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  1. #341
    ME-FRPG only Avatar von Vasinia Avathus
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    Die Citadel – Bezirke
    Milijan Sacobics SUV


    Vasinia presste ihre Mandibeln gegen ihre Kiefer. „Wenn sie darauf hinauswollen, dass er ein Betrüger gewesen sein könnte … dann hat er seine Sache gut gemacht. Er hat keinen Ausweis gezeigt, aber eine Menge Informationen gegeben: Über Carlie Bernoffs Freundeskreis, bevorzugte Aufenthaltsorte, Verwandte, ihre Adresse und Arbeitszeiten. Sowie ein Foto von ihr, das in keinem Fall in aller Öffentlichkeit aufgenommen wurde.“

    Sie verfluchte sich dafür, dass sie nicht daran gedacht hatte, den Mann nach seiner ID zu fragen. Aber normalerweise bestand sie bei dieser Art von Fall nicht darauf.

    „Thomas Bernoff – oder der Mann, der sich für Bernoff ausgegeben hat – hat einen Mann namens Frederic Efraim erwähnt“, sagte sie nach kurzem Zögern. „Die Frau, die ich zu Carlie Bernoff befragt habe – Suzanne Louis – hat behauptet, dass die beiden ein sehr vertrautes Verhältnis hätten. Angesichts der neuen Umstände sollten wir beide genau überprüfen.“ Sie warf dem Menschen einen scharfen Seitenblick zu. „Übrigens habe ich Grund zu der Annahme, dass Carlie Bernoff bereits tot war, als sie durch das Fenster gestoßen wurde. Wie Sie auf den Fotos sehen können, ist Carlie Bernoffs Leiche komplett zerschnitten, weil sie durch das Fenster gefallen und im Glas gelandet ist. Aber dieser eine Schnitt an ihrer Kehle? Da muss schon ein sehr großer Zufall geschehen sein, damit das Glas sie an genau dieser Stelle in genau dieser Position und diesem Winkel auf diese Art und Weise geschnitten hat. Und ich glaube nicht an Zufälle.“

    Sie senkte ihre Brauenplatten nachdenklich. Irgendwie war es befremdlich, wie schnell sich ein harmloser und anspruchsloser Fall in einen spannenden und höchst brisanten gewandelt hatte. Carlie Bernoff war ganz offensichtlich nur die Spitze des, wie die Menschen es nannten, Eisbergs.

    Die ganze Sache reichte viel tiefer und war viel bedeutsamer, als sie es jemals hätte erahnen können, als sie den Fall – aus Mangel an Alternativen und weil sie ihren Mitarbeiter bezahlen musste – angenommen hatte.

    Und jetzt hatte sie es nicht nur mit einem Mord, sondern mit ARIA, Cerberus und diesem mysteriösen Culper-Ring zu tun, von dem sie heute das erste Mal hörte.

    „Und vielleicht … sollten wir daher auch den C-Sec-Officer überprüfen, der mit dem Fall betraut ist“, sagte sie langsam. „Ich will nicht das Risiko eingehen und davon ausgehen, dass der Stümper, den sie mit Carlie Bernoffs Fall betraut haben, auch tatsächlich nur ein Stümper ist. Officer Manuel Philipson.“

  2. #342
    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    Avathus schaltete schnell und brachte sich ein, offensichtlich hatte sie verstanden wie sehr sie in der derzeitigen Lage auf jedes Krümelchen Information angewiesen waren um eine neue Spur zu erhalten.
    Ihre Anmerkungen zur Todesursache ließ er erstmal unkommentiert. Er musste sich zuerst selbst ein Bild der Lage verschaffen und das Bild, dass die Turianerin anbot war kaum aussagekräftig bei all dem Blut und dem zerschmetterten Leichnam.

    Rasch gab der Serbe die Namen an Kazumi weiter als das ungleiche Duo auch schon am Tatort ankamen.
    Die Leiche vor dem Hochhaus war bereits weggeschafft worden. Lediglich ein großer, von Absperrhologrammen umgrenzter, Blutfleck und ein paar Gewebereste machten deutlich wo die Leiche gelegen hatte.

