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Thema: Minenkomplex

  1. #1
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Standard Minenkomplex

    Minenkomplex
    Mine 81
    Tief oben im Asteroiden befinden sich teils noch funktionierende Minenkomplexe, die allerdings aufgrund der Kriminalität von Omega schon vor langer Zeit aufgegeben wurden. Heute treiben sich hauptsächlich wilde Vorcha und andere Plagegeister herum, die sich verirrt haben und keinen Weg zurück in die unteren, zivilsierten Bereiche finden, freiwillig in Isolation leben oder meistens einen Rückzugspunkt benötigten. Die stillgelegten Minenkomplexe sind deshalb ein beliebtes Ziel der Gangs, ob bekannt oder unbekannt, um in Ruhe ihre Machenschaften auszuhecken oder eine schwierige Phase zu überdauern. Aufgrund des – zu einem großen Teil - noch funktionsfähigen Ventilationssystems und den biotischen Barrieren sind viele Bereiche durchaus lebensfähig, auch wenn oftmals die eisige Kälte des Alls durch den Asteroiden zieht. Durch die ehemaligen Minenarbeiten – und die damit verbundene Ressourcenfreilegung – kam es in mehreren Minen zu Gasausbrüchen, die die Mannschaften töteten und die letzten verbliebenden Minen-Unternehmen schlussendlich endgültig von Omega trieben. Die grüne, karge, dunkle Landschaft ist besiedelt von etlichen Schiffwracks, Bohrmaschinen, abgenagten Leichen durch die Vorcha und einige wenige selbstständig funktionierende Lichtmasten, die einsam ihren Dienst verrichten. Die Gangs kümmern sich nicht um das was vor ihren Verstecken vor sich geht und reagieren deshalb meistens erst, wenn jemand zu nahe kommt. Die Vorcha hingegen sind stets auf der Suche nach Nahrung, trotz ihrer mangelnden Intelligenz wissen sie, dass sie hier im Vorteil sind.

    <<< Weiten der Galaxie: Shuttle Ax

    „Keine Sorge, du wirst fürstlich entlohnt werden“, witzelte Arseni, zog sich seine Maske über und verabschiedete sich mit einem Wink nach hinten zu Calix und einem lauten „Weidmannsheil!“, auch wenn er im selben Moment noch befürchtete, dass keiner der beiden Aliens es verstehen würde. Naja, er wünschte es sich auch hauptsächlich selbst. Er folgte Sooth, sprang ein wenig über die Platform aus dem Shuttle heraus. Steiniger Boden unter den Füßen, war schon etwas her. Zwischen all dem Metall unter den Füßen und der Schwerelosigkeit war einfacher Stein und Erde doch am angenehmsten. „Verreck mir einfach nicht“, kam es trocken von Sooth. Arseni lächelte, zumindest funktionierte die Übertragung über das Com. Das Gas schwebte dunkelgrün in der Luft, so zäh war es, so viel gab es davon. Er hatte vor ewiger Zeit über die Minenkomplexe gelesen, einen Artikel im Belverde. Fürchterlich klang es, es war noch übertrieben. Die Dunkelheit und das Trübsal schrien sich quer durch die Schächte und Hallen. Hier war es noch angenehm, aber Arseni schauderte es vor dem bedrückenden Anblick den Mine 83 abgab. Palaven Mining Association stand da, lange aufgeben – die Firma gab es auch gar nicht mehr, was Sooth ihm bestätigte als er nachfragte. Sie gingen ein paar Schritte, ein Skelett lag da, abgekaut und weiter vorne noch mehr. Vorcha waren hier, und er hoffte sie wären schon weitergeogen, hoffte, dass die Blue Suns sie vertrieben hätten. Die Ax erhob sich hinter ihnen, die Scheinwerfer leuchteten kurz auf die seicht flackernde Mine, die sich vor ihnen erhob. Arseni drehte sich um und gab Calix noch einen Abschiedsgruß, den jener wohl kaum sehen konnte, da die Ax sich schon wieder drehte und wegflog zu Mine 81, auch ihrem Ziel.
    „Na dann, ich hoffe mal, mein Kontakt hat recht und es gibt wirklich einen Weg da durch.“ Über Gewölbe und Schutt kraxelte er, die ein wenig den Eingang verdeckten. Er schulterte sein Gewehr und griff einen der zerstörten Metall-Balken und hievte ihn ein wenig zur Seite. Dadurch war der Eingang wesentlich leichter passierbar, Sooth folgte ihm, die Waffe hoch gestreckt und bereit auf alles zu feuern, was sich bewegen würde. Sie gingen am Schild der P.M.A. vorbei, das Tor selbst war verschlossen, Blutlachen rund herum die Arseni durch Sooths Taschenlampe am Gewehr erkannte, ließen nichts Gutes verheißen.
    „Ein anderer Weg wäre wohl doch besser gewesen, nicht?“, murmelte Arseni.

    „Zu spät“, erwiderte Sooth lakonisch und fügte kurz danach hinzu: „Okay, wir müssen nicht durch den Haupteingang. Ich bin mir sicher… weiter oben, hier…“ Er leuchtete über das Gewölbe und eigenartige Vegetation, Wurzeln die in der unwirtlichen Umwelt gediehen – nicht sehr, aber ein wenig. Die Errichtungen der Mine waren noch deutlich darunter zu erkennen, aber alles war hier aus Stein und Erde irgendwann, und ein Weg würde sich immer finden. „Wir können raufklettern, und dann weitersehen. Vielleicht sicherer als das Tor zu hacken.“ Stimmt, es wirkte auf Arseni als wäre die Mine arg unter Mitleidenschaft gerissen worden. Die Quartiere des Personals hier am Anfang sollten relativ typisch angelegt sein, vielleicht fand‘ man auch von dort oben ein guten Weg ins eigentliche Minengewölbe, wo einst die Ressourcen gefördert wurden. „Na dann, ich leuchte rauf und du kletterst empor?“ Arseni stimmte Sooths Vorschlag widerwillig vor, er ging nicht gerade zuerst, aber Sooth war derjenige, der wusste wie man gut schießt. Es war klüger, so konnte er schneller reagieren. Auf Arseni wäre wohl kaum Verlass gewesen.

    Die Kälte tat seinen Fingern beim Aufstieg nicht gut, es waren nur ein paar Meter, aber die streckten ihn an. In der Maske hörte er überdeutlich sein Atem, auf und ab, rein und raus. Er stellte sich etwas ungeschickt an, fand‘ aber immer wieder einen Vorsprung oder Einbuchtung im Gewölbe an der er sich festhalten konnte. Ein wenig über ihm war das Loch, eine Sprengung in der Wand, das Metall ragte heraus. Er hielt sich am Metall fest schlussendlich und zog sich hinauf.
    „Und, was siehst du?“ rief Sooth hinauf.
    „Moment“, Arseni holte sein Gewehr hervor, „Blutlachen, Schreibtische… okay.“ Er ging etwas näher. „Das sind sowohl Eclipse als auch Blue Suns Ausrüstungen. Aber nicht frisch, glaube ich. Vielleicht 1-2 Wochen alt?“ Das Dröhnen und Zischen der Ventile war mittlerweile deutlicher zu hören, sie waren quer durch die ganze Mine gebaut schien es. „Aber es geht weiter“, rief er hinunter als er die Tür entdeckte und langsam entgegenschritt, darauf bedacht auf keinen der Toten zu steigen. Hinten hörte er wie Sooth heraufkletterte, während er den Knopf zum Öffnen der Tür betätigte und das Licht des Sturmgewehrs den nächsten Raum enthüllte, aus dem Gas wie eine Giftwolke ihnen entgegen kam.

  2. #2
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    <-- Shuttle Ax
    Omega – Minenkomplex, Mine 81


    Felsbrocken tauchten auf und verschwanden wieder, als Calix langsam aber beständig auf sein Ziel zumarschierte, immer noch in tiefste grün durchzogene Dunkelheit gehüllt. Er hasste es wieder durch eine Mine stapfen zu müssen, zu viele Erinnerungen, die er am liebsten aus seinem Kopf gelöscht hätte. Doch es ging nicht. Links und rechts gingen kleinere Gänge ab, in denen wohl einst Arbeiter oder Maschinen geschuftet hatten. Gewaltsam zwang er sich nicht mehr an seine Zeit als Sklave zu denken und marschierte störrisch weiter.
    Denk an die Umgebung, beschreibe dir was du siehst, dachte er in dem Versuch sich von seinen Erinnerungen und von seinem aufsteigenden Gefühl der Platzangst abzulenken. Also gut. Der Gang ist ungefähr zehn Meter breit und 6 hoch. Hier liegen überall Felsen und Trümmer, sind wohl einmal aus der Decke rausgefallen, – sein flaues Gefühl im Magen nahm zu – aber der Gang wird nicht einstürzen, nein, er hält schon so lange und ein jämmerlicher Felsbrocken kann dir doch nichts ausmachen, du hast schon viel schlimmeres überstanden.

