Titel: Assassin's Creed Rogue
Release: 13. November 2014
Plattformen: PS3, Xbox 360
Erhältlich bei Amazon.de
Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Genre: 3rd Person Action Adventure (überwiegend)

Info:
Nordamerika, 18. Jahrhundert. Mitten im Chaos und der Brutalität des Siebenjährigen Krieges, durchlebt Shay Patrick Cormac, ein furchtloses junges Mitglied des Assassinen-Ordens, eine finstere Verwandlung, die die Zukunft der amerikanischen Kolonien für immer formen wird. Nachdem eine gefährliche Mission tragisch fehlschlägt, wendet sich Shay von den Assassinen ab, die deshalb fortan seinem Leben ein Ende bereiten wollen. Ausgestoßen von jenen, die er einst Brüder nannte, zieht Shay auf einen Feldzug, um all jene auszulöschen, die sich gegen ihn gewandt haben und wird somit schließlich der gefürchtetste Assassinen-Jäger der Geschichte.
Screenshot: Assassin’s Creed Rogue
Shay Patrick Cormac ist ein abenteuerlustiger Assassine, der gezwungen ist, sich gegen seine Brüder zu stellen.

Assassin’s Creed Rogue ist das bis jetzt finsterste Kapitel der Assassin’s Creed-Reihe. Als Shay wird der Spieler die langsame Verwandlung vom Assassinen zum Assassinen-Jäger durchleben. Seinem eigenen Credo folgend wird man so die Straßen von New York City durchstreifen, wilde Flusstäler überqueren und sich bis in die eisigen Gewässer des Nordatlantiks vorwagen, um die Assassinen niederzustrecken.


Launch Trailer:





Assassin's Creed Rogue - Review
Getestet auf PS3 (physisch)


Halt! Assassin‘s Creed? Wir spielen doch einen Templer!

Im Vorfeld kündigte Ubisoft an, dass man in AC Rogue erstmals einen Templer spielen würde, ein komplettes Spiel lang. Aber das ist nicht der Fall und wenn dann nur zum Teil. Es steckt immer noch verdammt viel „Assassin‘s Creed“ in AC Rogue. All jene, die Befürchtungen geäußert hatten, kein echtes Assassinen-Abenteuer mit diesem Teil geboten zu bekommen, können beruhigt aufatmen. Doch eins nach dem anderen.



Wir spielen Shay Patrick Cormac und sind die ersten Stunden des Spiels als Assassinen-"Lehrling“ unterwegs. Durch ein von den Assassinen ausgelöstes tragisches Ereignis in Europa kommt es aber schließlich zum Bruch. Shay ist der Meinung, die Assassinen gehen den falschen Weg und so wendet er sich ab von der Bruderschaft und bezahlt dies fast mit seinem Leben. Die Charakterzeichnung von Shay ist Ubisoft gut gelungen. Er ist sympathisch und man nimmt ihm seine Motive ab, die Assassinen zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Auch wenn er im späteren Verlauf zu den Templern wechselt, wird einem aber keineswegs erläutert, was jetzt der Unterschied zwischen Templern und Assassinen ist. Beide Parteien wollen das Gleiche, nämlich diverse Vorläuferstätten finden. Die Templer sind einfach die „Anderen“, richten und urteilen nicht über sein Handeln. Beide Parteien wollen jeweils, dass die Gegner nicht die Geheimnisse und Artefakte der ersten Zivilisation finden bzw. nutzen. Unterm Strich ist AC Rogue was das angeht zu blass geraten, vieles bleibt weiterhin im Dunkeln. Das gesamte Spiel fühlt sich trotz Seitenwechsel immer noch wie ein „Assassin‘s Creed“ an, neu erhoffte Einblicke in die Struktur der Templer - Fehlanzeige. Schade.

Black Flag - Recycling

Wer Black Flag und Assassin‘s Creed 3 gespielt hat, dem werden zahlreiche Level und Orte in AC Rogue bekannt vorkommen. Ubisoft hat die besten Elemente dieser beiden Spiele dreist wiederverwendet. Besonders auffällig, sogar die Bäume, Palmen und Steine aus der Karibik findet man in selber Form, nur mit anderen Texturen in der Polarregion wieder. Die Seefahrten samt dazugehörigen Features wurden 1:1 aus Black Flag kopiert, statt der Jackdaw steuert Shay seine Morrigan durch die Gewässer. Schneestürme und Eisberge, letztere kann man auch zerschießen und somit für kleine Schiffe bedrohende Wellen auslösen, sind hinzugekommen. Zudem wurde der Rammsporn verbessert und zum Eisbrecher aufgerüstet, um auch vereiste Meeresengen zu passieren.