    Milijan parkte den Wagen wo grad Platz war und stieg gemeinsam mit seiner Partnerin aus. Dragan bellte zwar und guckte ein wenig beleidigt aus dem Kofferraum, akzeptierte aber schließlich, dass er derzeit nicht gebraucht wurde und entschied sich ein kleines Nickerchen zu halten.
    Genau wie die Turianerin besah er sich erstmal den Blutfleck und sah dann auch auf. Aus dem 12. Stock hatte sie einen Abflug gemacht. Lediglich zwei C-Sec Beamte standen in der Nähe und unterhielten sich über ihre Urlaubspläne, man nahm kaum Notiz von ihnen.
    Erst als sie im Aufzug in den besagten Stock fuhren wurden sie angehalten. Erneut war es ein einfacher Streifenpolizist dem Milijan nach einer knappen Begrüßung sein Omnitool hinhielt und sich auswies. Überrascht zog der junge Turianer die Platten hoch und machte dann Platz wobei er Avathus gleich mit durchließ es sich aber nicht nehmen ließ der Frau noch auf den Hintern zu starren im Glauben sie würde es nicht mitbekommen.
    Ohne Schwierigkeiten fanden sie Bernoffs Büro und wurden prompt herzlich begrüßt.
    „Avathus!“ schnaubte ein menschlicher C-Sec Offizier verächtlich. Der Mann sprach gerade mit einer menschlichen Frau asiatischer Abstammung, die an ihrem Anzug einen Firmenausweis trug.
    „Ich dachte ich hätte mich klar genug ausgedrückt! Aber wie es aussieht muss ich deutlicher werden: Verschwinden sie oder ich nehme sie wegen Behinderung einer Ermittlung fest!“
    Der Blick des Mannes wanderte nun zu Milijan. Der Polizist zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen. Milijan mit seinen Blessuren im Gesicht und einem höhnischen Grinsen bot einen merkwürdigen Anblick. „Und wer sind sie?“ fragte er den Serben. Wie zuvor hielt er dem Mann lediglich seinen Digitalen Ausweis vor die Nase.
    „Homeland?“ fragte der Offizier überrascht „Was will den Homeland hier? Oder hat sie diese Schnüfflerin lange genug bequatscht bis ihre wirren Ideen einen verqueren Sinn machten?“
    Milijan begann noch weiter zu grinsen und ging auf den Mann zu und reichte ihm die Hand. „Ahh… Ich seh schon SIE müssen diese Pfeife sein von der ich schon so viel gehört habe!“
    Verdutzt konnte Phillipson nichts anderes tun als die dargebotene Hand zu schütteln und dumm aus der Wäsche zu gucken.
    „Also: Sie glauben an einen Selbstmord?“ fragte Milijan den Offizier wobei er an ihm vorbeiging und sich den Raum genauer ansah.
    Bernoff hatte ein großes Büro besessen. Die Tür befand sich außen rechts an der Querseite des Büros. Logischerweise hatte man dann rechts gleich die Längswand an der eine Couch samt Beistelltisch stand und über der ein abstraktes Gemälde hing. Links befand sich dann der Schreibtisch auf dem noch einige PDAs, anders Büromaterial und ein paar persönliche Gegenstände verstreut lagen. Auch auf dem Boden um den Schreibtisch herum fand man diverses Zeug. Ein deutlicher Wind ging durch das Büro. Grund dafür war das zersprungene große Fenster. Das zweite Fenster daneben war unbeschädigt.
    „Allerdings erwähnten sie eine Ermittlung?“ sprach der Serbe weiter und ging auf das zersprungene Fenster zu, spielte ein wenig mit den Resten des Fensters und sah hinaus.
    „Wir ermitteln in alle Richtungen!“ antwortete Phillipson säuerlich und beäugte misstrauisch jede Bewegung von Milijan und Avathus. „Sieht aber bisher nach Freitod aus!“
    „Freitod?“ fragte der SODler nach und ging auf den Offizier zu
    „Ja! Selbstmord!“
    „Durch das geschlossene Fenster?“
    „Verrückt nicht wahr? Aber aus irgendeinem Grund bringen sich verrückte viel häufiger um als normale!“ konterte Phillipson und begann nun selbst hämisch zu grinsen.
    Der Serbe legte den Kopf schief, schielte zu Avathus und zwinkerte ihr zu. Seine Hände schossen vor, packten Phillipson. Er wirbelte den überraschten Polizisten mehrmals herum und schleuderte ihn schließlich mit aller Macht gegen das andere Fenster.
    Phillipson schlug mit Karacho in das Fenster ein und prallte ab. Es gab lediglich einen dumpfen Ton. Interessanterweise verzog die Asiatin keine Mine und stand lediglich Abseits dabei.
    Das sind 4 cm dicke Sicherheitsfenster sie Armleuchter!“ schrie er den Mann an der sich mühsam hocharbeitete. „Wie in jedem anderen Wolkenkratzer!“
    Er zerrte den Mann am Kragen auf die Beine „Und jetzt bewegen sie ihren Arsch und holen mir Überwachungsbänder und Zeugenaussagen! In 10 Minuten will ich Ergebnisse oder ich schwarte dich so lange durch die Büros hier biss mir was besseres einfällt!“

