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  1. #1
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Standard Mass Effect - Die Botschaft

    Mein zweiter Versuch einer Fan Fiction, diesmal entstanden kurz nachdem ich das Leviathan-DLC beendet habe. Sie basiert auf meinem liebsten Shepard, der Erdenfrau Jen Shepard, aber sie spielt nicht die einzige Hauptrolle. In die Story involviert sind auch ein junger Forscher auf einer von mir erdachten Kolonie und eine junge Soldatin auf der Normandy. Mehr verrat ich an dieser Stelle nicht .
    Also, viel Spaß beim Lesen.
    Mass Effect 3 and its assets belong to Electronic Arts and BioWare.


    Prolog




    Es piepte leise in dem dunklen Raum. Einzige Beleuchtung war ein Bildschirm, der an der Wand hin. Auf diesem liefen Buchstaben und Zahlen hin und her. Das schwache, leicht orange Licht schien direkt in das Gesicht von Martin. Aber er konnte seine Augen einfach nicht von dem abwenden, was da stand. Mit der rechten Hand fuhr er sich über seinen leichten Bart, immer das Kinn entlang.
    „Unglaublich“, hauchte er.
    „Das ist einfach unglaublich. Wenn das je...“
    Er schwieg wieder und lehnte zurück. Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und schaute jetzt sehr nachdenklich drein.
    „Aber was tun? Zur Allianz? Oder doch lieber verkaufen und... Nein, Martin, du bist Forscher. Und ein guter Forscher verkauft nicht...“
    Ein Klopfen ließ ihn herumfahren. Er starrte intensiv die Tür an, das Klopfen wiederholte sich. Schließlich erklang die Stimme eines kräftigen Mannes.
    „Dr. Martin Stolz! Machen Sie auf!“
    Martin holte tief Luft und stand dann langsam auf. Unter dem stetigen Pochen an der Holztür ging er langsam zu seinem Schreibtisch. Er holte einen Datenstick heraus, den er an seinem Computer in einen Slot steckte und auf eine Taste drückte. Sofort erschien ein Übertragungsbalken auf dem Bildschirm, der sich bedächtig füllte.
    „Dr. Stolz! Machen Sie augenblicklich die Tür auf!“
    Martin reagierte nicht, sondern zog einen kleine Sporttasche unter seinem Bett hervor. In dieser waren schon einige Kleidungsstücke, jetzt legte er ein paar Bücher dazu. Von seinem Nachtschrank nahm er das Bild einer jungen Frau. Er betrachtete es, dann lächelte er und legte es auf eines seiner Hemden. Erst dann schloss er den Reißverschluss der Tasche.
    Krachend flog die Tür auf und das Zimmer wurde in das gleißende Licht eines Taschenlampe getaucht. Martin sah seinen eigenen Schatten an der Wand und verfolgte dort, wie sich ein Mann hinter ihn stellte.
    „Dr. Stolz, wo sind die Daten?“
    Martin grinste, ballte eine Hand zur Faust und murmelte:
    „Dort, wo ihr sie nie finden werdet.“
    Mit einer Drehung wirbelte er herum und stieß dem Mann mit einem biotischen Stoß von sich weg. Er sah den Menschen in der dunklen Rüstung bis an die Wand fliegen. Dabei riss er ein Bild von der Wand. Bevor er aufstehen konnte, zückte Martin seine Pistole und schoss ihm in den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Mann ihn an, dann sackte der Körper regungslos in sich zusammen. Martin sah zur Tür. Sie war aus den Angeln gerissen worden, aber der Mann schien alleine gewesen zu sein.
    Langsam lud der junge Forscher seine Waffe nach, griff dann nach seiner Tasche und tat einen Schritt zu einem Computer. Der Vorgang war abgeschlossen. Er zog den Stick ab und blickte ihn an. Mitnehmen war zu riskant, außerdem hatte er die bessere Kopie. Also ging er zu der Statue in einer Zimmerecke, kniete sich vor das Podest und drückte auf ein Stück Holz. Sofort erschien ein Paneel mit mehreren Tasten, auf denen Zahlen standen. Er tippte schnell eine Zahlenfolge ein und eine Klappe zwischen den Vorderbeine der Statue klappte auf. Vorsichtig legte er den Stick zwischen mehrere Datenpads und einem alten, auf Papier geschrieben Brief. Kurz überlegte er, dann steckte er diesen in seine Hemdtasche. Dann stand er auf.