    Sein gedanklicher Monolog verebbte, als er plötzlich die Umrisse einer massigen Gestalt aus einem der Gänge treten, nein eher stark humpeln, sah.
    „Ax, wer oder was ist das?“ „Abgesehen von den ungenauen organischen Signalen 70 Meter voraus, zeigen die Scanner keine neuen Daten.“
    Sein Magen drehte sich um und er bekam schreckliche Angst, ohne erst mal zu wissen warum. Es war eine Gestalt, nur eine, die irgendwas auf einer Trage hinter sich herzog – hinter sich herzog… Sie kam ihm vertraut vor, so schrecklich vertraut…
    Nein, nein, nein, nein, nein, dachte Calix doch es half nichts, seine Angst nahm weiter zu. Mehrere andere, kleinere Gestalten traten aus demselben Schacht heraus und fingen an die große Gestalt zu verprügeln. Obwohl er noch nicht als zu nah an dem Geschehen dran war, konnte er jeden Schlag und jeden Tritt genau spüren. Alles fing an zu schmerzen. Grauen erfüllte Calix, als er langsam näher an das Geschehen herantrat. Er entsicherte seine Waffen, obwohl Ax ihm bestätigt hatte, dass niemand sonst da war, aber er konnte, er wollte seinen Verdacht nicht akzeptieren. Die Scanner mussten fehlerhaft sein, vielleicht lag es ja am Störsender, ja genau so musste es sein. Doch seine Angst verflog nicht.
    Er war nur noch wenige Meter entfernt, noch immer konnte er jeden einzelnen Tritt, jeden einzelnen Schlag mit einem Gewehrkolben spüren. Doch plötzlich lösten sich die Schläger auf, sie waren einfach nicht mehr da. Calix hielt inne. Ihm wurde eiskalt. Aufgelöst? Konnte nicht sein. Es war dunkel, sie konnten sich einfach schnell in die Dunkelheit verzogen haben. Doch obwohl er sich bemühte das zu glauben, er wusste, dass er falsch lag. Er wollte es sich nur nicht eingestehen. Calix trat näher an die Gestalt heran, er war nur noch wenige Meter entfernt, die Gestalt, anscheinend auch ein Elcor, lag bebend und schweratmend auf dem Felsboden. Sein ganzer Körper war überzogen von größeren und kleineren Narben. Der Elcor schaute zu Boden, dass Calix sein Gesicht nicht sehen konnte, doch das Gefühl des Wiedererkennens, des Vertrauten blieb.
    Calix fing aus für ihn unerklärlichen Gründen an zu zittern und näherte sich bebend vor Angst dem am Boden liegenden Elcor. Als Calix nur noch wenige Zentimeter von dem am Boden liegenden entfernt war sah dieser zu Calix auf.
    Calix wusste was kommen würde, auch wenn sein Verstand es noch nicht akzeptieren wollte, es überhaupt nicht wahrhaben wollte. Sein Gefühl hatte ihn noch nie betrogen.
    Er sah dem Elcor ins Gesicht, das so unglaublich vertraut war.

    Er sah sich selbst.

    Calix taumelte mit einem tonlosen Aufschrei zurück. Blinzelte. Der Elcor, besser er selbst, war immer noch da und schaute ihn mit unerträglichen Leid in den Augen an. Er atmete tief durch. Sein Herz raste. Langsam trat er wieder auf sich zu und kniff die Augen zusammen, um das am Boden liegende Selbst besser zu erkennen.

    Großer Fehler

    Das Zusammenkneifen der Augen löste die Gatlings aus, welche aufheulten und losschossen. Projektile fraßen sich in den Steinboden, in die Felswände. Steinbrocken explodierten, als sie durchsiebt wurden. Doch Calix nahm das alles gar nicht war. Er betrachtete nur sich selbst, wie er da geschlagen und gebrochen auf dem Boden lag. Kein einziges Projektil traf ihn, stattdessen wurde der Tunnel systematisch auseinandergenommen.

    Doch plötzlich war der am Boden liegende Calix nach einem Blinzeln verschwunden. Er war einfach nicht mehr da, weg, als hätte es ihn nie gegeben. Langsam ließ die kalte Hand der Angst von Calix ab. Er bemerkte erst jetzt, dass er gerade den Tunnel zerschoss, hektisch stellte er das Feuer ein. Er hoffte, dass die Söldner weiter im Tunnel das laute Heulen der Gatlings nicht gehört hatten, dass sie bereits in Kampfeshandlungen verwickelt waren und ihn einfach überhört hatten.

    Was war das gewesen? Warum hatte er sich selbst gesehen? Warum gerade jetzt?
    Fragen, die auf Calix einstürmten und auf die er keine Antwort hatte. Sein Verstand war von Chaos und Verwirrung durchzogen. So schlimm war es noch nie gewesen. Überhaupt hatte er schon lange gar nicht mehr an seine Vergangenheit gedacht. Er hatte sie einfach vergessen. Doch heute hatte es sich geändert. Seine Erinnerungen waren aus ihrem Gefängnis ausgebrochen und rächten sich nun stärker als je zuvor. Ich muss das beenden, dachte er, Ich muss endlich mit meiner Vergangenheit aufräumen. Lose Enden finden und zerstören. Er atmete tief durch. Er wurde ruhiger, jetzt da er einen Entschluss gefasst hatte. Nun konnte er endlich wieder klar denken und seine Gedanken auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren.

    Er machte sich wieder auf den Weg.

    Calix war nur wenige Meter gegangen, als Ax die Stille durchbrach: „Warnung! Die organischen Signale kommen näher. Sie sind noch immer sehr ungenau. Es wäre sicherer, wenn du dich auf einen Kampf vorbereitest.“ Calix lächelte innerlich grimmig. War ja klar. Warum musstest du auch in dem Tunnel rumballern?
    Doch es half nichts. Sie kamen näher, es waren viele, wenn nicht sogar alle und sie waren ausgeruht und auf einen harten Kampf vorbereitet. Dies würde nicht so einfach werden wie auf dem Träger.

    Grimmig stellte er sich mitten in den Tunnel und machte sich bereit. Er musste nicht lange warten. Sie kamen aus der Dunkelheit geschlittert, 22 bis an die Zähne bewaffnete Söldner, welche alle einen sehr professionellen Eindruck machten, wie sie sich sofort formierten, hinter Felsbrocken Schutz suchten und das Feuer auf ihn eröffneten. Das kann ja heiter werden, dachte Calix und eröffnete seinerseits das Feuer.

  3. #3
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Im nächsten Raum türmte sich das Chaos. Bürotische aus Metall, hell flackernde Terminals, zig Einschusslöcher an den Wänden; über allem thronte der Dunst des Gases, welches aus den oberen Rohren nach wie vor strömte. Niemand schien jemals die Maschinerie abgestellt zu haben, die lärmenden Industrieapparate waren in der Ferne zu hören. Unter der Maske war es teilweise schwer etwas klar zu erkennen, aber das Gas strömte augenblicklich heraus und legte sich sanft um Sooth und ihn, strömte heraus zusammen mit dem leichten Luftzug, der ihnen aus dem Raum entgegenpeitschte. Sooth war darauf bedacht Arseni nicht zu sehr zu blenden, als sich dieser umdrehte und sich zu den Leichen im ersten Zimmer herumdrehte.
    „Ganz schön viel, nicht?“ Er zählte fünf Tote, allerdings wies keiner von ihnen Einschusslöcher auf. Stattdessen war ihre Rüstung angenagt, die Helme eingeschlagen und jeder auf dem Rücken, so als wäre von etwas angesprungen worden. Fußstapfen waren in den Blutlachen zu erkennen, die zum Loch in der Wand führten. „Sie haben wohl versucht sich hier einzusperren und dann – das Loch in der Wand. Vielleicht ein Raketenwerfer?“ Er durchstöberte ihre Ausrüstung, kein Indiz war zu finden, der auf Granaten oder ähnliches schließen ließ. Auch sah sie keine schwere Ausrüstung als die Sturmgewehre, die quer durch den Raum verteilt waren. „Vorcha, die Raketenwerfer benutzen? Komisch, aber es soll ja alles geben, meinetwegen.“
    „Bezweifle ich“, würgte Sooth ihn ab: „Vorcha sind strunzdumm. Sie haben die Sturmgewehre auch liegen lassen.“
    „So als bräuchten sie die Waffen nicht?“
    „Hm, vielleicht.“