  3. #343
    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    Der C-Sec Beamte verschwand wild fluchend und ließ Milijan, Avathus und die Asiatin im windigen Büro zurück.
    Ein schadenfrohes Grinsen konnte sich der Serbe nicht verkneifen und rief Kazumi an.
    „Es gibt Arbeit!“ fing er knapp an
    „Ist ja ganz was neues!“ kam die gepresste Antwort aus dem Äther
    „Was hast du neues über die Tote?“
    „Laut dem System von Hydragon Systems hat sie wie sonst auch um 0730 das Gebäude betreten. Auch auf den Überwachungskameras ist sie zu sehen. Gegen 8 Uhr meldet sie sich an ihrem Terminal an und beginnt zu Arbeiten. Ein paar Mal loggt sie sich aus und wieder ein. Die einzigen Anrufe die sie tätigt sind innerhalb des Konzerns, genauso wie ihre restliche Korrespondenz. Um 18:41 wird Alarm in ihrem Büro ausgelöst, was wohl an der zersprungen Scheibe lag!“
    „In Ordnung, gehen wir mal davon aus, dass Cerberus hier einen Agenten des Rings umgelegt hat und so wie es durchgeführt wurde sollte es wohl ein deutliches Statement werden oder das Attentat ist nicht wie geplant durchgeführt worden. Ist der Attentäter zufälligerweise auf einer Kamera?“
    „Nein, lediglich im Eingangsbereich des Gebäudes und bei Hydragon Systems gibt es Kameras. In den Büroräumen nicht.“
    „Na Klasse. Ok wenn wir schon mal hier sind. Wenn ich ein Superagent wäre und geheime Daten bei mir im Büro verstecken würde, wo sollte ich suchen?“
    Kazumi antwortete zuerst nicht sondern schien zu überlegen bevor sie antwortete.
    „Auf ihrem Computer wird nichts sein. So dämlich ist heute keiner mehr. Es könnten irgendwo Datenspeicher versteckt sein oder verdeckte Terminals irgendwo verbaut sein. Man kann das natürlich auch umdrehen. Vielleicht hat der Attentäter hier eine Wanze versteckt und wollte sie nun auslesen, da gibt es Mehrkomponentensysteme die nicht so leicht aufspürbar sind.“
    Milijan hörte konzentriert zu während er den Knopf in seinem Ohr tiefer reinzudrücken wollte weil es wegen dem offenen Fenster ziemlich laut im Büro war.
    „Also gut, bevor ich jetzt hier anfange alles auseinanderzunehmen – da muss es doch ne einfacherer Möglichkeit geben?“
    „Jaaaaaaaa schon“ kam die langgezogene Antwort „Warte mal, ich schick dir ein spezielles Programm auf dein Omnitool. Das scannt dann intensiv nach diversen Signaturen wie EM Felder etc. Allerdings dauert das ne Weile und sie müssen dabei so ruhig wie möglich bleiben. Du musst verstehen, dass man hier nach Nuancen sucht und dieser Vorgang ist sehr störanfällig…..“
    Milijans Blick glitt zu der Asiatin die schon die ganze Zeit über fast schon reglos dastand und jede Bewegung von ihm und Avathus mit Argusaugen betrachtete. Erst jetzt fasste Milijan die Frau näher ins Auge. Die Frau war Mitte zwanzig, etwa mittelgroß und hatte eine auf den ersten Blick schlanke Figur. Ihre Hautfärbung und ihre Gesichtsform ließ Milijan auf eine Herkunft aus Indo-China schließen, zumindest ethnisch. Das erstaunlichste an ihr waren aber ihre Augen. Anstatt braune Augen, starrten ihn violette Augen aus einem Gesicht an, dass von etwa Schulterlangen, schwarzen Haaren umrandet war.
    „Gilt das auch für andere?“ fragte er halblaut
    „Ja, im Moment fällt mir keine schnellere Methode ein, warum?“
    Milijan antwortete nicht sondern riss seinen Blick von der Frau wieder los um nicht zu verdächtig zu wirken obwohl er sich nicht viel Hoffnung machte. Seine Gefühle und Absichten vor anderen zu verbergen war noch nie seine Stärke gewesen. Lieber überfuhr oder erschlug er andere mit seinen Emotionen.
    Kazumi zeigte einmal mehr, dass sie nicht auf den Kopf gefallen war
    „Da steht gerade jemand so rum wie ich es beschrieben habe oder?“
    Milijan brummte nur ins Mikro