    Er riss seine Jacke von der Wand, nahm seine Sporttasche und warf einen letzten Blick auf den Mann, der mit einem Loch im Kopf auf dem Boden lag. Das Wappen auf seiner Schulter, dieses merkwürdige gelbe, langgezogene Achteck, schien ihn förmlich anzulachen. Schnell wandte er seinen Blick ab und verließ das Zimmer durch die eingetretene Tür. Er
    Er stand mitten auf der Straße, um ihn herum der Lärm der Stadt. Martin schlug sich die Kapuze seiner Jacke über den Kopf und rannte los. Es regnete, Pfützen hatten sich auf dem Boden der Straße gesammelte. Sobald seine Stiefel in so eine traten, platschte es laut. Er hielt den Kopf gesenkt, mit einer Hand umklammerte er seine Sporttasche.
    Er musste hier weg, ganz schnell. Aber wohin? Wo war er sicher? Wo würden sie ihn nicht finden?
    „Dr. Stolz!“
    Schlitternd kam Martin zum Stehen und wandte sich halb um. Hinter ihm stand eine Gruppe von Männern, die eine gleiche Rüstung trugen wie der, den er vor nur wenigen Minuten in seinem Zimmer erschossen hatte. Alle hielten Waffen in den Händen, die Läufe zeigten auf ihn. Er richtete sich auf.
    „Was wollen sie?“
    „Das wissen Sie ganz genau, Doktor. Her mit den Daten, sofort!“
    „Nein.“
    Martin kniff die Augen zusammen und schleuderte eine Singularität direkt in die Männergruppe. Er spürte die Schwäche durch seinen Körper fahren, aber es brachte ihn trotzdem zum Lächeln zu sehen, wie ungefähr die Hälfte der Männer in die Luft gehoben und in die Mitte der Singularität gezogen wurde. Doch die anderen waren noch da und besser bewaffnet als er. Also nutze Martin die Verwirrung und rannte los.
    „Fangt ihn!“
    Schüsse gellten hinter ihm, Kugeln bohrten sich in den Boden, schlugen in die Pfützen und ließen Wasser spritzen. Martin schlug Haken, bog in enge Gassen ein und versuchte die Männer mit aller Macht abzuschütteln. Aber er hörte ihre Stimme, die der Wind zu ihm trug. Er spürte die Regentropfen in seinem Gesicht, hustete und das Stechen in seiner Seite tauchte wieder auf. Sein Atem ging schneller und rasselnder.
    Schnell bog er in eine Sackgasse ab und versteckte sich hinter einer Mülltonne. Dort sackte er an die Wand und lauschte in den Wind hinein.
    „Wo ist er?!“
    „Ich kann ihn nicht sehen!“
    „Findet ihn! Sperrt den Raumhafen ab! Er darf nicht entkommen!“
    „Scheiße“, flüsterte Martin.
    Panik und Verzweiflung griffen Hand in Hand. Wie in Trance öffnete er sein Universalwerkzeug und drückte ein paar Tasten. Dann führte er es nah an seinen Mund.
    „Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
    Als er fertig war wurde die Nachricht versendet. Martin blickte in den Nachthimmel, direkt in die Sterne von Arafu und bereute es in diesem Moment auch schon die Nachricht abgeschickt zu haben. Was hatte er sich dabei gedacht? Wie konnte er sie nur in so eine Gefahr bringen?
    Nur etwas später wurde eine dunkle Kabine auf der Normandy SR2 von dem schwachen Licht einer eingehenden Nachricht auf dem Terminal leicht erhellt.
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  2. #2
    Casual-Gamer Avatar von DarkNutopia
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    Schöner Anfang
    Ein Forscher der offentsichlicht wichtige daten hat bzw besitzt,
    und eine Gruppe die diese unbedingt haben will.

    Freue mich auf mehr

  3. #3
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    Klingt spannend, mal sehen ob dein Wissenschaftler da raus kommt. Will mehr lesen.

