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Thema: Slums

  1. #11
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Tag 6, 12:46 Uhr

    Yuri kippte den Inhalt des Glases hinunter. Auf der Erde war er Einiges gewöhnt aber niemand konnte ihm erzählen dass dieser Schnaps für Menschen sei. Natürlich wäre er jetzt schon am ersticken gewesen hätte er den "falschen" Kurzen erwischt. Schmecken tat es trotzdem grässlich was seiner Grimasse abzusehen war.

    "Militärangehörigkeit also." Diese Antwort hörte sich im ersten Moment etwas komisch an, machte aber durchaus Sinn. Viele Ex-Militärs die noch nicht genug oder Probleme beim Einstieg ins Berufsleben haben gehen zu Söldnergruppierungen. In der Tat hörte sich eine Söldnergruppe nur aus Ex-Soldaten, die zumindest schon einmal unter Eid standen gewissenhaft Ihr Volk zu verteidigen, weit aus angenehmer an als Vorcha-Flüchtlinge und blutgeile Kroganer.
    Von seinem Platz aus konnte er sehen wie die Tür aufgestoßen wurde. Und wieder sah er dieses nervtötende Blau. "Arrogante Ars********...", murmelte er. "Wir haben ein Problem..", hörte er Roan. ~Ja verdammt wir haben ein Problem!~ rumorte es in seinem Kopf. Er selbst allerdings nickte nur und griff mit seiner Rechten in seine Jacke. Der Alkohol zeigte nun seine Wirkung und lies alles ewtas intensiver erscheinen.
    Zu seinem Glück zog er seine Waffe nicht. Die Asari-Kellnerin wurde auf Roan aufmerksam. GOTT SEI DANK! Er erinnerte sich an einige Worte seines Ausbilders als das sichern von Gebäuden auf dem Lehrplan stand:"Unterzahl in engem Raum ist gleich schlecht." ~Dieser Bastard~
    Schnellen Schrittes gingen sie durch einen engen Gang. Kaum zwei Personen hätten nebeneinander Platz gefunden. Sie traten hinaus ins Freie. Das graue Tageslicht blendete fast. Eigentlich beruhigend wäre da nicht diese Asari mitten im Bild die mit einer ziemlich ernsten Miene eine Antwort forderte.
    Stille. Niemand traute sich auch nur einen Mucks zu machen.
    Yuri fing an zu grinsen:"Stress mit den Nachbarn.", lachte er... Die Asari zeigte keine Reaktion.
    ~So eine dumme Antwort~ tadelte er sich selbst, schob es aber dann auf den Alkohol. Sein Blick schnellte zu Roan. ~Sag was!~
    bedeutete er ihm.

    Tag 6, 13:01 Uhr
    Geändert von Kai "Yuri" Luz (02.08.2012 um 19:10 Uhr)

  2. #12
    ME FRPG only Avatar von Roan Dell
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    Tag 6, 13:01Uhr

    Die Asari verzog keine Miene, als Yuri neben Roan lachend eine Äußerung tätigte, welche nicht nur ihn selbst sichtbar irritierte. Scheinbar schien der letzte Drink bei ihm noch etwas mehr eingeschlagen zu sein, als bei Roan selbst. Er sah schnell zu ihm hinüber. Der kurze Blickkontakt reichte aus, um Roan zu signalisieren, dass er das Wort ergreifen sollte. Also sah er wieder die Asari an und begann langsam seine Erklärung: "Wir haben uns Ärger mit den Blue Suns eingehandelt, mächtigen Ärger... Wir haben eines ihrer Schiffe gestohlen und einige ihrer Männer getötet. Wir befürchten daher, dass sie uns suchen werden. Wir sind bereits seit gut einer Woche hier auf Omega. Unsere Flucht führte uns hierher, da ich Gerüchte vernommen hatte, Omega sei der beste Ort in der Galaxis, um unterzutauchen..." Roan stockte unangenehm berührt und blickte zu Boden. "Ich wusste nicht, dass die Blue Suns hier so großen Einfluss haben." Die Miene der Asari taute etwas auf, einer ihrer Mundwinkel zuckte. Dann begann sie zu kichern, ein Geräusch, was man ihr aufgrund ihres Gesichtsausdrucks vor ein paar Sekunden niemals zugetraut hätte. „Ihr seid nicht viel rumgekommen, oder?“, fragte sie amüsiert, aber freundlich lachend, „Es gibt nur drei Dinge, die es in der Galaxis über Omega zu wissen gibt: Auf Omega bist du nur so stark wie deine Bewaffnung, die Söldnergruppen kontrollieren die Bezirke und zu guter Letzt, leg dich nicht mit Aria an…“ Roan verkniff sich die Frage, wer Aria war und sagte stattdessen: „Gefällt mir… Kann man sich leichtmerken!“ Er zwinkerte. Ein wenig erstaunte es ihn, dass er selbst in dieser Situation noch versuchte, mit der Asari zu flirten. War er sexuell nicht ausgelastet? Musste er schwul werden oder wieder beginnen, Extranet-Filme mit unmissverständlichen Inhalten anzusehen, wie in der siebten Klasse? Nein, das konnte keine Lösung sein… Gedanklich ohrfeigte sich Roan. Er hatte momentan größere Probleme. Außerdem sollte ein biotischer Gewalttäter, welcher aus der Allianz geworfen wurde und nur aufgrund eines glücklichen Zufalls auf freiem Fuß war, nicht an Homosexualität denken. Das ist schlecht für’s Image…, dachte Roan, bevor ihm bewusst wurde, dass sowohl die Asari, als auch seine Begleiter ihn anstarrten. „Was?“, fragte er peinlich berührt. Die Asari grinste. Scheinbar hatte er sie in Gedanken versunken weiterhin angestarrt. „Ich sagte, dass ihr und eure Freunde gut daran tun werdet, sie im Kopf zu behalten.“, antwortete sie. Roan nickte wissend. In diesem Moment zuckte erneut ein Gedanke durch seinen Kopf: Diese Asari war keine gewöhnliche Kellnerin! Roans Kopf ruckte nach oben. Er blickte die Asari durchdringend an, bevor er seinen Gedanken laut aussprach: „Mir kommt etwas an euch komisch vor… Eure Art sich zu bewegen, eure Art zu handeln, als ihr bemerktet, dass wir Schwierigkeiten mit den Blue Suns bekommen könnten… Ihr seid keine gewöhnliche Kellnerin, oder?“ Die Augen der Asari verengten sich zu Schlitzen, jedoch konnte selbst das ihre weichen Gesichtszüge nicht wirklich verdüstern. Sie zögerte einen Moment, ehe sie sprach: „Ihr liegt richtig… Ich bin keine gewöhnliche Kellnerin, nicht mit meiner Vergangenheit. Ich bin mehr wie ihr… Ihr seid doch auch kein gewöhnlicher Reisender, welcher seine Zollgebühr nicht an die Blue Suns gezahlt hat, nicht wahr? Roan Dell…?“ Roan fuhr wie vom Blitz getroffen zusammen. Die Asari grinste verspielt und blickte dann kess in sein Gesicht. „W-woher wisst ihr…?“, begann Roan stotternd, doch die Asari unterbrach ihn. „Ich bin kein Feind, Roan… Vielleicht sollten wir die Fronten klären. Aber nicht hier, nicht jetzt. Kommt mit in mein Quartier, dort können wir reden. Dies gilt auch für euch, Varruk Kalerius, auch ihr seid willkommen. Ebenso wie euer Freund, dessen Namen ich nicht kenne… Kommt!“ Mit einer Handbewegung signalisierte sie den drei Männern, ihr zu folgen. Roan blickte nervös zu Varruk, dessen starre Miene nichts von dem preisgab, was er in diesem Moment dachte. Letztlich hoffte er nur, dass sich Yuri mit dem nennen ihrer Namen nicht plötzlich an die Fahndungsliste der Allianz erinnerte. Roan mochte den Kerl, er würde ihn nur ungern beseitigen wollen.