    „Also gut, wenn sie sich nahe genug an die Person ranbewegen können, kann ich über ihr Omnitool versuchen genaueres herauszufinden!“
    Der Serbe rollte mit den Augen, das würde nie klappen „Ich versuch was anderes warten sie mal…“
    Er dreht seinen Kopf zu der Asiatin und lies seinen rechten Arm locker herunterhängen um schneller seine Waffe ziehen zu können. Er verzog sein Gesicht, in etwa so als ob man in der Apotheke nach einer Creme gegen Genitalherpes fragen würde.
    „Entschuldigung aber kann es sein, dass sie eine geheime Cerberus Attentäterin sind?“
    Avathus fiel die Kinnlade herunter und auch die Asiatin schien völlig verdutzt zu sein.
    „WAS?“ fragte sie nach einer kurzen Pause
    Milijan grunzte unzufrieden und zog so schnell er konnte seine Pistole. „Hände hoch und keine falsche Be…..“ weiter kam er nicht denn plötzlich baute sich eine biotische Barriere um die Asiatin auf.
    Das ist ja mal wieder fanta…..“ der biotische stoß fegte den Serben von den Füßen und lies ihn quer durch den Raum segeln, wo er im Schreibtisch einrastete und schließlich hinter selbigen unglücklich gegen die Wand krachte.
    Augenblicklich tat ihm jeder Knochen im Leib weh und hätte er atmen können hätte er schmerzerfüllt gestöhnt. Gegen alle Vernunft zwang er sich selbst so tief Luft zu holen wie es ihm möglich war und kämpfte sich wieder wacklig hoch.
    In der Zwischenzeit war ein heftiger Kampf zwischen der Asiatin und der Turianerin entbrannt. Beide Frauen tauschten eine Reihe von Attacken und Blöcken aus.
    Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sich der SODler auf und streckte sich wobei einige Wirbel laut hörbar knackten. Kurz schielte er nach seiner Waffe, fand sie aber auf den ersten Blick nicht.
    Die Frauen keuchten und Ächzten während sie ihren intensiven Tanz aufführten. Mit der Kraft und Eleganz eines amateurhaften Gravity Rumble Spieler krachte Milijan in die Asiatin und schleuderte die durchaus athletische Frau gegen das Sofa. Die Asiatin richtete sich augenblicklich auf und bündelte ihr biotische Kraft in ihren Händen. Der Serbe wollte es aber gar nicht erst soweit kommen lassen. Er schnappte sich den erstbesten Arm und setzte zu einem Armhebel an. Augenblicklich legte er so viel Kraft und Gewicht in den Griff wie möglich. Zwar schaffte er es nicht den Arm wie erhofft zu brechen, lediglich Bänder und Gelenke überdehnte er gehörig. Kurz bevor der Knochen brach wendete die Asiatin erneut das Blatt und das ziemlich simpel. Milijan konnte sich ein jaulen nicht verkneifen als seine Gegnerin ihr Knie hochriss und ihn voll erwischte. Sein Griff wurde locker und die grob geschätzt fünf Schläge die Milijan nun kassierte nahm er gar nicht richtig war. Zwar donnerte er der Frau noch seinen Kopf ins Gesicht und verpasste ihr damit ein schönes Andenken an ihn aber dennoch schleuderte ihn die Frau vom Sofa.
    Schüsse zerrissen die Luft und schlugen in die Barriere der Frau ein. Wie eine Katze sprang die Asiatin auf und verschwand, begleitet von einigen weiteren Schüssen, aus dem Büro.
    Die Turianerin wollte schon mit Milijans Waffe in der Hand hinterspringen doch der Serbe hielt sie auf.
    „Vergiss sie! Die ist weg“ presste er hervor und rollte sich stöhnend auf den Rücken während er sich seine Leiste hielt. Dieser hässliche, vertraute Schmerz zog nun bis in die Bachregion und ihm war übel. „Kazumi….“ Milijan schluckte schwer als er prüfte ob der Operator noch dran war
    „Bin schon dran Chief, so einfach entkommt sie mir nicht!“
    Der Serbe legte auf und sah zu Avathus die noch immer mit gezückter Waffe der Attentäterin nachsah.
    „Wollen sie da ewig liegenbleiben und jammern?“ fragte die Detektivin
    „Ach fick dich!“ konterte er mit etwas höherer Stimme als sonst.