  4. #4
    Ich bin an der Bar Avatar von Beauci
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    hört sich schonmal ganz gut an, bin mal gespannt wie es weitergeht

  5. #5
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Danke für das Feedback. Und hier gleich das nächste Kapitel.

    I



    Ein dutzend Füße auf hartem Metall, tiefes Atmen, fast schon Schnauben. Die Schritte rhythmisch und wie ein Uhrwerk. Immer wieder laufen sechs Soldatinnen und Soldaten den gleichen Weg durch die Shuttlebucht der Normandy SR2. Angetrieben wuden sie durch das stetige Gebrüll von Lieutenant Vega, der zwischen den beiden Bedienpulten stand und sich die Seele aus dem Leib brüllte.
    „Los! Weiter! Und ihr wollt Allianzsoldaten sein?!“
    Sie rannten schon eine gefühlte Ewigkeit, dann rief der Lieutenant sie mit einem schrillen Pfiff zu sich. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ging er vor ihnen auf und ab.
    „Ganz ehrlich: Das war scheiße! So machen die Reaper Kleinholz aus euch! Ihr seid keine Gefahr für sie! Keiner von euch!“
    Er hielt vor einer jungen Frau inne, die in todernst ansah. Dabei fiel ihr eine rote Haarsträhne aus dem eigentlich pechschwarzem Haar über ein Auge.
    „Gunnery Chief Bishop.“
    Sie salutierte, hielt den Blickkontakt unverändert.
    „Ja, Sir.“
    „Sie waren... gut. Wirklich. Schnell, gleichmäßig und kein Gemurre. Abrüsten.“
    Gunnery Chief Kim Bishop nickte und zog sich an eine Wand der Shuttlebucht zurück. Dort begann sie mit Kniebeugen und beobachtete, wie Lieutenant Vega die anderen Rekruten wieder anbrüllte. Einige mussten noch mehr rennen, andere dürften sich genau wie sie 'abrüsten'.
    Kim wusste, das alles war Training. Training für den Ernstfall, der kommen würde. Wann immer sie die anderen Soldaten um sich herum sah, sah sie, dass diese noch nie einem Reaper gegenüber gestanden hatten. Sie hatte.
    Die neue Normandy war nach ihrem Denken wesentlich besser als die Alte. Sie war damals gerade frisch aus der Ausbildung gekommen und direkt an die SSV Normandy unter den Befehl von Captain Anderson versetzt worden. Diese große Schiff, die viele Leute. Sie würde die ersten Tage nie vergessen.
    Sie wechselte in die Liegestütze und brüllte ihre wichtigsten Einsätze gegen den Boden.
    „Virmire, Citadel, Horizon, Pakasch! Virmire, Citadel, Horizon, Pakasch!“
    Immer wieder und wieder brüllte sie es gegen den Boden, sobald sich ihr Gesicht dem Metall näherte. Beim Hochstemmen klatschte sie in die Hände. Kurz sah sie wie ein junger Soldat, der ein paar Kniebeugen machte, beeindruckt zur ihr rüberschielte. Sie nickte ihm einmal zu und stieß sich dann in die Hocke. Ihr Herz raste, sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Ganz vorsichtig stand sie auf, ging dann aber mit strammem Schritt auf Vega zu.
    „Lieutenant?“
    Er wandte sich um und musste den Kopf senken, um Kim zu sehen. Die junge Frau ging ihm gerade bis knapp an die Schulter.
    „Gunnery Chief?“
    „Ich bin fertig.“
    „Gut. Dann gehen Sie duschen.“
    Kim salutierte und marschierte dann zum Fahrstuhl. Sie drückte auf den Knopf mit der Nummer 3, das Crewdeck, und wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann sackte sie an der Wand runter und presste sich die Hand schwer atmend auf die Brust.
    „Verdammt, Kim, bist du des Wahnsinn? Wem willst du eigentlich etwas beweisen?“
    Der Fahrstuhl war schnell. Zu schnell. Schon gingen die Türen auf und Kim sprang auf. Zwei Crewmitglieder standen vor ihr und schaute sie verdutzt an. Kim nickte ihnen zu und lief den linken Gang runter. Dort stürzte sie in die Gemeinschaftsdusche für Frauen.
    Kim legte einen großen Wert auf Privatsphäre und deswegen ist ihr beim ersten Anblick einer solchen Dusche ihr Frühstück wieder hochgekommen. Doch jetzt hatte sie sich etwas daran gewöhnt. Und zum Glück war keine andere Frau hier drin. Sie legte ihre Kleidung in eine der Kammern, die sich schloss und trat unter die Dusche. Sofort schob sich eine Art Vorhang vor sich. Kim drehte das Wasser an und spülte sich den Schweiß vom Körper. Dabei schloss die Augen und drückte den Kopf gegen die Wand.