Die aus Black Flag versunkenen Schiffe wurden gestrichen und durch Höhlen und Schiffswracks im Eis ersetzt. Erklärung dafür, Shay kann sich im langen Wasser nicht lange aufhalten und erfriert sehr schnell, tauchen ist daher sprichwörtlicher Schnee von gestern.

Ansonsten ist auf hoher See alles dabei, was auch in Black Flag an der Tagesordnung stand. Wale und Haie erlegen, Schiffe entern und plündern, Forts (bzw. Bandenhauptquartiere) befreien und sogar die legendären Schiffe sind wieder mit von der Partie, diese sind etwas leichter zu meistern als in Black Flag, jedefalls hatte ich diesen Eindruck. Zudem gibt es manchmal erscheinende Kriegsschiffe zu entern und deren Gefangene zu befreien sowie verlassene Schiffe (gekennzeichnet mit einem Flammensymbol), die kurz vor dem Untergang stehen. Betritt Shay solche, läuft ein Countdown von einer Minute runter. In dieser Zeit gilt es das brennende Schiff zu plündern und dann vor Ablauf des Countdowns sich in Sicherheit zu bringen, sonst landet man auf dem Desynchronisations-Bildschirm.

Schön anzusehen sind wieder die Wettereffekte und das Meer selbst. Kommt ein Schneesturm auf, steuert sich die Morrigan natürlich schwerer durch die Gewässer. Auch an Land verleiht ein Schneesturm der Landschaft das gewisse Etwas.



Apropos Land: Assassin‘s Creed Rogue bietet 3 Hauptgebiete: New York, River Valley und der Nordatlantik zwischen der heutigen Ostküste Kanadas und Grönland.

River Valley und New York sind allerdings nicht wirklich neu. Das Setting kennt man eigentlich aus Assassin‘s Creed 3. Ubisoft hat einzig die Features wie Plantagen, Lagerhäuser, Höhlen, Steine, Häuser, Türme, Tavernen usw. aus Black Flag kopiert und diesen nördlichere Texturen verpasst. Optisch sehen dadurch beide Gebiete sehr nach Assassin‘s Creed 3 aus, das besser funktionierende Grundgerüst aller Objekte wurden vom vierten Teil übernommen. Trotzdem ist New York beispielsweise etwas anders und keine 1:1-Kopie. In AC Rogue ist es nämlich noch nicht abgebrannt, wie in Teil 3. Auch das Laufen über Dächer macht in Rogue deutlich mehr Spaß. Insgesamt hat die Stadt mehr Charme als in Assassin‘s Creed 3.

Beim River Valley verhält es sich ähnlich. Wälder, Höhlen und Siedlungen kennt man bereits aus Teil 3, aber unterm Strich ist die Umsetzung dieser Gegend in Rogue besser gelungen.

Das Problem bei den Umgebungen: man kennt dieses Setting bereits ausführlich aus Assassin‘s Creed 3. Auch die vereisten Schiffswracks kamen in Teil 3, wenn auch kurz, bereits vor. Etwas komisch finde ich, dass im River Valley immer die gleiche Jahreszeit herrscht. Liegt an einem Ort Schnee, dann liegt da immer Schnee, egal welchen Spielfortschritt man hat. Tag-, -Nacht und Wetterwechsel gibt es zwar und diese sind auch schön anzusehen, wie ich schon erwähnt habe, aber mehr Glaubwürdigkeit würden die Gebiete erhalten, wenn man auch die Jahreszeiten, die es in New York und nördlich davon eben gibt, berücksichtigt hätte.


Wer jetzt denkt, man hält sich mit Shay nur an der Ostküste Nordamerikas auf, der irrt. Es gibt zusätzlich kurze Abstecher ins alte Europa. Lissabon in Portugal und Paris in Frankreich werden im Lauf der Geschichte besucht. Ein netter Bonus, auch wenn die Gebäude wieder recycelt wurde aus anderen Spielen (Rom aus Brotherhood & Paris aus Unity).

Übrigens, auch bei den Charakteren gibt es ein Wiedersehen mit altbekannten Freunden/Gegnern aus den letzten Spielen, da AC Rogue die sprichwörtliche Brücke zwischen Assassin‘s Creed 3, Black Flag & Schrei nach Freiheit schlägt. Und wer Assassin‘s Creed Unity gespielt hat, auch dazu gibt es am Ende von AC Rogue eine direkte Verbindung, mehr verrate ich an dieser Stelle aber nicht.