    ----------->Botschaften/ ARIA Zentrale
    Geändert von Milijan Sacobic (03.05.2015 um 18:18 Uhr)

  4. #344
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    ---> Erde

    „Wer hätte das gedacht.“ Brummte sie leise und starrte über die Kante des hohen, stählernen Gebäudes hinaus auf die weite Wasserfläche in der Mitte der Citadel.
    Vor noch gar nicht so langer Zeit war sie von hier geflohen – oder abgereist. Mit dem festen Vorsatz weit weg zu gehen. Alles hinter sich zu lassen. Und jetzt. Jetzt war sie wieder hier. Den so lange sie in der Nähe von Henrietta war, war ihre Tochter nicht sicher.
    Und das war nicht mal ihre Erkenntnis gewesen. Sondern die von Rietta. Das kleine Mädchen war weit intelligenter und vorausschauender als mindestens 98% aller Erwachsenen. Rebekka hatte geweint. Aber dann war ihr schnell klar geworden, das es für sie und Henrietta erst ein ruhiges Ende haben würde, wenn das alles hier erledigt war. Wenn Cerberus durch wäre. Wenn der Culper Ring durch wäre. Wenn das wovor Shepard beständig warte, durch wäre. Aber all dies würde noch lange dauern.
    Derweil waren Verbindungen zu wem auch immer gefährlich. Gefährlich für alle. Man tat dumme Dinge für Andere. Bekka wusste das besser als fast jeder andere. Sie strich sich die kurzen schwarzen Haare hinter das rechte Ohr und spannte jeden Muskel ihres Körpers der Reihe nach von Oben nach Unten an. Nur um ihn dann wieder zu lockern. Ruhig stellte sie einen Fuß auf den Rand des Hausdaches.
    Bedächtig leckte sie sich über die Lippen.
    Es war nicht schwer immer noch Informationen zu bekommen. Die Welt war ein Dorf. Es gab genügend Leute die redeten, es gab die Presse. Es gab Leute die man bezahlen konnte damit sie reden. Rebekka kannte das Spiel. Sie war dabei gewesen als die modernen Regeln geschrieben worden waren. Sie kannte jede Einsatzregel der Allianz. Und jede eines einzelnen Volkes der Citadel. Sogar derer die nicht hier waren.
    Sie hatte sie zwar nicht geschrieben, aber sie kannte die Leute die sie geschrieben hatten. Sie kannte viele Leute. Und viele Leute waren die Spielchen von allen Seiten leid. Es ist nicht schwer Lebewesen zu finden, die der aktuellen Situation überdrüssig waren. Es gab viele davon. Sehr viele. Das war etwas das weder Alexander, noch Neska oder ihr Vater oder die Gräfin verstanden hatten. Cerberus verstand es – sie arbeiteten mit demselben Prinzip. Zumindest hatten sie es früher mal gemacht. Jetzt. Jetzt waren sie groß und mächtig. Damit war Untergrund, in seinem ursprünglichen Guerilla sinn nicht mehr möglich.
    Aber als Einzelperson. Als einziger Mensch war das möglich. Neska hatte es verstanden einen Wiederstand aufzubauen. Eine Resistance und eine Stay-Behind Organisation. Aber weder Nevermore noch Gladius waren wirklich in der Lage Krieg und Angst in die Herzen derer zu tragen, die Verantwortung trugen für den aktuellen Zustand.
    Sie konnten dagegen halten. Aber das war jetzt egal.
    Noch bevor Rietta sie vollkommen überredet hatte, hatte sie beide erfahren das man Angie heilen würde. Sie würde nach zahlreichen Operationen wieder ein normaler Mensch werden.
    Vielleicht hätte Henrietta Bekka gar nicht überzeugt bekommen, aber diese Nachricht hatte es geschafft. Rebekka konnte es nicht hinnehmen, das die Frau die unmittelbar an der Ermordung von Neska beteiligt war ein normales Leben führen würde.
    Das stand nicht zur Debatte oder gar zur Auswahl. Eigentlich war es sogar ihre Schuld, warum hatte sie Ortiz auch am Leben gelassen? Warum hatte sie nur versucht ihr einfach ihre Person zu nehmen. Und bis an ihr Lebensende versauern zu lassen.
    Es hätte ihr klar sein müssen, das niemand sie einfach aufgeben würde. Vor allem nicht wenn dort draußen noch die anderen waren, die wir ihr Vater seltsame Ziele verfolgten. Vielleicht die von Cerberus. Vielleicht eigene. Vielleicht andere. Keiner von denen hatte die Zivilisation der Völker der Galaxie im Kopf. Keiner. Nur immer ihre kleinen rassistischen Vorstellungen oder Allmachtsfantasien.