    Dass sie die Orten gebrüllt hatte war nicht gut für sie gewesen. Das alles erinnerte sie an zu vieles, was sie eigentlich vergessen wollte. Sie schlug vor lauter Frustration mit der blanken Faust gegen die Wand und stieß einen lauten Schrei aus. Dieser hallte an den Wänden wieder und das Echo wurde hin und her geworfen. Dabei lief ihr Wasser in den Mund, was sie sofort auf den Boden spuckte.
    Nach einigen Minuten trat sie unter der Dusche weg, zog das Handtuch zum Abtrocknen aus der Kammer und zog sich wieder an. Ihre frisch gewaschenen Haare trocknete sie nur kurz ab. Vor ihr ging die Tür wieder auf und ein junger und ziemlich nervöser Soldat stand vor ihr. Kim schaute ihn fragend an.
    „Ja bitte?“
    „Gunnery Chief Bishop?“
    „In Fleisch, Blut und in Farbe.“ Das war ihre Lieblingsantwort auf die Frage. Der junge Soldat schluckte schwer, aber Kim schenken ihm ein Lächeln, welches in letzter Zeit so selten geworden war.
    „Was gibt es?“
    „Auf dem Terminal ist eine private Nachricht für Sie angekommen.“
    „Ok. Danke, Soldat.“
    Er schien froh sein die Aufgabe abgeschlossen zu haben und lief wieder davon. Kim sah ihm irritiert nach. So furchteinflößend war sie doch gar nicht. Aber sie konnte nur mit den Schultern zucken und sich auf den Weg zu einem der Gemeinschaftsschlafsäle machen. Diesen teilte sie sich mit fünf weiteren Frauen. Und mit diesen auch das Terminal für das Extranet, das zwischen zwei Stockbetten stand.
    Auch hier war niemand und darüber war Kim sehr froh. Es gab nur wenige Menschen, die sie erreichen konnten und wenn die das taten, dann war es immer wichtig. Aber ihre Eltern und Brüder hatten sich doch erst vor kurzen gemeldet?
    Sie setzte sich an den Tisch und rief ihre Nachrichten auf. Sie hatten bei der Allianz Privilegien, aber trotzdem kamen die Nachrichten oft mit Verspätungen ein. Nur der Commander hatte eine direkte Anbindung. Und eine eigene Kabine. Und eine eigene Dusche. Manchmal wünschte sich Kim sie wäre an der Stelle von Commander Shepard.
    Zuerst schaute sie auf das Datum der Nachricht. Und sie stutzte: Die Nachricht hatte sie letzte Nacht erreicht. Also musste es ein Notruf sein. Sie bekam Panik und ließ die Nachricht sofort abspielen.
    „Kim, ich bin es, Martin.“
    „Nachricht, stopp.“
    Wie erstarrt saß Kim da und starrte das Terminal an. Die Nachricht war stehen geblieben, es kam kein Bild aber sie brauchte auch keins. Sie würde die Stimme von Martin Stolz unter hunderten, wenn nicht sogar tausenden, erkennen. Auch wenn sie sie eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gehört hatte.
    „Nachricht, weiter.“
    „Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
    Die Nachricht war zu ende, aber Kim wartete noch auf etwas. Es kam einfach nichts. Voller Wut schlug sie mit der rechten Faust auf den Tisch.
    „Drei Jahre! Drei verdammte Jahre meldest du dich nicht und jetzt?! Fünf verdammte Sätze! DU ARSCH!!“
    Sie brüllte das Terminal an und hoffte, dass sie niemand hörte. Am liebsten würde sie Martin direkt anrufen, aber er hatte die Nummer unterdrückt. Sie wusste nur, dass er auf Arafu war. Ihre rechte Hand krallte sich in die Tischplatte und sie holte tief Luft.
    „Nachricht, wiederholen.“
    „Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
    Noch dreimal hörte Kim diesen Wortlaut. Schließlich konnte sie ihn auswendig, aber schlauer war sie noch nicht. Sie schaute das Terminal an und hoffte auf mehr Informationen. Doch schließlich fuhr sie sich mit den Händen durch ihr Gesicht, biss sich in die Handflächen bis es schmerzte und sie Blut schmeckte, dann seufzte sie.
    „Oh Martin, was hast du nur angestellt?“
    Sie lehnte sich zurück und legte die blutenden Hände auf ihre Oberschenkel und versuchte sich auf einen Reim auf die ganze Sache zu machen.
    Martin war Forscher. Schon immer gewesen und das würde sich auch nicht ändern. Aber er war immer hin und her gereist. Was machte er jetzt auf Arafu? Was hatte er noch mal erforscht?
    In einer Sekunde wurde es Kim klar. Sie schreckte hoch und sprang auf. Sofort zog sie Nachricht auf ihr Universalwerkzeug und stützte sich zitternd auf den Tisch auf.
    „Martin, ich habe es immer gewusst. Du alter Idiot.“
    Sie konnte ihm nicht alleine helfen. Nicht in der Situation, in der sie gerade alle waren. Nein, sie brauchte die Hilfe von jemandem, der sich mit dem Thema auskannte. Also wandte sie sich um und rannte zurück zum Fahrstuhl. Dort drückte sie die Taste mit der Nummer eins.
    Sie brauchte Commander Shepard.

