rSo nachdem ich nun bereits gute 10 Stunden gespielt habe, muss ich sagen, dass mir Dragon Commander richtig gut gefällt. Als ich vor 1-2 Jahren das erste Mal von den Projekt hörte und erste Bilder dazu sah, konnte ich noch nicht wirklich viel mit dem Spiel anfangen. Auch als im Frühjahr die Kickstarter-Kampagne zu Divinity: Original Sin lief, war ich noch nicht überzeugt und entschied mich daher für eine Pledge-Stufe ohne Dragon Commander. Wirklich überzeugt wurde ich ehrlich gesagt erst wenige Tage vor dem Release durch den Vortest eines Kollegen bei uns in der Redaktion. Inzwischen bin ich sehr froh das Spiel gekauft zu haben. Nicht nur weil ich die sympatischen Entwickler von Larian gerne unterstütze, sondern auch weil Dragon Commander wirklich ein gutes Spiel ist. Mit seiner Strategiekarte und den Echtzeit-Schlachten erinnert der Titel ein wenig an die Schwergewichte der Total War-Reihe. An dessen Komplexität und strategische Tiefe reicht Dragon Commander aber nicht heran. Dafür überzeugt das Spiel an anderen Stellen. Neben dem Strategieteil glänzt nämlich der Rollenspiel-Teil, der sich ähnlich wie bei Starcraft 2 auf dem Flagschiff des Helden stattfindet. Man spielt den unehelichen Sohn des verstorbenen Kaisers und eines Drachen, der als Drachenritter versucht das Reich seines Vaters wieder zu vereinen. Die ehelichen Kinder des Ex-Herrschers bekriegen sich nämlich um die Vorherrschaft in Rivelon. Auf dem Schiff bekommt es der Kaiser in Spe allerdings mit den Sorgen und Nöten seiner Generäle und eines zivilen Rats aller Rassen von Rivelon zu tun. Dabei müssen Entscheidungen getroffen werden, die selten allen Rassen gefallen und Einfluss auf das gesamte Reich nehmen. Dabei überzeugt das Spiel mit wirklich toll ausgestalteten Charakteren, die sehr schön vertont wurden. (auch in der deutschen Version) Auf der Strategiekarte werden Gebäude gebaut, Einheiten ausgehoben und verschoben sowie verschiedene Strategiekarten zum eigenen Vorteil oder zum Nachteil der Gegner ausgespielt. Kommt es zur Schlacht, können diese unter der Führung von Generälen automatisch ausgefochten werden oder der Spieler übernimmt selbst das Kommando. In letzterem Fall geht es dann auf eine 3D-Karte auf der in Echtzeit eine überschaubare Zahl an Gebäuden errichtet wird, um zusätzliche Einheiten auszuheben. Die stärkste Einheit ist jedoch der Spieler selbst, der jederzeit als Drache in das Gefecht eingreifen kann, um mit aktiven und passiven Fähigkeiten seine Truppen zu unterstützen.

Also unter dem Strich ein erfrischendes neues Spiel, dass sich von den eingefahrenen Zwängen des Genres ein wenig löst und auch mit Charme, Witz und Humor überzeugen kann. Wer also mal ein Strategiespiel mit weniger taktischer Tiefe dafür mit tollen Charakteren und einem etwas anderen Szenario ausprobieren will, sollte sich Divinity: Dragon Commander mal anschauen.

Mehr lest ihr auch im Test meines Kollegen: http://www.pcgames.de/Divinity-Drago...-Test-1081411/