    Arseni richtete sich von den Toten auf, widmete der übrigen Szenerie des Zimmers noch einen prüfenden Blick, fand aber nur ein wenig Mobiliar und zerbrochene Splitter. Sooth deckte ihn als er nur endgültig den neuen, gasverseuchten Raum betrat. Die Terminals boten ein wenig Orientierung und so schlich er durch die verwinkelte Büroanlage, die vor einiger Zeit als Kampfschauplatz dienen musste, nun mehr aber nicht mehr bot als ein trostloses Bild des Verfalls. Die sanitären Anlagen befanden sich den Korridor hinunter, wie ein Schild darauf hinwies und als sie das Licht auf eine der Tafeln richteten, sahen sie, dass es nach unten zu den Schächten ging und einen Stock höher die ehemaligen Büros der Chefs sich befanden. Tote sah er keine, aber das Gas hielt sie dennoch auf Trab, darauf bedacht nicht zu schnell voranzugehen. Er prüfte abermals um die Maske saß und loggte sich dann in eines der Terminals. Wahrlich alte Nachrichten waren darauf gespeichert, alle hatten den Abzug von Omega der Pavalen Mining Association zum Thema. Kaum Gewinn mehr mit dem Erz als dass sich der Abbau lohnen würde, zu gefährlich mit all den Verbrechern, außerordentlich hohe Quote an Betriebsunfällen, angespannte Stimmung zwischen Turianern und – scheinbar korrupten – Anderen. Der letzte Teil rückte das Ganze für Arseni in eine politische Perspektive, etwas das nichts mit ihrer derzeitigen Situation zu tun hatte, aber es war interessant zu sehen, wie selbst sich die Turianer scheinbar anfangs schwer taten sich in die galaktische Mitgliedschaft einzugliedern – und es nun den Menschen vorhielten, mehrere Jahrhunderte später. Während der Recherche gab ihm Sooth anfangs Deckung, entschied sich dann aber doch dazu lieber noch ein wenig zu rumzustöbern. Er fand nichts aufregendes, paar leere Thermoclips, einzelne PDAs und einige Wasserflaschen, die zurückgelassen wurde. Alles andere hatte wohl der Zahn der Zeit mittlerweile weggetilgt oder wurde mitgenommen. Schlussendlich schafften es die beiden sich aus dem Raum loszureißen, unter dem drückenden Atmen innerhalb der Masken flanierten sie durch den Korridor, ein wenig zu lässig, zumindest Arseni, die Waffen in der Hand haltend, darauf bedacht einzelne Hinweise vorzufinden. Immer wieder grenzten Räume an, jene gaben aber stets nach einer kurzen Überprüfung mit der Taschenlampe nichts weiter her als tödliches Gas und verbrauchte, alte Bürogegenstände. Teilweise waren ganze Räume eingestürzt und mit Erde gefüllt, ein Zeichen dafür, dass der Asteroid langsam aber sicher sich wieder von Eingriffen der Zivilisation erholte und die Hinterlassenschaften der Gäste zermürbte und verschwinden zu lassen gedachte. Sehr langsam. Sie passierten einen Kontrollcheckpoint, der doppelt gesichert war. In einem Nebenzimmer war die Kontrolle über die Durchgangspassage, Sooth aktivierte sie, Arseni trat hindurch und schob einen Container zwischen die Tür, sodass sie offen bleiben würde. Das Glas des Nebenzimmers war durchschossen, wie so vieles in der Mine 83. Dann öffnete sich die zweite automatische Tür und eine Hitzewelle blies Arseni gegen die Atemmaske und wärmte seinen schon eiskalten Körper. Nun vernahm auch noch deutlicher die Maschinen, die arbeiteten, und den Durchgängen aus Metall weichten typische Minenschächten aus Gestein und Balken. Die neue Aussicht offenbarte vorerst nur ein Bild von Wegen auf mehreren Ebenen, zahlreiche Bohrmaschinen, Schubkarren und automatischen Bots, die auf diesem zentralen Anlegeplatz die Erze in die Apparate kippten, stur ihrer Programmierung folgend. Damit hatten die Beiden nicht gerechnet und starrten sich ungläubig an.
    „Vermutest du immer noch Vorcha, Arseni?“
    „Kaum, aber ich erwarte auch nicht, dass Vorcha die Maschinen abschalten könnten, wenn sie es denn wollten. Nur – nach all den Jahren, wieso funktionieren die denn noch?“
    „Ein neuer Besitzer der Mine.“ Sooth machte sich abmarschbereit und überprüfte nochmal knapp seine Ausrüstung. „Ich bezweifle, dass er uns freundlich gesinnt sein wird. Deshalb feuern wir, und stellen dann die Fragen.“
    „Ganz wie du meinst. Und die Chefetage oben, sollten wir sie nicht zuvor überprüfen?“
    „Wäre dort oben jemand, hätten sie uns schon lange gehört. Du bewegst dich so subtil wie ein Kroganer auf Urlaub.“
    „Also – im Kriegseinsatz?“
    Sooth kicherte etwas und auch Arseni musste grinsen ob seines Kommentars. Sie beide blickte nochmal den Pfad entlang, auf dem sie zuvor entlang schritten und begaben sich dann tiefer in die Mine, hinab in die Hölle - zumindest fühlte es sich so heiß an, und irgendwie trug die Tristesse dann auch ihr übriges zu diesem Eindruck bei.

  4. #4
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Die Mechs wandten sich weder Arseni noch Sooth zu, schenkten ihnen keinen Blicke. Stattdessen taten sie das, wozu sie gebaut und gekauft wurden, den Rohstoff abbauen und ihn transportieren. Arseni hatte Geschichten gehört davon, wie manche Minengesellschaften immer wieder auf Mechs setzten. Teurer in der Anschaffung und überraschenderweise auch in der Wartung kostspieliger, aber die Rechte des gemeinen Alien-Bürgers wurden zumindest nicht verletzt – und man hatte eine ehrliche Arbeit. Die Palaven Mining Association war ein glänzendes Vorbild, an das sich aber in den Terminus System kaum jemand hielt. Sklaven waren stets billiger gewesen, flexibler und individueller, vor allem aber erlaubte es den raffgierigen Minenwächtern ihre Gelüste von Unterdrückung und Macht auszuleben. Man konnte einen Mech so lange herumschupsen wie man wollte, er würde nicht zurückschlagen, darauf war er nicht programmiert. Aber ein Mensch, oder irgendein anderes Wesen mit Empfindungen, würde irgendwann sich erheben, sich dagegen wehren und versuchen anzukämpfen, und dann konnte man denjenigen brechen – der Person eine Niederlage zu fügen, die anschließende Erniedrigung, der gebrochene Wille, die Einsicht. Es schmeckte zu süß als dass der Sklavenhandel nicht in den Terminus-System floriert hätte; stets im Citadel-Raum verboten, konnten hier jene ihre Gelüste ausleben, die selbst nicht vom Glück begünstigt waren – oder nicht sein wollten, jenes Gefühl der Autorität verspüren, dass man sonst wohl nur in Gefängnistrakts der schlimmsten Verbrecher, Purgarorty, bekam. Der Vorteil daran war, die Chance das einer der Sklaven tatsächlich einen niederstrecken konnte, halb verhungert und kraftlos wie sie waren, machte das Spiel mit der Macht nur verführerischer.

    Auf mehreren Ebenen, die durch Serpentinen miteinander verknüpft waren, manche einfach nur in den Stein getrampelt, andere aus Metall, das wirkte als könnte jedes Sekunde auseinander brachen, wurde gearbeitet und gefördert. Heizmaschinen, die das Erz augenblicklich flüssig machten, tropften die Überladung heraus, manche Abflussrohre waren zerstört oder eingeknickt, die Flüssigkeit verabschiedete sich in die Erde, langsam aber sicher. Es gab genug Lachen davon, Arseni tippte eine an und inspizierte sie etwas genauer, roch ziemlich scheußlich und sah ein wenig nach Quecksilber aus, war aber weniger dickflüssig.
    „Eine Ahnung, was die hier abbauen?“ richtete er die Frage an Sooth ohne ihn anzusehen, noch interessiert die Flüssigkeit musternd.
    „Nein. Ist auch nicht wichtig, wir müssen weiter, tiefer rein. Nach unten. Mine 81 liegt ein paar Stöcke tiefer, und wir brauchen Zeit bis wir durch sind.“
    „Hm, du hast Recht. Und Calix wartet bestimmt schon.“
    „Wir verspäten uns?“
    „Ich befürchte es. Aber er wartet eh auf unser Signal und hoffen wir einfach, dass alles wie am Schnürchen laufen wird, nicht?“
    Sooth brummte und kam von hinten und riss Arseni mit einem Ruck hoch. „Jetzt aber los.“