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Das Paneel der Tür leuchtete rot. Seit geschätzten zehn Minuten stand Kim mit erhobener Hand vor der Tür zum Zimmer des Commanders, zögerte aber zu klopfen. Nicht nur das rote Licht hielt sie davon ab, es waren auch andere Dinge.
    Man konnte nicht wirklich sagen, dass sie mit dem Commander zusammen gearbeitet hatte. Eher im Gegenteil. Sie war an Bord der SSV Normandy eher ein Schatten gewesen. Unscheinbar und doch da. Sie hatte in der Masse gestanden, sonst nichts. Eigentlich hatte sie nie direkt und persönlich mit dem Commander zu tun gehabt. Würde es diese Karrierefrau dann überhaupt interessieren was sie, ein kleiner Gunnery Chief zu sagen hatte?
    Kim hatte Martins panische Worte noch immer in den Ohren und wenn sie die Augen schloss, dann sah sie sein Gesicht voller Angst und Panik vor sich. Sie musste klopfen. Wer wusste schon, was er in diesem Moment durchmachte.
    Zögernd berührten ihre Knöchel die Tür. Dann nochmal. Und nochmal. Schließlich hörte sie Schritte hinter der Tür, trat einen Schritt zurück und wappnete sich für das Aufeinandertreffen mit dem Commander. Als die Tür aufging stand... Major Kaidan Alenko vor ihr.
    Kim vergaß fast zu salutieren, so überrascht war sie. Es war etwa zur Abendzeit. Was hatte der Major beim Commander gemacht. Schließlich fanden ihre Finger doch noch die Hand zur Stirn, aber sie konnte nichts sagen. Der Major musterte sie.
    „Gunnery Chief Bishop, lange nicht gesehen.“
    „Allerdings, Major.“
    Kim hätte fast gelächelt. Als der Major noch Lieutenant und später dann Staff Commander gewesen war, hatte sie oft mit ihm zusammengearbeitet. Sie war für einige Monate mit ihm auf Horizon stationiert gewesen und auch davor hatten sie sich oft unterhalten. Manchmal hatte sie das Gefühl gehabt der damals sehr schüchterne Lieutenant hätte etwas für sie empfunden, aber dann das mit ihm und Shepard. Sie war nicht enttäuscht gewesen, immerhin war der Major immer ihr Vorgesetzter. Aber das er sich noch an sie erinnerte verwunderte sie. Er lächelte sie an.
    „Verwundert?“
    „Etwas, Sir.“
    „Ach, sparen Sie sich das Sir. Major reicht völlig.“
    „Gut,... Major. Ich müsste mit dem Commander sprechen.“
    Alenko schaute jetzt sehr fragend drein, er lehnte am Türrahmen und ließ Kim so einen kleinen Blick in das Zimmer werfen. Auch wenn sie nicht wirklich Lust dazu hatte. Sie wollte schnell die ganze Sache hinter sich bringen.
    „Und warum?“, fragte Alenko.
    „Es ist etwas... privates. Bitte, ich muss mit ihr sprechen.“
    Kim schaute ihn flehend an. Sie kannte sich, vor allem nach Horizon hatten sie oft geredet und sich so besser kennengelernt. Hoffentlich wusste er noch, dass sie nur bei wichtigen Angelegenheiten zu ihrem Vorgesetzten kam. Bevor er etwas sagen konnte, hörten sie hinter sich die Tür aufgehen und hinter dem Major tauchte Commander Shepard auf. Kim suchte ihr Heil in der Flucht nach vorne und tat einen Schritt unter dem ausgestreckten Arm des Majors hindurch, direkt in den Raum.
    „Commander Shepard, Gunnery Chief Bishop. Ich brauchte ihre Hilfe.“