    Sie liefen einige Minuten schweigend durch enge Gassen, vorbei an Häuserblocks und Lagerhallen, immer darauf bedacht, sich von den Hauptstraßen fernzuhalten. Roan versuchte sich zu orientieren, doch die verwinkelten Gassen spuckten die Gruppe an immer neuen, völlig unscheinbaren Orten aus. Wenig später blieb die Asari stehen und blickte sich um. Als sie sich sicher war, dass niemand ihnen gefolgt war, tippte sie einen Code in das Terminal einer Lagerhallentür ein. Doch anstatt hindurchzugehen, drehte sie sich um und aktivierte ihr Universalwerkzeug. In der Wand gegenüber der Tür öffnete sich ein Schott und gab den Blick auf einen kleinen Gang und eine Luke frei. „Wir sind da!“, sagte die Asari lächelnd und öffnete mit einer biotischen Handbewegung die Luke. Roan klappte der Mund auf. Diese Konstruktion war aufwendig und enorm gut getarnt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand einen derartigen Aufwand betrieb, nur um unbehelligt zu leben. Die Asari bedeutete den drei Männern, durch die Luke eine Leiter hinabzusteigen. Roan tat wie ihm geheißen und stand schließlich in einem kleinen Vorraum aus kargem Beton mit einer Stahltür. Hinter ihm kletterte Varruk die Leiter hinunter und blickte sich skeptisch um. Einen Moment später folgten Yuri und die Asari. Flackernde Lichtquellen an den Wänden spendeten trübe Helligkeit. Die Asari trat vor und öffnete die Tür. Sie traten hindurch und fanden sich in einem gemütlich eingerichteten Wohnraum wieder, welcher alleine mehr Raum bot als die kleine Unterkunft, welche die beiden Flüchtlinge gemietet hatten. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Asari deute mit einer ausholenden Geste in den Raum. „Willkommen in meinem Heim!“, sagte sie mit ein wenig Stolz in der Stimme, „Setzt euch doch, ich gehe schnell in die Küche und hole ein paar Getränke.“ Die drei nahmen an einem runden Couchtisch Platz und blickten sich an. Richtig geheuer war ihnen bei der ganzen Sache nicht, aber sie hatten wenig andere Optionen. Besser gesagt: Varruk und er hatten wenig andere Optionen. Dass sie Yuri mit in die Sache reingezogen hatten, tat ihm ein wenig Leid. Ich würde gerne wissen, was er denkt…, sagte sich Roan. Da die Asari noch in der Küche war, nutzte er die Zeit, um sich ein wenig im Raum umzublicken. Die Einrichtung war schlicht, aber wohnlich, der Raum groß. An den Wänden hing ein Gemälde und über der Kommode eine seltsame Konstruktion. Roan traute seinen Augen nicht, als er genauer hinsah. In der Wandhalterung befand sich die moderne Version eines Compoundbogens, mit Rollen und darüber hinausragenden, gebogenen Enden, an deren Vorderseite eine geschwungene Klinge angebracht war. Der Bogen erhielt somit die Form eines alten Recurvebogens von der Erde. Das Design war unverkennbar asarisch, doch die Technik schien exakt mit der von der Erde übereinzustimmen. Ein Zielcomputer mit optischem Display und ein Masseneffektfeld-Generator komplettierten die archaisch-futuristische Bauweise des Bogens. Roan war beeindruckt. Er würde die Asari auf das Gerät ansprechen… Allerdings später. Zuerst wollte er wissen, wer diese Asari war und warum sie wusste, wer sie waren…
    Geändert von Roan Dell (07.01.2013 um 20:51 Uhr)

  3. #13
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Tag 6, 13:01 Uhr

    Zu seinem Glück verstand Roan und ergriff das Wort. Er bemerkte das Varruk die meiste Zeit ziemlich still war im Vergleich zu seinem menschlichen Freund. Erleichtert lauschte er dem Gespräch. "Ihr seid nicht viel rum gekommen, oder?" Bei dieser Frage fühlte sich Yuri ertappt und hielt es für besser nun wie üblich eine ganze Zeit zu schweigen. Er kannte nur die Erde und dies war sein erster Aufenthalt im Weltraum. Zudem wusste er nichts über diese Asari. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht.
    „Es gibt nur drei Dinge, die es in der Galaxis über Omega zu wissen gibt: Auf Omega bist du nur so stark wie deine Bewaffnung, die Söldnergruppen kontrollieren die Bezirke und zu guter Letzt, leg dich nicht mit Aria an…“, meinte sie. ~Aria?~ Dieser Name sagte ihm etwas. Er glaubte ihn schon öfter in den geheimen Aufklärungs- und Lageberichten über Omega gelesen zu haben, die seiner Einheit vor dem Einsatz zur Verfügung gestellt wurden. Allerdings waren in Anbetracht der Tatsache dass sie Überall ihre Finger im Spiel hatte ziemlich wenig bis gar keine Informationen vorhanden.
    „Gefällt mir… Kann man sich leicht merken!“, erwiderte Roan zwinkernd woraufhin Yuri ihn mit einem skeptischen Grinsen und hochgezogener Augenbraue anstarrte. Die Asari reagierte mit einem mahnenden Blick:"Ihr und eure Freunde tätet gut sie im Kopf zu behalten." Doch Roan reagierte nicht. Seine geistige Abwesenheit amüsierte ihn sehr, doch er verkniff sich den dummen Kommentar weil immer noch diese Fremde vor ihnen stand. Als der Biotiker neben ihm ruckartig "wach" wurde musste er dennoch lachen und schüttelte dabei den Kopf während die Kellnerin ihren Tadel wiederholte. Nun endlich sprach Roan sie an, dass sie wahrscheinlich keine gewöhnliche Kellnerin sei. ~Er hatte also den selben Verdacht~. Zu Yuri's Überraschung versuchte die Asari nicht es zu verheimlichen. Noch mehr verwunderte es ihn dass sie wusste wer Roan und Varruk waren, musste aber erleichtert feststellen dass sie Yuri nicht kannte, oder zumindest so tat. Die Drei wurden aufgefordert ihr zu folgen. Er wurde skeptisch. Aber was könnte schon passieren? Entweder er würde hier einige interessante Sachen erfahren, die ihm ausnahmsweise mal Lob bei seinen Vorgesetzten einbrachten, oder auch nur seinen beiden neuen Bekanntschaften helfen......oder sterben. Er schüttelte den Kopf und verwarf den letzten Gedanken, da sie ohnehin schon auf dem Weg waren.
    Die ganze Zeit über rumorte etwas in Yuri's Kopf. Er folgte nur mehr automatisch der Gruppe, versuchte sich aber dennoch bestimmte Gebäude einzuprägen um sich zu merken wo sie hin gingen.
    Dell... Kalerius... Er hatte diese Namen schon mal gehört..oder gelesen? Er war noch nicht sehr lange bei seiner jetzigen Einheit. Viel zu kurz um all die etlichen Dossiers von Verdächtigen und Gesuchten gelesen zu haben. Nur einen Bruchteil hatte er bis jetzt immer Abends nach Dienstschluss überflogen. Größtenteils mehr aus Langeweile als aus eigener Motivation. Aber diese beiden waren in Ordnung. Vielleicht etwas zu sehr an die ständigen Verbrechen angepasst aber auf keinen Fall schlechte Typen. Oder etwa doch? Komischerweise vertraute er den beiden weitestgehendst.

    Sein innerer Konflikt wurde unterbrochen als sie an ihrem Ziel stehen blieben. ~Eine Lagerhalle. Wie Klischeehaft.~
    Zeitgleich mit Roan fiel ihm die Kinnlade herunter als die Asari jedoch den versteckten Eingang hinter ihnen öffnete. Weshalb auch immer sie sich so versteckte, es würde ihm nicht gefallen. Instinktiv dachte er nach ob er nach dem Schusswechsel von vorhin seine Waffe nachgeladen hatte. Hatte er natürlich, schon aus Gewohnheit. Er mochte seine Eagle, aber in Sachen Munitionskapazität hinkte sie etwas nach. Obwohl er bereits ein Magazin-Upgrade hatte durchführen lassen. Yuri stieg nach Roan und Varruk hinab. Die Asari folgte ihm. Er bemühte sich nicht nach oben zu sehen, aus Angst die Asari würde ihn mit ihrer Biotik auf schnellem Wege nach unten befördern sollte sie es bemerken. Das besagte Unten glich dem Eingang eines Bunkers. Doch hinter der schweren Stahltür war das krasse Gegenteil. Ein schlichtes, ihm aber sehr zusagend, eingerichtetes Wohnzimmer fanden sie hier. Er hätte eher eine Art Operationsbasis erwartet. Aber das beruhigte ihn zumindest. „Willkommen in meinem Heim! Setzt euch doch, ich gehe schnell in die Küche und hole ein paar Getränke.“ Unsicher setzte er sich mit den anderen.
    Eine äußerst komische Situation in die sie da geraten waren. Vor weniger als zwei Stunden waren sie noch damit beschäftigt angreifende Söldner abzuwehren. Danach hatten sie sich betrunken. -War das schon eine ziemliche Entwicklung- Und jetzt saßen sie, drei Männer mit Kampfausbildung, an einem Wohnzimmertisch und warteten auf eine Ex-Kommando-Pseudo-Kellnerin-Asari (oder was auch immer sie war) die ihnen ein paar Getränke servieren wollte, welches er sicher nicht trinken würde. Roan war sichtlich an einem Bogen der an der Wand hing interessiert. Der Bogen muss also irgend eine Bedeutung für sie haben.
    Fast tänzelnd kam die Asari mit einem Tablett auf dem vier Gläsern waren zurück in den Raum und setzte sich zwischen ihn und Roan. Die Kellnerinnen-Nummer hatte sie ja sehr gut verinnerlicht. Die Getränke stellte sie in die Mitte des Tisches. Schnell ergriff Yuri die Initiative. Mit ernstem, durchdringenden Blick sprach er sie fast wütend an:"Ich glaube sie sollten uns jetzt endlich erzählen wer sie sind und was sie verdammt nochmal wollen!" Die Asari wirkte überrascht aber nicht nervös.