    Sie klommen den Weg weiter hinab, mehrere Mechs kamen an ihnen vorbei, ignorierten sie aber. Arseni beugte seinen Kopf knapp zum Gruß und zog sachte an seiner Gasmaske mangels eines Huts. Im Detail erkannte man den Rost und die Gebrauchspuren, die die Mechs befallen hatten. Manche waren dreckig, anderen fehlten ein Arm. Reparaturen gab‘ es keine mehr. Aber das schien sie nicht groß zu stören. Sie schöpften aus den Containern, die herauf geschickt wurden, und warfen die Erze – unterschiedlicher Art scheinbar – in verschiedene Maschinen. Es wurde gepresst oder erhitzt, zermalmt und poliert. Was auch immer. Die Wärme, die von den Maschinen ausging, war stets ein willkommener Luftzug, den Arseni spürte. Leicht möglich, dass deshalb die Gase ernst entstanden und sie sich daraufhin ins Ventilationssystem übertrugen. Aber Sooth war schon weitergegangen als Arseni noch vor einem der Apparate stand und darüber nachdachte. Sonderlich viele Gedanken machte er sich dabei nicht, nur das Gefühl kam hoch umdrehen zu wollen, aber dafür war es zu spät. Einer der Mechs drängte ihn zur Seite und setzte ihn damit wieder in Bewegung. Sooth war bereits unten angekommen bei den Minenaufzügen, die zwar weiterhin Erz von unten nach oben brachten, aber der Personenlift war dagegen unbrauchbar, die Tür blieb verschlossen und es kam nur ein rotes Warnzeichen als Fehlermeldung.
    „Scheint ganz so als müssten wir zu Fuß runter“, rief Sooth zu Arseni hinauf.
    „Perfekt. So ein kleiner Rundgang durch die Minen spätabends ist doch gut für die Verdauung?“
    „Du meinst den Wein?“
    „Achja, stimmt. Wir haben kaum was gegessen. Rechnung geht auf mich später.“
    „Will ich auch hoffen.“
    „Dort hinten“, Sooth deutete auf eine abgelegene Nische, die nicht von den Mechs beachtet wurde, aber dafür mit Balken ausgestattet war und tief in die Mine zu führen schien, sofern man das aufgrund des leichten, schimmernden Lichts sagen konnte. Arseni kam gerade vom steilen Pfad herunter, nahm die letzte Serpentine mit einem Sprung nach links und wäre fast ausgerutscht, oder bei seinem Glück hätte sich den Knöchel gebrochen, und ging direkt der Nische entgegen, matt und ungenützt gab sie sich, wenig einladend, aber Sooth und Arseni wussten, dass es wohl der einzig mögliche Weg war tiefer hinein zu dringen und schlussendlich die Passage zu finden, die zur Mine 81 führte.
    „Na dann, sagen wir den Vorcha mal Guten Tag, oder?“ Mit diesen perplexen, aufmunternden und vermutlich auch verzweifelten Worten legten beide wieder fester ihren Griff um die Sturmgewehre und begannen den mühsamen Abstieg den Schacht hinab, der bald dunkler werden würde.

  5. #5
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Mine 81

    Ein Sturm aus Projektilen prasselte auf Calix ein, doch noch hielten seine Schilde dem Gewitter stand. Die Frage war nur: wie lange?
    „Gegner scannen“, wies er Ax an. Sofort strömten dutzende von Daten über sein Hud. Die Söldner wurden farblich hervorgehoben, jeder wurde mit Schild- und Vitaldaten versehen.
    Projektile pfiffen an seiner massigen Gestalt vorbei, vor seinen Helm blitzte es immer wieder auf, als der Schild Projektile ablenkte, die als Querschläger durch den Tunnel pfiffen. Doch das nahm er überhaupt nicht war. Seine Konzentration war auf einen der Söldner vor ihm gerichtet, der vor dem Feuer seiner Gatlings hinter einem Felsen Schutz suchte. Doch Calix hielt einfach weiter drauf, bis der Fels zersplitterte, der Schild des Söldners Sekunden später flackernd ausfiel und er von dutzenden Kugeln getroffen auf dem Felsboden zusammenbrach. Ein anderer Söldner, der hinter demselben Felsen Deckung gesucht hatte, ereilte dasselbe Schicksal.
    Calix lächelte innerlich grimmig, als zwei weitere Söldner, die ihren Kumpanen zur Hilfe eilen wollten durchsiebt wurden. Vier weg, bleiben noch achtzehn. Vielleicht hatte er die Söldner ja doch überschätzt, nein, wahrscheinlicher war, dass sie ihn unterschätzt hatten, und ab jetzt vorsichtiger seien würden. Seine Vermutung wurde bestätigt.
    Immer noch feuernd, fächerten sich die Söldner auf und nahmen Calix von nun an aus unterschiedlichsten Winkeln ins Visier.

    Ein weiterer fiel, als seine Deckung nachgab und ihn schutzlos auslieferte. Nächstes Ziel. Die Geschosse prügelten auf einen weiteren Felsen ein und verwandelten ihn zu Staub. Der Söldner wollte noch hinter einem anderen Felsen Schutz suchen, doch Calix erwischte ihn trotzdem. Langsam fing die Sache an Calix spaß zu machen.
    „Warnung: Schilde bei 50 Prozent“, gab Ax durch. Calix wurde aus seinem langsam einsetzenden Kampfrausch gerissen. 50 Prozent? Es sind nichtmal die Hälfte dieser Bastarde Tod. Er fluchte kurz und bugsierte seinen massigen Leib hinter einen Felsen und ließ sich nieder, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Wobei das in dem Zusammenhang schon lächerlich war. Ein Elcor und ein kleines Ziel abgeben?
    Er konnte mit seinen Augen gerade eben noch über die Felskante gucken und somit einen weiteren Söldner mitsamt Deckung ausschalten. Weiter zum nächsten.
    „Warnung: Granate. 11 Uhr“, durchbrach Ax erneut die Stille. Die Granate wurde rot blinkend markiert. So sah Calix, dass sie vor seiner Deckung zum Liegen kam. Schlampig geworfen. Er stellte das Feuer ein und kauerte sich tief hinter seinen Felsen. Die Dunkelheit leuchtete mit einem lauten Donnern auf und Calix‘ provisorische Deckung verwandelte sich in tausende kleine Felssplitter, die wie Schrapnell in seine Schilde einschlugen, welche durch die tausenden kleinen Splitter nur noch mehr belastet wurden.
    „Warnung: Schilde bei 25 Prozent.“ Scheiße. Er wuchtete seine massige Gestalt hoch und marschierte, das Feuer wieder aufnehmend, seitlich wie ein Krebs hinter einen anderen Felsen, um dort erneut Deckung zu suchen. Ein weiterer Söldner, der sich von seinem Leben verabschiedete.

    Doch bevor Calix hinter einem anderen Felsen, der groß genug für ihn war, Deckung suchen konnte, durchbrach Ax‘ Granatenwarnung erneut die Stille. Die Zeit verlangsamte sich. Calix sah die rot markierte Granate wie in Zeitlupe unendlich langsam auf sich zu fliegen. Sie traf ihn an der linken Seite, prallte dort aber nicht ab, sondern blieb an ihm hängen. Scheiße, scheiße, scheiße. Calix wollte nach der Haftgranate greifen, doch er war zu langsam.
    Er hörte das Piepen der Granate schneller werden, bis… ein greller Lichtblitz. Calix taumelte, von der Druckwelle gestoßen, ein paar Schritte nach rechts, blieb aber stehen.
    „Warnung: Schilde ausgefallen. Panzerung leicht beschädigt.“
    Calix achtete nicht darauf. Wut flammte in ihn auf. Wut ob seiner eigenen Unfähigkeit die Söldner nicht schon längst auf wenigstens die Hälfte dezimiert zu haben, Wut über die Söldner selber, die es wagten sich ihm in den Weg zu stellen, Wut über den Ausfall seiner Schilde.

    Es reicht. Er schoss eine Rakete ab und beendete somit die Existenz zwei weiterer Söldner. Die Rakete riss einen Krater in den Felsboden, tausende mehr oder weniger große Felssplitter flogen durch den Schacht und erschwerten die Orientierung. Die Druckwelle ließ alle im Tunnel kurz straucheln. Ein Teil der Decke stützte ein und begrub einen weiteren Söldner. Felsbrocken hinterließen erste Kratzer auf seiner bis dahin makellosen Rüstung.

    Von nun an setzte Calix alles auf eine Karte. Elcor waren zwar durchschnittlich langsamer als die anderen Spezies, aber das hieß noch lange nicht, dass sie keine akzeptablen Sprintgeschwindigkeiten erreichten. Er stürmte auf den Söldner ganz außen zu und rammte dem völlig überrumpelten Turianer eine seiner Klingen in den Leib. Der Söldner sackte zusammen, doch Calix war schon mit Unterstützung seiner Gatlings auf zu den nächsten Söldnern unterwegs.
    Projektile hagelten auf seine Panzerung ein. Zu den Kratzern gesellten sich erste Einschusslöcher. Doch das nahm Calix gar nicht mehr war, als er unter den Söldnern wütend zwei weitere ausschaltete.
    Die übrigen Söldner fingen an vor dem in Rage heranstürmenden Elcor zurückzuweichen, hatten sie doch nichts gegen diese Naturgewalt entgegenzusetzen. Die restlichen sieben Söldner zogen sich weiter in den Tunnel in Richtung der Blue Suns Basis zurück, um dem wütenden Elcor wieder auf Abstand zu kriegen.

