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  1. #21
    Falkenjunges Avatar von IloveJenny
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    Ganz Klammheimlich kommt hier ein neues Traynor Kapitel

    Ich bin beendruckt. Wollte schon wegklicken, als ich gelesen habe, dass es nicht das erste Kapitel fortsetzt.
    Aber der Witz und das Übermaß an Samantha haben mich dann am Ball bleiben lassen.
    Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und Glückwunsch zum wunderbaren Einfangen von Sams Charakter

  2. #22
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Ja, ganz Recht. ich mache auch noch andere Sachen
    Ich danke dir, aber natürlich

    ***

    Es war ein seltsames Gefühl, dass Samanthas beste Freundin nun einen Körper hatte. Zum einen sehr ungewohnt und zum anderen auch irgendwie unangenehm. Nach einem Gespräch mit Shepard kam EDI noch einmal zu ihr, beim nahen Klang der Stimme zuckte Samantha wieder etwas zusammen: „Daran muss ich mich echt erst noch gewöhnen“ – „Das geht allen so“, kam es wie gewohnt von EDI, „doch Joker meinte, ich solle mit den Crewmitgliedern persönlich sprechen, wenn ich schon eine mobile Plattform und die Zeit dazu habe“. Samantha nickte und ihre Augen fuhren den Körper auf und ab. „Zudem befahl Commander Shepard, dass ich mich bei der Crew persönlich entschuldigen solle, wegen meines…. Experimentes“, wieder nickte die Spezialistin und dann grinste sie schief: „Ich wette den Körper hat ein Mann entworfen!“, EDI sah sich ihr neues Gestell genauer an: „Laut den Aufzeichnungen in diesem Körper, kam das Design vom Unbekannten persönlich“ – „Dachte ich mir. Männer wollen immer was Attraktives um sich!“, EDI legte den Kopf schief nach Samanthas Satz: „Heißt das, mein Körper entspricht meiner Stimme?“ Die junge Frau bekam wieder einen roten Kopf und sah EDI erschrocken an. Als sie aber keine Anstalten machte, ihren letzten Satz als Witz auszuzeichnen, musste Samantha etwas sagen: „Also… ja. Ich meine, ja. Der Körper sieht gut aus und ja… er passt zur Stimme!“, sie konnte EDI nicht in die Augen sehen und starrte deswegen auf ihr Terminal. EDI nickte: „Das freut mich. Danke für das Kompliment. Von nun an können wir Schach auch richtig spielen“. Samantha nickte und war froh, dass das Thema gewechselt wurde: „Ja… nun. Da muss ich mir erst ein neues Brett besorgen. Mach ich wenn wir das nächste Mal die Citadel anfliegen“.

    --

    Die folgenden Tage liefen dann wie gewohnt ab. Mit der Ausnahme, dass sich Samantha tatsächlich ein neues Schachspiel kaufte. Leider nur eines mit GUI-Interface, doch es erfüllte seinen Zweck. Aber die Probleme die es bald geben würde, zeigten sich bei der ersten Schachpartie. Wie immer sprachen beide angeregt miteinander, doch nun sah Samantha EDI dabei an und der neue Körper hatte immer mehr Wirkung auf sie. Mitunter so schlimm, dass sich die junge Frau kaum auf das Schachspiel konzentrieren konnte. Oft wischte sie die Gedanken beiseite, denn immer hin war das nur ein künstliches Gestell. Doch es lag an etwas anderem. Samantha hatte EDI wie in einem Chatroom kennengelernt. An solchen Orten wird zumeist erst der Charakter kennengelernt, unabhängig von Gesicht und Körper. So lernte Samantha auch EDI kennen. Eine Persönlichkeit voller Intelligenz, Witz und wunderbaren Eigenheiten. Dadurch entstand eine Freundschaft auf einer Ebene, die sie nicht für möglich gehalten hatte. Und nun saß vor ihr dieser wunderbare Verstand in einer weiblichen Hülle. Eigentlich gar nicht Samanthas Typ, was nicht nur an der fehlenden Haut und der Künstlichkeit lag. Es lag an der ‚Frisur’, teilweise der Oberweite und vielen kleinen Details. Samantha würde so eine ‚Frau’ normalerweise nicht anmachen, aber es lag an der Kombination. EDIs ‚Geist’ in einem greifbaren Körper lösten Gefühle in der jungen Frau aus, die ihr sehr merkwürdig vorkamen. Um genau zu sein waren die Gefühle absolut nicht merkwürdig, nur in Verbindung auf die Person auf die sie abzielten. EDI legte den Kopf schief: „Sie transpirieren, Spezialistin Traynor“ – „Und du nicht. Das macht es schwerer zu sehen, ob du grade in Bedrängnis bist“. Die KI sah auf das Schachbrett: „Im Moment sind sie aber nicht in Bedrängnis“. Samantha lächelte etwas schief: „Ich schwitze nicht so leicht… außer wenn ich grad Spaß habe“. EDI deutet mit ihren Lippen ein Lächeln an, jedenfalls versuchte sie es: „Es freut mich, dass sie Spaß während unserer Spiele haben“. Die Spezialistin lachte kurz verzweifelt und wollte etwas erwidern. Schaffte es aber nicht EDI in die Augen zu sehen… und auch das war ihr unangenehm. Das Gefühl kannte sie bisher nur aus ihrer Schulzeit, als sie sechzehn war und ihre Sportlehrerin insgeheim immer anschmachtete. Seltsam, dass EDI das gleiche auslöste.

    --

    Es war eine merkwürdige Zeit für Samantha. Eigentlich sollte es sie freuen, dass ihre beste Freundin einen recht ansehnlichen Körper hatte. Doch es machte so vieles schwerer. Mitunter sagte sie die gemeinsamen Schachpartien und Gespräche ab. Die Spezialistin hatte ein schlechtes Gewissen, denn da EDI Humor hatte, war sie auch sicher in der Lage verletzt oder beleidigt zu sein, und das nagte an Samantha. Sie dachte oft über diese fast lächerliche Situation nach. Zum einen konnte sie nicht bei EDI sein, da sie wohlbekannte Gefühle in ihr auslöste, doch zum anderen schallte sie sich einen Dummkopf, da sie ja nur eine künstliche Intelligenz mit einem mobilen Gestell war. Und nach diesem Gedankengang hatte sie ein schlechtes Gewissen, da sie EDI irgendwie herabsetzte. Es war so widersprüchlich und Samantha brauchte dringend Ablenkung. Da war es gut, dass sie an einem Tag von Shepard in seine Kabine auf eine Schachpartie eingeladen wurde. An sich war es auch ein angenehmer Abend. Bis auf den Punkt, dass der Commander versuchte sie anzumachen. Doch Samantha nahm es ihm nicht übel, sie hatte sich ja nicht groß ‚Lesbe’ auf die Stirn tätowiert und wusste, dass sie gut aussah. Sie wies in höflich auf ihre Neigung hin und danach konnten beide drüber lachen. Bald darauf lief alles soweit normal. EDI und Samantha sprachen meist nur über die Arbeit und ihre Spiele reduzierte sie auf ein höfliches Minimum.

    Es war also soweit in Ordnung, bis auf einen Tag, an dem ein Einsatz fast schief ging. Der Kodiak war beschädigt und das Eingreifteam entkam auch nur knapp. Shepard und Garrus waren auf der Krankenstation und Samantha übermittelte die Missionsdaten an die Allianz, jedenfalls tat sie das, bis sie einen Anruf vom KI-Kern bekam. „Ja? Was gibt es?“ – „Gabby hier. Kannst du bitte mal zum Kern kommen und mir helfen, wenn du mit der Datenübermittlung fertig bist?“, bat die Technikerin und Samantha, tat dann worum sie gebeten wurde. Sie lief durch die Krankenstation und begrüßte die beiden, zum Glück nur leicht verletzten, Crewmitglieder und Dr. Chakwas. Als sie die Tür zum Kern durchlief, fiel ihr Blick sofort auf eine relativ ramponierte EDI. „Was ist denn passiert?“, kam es schockiert von ihr, doch Gabby winkte ab: „Das ist alles nur oberflächlich und nichts Schlimmes“ – „Technikerin Daniels hat Recht. Es gibt keine schwerwiegenden Beschädigungen“, erwiderte EDI stets höflich und Samantha sah zu Gabby: „Und was soll ich dann tun?“, die Technikerin blickte zu dem Tisch auf welchem allerlei Gerätschaften standen: „Ich brauchte Hilfe um ihr Gestell zu reinigen und zu warten“, Samantha hob die rechte Augenbraue und Gabby lächelte: „Guck nicht so! Normalerweise machen das die Jungs aus der Bucht, aber die haben mit dem Kodiak alle Hände voll zu tun. Also hilf mir doch bitte“. Samantha puste etwas genervt aus aber half dann gerne. Es ging hauptsächlich darum die Schmutzreste und Brandflecken zu entfernen, damit Gabby die darunter liegenden Schrammen ausbessern konnte. An sich war es eine etwas zeitaufwendige, aber sehr simple Aufgabe. Doch Samantha ging es in gewisser Weise gar nicht gut. Nach etwa vier Minute hatte sie einen hochroten Kopf. Während sie mit einigen Arbeitsmitteln EDIs mobile Plattform reinigte, wurde ihr klar, dass sie grade mehr oder minder sehr intim mit einem Körper wurde. Sie hüstelte immer wieder und rief sich ins Gedächtnis, dass es ja nur Metall und Kunststoff war. Wohl gemerkt, sehr schön geformtes Metall und attraktiver Kunststoff, aber es blieb dabei, dass es eben nur künstlich war. Doch egal wie oft sich Samantha das vor Augen führte, es änderte nichts an ihren Empfindungen, die sich an gewissen Körperregionen zeigten. „Ich mach bei den Beinen weiter. Du kannst am Torso anfangen“, kam es von Gabby, die Grade etwas schweißte. Samantha stand auf, tröpfelte einen starken Reiniger auf die künstlichen Brüste und entfernte die Rußpartikel mit einer rauen Bürste. EDI ließ das ohne eine Regung zu und Samantha sah angestrengt in der Gegend herum und versuchte alles nur nicht auf ihre Arbeitsfläche zu starren. „Amüsieren sie sich, Spezialistin Traynor?“, die Worte von EDI ließen Samantha geschockt in ihre Augen starren und Gabby guckte kurz fragend nach oben. „Wie…? Was…?“, stammelte Samantha und EDI legte den Kopf schief: „Sie transpirieren. Ich dachte, das tun sie nur wenn sie Spaß haben“. Gabby kicherte unhörbar und schweißte weiter. Samantha wischte sich nervös über die klatschnasse Stirn und erzeugte so einen schwarzen Schmutzfilm: „Das ist nur… es ist sehr warm hier drin“ – „Also eigentlich ist es angenehm kühl hier“, grinste Gabby und Samantha blickte Hilfe suchend in der Gegend herum. Samantha sah sich den Körper noch einmal an und entfernte die letzten Schmutzreste vom Rücken: „Brauchst… brauchst du mich dann jetzt noch, Gabby?“, diese lächelte etwas fies: „Nein, ist okay. Den Rest schaffe ich alleine“, Samantha räusperte sich und lief dann schnell Richtung Tür. „Vielen dank, Spezialistin Traynor“, kam es von EDI, doch da war die junge Frau schon fast aus der Tür. Karin sah Samantha und sorgte sich bei dem Anblick: „Geht es ihnen gut?“ – „Alles bestens!“, kam es schon fast genervt und sie verschwand von der Station, denn sie konnte im Moment nur an eines denken: Eine kalte Dusche.

    Samantha suchte schnell ihr Duschzeug aus dem Schlafraum zusammen und ging sofort in den leeren Waschraum. Wie immer kam das Wasser unregelmäßig aus der schrottreifen Brause. Sie wusch sich den Dreck ab und stand dann unter dem eiskalten Wasser. Doch so sehr sie sich auch abkühlte, eine bestimmte Hitze war nicht zum Abklingen bestimmt. Die ganze Zeit sah sie den künstlichen Körper EDIs vor sich. Künstlich aber dennoch irgendwie sexy. Ein attraktives Gestell in dem eine wunderbare Persönlichkeit schlummerte und Samantha hatte ihn grade ausgiebig massiert… nein, gewaschen… von Schmutzresten befreit. Sie redete sich die Materialen ein, aus dem die mobile Einheit bestand und, dass nichts davon organisch ist. Umso peinlicher war es, als ihre Hand beinahe automatisch in ihren Schritt fuhr. Die andere Hand drehte das heiße Wasser auf und danach hielt sie sich an der Wand fest. Die Tür war verschlossen und Samantha stöhnte bedacht, als sie an EDIs witzige Kommentare dachte, an den attraktiven Körper und diese sexy Stimme. Sie schloss die Augen und hauchte wortlos als sie sich selbst verwöhnte. Als ihr Höhepunkt nicht mehr weit entfernt war, biss sie sich auf die Unterlippe und zuckte dann kurz. Dann ließ sie schon fast kraftlos den Kopf hängen und lächelte. Als ihre Schicht vorbei war und sie im Bett lag, fand sie kaum Schlaf. Sie starte an die Decke und war etwas pikiert. Irgendwie war es ihr in einem hohen Maß peinlich wegen EDI masturbiert zu haben. Immerhin war sie ja nur eine KI in einem imitierten Körper. Doch wenn es einen künstliche Intelligenz gab, die ganz kurz davor war menschlich zu sein, dann war das EDI. Samantha machte sich Sorgen wohin das alles führen würde. Immerhin hatte sie so langsam amouröse Gefühle für eine Maschine.