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  6. #6
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    Und schon geht es weiter. Und genau so spannend. Hat wohl der anzugtragede Kettenraucher was damit zu tun? Hoffe auf Auflösung.

  7. #7
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    ach ne, shep und kaidan...
    mensch der arme garrus (jaja ich weiß aber kaidan, der lahme unsichere esel)

    ansonsten gefällt mir kim, eine harte dame.

    bin gespannt wie es weitergeht. gefallen tut es mir weiterhin (wenn es jetzt auch einen kaidan klecks hat^^)

  8. #8
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    So, und als kleines Schmankerle vor dem zu Bett gehen hier der erste Teil von Kapitel 2.


    II



    Draußen zogen die Sterne vorbei und leuchteten in das kleine Zimmer hinein. Jen Shepard schaute die Decke an, den Kopf in das Kissen gedrückt und lauschte Kaidans Atem neben ihr. Im Gegensatz zu ihr konnte er gut schlafen. Vielleicht lag es auch immer an ihrer Vorbeschäftigung. Bei dem Gedanken daran lächelte Jen und legte den rechten Arm hinter den Kopf. Ihre Gedanken streiften ab, sie wanderten zurück zu Erde.
    Eigentlich hätte sie nie gedacht, dass sie etwas mehr als Verachtung für dieses Loch empfinden würde. Es hatte ihr ihre Eltern, ihre ganze Familie genommen und sie dann auf die Straße geworfen. Die Straßen hatten sie zerkaut und dann wieder ausgespuckt. Die letzte Rettung, der letzte Schimmer in der dunklen Nacht war die Allianz gewesen.
    Und jetzt? Sie hätte mit all dem nicht gerechnet. Nie hätte sie das. Ihr Herz blutete bei dem Gedanken an das, was die Reaper gerade mit ihrer Heimat taten. Mit der Heimat von ihr und allen Menschen im All.
    Sie konnte nicht länger hier rumliegen. Es war zwar Abend, aber trotzdem. Sie hatte noch viel zu tun, es musste Akten durchgearbeitet und Pläne ausgearbeitet werden. Vorsichtig stand sie auf und achtete darauf, dass sie Kaidan nicht weckte. Als sie auf der Bettkante saß schaute sie noch einmal zu ihm herüber. Die Decke hatte er nur zu Hälfte zu sich gezogen, sie hatten einen perfekten Blick auf seinen nackten Oberkörper. Im Schlaf bewegten sich seine Gesichtsmuskeln. Jen lächelte, beugte sich runter und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Erst dann stand sie auf.
    Sie raffte ihre Kleidung vom Boden auf, seine legte sie ordentlich auf das Sofa. Mit den Sachen unter dem Arm ging sie in das kleine Bad, wo sie die Dusche anstellte.
    Immer noch sagte ihr ein Teil ihres Körper, dass warmes Wasser ein Privileg war. Sie genoss jeden Tropfen, der ihre Haut berührte und begann leise zu singen. Ein altes Kinderlied, welches ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Woher sie es kannte wusste sie nicht, aber sie liebte es. Es brachte sie zum Lächeln und erinnerte sie an bessere Zeiten. Vor Eden Prime. Vor dem Sender. Und vor den Reapern.
    Sie hörte Schritte vor der Tür, jemand öffnete sie und Kaidans Stimme erklang. Den genauen Wortlaut konnte Jen nicht verstehen, die Wände und das Wasser schluckten viel. Sie blieb noch etwas unter dem Wasser, dann stellte sie es ab, trocknete sich ab und zog ihre Sachen an. Die Tür zum Bad glitt auf sie stand hinter Kaidan. Kaum dass Jen das Zimmer betreten hatte, schob sich eine junge Frau in der zivilen Uniform der Allianz unter seinem Arm hindurch und ging auf Jen zu.
