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  1. #1
    Wenn Schweine fliegen.... Avatar von Fero
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    Standard Die Citadel: Das 'Aishou'

    Das Aishou ist eine Jazzlounge die sich einen exzellenten Ruf für ihre hochwertigen Spirituosen, vor allem aber für seine gewaltige Whiskyauswahl, erarbeitet hat. Es bietet in einem gehobenen Ambiente - einer dekorativen Mischung aus modernen Materialien, wie Glas und Keramik, englischem Establishment und japanischer Architektur – oft zu Live Musik das was man von einer guten Bar erwartet: persönliche, freundliche Bedienung und exzellente Beratung, sowie eine übersichtliche Auswahl an kleinen japanischen und englischen Gerichten.

    Dabei erstreckt sich das Aishou über zwei Ebenen. Während im Erdgeschoss sich die frei zugängliche Lounge befindet die von einer großen Bar, einer Bühne, einem Kamin und den zahlreichen Sitzgruppen dominiert wird, kann man über eine Wendeltreppe, die von einem Sicherheitsmann bewacht wird, den 'Daimyo's Club' betreten der sich im ersten Stock befindet.
    Im Eingangsbereich, wird jeder der Gäste immer von einer hübschen Angestellten begrüßt sowie einer alten japanischen Samurairüstung die quasi als Namensgeber des Clubs fungiert. Dahinter öffnet sich ein großer Raum der deutlich exklusiver und teurer eingerichtet ist, aber dem Thema des Rests des Lokals treu bleibt, und durch japanische Trennwände in kleiner Räume aufgeteilt werden kann. Es gibt ebenfalls zahlreichen Ledersesseln und Sitzgruppen. Außerdem gibt es für jedes Mitglied einen eigenen Tresor und Humidor zur persönlichen Verfügung.

    Das Aishou liegt im Präsidiumsring in mitten einiger Restaurants. Der Name ist japanisch für Affinity. Zum einen bedeutete es Zuneigung oder Hingabe zu etwas oder jemanden, zum anderen ist 'Affinity' ein Cocktail auf Whiskybasis welcher die Spezialität des Hauses ist.
    ME FRPG Charaktere:
    Rebekka Helena Baronesse von Tannberg (inaktiv) | Larita H. H. Fitzalan-Howard | Major Alexander Schleifer

    Kunstprojekt - falsch zugeordnete Zitate
    "Die Neigung, sich herabzusetzen, sich bestehlen, belügen und ausbeuten zu lassen, könnte die Scham eines Gottes unter Menschen sein." - Josef Ackermann

  2. #2
    ME FRPG only Avatar von Saori Shimazu
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    --> Bezirke, 09:30


    Saori erreichte ihr Lokal. Es lag ruhig und noch leise in einer Reihe mit einigen Restaurants und kleineren Boutiquen. Eine perfekte Lage für eine Bar. Als sie die Räume leerstehenden fand, hatte sie ihren Augen nicht getraut. Es war ihr nicht klar wie sich hier niemand hatte verwirklichen wollen.
    Eine traumhafte Lage ein Bereich in dem sich abends hunderte von Nachschwärmern herumtrieben, Geschäftsleute ihre Deals abschlossen, Politiker sich sozialisieren und Treffen abhielten. Es war nur eine Frage des Konzepts. Natürlich hatte sie auch lange darüber nachgedacht und schließlich sich Hilfe geholt von jemand der Erfahrung hatte. Mit Alila hatte sie eine gute Partnerin gefunden, die sich am Anfang um sehr viel gekümmert hatte. Die Asari hatte bereits ein paar Läden geführt und hatte sich darauf gefreut einen neuen Laden hoch zu ziehen. Sie war eine unersetzbare Hilfe gewesen und den Erfolg den das Aishou heute hatte, hätte es nicht ohne Alila.