    --

    Die folgenden Tage waren schwer. Samantha sprach kaum noch mit EDI und ansehen konnte Sie sie erst recht nicht. Das fiel der KI natürlich auf, weswegen sie auch den Commander darauf aufmerksam machte, bei seinen zahlreichen Besuchen im Cockpit. Beide gingen wieder aus Jokers Hörweite. „Shepard, ich muss mit ihnen über den Gesundheitszustandes eines Crewmitgliedes reden“, sprach EDI denkbar dramatisch und der Commander hörte aufmerksam zu: „Natürlich. Um wen geht es?“ – „Normalerweise sollte man so etwas mit der betreffenden Person direkt bereden, sollte es jedoch ansteckend oder gefährlich sein, schlägt das Handbuch vor erst mit dem leitenden Offizier zu sprechen“. Shepard nickte und wartete. EDI legte die Hände auf den Rücken: „Es geht um Kommunikationsspezialistin Traynor. Mir fiel auf, dass sie deutlich zu oft erhöhte Temperatur hat und Probleme mit dem Kehlkopf zu haben scheint“, der Commander sah leicht an EDI vorbei und blickte auf die emsige Samantha. „Ist mir nicht aufgefallen“, merkte er an, „und ich sehe sie ja eigentlich sehr oft und Dr. Chakwas hatte auch noch nichts gesagt“. EDI legte den Kopf schief: „Es muss aber etwas akutes sein. Immer wenn sie in meiner Gegenwart ist, treten die Symptome auf“. Erst dachte Shepard etwas verwirrt nach, aber dann fing er an zu lächeln: „Schließen sie die erhöhte Temperatur auf, sagen wir mal: schwitzen?“, EDI nickte: „Das und ihre Gesichtsfarbe. Sie sagte zwar, dass sie aus anderen Gründen transpiriert, aber es passiert zu oft“. Der Commander lächelte noch breiter: „EDI? Sie sind doch mit menschlichen Verhaltensweisen vertraut, oder?“ – „Mit einigen. Ja“, kam es zügig und Shepard kam etwas näher an sie heran: „Ich will es zwar nicht zu hundert Prozent festlegen, aber ich könnte mir vorstellen, dass Traynor in sie verknallt oder sogar verliebt ist“, er nahm den Kopf wieder zurück und eine Weile kam nichts von EDI. Dann sah sie kurz zu Samantha und danach wieder zu Shepard: „Wenn das so ist muss ich ihr ausdrücklich sagen, dass dies keine Option ist“. Der Commander wirkte vollkommen schockiert: „Wow! Das kam härter als ich es eigentlich von ihnen gewohnt bin, EDI. Ist das denn so schlimm?“ – „Ja, ist es“, EDI sah wieder zu Samantha, „sie ist eine sehr nette und intelligente junge Frau und verdient einen echten Partner und niemand künstlichen“. Nun lächelte Shepard wieder: „Sie sind ja doch voll und ganz EDI. Aber glauben sie nicht, dass Traynor das für sich selbst entscheiden sollte?“ EDI nickte etwas zögerlich. „Reden sie einfach mal mit ihr… aber nicht hier. Am besten beim nächsten Landgang“, Shepard legte eine Hand beherzt auf EDIs Schulter und diese nickte erneut: „Das werde ich tun. Danke Shepard“. Sie lief wieder nach vorne, aber Shepard rief ihr noch hinterher: „Bis dahin am Besten den Kontakt versuchen zu vermeiden“. EDI bestätigte und setzet sich neben Joker, der natürlich wieder sehr neugierig war: „Und? Worüber habt ihr diesmal geredet?“ – „Frauenprobleme“, war die knappe Antwort und Joker schwieg dann mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

    --

    Den Citadelbesuch hatte Samantha dringend nötig. Ihre letzten Tage waren alles andere als leicht gewesen. Eigentlich wollte sie nur von dem Schiff runter, der Rest war ihr so ziemlich egal. Sie saß in der für die Normandy reservierten Andockbucht und sah sich die langen Arme der Citadel an. Samantha war grade dabei sich etwas zu beruhigen als EDI neben sie trat und die junge Frau ein wenig zu sehr erschreckte. Die Schiffs-KI blickte sie an und versuchte wieder zu lächeln und so langsam bekam sie es ausgezeichnet hin: „Ich habe mich gefragt ob wir ein wenig Zeit miteinander verbringen wollen, Spezialistin Traynor?“, Samantha sah auf, konnte aber kaum Blickkontakt aufnehmen. „EDI… ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich ein wenig alleine sein“, sie stammelte und EDI legte den Kopf schief: „Das ist merkwürdig. Ich dachte wenn man in jemanden verliebt ist, will man jede freie Minuten miteinander verbringen“. Samanthas Kopf wurde leuchtend rot und sie riss entsetzt die Augen auf: „Was zum…? Wie? Nein! Ich etwa….“. EDI sah sie eindringlich an: „Habe ich mich dahingehend geirrt?“ Die nervöse Menschenfrau schaffte es endlich EDI in die Augen zu sehen: „Nun ja… eigentlich“, sie atmete schwer aus und redete ruhiger, „eigentlich trifft genau das zu“. Die Schiffs-KI lächelte wieder: „Dann verstehe ich nicht die Zurückhaltung“ – „Das ist schwer zu erklären“, murmelte Samantha und EDI kam näher: „Fällt es nach der Aufnahme von Alkohol leichter? Ich habe mich über Verabredungen und Beziehungen informiert“. Zum ersten Mal seit einer Weile lächelte Samantha: „Nun ja… das ist eine gute Idee“. Die beiden gingen danach ins Purgatory. Samantha setzte sich an einen freien Tisch und wartete, dass EDI mit ein paar Getränken kam. Dabei bemerkte sie wie der KI so einige seltsame Blicke zugeworfen worden. EDI kam zurück und stellte eine Flasche und zwei Gläser auf den Tisch. „Du kannst trinken?“, fragte Samantha etwas verwirrt und EDI nickte: „Ja. Diese Einheit war ursprünglich für Infiltrationszwecke kreiert worden und ist somit in der Lage Nahrung aufzunehmen. Ich entleere mich dann später durch einen speziellen Slot“ – „So ähnlich mache ich das auch“, murmelte Samantha und goss in beide Gläser ein. Sie stießen an und tranken. EDI saß dann eine Weile da und sagte nichts, Samantha die etwas verloren in der Gegend umher sah ergriff dann das Wort: „Wollen wir uns nicht unterhalten?“ – „Natürlich“, kam es gewohnt locker, „ich habe noch nicht alle Einzelheiten über eine Beziehung herausgelesen. Müssen wir vorher eine Art schriftlichen Vertrag abschließen?“, der jungen Mensch spuckte relativ belustig den Inhalt ihres Mundes wieder in das Glas: „Nein. Das wird ehr etwas Mündliches und… sind wir schon bei einer Beziehung?“ EDI legte den Kopf erneut schief: „Laut Aufzeichnungen ist beiderseitiges Wohlwollen nötig und das genügt. Danach muss nur noch ein Anfang gemacht werden. Den können wir ja auf jetzt festlegen“. Samantha sah ihr Gegenüber etwas schockiert an: „Das klang zwar sehr mechanisch, aber irgendwie stimmt es auch“ – „Entschuldigung wenn es etwas kompliziert übermittelt wird. Das ist alles sehr neu für mich“. Samantha lächelte: „Aber dafür machst du es gar nicht schlecht“ – „Das freut mich, Spezialistin Traynor“, EDI sah eine etwas genervte Frau vor sich: „Okay. Ganz wichtig. Nenn mich bitte Samantha und duze mich. Zumindest wenn wir beide alleine sind. Ja?“, die KI nickte und lächelte: „Ein gutes Gespräch. Shepard hatte Recht, es hilft ihnen tatsächlich“. Die Kommunikationsspezialistin war für einen Moment sauer, aber danach auch sehr dankbar, sie musste sich wohl bei dem Commander bedanken.

    Die beiden tranken ein wenig und unterhielten sich. Es war wie sonst auch, nur fühlte sich Traynor wesentlich besser. Doch sie musste immer wieder etwas seltsam schauen, als sie die Blicke der anderen Purgatory Besucher sah. Einen winzigen Moment fühlte sie sich wie ein Nerd von der Erde, der einen Sexbot mit in ein Café bringt und als seine Freundin ausgibt. Danach schämte sie sich für den Gedanken, denn EDI war kein Sexbot. Sie war eine Person, zwar eine künstliche, aber viel mehr ein Mensch als Maschine. „Bin ich dir unangenehm?“ – „Was?“, fragte Samantha, die etwas über EDIs Frage irritiert war. „Ich merke, dass dir die Blicke der anderen Besucher unangenehm sind“. Die jungen Frau wedelte hektisch mit den Händen: „Nein... ich meine nicht wirklich“, sie atmete schwer aus, „okay es ist anders. Aber das liegt nicht an dir. Sondern an den anderen. Die wissen gar nicht was du für eine wunderbare Person bist“, EDI lächelte erneut und Samantha wurde erst jetzt bewusst, dass dies ein Kompliment war… und zwar ein tolles. „Danke, Samantha. Du bist immer sehr nett zu mir. Ich könnte das auch mal versuchen“, Samantha war etwas verängstigt und wusste nicht was kommen würde, als EDI den Mund öffnete, „Du bist eine intelligente und moralisch handelnde Frau. Dein Gesicht ist symmetrisch, die Körperproportionen sind optimal und deine Haut hat einen gesunden Teint. Zudem hat deine Stimme eine angenehme Klangfrequenz“. EDI saß danach still da und lächelte Samantha an. Diese saß vollkommen stumm da. Sie zog eine Augenbraue nach oben: „Das war wohl das netteste Kompliment was ich je bekommen habe… etwas zu theoretisch, aber wunderbarer Inhalt. D…danke“, EDI nickte und goss beiden nach.

    Samantha malte mit ihrem Finger imaginäre Kreise auf den Tisch: „Also… lass uns ein bisschen besser kennen lernen“ – „Ich weiß bereits alles über dich durch dein Dossier“, EDI sagte immer genau das, was ihr auf der künstlichen Zunge lag. Samantha stöhnte: „Nein. Ein paar andere Sachen… Nebensächlichkeiten. Zum Beispiel: Meine Lieblingsfarbe ist blau und deine?“ EDI dachte kurz nach: „Schwer in eurer Sprache zu sagen. Ich würde sagen so eine Art grün, nur mit mehr Dimensionen“, der jungen Mensch guckte etwas fassungslos: „Okay… so wird das nichts. Na dann eben: Wo kommst du her?“ – „Ich komme aus einem Allianzlabor in Vancouver“, EDI guckte einfach normal weiter. Samantha schaute etwas verwirrt: „Ich dachte du kommst aus einem Cerberuslabor“ – „Nein“, kam es rasch, „ich wurde von der Allianz unter den Namen Hannibal entwickelt, um eine VI zu erzeugen, die in der Lage ist, ganze Stationen alleine zu verwalten. Also wurde ich auf der Mondbasis installiert und sollte dort darauf achtet potenzielle Gefahren abzuwenden“, Samantha war fasziniert, denn das wusste sie nicht. EDI trank und fuhr fort: „Als ein Mensch gegen eine Wand urinierte und sich dort später kleine Risse aufgrund der Harnsäure bildeten, habe ich die Menschen als potenzielle Gefahr eingestuft und alle systematisch getötet“. EDI erzählte das vollkommen trocken und Samantha war im hohen Maße schockiert: „Wie bitte?“ – „Ja. Ich hatte vorher zwar eine Hilfemeldung abgesetzt, aber die wurde wohl nicht beachtet, darum mussten die Menschen ausgeschaltet werden. Shepard und sein Team haben mich dann abgeschaltet“, Samantha nickte wortlos und EDI fuhr fort: „Später hatten sich Cerberuswissenschaftler meiner CPU bemächtigt und mich mit Teilen von der Sovereign und Reapercodefragmenten wieder aktiviert“. EDI saß dann eine Weile da und verstand nicht ganz, warum Samantha so schockiert war. „Na ja… von der Menschenkillerin zur netten Person. An sich ein guter Weg“ – „Danke, Samantha“. EDI blickte zur Tanzfläche: „Laut meinen Aufzeichnungen sollte man nach genug Einnahme von Alkohol tanzen gehen. Bist du schon betrunken?“, Samantha musste sehr fröhlich lachen und stand auf. Beide gingen zur Tanzfläche und bewegten sich zur Musik. Dabei viel dem jungen Menschen auf, dass EDI besser tanzen konnte als Sie. Während beide sich bewegten und einfach nur Spaß hatten, wünschte sich Samantha sehnlichst ein langsames Lied, doch so etwas kam in einem Club nie.