    Tag 6, 13:20 Uhr

  4. #14
    ME FRPG only Avatar von Roan Dell
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    Tag 6, 13:20 Uhr

    "Sie kommen ziemlich direkt zum Kernpunkt einer Angelegenheit, nicht wahr?", fragte die Asari mit leicht spöttisch angehobener Augenbraue. Roan glaubte aus dem Augenwinkel zu erkennen, wie Yuri leicht errötete. Die Asari lächelte verschmitzt und sagte: "Verstehen sie mich nicht falsch, ich schätze das sehr... Ich hasse diese geschwätzigen Diplomaten auf der Citadel, sie kommen einfach nie zum Punkt...!" Dafür muss man nicht erst zur Citadel fliegen, dachte Roan und erinnerte sich an einige Aufzeichnungen über die politische Historie der Erde, in welchen er über einen gewissen Klaus Wowereit und die Problematik "Flughafen Berlin Brandenburg" gelesen hatte. Er selbst war zwar nie dort gewesen, aber einer seiner Kameraden bei der Allianz stammte aus Berlin. Jedoch eignete sich dieses Thema schlecht für die Weiterführung des Gespräches. "Sie waren auf der Citadel?", fragte er stattdessen. "Hin und wieder, ja...", antwortete die Asari, "Wunderschön und scheußlich zugleich, eine atemberaubende Konstruktion voller Gesindel und Lügen! Kein Ort für ein kleines Mädchen..." Sie zwinkerte keck. Varruk räusperte sich, ohne von seinem Glas aufzuschauen. "Ich denke nicht, dass man sie als kleines Mädchen bezeichnen sollte... Wie alt sind sie? Überhaupt denke ich, wir haben einige Erklärungen verdient!" Varruk hob den Kopf und blickte der Asari direkt in die Augen. Seine Augen waren kalt und durchdringend, wie seine Stimme. Roan sah ein Zucken im Gesicht der angeblichen Kellnerin. Er konnte sie verstehen, selbst er wäre von diesem Blick eingeschüchtert gewesen. Und das, obwohl Varruk noch nicht einmal stand. Er schluckte und richtete seine Augen wieder auf die Asari. Sie seufzte laut und setzte sich etwas auf. "In Ordnung, sie haben ja recht!", sagte sie und blickte den drei Männern nacheinander in die Augen, verweilte jedoch einen Moment auf Yuri, bevor sie fortfuhr, "Ich weiß nicht, wer euer Freund ist, Roan... Ich hoffe aber, dass ich frei vor ihm sprechen kann..." Roan sah Varruk an, dieser nickte nach kurzem Zögern. "In Ordnung...", entgegnete die Asari und begann zu erklären, "Ich bin Nalee K'zera und ihr wisst mittlerweile, dass ich eure Namen kenne. Was ihr jedoch nicht wisst ist, dass ich euch erwartet habe, genauer gesagt sie, Roan... Es ist doch in Ordnung, wenn ich euch mit Vornamen anspreche?" "In Anbetracht der Tatsache, dass ihr dies bereits tut, sicher...", antwortete Roan, durch den plötzlichen Einschub leicht verwirrt. "Sehr gut!", sagte die Asari lächelnd und wollte fortfahren. "Aber warum erwarteten sie mich?", unterbrach sie Roan eilig. "Man hat sie mir empfohlen und angekündigt, dass sie hier auf Omega eintreffen würden… Sie sollen ein ausgezeichneter Kämpfer sein…" Roan lehnte sich ein wenig zurück und erlaubte sich ein leichtes grinsen. „Also, für einen Menschen, versteht sich…“, warf die Asari zwinkernd ein und Roans Lächeln erstarb. Varruk antwortete an seiner Stelle: „Roan ist gut, keine Frage, aber er ist nicht sonderlich bekannt… Genau genommen, kennt ihn vermutlich niemand außer den zuständigen Behörden sowie seiner ehemaligen Einheit. Also stellt sich die Frage: Wer hat Roan empfohlen?“ „Simpel: Eure Ausbilderin, Rahla K’zera, meine ältere Schwester…“ Die Kiefer von Varruk und Roan klappten nach unten. Die Asari lachte und nahm einen Schluck aus dem Glas vor ihr. Roan traute seinen Ohren nicht. „Rahla ist ihre Schwester?!“ Er konnte sich gut an seine Ausbilderin erinnern und wäre dennoch nie auf den Gedanken gekommen, sie und Nalee wären verwandt. Rahla war hart und unbarmherzig, wo Nalee weiche Züge hatte und gütig wirkte. „So ist es, meine Halbschwester, um genau zu sein… Wir haben dieselbe Mutter, aber mein Vater war ein Mensch. Vielleicht war das der Grund, warum meine Biotik nie so stark war wie die ihre…“ „Hat sie den Angriff überlebt?“, unterbrach Varruk die Asari. „Ja… Sie hat einen Teil der Rekruten aus der Anlage geführt, ist mittlerweile auf dem Weg nach Illium. Sie hofft, dass die Kontrolle durch Eclipse in einigen Bezirken den Blue Suns die Verfolgung erschweren wird. Doch falls nicht: Sie kann auf sich aufpassen…“ Varruk nickte und setzte zu einer weiteren Frage an, doch Roan kam ihm zuvor: „Ich weiß nun, wie sie dazu kommen, mich zu erwarten. Was ich jedoch immer noch nicht weiß ist, zu welchem Zweck!“ Die Asari atmete aus und blickte ihm in die Augen. „Letztlich war es nur ein glücklicher Zufall, welcher mir eine Suche ersparte. Ich habe ausreichend Kontakte, damit ich sie nach ihrer Landung verfolgen, ihnen eine Bleibe organisieren und sie auskundschaften konnte…“ „Sie haben was?!?“ „Lassen sie mich ausreden, Kalerius! Ja, der Batarianer war einer meiner Leute und ja, ich wusste, dass sie in das kleine Lokal wollten, welches einem Freund gehört. Ich habe all dies kurzfristig geplant, um sie zu treffen, hatte jedoch nicht mit den Blue Suns oder ihrem Freund hier gerechnet. Letztlich spielt dies aber keine Rolle! Sie wollen wissen, warum ich sie suche? Langer Rede kurzer Sinn: Ich stelle ein Team zusammen…“, sagte sie langsam, „Und ich möchte, dass sie es anführen…“ Roan hob eine Augenbraue. „Da ist ihrer Schwester niemand besseres eingefallen als ich? Ich bedauere, aber ich denke, es gibt kompetenteres Personal für diese Aufgabe… Ich bin gut darin, Dinge zu zerstören, nicht eine Gruppe anzuführen! Zumal ich ungern für einen weiteren Job meinen Hintern riskieren würde, wo ich doch gerade erst lebend aus einem gescheiterten Projekt entkommen bin!“ Die Asari seufzte. „Rahla sagte, dass sie so reagieren würden. Dabei kennen sie noch nicht einmal die Details! Roan, ich bitte sie, hören sie mir zu: Ich hätte mich nicht wirklich auf die Suche nach ihnen gemacht, wenn ich nicht der Überzeugung wäre, sie wären in dieser Sache von entscheidender Bedeutung!“ Roan atmete schwer aus: „Dann sagen sie mir bitte, wie der Job aussehen soll und warum sie ausgerechnet mich wollen…“ Die Aufmerksamkeit der Gruppe lag nun ungeteilt auf Nalee. „Ich sage es gleich, es wird keine leichte Aufgabe. Wir haben in den Terminus-Systemen seit einiger Zeit Probleme mit einem Warlord, welcher diverse Konvois überfällt, Operationen durchführt und auch vor zivilen Opfern nicht zurückschreckt. Auch wenn sich dies für euch vielleicht nach üblichen Geschehnissen in diesen Raumsektoren anhört, hat dieser Warlord den Bogen überspannt. Er kapert zivile Konvois mit Vorräten und radiert frisch gegründete Kolonien aller Spezies aus. Er sucht gezielt nach den Schwachen, um sie zu berauben, da seine Macht selbst nicht groß genug ist, um etwas Derartiges wie den Skyllianischen Angriff zu organisieren. Er ist Abschaum und muss gestoppt werden!