    Es war ihre Idee gewesen die Bar und Lounge um einen exklusiven Gentlemen Club zu erweitern. Etwas das nur bedeutenden Leuten zur Verfügung stand. Ihnen die Möglichkeit gab an einem Ort anderen wichtige Leute und Einflussreiche Bewohner der Citadel zu treffen.
    Saori bedauerte das Alila irgendwann eine neue Phase in ihrem Leben erreichte. Sie wollte bodenständig werden. Kinder vielleicht. Sie hatten sich als Freundinnen getrennt und Saori hatte sie ausbezahlt - worum die Freundin sie gebeten hatte.
    Nur einen Moment hielt sie vor der Fassade aus Holz und Glas an. Musterte den Schriftzug der in einer eleganten Handschrift über dem Eingang prangte. Die Asari hatte ihn entworfen und es war sogar ihre Handschrift. Saori hatte das Schild dort belassen - es gehörte zum Aishou. Direkt hinter dem letzten Buchstaben des Schriftzuges der von hinten indirekt mit rotem und weißem Licht beleuchtet war, prangte die japanischen Schriftzeichen für Aishou, in ihrer eigenen Handschrift.

    Der Name war die Idee der beiden Frauen gewesen, nachdem sie bereits Shane, den Barkeeper gefunden hatten. Sie hatten ihn um einen Signature Cocktail gebeten und nach einem langen Gespräch bei dem der Barkeeper sie ein wenig ausgefragt hatte zu Stil, Hintergrund und Hauptangebot der Bar, kam er mit einigen sehr guten Cocktails um die Ecke die sich durch Einfachheit, klare Struktur und vor allem Whisky auszeichneten.
    Darunter war auch der Affinity. Saori und Alila waren sich sofort einig das dies der Hauscocktail sein würde und auch das sie mit Shane den perfekten Mann für den Job gefunden hatten. Shane war geblieben und war Saoris Stellvertreter, seit Alila weg war.

    Die Doppeltüre, die aus zwei Glasscheiben bestand zwischen denen eine Papierschiebewand im japanischen Stil eingefasst war und so das Bild eines traditionellen japanischen Haus vervollständigte, glitt automatisch auf, als Saori davor trat.
    Der kleine Vorraum war leer, bis auf ein kleine Pult hinter dem im Moment niemand stand, aber zu den Öffnungszeiten sich Hitomi, ihre Empfangschefin und Serviceleiterin aufhielt. Sowie ein kleiner Traditioneller Shinto Schrein der allerdings mehr Show war als tatsächlicher Schrein. Und auch tatsächlich hauptsächlich mehr einen Dekoeffekt hatte, da an einem echten Schrein und seiner Wasserstelle, keine Springbrunnen angebracht war. Die Türen schlossen sich hinter ihr und sie trat durch den Vorhang aus weißem Leinen Stoff auf dem in japanischem Stil Wellen aufgemalt waren.

    Saori betrat schließlich die eigentliche Lounge und Bar. In einigen Ecken waren noch ein paar Reinigungskräfte unterwegs, und hinter der Theke der Bar stand bereits Shane und kontrollierte die Gläser, polierte einige nach und würde gleich den Bestand der Bar prüfen. Er sah sie sofort und hob die Hand um sie zu begrüßen.
    „Morgen!“ rief er über den Lärm der Vakuumsauger, des Reinigungsteams. Sie nickte ihm zu und erinnerte sich an seinen Blick, als sie das erste Mal in ihren Trainingssachen aufgelaufen war. Das Schwert an der Hüfte. Er hatte besser reagiert als viele andere.

    „Konichiwa Shane-San.“
    „Chef. Gut geschlafen?“
    „Ja - danke.“ erwiderte sie seine höfliche Frage, als sie die Bar erreichte. „Alles in Ordnung soweit?“ erkundigte sie sich dann nach dem Stand.
    „Ja. Die Leute von der Reinigungsfirma waren heute alle da und pünktlich. Sieht auch ganz ordentlich aus. Bestand muss ich noch prüfen, aber der neue Spüler von Sur‘Kesh für die Gläser leistet hervorragende Arbeit. Ich spar mir grad locker ne halbe Stunde Arbeit.“ schloss ihr Barkeeper. Er war wohl Gestern an seinem freien Tag beim Friseur gewesen. Denn er trug die braunen Haare kurz geschnitten und betonte damit seine ersten grauen Haare. Seine blauen Augen schimmerten im dezenten Licht der Bar wach und erholt. Er überragte Saori um mehr als einen Kopf und trug das Hemd am Kragen offen.