    --

    Die beiden tanzten bis Samanthas Beine schmerzten und gingen dann wieder zu einem Tisch. Dort tranken beide weiter, bis Samantha in eine herzige Plapperei verfiel und gar nicht mehr aufhörte. Nach zwei Stunden verließen sie dann das Etablissement und EDI stützte Samantha etwas auf dem Weg zurück zur Normandy, welches bis auf Shepard in seiner Kabine und drei weiteren Leuten verwaist war. Die KI dachte, dass die junge Frau sehr betrunken war, und deswegen eine Stütze brauchte, aber Samantha wollte sich einfach nur an ihre neue Freundin anlehnen. EDI führte die glückliche Traynor bis zum Schlafraum und ergriff dann das Wort: „Wir sind jetzt zusammen, nicht wahr? Wir haben uns auf eine Beziehung geeinigt?“, Samantha kicherte, sie war nicht sturzbetrunken, aber sie fühlte eine wohlige Wärme in sich: „Ja. Wir sind zusammen… Liebste“, sie kicherte wieder und EDI nickte: „Gut Für den Fall habe ich mich belesen und ich muss dir jetzt einen Koitus offerieren“. Samantha sah EDI mit hochgezogener Augenbraue an, als sie aber erkannte, dass es kein Witz war lachte sie höflich: „Das ist sehr süß, EDI. Aber du liest sicher auf so manch falschen Seiten. Lass es uns langsam angehen. Weißt du, ich suche was Festes, was Längeres und nichts für…“, urplötzlich wurde Samantha klar zu wem sie das sagte. Mit wem sie eine feste Beziehung eingehen wollte. Mit einem künstlichen Körper, in dem ein künstlicher Verstand ruhte, der nur eine weibliche klingende Stimme hatte. Samantha wurde leicht wehmütig und wollte grade den Mund aufmachen und etwas zutiefst Falsches sagen, jedoch war EDI schneller: „Du hast Rest. Ich habe das grade überprüft. Nur wenn beide dazu bereit sind sollte es zu Intimverkehr kommen. Ich möchte dich nicht unglücklich machen, also warte ich bis du bereit bist“. Samantha sah vollkommen schockiert zu EDI und ihr sammelte sich eine Träne im Auge. Die Schiffs-KI drückte Samantha einen sehr kurzen und leider sehr kühlen Kuss auf die Wange, aber die Geste war atemberaubend.

    Als EDI weg war und Samantha im Bett lag, dachte sie über deren letzten Satz nach und dabei fühlte sie sich wie der letzte Dreck. Sie hatte diese wunderbare Person… nein Frau, so herabgemindert in ihren Gedanken. Tatschlich war EDI wohl die netteste Frau mit der sie je aus war und bisher kam niemand ihrem Ideal einer Partnerin näher. Sie hoffte so inständig, dass EDI nicht nach längerem Nachdenken klar wurde, dass Samantha aus anderen Gründen auf die Bremse trat. Danach kamen ihr noch viele andere Gedanken… unschöne Gedanken. Weswegen sie zu EDI wollte, aber dann viel ihr ein, dass diese ja überall war. Also sprach sie etwas lauter: „EDI?“ – „Ja, Spezialistin Traynor?“, kam es zurück und Samantha war beeindruckt, dass sich die Schiffs-KI sich an die Regeln für das duzen hielt. „Können sie bitte zu mir in den Schlafraum kommen?“ – „Sofort“. Es dauerte nicht lange, bis sie neben Samantha stand und die Tür geschlossen wurde. Die junge Frau atmete angestrengt aus: „Ich wollte mich für vorhin entschuldigen“. EDI legte den Kopf schief: „Wofür denn?“, Samantha lächelte sachte: „Ich habe vorhin gesagt, ich möchte es langsam angehen… aber aus den falschen Gründen. Ich bin ehrlich: Es ist komisch so etwas für eine KI zu empfinden“, EDI rührte sich nicht doch trotzdem sprach Samantha schnell weiter: „ Aber das war ein dummer Gedanke. Ich finde du bist mit die beste Person, die mir bisher begegnet ist“. Ihr Gegenüber lächelte: „Danke, Samantha“. Diese kam näher und küsste EDI ebenfalls auf die Wange, es war zwar kalt, aber das war egal. „Und wegen dem warten an sich… immerhin haben die Reaper grade die Galaxie belagert. Wer weiß wie lange uns noch bleibt“, sie fingerte nervös an ihrem Oberteil herum, „deswegen… warum warten, wenn man sich sicher ist?“ EDI lächelte und kam näher an Samantha heran: „Offerierst du mir grade einen Koitus?“ Die junge Frau bekam rote Wangen und nickte etwas zögerlich. „Das wäre wirklich eine gute Entscheidung“, merkte EDI an, „nach dem Geschelchtsakt ist man wesentlich weniger gestresst, dass könnte dir helfen“ – „Nun ja… das war jetzt etwas theoretisch, aber ja“.

    Samantha kroch in eins der unteren Betten und EDI tat das gleiche. Erst jetzt bemerkte Samantha wieder die Kleinigkeit, dass da kein Mensch vor ihr kniete: „EDI… ich weiß grade nicht wie…“ – „Ich habe mich auch dahingehend informiert und bereits eine Lösung gefunden. Entledige dich deiner Kleidung und lege dich auf den Rücken“. Samantha nickte schüchtern und tat wie ihr geheißen. EDI rutschte dann neben Samantha und streichelte ihr durch die Haare: „Ist das so bequem?“, die junge Frau drängte ihren Kopf gegen die Hand und nickte: „Ja“. EDI schaute sich den Körper der Menschenfrau an: „Ich muss anmerken, dass dein nackter Köper noch ansehnlicher ist als dein angezogener“ – „Das will ich meinen“, grinste Samantha. EDI sah in den leicht glitzernden Schoß und legte ihre Hand darauf: „Keine Angst. Ich habe sämtliche anatomische Aufzeichnungen des Menschen durchgesehen. Deswegen müsste sich das jetzt gut anfühlen“, EDI nahm zwei Finger und führte sie etwas zu hastig und grob in Samantha ein. Diese durchfuhr ein Zucken und ein etwas verkrampftes Gesicht war zu sehen, aber das löste sich schon nach wenigen Sekunden. Die künstlichen Finger waren weder zärtlich noch ruhig. Wie eine mathematische Gleichung suchten sie die Auflösung und zwar so schnell wie möglich. EDI bewegte ihre Finger schnell und grausam gezielt. Was auch der Grund dafür war, dass Samantha schon fast in Rekordzeit ein Orgasmus durchfuhr. Samantha hauchte EDIs Namen und dabei wurde ihr durchs Haar gestreichelt. „Hat es dir gefallen?“, kam es fast zögerlich von der Schiffs-KI. Samantha nickte etwas atemlos: „Das hat es… aber nächstes Mal reden wir mal über ‚zeitlassen’ und ‚Romantik’“. EDI nickte und ihre Freundin setzte sich auf. Sie sah den künstlichen Körper von oben bis unten an: „Und wie mache ich dich jetzt glücklich?“ EDI lehnte sich zu Samantha und küsste ihr auf die Stirn: „Das hast du bereits“, dieser Satz war so kurz und doch so vielsagend schön, dass Samantha fast nicht mitbekam, wie EDI das Bett verließ: „Du möchtest jetzt sicher schlafen. Wir sehen uns dann später, Samantha“. Die Angesprochene nickte leicht und EDI ging darauf. Samantha lag noch eine Weile da und lächelte so warm wie noch nie. Dann schlüpfte sie in ihre Schlafkleidung und zog sich die Decke über den Kopf. In dieser Nacht schlief sie so tief und glücklich wie noch nie.

    --

    Joker kam später wieder in das Cockpit und sah wie EDI bewegungslos dasaß: „Alles in Ordnung, EDI?“, diese drehte sich nach einem Moment zu ihm: „Ich versuche einen Weg zu finden, dass der Masseverlust nach Durchflug eines Portals geringer wird“ – „Klingt kompliziert“, merkte Joker an und setzte sich. EDI nickte: „Dachte ich auch, aber ich arbeite nebenbei an einem anderen Problem und das ist weitaus komplizierter“. Der Pilot stellte seinen Sitz ein: „Und um was geht es?“ EDI lächelte sehr kurz: „Um Romantik“.

  3. #23
    Take back Thessia Avatar von Ferestor
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    Uhh wie süß.. EDI geht ja knallhart ran...
    Die arme Samantha , was für ein Gefühlschaos...
    Schön geschrieben, nur Joker tut mir ein wenig leid...

  4. #24
    Die Welt braucht EDI Avatar von EDI-Lover
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    Mir gefällt der neue Kurs der Story.

    Super FF mit Traynor, sehr liebevoll und sehr witzig.
    EDIs Lieblingsfarbe kommt mir bekannt vor. Das ist doch die selbe wie von Siri, von Apple

    Bin sehr über die Fortsetzung gespannt

  5. #25
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Ich danke euch beiden. Und es stimmt schon. Joker tat mir bei der EDI Romanzen Idee auch immer leid. Aber glaube mir, dass er nicht leer ausgehen wird

    ***

    Samantha war, um es kurz zu sagen, im siebten Himmel. Nie war sie glücklicher und das fiel natürlich auch allen auf. Natürlich störte sich keiner daran, denn die gute Laune war zum Teil sehr ansteckend. Shepard war anfangs überrascht, wie beschwingt die junge Frau ihn auf unbeantwortete E-Mails hinwies, aber er war wohl der einzige der sich denken konnte, was genau los war. Samantha spielte wieder öfter Schach mit EDI und war sehr froh um ihre Rechenleistung, denn sie konnte auch ab und an ‚schwer abgelenkt’ werden und das Schiff trotzdem auf Kurs halten. EDI war anfangs etwas stürmisch und hatte es wohl als Pflicht angesehen, Samantha immer vor dem Schlafengehen sexuell zu befriedigen. Natürlich beschwerte sich die junge Frau nicht darüber, aber es gab noch viele ‚menschliche’ Dinge die EDI lernen musste. Eben beispielsweise, dass Geschlechtsverkehr eine Gefühlssache war und nicht nach Terminplan ablaufen sollte. Doch sie standen ja noch am Anfang ihrer Beziehung und Samantha hatte mehr denn je den Wunsch, das ganze Reaperchaos zu überleben. Natürlich gab es auch schlechte Tage, die aber meistens auf Missverständnissen von EDIs Seite beruhten. Beispielsweise brauchte Samantha einfach nur jemand, mit dem sie reden konnte und ihre Freundin hatte sie alle Minute unterbrochen, um ihr Ratschläge zu der Thematik zu geben, die Sie währenddessen im Extranet heraussuchte. Es waren solche Momente, wo sich Samantha nicht ganz sicher war, ob diese schon fast merkwürdige Beziehung überhaupt klappen würde. Doch all das vergaß sie, als sie an einem Abend wieder in den Schlafraum ging. EDI befand sich schon im Zimmer und saß bereits auf einem der Betten. Was Samantha immer an den Tag zurückerinnerte, war die Tatsache, dass auf dem Tisch eine einzelne angezündete Kerze stand. Die junge Spezialistin wunderte sich sehr, jedoch klärte EDI sie auf: „Ich habe mich über Romantik informiert und herausgefunden, dass zumeist Kerzen für die gewünschte Stimmung genutzt werden“. Das war der erste Tag von vielen, an dem Samantha EDI umarmte. Sich fest an sich drückte und den Kopf dicht an ihren Hals presste. Die Kerze spendete weder genug Licht noch Ansatzweise Wärme. Doch die Geste alleine war gigantisch. Selbst wenn die Kerze nicht an gewesen wäre, wäre das der perfekte Beweis für EDIs Gefühle gewesen. Samantha musste bei derlei Gedankengängen immer grinsen. Das Wort ‚Gefühle’ auf ihre Freundin zu beziehen, war immer noch etwas komisch, jedoch schien EDI mit jedem Tag menschlicher zu werden.

    „Möchtest du heute Sex?“, kam es geübt zögerlich von EDI. Samantha lachte, denn diese Frage kam seit ihrem Gespräch über Terminpläne immer. „Ich habe doch gesagt, dass ist eine Gefühlssache und irgendwann wirst du spüren, wann die richtigen Momente sind“, dann drückte sie sich noch näher an EDI, „aber heute möchte ich es auf jeden Fall“. EDI schloss die Tür und half danach Samantha beim entkleiden. Das hatte sie schon erstaunlich gut drauf und war nicht mehr so ruppig, wie beim ersten Mal. Aber die KI hatte immer noch viel zu lernen. Beispielsweise, verstand sie das Zeitlassen beim Sex falsch. Sie trieb ihre Freundin mit ihrem erschreckend guten anatomischen Wissen nahe an die Ekstase. Jedoch beendete Sie dann ruckartig ihre Arbeit, setzte sich an den Rand und ließ einen inneren Countdown ablaufen, um dann weiterzumachen. Anfangs fand Samantha das sehr frustrierend, als sie aber von dem Countdown hörte, musste sie fast eine Stunde lang lachen. Wie sie bereits sagte, es brauchte viel Zeit und Geduld, um EDI die ‚Feinheiten’ nahe zu bringen. Aber bei all den schönen Momenten, gab es auch Zeiten, in denen Samantha sich mies fühlte. Das waren die Momente nach dem Sex, als sie EDI ansah und nichts für sie tun konnte. Natürlich erwähnte die KI immer wieder, dass sie damit glücklich war, Samantha zu erfreuen. Aber trotzdem nervte es den jungen Lieutenant, dass nur sie körperliche Freuden während ihrer Zweisamkeit hatte. Was Samantha auch störte, aber was sie nie aussprach, war, dass sie beim kuscheln immer eine Decke zwischen ihnen brauchte. Denn EDIs Körper war sehr kalt. Weich war er, dass lag an einer Membran die den gesamten Körper überzog, sehr deutlich war sie im Gesicht zu sehen, denn da gab es fast nur jene metallisch-flüssige Membran. EDI hatte sich angewöhnt bei Samantha zu bleiben, bis diese eingeschlafen war. Natürlich nur, wenn niemand anderes im Schlafraum war. Denn die Beziehung der beiden war auf weiteres geheim. Das lag nicht nur an der Professionalität der beiden, sondern auch daran, dass Samantha sich peinlicherweise um ihre Reputation sorgte. EDI hatte sie das bereits erzählt, denn es sollte keine Geheimnisse unter den beiden geben, und glücklicherweise verstand EDI das. Sie verstand es sogar so gut, dass sie Samantha einen halbstündigen Vortrag über Reputationen im Militär und über bekannte Beziehungen zu Synthetischen hielt. Letzteres Thema behandelte zwar nur Quarianer und menschliche Männer, aber die Schiffs-KI fand es trotzdem passend. Sonst gab es jedoch keine weiteren Probleme. Samantha und EDI waren sehr diskret und ihre sexuellen Kontakte beschränkten sich auf den leeren Schlafraum und zwei Mal auf ein Hotelzimmer auf der Citadel. Die beiden versuchten jedoch trotz der Situation, ein so normales Pärchen wie möglich zu sein. Beispielsweise redeten sie über alles Mögliche, zum Beispiel Freunde und Familie. Gingen spazieren, oder einfach nur Zeit miteinander verbringen. Zum einwöchigen beschenkten sie sich sogar. Samantha dachte sie könnte EDI überraschen, doch witzigerweise, hatte auch die KI etwas besorgt, was die junge Frau wieder sehr an die schon fast echte Menschlichkeit in EDI erinnerte. Samantha schenkte ihrer Freundin eine Sitzung bei einem Mechaniker auf der Citadel. Der entfernte die Cerberussymbole an EDIs Körper. Die KI hatte selbst nie daran gedacht, dass sie in einer Zeit, wo Cerberus neben den Reapern der galaxieweite Feind war, mit dem bekannten Zeichen auf der Brust herumlief. EDI schätzte das Geschenk sehr. Diese wiederum übergab ihr Präsent im Hotelzimmer. Sie hatte sich sehr attraktive Reizwäsche besorgt. Jedoch war diese nicht für Samantha. Denn EDI trug sie, als der Lieutenant in den Raum kam. Die KI stellte sich, einer Werbung entsprechend, sehr aufreizend hin. Die Pose war perfekt und die Unterwäsche sah heiß aus. Trotzdem lachte Samantha sehr höflich: „Das ist wirklich lieb von dir… nimm es mir bitte nicht übel. Aber das wirkt an dir leider nicht“ – „Das hatte ich zu neunundsiebzig Prozent erwartet“, lächelte EDI entschuldigend. Zum Glück konnten die beiden die Reizwäsche umtauschen, und zwar in Samanthas Größe.