    Calix wollte ihnen in seiner Wut gerade nachjagen, als ihn Ax aus seinem Rausch riss: „Warnung: Zwei Mechs vom Typ YMIR sind zu deiner Position unterwegs. Ich empfehle eine Deckung aufzusuchen.“
    Scheiße, dachte Calix zum gefühlten hundertsten Mal, Keine Schilde mehr, meine Rüstung ist angeschlagen, einfach nur super. Er bugsierte seinen Leib hinter einen recht massiv aussehenden Felsen und ließ sich dort erneut nieder, dabei nahm er das Feuer auf die sich zurückziehenden Söldner auf, die nun in einer tödlichen Zange zwischen ihm und den Mechs festsaßen. Calix musste ihnen zugutehalten, dass sie bis zum letzten Mann kämpften, doch schließlich waren er und die beiden Mechs fünfzig Meter vor ihm allein in dem dunklen Tunnel..

    In diesem Moment wünschte sich Calix nichts sehnlicher als eines dieser Tarnsysteme, doch er wischte diesen überflüssigen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine neuen Spielgefährten.
    Na dann kann der Spaß anfangen. Mit einem zusammenkneifen der Augen eröffnete Calix das Feuer auf einen der beiden Mechs und sah befriedigt, wie die Schildanzeige des Mechs in seinem Hud langsam aber sicher anfing zu sinken. Dann eröffneten die Mechs das Feuer.

  6. #6
    Rookie Avatar von Sooth Kyrik'in
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    Nach dem doch recht amüsanten und entspannten Rundgang durch die Schächte, wenn man es doch so nenne wollte, schienen die beiden nun endlich den richtigen Pfad in diesem Labyrinth gefunden zu haben. Recht einladend sah es nicht aus, das musste auch Sooth gestehen, aber immerhin konnte man eine Lichtquelle am Ende des Schachtes mutmaßen aufgrund des Flackerns. Arseni sprach das bereits vermutete aus. "Vorcha", das war was man wohl mit Sicherheit auf dem Weg runter erwarten konnte.

    Das Sturmgewehr eng anliegend an der Schulter, dabei stets schwenkend um etwas mehr Licht zu produzieren. Ganz hell wach war der Turianer nicht, das musste er sich gestehen, aber er machte zumindest den Anschein nur um Arseni bei Laune zu halten; vor allem ihn wach zu halten.
    "Ich hoffe nur dein Plan geht auf!" meckerte Sooth während er den Schacht immer weiter erkundete. "Mach dir da mal keine Sorgen! Wir sind vielleicht etwas spät, aber es klappt." gab Arseni optimistisch zurück. 'Was auch immer', diesmal dachte sich Kyrik'in seinen Teil, hatte er doch langsam genug von dem ganzen Geschwafel des läppischen Menschleins. Die beiden legten eine recht passable Distanz zurück ohne auf jegliche Probleme zu stoßen. Gerade wollte Sooth darauf aufmerksam machen als er plötzlich stolperte.
    "Scheiße! Was zur Hölle?" hell wach durchsuchte er die Umgebung mit keinen Ergebnissen über was er gestolpert sein könnte. Doch was er nicht sah war die verweste kopflose Leiche die direkt zwischen seinen Beinen verweilte. Sooth konnte nicht wirklich sagen welche Rasse es war aber die Rüstung ließ annehmen dass es sich um einen Söldner der Eclipse handelte.
    "Da hat es einer wohl weiter gebracht als seine Kollegen" kam es von Arseni der kniend den Kadaver etwas näher betrachtete.
    "Wirklich? Drecks Viech!" einen abwertenden Tritt das war alles was das Hindernis von dem Turianer bekam. Immer noch vor dem Kadaver verweilend war Arseni der diesen immer noch musterte. "War ein Salarianer so wie es aussieht."
    "Und wenn es ein Turianer gewesen wäre, ist mir scheiß egal! Komm jetzt du abenteuerlustiges Kleinkind, das ist kein riesen Sandkasten hier!" dabei gab Sooth ihm einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf und zog ihn weg vom Kadaver direkt vor sich, nur um ihn die nächsten paar Meter regelrecht den Schacht runter zu schupsen.
    "Bewegt sich was schieß! Hat es ein Licht bin ich es, hat es keins ist sollte es bereits tot sein bevor du überhaupt nachdenkst ob es ein Licht hatte oder nicht, klar?"

    Weit konnte es nicht mehr sein da der Schacht sich immer weiter ausbreitete was für Sooth bedeuten musste dass dieser bald in Mine 83 münden würde. Allerdings kannte er sich nicht im Geringsten mit Minen aus.

  7. #7
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Abenteuerlustiges Kleinkind, musste Arseni schmunzeln, na vielleicht hatte es Sooth mit dieser Beschreibung über ihn doch ziemlich genau getroffen. Er ließ zwei Granaten von dem Kadaver mitgehen, die letzte Granate, der Stift bereits gezogen wurde, und die sich als ein offensichtlicher – hoffentlicher! – Blindgänger erwies, ließ er aber in Ruhe. Quasi das Relikt, dass er mit in den Tod nehmen wollte, stattdessen ließ es den Salarianer im Stich und sein Kopf wurde eingeschlagen auf dem harten Boden, anschließend verspeist – oder geköpft und als Trophäe mitgenommen.
    „Also auf alles schießen, verstanden“, pflichtete Arseni Sooth karg bei und seine mäßig kämpferische Erfahrung reichte zumindest soweit aus um das zu verstehen. Das war ein Glücksfall für ihn und für Sooth auch, glaubte man zumindest, während aus den oberen Bereichen weiterhin die Geräusche der Minenmaschinen, die ihre Arbeit verrichteten wie ein Schweizer Uhrwerk, bar jeder Störung, auch hier noch deutlich zu vernehmen waren und die rastlose Stille, die die Gänge durchflutete, zumindest insofern Paroli bot, dass man nicht ob der Stille bereits halb im Irrenhaus zwangsläufig landen musste. Es war dadurch aber schwieriger sich auf die wirklich wichtigen Geräusche zu konzentrieren. Arseni jedenfalls fiel das Krächzen und Knirschen der Klauen an den Wänden erst später auf, als es bereits schon lange ein bewusst wahrgenommenes Hintergrundgeräusch war, aber gerade deshalb widmete er ihnen keine Aufmerksamkeit, registrierte sie nicht, weil sie bereits so vertraut klangen. Vielleicht wollte er es auch nicht wahrhaben.

    Hier und da passierte ein Mech sie, die meiste Zeit nahmen sie sie aber nur in den Nebenschächten wahr, wenn sich ihre Blicke kurz fingen und die Beiden prüften, ob es sich dabei um einen Vorcha handeln könnte. Bis jetzt hatten sie es geschafft sich möglichst weit von ihnen entfernt zu halten. Die Blutspuren, die Patronenhülsen, das ein oder andere Indiz für einen Kampf wie eine Explosion oder abgesplitterte Erdklumpen, dienten ihnen als Wegweiser um möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen, um diese zu manövrieren und auf das Beste zu hoffen. Kleine Minenspinnen wälzten sich durch die Schächte und verschwanden in den Löchern der Wänden, nur um später vor oder hinter ihnen wieder aufzutauchen. Oder es war einer ihrer anderen Gefährten und sie trafen stets neue dieses Typus, die heutzutage gar nicht mehr hergestellt wurden, aufgrund von genauen Tiefenscans, die man mittlerweile verwendete um die Minen genau zu sondieren, bevor man sich überhaupt dazu entschloss den jeweiligen Planeten oder Asteroiden auszubeuten. Damals, zur Zeiten der Hochzeit der Palaven Mining Association, dienten sie aber als Sucher für Metalle, die hier versteckt lagen, und wenn einer der acht-beinigen Arbeiter sie kurz anstarrte und sein Visier zusammenzog um sie zu scannen, dann war es stets nur ein Prozess von kurzem Interesse, welche die Spinne ihnen gönnte, ehe sie sich enttäuscht wieder ihrem Tagewerk zuwandte und dieselben Bereiche mürrisch analysierte, die sie schon zig-mal zuvor abgraste in der Hoffnung ein- oder zwei neue Quellen zu finden, die sie stolz ihrem Vorarbeiter mitteilten konnte. In den Schächten waren zig Ladestationen verteilt, die mittlerweile fix an ihrem Platz standen, irgendwo wahllos verteilt, aber die Räder an den Stationen ließen vermuten, dass sie sich selbst automatisch bewegen konnten, sofern sie den wollten. „Wartungsbots“, erklärte es Arseni Sooth als sie eine dieser Maschinen das erste Mal sahen und Sooth murrte etwas, als wäre es ein unnützes Utensil, dass höchstens zur erfolgreichen Deckung dienen konnte für ihn. Mittlerweile war es das auch, dachte sich Arseni, und Deckung konnten diese dichten, großen Wartungsbots wahrlich genug bieten.