    Sie sah sich die Gläser an, sowie auch die hunderte von Flaschen die hinter Shane sauber und ordentlich in den Holzregalen aufgereiht waren. „Gut - wenn du zufrieden bist, bin ich es auch.“
    „Ja sehr.“
    Es waren die letzten Monate gewesen, die ihr Vertrauen in ihn begründeten und die Perfektionistin in ihr ruhig stimmte. „Wenn das so bleibt, kannst du ja in Zukunft dann etwas später anfangen.“ schlug sie vor, etwas das Shane aber gleich Kopfschüttelnd abtat. „Nah. Ich mag meinen Tagesablauf. Lieber etwas früher starten und dafür entspannter.“
    Die Japanerin nickte nur und sah sich um. „Einverstanden.“ Die Theke war lang und bestand aus hochglanzpoliertem Holz dessen Maserung einzigartig schön war. Am Ende wurde die Theke jeweils flankiert von einer Auswahl an kleinen Bonsais.
    „Hitomi?“

    „Noch nicht da. Ich denke Sie ist von Gestern noch etwas platt.“
    Saori sah Shane lange an und hob eine Augenbraue. Sie war früher gegangen da sie sich heute in der Früh gleich um die Bank kümmern wollte. „Hm?“
    „Na, die zwei Ladys von der Thessia Great Investment haben noch lange den Abend genossen und eine Runde nach der anderen Ausgegeben. Hitomi hat sich persönlich um die beiden gekümmert.“ erklärte Shane und schob seiner Chefin den Bon der Banker rüber. Saori warf einen Blick darauf und hob die Augenbrauen.
    „Louis Roederer Cristal Rosé? Zwei Flaschen?“ Der Barkeeper nickte und grinste breit. Ihre Augen glitten weiter über die Rechnung. „Bowmore White sieben mal. Eine Flasche Glenfarclas 105?“ Ihre Augen wurden größer und sie sog scharf die Luft ein.
    „Ja - Hitomi weiß wie man verkauft.“
    „Ist die Rechnung bezahlt?“ war das einzige was Saori im ersten Moment interessierte. Wenn die nämlich platze riss das ein gewaltiges Loch in ihre Kalkulationen diesen Monat - und ihr würde die Sonderzahlung leid tun. Shane grinste breit und nickte.
    „Ja, hab die Abrechnung selber überwacht. Das Geld ist auf unserem Konto. Keine Sorge.“

    Saori atmete tief durch und schluckte. „Haben sich alle amüsiert?“ Wieder grinste Shane. „Ohja. Darauf kannst du wetten. Ich gehe davon aus, das die beiden Damen die Rechnung als Akquise absetzen werden - Hitomi hat die beiden mit Calvin Jackson zusammen gebracht. Der war wohl auf der Suche nach einem Teilhaber für ein neues Star-Up Unternehmen.“ Jetzt konnte sie endlich lächeln und nickte.
    „Danke, Shane. Wir sollten darüber nachdenken Hitomi einen Bonus zu bezahlen.“
    „Schön das du selber darüber nachdenkst, ich hätte es dir sonst bald vorgeschlagen. Das Mädchen ist Gold wert.“

    Die Japanerin nickte und drehte sich um. „Humidor?“
    „Ist noch gut bestückt. Aber ich denke du solltest bald bei unserem Händler auf Thessia anrufen. Uns gehen bald die Goddness aus. Vor allem die Typ 2.“ Sie nickte, ohne ihren Mitarbeiter anzusehen und nickte geistesabwesend. „Ich kümmere mich darum.“ drehte sich dann um und sah Shane wieder an, damit sie ihn fragen konnte zu dem was ihr gerade spontan wieder eingefallen war.
    „Weißt du etwas von der Visconti Beerdigung?“ sie hatte im Namen des Daimyo‘s Club ein Beileidsbekundung geschickt, eine Flasche des Lieblingswhiskys des Alten. Das ganze Verbunden mit der Frage was mit dem persönlichen Inhalt seine Tresors und Humidors zu geschehen habe. Nach den Geschäftsbedingungen des Daimyo‘s ginge der Inhalt an die Erben über, sofern sie die Mitgliedschaft übernehmen würden. Natürlich würde die Mitgliedschaft nur für ein Jahr, für die gesamte Gemeinschaft gelten und danach auf eine einzelne Person übertragen werden müssen. Andernfalls würde sie vollständig erlöschen.