    „Commander Shepard, Gunnery Chief Kim Bishop. Ich brauche ihre Hilfe.“
    Jen war erstaunt und musterte Kim.
    Sie war etwa 1.65 Meter, also wesentlich kleiner als Jen und Kaidan. Ihre schulterlangen Haare, die sie hinter die Ohren gestrichen hatte, schienen von natura her schwarz zu sein, aber dichte, rote Strähnen durchzogen sie, eine besonders breite fiel dem Gunnery Chief immer wieder über das linke Auge. Ihre Statur war kräftig, tiefe Brandnarbe zeichneten ihr Gesicht, die Hälfte des rechten Ohres fehlte. Dazu noch die dunkle Haut und die tiefen, braunen Augen. So tief hatte Jen das noch nie gesehen. Alles in allem wirkte der Gunnery Chief sehr ernst und stark diszipliniert.
    Erst jetzt holte Kim das Salutieren nach. In der Haltung verblieb sie.
    „Rühren, Gunnery Chief“, brummte Kaidan, der mit seinem Hemd und seiner Hose bekleidet am Türrahmen lehnte. Kim entspannte sich. Aber immer noch sah Jen, wie steif ihr ganzer Körper war. Jen lächelte sie an.
    „Was gibt es, Gunnery Chief Bishop?“
    „Commander, ich bräuchte Ihre Hilfe in einer privaten Angelegenheit.“
    Jen sah zu Kaidan, der zuckte mit den Schultern.
    „Was für eine Angelegenheit, Chief?“, fragte er.
    Als Antwort rief Kim ihr Universalwerkzeug auf und spielte den beiden eine Sprachnachricht vor.
    „Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
    Es war eine kurze Nachricht, aber Jen hörte die Panik in der Stimme des jungen Mannes. Die Art und Weise wie der Kims Namen aussprach, wie er das 'Bitte' sagte. Aber Kaidan war sehr skeptische.
    „Wer ist Martin?“
    Kim schaltete ihr Universalwerkzeug ab, senkte kurz den Blick und sah wieder auf. Sie zögerte, als müsste sie sehr gut nachdenken was jetzt sagte.
    „Ein... Freund. Ein guter Freund.“
    Jen sah, dass da noch mehr war. Der junge Soldatin lastete etwas auf dem Herzen, aber sie wollte es nicht sagen.
    „Reden Sie frei, Gunnery Chief Bishop“, forderte Jen sie auf.
    Kim schien unglaublich erleichtert zu sein.
    „Ich habe seit mehr als drei Jahren nichts von Martin gehört. Aber wenn er mich jetzt um Hilfe bittet, dann muss etwas ernstes vorgefallen sein. Und... ich kann das nicht alleine.“
    Jen und Kaidan waren nicht überzeugt und Jen war kurz davor den jungen Gunnery Chief abzuweisen, da packte Kim den wahren Hammer aus. Kaidan war schon wieder zurück in das Zimmer gegangen und Jen stand ja noch halb drin.
    „Er war Forscher. Er hat die Reaper erforscht.“
    Der Satz stand im Raum, schien zu schweben und sich erst langsam zu setzen. Kaidan drehte sich langsam um und schaute Kim mit geweiteten Augen an, dann sah zu Jen. Auch die wirkte völlig verwirrt.
    „Erklären Sie das, Gunnery Chief.“
    Kim grinste kurz, sie wusste, dass sie den Commander und den Major jetzt an der Angel hatte.
    „Ich weiß nicht genau womit er sich beschäftigt hat, aber es waren die Reaper. Allgemein waren es alte Kulturen. Aber vor drei Jahren besonders die Reaper.“
    „Wie wusste er davon?!“