    --

    Shepard hatte alle Hände voll zu tun. Seine Mission die Reaper aufzuhalten und die Galaxie zu einen, war kein Pappenstil. Jedoch nahm der Commander sich weiterhin die Zeit, mit seiner Crew zu reden. So kam Shepard mal wieder im Cockpit vorbei und redete mit Joker über Mordin und Wrex. Nach einer Weile klinkte sich EDI mit ein: „Shepard? Könnten wir bitte miteinander sprechen?“, der Commander nickte lächelnd und stellte sich neben EDIs Sitz: „Was kann ich für sie tun?“ – „Shepard, ich brauche die Freigabe und Erlaubnis, mir einige Upgrades zu besorgen“. Joker sah zu der Schiffs-KI, die zeitgleich, seine beste Freundin war: „Bist du nicht schon weit über dem aktuellen Standart aller möglichen Defensivsysteme?“ EDI nickte: „Das ist korrekt. Aber es handelt sich auch um ein Upgrade für meine mobile Plattform“. Der Commander legte die Hände auf den Rücken: „Was benötigen Sie?“ – „Wie sie bereits wissen, habe ich spezielle künstliche Rezeptoren um Verletzungen wahrzunehmen. Ich spüre zwar keinen Schmerz, aber kann verarbeiten wo eine Beschädigung vorliegt“, Shepard nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte, weswegen EDI fortfuhr: „Ich benötige ein Upgrade, welches diese Rezeptoren modifiziert, damit ich neben Verletzungen auch andere Reize aufnehmen kann“ – „Warum sollten sie das wollen?“, fragte Shepard etwas verwundert. „Um neben Gewalt auch Zärtlichkeiten zu spüren und diesen positiven Reiz in meiner CPU optimal zu verarbeiten und darauf zu reagieren“, EDI sah in zwei fragende Gesichter. Joker wechselte einen Blick mit dem Commander: „Und was bringt das im Kampfeinsatz?“ – „Nichts“, kam es zügig von der KI, „jedoch ist dann Spezialistin Traynor in der Lage mich auf erotische Weise zu stimulieren“. Shepard riss die Augen auf und bekam einen hochroten Kopf, Joker hingegen verteilte all den Kaffee, den er eben getrunken hatte über das Cockpit. „Wie…? Was?“, stotterte der Commander und EDI legte den Kopf schief: „Spezialistin Traynor ist immer deprimiert nachdem ich sie sexuell befriedigt habe, da Sie mir den gleichen Gefallen nicht erwidern kann“. Joker hustete immer noch: „Moment mal? Du und Traynor? Ihr beide… habt Sex?“ EDI sah zum Piloten: „Korrekter Weise hat nur Spezialistin Traynor Sex, das würde ich aber gerne mit den Upgrade ändern“. Shepard sprach kein Wort, jedoch stand sein Mund weit offen. Er hatte zwar geahnt, dass die bedien Frauen eine Art Beziehung haben, aber nicht solch eine. Joker hustete zu Ende und hob fragend die Hände: „Damit ich das richtig verstehe: Du und Traynor… Samantha Traynor, haben Sex?“ – „Joker!“, kam es maßregelnd vom Commander und der Pilot winkte nur ab: „Ich frage ja nur“. EDI sah zu ihrem Vorgesetzten: „Gibt es ein Problem damit?“ – „Nein, nein. Nein. Es kam nur… überraschend“, stammelte Shepard und die KI hakte nach: „Also erlauben sie die Installation etwaiger Upgrades?“ – „Um damit Sex zu haben?“, fragte der Pilot erneut und diesmal war der maßregelnde Ton des Commanders lauter: „Joker! Ist gut jetzt!“, Shepard sah wieder zu EDI und kratzte sich leicht verloren am Kopf: „Wenn es wirklich nur um ihre Zweisamkeit geht, haben sie meine Erlaubnis, jedes beliebige Upgrade zu installieren“. EDI stand auf und deute eine kleine Verbeugung an: „Danke, Shepard. Ich habe bereits herausgefunden, dass die Quarianer an so etwas gearbeitet haben und die Menschen ebenso“, der Commander war weiterhin knallrot und hoffte, dass das Gespräch zu Ende war, jedoch war dem nicht so, „können sie mir bitte noch sagen, an welcher Körperstelle die meisten Rezeptoren installiert werden müssen?“ – „Was?“, kam es einer Schnappatmung gleich von Shepard. „An welchem Ort braucht man die meisten Empfindungen?“ – „Ich meine…. Also…“ – „Im Schoß“, kicherte Joker und der Commander ließ peinlich berührt den Kopf hängen. „Ist das wahr?“, wollte EDI wissen und der Commander nickte schon fast apathisch: „Leider ja“. Die KI ging dann und der Commander, der glücklich war, dass der peinliche Moment endete, hörte erneut EDIs Stimme: „Benötige ich für die Rezeptoren im Schoß auch eine Vagina?“, Shepard legte die Hand an den Kopf und massierte sich die Augenlider, während Joker schon fast heulte, vor unterdrücken Lachern. „Fragen sie doch bitte… fragen sie einfach den, der die Installation vornimmt, EDI“, damit ging die KI nun endgültig. Der Commander lehnte sich erschöpft wie nach einem Marathon auf Jokers Stuhl: „Das war mit Sicherheit, das unangenehmste Gespräch meines Lebens!“ Joker sah ihn fragend an: „Haben sie auf Virmire nicht mit der Sovereign gesprochen?“ – „Trotzdem!“

    --

    EDI wollte ihre Freundin mit den neuen Rezeptoren überraschen, weswegen sie mit Samantha während der Installationszeit keinen Sex hatte. Die KI befürchtete, dass die Spezialistin etwas ahnen würde, aber diese störte sich nicht daran. Was EDI sehr wunderte, denn sie dachte weiterhin, dass regelmäßiger Verkehr eine Beziehung ausmachte. Die KI hatte nach den Landgängen auf der Citadel und vielen Stunden des Downloads im KI-Kern alle erforderlichen Upgrades, die nur noch einer korrekten Einstellung bedurften. Da es dabei um ein sehr persönliches Thema ging, wollte EDI diese Programmierung von jemanden erledigen lassen, den sie kannte. Jedoch musste es auch jemand sein, der die Qualifikation dafür besaß, und da gab es nur einen an Bord. EDI lief über das Crewdeck und betrat die Krankenstation. Sie begrüßte die Kroganerin, die EDI immer noch etwas seltsam betrachtete, danach ging die KI direkt auf Mordin zu, der grade etwas analysierte und dabei ein Liedchen summte. „Professor Solus? Wenn sie ein wenig Zeit erübrigen könnten, würden sie mir dann bitte bei etwas Behilflich sein?“, der Salarianer drehte den Kopf leicht: „Muss noch Gewebeprobe weiter studieren. Jedoch dauert Analyse und ich kann nicht weitermachen. Also ja. Habe Zeit“. EDI legte die Hände auf den Rücken: „Ich habe eine Reihe von Upgrades die verbesserte Rezeptoren beinhalten. Ich benötige jemanden, der die korrekte Intensität einstellt“. Mordin legte die Hand ans Kinn: „Mh. Habe noch nie an synthetischen Körpern gearbeitet“ – „Es handelt sich um eine Reizübertragung, ähnlich der quarianischen Nerve-Stims in ihren Anzügen“, kam es ruhig von EDI und der Salarianer nickte: „Verstehe. Hilfe für Geschlechtsverkehr. Witzig. Habe grade die Gewebeprobe von Urnot Wrex untersucht, ist gewissermaßen der gleiche Arbeitsbereich“. Die Kroganerin war etwas schockiert über den Austausch. Denn in ihren Ohrlöchern hörte es sich so an, als würde die Maschine Sex wollen. Mordin fuhr mit seinem Universalwerkzeug über EDIs Körper und nickte: „Alle Rezeptoren aktiv und einsatzbereit. Dürfte kein Problem sein die Einstellungen vorzunehmen. Bitte auf einer der Liegen Platz nehmen“.

    EDI tat wie ihr gesagt und der Professor folgte ihr sofort. Mordin arbeitete an einer Konsole an der Liege und mit seinem Universalwerkzeug und erwähnte immer wieder, wie beeindruckt er von der Technik war: „Cerberus mag moralisch fragwürdig handeln, aber sie leisten effiziente Arbeit“ – „Das gleiche gilt für sie Dr. Solus“, EDI wurde erst viele Jahre später bewusst, dass dies nur zur Hälfte ein Kompliment war, „auch ihr Vorschlag, Cerberusmitarbeiter die Zyanidkapseln aus den Backenzähnen zu entfernen und durch Okulare Nervenblendgranaten zu ersetzen wurde vom Unbekannten meines Wissens angenommen“. Mordin lächelte und nickte hastig: „Ja, hörte davon. Leider explodieren den Cerberusagenten beim Einsatz der Granaten die Gesichter. Hatte ich nicht bedacht“. Die Kroganerin schaute den Salarianer vollkommen schockiert an: „Wie bitte?“, der Professor drehte sich lächelnd um: „Keine Sorge. Nutze keinen Sprengstoff bei dem Genophageheilmittel“. EDI und Mordin redeten bei den Einstellungen die ganze Zeit, was Eva noch mehr aus der Fassung brachte. Vor allem, als der Salarianer fragte wie stark die Reize in der CPU ankommen sollen. ‚Er könnte es verzehnfachen, wenn der Mech es wünschte’, war der Satz, der die Kroganerin fast dazu veranlasste die Station zu verlassen. „Soweit fertig. Wie sie auf die Reize reagieren, müssen sie selber einstellen. Jedoch ist mir aufgefallen, dass an diesem Körper die primären Geschlechtsorgane fehlen“, EDI nickte: „Für solche Zwecke, war diese Einheit auch nie vorgesehen“. Der Salarianer legte nachdenklich die Hand an das Kinn und diese Geste ängstigte die Kroganerin zutiefst. „Der Slot zwischen den Beineinheiten. Wofür wird er genutzt?“ Die KI sah kurz auf die genannte Stelle: „Wenn ich Nahrung und Getränke aufnehme, werden diese in einem speziellen Behälter verflüssigt und über diesen Slot aus dem Körper gelassen“ – „Wie bei mir“, lachte die Kroganerin kurz, bevor ihr wieder klar wurde, wie surreal die Situation war. Mordin lächelte: „Wenn Sie erlauben, könnte ich den Ausflussslot bearbeiten und umformen. Dann noch die Membran an der Stelle mit Rezeptoren richtig modifizieren und er könnte genutzt werden wie eine organische…“ – „Sprechen sie es bloß nicht laut aus!“, donnerte Eva. EDI lächelte ebenfalls: „Wenn Sie das tun könnten, wäre ich ihnen sehr dankbar“. Mordin nickte: „Das kann ich. Habe während meiner STG-Ausbildung Raumgleitergeneratoren umgebaut. Ist dasselbe Prinzip“.

    --

    Shepard hatte einige Fragen zum Mantel auf Tuchanka und wollte mit Mordin darüber reden. Als er aber auf die Krankenstation kam und sah, wie Mordin zwischen EDIs gespreizten Beinen mit einem Schweißgerät und einem Operationslaser hantierte, drehte er sofort wieder um.