    „Nein. Keine Rückmeldung soweit.“
    „Nun gut.“ schloss sie und sah zu der Türe, die in die Küche führte. „Die Küche schon besetzt?“
    „Ja - Beide schon da. Sind schon am Werk.“

    Mit einem freundlichen Lächeln nickte sie und wandte sich ab. „Dann schaue ich mal nach dem rechten.“

    Sie betrat die Küche und wartete bis die Doppelschwingtüre hinter ihr sich wieder geschlossen hatte. Direkt zu ihrer rechten stand Kawamura-San, ihr japanischer Koch und Sushi-Meister. „Konichiwa Kawamura-San.“ begrüßte sie ihn und verneigte sich aus der Hüfte leicht, etwas das der Mann sofort erwiderte, nachdem er sein Messer behutsam auf das Schneidebrett gelegt hatte. „Guten Morgen Shimazu-San.“
    Und noch während sie ihre Begrüßung beendeten hörte sie schon das Klappern und Rascheln im hinteren Bereich der Küche aus der kurz darauf ihr anderer Koch schoss. „Ah! Guten Morgen Chef! Freut mich das Sie da sind. Freut mich, freut mich.“ die grüne Echse war so schnell bei ihr um ihr die Hand zu schütteln, wie sie wieder weg war. Ohne es wirklich verhindern zu können, musste Saori automatisch Lächeln. Sie hatte den Salarianer zufällig aufgegabelt. Sie hatte gar keinen Koch mehr gesucht, aber dann stellte er sich vor ohne auch nur zu bedenken das sie gar keine Stelle mehr ausgeschrieben hatte.

    Seine Referenzen hingegen waren makellos. Er hatte praktisch sein gesamtes Leben in Restaurants im ganzen Universum verbracht. Darunter auf Thessia und auf der Erde. Sogar in sehr erlesenen und anerkannten Küchen von Luxushotels. Sie war überrascht das er ihr seine Dienste anbot. Und es hatte gedauert bis sie verstand.
    Er war in den letzten Jahren seines Lebens angekommen und suchte jetzt eine ruhigere Arbeit, eine bei der er sich selbstverwirklichen konnte. Und entgegen ihrer anfänglichen Bedenken hatte sie ihn angestellt. Die ersten Kreationen waren sehr ‚eigen‘ gewesen, aber schließlich hatte er einen Stil gefunden der hervorragend mit den Kochkünsten von Kawamura-San harmonierte und zu dem Lokal passte.

    „Sind die Lieferungen heute pünktlich gewesen?“ fragte sie und sah sich um. Überall lagen bereits Lebensmittel in den verschiedenen Stadien der Verarbeitung, und beantworteten im Prinzip ihre Frage, aber sie war eine Person von Prinzipen.
    „Ja. Ja. Ganz hervorragend. Alles ganz hervorragend.“ kam es hinter einem riesigen Topf hervor. „Ganz pünktlich.“
    Saori lächelte und sah Kawamura an. Der Nickte nur, wie immer mürrisch, und sah auf die Uhr. „Wir liegen gut in der Zeit, Shimazu-San.“ Sie nickte zufrieden und sah auf den Zeitplan, der Beiden sowie auf den Speiseplan für den heutigen Tag.

    „Ich sehe ein neues Gericht als Begrüßung für das Daimyo‘s.“ eröffnete sie und Nazik stand sofort wieder vor ihr. „Ja. Ja. Ja. Etwas ganz neues. Herrlich.“ er machte eine ungewöhnlich lange Pause. „Auch wenn ich gestehen muss. Der Findungsprozess war. Anstrengend.“ Die Japanerin hob die Augenbraue und folgte dann dem Salarianer zu einem kleinen Teller auf dem er ein paar kleine Täschchen aus fritiertem Teig sehr ansehnlich hindrapiert hatte. „Bitte. Hier. Wollte erst ihre Meinung, bevor wir es auf die Karte setzen.“
    „Was ist das eigentlich?“ fragte sie irritiert. Denn Die Täschchen wirkten wie eine Mischung aus Wan Tan und Tempura, wobei die Füllung durch den Teig alleine wirkte wie - sie hoffte Schokolade.

    „Kroganische Schokoladen Tempura.“ der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Saori öffnete den Mund. Schloss ihn dann wieder. Sah über die Schulter zu ihrem Landsmann, der nickte bedauernd und widmete sich wieder seinen Vorbereitungen. Sie hingegen sah zurück zu dem Salarianer, der auf den Fußballen vor und zurück wippten. Er konnte es kaum erwarten das sie seine Kreation probierte.
    Sie hingegen war sich nicht mal sicher ob sie die Kombination anfassen wollte.

    „Mir war nicht klar das Kroganer Schokolade herstellen...“
    „Tun sie auch nicht. Nicht mehr. Zumindest. Haben ein Rezept gefunden. Alt. Auf Thessia. Wollte es schon immer mal probieren.“
    „Und? Wie schmeckt es.“
    Der Salarianer sah sie lange aus seinen großen, schwarzen Augen an und schien einen Moment zu überlegen. Hob dann die Hände neben den Kopf, wackelte damit und machte ein gluturales Geräusch.
    „Wuaragelbhabel.“

    Die Japanerin starrte ihren Mitarbeiter lange an und sah zu den Teigtschen. Und dann wieder zu ihm.
    „Nun. Alleine. Schmeckte es so. Also dachte ich mir. Vielleicht in Kombination mit etwas. Anderem. Vielleicht. Habe Zuhause experimentiert.“
    Das beruhigt Saori nur in soweit das sie von keiner Explosion oder großen Giftgaswolke in den Nachrichten in der Gegend der Wohnung von Nazik gehört hatte. Allerdings auch nur soweit. „Und?“
    Der Salarianer nahm die selbe Haltung ein und machte ein neues Geräusch.
    „UAARGHGLABAB.“
    „Klingt nicht besser.“ stellte sie lakonisch fest.
    „Nun. Wenig. Habe also Pralinen gemacht. War besser. Gab es Kawamura-San zum testen. Er war nicht begeistert.“ Sie blickte wieder zu dem Japaner. Der sein Messer wieder weggelegt hatte und die Arme vor der Brust verschränkt hielt. Er unterstrich damit seine Ablehnung der Speise. Scheinbar hatten die Männer hier wohl unterschiedliche Meinungen.
    „Sagte etwas das sich für mich anhört wie: Schmeckt wie eine Nachgeburt. Musste erst recherchieren was Nachgeburt bedeutet.“ dann sah er den Japaner an. „Nicht begeistert.“ seine Augen verengten sich und Saori blickte zwischen den Männern hin und her. Der Japaner wiederholte seine Worte auf japanisch. Saori sah ihn lange an und verschloss den Drang zu kichern tief in sich.
    Seine Worte konnte man wohl eher übersetzten mit: Die Nachgeburt einer alten Kuh die einen dreckigen Hund geboren hat. Aber auch das behielt sie für sich.

    „Und warum dann das Tempura?“
    Der Salarianer sah sie wieder an. „Dachte eine kulturelle Adaption würde sein empfinden bessern.“ Der Alien sah wieder seinen Kollegen an. „Tat es nicht.“

    Saori sah wieder die Tasche an. Sie konnte gut verstehen warum. Es wirkte mehr wie fritierte Babywindeln im Kleinformat.
    Manchmal war es eine Last Chef zu sein. Mutig und ohne umwege, nahm sie zwei Stäbchen, klemmte geschickt das ‚Essen‘ auf und manövrierte es in ihren Mund. Alledings bedurfte es einer gehörigen Portion Mut und Bereitschaft zur Selbstzerstörung auch zu kauen. Noch in den ersten Augenblicken schossen ihr Tränen in die Augen. Ihr Rachen brannte, ihre Zunge meldte über Süß, Salzig, Bitter, Kalt, Heiß, Scharf so ziemlich alles. Der Höflichkeithalber hielt sie sich die Flache Hand mit etwas Abstand vor den Mund und kaute tapfer weiter. Allerdings war es kaum zu verhindern das sie trotzdem husten musste.

    Leider war das Ding schwerer zu kauen als ein Stahlträger. Nach einem wahren Todeskampf hatte sie es endlich soweit zerkaut das es mit einem großen Schluck Wasser runterspühlbar war.
    „Und. Und und?“ Saori sah den Salarianer fragend an. Es war unmöglich zu übersehen das sie ‚nicht begeistert‘ war. Sie überlegte einen Moment und fragte sich gleichzeitig wann dieser penetrante Geschmack vor allem auf ihrer Zunge wegging.
    „Wir müssen es auf jedenfall unserem ersten kroganischem Gast im Club servieren. Er wird es lieben.“
    „HA! Ich wusste es. HA!“ er deutete auf den Japaner der längst wieder sich mit seinen eigenen Gerichten beschäftigte. „Natürlich. Natürlich. Gut gut. Also dem ersten kroganischen Gast. Hm.“ dann dämmerte ihm dass das alle anderen ausschloss. „Und was möchten Sie dann für die anderen Gäste?“
    „Ich denke wir sollten heute etwas nehmen, das wir schon mal hatten.“ krächzte sie und nickte dann bestätigtend. Drehte sich um und verließ sehr schnell die Küche. Ihre Füß fanden den Weg zur Bar blind. Sie legte beide Hände mit schwung auf den Tisch. Shane hinter der Bar hob erschrocken den Kopf, da er sie nicht kommen gehört hatte und starrte sie aus großen Augen an. „Chef?“
    „Gin-Tonic.“ keuchte sie und fühlte das sie blasser war als sonst. Ihr Magen knurrte und grummelte. Ihre Zunge fühlte sich an als würde sie gleich aus dem Mund hüpfen und davon rennen. „Mit Henricks.“ vollendete sie den Satz. „Bitte. Schnell.“

    Ihr Barkeeper starrte sie noch einen Moment an und zuckte dann mit der Schulter und begann ihr den Longdrink zu mischen. Irritiert - da sie nie vor dem Abend trank. Nie. „Schnell.“ wiederholte sie und tippte mit dem rechten Zeigefinger erneut auf den Thresen. „Bitte.“ Shane hielt inne, starrte sie an, sah in ihre tränenden Augen und beeilte sich dann wirklich.
    Er stellte ihr das Glas mit dem Drink hin und Saori stürtze ihn hinunter. Behielt nur den letzten Schluck im Mund und begann die Flüssigkeit von einer Wange in die andere zu drücken.

    „Pweeeeh.“ Saori stellte das Glas ab und kniff die Augen zusammen.
    „Alles okay?“ fragte Shane, der den Kopf leicht gesenkt hatte um ihr ins Gesicht schauen zu können.
    „Passt schon.“ erwiderte sie und atmete tief druch. „Ich bin dann mal weg. Wir sehen uns später.“ damit drehte sie um und machte sich auf das Lokal in Richtung des Ryo zu verlassen. „Vergiss aber nicht das wir eine neue Lieferung bekommen vom Großhändler!“
    Sie hielt im gehen inne, sah zurück zu Shane. „Wann genau?“ worauf er auf die Uhr sah. „So um drei Uhr.“
    „Ich werde da sein.“ „Ich will‘s hoffen. Der Sack will in letzer Zeit dauernd nur Blended Whisky los werden.“ Saori schüttelte den Kopf und lächelte, schob den Vorhang auf und verließ endgültig das Aishou.

    --> Bezirke 09:50

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