    Doch die Mechs und Maschinen dienten ihnen vor allem auch als ein weiteres Indiz dafür, dass Vorcha nicht in der Nähe waren. Und solang die Spinnen und Mechs mit keinen Verwundungen oder dergleichen aufwarten konnte, weil ein Vorcha sich mal dachte, er wolle einen dieser Kumpanen zumindest einmal angeknabbert haben, dachten sie, wären sie sicher vor etwaigen Angriffen. Letztendlich war das närrisch, aber man musste sich an etwas halten in dieser Dunkelheit, irgendwie rational dagegen vorgehen, in dieser Höhle, wo über Jahrzehnte hinweg Mechs, fern jeder Logik, ihre Arbeit verrichteten und Vorcha, die Herrschaft übernommen hatten und diese so willig verteidigten, dass weder Blue Suns noch Eclipse vor ihnen sicher waren. Die Schächte zogen sich stets enger und neugierige Blicke waren im Dunkeln schon länger auf sie gerichtet. Sie kannten das Labyrinth nicht in welches sie sich hier verirrt hatten und beide hofften vorwiegend sie würden nicht im Kreis laufen, erst dann kam zumindest bei Arseni die Hoffnung, dass sie heil heraus kämen – lieber nicht verwirrt in den Tod spazieren als ewig hier im Kreis zu laufen, dachte er sich. Die Beschilderungen wurden immer rarer, hier und da las man Ost-Sektor, und beide wussten, dass das nicht der richtige Weg war, deshalb entschieden sie sich in diesem Mal stets dafür in die andere Richtung zu gehen. Aber vom West-Sektor las man nie etwas, weshalb sie automatisch annahmen, dass sie sich in jenem befanden und während die Wege nur stets tiefer in das Labyrinth, das sich Mine nannte, hinführten, ging es kaum bergauf – und wenn doch, dann nur um einen unbegehbaren Weg zu einem bewältigbaren Hindernis zu gestalten. Treppen sah man hier und da, und bei jeder Tür, die sie öffneten, hofften sie, dass es sie – wenn schon nicht in Mine 81 führte – so doch zumindest in ein Depot führte, wo sie etwas ausschnaufen konnten und vor allem sich orientieren konnten. Aber so ein Depot gab es wohl scheinbar nur im Ost-Sektor.

    Das Knirschen war betäubend. Sie waren gerade in einen größeren Stollen eingetreten, hatten eine kleine Kabine entdeckt, vermutlich ein Aufpasser-Posten, in dem ein Terminal stand, das Sooth rasch durchforstete nach Sicherheitskameras oder ähnlichem, aber das schien nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Ihm fiel allerdings das Kommando für eine Schleuse auf, die er nach kurzer Absprache mit Arseni öffnete. Das Rattern war unten zu hören, aber anders als erhoffte, war es scheinbar nicht in der unmittelbaren Nähe zu vernehmen. „Ganz schön schweres Ding“, kommentierte Sooth den Vorgang trocken.
    „Hm“, stimmte ihm Arseni bei und holte einen Glimmstängel hervor und zündete ihn an. Die Luft war hier immer noch stickig, aber die Sensoren an der Wand verwiesen darauf, dass die Luft war atembar war in der kleinen Kabine. Also riskierte er es und nahm die Maske ab, legte sie auf den Tisch neben ihn, während er sich auf den einzigen Stuhl hockte um kurz zu rasten, den Kopf ans Fenster gelehnt, während Sooth das Kommando ausführte. Die Migräne hatte sich wieder gemeldet, er war sich aber nicht sicher, ob das direkt mit der Dunkelheit der Schächte verbunden war. Es konnte genauso ein Überbleibsel der Schlacht um Omega sein, oder von Akyra. Er griff an den Kopf und massierte die Schläfe sanft, während er an der Zigarette zog.
    „Kurze Pause notwendig?“, fragte Sooth aufrichtig besorgt nach, empfand Arseni.
    „Zigarettenpause wäre fein.“

    Aber dafür blieb ihnen keine Zeit. Die Schleuse schien scheinbar die Vorcha dazu gedrängt haben, dass sie jetzt Initiative ergriffen. Oder vielleicht hatte die Schleuse sie auch erst freigelassen, als hätten Sooth und Arseni das Tor zu ihrem Allerheiligsten geöffnet. Sesam, öffne dich, eine Gruppe Vorcha kam aus demselben Gang, den sie beschritten hatten, leise auf sie zugetrabt, und die Gruppe von Wilden erkannte die gefundene Beute in dem Wächter-Posten, die sich sorglos unterhielt, und sie noch nicht sah. Und so entschlossen sie sich, mit leisem Knurren und verschlingenden Blicken dazu, die zwei Reisenden zu attackieren, bevor der große Trupp von Vorcha auf sie aufmerksam werden würde, womit unweigerlich das zarte Fleisch der beiden Aliens ihnen alleine gehören würde. Wie verschollene Schatten, die lange kein Licht mehr gesehen hatten, wichen sie den patrouillierendem Licht des Turianers aus, und näherten sich buckelig und auf allen Vieren dem kleinen Gehäuse, innerhalb des weitläufigen Bereichs. Arseni aschte gerade auf den Boden und sah dann wie das Überbleibsel seiner Zigarette aus seiner Hand von einer unerwarteten Dynamik seines Körpers aus der Hand gerissen wurde; eine Hand sprang Momente zuvor durch das Fenster, die sich sofort um seinen Hals gelegt hatte und ihn nach hinten riss, festhielt. Er gurgelte aus Reaktion und versuchte mit einer Hand den Vorcha loszureißen, mit der anderen nach seiner Waffe zu greifen. Er sah wie Sooth sich überrascht umdrehte, ein wenig entsetzt, und sofort sein Sturmgewehr hob und dem Vorcha eine Salve in das Gesicht verpasste. Das Blut des Vorcha spritzte ihm auf die Wange, aber keine Zeit für Verwunderung oder Ekel. Die Predator gezückt, hielt er sie auf Sooth gerichtet, der das Zeichen rechtzeitig verstand und sich abdrehte, die Schussbahn für Arseni freigebend. Ein Vorcha hatte sich zum Sprung bereitgemacht und wollte mit seinem Körper durch das Fenster auf Sooth fallen, Arseni drückte gewissenlos ab und ließ den Vorcha noch im Sprung matt zu fallen, als dieser bereits Wunden der Fenstersplitter in seinem Gesicht trug. Beide nickten sich dankend an, Arseni ergriff sein Gewehr, während Sooth bereits die Tür des Postens, den sie für einen sicheren Hafen hielten, eine Oase, sich nun aber als eine trügerische Fata Morgana entpuppte, einbrach und einen weiteren angreifenden Vorcha damit die flache Nase demolierte und ihn nach hinten katapultierte. Zeit sich darüber zu beschweren, blieb dem Vorcha keine, denn augenblicklich hatte Sooth ihm sein Messer reingerammt, schmerzhaft und sichergehend im Kopf umgedreht und rausgezogen. Arseni hechtete an Sooths Seite, seine Maske noch im letzten Augenblick mitnehmend, aus dem Häuschen heraus, die Vorcha, die von hinten kamen, erkennend und drückte ab, ließ den Finger auf dem Abzug und ratterte das Magazin leer. Auf alles schießen, was kein Licht hat, dachte sich Arseni mürrisch, während die zwei Vorcha, die versucht hatten durch das Fenster hin durch zu klettern und Arseni von hinten pirschend anzugreifen, schwerverwundet zu Boden fielen. Ihre Regeneration setzte nur wenig später ein, Arseni dachte sie wären tot, versuchte sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen, wie viele Vorcha es waren, woher sie kamen. Automatisch zog er sich die Maske über den Kopf, bereits das Gift riechend und atmend, hoffend es wäre nicht zu spät. Ein wenig schlug es ihm in den Kopf, verwaschenes Sichtfeld. Schlimmer als eine Migräne, definitiv. Der rasch schwankende Lichtkegel seines Sturmgewehrs bot nicht viel dort draußen im Bereich und ihm fiel vor lauter Adrenalin und Anspannung nichts auf, aber das hatte nichts zu bedeuten. Einer der verwundeten Vorcha am Boden richtete sich wieder auf, schleppend, die Zähne fletschend und die Klauen, an dem Terminal zuerst entlang hangelnd, dann direkt reinrammend um Halt zu gewinnen, benötigten nicht lange um Arseni als Opfer ihrer Rachsucht fest zu machen, womit der Vorcha sich auf einen Sturmangriff einließ, auf Arseni zusprang und ihm die Klauen in den Torso rammte, nur um zu merken, dass die Schutzweste – gütliche Schutzweste! – dem Angriff standhielt. Doch das Maul war bereits über Arsenis Kopf, weit aufgerissen, beißend. Arseni bog es nach hinten, versuchend dem Vorcha Widerstand zu leisten, sodass er ihn nicht zu Boden brachte und dabei versuchend die Predator noch einmal abfeuernd. Doch zu viel Kraft verlor er in der Abwehrhaltung, wodurch er es nicht schaffte die Predator auf den Vorcha zu richten. Sooth erbarmte sich Arseni und packte den Vorcha am Kopf, schmiss ihn auf den Boden und zerquetschte mit seinen Militärstiefeln den angeschlagenen Schädel des Vorcha. Arseni nickte Sooth kurz – erneut - dankend zu, trat dann in den Posten wieder ein und sah wie der zweite Vorcha ebenfalls gerade dabei war sich von den Kugeln des Sturmgewehrs zu erholen. Arseni zückte seine Predator und feuerte mehrere Male direkt in das Gehirn – zumindest waren sich alle möglichen Wissenschaftler, von Biologen über Anthropologen einig, dass dies der Teil sein musste, wo die Vorcha ihr nicht näher untersuchtes, weil kaum wissenschaftlich-interessantes Gehirn beherbergten, auch wenn sich lebhafte Streitdebatten darüber entwickelten in den letzten Jahrzehnten, ob die Bezeichnung ‚Gehirn‘ wirklich angebracht war bei Vorcha; Instinktanreger, verantwortlicher kommunikativer, interagierender Teil eines Vorcha, vielleicht sogar war nur erdrückende Leere dort zu finden, aber Gehirn – und die damit eindeutig verbundene Finesse oder gar Klugheit – hatten sie mit diesem Angriff nicht bewiesen. Auch wenn er noch nicht vorbei war.