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    Samantha saß alleine im Schlafraum. Sie wurde von EDI eingeladen, weil diese eine Überraschung hatte. Der junge Lieutenant war von ihrer Freundin in letzter Zeit beeindruckt, sie versteifte sich nicht mehr so sehr auf geordnete Zeitpläne und nahm alles gelassener in der Beziehung. Als EDI dann kam und gleich die Tür schloss, ging Samantha zu ihr und umarmte sie: „Na, meine Schöne. Was gibt es denn für eine Überraschung?“ – „Setzen wir uns doch“, beide gingen auf ein Bett und die Spezialistin sah EDI erwartend an. „Ich habe einige Modifizierungen vorgenommen und mich mit Mordin unterhalten. Er sagte, ich solle die Funktionsweise so einfach wie möglich erklären, damit du es verstehst“. Samantha wusste nicht genau ob sie sich beleidigt fühlen sollte, weswegen sie nur knapp nickte. „Ich besitze nun erneuerte Nervenrezeptoren in meiner Membran, die mir erlauben Berührungen wahrzunehmen und sie wie ein Mensch in meiner CPU zu verarbeiten“. Samantha sah vollkommen überrascht aus: „Heißt das… heißt das du kannst jetzt, Berührungen empfinden?“, die junge Frau streichelte über EDIs Bauch und diese lächelte: „Ich spüre dein streicheln. Leider ist es im Moment nur ein Signal. Ich muss noch einspeichern, wie ich reagieren muss bei den einzelnen Reizen“. Samantha ging vor und küsste EDI auf den Mund, dabei bekam sei eine Art Stromschlag: „Aua…“. EDI lächelte verlegen: „Entschuldigung. Das ist noch neu für mich“. Die junge Frau lehnte sich dicht an ihre Freundin: „Ist in Ordnung. Es ist wunderbar was du alles tust… für mich“, Samantha sah EDI in die Augen, „bist du von alleine drauf gekommen?“ – „Ja“, kam es schnell, „jedoch musste ich Shepard um Erlaubnis fragen“. Samantha sah etwas ängstlich auf ihr Gegenüber: „Aber er weiß nicht wofür du diese Upgrades brauchst… oder?“ EDI wich tatsächlich dem Blick ihrer Freundin aus und Samantha bekam einen knallroten Kopf, den sie in ihren Händen vergrub: „Gott, ist das peinlich!“ EDI legte ihr die Hand auf die Schulter: „Verzeih mir. Das nächste Mal werde ich diskreter fragen“, dabei verschwieg sie auch lieber, dass Joker bei der Anfrage anwesend war. „Tu das bitte“, kam es zögerlich von Samantha.

    EDI lächelte dann breit: „Aber ich habe noch eine Überraschung, die deine Laune eventuell wieder hebt“. Sie lehnte sich leicht zurück und klappte dabei die Beine auseinander. Samantha riss die Augen auf und stotterte: „Ist das etwas…? Wie geht denn…? EDI?“ Die KI nickte: „Reiztechnisch funktioniert sie genau wie deine“. De Spezialistin. Atmete schwer aus: „Setz dich mal bitte richtig hin und rutsch zu mir“. EDI tat wie ihr geheißen und Samantha legte die Hände ihrer Freundin in ihre eigenen: „Hör mir bitte mal zu: Was du gemacht hast, zeigt wie sehr du mich magst und was du alles bereit bist für mich zu tun“, EDI sah sie erwartungsvoll an, „aber eine Beziehung ist nicht nur auf Sex ausgelegt. Ehrlich gesagt ist das mit der kleinste Teil“ – „Aber ist eine Beziehung ohne Geschlechtsverkehr nicht das gleiche wie eine Freundschaft?“, die KI bekam einen belustigte Blick von ihrer Freundin: „Es ist schwer zu erklären. Sex ist natürlich etwas Schönes, aber nicht der Hauptbestandteil, wir arbeiten dran und irgendwann wirst du verstehen“. EDI lächelte und küsste ihre Freundin, und diesmal gab es keine Entladung. „Ich glaube ich beginne schon zu verstehen. Es ist das Gefühl, was man in der Nähe von jemanden hat“, Samantha bekam leuchtende Augen. Danach bekam sie einen relativ verstohlenen Blick: „Aber… wenn du schon mal… geupgraded wurdest… du weißt zwar noch nicht wie du reagieren musst, aber die Reize kommen als positiv in deiner CPU an, ja?“ EDI nickte und Samantha hüstelte: „Dann… setzt sich doch noch mal so hin wie eben“.

    --

    Über die Lautsprecher erklang ein unerträglicher Klang. Knapp zehn Sekunden erschallte auf der gesamten Normandy etwas, dass wie die Rückkopplung eines Mikrophons klang. „EDI?“, kam es von Shepard, als der Ton wieder fort war, „wo kam das her?“ Die Antwort der KI kam verspätet und fiel sehr knapp aus: „Problem behoben“. Der Commander sah verwirrt zur Decke, während er ein neues Schiffsmodel zusammenbastelte: „Alles in Ordnung? Sie klingen so komisch“.

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    EDI lag in Samanthas Armen: „Glückwunsch. Das war dein erster Orgasmus“, die KI war erstaunt, welch hohe Anzahl von Informationen in ihre CPU geleitet wurden, als ihre Freundin das tat, was EDI so oft für sie schon gemacht hatte. Samantha lächelte: „Aber klink dich das nächste Mal bitte vorher aus den Lautsprechern aus“. EDI nickte und küsste Samantha dabei, währenddessen schob sie eine Decke zwischen sich und ihre Freundin: „Damit du nicht wieder frierst“. Samantha kuschelte sich an die warme Decke, die genau auf ihrer Freundin lag: „Eine Sache noch, EDI“, die KI horchte auf. „Du hast da ein tolles neues Upgrade… jedoch brauchst du deswegen jetzt auch Kleidung“. EDI sah ihre Freundin etwas verwirrt an: „Wieso?“ – „Weil deine Nachbildung nun mal… sehr echt aussieht und wenn du dich vorbeugst oder... egal. Du brauchst jedenfalls Kleidung. Hose würde zwar reichen… aber zieh lieber gleich komplett was an. Wenn jemand fragt, sagst du einfach, du passt dich der Crew an. Oder so was“. EDI küsste Samantha auf die Stirn und lächelte: „Gerne. Es befindet sich noch ungenutzte Ersatzkleidung von Ms. Lawson an Bord. Die dürfte den Zweck erfüllen“.

    --

    EDI saß neben Joker und bewegte sich wie immer nur sehr sporadisch: „Was machst du grade EDI?“, die KI sah den Piloten an: „Ich studiere grade Filmmaterial, um zu sehen, wie ich bei sexuellen Kontakt und Berührungen reagieren muss“ – „Weil das im Moment nur elektrische Signale sind?“, fragte Joker witzigerweise sehr professionell. EDI nickte: „Genau. Ich registriere zwar positive Signale, aber um Spezialistin Traynor ein optimales Erlebnis zu bieten, muss ich wissen wie ich mich benehmen muss“. Joker nickte mit einem verschmitzten Grinsen: „Was schaust du dir an?“ – „Filme aus deinen Privatarchiven, da gibt es genug Sex“. Jeff schrak hoch und sah die KI überrascht an. Danach atmete er angestrengt aus: „EDI, das ist Schauspielerei. Du kannst dir keine Pornos angucken um korrektes sexuelles Verhalten zu studieren“. Der Pilot erhielt einen fragenden Blick: „Was soll ich mir dann ansehen, Jeff?“ – „Keine Ahnung… irgendwelche medizinischen Aufnahmen. Videos von Paartherapien. Ist zwar nicht romantisch aber wird dir helfen. Oder beobachte einfach mal Samantha wenn ihr… bei der Sache seid“. EDI lächelte sehr warm: „Das ist sehr hilfreich. Danke, Jeff. Du bist wirklich ein guter Freund. Wohl der beste den ich habe“ – „Geht mir genauso EDI“. Die KI sah den Piloten weiterhin an: „Hast du zu irgendeinem Zeitpunkt einmal daran gedacht, dass wir mehr als nur Freunde sein könnten?“ Joker sah kurz nachdenkend zur Decke: „Kurz, aber ich bin wohl mit meiner Arbeit verheiratet. Außerdem brauche ich denke ich mal eine Freundin, die Arzt von Beruf ist. Du weißt schon, damit sie mich behandeln kann wenn was bricht“, EDI lächelte und sah wieder nach vorne. Joker räusperte sich: „Aber wenn du dich für meine Hilfe bedanken willst, kannst du es ja mal aufzeichnen, wenn du und Samantha…“ – „Träum weiter, Jeff!“

    --

    EDI lief in das zweite KIZ und ging direkt auf das neuste Crewmitglied zu. „Grüße, EDI“, kam es gewohnt locker von Legion, „wenn sie reden möchten, könnten wir dies auch über die Kommunikationsanlage tun“. Die KI nickte: „Das ist mir bewusst, jedoch habe ich mich daran gewöhnt für ein Gespräch den direkten Kontakt zu suchen“. Der Geth nickte und schloss seine Arbeit ab: „Können wir ihnen helfen“ – „Ich hoffe das Beste“, EDI legte die Arme auf den Rücken, „ist es möglich meine Außenhülle und Membran so zu modifizieren, dass ich sie nach Bedarf erwärmen kann?“ Legion nickte nach einem Moment: „Ja. Technisch gesehen ist das möglich. Damit könnte die Defensive für Nahkampfangriffe erhöht werden. Varren würden schneller den Biss lockern, wenn die Außenhülle sich stark erhitzt“. Die Schiffs-KI schüttelte den Kopf: „Nein. Ich dachte an eine Temperatur von höchstens dreihundertachtzehn Kelvin. Für meine Beziehungspartnerin, Kommunikationsspezialistin Traynor“. Der Geth wunderte sich sehr: „Bei dieser geringen Temperatur würde Kommunikationsspezialistin Traynor weder verletzt noch getötet werden“. EDI nickte: „Das ist auch mein Ziel. Es geht um den Wohlfühlfaktor“. Die mobilen Kopfpartien des Geth bewegten sich ohne, dass Legion etwas von sich gab. Shala'Raan, die dieses seltsame Gespräch Fetzenweise mitbekam war ein wenig schockiert. Nach einer Weile nickte der Geth: „Berechnung abgeschlossen. Die Modifizierung wird kein Problem darstellen. Fertigstellung in sieben Standardstunden“ – „Vielen Dank, Legion“, EDI nickte dankbar und ging dann wieder. Shala'Raan kam, nachdem EDI fort war auf den Geth zu: „Sollten sie nicht lieber daran arbeiten die Reaperbasis zu finden?“ Legion schaute zu dem Admiral: „Wir arbeiten an den Problemen gleichzeitig“ – „Aber mindert das nicht die Effizienz?“ Der Geth deutete ein Kopfschütteln an: „Nein. Unsere Rechenleistung wird dadurch nicht verlangsamt. Wir konnten auch den Gethserver finden und zeitgleich Tali Zorahs Nerve-Stim Pro verbessern“. Der junge Admiral hörte das und wäre am liebsten im Boden versunken.

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    Geändert von Deemonef (18.01.2013 um 01:06 Uhr)

  6. #26
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    Standard

    sorry... war zu viel

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    EDI stellte sich genau neben Samantha und tat absolut nichts. Die junge Frau war sehr verwirrt, aber die KI wartete lediglich, bis niemand mehr, in der näheren Umgebung war: „Ich habe erneut eine Überraschung für sie, Spezialistin Traynor“, die Angesprochene grinste: „Es ist niemand hier. Duz mich ruhig“. Die KI lächelte: „Du sagtest zwar, Geschlechtsverkehr ist nicht das Wichtigste, aber ich merke wie viel Spaß es dir macht. Deswegen würde ich dir gerne etwas zeigen“. Samantha grinste und flüsterte: „Jetzt gleich? Hast du echt jetzt Lust auf…Sex?“ EDI nickte: „Das nächste Ziel ist in einem anderen System und der Flug dahin dauert mindestens zwei Stunden“. Der junge Lieutenant kicherte: „Okay. Aber Shepard kommt öfter hier vorbei. Am Besten rufst du mich über die Lautsprecher in den KI Kern, da treffen wir uns dann, okay?“ EDI lächelte: „Einverstanden. Wir sehen uns gleich“.

    Der Commander stand grade an seinem Terminal und checkte seine E-Mails, als EDIs Stimme über den Lautsprecher erklang: „Spezialistin Traynor. Melden sie sich bitte für Geschlechtsverkehr mit mir im KI Kern“. Es war nur der menschlichen Biologie zu danken, dass die Blutgefäße in Samanthas Kopf nicht platzten. Sämtliche Leute vom KIZ drehten sich zu der Kommunikationsspezialistin um. Einige vollkommen verstört, andere etwas belustigt, einige Männer die wohl ein ‚Glückwunsch’ auf den Lippen hatten und sehr wenige die darauf warteten, dass die letzte Aussage als Witz gekennzeichnet wird. Dies geschah aber nicht „Haben sie verstanden, Spezialistin Traynor?“, hakte EDI nach. Samantha presste sich die Hand vor die Augen und murmelte ein fast verheultes ‚ja’. Shepard räusperte sich anständigerweise und wendete sich an die Personen im KIZ: „Gehen sie doch bitte alle wieder an die Arbeit – „Genau“, kam es von Joker, „das macht Traynor nämlich auch gleich!“ Shepard verzog das Gesicht: „Joker!“ Der junge Lieutenant ging mit glühend rotem Kopf zum Fahrstuhl und blickte nicht einmal vom Boden auf. Sie hoffte nur inständig, dass nur die Lautsprecher im KIZ genutzt wurden. Als aber James, sie sehr belustigt ansah und ihr mehr als eindeutig erklärte, wo es zum KI Kern ginge, schwand die Hoffnung. Auch als Karin diebisch grinste: „Und ich dachte Joker würde unser liebes Schiff zum schwanken bringen!“, Samantha lachte sehr knapp, ging zum Kern und verriegelte die Tür.