Neuerungen: Ja, die gibt es!
Sie sind zwar dezent ausgefallen, aber es gibt auch Neues zu entdecken. Als Erstes fällt einem die geringfügige Änderung der Black Flag-Steuerung ins Auge. Jedoch gewöhnt man sich schnell daran, dass die Tasten nun etwas anders belegt sind. Gleiches gilt für die Abordnung des Waffen/Gegenstands-HUD‘s. Warum ist mir aber ein Rätsel, da es eigentlich keine markanten neuen Moves usw. gibt.

Shay hat sogar eine neue Fähigkeit auf dem Kasten. Er kann in hohlen Baumstämmen oder Fracht-Liftschächten schnell nach oben hopsen. Statt einem Luftrohr nutzt Shay ein Luftdruckgewehr für Schlaf und Berseker-Pfeile. Neu sind auch Schlaf- und Splittergranaten sowie Knallkörper. Ebenso kommt erstmals Gift in Nebelform von Gegnern zum Einsatz. Shay kann dann ein Tuch ähnlich einer Gasmaske per Knopfdruck über seine Nase ziehen, erinnert optisch an Watch Dogs. Für Sammler gibt es jetzt auch Wohlstandsbelohnungen, erkennbar an den gelb leuchtenden Diamanten. Schnappt man sich diese, erhält man mehr Belohnungen für Rohstoffe und Renovierungen.


Auf hoher See erwarten einen, wie erwähnt, zerschießbare Eisberge bzw. zugefrorenes Eismeer. Diese kann man mit Bomben oder dem Rammsporn problemlos beseitigen/durchqueren.

Die Morrigan bietet ebenfalls kleine Verbesserungen. So ist man in AC Rogue in der Lage per Fässer, die man ins Meer wirft, eine brennende Spur hinter seinem Schiff zu hinterlassen. Zudem hat das Puckle-Gewehr etwas mehr Munition zur Verfügung als in Black Flag und einen etwas größeren Radius erhalten, um auf die Besatzung, während eines Entervorgangs, des gegnerischen Schiffes zu feuern. In der Schiffskabine von Shay befindet sich außerdem eine Bank, auf der Geld abgehoben werden darf. Die Flotten-Missionen sind in AC Rogue zudem nicht mehr onlinegebunden.
Völlig neu sind die sogenannten Schleicher-Assassinen. Ist Shay den Templern beigetreten, bekämpfen ihn die Assassinen natürlich. Läuft man zum Beispiel durch eine Gasse oder ein Waldgebiet, die von einem Assassinen bewacht wird, kündigt sich dieser durch leises flüstern und einem an den Rändern leicht rot eingefärbten Bildschirm an. Ziel ist es jetzt das Adlerauge anzuwerfen und dem Assassinen-Attentat zu entkommen oder noch besser, den ehemaligen Kollegen einen Strich durch die Rechnung zu machen und auszuschalten. Es gibt sogar eigene „Assassinen abfangen"-Missionen, in denen man eine Zielperson beschützen muss. Unter Zeitdruck, gilt es die Assassinen-Angreifer zu finden und zu eliminieren. Markiert werden diese Missionen durch ein Tauben-Icon auf der Karte. So ähnlich gab es das im Mehrspielermodus der letzten Games, dieser wurde in AC Rogue aber komplett gestrichen.



In Siedlungen oder Wäldern erwarten einen auch Jäger-Missionen. Diese verlangen in einer bestimmten Zeit eines oder mehrere Sorten Wildtier zu fangen und zu häuten. Von Elchen, Rotwild, Schwarzbären über Biber, Füchse und Hasen bis zu Eisbären wird einem alles geboten. Vögel darf man aber nicht „erledigen“, obwohl es auch davon einige Arten zu sehen gibt.

Wieder mit an Board sind „Renovierungen“, die man bereits aus den Ezio-Spielen kennt.
Insgesamt halten sich die Neuerungen aber sehr in Grenzen. AC Rogue ist was das Gameplay angeht Black Flag verdammt ähnlich.

Wie ein Eichhörnchen ...

... sammeln wir, ubisofttypisch, allerlei Krempel in der großen Welt von AC Rogue ein. Und zu finden gibt es wirklich viel. Einiges hat einen spielerischen Nutzen und man wird zum Beispiel mit einem Extra-Kostüm für Shay belohnt, anderes zählt nur für die Statistik. Aussichtspunkte, Animus-Fragmente, Kriegsbriefe, Shantys (die jetzt leichter zu fangen sind), Truhen mit Geld, Baupläne, Wohlstandsbelohnungen, Wikinger- und Templerrelikte.
Anstatt der Maya-Rätsel gibt es in AC Rogue Eingeborenen-Säulen zu finden und die Muster auf denen richtig anzuordnen, um an das dort versteckte Relikt zu gelangen. Von den Eingeborenen gilt es auch diverse Höhlenmalereien zu entdecken und mit dem Adlerauge näher unter die Lupe zu nehmen. Auch die in Black Flag eingeführten Schatzkarten mit Koordinaten sind wieder im Spiel enthalten.

Die Jagd spielt ebenso wieder eine Rolle. Diverse Tiere an Land und zu Wasser gilt es zu jagen und zu häuten, um an die geforderten Felle zu gelangen. Gleich verhält es sich mit Schiffen, Rohstofflagern und Lagerhäusern. Nimmt man diese ein, erhält man meist einige Rohstoffe (bei Schiffen hilft das Fernglas um sofort zu sehen, welche Ladung an Board ist und ob sich ein Entern lohnt), mit denen man dann die Morrigan und diverse Bauten in Siedlungen renovieren bzw. aufleveln kann. Ihr wisst doch, nur ein starkes Schiff ist ein gutes Schiff. Das war schon bei Black Flag so und ist in AC Rogue nicht anders.



Gehört gehört

Kommen wir zur musikalischen Untermalung. Ehrlich Leute, als ich das erste Mal in Albany über die Dächer gehuscht bin, kam dieser geniale Sound im Hintergrund. Der Titel ist auf dem offiziellen Soundtrack allerdings nicht vertreten. Das war mein musikalischer Höhepunkt in dem Spiel. Generell ist der Soundtrack passend und er unterstreicht gut die Kulisse bzw. die jeweilige Situation, ist aber überwiegend dezent eingesetzt. Jesper Kyds & Lorne Balfes Kompositionen von einst bleiben allerdings weiterhin unerreicht.

Die deutsche Lokalisation ist gut geworden. Die Synchronstimmen sind weitgehend passend gewählt, besser als bei Black Flag, wo mir noch immer Semmelroge im Ohr hängt. Übrigens die Hintergrundgespräche sind wie bei den letzten Spielen nicht übersetzt worden, man hört demnach viel englisches Gequake im Hintergrund, vor allem in Siedlungen.
Untertitel und Sprache sind im Menü wie gewohnt frei wählbar, Pluspunkt.

Fazit:
Ich tue mich ehrlich gesagt schwer bei der Beurteilung von AC Rogue. Wer Black Flag mochte, mit all den Seefahrten und Schlachten, der wird definitiv auch mit AC Rogue viel Freude haben. Das Karibik-/Piraten-Flair fehlt eben, aber Black Flag fehlte widerum das Assassinen-Feeling, was in AC Rogue besser gelungen ist. Die Welt, in der man sich bewegt, ist detailreich, vollgestopft mit diversen Aufgaben und weitläufig. Mindestens 30 Stunden hat man durchaus zu tun, wenn man alle Aufgaben und Orte erledigt haben möchte. Bei Black Flag waren es allerdings stattliche 50 Stunden Minimum (ohne MP-Part & DLCs natürlich)! AC Rogue bietet viel Bewährtes, aber wenig Neues. Und die Schwächen von Black Flag sind ebenfalls wieder mit an Bord, einige kleinere Bugs (in einer Zwischensequenz auftretende lila Haare, Shay fliegt mal durch die Luft, als er einen Baustamm betritt usw.) sind mir auch aufgefallen. Nichts Dramatisches, aber unschön.



Vom Konflikt zwischen Templern und Assassinen hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Die Parteien ähneln sich zu sehr, aber gerade auf die Unterschiede und verschiedenen Motive und Machtverhältnisse hat man sich eigentlich gefreut, vergebens. Wenn man es nicht wüsste, AC Rogue ist durch und durch ein Assassin‘s Creed-Spiel. Beim Schwierigkeitsgrad hatte ich den Eindruck, dass Shay noch mächtiger ist als seine Vorgänger. Nervig ist dagegen immer noch die Kamera bei kämpferischen Konflikten, vor allem wenn mehrere Gegner involviert sind, zeigt das blöde Ding nicht immer das gesamte Geschehen.