    Rebekka starrte hinüber zu der Klinik. Auf das große verglaste Fenster, hinter dem Angela Ortiz lag. Sie machte einen langsamen Schritt zurück und glitt in einer fließenden Bewegung auf den Boden hinter die Schulterstütze des Gewehres das auf dem Dach lag.
    Es war ein riesiges Gewehr, das die Allianz heute noch benutzte um schwer gepanzerte Ziele auszuschalten. Neben dem Gewehr stand eine nicht ganz Handelsübliche Batterie die man benutzte um das sekundär Geschütz eine Makos mit Energie zu versorgen. Zwei sehr dicke Kabel führten von der Batterie in das Gewehr. Beide Dinge waren frisch aus einem der Lager der Allianz auf der Citadel. Bekka war beinahe geschockt über die Tatsache wie einfach sie da ran gekommen war.
    Mit eiserner Mine legte sie sich auf den Bauch und hinter das Zielfernrohr. Aktivierte die leistungsstarke Optik und hob das Gewehr in den Anschlag. Die Elektrik der Waffe begann sofort besorgniserregend zu brummen. Und noch hatte Bekka die Leistung der Batterie nicht zu geschalten. Vermutlich würde das Ding nur einen Schuss aushalten und dann zu einem großen Klumpen zerschmelzen.
    Aber mehr als einen Schuss würde Bekka auch nicht brauchen. Nicht bei diesem Kaliber. Nicht bei so einem kleinen Raum.
    Sie machte einen tiefen Atemzug. Visierte durch das grünliche Glas den betäubten Körper von Angie an. Offensichtlich hatte man ihr Gehirn einer OP unterzogen. Rebekka peilte die Entfernung und hob den Kopf. Besah sich die Umgebung. Keine Gleiter, kein anderer Verkehr. Niemand würde ihr in die Schuss fliegen. Sie musste nur warten bis die kleine Asari Krankenschwester den Raum verlassen hatte.
    Und dazu brauchte sie nicht viel Geduld. Den die war bereits auf dem Weg zum Zimmer.
    Zeit für eine endgültige Abrechnung. Bekka atmete ein letztes Mal tief ein und entspannte ihren rechten Zeigefinger. Legte ihn ruhig auf den Abzug, während ihr linker Daumen sich auf den Chargeknopf der Batterie legte, den sie am Schaft der Waffe montiert hatte.
    Die Tür zum Zimmer von Angela schloss sich von außen. Die Latina war alleine.
    Der Daumen der Deutschen senkte sich und die Batterie zischte. Das Gewehr fauchte auf, als sich die Beschleuniger für das Projektil mit einem Schlag soweit aufluden, wie es nie gedacht waren. Bekka hatte den Kopf von Ortiz genau im Visier. Nicht dass es einen Unterschied machte, als sie den Abzug mit einem einfachen Krümmen ihres Finger tätigte.
    Das Projektil wurde mit einer solchen Wucht aus dem Lauf geschleudert das es Bekka auf dem Boden liegend noch fast einen Meter nach hinten schob.
    In weniger als einer Sekunde hatte das gar nicht so kleine Stück Metall die mehreren hundert Meter überbrückt und durchschlug die schwere Glasscheibe als wäre sie maximal aus uraltem Fensterglas, und nicht schwer gepanzert.
    Als das ultraheiße Geschoss den Kopf der Bewusstlosen traf, hatte sich die – besonders mit Sauerstoff angereicherte - Luft in dem engen Raum bereits in Feuer verwandelt und verpuffte in einer heftigen Explosion, so das Bekka im ersten Moment nicht sah wie sich der obere Teil des Körpers in wenig mehr als Matsch verwandelte.
    Die ehemalige Agentin schaffte es noch gerade sich von dem Gewehr wegzurollen, als sich die Waffe in einer eigenen kleinen Explosion in geschmolzenes Metall verwandelte und die Batterie mit einem heißeren Seufzen langsam abfackelte.
    Rebekka stand auf und sah noch einen Moment zu dem Krankenhaus. Das war Nummer Eins. Sie drehte sich um und verließ das Dach durch den kleinen Unauffälligen Zugang, den sie schon zuvor gewählt hatte. Dabei hob sie ihr Comm ans Ohr und drückte den Knopf für einen Anruf. Es dauerte erstaunlicherweise gar nicht lange bevor sich jemand meldete.
    „Hallo Konrad.“ Sagte sie leise und schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase. „Tut mir leid für den Abgang, das war... nicht okay. Tut mir leid.“