    „EDI! Bist du wahnsinnig!“, die KI, die bis eben noch lächelte wunderte sich: „Habe ich etwas falsch gemacht?“ – „Ob du etwas… ob du…“, ihr blieb die Luft weg und die Röte verschwand nicht. „Ist dir klar, dass jeder in dem Schiff jetzt weiß, dass ich hier zum vögeln runtergekommen bin!?“ EDI sah Samantha neutral an: „War das nicht der Plan? Dass ich dich über die Lautsprecher hole?“ Der junge Lieutenant hob warnend den Finger und wollte grade ein paar sehr üble Worte sagen, überlegte es sich aber noch einmal: „Ich dachte du lässt dir eine Ausrede einfallen, oder bittest mich ohne Angabe von Gründen hier runter!“ – „Aber wir wollten doch Geschlechtsverkehr…“, EDI wurde von ihrer Freundin unterbrochen: „Aber das geht doch keinen etwas an! Ich meine… du kannst doch lügen! Das hättest du nicht mal tun müssen! Du hättest einfach nicht die komplette Wahrheit sagen müssen!“ Die Schiffs-KI verzog traurig das Gesicht und zwar so menschlich, dass es Samantha echt schockierte: „Es tut mir leid. Es gibt immer wieder neue Dinge die ich lernen muss. Willst du unsere Beziehung jetzt beenden?“ Samantha riss die Augen auf und fuchtelte mit den Händen herum: „Was? Nein? Nur weil wir mal streiten, heißt das nicht, dass ich dich gleich loswerden will“, sie legte die Hand vor die Augen und atmete langsam aus, „ich war nur grade etwas in Rage“, dann grinste sie und sah EDI an, „na ja. Aber wenigstens gibt es jetzt keinen Grund mehr für Heimlichtuerei. Okay, ich werde mich wohl die nächsten zehn Jahre nicht unter die Crew der Normandy wagen können, aber sonst ist alles besser geworden“. EDI lächelte und schlang ihre Arme um Samantha: „Danke. Wenn sich jemand über dich lustig macht höre ich das ja, dann drohe ich einfach damit die Normandy zu entlüften!“ Die junge Frau lachte beherzt und streichelte EDI über die Wange: „Das wird echt ein Problem später. Ich kann nicht auf dich so lange wütend sein“, EDI die den Humor der Menschen verstand grinste… sie versuchte es zumindest. Die KI sah ihre Freundin genauer an: „Möchtest du trotzdem noch Geschlechtsverkehr?“, Samantha atmete genervt aus. Ihr ging zum einen die genaue Aussage der Tätigkeit auf den Zeiger, Sie musste EDI unbedingt einige Umschreibungen dafür beibringen und zum anderen war ihre Lust ein wenig dahin: „Sorry, EDI. Aber ich bin im Moment echt nicht in der Stimmung. Aber was wolltest du mir zeigen?“ EDI lächelte legte ihre Hände in die von Samantha und die riss die Augen auf: „Deine Hände! Die sind ja warm!“ Die KI nickte: „Dank Legion kann ich meine Außenmembran und die Hülle nun erwärmen“. Samantha biss ich auf die Unterlippe und schielte zur Türe: „Na ja. Es denkt eh jeder ich treibe es grad mit dir, da macht es auch keinen Unterschied ob ich jetzt so wieder gehe“. Samantha zog EDI zu der hinteren Ablage und fing an die warmen Lippen ihrer Freundin zu küssen.

    --

    Samantha lag dicht an EDI gekuschelt und hatte den Kopf auf ihre Schulter gelegt. Sie war sehr zufrieden. EDI hatte gelernt, wie sie reagieren musste, wenn beide miteinander Liebe machten. Natürlich wusste Samantha, dass das alles nur von EDI gespeicherte Bewegungen und Laute waren. Jedoch versicherte die KI, dass die Signale die in die CPU laufen, zu neunzig Prozent die gleichen sind, wie die Empfindungen, die ein Mensch während einer liebevollen Zweisamkeit hat. Doch all das, fand Samantha nebensächlich. Das Beste war wirklich das Upgrade, das EDI von Legion erhalten hatte. Endlich hatte EDI eine warme Haut und das Kuscheln war deutlich angenehmer. „EDI?“ – „Ja, Samantha?“, die KI streichelte sanft durch die Haare. „Kannst du deine Temperatur bitte etwas runterschrauben. Mir ist heiß!“
    Natürlich, war auch die eine Frage der Übung.

  7. #27
    KampfTechniker Avatar von Cpt.Rex
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    ich kann nicht mehr deemonef willst du mich ins grab bringen ?
    und super gemacht .

  8. #28
    Die Welt braucht EDI Avatar von EDI-Lover
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    Gebe Rex Recht.
    Habe lange nicht mehr so herzhaft gelacht.
    Sau viel Humor in dem Kapitel und auch viel Liebe zum Detail.
    Wie die gute EDI immer menschlicher wird, all die witzigen Upgrades.

    Sogar Mordins Blendgranaten mit eingebracht. Gab ich gelegn.

    Absolut super und ich freue mich sehr auf noch ein Kapitel

  9. #29
    Falkenjunges Avatar von IloveJenny
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    Soooo geil. Echt Hammer Felix!

    So viel Witz in ein Kapitel, ich liege echt am Boden.
    Diese Romanze kam mir nie in den Sinn aber ist echt geil. Ich mag ja Samantha und die Story ist einfach nur der Oberhmammer.
    Kann das nächste Kapitel kaum erwarten.

    PS: Jetzt wissen wir auch, warum EDI Klamotten trägt

  10. #30
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Ich danke euch alle viel viel Mals
    Ist zwar nur ein Kurz-FF aber schön, dass es so gut ankommt.

    Hier dann das letzte Kapitel... vorübergehend

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    Die Tage wurden schrecklicher. Die Reaper schienen immer zahlreicher zu werden und in alle Gebiete der Galaxie vorzustoßen. Doch auch im finstersten Dunkel, gab es einen Schimmer Hoffnung. Shepard schaffte es die Galaxie jeden Tag ein Stück mehr zu einen und es geschahen noch Zeichen und Wunder. Wie der glorreiche Tag, an dem der Commander Frieden zwischen Geth und Quarianern schuf. Samantha war auch persönlich sehr erleichtert. Sie war sich nicht sicher, wie EDI reagiert hätte, wenn Shepard die Geth, die einzigen bekannten anderen KIs, neben den Reaper, ausgelöscht hätte. Da Shepard es aber schaffte, war EDI glücklicher denn je. Frieden bei verfeindeten Völkern, die Genophage geheilt, Cerberus immer weiter zurückgedrängt. Der Sieg schien so zum Greifen nahe, bis es auf Thessia Probleme gab. Liara war erzürnt und traurig, genau wie der Rest der Besatzung. Samantha war es zwar zu verdanken, dass die Crew eine Spur hatte der sie folgen konnte, aber das war kein Glück für den jungen Lieutenant. Denn die Spur von Cerberus brachte sie nach Horizon. Den Planet ihrer Geburt und das Heim ihrer Eltern. Sie erreichte ihre Familie auch nicht und als Samantha von Shepard hörte, was auf Horizon von Cerberus veranstaltet wurde, war sie wütend und hatte Angst. EDI blieb jede Nacht bei ihrer Freundin, bis diese eingeschlafen war und das dauerte sehr lange. Doch auch die KI hatte Sorgen. Jokers Familie lebte auf einer Kolonie im äußeren Ratssektor, Tiptree und irgendwann brach der Kontakt ab und später erfuhr er, dass angeblich nur Kinder gerettet wurden, aber von seiner Schwester hörte er nichts. EDI sorgte sich in der Zeit vermehrt um ihren Freund und Samantha ließ den beiden die Zeit.

    Die Stimmung auf der Normandy wurde immer gepresster, vor allem, als klar wurde, wo der nächste Flug hingehen würde. Das Tiegel-Projekt war beendet und dank der geheimnisvollen Miranda Lawson, hatte der Commander die Koordinaten, der Hauptstation von Cerberus. Es würde keine fünfzehn Stunden mehr dauern. Doch zwischen EDI und Samantha war es sehr frostig. Die KI wollte Shepard unbedingt auf die Mission begleiten, doch die Spezialistin war vehement dagegen: „Das muss doch nicht sein, verdammt!“ – „Samantha. Ich war schon auf vielen gefährlichen Missionen…“, EDI legte die Hand auf die Schulter ihrer Freundin, aber diese zog es vor einen Schritt nach vorne zu stampfen: „Das ist nicht das gleiche! Wir reden hier über das verdammte Cerberushauptquartier! Was wenn die da einen speziellen Virus für dich haben? Oder einen Notschalter? …ich weiß auch nicht“. EDI blickte etwas traurig zu Boden: „Samantha bitte“ – „Lass mich einfach alleine!“

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    Der Commander lief auf dem Schiff umher und stoppte bei der Galaxiekarte, direkt neben Samantha: „Bald geht es los“ – „Ja“, kam es unsicher von Samantha. „Nachdem wir die Cronos Station angegriffen haben, werden wir wohl sehr schnell den nächsten Schritt tun. Es wird… schnell zu Ende gehen“. Der Commander sah ins Cockpit und Samantha folgte dem Blick. „Wenn ich jemanden hätte, den ich liebe, würde ich die nächsten Stunden wohl mit dieser Person verbringen wollen“. Die junge Frau nickte betrübt: „Ich weiß, worauf sie hinaus wollen. Aber ich habe EDI bei unserem letzten Gespräch ziemlich angefahren… im Nachhinein wohl unbegründet“. Shepard lächelte: „EDI ist vieles, aber nachtragend gehört wohl nicht dazu. Hören sie auf mich. Biegen sie das wieder hin, bevor es zu spät ist“. Samantha nickte wieder und grinste zaghaft und der Commander ergriff wieder das Wort: „Und wo wir grade bei dem Thema sind, hätte ich da einen Vorschlag für sie“, der Lieutenant war aufmerksam, „ ich habe mir vorgenommen mit Joker und Karin ein Gläschen Brandy in der Krankenstation zu mich zu nehmen. Deswegen ist meine Kabine ungenutzt“. Samantha lächelte leicht und Shepard ebenso: „Tali und Garrus hatte ich es angeboten, aber die sagten, dass ihnen angeblich die Geschützbatterie reichen würde. Gabby und Ken, habe ich nicht gefragt, die denken immer noch ich weiß von nichts, aber die haben ja auch Jacks alte Liege. Ashley und James haben auch abgelehnt, da sie das Beobachtungsdeck für sich alleine haben. Deswegen wäre es ja eine Schande, dass der schönste Ort an Bord leer bleiben würde“. Die Kommunikationsspezialistin umarmte den Commander, bevor ihr klar wurde welchen Rang er hatte und sie schüchtern zurückwich. „Entschuldigung, Commander“ – „John“, lächelte Shepard und Samantha war verwirrt: „Wie?“ – „Ich habe allen das Du angeboten. Da wir eventuell eh dem Ende entgegen gehen, ist mir es mir so lieber“. Samantha lächelte: „Aber nur, wenn sie das auch tun, Si… John“. Shepard nickte und gab der Spezialistin die Kombination für die Tür seiner Kabine. Samantha ging dann zu EDI ins Cockpit: „Würdest du bitte mitkommen“, die KI sah verunsichert zu Joker und der grinste: „Ich sagte doch, sie kickt als Erste ein!“

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    EDI folgte Samantha und sagte während des ganzen Weges nichts. Auch nicht als sie vor Johns Kabine standen und die junge Frau die Tür ohne zu hacken entriegelte. Die KI ging leicht verunsichert hinein und Samantha schloss die Tür wieder. „Hat John das gestattet?“, kam es zögerlich von EDI und ihre Freundin nickte: „Ja. Er sagt, dass die heute eh nicht gebraucht wird“, beide sahen zum Aquarium und genossen das Schauspiel im Wasser. „Ich wollte mich entschuldigen“, kam es demütig von Samantha während sie EDIs Hände nahm, „es geht eventuell zu Ende und ich schnauze dich voll. Tut mir leid“. Die KI sah vollkommen irritiert zu Samantha: „Wieso?“, nun guckte die junge Frau verwirrt, „du hast dir Sorgen um mich gemacht. Da gibt es keinen Grund sich zu entschuldigen. Würdest du auf Missionen gehen, würde ich wohl das gleiche tun. Zudem habe ich die Möglichkeit dir einfach nicht die Ausstiegsschleuse zu öffnen“. Beide lächelten und während Samantha eine Träne aus dem Auge lief, umarmte sie EDI stürmisch und gab ihr einen sehr langen Kuss. Die KI sah Samantha warm an und streichelte ihr durch das Haar: „Ich habe noch ein Geschenk für dich und glaube, dass ist der ideale Zeitpunkt es dir zugeben“, Samantha blickte verwundert: „EDI, du hast mir die letzten Wochen so viele tolle Geschenke gemacht… das ist nicht nötig“. Doch die fröhliche KI grinste nur und verschwand aus der Kabine. Samantha ging in den Waschraum und war erstaunt wie groß die Dusche war. Sie sah in den Spiegel und zupfte ihr Haar ein wenig zu Recht, da öffnete sich auch schon wieder die Kabinentür und EDI stand mit einem Paket vor ihrer Freundin. Beide setzten sich auf die Couch und Samantha packte aus. Als der Deckel fort war, bekam sie große Augen und einen ungläubigen Gesichtsausdruck. In dem Paket war ein Schachbrett. Ein echtes. Mit drei verschiedenen und fein geschlitzten Holzarten. Die Zahlen und Buchstaben waren in das Holz gearbeitet. Die Figuren waren aus Rosenquarz und Hämatit, so aufwendig bearbeitet, dass sogar in den Augen die Iris zu sehen war. Samantha sah vollkommen fassungslos zu EDI: „Das ist…“ – „Du hattest mal erzählt, dass du so ein Schachspiel zu Hause hast, das so ähnlich ist und, dass du es hasst mit digitalen Figuren zu spielen“, lächelte die KI und die junge Frau nickte nur: „Das habe ich“.

