht, aber ihre Stimme ließ so etwas in der Richtung vermuten:
    „Ich wusste gar nicht, dass sie auch Arzt sind, wenn es unsere Patientin ist!“, sie redete sehr schnell und Chark grinste nur.
    „Ihre Wunden sind alle verarztet. Mit der Weiterbehandlung werden sie in ein paar Tagen nicht mehr zu sehen sein!“

    Jordan strahlte. Wie toll doch die Medizin in dieser Zeit ist. Keine Narben. Gar nichts. Und so eingebildet wie Jordan ist wird es klasse sein weiterhin so makellos zu sein… Hauttechnisch gesehen.

    „Hört sich doch gut an! Ich soll dir etwas von Franziskus geben!“
    „Wo ist er?“
    „Bringt Mr. Schmidt zu Torlan. Der wird wohl nicht mehr lange unter den Lebenden verweilen!“
    „Wenigstens kriegt er was er verdient!“
    „Es geht da wohl nicht um Rache für dich. Sie wollen wissen woher er seine Informationen hat. Die du vorzüglich verfälscht hast. ‚Meine Hochachtung’ soll ich dir von Torlan ausrichten!“
    „Und was sollst du mir geben… von Franziskus?“

    Chark griff in eine Seitentasche:
    „Du bist erstens Schuldenfrei und zweitens bekommst du trotzdem Lohn, einen Bonus sozusagen!“
    Jordan guckte etwas irritiert.
    „Wahrscheinlich will Torlan deine Folter ‚entlohnen’. Schmerzensgeld oder sonst etwas!“
    Jordan seufzte:
    „Schön! Und das war alles? Franziskus ist so ein Arsch! Der hat ja nicht mal gefragt wie es mir geht, als ich in diesem scheiß Keller hing!“
    „Auf seine Art mag er dich sicher!“
    „Er hat keine Art! Er ist einfach ein Mistkerl!“
    Chark schüttelte den Kopf: „Wir haben immerhin knapp drei Manufakturen aufgesucht und angegriffen! Und außerdem ist es Franziskus zu verdanken, dass wir dich überhupt gefunden haben!“

    Der Kroganer kam näher: „Als du dich nicht gemeldet hast, gingen wir zu Mikes Appartement. Er fand vor der Tür einen nassen Fleck… ich bemerkte den nicht einmal. Franziskus merkte, dass es Speichel war und ahnte dass du wieder einen Aussetzer hattest, wegen deiner Implantate!“
    Sirnda tat so als würde sie gar nichts hören, sie tippte nur beharrlich auf einem Pad herum.
    „Also gingen wir zu jemanden, der mit Mike schon mal zu tun hatte und wir fanden heraus, dass er die Manufakturen im Industriegebiet für seine ‚Befragungen’ benutzt!“
    „Es ging ihm nicht um mich! Wir sind ‚Arbeitskollegen’! So ein Blödmann!“

    Diese Worte kamen trotzig, wie von einem kleinen Mädchen, dass keine neuen Klamotten bekam. Chark lachte laut auf und kam etwas näher ran.
    „Hey! Wenn du wieder auf den Beinen bist, dann gehen wir einen trinken! Vergiss diesen einäugigen Vogelmann!“
    Jordan lachte. Diese Bezeichnung für Franziskus war wirklich lustig.

    Der Kroganer drehte sich um und ging Richtung Tür:
    „Danke noch mal, Sirnda. Kümmere dich gut um sie! Ich komme morgen noch Mal vorbei!“
    Die Salarianerin nickte und Chark verschwand. Die Ärztin lehnte sich über Jordan und kontrollierte die Kanülen und Anschlüsse. Jordan sog ganz tief die Luft in ihre Nase ein. Die Salarianerin duftetet sehr gut. Aber was erwartet man, wenn man mehrer Stunden in einem nach Urin stinkenden Keller hing.

    Aber sie war seelisch grade ziemlich am Boden und hatte eine Leere die gefüllt werden musste. Normalerweise würde sie in einen Club gehen, mehrere Drinks kippen und sich eine kurzweilige Bekanntschaft suchen. Da sie aber Erholung brauchte, würde sie das nicht tun können. Doch die Nähe der Ärztin war äußerst erregend. Jordan überlegte wie sie sie ansprechen könnte, was sie sagen sollte. Aber das ist sinnlos. Erstens ist für Salarianer der Akt für die Fortpflanzung gedacht und soweit Jordan weiß hat er keinen physikalisch, spaßigen Reiz. Zudem war sie eine Frau. Das mag zwar für Jordan kein Problem sein, aber sie konnte nicht für andere sprechen.

    „Alles in Ordnung. Werte normal. Aber sie sollten jetzt schlafen“
    Jordan überlegte, ob jetzt ein zweideutiger Spruch passend wäre, aber sie bemerkte, dass sie tatsächlich sehr müde war. Sie Blickte Sirnda noch einmal kurz an. Sie war zwar ein Alien und sah irgendwie gruselig aus, aber sie wirkte sehr zart und gelenkig und schlank war sie auch, wie alle Salarianer. Ihre Haut war cremig weich und sie wirkte zierlich, obwohl sie ziemlich groß war. Aber diesen Blick konnte sie nicht lange genießen. Denn sie schlief ein, Jordan brauchte wirklich Ruhe.

    „Ich sehe dann ab und an mal nach Ihnen“
    Diesen Satz bekam Jordan schon nicht mal mehr mit. Sie war schon eingeschlafen und atmete sanft. Und glücklicher Weise hatte sie keine Alpträume… sie träumte von einer großen Gestalt, mit cremig, weicher Haut.
    Geändert von Filippa Stefferson (22.06.2011 um 12:23 Uhr)

Seite 17 von 18 ErsteErste ... 715161718 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •