Titel: Prince of Persia: Die vergessene Zeit (The Forgotten Sands)
Release: 20. Mai 2010
Plattformen: PlayStation 3, Windows, Xbox 360, PSP
Erhältlich bei Amazon.de
Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Genre: 3rd Person Action Adventure

Info:
Mit Prince of Persia: The Forgotten Sands erscheint eine völlig neue Geschichte aus dem Prince of Persia-Universum. Auf den Spieler warten bisher unbekannte Charaktere und neuartige Kräfte, mit denen die Natur und die Zeit kontrolliert werden können. Die Handlung des Spiels ist zwischen Prince of Persia The Sands of Time und Prince of Persia Warrior Within angesiedelt.
Prince of Persia: The Forgotten Sands stellt das nächste Kapitel aus dem von Fans geliebten Sands of Time-Universum dar. Nach seinem Abenteuer in Azad reist der Prinz in das Königreich seines Bruders. Doch eine mächtige Armee belagert den königlichen Palast und droht diesen zu vernichten. Um das Königreich vor dem sicheren Untergang zu bewahren, entschließt sich der Prinz, die uralten Kräfte des Sands nutzen - der Beginn eines epischen Abenteuers. Der Prinz muss sich als Anführer beweisen und lernen, dass große Macht oft einen hohen Preis fordert.


Launch Trailer:





Prince of Persia - Die vergessene Zeit - Review
Getestet für PS3 (physisch)


Gleich vorweg, ich habe seit “Sands of Time” (kurz SoT) alle PoP-Abenteuer gespielt und liebe diese Reihe einfach. Auf der Rückseite der Verpackung wird mit dem Spruch ‘von den Machern von “Sands of Time”’ geworben. Nun ob der aktuellste PoP-Ableger wirklich an diesen Klassiker ran kommt, kläre ich in diesem Review.

Okay Blu-ray rein in die Konsole, Spiel ist in wenigen Minuten installiert und gestartet. Der Ersteindruck ist gut, Wandlauf, Kaminsprung und an Fahnen schnell nach unten gleiten, alles wie gehabt, nur das Springen sieht ein wenig übertrieben hoch aus. Die Grafik mit ihren traumhaften Umgebungen und Tempeln ist hübsch und erinnert tatsächlich sehr an SoT. Gut, checken wir den Prinzen, von hinten sieht er besser aus den je. Von vorne, naja. Meiner Meinung nach ist das Gesicht misslungen, der Prinz sieht sich selbst nicht mehr ähnlich. Zur Erinnerung: Die vergessene Zeit ist zwischen Sands of Time & Warrior Within angesiedelt. Optisch ist er eine Mischung (vom Körperbau und der Kleidung) aus dem Filmprinzen (Jake Gyllenhall) und dem Protagonisten aus Warrior Within, nur eben sieht das Gesicht total anders aus. Weiß der Kuckuck was Ubisoft da geritten hat.



Der nächste Kritikpunkt lässt nicht lange auf sich warten. Die deutsche Stimme des Prinzen ist auch nicht mein Fall, also zurück ins Hauptmenü und schnell auf englische Sprache mit DE Untertiteln umgestellt, bei der USK-Version ist das kein Problem. Weiter geht es. Eigentlich will unser Prinz nur das Königreich seines Bruders, Prinz Malik, besuchen, um neue Kampftechniken zu lernen, doch kaum fängt das Spiel an, sind wir mitten in einem Angriff auf die königliche Festung, mitten in der Wüste Persiens.

Zu Beginn kämpfen wir uns erst einmal durch das Gemäuer, bis wir schlussendlich auf den Bruder treffen. Doch die Eroberer wollen die Wüstenstadt, die der legendäre König Salomon einst erbaute, erobern. Dieser hinterließ in einer geheimen Kammer als Schutz auch eine geheimnisvolle Sandarmee. Und genau diese scheint Malik’s letzter Ausweg zu sein. Es kommt wie es kommen muss und das Wüstenheer wird erweckt. PoP-Kenner wissen, dass es nie eine gute Idee war, alte Legenden und deren Relikte zum Leben zu erwecken. Und genau so kommt es auch, die helfende Armee mit dem Anführer Ratash entpuppt sich als Todesurteil und verwandelt die Verteidiger des Bruders zu Sandstatuen.



Der Prinz versucht ihm zu helfen und die Sandkrieger wieder einzusperren. Den Rest des Spiels laufen wir Malik ständig hinterher, um den Fehler wieder rückgängig zu machen. Hilfe erhält der Prinz von einem Wesen, welches hinter einigen (Stargage ) Portalen wartet. Königin Razia, eine Frau und ein Dschinn (der blaue Flaschengeist aus Disney’s Aladin war auch einer ), die bereits Jahrhunderten an diesem Ort verweilt und deren Wasserquelle bewacht, hilft dem Prinzen, die Sandarmee und Ratash, ebenfalls ein Dschinn, wieder in ihr Gefängnis einzukerkern. Um dies zu erreichen verleiht sie dem Prinzen nach und nach verschiedene Fähigkeiten. Die Macht die Zeit zurückzudrehen sowie die Fähigkeiten Wirbelwind, Flammenspur, Steinrüstung und Eissturm. Diese erinnern stark an die Magie-Features der God of War-Reihe, auch deswegen, weil man diese aufleveln kann/muss und so verbessert. Außerdem bekommt man im späteren Verlauf noch die Fähigkeit Wasserfälle und Fontänen zu Eis erstarren zu lassen, um sie als Schwingstangen oder Säulen zu missbrauchen, sowie zerstörtes Gemäuer zu rekonstruieren.



Auch bei den Gegnern scheinen sich die Entwickler von Ubisoft an God of War orientiert zu haben. Jetzt gibt’s richtige Gegnerwälle mit Skeletten mit oder ohne Rüstung und größere Gegner, die natürlich mehr aushalten, bevor sie zu Staub zerfallen. Für jeden getöteten Sandkrieger erhält man XP Erfahrung. Zudem gibt es roten Sphären (bei God of War “Orbs” genannt) für Gesundheit, Blaue für den Energie-Spot (Zeit zurückdrehen) und goldene Spähren werden für Updates verwendet. Bosskämpfe sind auch mit von der Partie. Ich habe auf “Normal” gespielt und hatte nirgends wirkliche Probleme, insbesondere wenn man God of War gespielt hat.



Neu sind zudem riesige Vögel, an denen man von einem Ort zum nächsten springen kann, oder von Federvie zu Federvieh. Auch dieses Feature wurde von God of War (dort sind es Harphien) abgekupfert, funktioniert aber einen Tick besser bzw. einfacher als in GoW. Erstmals gibt es auch Action-Sequenzen, wo man zum Beispiel eine ewig lange Treppe nach unten rutscht und einmal Wasser einfreien muss, um an dem Eisfall entlang zu laufen usw. Auch durch einen Sandsturm muss man sich kämpfen, habe ich so noch nie gesehen und ist mal was anderes zu den üblichen öden Quicktime-Events.



Ansonsten ist alles wie in Sands of Time. Fallen, Gänge, Architektur, Hüpfeinlagen, Rätsel, Gegner, Wanddruckschalter, usw. Das alles macht doch sehr Spaß und der Großteil kommt einem auch sehr vertraut vor. Unterstrichen wird das Game von einem passenden Soundtrack, wegweisend ist er aber sicher nicht. Manchmal empfand ich es fast schon als störendes Gedudel. Gerade die Melodien aus dem Vorbild SoT waren da eingängiger und besser platziert.

Ein großes Manko ist meiner Meinung nach die Story. Sie ist zwar typisch märchenhaft aber irgendwie will der berühmte Funke nicht überspringen, leider, was wohl an der untypisch männlichen Begeleitung Malik liegt. Da hatten Farah, Elika & Kaileena aus den früheren Spielen mehr Charme und passten besser ins PoP-Konzept. Der Charakter des Prinzen war auch schon mal besser umgesetzt. Insbesondere wenn ich an POP 2008 zurückdenke, der riss ab und an sogar noch Witze, die komisch waren.



Abschließend kann ich sagen, ich hatte kurzweiligen Spaß mit dem Titel. Vom Gameplay her fühlt sich Prince of Persia: Die vergessene Zeit trotz Neuerungen vertraut an und macht durchaus Spaß. Allerdings der große Wurf ist das Spiel nicht geworden. Die Story ist höchstens Durchschnitt, das Gesicht vom Prinzen eine Fehlkonstruktion, ebenso wie seine deutsche Stimme. Trotz der Schwächen bietet das Spiel aber eine hübsche Grafik und wer die letzten POP Teile mochte, wird auch mit diesem Titel durchaus Freude haben.

7/10

P.S.: Es gibt auch eine Wii-Umsetzung mit dem gleichen Game-Untertitel, allerdings unterscheidet sich diese von den Windows & Sony-Umsetzungen! Auch die Story ist anders und nach The Two Thrones angesiedelt! Und falls sich wer wundert, warum ich hier ein 4 Jahre altes Game rezensiere, ich habs mir erst kürzlich angeschafft.