    Kaidan klang wütend. Er machte einen Schritt auf Kim zu und packte sie am Kragen. Dabei hob er sie etwas hoch. Aber Jen sah keine Angst auf dem Gesicht der Soldatin. Stattdessen legte sie ihre Hand um Kaidans Handgelenk und drückte ebenfalls zu. Sie starrten sich tief in die Augen. Schließlich schritt Jen ein. Sie packte Kaidan am Arm und zog ihn zurück. Nur widerwillig ließ er Kim los, die sich kurz den Hals rieb. Trotzdem glaubte Jen so etwas wie Dankbarkeit kurz in ihren Augen zu sehen. Kim holte tief Luft, erst dann redete sie wieder.
    „Das es Reaper sind, das weiß er erst durch mich. Aber schon vorher hat er sich mit dem beschäftigt, was vor uns da war.“
    Mit einem Mal hatte sie die blanke Panik in den Augen.
    „Bitte, die Reaper könnten hinter ihm her sein. Ich habe Angst um ihn, aber alleine kann ich gegen die Reaper nichts tun. Commander, ich brauche Ihre Hilfe. Bitte.“
    Jen sah die Hilflosigkeit in Kims Augen, sie sah die Angst, die die junge Soldatin um ihren Freund hatte. Aber sie war unentschlossen. Konnten sie sich den Umweg über Arafu überhaupt erlauben? Kurz sah sie wieder zu Kaidan, aber er war anscheinend unschlüssig. Jen rief sich die Nachricht in Erinnerung. Diese panische Stimme eines verzweifelten jungen Mannes. Und in Kims Reaktion las Jen, dass dieser Martin mehr für sie war als ein Freund. Aber das stand im Moment nicht zur Debatte.
    „Gunnery Chief Bishop, ich wurde den Admiral dazu befragen“, versprach sie.
    Kurz wirkte Kim enttäuscht, dann nickte sie aber und für einen Augenblick lächelte sie sogar.
    „Ok. Danke, Commander. Und danke, Major.“
    Kaidan winkte ab und die beiden sahen Kim hinterher, als sie in den Fahrstuhl stieg und wieder nach unten fuhr. Kaidan seufzte, schloss die Tür und trat vor Jen.
    „Was meinst du?“
    „Ich weiß nicht. Sie scheint wirklich Angst um diesen Martin zu haben.“
    Kaidan ging die Stufen hinab und setzte sich auf das Sofa. Jen blieb stehen und sah zu ihm runter.
    „Was ist?“
    „Ich kenne Kim. Sie war auf der ersten Normandy, damals noch eine normale Soldatin.“
    „Ich erinnere mich. Ziemlich schüchtern.“
    „Ja. Sie war eine gute Freundin von Jenkins und hat auf Virmire den Salarianern geholfen. Nachdem die Normandy zerstört worden war, wurde wir hin und wieder an die gleichen Orte versetzt. Am längsten waren wir gemeinsam auf Horizon.“
    „War sie bei dem Angriff...“
    „Nein, da hatte sie Urlaub.“
    Er seufzte und rieb sich das Gesicht.
    „Es ist nicht ihre Art zu überstürzen. Sie hat sonst immer alles versucht selber zu lösen. Das sie unsere Hilfe sucht zeigt, dass sie wirklich nicht weiter weiß.“
    Jen nickte. Dann legte die Kaidan liebevoll die Hand auf die Schulter und setzte sich neben ihn.
    „Ich rede mit Hacket.“
    „Gute Idee. Aber erst später.“
    Sie war verdutzt, aber er drehte nur den Kopf zu ihr und küsste sie auf den Mund.

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  9. #9
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    Das Du ein Kaidan Fan bist, hat man ja schon bei deiner ersten Story gesehen. Sofern man ihn in ME 1 am Leben gelassen hat, macht er auch eine gute Entwicklung durch. Und das Du Kaidan als Ratgeber an Sheps Seite stellst, gefällt mir. Ist konsequent und logisch weiter gedacht. Das Spiel gibt da ja schon einiges vor. Auch Kim und Martin gut beschriebne, spannend und macht neugierig auf mehr.

  10. #10
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    mir gefällt es weiterhin gut.
    mal sehn wie es weitergeht

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