“ „Und?", entgegnete Varruk, "Ein kleiner Fisch in einem riesigen Meer, normalerweise kein Grund, darauf irgendwelche Ressourcen zu verschwenden. Für mich klingt das nach einer persönlichen Sache, wenn ich ehrlich bin. Er ist nur einer von vielen… Warum sollte man überhaupt ein Team für ihn zusammenstellen?“ Nalee biss sich auf die Lippe. „Ihr habt Recht, es ist auch etwas Persönliches. Dieses Schwein hat mir einen guten Freund genommen und meine Arbeit zunichte gemacht! Aber nichtsdestotrotz ist es im Interesse des Gemeinwohls, wenn wir ihn ausschalten. Er ist skrupelloser als die meisten anderen und ich habe erfahren, dass er irgendetwas plant, auf einer umstrittenen Menschen-Kolonie. Warum ich euch dazu brauche? Nun, zum einen besteht ein Bündnis zwischen diesem Warlord und den Blue Suns. Es ist also gefährlich, bis zu ihm vorzudringen. Zum anderen denke ich, dass ihr vielleicht auch ein persönliches Interesse daran habt, den Mann auszuschalten.“ Roan runzelte fragend die Stirn. „Der Warlord, welcher für so viel Unheil verantwortlich ist, sollte ihnen gut bekannt sein, Roan, auch wenn es lange her ist. Sein Name ist Marcel Garno…“ Sein Herz setzte für einen Schlag aus. Was zur Hölle…, drang es in seinen Schädel. „Mhhh? Diesen Namen habe ich noch nie zuvor gehört… Wer ist das?“, fragte Varruk an ihn gewandt. Roan nahm einen Schluck Wasser, ehe er antwortete: „Mein Vater… Ich habe seit 15 Jahren nichts von ihm gehört.“ Varruks Kiefer klappte zum zweiten Mal innerhalb dieses Tages nach unten. Der Turianer geriet selten aus der Fassung, doch scheinbar ging ihm dies alles etwas zu schnell. „Aber… Warum solltest du ihn tot sehen wollen? Du hast mir nie davon erzählt!“ „Er hat meine Mutter ermordet und ist abgehauen, hat mich mit einer Leiche in unserer Wohnung zurückgelassen, um wie ein feiges Huhn zu fliehen…“ Der Turianer blickte betroffen zur Seite. „Oh… Es tut mir Leid.“, murmelte er. Roan zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder an die Asari: „In Ordnung, ihr wisst, wie ihr mich überzeugen konntet. Ich stelle mich für den Job zur Verfügung.“ So lange habe ich nach ihm gesucht, endlich werde ich meine Vergeltung bekommen, fuhr er in Gedanken fort. Die Asari lächelte aufrichtig. „Sehr gut! Ihr werdet es nicht bereuen. Lasst mich kurz den Plan darstellen: Wir werden eine Truppe rekrutieren, groß genug, um eine Operation durchzuführen, aber nicht so groß, als dass wir auffallen würden… Die Auswahl der Leute überlasse ich ihnen, Roan. Sobald wir ausreichend vorbereitet sind, werden wir uns zu Garnos momentanen Aufenthaltsort begeben, einer kleinen Basis auf dem Planeten Tharkad.“ Roan hatte bereits von dieser Kolonie gehört, der Tharkad war eine logische Anlaufstelle für einen machthungrigen Warlord, auch wenn es für seinen Geschmack zu nahm am Allianzsektor war. Er fragte sich, ob es noch jemanden hinter der Asari gab, welcher die ganze Sache beauftragt hatte. Aber dies war ihm im Moment relativ egal, der Gedanke an seinen Vater dominierte seine Gefühle und seinen Verstand. „In Ordnung…“, sagte er schließlich, „Wie werden wir uns fortbewegen?“ „Ich habe uns für den Fall ihrer Zusage ein leicht bewaffnetes Frachtschiff organisiert. Es hat genug Kapazitäten, um Vorräte und das Team zu beherbergen, kann jedoch von einer Minimalbesatzung geflogen werden. Wisst ihr schon, wo unsere erste Anlaufstelle sein wird?“ Varruk, welcher sich offensichtlich wieder gefasst hatte, kam Roan in seiner Antwort zuvor: „Für das nächste Teammitglied müsst ihr niemanden suchen… Ich werde dich begleiten, Roan. Irgendwer muss ja auf dich aufpassen…“ Er klopfte seinem Freund lachend auf die Schulter. Roan grinste erfreut. „Ich hatte fest mit dir gerechnet!“, sagte er und blickte dann Nalee an. „Werdet ihr uns auch begleiten?“ „Ja, das wäre meine nächste Bedingung gewesen…“, erwiderte sie, „Ich hoffe doch, dass ihr nichts dagegen habt?“ Ihr keckes Lächeln und die hübschen Augen verzauberten Roan erneut. Sein Blick wanderte zu Varruk, dieser nickte. „Keinesfalls…“, antwortete Roan, nun ebenfalls lächelnd, „Ich denke, wir sollten uns vorerst nach Illium begeben. Ich möchte ihre Schwester finden, Nalee… Vielleicht kann sie uns helfen, einige der Projekt-Söldner ausfindig zu machen.“ Die Asari nickte. „Das können wir tun. Ich würde vorschlagen, dass ihr eure Sachen zusammenpackt und wir uns morgen früh um 8 Uhr in Andockbucht B39 treffen. Ich habe noch etwas zu erledigen...“ Die beiden Männer nickten. „Dann ist vorerst alles besprochen?“ „Ja…“, sagte sie Asari, trat einen Schritt auf Roan zu und reichte ihm die Hand, „Ich freue mich darauf, mit ihnen zu arbeiten…“ Roan ergriff sie und entgegnete: „Ganz meinerseits…“ Sein Herz schlug etwas schneller, als er ihr in die Augen sah, doch seine Gefühle wurden unterbrochen. „Dann stellt sich nur noch eine Frage…“, sagte Varruk etwas lauter als gewöhnlich, „Was machen wir mit unserem Kumpel von der Allianz hier?“ Der Turianer zog seine Pistole und richtete sie auf Yuri, welcher die ganze Zeit über zurückhaltend in seinem Sessel gesessen hatte. Die Asari blickte mit ausdrucksloser Miene von einem zum anderen. Roan streckte seine Hand aus, um Varruk zurückzuhalten. „Hey, ganz ruhig… Wir haben uns darauf geeinigt, dass er dabei sein darf!“ „Ja, aber da war uns noch nicht klar, dass er Details darüber erfahren würde, wer wir sind und was wir gemacht haben…“, grollte Varruk, „Spätestens jetzt würde ein Blick auf die Fahndungsliste genügen, damit er morgen mit seiner versammelten Truppe an den Andockbuchten auf uns wartet, um uns zu verhaften. Er hat unsere Namen und weiß um das Söldner-Projekt. Er braucht nur noch eins und eins zusammenzählen…“ „Dann hätte er uns bereits in Gewahrsam nehmen können!“ Varruk lachte bellend. „Allein? Gegen zwei Biotiker und einen Turianer? Ich wette mit dir, er hat bloß gehofft, hier lebend rauszukommen, um Verstärkung zu holen!“ Roans Blick wurde verzweifelt. Er mochte Yuri, auch wenn er für die Truppe gefährlich war. Ihn zu töten würde ihm sehr schwer fallen. Er besann sich auf die letzte Möglichkeit, die ihm blieb, trat vor Varruk und begann langsam zu sprechen: „Yuri… Ich möchte dich nicht umbringen, aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst. Du hast an dieser Stelle drei Optionen: Entweder ergibst du dich und verbleibst bis zu unserer Abreise in unserem Gewahrsam, du leistest Widerstand und versuchst dich uns zu stellen und aus einem verriegelten Apartment zu entkommen oder…“ Er zögerte, doch er wollte verhindern, dass Varruk den Abzug durchdrückte. „Oder du schließt dich uns an…“ Roan blickte Yuri ernst an, der Turianer schnaufte grimmig und die Asari schwieg. Yuris Antwort würde entscheiden, wie dieses Abenteuer weitergehen würde…