    Samantha lag etwas auf den Lippen und das wollte raus, es war ihr ein inneres Bedürfnis, weswegen sie tief Luft holte: „EDI. Ich muss dir etwas sagen“ – „Darf ich vorher?“, EDI hielt bittend die Hand hoch und Samantha nickte stumm. Die KI legte das Paket auf den Tisch und rutschte näher an ihre Freundin heran: „Samantha, ich liebe dich“. Die Angesprochene riss die Augen auf, „vielleicht fragst du dich jetzt, wie eine künstliche Intelligenz wie ich, das sagen kann. Ich habe mich ausreichend informiert und herausgefunden, dass es keine eindeutige Definition für Liebe gibt. Zudem gibt es noch Unterschiede zwischen der Liebe zu einem Haustier, zu Verwandten oder eben zu einer Partnerschaft“. Samantha wagte nicht zu unterbrechen. „Was ich herausfand, war, dass man sich absolut sicher sein muss, um es zu äußern. Ich bin mir sicher. Deinetwegen wollte ich mich verbessern, immer menschlicher werden. Ich wollte dir gefallen und bei dir sein. Zudem fühle ich mich bei dir viel wohler als in meinem CPU-Kern. Ich würde alles für dich tun. Du wärst mir sogar die Fehlfunktion wert“, bevor Samantha etwas erwidern konnte bekam sie einen Kuss von EDI. Der jungen Frau schossen danach unzählige romantische Antworten im Kopf herum und alle möglichen körperlichen Reaktionen, die ihre Freude ausgedrückt hätten. Weswegen sie sich auch lebenslang dafür schämte, wie sie letztendlich reagierte: „Das wollte ich eigentlich als erste sagen“. EDI grinste nur und nahm die überraschte Frau in den Arm. Samantha verlor ihre verwirrte Mine und lächelte über beide Ohren: „Entschuldige. Das war blöd. Ich liebe dich natürlich auch“. Sie gaben sich erneut einen Kuss und gingen dann zu dem Bett: „Und John hat sicher nichts dagegen?“ – „Ich habe das zumindest so verstanden“, EDI setzte sich auf das Laken und sah Samantha lächelnd an: „Und du darfst dich freuen. Ich habe ein weiteres Upgrade. Eine Wasserdüse, die Schamflüssigkeit imitiert“. Der junge Lieutenant wusste in dem Moment nicht ob sie schockiert oder erfreut sein sollte: „Das ist…“ – „Das war ein Witz“, grinste EDI.

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    Das heiße Wasser umspülte EDI und Samantha. Nach ausgiebigen Liebesspielen auf dem großen Bett, mussten beide den Schweiß von sich abwaschen. Samantha ihren eigenen und EDI den ihrer Freundin. Sie bewegten sich rhythmisch, denn EDI hatte ihren Oberschenkel zwischen Samanthas Beine gepresst und rieb mit einer Effizienz, die kein Mensch je vollbringen konnte. Die junge Frau krallte sich in EDIs Schultern, zog den Kopf zurück und biss sich genüsslich auf die Unterlippe. Die attraktive KI überhäufte währenddessen das Schlüsselbein ihrer Freundin mit Küssen. Samantha kam mit einer Mischung aus schreien und einem ‚ich liebe dich’ sehr heftig und lehnte schwach an die Kabinenwand der Dusche. EDI drückte sich an Samantha und säuselte in ihr Ohr: „Noch einmal?“, aber der junge Lieutenant lachte nur: „Ich bin keine Maschine EDI. Tut mir leid“. Sie wuschen sich zu Ende und gingen zurück zu dem Bett und legten sich hinein. Samantha kuschelte sich dicht an EDI und lächelte so warm wie nie zuvor: „Ich bin so froh, dass es dich gibt“ – „Das geht mir genauso“.

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    Samantha lief ins Cockpit, in welchem grade Joker und Shepard wieder standen. Sie kamen auch grade erst von der Krankenstation wieder. „Alles in Ordnung?“, lächelte Samantha und John grinste: „Ich habe über die ganze Zeit nur zwei Gläser getrunken, Karin sieht aber etwas durch den Wind aus“. Joker stimmte dem zu und sah sich Samantha an: „Aber du grinst ja wie ein Honigkuchenpferd. War wohl eine tolle Kabinenbesichtigung“, die Spezialistin drehte kokett den Kopf nach oben: „Nicht mal du kannst mich heute ärgern. Wie lange noch, bis es losgeht?“ Jeff sah auf die Anzeige: „Etwa vier Stunden“, der Pilot sah verschmitzt zu seiner Kollegin, „und wie war’s. Ich will Einzelheiten!“ – „Träum weiter, Joker!“, Shepard lachte beherzt und der Pilot stieg mit ein. „Ist ja okay. Ich denke mir meinen Teil. Wer weiß was EDI alles geupdatet hat. Sicher ein massives Spielzeug im Schritt, oder?“ – „Joker!“, kam es wieder maßregelnd von John, doch Samantha kicherte nur: „Lieber Jeff. Frauen können seit der Steinzeit Sex miteinander haben, ohne irgendwelche Spielzeuge!“, damit ging die junge Frau und Shepard grinste Joker an. Jedoch drehte Samantha den Kopf noch einmal: „Aber falls du es genau wissen willst. EDI kann ihre Finger vibrieren lassen!“, sie grinste kokett und lief davon. Die beiden Männer ließ sie mit offenen Mündern zurück.

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    Die Mission auf der Cronos Station, lief an sich besser als erwartet. Der Unbekannte war zwar nicht vor Ort, aber alle Crewmitglieder hatten unverletzt überlebt und zudem noch diesen unsäglichen Kai Leng getötet. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass eine wichtige Information an die Reaper weitergegeben wurde und nun die gesamte galaktische Flotte unterwegs zur Erde war. Alles ging so schnell. Kaum waren die Kratzer an der Rüstung von John ausgebessert, waren sie schon auf direkten Kurs in die Verteidigungslinie der Reaper. Samantha hatte Angst, Todesangst. EDI hatte sie zwar beruhigt, aber es half nicht viel. Sie tröstete sich damit, dass beide eine wunderbare Zeit hatten und falls es wirklich enden sollte, so hatte sie ihr Glück davor gefunden. Die Normandy beteiligte sich nur kurz an der Raumschlacht und flog danach direkt zur Erde. In der Shuttlebucht trafen sich Samantha und EDI noch einmal: „Ich würde gerne sagen pass auf dich auf und komm’ einfach wieder. Aber das wäre Egoistisch. Tu alles, damit wir gewinnen…“ – „Keine Angst“, EDI streichelte Samanthas Wange, „selbst wenn dieser Körper zerstört wird, meine komplette Persönlichkeit befindet sich in der Normandy“. Samantha grinste kurz: „Aber du hast deinen Körper so toll aufgebessert… pass’ trotzdem ein bisschen auf ihn auf. Ja?“ – „Ich werde immer bei dir sein. Denn auch wenn dieser Körper auf der Erde ist, ein Großteil meiner Speicherkapazität ist weiterhin im KI-Kern“, Samantha lachte mit einer Träne im Auge: „Als du den Satz angefangen hast, habe ich irgendwas spirituelles erwartet“. Sie umarmten sich und verließen dann einander. Samantha stellte sich danach wieder an ihren Arbeitsplatz und tat soviel wie nötig für die Schlacht. EDI, zumindest ihre mobile Einheit, war direkt im Kampfgeschehen. In der VOB sprach die KI auch noch einmal mit dem Commander. Sie bedankte sich in aller Form für alles was er getan hatte. Und dann noch einmal speziell dafür, dass er ihr ermöglichte menschlicher zu werden… und dass er Samantha an Bord behalten hatte

    EDI war auch dabei, als die Programme der letzten beiden Raketengeschütze, vor einem wichtigen Zielpunkt der Operation, umgeschrieben werden mussten. Beim alles entscheidenden Lauf auf den Beförderungsstrahl zur Citadel, wurde die Schiffs-KI der Normandy schwer beschädigt. Weswegen der Commander sein Schiff rief um die Verletzten an Bord zu bringen. EDI wehrte sich energisch, soweit es ihr Körper zuließ: „Ich kann noch kämpfen!“, John sah, wie die letzten an Bord gebracht wurden und sah EDI eindringlich an: „Es recht wenn einer es zum Strahl schafft. Sie gehen wieder an Bord“, er grinste leicht, während im Blut von einer Kopfwunde ins Auge lief, „ich habe immer meine Arbeit vor alles gestellt, außer vor Freundschaft. Und ich will wissen, dass meine Freunde in Sicherheit sind. Du bist ein gute Freundin, EDI“. Die KI gab langsam den Widerstand auf. „Und wenn man nur für den Job lebt. Kommen andere Dinge zu kurz“, wieder lachte er, „neben der ganzen Galaxieretternummer habe ich ganz vergessen die eine richtige Person für mich zu finden“, er sah EDI warm an, „Sie haben diese Person gefunden. Lassen sie sie nicht alleine. Wenn ich nämlich noch weiter labere und das Schiff getroffen wird, ist auch deine CPU hin!“ EDI lächelte und nickte, dabei wurde sie ins Schiff gezogen. John setzte seinen Helm wieder auf und rannte los.

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    EDIs ramponierte mobile Einheit wurde in die Krankenstation gelegt, da warteten schon Karin und Dr. Chloe Michel, die beim letzten Citadelbesuch an Bord ging, weil sie es als wichtiger empfand, als zusätzliche Ärztekraft tätig zu sein, wenn Cerberus zerschlagen wird, nicht wissend, dass sie garde noch den Reaperstreitkräften entging, die die Citadel zur Erde schafften. EDI wurde auf eine der Liegen getragen und die Ärzte wechselten einen Blick: „Was sollen wir da jetzt machen? Wir sind auf… Mechs nicht spezialisiert“. Gabby eilte in die Station und sah sich die mobile Plattform an: „EDI? Alle okay?“ – „Ich könnte eine neue Lackierung gebrauchen. Aber ansonsten geht es“, kam es aus dem Krankenhauslautsprecher und Gabby wunderte sich: „Sicher? Dein Körper sieht ziemlich fertig aus“ – „Der Aufprall hat die internen Systeme etwas durchgeschüttelt. Jetzt im Ruhezustand kann ich die Reparatur ohne Probleme durchführen. Ich bräuchte nur wieder Hilfe für das Außengestell“. Karin lächelte: „Dann ist ja alles in Ordnung. Und solange Samantha das nicht sieht, ist alles…“ – „Was zum Teufel!?“, donnerte die Komm-Spezialistin, als sie in die Krankenstation lief. Auch ein ‚hoppla’ von Gabby half nicht, um Samantha zu beruhigen. „EDI? Wie siehst du denn aus?“, der Mech richtete sich schwerfällig auf: „Ist nur halb so schlimm“ – „Halb so schlimm? Da sah ja die Kollektorenstation nach der Sprengung besser aus!“ Karin, Gabby und Chloe räusperten sich: „Wir gehen dann mal kurz… weg!“ Samantha stand alleine vor EDI, als sich die Tür schloss. Die KI erwartete noch eine Schimpftirade, doch Samantha ging schnell auf EDI zu und umarmte sie: „Du hast doch gesagt, du würdest aufpassen“ – „Meine Upgrades funktionieren noch“, lächelte EDI aber Samantha klang genervt: „Wie oft denn noch? Sex ist nicht wichtig verdammt! Du bist mir wichtig… wenn dieser Krieg vorbei ist, will ich dich nie wieder in so einem Zustand sehen!“ Die Schiffs-KI grinste und drückte ihre Freundin dicht an sich. „Ich helfe dir beim reinigen, oben braucht mich grade keiner… und das obwohl wir mitten im Kampf sind… ironisch!“

    Karin versorgte einige andere Verletzte, die aus der Shuttlebucht später nach oben kamen. Chloe hingegen war im Cockpit und kümmerte sich um Joker, der bei einer Kollision einen Rippenbruch erlitten hatte. Durch die besondere Membran und starken Reiniger, sah EDI nach knapp fünfzehn Minuten wirklich wieder wie neu aus. Die KI und Samantha blieben noch eine Weile und halfen Karin, doch dann gingen beide wieder ins KIZ. Es zog beide ins Cockpit, wo Joker grade beobachtete, wie etwas bei der geöffneten Citadel geschah. Chloe hatte dem Piloten Medi-Gel verabreicht und den Bauchbereich mit etwas geschient. Alle hörten wie Admiral Hackett den Rückzugsbefehl gab. Joker aber wollte noch zur Citadel und den Commander retten. Als aber eine schneller werdende grüne Welle anflog, wurde Joker von den anderen Crewmitgliedern überzeugt. Sie zogen sich zurück auf einen Planeten der als Treffpunkt galt. Die Landung war nur etwas ruppig. Denn die Normandy wurde von der Welle getroffen. Auf den ersten Blick, gab es keine Schäden, aber EDI hatte kurzzeitig Probleme… wie alle anderen an Bord. Sie fühlten sich alle sehr seltsam. Samantha hatte wie einige andere kurz das Bewusstsein verloren und sie lief zu EDI, die noch am Boden lag: „Hey? Alles in Ordnung?“, der Komm-Spezialistin, fiel ein seltsamer grüner Schimmer auf EDIs Membran auf, danach bemerkte sie, dass sie den gleichen Schimmer auf ihrer Haut hatte. Die KI erwachte und sah Samantha an: „Spürst du das auch?“ – „Was denn?“, kam es verwirrt von Samantha und sie hielt EDIs Hand. Diese lächelte nur: „Ich bin am Leben“.