Die Story ist höchstens durchschnittlich, besonders negativ fällt der Gegenwartspart bei Abstergo ins Auge. Man fragt sich die ganze Zeit was das soll. Es ist das Selbe wie bei Black Flag, dort gab es aber eine direkte Verbindung zur Vergangenheit und schließlich erschien auch eine Figur aus der ersten Zivilisation für einen Augenblick, worauf man im neuesten Ableger vergeblich wartet (es gibt zwar eine Nachricht, die ist aber überflüssig für die Story). In AC Rogue wurde das Hacken der Computer etwas geändert, aber ansonsten gibt‘s nicht wirklich etwas zu tun, wenn man den Animus verlässt. Den Abstergo Entertainment-Part im vereisten Montreal hätte man sich auch sparen können. Ubisoft, kümmert euch endlich um einen anständigen Gegenwartspart, verdammt!



Im Endeffekt ist AC Rogue ein gutes Spiel geworden, dass auf bekannte Features setzt und weitgehend auf Neuerungen verzichtet. Das Setting ist gelungen, auch wenn man das Gefühl nicht los wird, jeden Baum und jeden Stein schon einmal (in der Karibik) gesehen zu haben. Wenn allerdings die Polarlichter am Nachthimmel tanzen und man ein Schiffswrack im Eis erkundet, muss ich gestehen, hat man ein verdammt gutes Gefühl. Auch die heute bereits ausgestorbenen Riesenalke (sehen aus wie Pinguine, die es am Nordpol aber nicht gibt) ins Spiel einzubauen, ist von Ubisoft lobenswert. Es wurde wirklich auf Details geachtet und gut recherchiert. Trotzdem vergebe ich eine etwas niedrigere Wertung als bei Black Flag (85%) für die umfangreichen Recycling-Maßnahmen, die eher maue Story und die Tatsache, dass man fast nie das Gefühl hat die Motive der Templer endlich einmal näher kennenzulernen. Ach, und für den Satz „Ich mache mir mein eigenes Glück“ gibt‘s ebenfalls Abzug in der Haltungsnote, nach dem zehnten Mal reicht es dann auch mit solchen Sprüchen.

Wer nicht zuviel erwartet und Black Flag mochte, der kann bei AC Rogue bedenkenlos zugreifen und wird zweifelsohne viele Stunden Spaß damit haben. Spieler, die ab Assassin's Creed 3 dabei sind, werden sich außerdem über zahlreiche "Überschneidungen" freuen.
Pro & Kontra:

Positiv Negativ
  • Setting & Atmosphäre ist zwar bekannt, aber gut gelungen, bzw. besser als in AC3 (New York)
  • Abstecher nach Europa
  • Morrigan (alle Missionen und Aufgaben auf See)
  • Schiffswracks, Höhlen und Wal/Haifang
  • Schatzkarten
  • Sammelbares, Umfang
  • Shay Cormac (Charakter gelungen und glaubwürdig)
  • Wiedersehen mit bekannten Charakteren/Orten
  • Offene Spielwelt (allerdings geteilt auf 3 Hauptgebiete - Ladezeiten)
  • Keine Lauschmissionen mehr
  • Wetter-Effekte
  • Grafik ist für einen PS3-Titel sehr schön, wenn auch nicht perfekt
  • Lokalisierung ist gut gelungen
  • Schnellreise war nie unkomplizierter
  • 30 Stunden Spielzeit
  • 100% Multilingual
  • Upgrade-System okay
  • Viel Sammelbares
  • Kompletter Offline-Titel
  • Soundtrack passt gut zum Setting
  • Kamera zeigt bei Kämpfen meist nicht das gesamte Geschehen
  • Shay macht nicht immer das, was er soll (z.B. auf Steine klettern/springen usw.)
  • Selten gibt's Grafikbugs oder Shay fliegt durch die Luft
  • Schatten sehen oft nicht schön aus
  • Templer sind fast gleich wie Assassinen, mehr Unterschiede erhofft
  • Recycling von Black Flag-Objekten (Baumen/Steinen usw.)
  • Schwierigkeitsgrad leichter als in Black Flag
  • Weiss gestrichene Kletterkanten, die man schon aus hunderten Metern Entfernung sieht
  • Story relativ kurz und eher durchschnittlich
  • Soundprobleme: Lautstärke der Sprechstimmen manchmal zu laut bzw. zu leise
  • Genug von Abstergo Entertainment
  • Gegenwart: Der 'Mitarbeiter', den man spielt, hat weder Beine noch Arme, unglaubwürdig im Jahr 2014 (war auch in Black Flag so)
  • "Ich mache mir mein eigenes Glück" kam zu oft vor
  • Sammelbares, Abwechslung zu gering, man macht oft die selben Abläufe, um an die Goodies zu gelangen


Wertung von 'vandit the bandit':

Grafik: 90%
Gameplay: 85%
Story: 60%
Sound: 82%
Gesamtwertung: 79%