    Tag 6, 13:53

  5. #15
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Tag 6, 13:20 Uhr

    Die Asari schien sympathisch, doch für seinen Geschmack setzte sie etwas zu sehr auf ihre Reize. Yuri befürchtete schon man würde erneut vom Thema ablenken. Doch dem war nicht so. Endlich gab es Antworten und endlich erfuhr er alles was er wissen wollte. Ein riesiger Haufen Informationen auf einmal.
    Den Großteil der Zeit starrte er in die Mitte des Tisches und hörte gebannt zu. Es wurde so viel erklärt dass er befürchtete sich nicht alles merken zu können, doch gegen Ende ergab fast alles einen Sinn. WIRKLICH ALLES. Man konnte förmlich sehen wie es bei ihm klickte. Vor seinem inneren Auge tauchten Akten und Dossiers auf. Akten von Roan Dell und Varruk Kalerius. Verdammt! Wo bin ich hier nur wieder hineingeraten?! Die beiden durften Laut offiziellen Angaben nicht einmal auf freiem Fuß sein. Er erinnerte sich an einen dicken roten Stempel auf den Dossiers: NICHT REHABILITIERT Auf der Basis hatte man von dem Vorfall gehört. Die Allianz lässt nicht einfach Sträflinge als Söldner zu ohne zu überwachen ob alles glatt läuft.
    Fieberhaft grübelte er darüber was er jetzt machen sollte. Wenn ich schnell genug bin kann ich Roan ein's rüberbraten, Varruk eine Kugel in's Bein verpassen und dann die Asari in Schach halten.. Doch eher er sich versah blickte er bereits in die Mündung einer Pistole. Sicher war, Kalerius würde abdrücken wenn es sein müsste. Dem Turianer wurde die Situation anscheinend als erstem bewusst. Zu Yuri's Glück wollte ihn nicht jeder gleich tot sehen.
    Roan gab ihm folgende Optionen: "Entweder ergibst du dich und verbleibst bis zu unserer Abreise in unserem Gewahrsam, du leistest Widerstand und versuchst dich uns zu stellen und aus einem verriegelten Apartment zu entkommen oder… oder du schließt dich uns an…“
    Yuri's Blick wurde düster und er spannte den Unterkiefer an. Das Gefühl einer vorgehaltenen Pistole, es war fast so als würde ihn das Projektil jetzt schon durchbohren. Eine Zeit lang überlegte er ob er versuchen sollte Varruk zu entwaffnen.. Lieber nicht.. Seine Augen schweiften über die Asari und blieben bei Roan hängen.
    Er stand langsam auf und hob sachte die Hände um zu signalisieren dass er nichts versuchen würde.
    "Ergeben werd' ich mich bestimmt nicht", meinte er ruhig zu Roan:" aber ihr habt recht, Widerstand leisten wäre in Anbetracht der Umstände wohl nicht sonderlich klug." Seine Hände zitterten leicht da er viel Zorn zurückhalten musste. "Aber ist es auch klug die Waffe auf einen Allianzsoldaten zu richten?" Er grinste böse. "Wie stellt ihr euch das vor? Ich gehe zu meinem Leutnant und lass' mich mal eben so für unabsehbare Zeit beurlauben..?!" Einige Momente war es ruhig. Niemand wusste etwas zu sagen. Yuri beschloss sie noch ein wenig mehr herauszufordern.
    "Außerdem hab ich's sowieso nicht so mit Vorgesetzten. Und dich kenn' ich nicht mal richtig. Wer sagt mir dass du uns nicht in den Tod führst wenn ich bei meinen Vorgesetzten schon den Kopf schütteln muss?" Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

    Tag 6, 14:06 Uhr

  6. #16
    ME FRPG only Avatar von Roan Dell
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    Tag 6, 14:06 Uhr

    "Wer sagt mir, dass du uns nicht in den Tod führst, wenn ich bei meinen Vorgesetzten schon den Kopf schütteln muss?" Yuris Frage ließ Wut in Roan hochkochen. Er bemühte sich ernsthaft darum, ihn am Leben zu lassen, doch der andere Mann begegnete ihn mit blankem Spott. Roans Mundwinkel verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. Er merkte, wie sein Ärger seine Wahrnehmung dämpfte. "Niemand...", sagte er bissig und schlug zu. Seine Faust schnellte ohne eine Vorwarnung in Richtung von Yuris Gesicht. Der Zorn vernebelte sein Sichtfeld mit roten Schlieren. Er wusste nicht, ob er getroffen hatte, doch sein Gegenüber taumelte ein paar Schritte zurück. Diese Gelegenheit nutze Varruk, um sich auf Yuri zu stürzen. Als Roans Sinne wieder klärten, umklammerten der Turianer Yuri mit seinem eisernen Griff. Nalee hatte eine Pistole gezogen und sie auf die Brust des Allianzsoldaten gerichtet, ihr Blick ruhte jedoch fragend auf Roan. Dieser knackte mit den Fingerknöcheln, lockerte kurz seine Nackenmuskulatur und trat dann mit verschränkten Armen vor Yuri. "Du wirst kooperieren...", grollte Roan düster und blickte dem anderen Mann drohend in die Augen, "Wir werden dich in Gewahrsam behalten, bis wir Omega verlassen haben. Ob wir dich danach auf Illium absetzen oder zur Luftschleuse rauspusten, entscheiden wir auf dem Weg... Möglicherweise überdenkst du deine Einstellung bezüglich dieser Mission noch einmal..." Er wandte sich an Nalee: "Gehören Handschellen zur Ausrüstung in diesem Apartment?" Die Asari nickte nur und holte ein Paar aus dem Regal neben der Tür. "Schockgeneratoren, wenn er sich zu sehr wehrt, bekommt er einen Stromstoß ab. Nicht genug um ihn zu betäuben, aber genug, damit er es nicht allzu häufig ausprobiert.", sagte sie und reichte die Handschellen Roan, welcher sie Yuri ein wenig missmutig anlegte. Stromschläge gehörten nicht zu seinen bevorzugten Methoden, aber in Anbetracht der Umstände blieb ihm wohl kaum eine andere Wahl. Nachdem er fertig war, nickte er Varruk zu, welcher den Yuri in Richtung Ausgang stieß. Der Allianzsoldat warf Roan einen verächtlichen Blick zu. Er seufzte und wandte sich erneut an Nalee: "Wir werden die nötigen Vorbereitungen treffen und morgen um 0800 in Andockbucht B39 zu euch stoßen..." Nalee lächelte. "So soll es sein!", antwortete sie mit einem knappen Nicken und geleitete die Männer aus dem Versteck hinaus...

    Schweigend saßen die drei Männer im Wohnbereich des kleinen, schmutzigen Apartments, welches Roan und Varruk gemietet hatten. Roan blätterte gedankenverloren in einer Ausgabe des Fornax und behielt Yuri, während Varruk schlief. Es war nun einige Stunden her, dass sie von der Begegnung mit der Asari zurückgekehrt waren. Wie durch ein Wunder wurden sie auf dem Weg nicht aufgehalten, obwohl sie einen "gefesselten" Gefangenen eskortiert hatten. Varruk hatte gute Arbeit dabei geleistet, einen möglichst unauffälligen Weg zu wählen. Einzig eine Gruppe Batarianer und ein Vorcha war ihnen begegnet, doch keiner von ihnen scherte sich um die Angelegenheiten der drei Männer. Mittlerweile war es mitten in der Nacht und Varruk hatte sich mit Roan darauf geeinigt, abwechselnd Wache zu halten, was sich bis jetzt jedoch nicht als nötig herausgestellt hatte. Yuri rührte sich seit Stunden nicht und starrte finster gegen die Wand, was nur selten durch ein Blinzeln, außer seinem leisen Atem sein einzige Lebenszeichen unterbrochen wurde. Es hatte nicht lange gedauert, ihre Sachen zu packen. Schließlich hatten sie nicht viel... Varruk hatte innerhalb weniger Minuten sein Gewehr gewartet und die verbleibenden Lebensmittel sowie die Auswahl an Plüschtieren (welche in Roans Augen noch immer einen grotesken Gegensatz zu der Härte des Turianers darstellten) in einer Tasche verstaut, während Roan seine Rüstung und Waffen neben der Tür aufgestapelt hatte. Im Gegensatz zu Varruk, welcher seine Panzerung fast immer trug, konnte Roan in seiner nicht schlafen. Die restliche Ausrüstung lagerte in seinem Tornister und den Gürteltaschen ihrer Rüstungen. Im Nachhinein war er dankbar, keine verwertbaren Gegenstände im Shuttle der Blue Suns zurückgelassen zu haben. Sie brauchten alles, was sie bekommen konnten. Ein schrilles Fiepen ließ Roan zusammenfahren und riss ihn aus seinen Gedanken, als sein Universalwerkzeug das Ende seiner Wache verkündete. Varruk hatte sich bereits aufgerichtet und blickte zu ihm hinüber. "Schichtwechsel!" Der Turianer stand auf und griff sich einen Energieriegel aus seiner Tasche, bevor er es sich auf einem der Stühle bequem machte und sich das Fornax-Magazin griff. "Ich darf doch?", fragte er spöttisch. Roan grinste nur und schlenderte zum Bett hinüber. Er ließ sich auf die harte Matratze fallen. Die wenigen Stunden Schlaf, die er noch hatte, würde er auskosten. Seine Gedanken kamen zur Ruhe, sein Atem verlangsamte sich. Dann übermannte ihn Schwärze...