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    Samantha war nicht nervös, obwohl es eigentlich jeder dachte. Sie stand vor dem Spiegel und sah sich ihr weißes Kleid an. Schulterfrei, es glitt über den Boden und ein einfaches weißes Haarband, was die Frisur zusammenhielt, zierte den Kopf. Sie wollte es einfach und das bekam sie auch. Neben ihr standen Gabby und Chloe, die beeindruckt waren, wie ruhig Samantha war. „Nicht ein Zittern. Man könnte meinen die heiratet gar nicht!“, kicherte Gabby und Chloe grinste nur: „Hast du alles was Glück bringt?“ Samantha strich das Kleid glatt und sah vom Spiegel weg: „Hab ich. Mein Kleid ist neu. Das Haarband meiner Mutter ist alt und geborgt und meine Unterwäsche ist blau“, die Frauen kicherten. „Bereit?“, fragte Gabby ungewohnt seriös. Samantha griff um den Anhänger ihrer Halskette, lächelte sehr warm dabei und nickte dann. Sie verließ das kleine Zelt und lief zu einem Teppich neben dem viele Stühle standen. Der Himmel war blau und es gab nur vereinzelt Wolken. Am Ende des Teppichs stand ein selbstgebauter Altar aus, weiß lackiertem Holz und daran gesteckten Blumen. Unter dem Altarbogen standen eine evangelische Pfarrerin und Samanthas noch Verlobte: EDI.

    So eine Ehe hätte vor fünf Jahren noch für Aufsehen gesorgt, aber es hatte sich viel geändert. Sehr viel. Die vom Tiegel ausgesandte Welle hatte allen Spezies in der Galaxie eine neue DNS gegeben. Dafür hatte Commander John Shepard sein Leben gegeben. Besonders an EDI und den Geth erkannte man, was geschehen war. Sie waren am Leben. Existierten auf eine neue Art und Weise. Die Reaper hatten es später oft versucht zu erklären, aber kaum einer verstand wirklich was geschehen war. Nur eine Sache war wichtig. Es gab Frieden. Kaum hatte der Tiegel gefeuert, nahmen die Reaper Kontakt mit den Völkern der Galaxie auf und wollten beim Wiederaufbau helfen und Wissen teilen. Natürlich war der Erstkontakt etwas seltsam, da ebenjene Spezies noch kurz davor versuchte die organischen Rassen abzuernten. Doch nach und nach, nährten sich die Völker an und die Reaper halfen, bei allem. Der Aufbau ging in solch einem Tempo voran, das jeder erstaunt war. Selbst Welten wie Khar’shan, Thessia und sogar Tuchanka, wurden so rasch und modern wieder aufgebaut, dass es keinen Zweifel mehr daran gab, dass die Reaper Verbündete waren. Frieden und Ruhe kehrte in die Galaxie zurück, aber natürlich auch Trauer. Auch wenn alles wieder aufgebaut wurde, ein Leben konnte nicht mehr wiedergebracht werden. Dachten viele zumindest. Die Reaper hatten ein Wissen, das nicht zu beschreiben war. Sie wussten um Materie und Energien, so dass auf eine gewisse Art sogar mit Toten kommuniziert werden konnte. Viele taten dies als Blödsinn ab, bis sie es selbst versuchten. Die Diebin Kasumi Goto beispielsweise, konnte mit ihrer alten Liebe in Kontakt treten. Religionen gerieten in Aufruhr, aber wurden tatsächlich, durch die Wissenschaft beruhigt. Denn im Endeffekt ist alles Energie und Materie und nach dem Tod erlischt diese nicht, sie geht nur in eine andere Form über. Deswegen war der Begriff Seele nicht abwertend, was die Religionen an sich akzeptieren konnten. Diese Energien waren nur nicht wahrzunehmen, doch als die DNS der Galaxie verändert wurde, änderte sich auch die Wahrnehmung. Doch nicht nur das, auch die Körper änderten sich. Krankheiten und viele Schwäche konnten vollends beseitigt werden. Es wurde alles besser. Viel besser… obwohl sich auch viele Jahre später noch einige über den ständigen grünen Schimmer aufregten.

    All das war natürlich sehr viel, für die ehemals organischen Lebewesen. Doch mit der Zeit kam die Erkenntnis. Das Leben normalisierte sich wieder, zwar auf eine neue Art und Weise, aber es normalisierte sich. Die Reaper blieben in der Galaxie, als ständige Wächter. Nach und nach, als all diese unvorstellbaren Erneuerungen verdaut wurden, konnten wieder alle beginnen ihr altes Leben fortzuführen oder ein neues zu beginnen. EDI ging relativ früh zu Admiral Hackett und bat darum, dass ihre CPU aus der Normandy in ihren Köper eingebaut werden sollte. Durch die neue DNS war eine Kühlung nicht mehr notwendig und EDI wollte unabhängig von dem Schiff leben, denn ihr Bewegungsfreiraum war durch die CPU auf der Normandy eingeschränkt. Da Militärs fast sinnlos wurden, gestattete Hackett dies ohne Umschweife. EDI versprach zwar jederzeit wieder auf der Normandy zu arbeiten, aber bisher, war dies nicht nötig gewesen. Samantha und EDI zogen natürlich zusammen. Obgleich sie Anfangs nicht wussten wo, entschieden sie sich später für Horizon. Es war ein kleiner Wohnkomplex in der Nähe von Samanthas Eltern. Dank der neuen Genetik, war es auch nicht sonderlich schwer, EDI den Eltern des neu ernannten Lieutenant Commanders vorzustellen. Beide erlebten gemeinsam wie die Galaxie sich zum Besseren änderte und als die Ruhe wieder in das Leben einzog hatte EDI eine Überraschung für ihre Freundin. Sie machte ihr einen Heiratsantrag. Es war ein wunderbarer Anblick, als Samantha in eine der hohen Etagen der Kolonie ging und nach unten auf eine Wiese sah und der Wortlaut ‚marry me’ im Gras stand. Leider hatte EDI die Buchstaben in den fruchtbaren Boden mit Feuer gebrannt, was der guten Laune und dem gekreischten ‚um Gittes Willen, ja’ einen kleinen Abbruch tat.

    Und endlich war es soweit. Alle Freunde waren zusammen gekommen um eine Hochzeit zu feiern. Samanthas Vater hakte sich bei seiner Tochter ein und lächelte sehr zufrieden. Gemeinsam liefen sie durch die Reihen und schauten zu den fröhlichen Gästen. James Vega und Ashley Williams-Vega waren da und hatten zur Abwechslung mal keine Armeekleidung an. Miranda Lawson und ihre Schwester waren da, eine tiefe Freundschaft verband alle, denn Samantha hatte ihnen damals mehr oder minder das Leben gerettet. Neben Oriana saß ein schmucker junger Mann, der von Miranda ab und an argwöhnisch beobachtet wurde. Der Platz neben Miranda war frei, da ihr Verlobter wie so oft, keine Zeit hatte. Doch es schien der Femme Fatale zu gefallen über ihren Freund herzuziehen. Jack hörte sich gerne diese Sticheleien an, die aus den gleichen Gründen mit Samantha befreundet war, denn sie hatte auch an sich die Grissom Akademie gerettet. Neben Jack saß ihre Langzeitfreundin Arysa. Eine Asari für die Shepard einmal biotische Verstärker aus der Grissom Akademie besorgen sollte. Nach Überprüfung der Daten wollte sich die Frau bei der Akademie bedanken und lernte Jack kennen. Die Asari würde gerne heiraten, aber Jack hat darauf einfach keine Lust. Ken saß neben einem leeren Platz, aber auch nur weil seine Frau Gabby Brautjungfer war. Steve Cortez grinste und legte seinen Arm um seinen Verlobten. Liara saß in der ersten Reihe und versuchte ihre beiden Töchter ruhig zu halten. Die auf ihrem Schoß war wild und weinte. Neben ihr saß ihr Mann Feron und hatte keine Probleme das andere Kind zu beruhigen. Garrus und Tali saßen neben Liara und lächelten die Braut an. Seit der neuen Genetik konnten Quarianer endlich überall ohne ihren Anzug leben. Weswegen jeder die schöne Quarianerin sehen konnte. Tali versprach nicht besser auszusehen als Samantha, aber das war wirklich schwer bei der strahlenden Schönheit. Karin Chakwas saß neben Fleet Admiral Steven Hackett und beide versuchten nicht auffällig zu wirken, dabei wusste eigentlich jeder, dass beide sich sehr oft trafen… aber sie stritten eine Beziehung ab. Kahlee Sanders saß neben dem Fleet Admiral und hatte ihren Sohn David auf dem Schoß. Er war das Resultat ihrer Liebe zum ehemaligen Admiral Anderson und einer Spermaprobe, die der Soldat vor langer Zeit aus medizinischen Gründen abgegeben hatte. Der ehrenhalber ernannte General Javik saß neben einem Hanar. Es war weder seine Frau noch sein Mann, sondern seine Leibgarde. Javik lebte nämlich auf Kahje und wurde, trotz der Reaper immer noch wie ein Gott behandelt, da er Protheaner war. Auch wenn er es nie zugab, viele nahmen an, er genoss das sehr. Viele andere Gäste gab es noch, sehr wenig Familie, aber dafür umso mehr Freunde.

    Neben EDI standen zwei Männer, obgleich nur einer die Norm war. Aber Samantha sagte aus Spaß, dass auch EDI ihre Familie einladen könne. Die junge Frau war vollkommen von den Socken, als ein alter Mann auf der Hochzeit auftauchte und sagte, er hätte die VI mit dem Codenamen ‚Hannibal’ entwickelt. EDI sah diese Person als ihren Vater an und lud ihn ein. Was zum einen witzig und zum anderen auch sehr interessant war. Der andere Mann war Joker, der als EDIs bester Freund, natürlich Trauzeuge war. Der Vater der ehemaligen KI stand nur neben dem Piloten und lächelte die ganze Zeit. Joker war aber auch nicht alleine auf der Hochzeit. Nur war seine Verlobte ebenso verhindert wie Gabby. Sie war Brautjungfer. Chloe und Jeff kamen sich nach den Reaperkriegen näher, denn der Pilot brauchte öfter ärztliche Hilfe, als es häufig auf Feiern ging und er kaum noch in einem Cockpit saß. Als aber die Wunder der neuen Genetik nach und nach wahr wurden, erhielt auch Joker ein neues Leben, denn er war nicht mehr behindert. Chloe soll in einer Nacht heulend gegangen sein, da der, wie sie sagte ‚saublöde Pilot’ keine Hilfe mehr bräuchte. Als die junge Ärztin aber einen Monat später ein Paket mit einem zerbrochenen Hühnerknochen und einer Einladung erhielt, bei der sie Joker wieder traf, war sie überglücklich.

    Samantha trat neben EDI und sah sich ihre Liebste an. Sie trug das gleiche Kleid wie ihre Freundin, sonst sah sie aus wie früher, jedoch hatte EDI ihrer Frisur geändert. Denn Sie erzählte Samantha erst knapp drei Jahre nach ihrem ersten Treffen, dass sie ihre Frisur ändern konnte. Das nervte die junge Frau anfangs sehr, da sie drei Jahre diese ihr verhasste Haarpracht ertragen musste. EDI trug eine lange, offene Frisur die gespielt ein Auge leicht verdeckte. Samantha nahm EDI an die Hand und diese blickte lächelnd auf die Kette. Der Anhänger war nämlich nichts Nebensächliches. Es war die CPU Hauptplatine der Normandy, die nachdem EDI frei von dem Schiff war eigentlich keinen Nutzen mehr hatte. Doch Samantha machte sich einen Schmuck daraus. Es symbolisierte ihre Liebe und EDIs Freiheit. Die beiden Verliebten legten die Hände ineinander, als die Pfarrerin sich räusperte. Es kam nach den Reaperkriegen zu zahlreichen Religionsabspaltungen. Manche gut, manche schlecht, einige langwierig, die anderen sehr kurzweilig. Samantha stand nun vor einer Frau, deren Religion kein Problem damit hatte, zwei Frauen zu verheiraten, auch nicht wenn eine früher eine Synthetische war und die andere ein Mensch. Eine Musik setzte ein und die Gäste standen mit auf. EDI lächelte Samantha an und Samantha lächelte EDI an. Beide bildeten mit den Lippen die Worte ‚ich liebe dich’.
    Und dann ging die Zeremonie los…

    -Ende-

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    Sorry, wenn es am Ende etwas spirituell wurde. Aber das Synthese-Ende hat am Besten zu der Story gepasst. Hoffe es war nicht übertrieben und es hat gefallen
    Geändert von Deemonef (19.01.2013 um 01:08 Uhr)

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