  8. #8
    Rookie Avatar von Sooth Kyrik'in
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    Ein kräftiger Tritt, nicht mehr und nicht weniger reichte um das Leben eines weiteren Vorcha zu Ende zu bringen. Die ganze Situation war relativ einfach und doch so schwer, musste man sich lediglich nur darum kümmern nicht den eigenen Kopf und den seines Partners abgerissen zu bekommen. Arseni schlug sich erstaunend überdurschnittlich gut in der ganzen der Situation. Simple Befehle entpuppten sich als der beste Weg in Sachen Kommunikation und Durchführung. Einfaches kurzes Nicken zwischen den beiden übernahm die Rolle einer Bestätigung.
    Sich wieder sammelnd von dem zuvor etwas überraschenden Angriff erblickte Sooth den Menschen schon bereits zurück im Häuschen. Dieser beendete so eben das Leben eines anderen Vorcha der noch nicht ganz Tot war und gerade mit der Erholung begann. Man konnte ihm die Verwunderung regelrecht aus den Augen lesen. "So richtig weiß ich auch nicht was diese Drecks Viecher letzten Endes zum Denken bringt!"
    Gerade als Sooth seinen Fuß in das leere Häuschen setzen wollte hörte er etwas von hinten anrauschen. Fast schon aus Reflex zog er seine Pistole aus dessen Halfter und Schoss unter seinem linken Arm hindurch dem Angreifer direkt in den Magen. Ein leichtes Aufheulen ließ mutmaßen dass es sich dabei um einen weiteren Vorcha gehandelt haben muss.
    Arseni starrte den Turianer, der sich während all dem nicht ein einziges Mal umgedreht hatte, verdutzt an. Sooth erwiderte mit einem Zwinkern.
    "Man sagt dass sie etwas wie ein Gehirn besitzen sollen" antwortet Arseni auf den vorherigen Kommentar Kyrik'ins. 'Alles war das noch lange nicht! Drecks Schächte! Der hat besser Recht mit seinem super Plan. Wenn ich gewusst hätte in was für einer Scheiße das endet und mit welchen Gestalten ich am Ende zu tun habe, hätte ich den Dreck direkt abgelehnt. Geht doch nichts um den Rats Sektor!'

    Wie die Beiden schon erwartet hatten waren dies erst die Vorläufer des eigentlichen Spaßes. Wie aus dem Nichts schoss eine Horde Vorcha auf das Häuschen zu, diesmal jedoch nicht überraschend.
    „Du bleibst hier! Geh in Deckung und nehm so viel mit wie du kannst! „ das war der einfache Befehl den er Arseni erteilte. Wie schon angemerkt, diese schienen gewöhnlich besser zu laufen.
    Ohne großartiges Gedöns machte sich der Turianer aus dem Häuschen via Hintertür. Da wurde er seinem Codenamen ‚Ghost‘ gerecht. Arseni machte zumal nicht den Eindruck etwas mitbekommen zu würden, was jedoch auch an dem Adrenalin liegen konnte.
    Damit werden die nicht rechnen! ‘. Ein checkender Blick und der rechte Fuß war bereits auf die Fensterkante gesetzt. Nach ihm folgte die ebenfalls rechte Hand an die obere Kante des Häuschens während er sich mit dem rechten Bein hochdrückte um mit seinem linken Bein etwas Stabilität zu sammeln. Es dauerte nicht lange und Sooth befand sich auf dem Dach des kleinen Häuschens.
    Als er über die Kante schaute sah er dass Arseni bereits gute Arbeit geleistet hatte, sich aber immer noch ein Dutzend Vorcha dem Haus näherten. Gerade als es so schien dass sie jeder Zeit in das Häuschen gelangen würden und Arseni in Stücke reißen würden, sprang der Turianer kräftig vom Dach des kleinen Gebäudes auf dem er sich befand um sich im Rücken der Vorcha wiederzufinden.
    Dabei verstauchte er sich aber wohl seinen linken Knöchel ein bisschen, verspürte er einen kurzen stechenden Schmerz nach dem Aufprall. ‚Lassen wir die Show beginnen! ‘
    Alles was er erkennen konnte waren leere Patronenhülsen die rauchend auf den unebenen Steinboden einprasselten und der Feuerball der sich um die Spitze seines Gewehrs bildete.

  9. #9
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Sooth zeigte erstaunliche Dynamik, im doppelten Sinn, als er sich auf den Wachposten hinauf katapultierte und Arseni alleine den Ansturm des nächsten Vorcha-Trupps entgegen sehen ließ. Mit dem Wunsch, dass auch zu können, lud er rasch sein Sturmgewehr nach und gab ein paar Feuersalven von sich, die eher als Warnschüsse verstanden werden konnte, denn nichts traf und wenn etwas traf, so hinderte dies die Vorcha hauptsächlich in ihrem Vorankommen dadurch, dass sie straucheln anfingen und ein, zwei stolperten sogar über ihre Kameraden. Er spürte während dem Feuern wie die zuvor gefundenen Granaten nach ihrem Einsatz kreischten, aber das war ihm zu stressig. Stattdessen hoffte er, dass Sooths Stakkato sich bald einklinken würde in die Kampfeshymne der Mine.
    Zwei Vorcha kamen bereits wieder durch die Tür gepretscht, da kam er herunter gesprungen und hatte ein Flammeninferno entfacht mit seinem Maschinengewehr. Arseni zückte die Predator und knallte dem ersten Vorcha seinerseits eine Kugel in den Kopf als dieser sich auf ihn stürzen wollte. Der andere wollte den weitaus gefährlicheren Turianer erwischen; als er aber den Rücken zu Arseni gewandt hatte, wurde auch dieser mit Arsenis Predator konfrontiert und ging zu Boden. Nicht viel nachdenkend, da sich der Trupp von Vorcha im Dunkeln aufsplitterte und Sooth zwar einige mitgenommen hatte, aber immer noch genügend da waren um sich an ihrem Fleisch gütlich zu tun, ein unangenehmer Gedanke, nicht zuletzt für Arseni, steckte er die Predator wieder weg, packte sich den Stuhl und schmiss ihn hochgradig durch die Vorderscheibe, um gleich danach eine der Granaten rauszuholen und den Vorcha somit einen Schreck einzujagen, damit sie in ihrer Bewegung erschreckt ein leichteres Ziel abgeben würden für Sooth. Nun, vielleicht hatte er doch mehr nachgedacht bei diesem Plan als er zunächst vermutet hatte, und mit ansah wie die Vorcha verschreckt und desorientiert ob des Knalls und der Explosion die Richtung wandten oder zumindest kurz stehen blieben. In jedem Fall reichte die Zeit für Sooth, der blitzschnell stets den nächsten Thermoclip in das Gewehr einsetzte, und somit unaufhörlich einen um den anderen Vorcha ins Jenseits beförderte. Es gab keine Schmerzensschreie, höchstens war ein bestialisches, vages Grunzen zu vernehmen über den Klang der Patronenhülsen, die Sooth ausspie wie ein Drache, dessen Aussehen er in gewissen Zügen an den Tag legte.

    Motiviert von seiner eigenen Tatkräftigkeit ergriff auch Arseni wieder sein Sturmgewehr und brauchte deutlich länger um den neuen Thermoclip einzusetzen, als Sooth, was ihn schon wieder leicht demotiviert hatte, aber als er es geschafft hatte, konnte er auch wieder in die Dunkelheit feuern. Ein Nachtsichtgerät oder ein modernes Hud wäre hilfreich gewesen, daran hatte er nicht gedacht. Er war froh um die Taschenlampe. Anders als gedacht griffen die Vorcha mittlerweile nicht mehr nur aus einer Richtung an, sondern kamen nun auch aus der Dunkelheit selbst hervor, aus kleinen Löchern geklettert, in denen normalerweise nur die Minenspinnen Zuflucht gesucht hätten vor dem Feuern, und aus einem Schlund, der sich durch die Explosion auf der wackeligen, schürfgeschwächten Erde hervorgetan hatte, und aus dem sie gekrochen kamen, benommen von dem Vorgehen zuerst und dann bald situationsergreifend entweder durch das sofortige Feuer von einem der Beiden zurück hinunter befördert wurden oder in das Kampfgeschehen, in den verbitterten Ansturm auf das Wächterhäuschen, eingriffen. „Es werden immer mehr“, drückte Arseni das Offensichtliche aus. Mit einem weiteren Granatenwurf, der glücklicherweise im Schlund selbst landete, versuchte er den Vorstoß zu unterdrücken, der sich langsam frontal vor ihrem Posten sammelte, aber die Angriffe von der Seite waren trotzdem noch verheerend genug. Angesichts der Überzahl blieb ihm wohl nichts anderes übrig.

    Er sprang über das eingeschlagene Fenster, wäre fast über den Stuhl gestolpert und ging mit dem Rücken zu Sooth, darauf bedacht die Vorcha nach wie vor mit knappen Feuersalven zu Boden zu drängen, sie damit einzuschüchtern und dabei so wenig Munition wie möglich zu verschwenden. Im Nachladen war er alles andere als ein Profi. „Jetzt ernsthaft, mal, wir sollten wirklich…“
    „Irgendwann müssen die Biester doch…“
    „Unkontrolliertes Brutverhalten. Wo sind die Salarianer wenn man sie braucht? – Da entlang!“ Er deutete auf den jenen Gang, der zum Schleusentor zu führen schien. „Rennen und auf das beste hoffen?“
    Noch ohne ein wirklich Antwort abzuwarten, rannte er los, in der Gewissheit Sooth würde ihm folgen. Er wagte es sich nicht umzudrehen und mit wehendem Trenchcoat und dem schwankenden Licht des Sturmgewehrs vor sich, begab er sich rasch in den nächsten Gang, das wilde Pack von Vorcha im Nacken spürend, die Kehle bereits jetzt wild hustend und keuchend und das Visier der Maske langsam beschlagend.

  10. #10
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    Arseni erwies sich schon als halber Soldat mit den ganzen Aktionen die er vollzog. Fast schon athletisch hechtete er von einem Punkt zum anderen und erleichterte Sooth damit das Schießen ungemein.
    Durch die Vorhaben von dem Mensch, wie er von nun an beschloss Arseni zu nennen, liefen die Vorcha regelrecht direkt in den Lauf des Turianers. Dabei kam er sich schon fast etwas mies vor den Mensch alles machen zu lassen und selbst gemütlich, wenn man es so nennen konnte, kniend im Häuschen zu sitzen und einen Vorcha nach dem nächsten ins Jenseits zu befördern. Es war ja nicht so als würde es sich nicht als erfolgreich entpuppen und im Fall dass etwas passieren sollte, wäre er ja direkt im Geschehen um Hilfe zu leisten.
    'Mach nur weiter so! Anscheinend lernt man auf der Erde doch etwas. Wenn auch nicht viel!'
    Obwohl Arseni sich zweifelslos wirklich kompetent schlug, hatte es für Sooth doch etwas von einem kleinen Jungen der im Sandkasten Krieg spielte, nur mit dem Beigeschmack dass er recht erfolgreich war.

    „Jetzt ernsthaft, mal, wir sollten wirklich…“ fügte Arseni bekümmert hinzu als er sich seinen Weg zurück zu Sooth bahnte, doch bevor der antworten konnte war Arseni schon weiter gespurtet.
    Dabei meint Sooth sich noch an irgendein Gefasel seitlich des Menschen erinnern zu können, als der schon keuchend in der Dunkelheit verschwand. 'Ohhh sag mal wo machst du dich denn hin? ich renne nicht gerne davon! Erst Recht nicht von einer Horde voll Vorcha. Menschen....wird es ihnen zu bunt, rennen sie davon.'
    "Leck mich!", mit diesen Worten setzte auch Sooth sich in Bewegung und rannte in die Richtung in der er Arseni vermutete. Doch noch bevor er sich in die Dunkelheit begab warf er einer seiner heiligen Granaten in das Häuschen und schoss ein Loch in die Gasleitung die von innen nach außen ging um für den vor langer Zeit mal bestehenden Luftausgleich zu sorgen. Man konnte das Zischen des ausströmenden Gas klar und deutlich hören, selbst Arseni konnte es wohl deutlich vernehmen, der sich mittlerweile in einem unteren Gang, der sich als Abzweig entpuppte, befand.
    Gerade als Sooth genug Meter zwischen sich und das ganze Geschehen gebracht hatte machte es einen riesen Knall und die davor tiefschwarze Mine erleuchtete wie ein Inferno. Plötzlich war es so hell wie am Tageslicht und mit gutem Gewissen vernahm der Soldat dass er mehr als gute Arbeit geleistet hatte. Es war kein Vorcha mehr aufzufinden, vorerst zumindest.
    Doch die Explosion hatte nicht nur gute Seiten, es gab auch weniger erfreuliche ihrer Art. Als er sich den Staub aus dem Gesicht wischte vernahm er eine Blutung am Kopf, welche er sich rechtlich nicht erklären konnte. Sein linkes Ohr, welches damals bei der Schlacht um Omega einer Kugel zum Opfer gefallen war, hatte wieder begonnen zu Bluten.
    "Bei den Göttern...! Sag mir nicht ich bin jetzt endgültig mein linkes Ohr los. Warum ist das auch so verflucht empfindlich?" Mit herzhaft kräftigem Tinnitus, was sich als das Einzige was er hören konnte herausstellte, begab er sich in Richtung Arseni. Was Sooth nicht wusste war dass dieser Bereits eine Etage unter ihm umher irrte und gerade ebenfalls damit beschäftig wahr sich nach dem Geschehen wieder zu sammeln.

    Es vergingen mit sicherheit einige Momente in denen die Beiden umherirrten, nichts wissend in den dunklen Schächten nach einander suchend. Gerade als Arseni sich verzweifelt eine Zigarettenpause gönnen wollte um den weiteren Ablauf zu planen hörte er unrhythmische Schritte aus der Decke die sich über ihm befand. Ob es sich dabei um Sooth handelte wusste er nicht, er konnte sich nicht mal sicher sein ob dieser noch am Leben wahr, hatte es dort oben doch ganz schön gerumpelt. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig als es zu riskieren. Schließlich würde Arseni es im Falle des "Nicht-Sooth" schon irgendwie auf die Reihe bekommen diese Gefahr so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen, hatte er im Laufe der Zeit sein Selbstbewusstsein schon beträchtlich gesteigert.
    Als erstes versuchte er es mit rufen, doch es kam keine Antwort. Danach mit Schüssen in die Decke, mit der Hoffnung dass diese nicht eben solche durchdringen würden, jedoch aber die Aufmerksamkeit erregen würden. Sooth vernahm zwar leichte Vibrationen, schien der Boden nicht wirklich dick zu sein, aber er konnte diese nicht wirklich zuteilen.
    "Okay mein Lieber! Du gehst besser in Deckung, denn jetzt wird’s laut!" 'Hoffentlich läufst du nicht genau rein und ich spreng dich in die Luft...' rief Arseni mit heiserer Kehle erneut.
    Kurz darauf verließ eine Granate seinen Wurf Arm die er gekonnt in einen Vorsprung in der Decke platziert hatte.

    Die Brocken flogen nur und es erhob sich eine Wand von Staub und Erde nur 2 Meter vor dem nichts ahnenden und dahin schlendernden Sooth. "Was zur Hölle!" und dieser machte einen gehörigen Satz nach rechts. "Scheiße!"
    Es dauerte einen Moment bis sich alles aufgeklart hatte und der Grund für die Explosion hervorkam. Es hatte sich ein riesen Loch im Boden des Ganges gebildet in dem Sooth sich befand und als dieser einen Blick hineinwagte, mit dem Sturmgewehr im Anschlag, erwartete ihn pure Leere.
    "Ihr verfickten Penner! Kommt her! Ich reiß euch auseinander!" und schwups flog die zweite Granate in das Loch. Diesmal von Seiten des Turianers. Wieder machte es einen lauten Knall und alles wackelte. Wieder türmte sich eine Wand voll Erde genau vor ihm auf.
    Glücklicherweise kenne sich die Beiden mittlerweile schon so gut, um abschätzen zu können wie jeweils der andere reagieren tut in bestimmten Situationen, so dass Arseni sich im Voraus schon in sichere Entfernung begeben hatte.
    "Na los! Wo seid ihr!? Kommt schon ihr Hunde!", doch alles was der Turianer, der sich mittlerweile schon auf 190 befand, erblickte war ein über das ganze Gesicht lächelnder Arseni.
    Geändert von Sooth Kyrik'in (05.04.2012 um 05:23 Uhr)

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