    Der gleiche schrille Ton, welcher vor einigen Stunden auch Varruk geweckt hatte, beendete Roans Nachtruhe. Er fühlte sich erstaunlich ausgeruht und setzte sich sofort auf, um durch den Raum zu blicken. Varruk war lässig damit beschäftigt, Roans Waffen durchzuchecken und Kalibrierungen vorzunehmen, während Yuri leicht desorientiert von ihm zu Roan blickte. Offensichtlich war auch er eingeschlafen. Roan stand auf und betrat das kleine Badezimmer, um sich kurz etwas frisch zu machen. Als er in den Spiegel blickte, verblüffte ihn der Anblick seines mittlerweile recht ausgemergelten Gesichts. Es wurde Zeit, dass sie Omega verließen. Als er in den Wohnbereich zurückkehrte, hatte Varruk seine Arbeit beendet und bereitete Alles auf ihren Aufbruch vor. Roan schritt zu seiner Rüstung hinüber. Die mattschwarzen Panzerplatten mit den silbernen Verzierungen des Renegatenprojektes bildeten, wie schon jene bei der Alllianz, die schwere Verteidigerrüstung eines Frontkämpfers. Sie hatte nur eine Aufgabe: Dem Beschuss so lange standzuhalten, bis Roan die Distanz zu seinen Feinden überbrückt hatte. Bis jetzt hatte sie hierbei gute Dienste geleistet. Routiniert begann er, die Platten anzulegen und alle Systeme auf ihre Einsatzbereitschaft zu prüfen. Als er schlussendlich den Helm in den Händen hielt und in das tiefschwarze Visier blickte, entschloss er sich, diesen trotz seiner eigentlichen Abneigung für diesen Einsatz zu tragen um Platz im Tornister zu sparen. Abschließend holsterte er noch M-300 Claymore und sein M-76 Revenant. Als er sich umdrehte stand Varruk bereits bereit im Raum, Yuri am Oberarm gepackt und mit der Tasche voller Lebensmittel auf dem Rücken. "Ich war selten so bepackt... Ihr Menschen habt doch ein Tier für so etwas... Einen Esel?", sagte Varruk ironisch und erntete ein Lachen von seinem Gefährten. "Wollen wir hoffen, dass wir in naher Zukunft weniger schleppen müssen!" Die beiden kontrollierten noch einmal alle Fenster, Türen und Schränke, bevor sie das Apartment verließen. Sie hatten dem Besitzer eine Nachricht hinterlassen, doch vermutlich wusste dieser durch Nelaa sowieso bereits Bescheid...

    Die Andockbuchten der Slums waren ein reges durcheinander, auch zu solch recht früher Stunde. In einer Galaxis jedoch, wo jede Spezies ihre eigene Vorstellung von Zeit hatte, war dies weniger verwunderlich, als es auf den ersten Blick schien. Die Gruppe drängte sich möglichst unauffällig in Richtung Andockbucht B39, konnte einigen skeptischen Blicken aufgrund der Tatsache, dass einer der Männer Handschellen trug, nicht entgehen. Schließlich gelangten sie jedoch durch mehrere Gänge in eine mittelgroße Hangarbucht, in welcher ein alter Transporter stand. Das Schiff wirkte dynamisch und besaß kraftvolle Linien, war jedoch zu groß für eine Yacht und zu klein für einen Frachter. Die Triebwerke nahmen einen großen Teil des sichtbaren Bereiches ein und an den Seiten waren einige Frachtmodule angebracht, an deren Unter- und Oberseite nachträglich einige Jägerabwehrkanonen angebracht wurden, welche jedoch nur wenig Feuerkraft gegen größere Angreifer bieten würden. Viele der Teile sahen aus, als ob sie bereits mehrfach ersetzt worden wären. Dennoch machte das Schiff auf Roan keinen instabilen Eindruck, im Gegenteil. Es wirkte mehr wie ein gestählter Veteran, dessen Narben und Prothesen von seinen zahlreichen Einsätzen zeugten. "Gefällt sie euch?", fragte eine Stimme hinter ihnen, welche Roan als die von Nalee K'zera identifizierte. Er drehte sich um und erblickte die Asari in voller Kampfmontur, den Bogen auf dem Rücken befestigt, Pfeile in diversen Köchern auf dem Rücken und an den Oberschenkeln verstaut, sowie mit einer gehalfterten Pistole ausgerüstet. "Definitiv...", antwortete er, seine Stimme durch die Filter des Helms bedrohlich verzerrt. Nalee lächelte dennoch. "Die Sternenschweif... Sie hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, doch sie wird uns gute Dienste leisten... Kommt mit!" Die Gruppe schritt auf das Schiff zu. Von nahem betrachtet wirkte es noch ein Stück größer und bulliger, jedoch war es noch immer ein geschmeidiges Schiff. Als sie sich der Einstiegsrampe näherten fuhr diese mit einem hydraulischen Zischen herunter. Die Asari wandte sich noch einmal um: "Seid ih-..." Doch bevor sie ihren Satz vollständig beginnen konnte, ertönten am Eingan der Andockbucht plötzlich Rufe und das Klappern schwerer Stiefel auf metallenem Boden. "Was zur Hölle?", fragte Varruk, als ein Trupp gepanzerter Allianzmarines in die Bucht stürmte und das Feuer eröffnete. Roan und die anderen suchten Deckung hinter einer Landestütze. "Hier spricht die Allianz!", ertönte es von der anderen Seite der Bucht, "Ergebt euch und lasst die Geisel frei, dann werden wir das feuer einstellen!" Roan biss sich auf die Lippe. Er hatte so etwas befürchtet. Doch eine Kapitulation kam nicht in Frage. "Nalee, nimm Yuri und fahr die Triebwerke hoch! Varruk und ich kümmern uns um die Gesellschaft..." Die Asari nickte und eilte in der Deckung des Schiffes auf die Laderampe zu, Yuri in einem biotisch verstärkten Griff gepackt. Roan warf einen Blick zu Varruk. "Wie in den guten alten Zeiten?", fragte er grinsend und griff das M-76 Revenant von seinem Rücken. "Wie in den guten alten Zeiten!", bestätigte Varruk, welcher bereits sein Präzisionsgewehr in den Händen hielt. "An die Allianz, hier spricht Roan Dell! Wir werden nicht kapitulieren!", rief Roan und bedeutete Varruk, das Feuer zu eröffnen. Gemeinsam begannen sie, den Marines Projektil-Salven entgegen zu feuern...

    Tag 7, 08:07 Uhr

  7. #17
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Tag 6, 14:06 Uhr

    Yuri konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Offenbar hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn sein Gegenüber schien gerade haufenweise Adrenalin in sich auszuschütten. Kurz blickte er in die bis zum Anschlag geweiteten Pupillen von Roan, "Niemand...", dann wurde es kurz schwarz. Im Bruchteil einer Sekunde hatte es Yuri's Kopf um fast 90 Grad nach rechts verdreht. Schmerz folgte erst später. Er war etwas zurück getaumelt und versuchte nun den nächsten Angriff so gut wie möglich zu widerstehen. Wehren würde er sich nicht. Nicht wenn er Kugeln in Kopf oder Lunge vermeiden wollte. Denn Varruk hatte zwar Yuri festgehalten, und somit die Situation etwas entschärft, aber Nalee richtete nun wieder eine Waffe auf Yuri.

    "Du wirst kooperieren..", grollte Roan ihn an. Seine Augen machten einen normaleren Eindruck als zuvor. "Wir werden dich in Gewahrsam behalten, bis wir Omega verlassen haben. Ob wir dich danach auf Illium absetzen oder zur Luftschleuse rauspusten, entscheiden wir auf dem Weg... Möglicherweise überdenkst du deine Einstellung bezüglich dieser Mission noch einmal..." ~Wie stellt sich der Vollidiot das vor?!~ ärgerte Yuri sich. Seiner Miene war deutlich Trotz und Abscheu abzusehen. Zu allem Übel wurden ihm nun "Handschellen mit eingebauter Bestrafungsfunktion" angelegt. ~Wer baut sowas?!~ Sie gingen also wirklich soweit und nahmen einen Allianzsoldaten als Geisel. ~Meine Jungs werden euch so dermaßen in den Arsch treten~ Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, beschloss er zu kooperieren bis sich die Umstände zu seinem Gunsten wenden würden.

    Auf den Straßen, unterwegs zum Unterschlupf der beiden Söldner, war dies noch nicht der Fall. Die Beiden waren noch viel zu angespannt und vorsichtig. Auf die Hilfe der einen Gruppe Passanten war hier kein Verlass. ~Nicht bei einem Menschen~ Außerdem waren Leichen in Omegas Gassen keine Seltenheit. Man würde ihn einfach exekutieren wenn er zu viele faxen machen würde..
    Später in besagter Bruchbude von Motel herrschte unangenehme Ruhe. Roan und Varruk hielten abwechselnd Wache während der Andere schlief. Yuri hatte den Raum kurze Zeit nach betreten bereits vollständig gemustert. Auch hier standen die Möglichkeiten schlecht. Nachdem man ihn sein Universalgerät, Waffe und fast alle nützlichen Gegestände abgenommen hatte, bestand seine einzige Chance darin dass seine Bewacher dumm genugen warem gleichzeitig einzuschlafen. Er selbst sitzte, mit Handschellen geffesselt, in einer Ecke des Raumes und blickte stur gegen die Wand. In unregelmäßigen Abständen nickte er ein, wachte aber jedesmal wieder auf. Und so verbrachte er einen Großteil der Nacht, sitzend und wartend..
    Ein paar Stunden später als er zum wiederholten Male die Augen öffnete witterte er seine Chance. Roan schlief gerade ziemlich tief und Varruk war mit dem Reinigen von Waffen beschäftigt. Ein Hobby dem viele Turianer mit Begeisterung nachgingen. Er brauchte nur einige Momente der Unachtsamkeit und beschloss es zu riskieren. Man hatte Yuri alles abgenommen was er bei sich trug. Ausgenommen seiner Kleidung und gnädiger Weise seiner Jacke, ohne die es ziemlich kalt geworden wäre. Er konnte die Mimik des Turianer nicht deuten aber seiner Haltung nach zu Urteilen war er ziemlich müde geworden. Versucht sich so zu positionieren um den anderen die Einsicht auf das was er vor hatte zu verwehren, schloss er die Augen und bewegte sich etwas komisch, als würde er schlafen. Sanft zog er aus seinem Ärmel einen Stift und einen Fetzen Papier aus einem eingenähten Fach, Varruk immer aus den Augenwinkeln beobachtend. Ganz langsam, so dass es aussah als würde er nur atmen, schreib er in Übergröße "B39" darauf. Anschließend wickelte er das Stück Papier um den Stift und ließ diesen in seinem Hosenbund verschwinden. ~Geschafft!~ Als er seine Augen wieder öffnete stellte er fest, dass er zwar Varruk überlistet hatte aber Roan aber völlig außer Acht ließ. Denn dieser schaute nun hellwach zu ihm herüber. Zu Yuri's Überraschung richtete er sich aber auf und verließ den Raum in Richtung Badezimmer. ~Puh...ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen~ Als Roan zurückkam wurde ausgecheckt..

    An den Andockbuchten war teilweise so viel los, dass Yuri überlegte sich hier nicht einfach loszureißen und in der Menge zu verschwinden. Aber er beschloss an seinem Plan festzuhalten. Ob funktionieren würde oder nicht war reine Glückssache. Weglaufen konnte er später immernoch. Die alte Sporthalle kam immer näher und der Soldat bemühte sich sie im Blick zu behalten. Dies machte er ziemlich lange. Als das alte Gebäude nun am nächsten war sah er es. Eine Art Blitzen wie als würde etwas Licht reflektieren, ganz oben bei den abgedunkelten Fenstern. Er schluckte leicht und ließ dann unauffällig etwas fallen. Das Blitzen war noch kurze Zeit zu sehen ehe sie wieder in der Menge verschwunden waren.

    Sie näherten sich dem Schiff dass sie von hier weg bringen sollte und vertrödelten zum Glück noch eine Menge Zeit damit "die Sternenschweif" zu bewundern. Gerade als sie an Bord gehen wollten wurde die Andockbucht von einem Einsatztrupp der Allianz gestürmt. ~Gerade noch rechtzeitig~ grinste Yuri im ersten Moment. Seine Freude verflog allerdings als ihm klar wurde dass die Kugeln keinen Unterschied machten. Die Marines gingen überraschend aggressiv vor und ging an strategischen Positionen um den Vogel in Stellung. Er entging nur knapp einem Kopftreffer, so dass er von selbst mit den Anderen Deckung suchte. Wut koch in ihm hoch als ihm Projektile um die Ohren flogen. Diese Typen müssten doch eigentlich zielen können! Plötzlich fühlte er sich bei Roan, Varruk und Nalee gar nicht mal so unwohl. ~Stockholm-Syndrom lässt grüßen~ dachte er sich, doch war es ihm mehr als egal. Der Selbsterhaltungstrieb kam hoch. "Hier spricht die Allianz!", ertönte es von der anderen Seite der Bucht, "Ergebt euch und lasst die Geisel frei, dann werden wir das Feuer einstellen!" ~Ach wirklich?~ ärgerte er sich. Der Gefesselte wusste dass Roan jetzt nicht einfach die Waffen niederlegen würde. "Nalee, nimm Yuri und fahr die Triebwerke hoch! Varruk und ich kümmern uns um die Gesellschaft...", brüllte er in einem Befehlston. Die Asari hätte ihn nicht einmal hinter sich her ziehen müssen. Er wäre selbstständig mitgekommen. Außerdem hätte er so seinen Kopf besser unten halten können. Im Schiff angekommen konnte man hören wie Varruk und Roan dass Feuer eröffneten. Yuri verzog das Gesicht, dass hatte einen bitteren Beigeschmack. Die Pilotin beeilte sich das Schiff startklar zu machen, während er an der Luke nach den anderen spähte..

    Tag 7, 08:09 Uhr
    Geändert von Kai "Yuri" Luz (10.12.2013 um 16:28 Uhr)

  8. #18
    ME FRPG only Avatar von Roan Dell
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    Tag 7, 08:08 Uhr

    Vielleicht war er etwas überschwänglich gewesen, als er aus seiner Deckung stürmte und das Feuer eröffnete, vielleicht hatte er auch einfach vergessen, wie gut die Jungs seiner "ehemaligen Firma", wie er die Allianz gerne nannte, schießen konnten oder vielleicht auch nur, wie schlecht er selber darin war, vor allem mit einem leichten Maschinengewehr. Welcher Punkt auch immer davon zutraf, war jedoch nicht wirklich relevant, Roan steckte in Schwierigkeiten. Nachdem seine erste Salve noch Wirkung zeigte und die Marines in Deckung gehen ließ, erwiderten diese präzise das Feuer. Roans Barriere hielt zwei Projektile auf, ein drittes überlud sie jedoch und bohrte sich in seinen Schulterpanzer. Zu seinem Glück war eine Verteidiger-Rüstung massiv genug, um die Kugel aufzuhalten, dennoch hechtete er schnaufend hinter einen Stapel Container. Mist!, fluchte Roan gedanklich und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Für den Moment war er sicher, jedoch erschlossen sich ihm schnell mehrere Probleme: Sollte ein Allianz-Marine seine Position wechseln, um ihnen in die Flanke zu fallen, saß er temporär ohne Barriere auf dem Präsentierteller. Des Weiteren hatte er mit seiner Aktion einen unpraktischen Abstand zwischen sich und das Schiff sowie Varruk gebracht. Sobald die Triebwerke hochgefahren waren, würde er durch den Kugelhagel zur Luke sprinten müssen. Großartig, Roan, du bist so ein Held..., rügte er sich. Seine Hand tastete nach der Schrotflinte an seinem Gürtel, er verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Nahkampf wäre das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Nicht nur, dass er seine Deckung aufgeben müsste, er würde auch einen Blutrausch riskieren. Manchmal glaubte Roan, er sei gar nicht so verrückt, wie ihm die Psychiater immer gesagt hatten. Er hatte definitiv ein Problem, jedoch war er sich dessen wohl bewusst und versuchte, Wutausbrüche nicht zu provozieren. Ein "böser Irrer" sah in seinen Augen irgendwie anders aus, allerdings trugen sowohl seine Implantate und Medikamente, als auch der Einfluss durch Varruk ihren Teil dazu bei. Dieser legte gerade erneut an und überlud den Schild eines Angreifers, worauf sich dieser wieder hinter die Kiste zurückfallen ließ, über welche er gespäht hatte. "Versuch, keinen von ihnen zu töten!", rief Roan ihm über seinen Helm-Kommunikator zu, "Wir müssen uns nicht noch mehr Ärger einhandeln, als unbedingt notwendig!". Der Turianer lachte. "Hätte ich wirklich einen von ihnen töten wollen, lägen mindestens vier von ihnen bereits blutend am Boden. Die Kerle schießen gut, aber sind zu unvorsichtig...", antwortete er. Roan schielte zu den Triebwerken. Sie hatten bereits angefangen, etwas zwischen einem Grummeln und einem Heulen auszustoßen und begannen, blau zu glimmen. Er hoffte, dass dies ein gutes Zeichen dafür war, dass sie bald abheben konnten. Aber wirklich Ahnung von Raumschiff-Schnellstartprozeduren hatte Roan nicht. Seine Barriere hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgeladen, also wagte er es, über die Container zu spähen und eine Reihe Projektile auf die Marines abzugeben, welche ihm am nächsten waren. Die Antwort kam prompt und Roan zog seinen Kopf wieder hinter seine Deckung zurück. Wie lange dauert das denn?!?, fragte er sich langsam ungeduldig. Als wären seine Gedanken gehört worden, ertönte Nalees Stimme in seinem Helm: "Wir sind soweit! Beeilt euch...". In einer anderen Situation hätte sich Roan über diese Formulierung aufgeregt, warteten Varruk und er doch bereits eine ganze Weile im Hagel der Allianz-Projektile. Nun jedoch wollte er nur hier weg. "Du zuerst, ich gebe dir Deckung!", rief er Varruk zu und bedeutete ihm, sich zur Laderampe zurückzuziehen. Der Turianer nickte und lief feuernd rückwärts. Roan selbst sammelte seine Kraft, um eine biotische Schockwelle durch die Andockbucht zu jagen. Marines wurden zu Boden und durch die Luft geschleudert. Die allgemeine Verwirrung reichte aus, damit Varruk die Laderampe erreichen und Roan die restlichen Allianz-Soldaten mit Unterdrückungsfeuer zurück in Deckung treiben konnte. Zeit, selbst die Beine in die Hand zu nehmen. Roan rannte ohne weiter zu zögern los, vorbei an mehreren Containern. Irgendetwas stimmt nicht…, schoss es ihm durch den Kopf. Seine Beine fühlten sich matt an, sein Körper ausgezehrt. Er hatte zu spät erkannt, dass der biotische Kraftaufwand hatte seinem bereits von der Flucht der letzten Tage ausgezehrten Körper den Rest ggeeben hatte. Dennoch mobilisierte Roan seine letzten Kräfte, um die letzten Meter bis zur Laderampe zu überbrücken. Doch eine höhere Macht war gegen ihn, seine Beine sackten weg und er stürzte zwei Meter vor der Rampe schnaufend auf den Boden. Er bemühte sich, sich aufzurappeln, vergeblich. Ein Schuss schlug neben ihm in den Boden. Er bot ein perfektes Ziel. In diesem Moment zischte etwas über seinen Kopf hinweg, in Richtung der Allianz-Marines. Roans Kopf zuckte nach oben, als ein weiteres Zischen ertönte und er sah einen orange-glühenden Pfeil an ihm vorbeischnellen, gefolgt von einem dumpfen Schrei vom anderen Ende der Andockbucht. Auf der Laderampe stand die Nalee, den Bogen in der linken Hand, bereits einen weiteren Pfeil auf der Sehne. Varruk eilte an ihr vorbei, um Roan aufzuhelfen. „Komm schon, Kumpel!“, zischte der Turianer und half ihm auf die Beine. Gemeinsam überquerten sie die letzten Meter zur Rampe und liefen sie hinauf. Die Asari stand noch einen Moment zielend in der Luke, dann ließ sie die Sehne langsam in ihre Ausgangposition zurückgleiten, der Pfeil löste sich auf. Geschmeidig trat sie einen Schritt nach hinten und aktivierte die Rampensteuerung. Mit einem Zischen schloss sich das schwere Metall und Nalee eilte ins Cockpit. Um Roan verschwamm langsam die Welt. Er merkte nur noch, wie Varruk ihn in einen Sitz hievte, dann wurde es schwarz…

    „Roan? Roan! Verdammter Kerl, wach auf!“. Dumpf drang die Stimme Varruks in seinen Schädel. Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch seine Lider waren schwer wie Blei. Wie aus dem Nichts hörte er ein Klatschen, sein Kopf wurde ruckartig zur Seite gerissen und seine Augen öffneten sich schlagartig, dann verspürte er einen unangenehmen Schmerz auf seiner rechten Wange. Ein anklagendes Schnaufen entwich seiner Brust, als er den Kopf in Richtung des Turianers wandte, welcher ihn leicht spöttisch angrinste. „Geht’s noch?“, fragte Roan missmutig. „Wird Zeit, dass du endlich aufwachst!“, lachte Varruk, „Du hast den gesamten Flug bis zum nächsten Massenportal verpennt…“. So schlimm war es also?, dachte Roan verbittert und blickte aus dem Fenster des Cockpits, in welchem er sich befand. Dem Ausblick nach zu urteilen befanden sie sich bereits auf dem Weg nach Illium, das bläuliche Leuchten der Schlieren einer ÜLG-Reise war ein vertrauter Anblick. Seine Gedanken huschten zu Yuri. „Wie geht es unserem unfreiwilligen Passagier?“, fragte er Varruk. „Gut, wir haben ihn in einer der Kabinen einquartiert… Natürlich mit verschlossener Tür, man weiß nie, aber er hat aber keinen Widerstand mehr geleistet.“ Roan verarbeitete das gesagte kurz und antwortete dann: „Lass die Tür offen, ich denke, das hat er verdient. Auf dem Schiff kann er eh nirgendwo hin… Riegelt lieber die kritischen Systeme ab, in Ordnung?“ Varruk neigte den Kopf, als ob er mit sich ringen würde, Roans Bitte in die Tat umzusetzen. In diesem Moment grollte Roans Magen. Er realisierte erst jetzt, dass er einen unglaublichen Hunger hatte. Hinter ihm ertönte Nalees Stimme. „Du solltest etwas Essen…“, sagte die Asari lächelnd, ein Tablett mit einer großen Portion Essen in der Hand haltend, „Du hast es in deinem Zustand etwas übertrieben...“. Sie reichte ihm das Tablett, bevor sie sich setzte und an Varruk gewandt fortfuhr: „Ich habe euer Gespräch verfolgt. Es sollte kein Problem sein, dass sich euer Freund halbwegs frei auf dem Schiff bewegt. Entsperre die Tür zu seinem Zimmer mit dem Code 0-1-8-1-4-3 und sage ihm, wir gewähren ihm die Freiheiten, die er braucht und möchte…“ Der Turianer nickte und erhob sich, während Roan gebannt auf das Essen vor ihm starrte. Ihm lief beim Anblick das Wasser im Munde zusammen. Die Anzahl richtiger Mahlzeiten in den letzten Tagen ließ sich an fünf Fingern abzählen. Nach einem fragenden Blick an Nalee, welchen diese mit einem lächelnden Nicken quittierte, begann Roan kontrolliert, aber schnell zu essen...

    Tag 7, 9:00 Uhr

  9. #19
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Tag 7, 8:08 Uhr

    Gespannt beobachtete Yuri den Schusswechsel zwischen seinen Geiselnehmern und seinen Kameraden. Wobei sich die Fronten gerade zu verschwimmen begannen.
    Nicht allzu selten musste er den Kopf einziehen um etwaigen "Querschlägern" zu entgehen, sich fragend ob seine Leute überhaupt nach ihm Ausschau hielten.
    Auch bei seinem neuen potenziellem Gruppenführer hatte er gemischte Gefühle.
    Seiner Meinung nach stellte dieser einen ausgezeichneten Soldaten dar, allerdings keinen Offizier.
    Dell wusste wie man Ärsche tritt aber ihm fehlte es an taktischem Geschick. Er fragte sich ob vielleicht Roan's Wutausbrüche etwas damit zu tun haben könnten.
    ~Wobei.. was nicht ist kann noch werden. Er weiß was zu tun ist er muss nur noch lernen wie er es mit seinem Squad am besten umsetzt.~ Das war zumindest Yuri's Meinung.
    Ein hervorragendes Beispiel war die Tatsache dass er seine Kräfte in so kurzer Zeit verbraten hatte, dass er nun Tatsächlich 2 Meter vor seinem Gefangen zu Boden ging. Da er gefesselt war trat er Varruk einmal heftig gegen's "Schienbein". Dieser schaute gerade durch das Zielfernrohr seines Gewehrs und dachte zuerst der Gefangene wolle rebellieren. Eine ausgesprochen opportunistische aber auch schmackhafte Idee. Aber aus irgend einem Grund ließ er den Moment verstreichen..
    Ehe er sich versah hatte Varruk Roan herein und Nalee dass Schiff außerhalb der Reichweite einer konventionellen Schusswaffe gebracht.

    Tag 7, 8:13 Uhr

    Omega >>>> Illium

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