  5. #345
    ME-FRPG only Avatar von Robyn Lynn
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    <------- Allianz Andockbuchten

    Robyn hatte während der kurzen Taxifahrt darüber nachgedacht sich die ganze Sache doch nocheinmal anders zu überlegen. Die Heldennummer stecken zu lassen und einfach in Ruhe ihre Werkstatt zu führen. Das Schrauben und Werkeln hatte sie schon immer beruhigt und war Balsam für ihren sonst so ungestümen Geist. Es hatte schon seinen Grund das Colbie immer sagte das Robyn ein ausgewechselter Mensch war sobald man ihr einen Schraubenschlüssel in die Hand gab. Doch dann erinnerte sie sich daran das sie das alles für ihre Familie tat, einerseits um ihr eigenes Gewissen zu beschwichtigen aber auch andererseits um ihren Angehörigen Genugtuung zu verschaffen, sie wusste ihr Vater hätte es so gewollt. Es war der selbe Grund warum er damals begonnen hattte ein Sicherheitsunternehmen zu führen. Um jene Menschen die gutes im Herzen trugen vor denen zu beschützen die nur schlechtes im Sinn hatten.

    Als sie ausstieg war sie froh festen Boden unter den Füßen zu haben. Erst jetzt wurde ihr langsam klar wie viele Jahre sie doch eigentlich fliegend im Weltall zu gebracht hatte. Wobei, technisch war die Citadel ja doch auch nur ein weiteres abstraktes Raumschiff. Und dennoch fühlte sie sich wie auf einem echten Planeten.
    Sie bezahlte den Fahrer und betrachtete dann ihr neues Eigentum. Das Apartment lag direkt über der Werkstatt, welche zur Zeit noch von zwei großen, separierten Rolltoren verdeckt wurde. Sie hatte, durch ihren Beruf mehr oder weniger gezwungen, den Laden unbesichtigt gekauft und war positiv überrascht das es sich dabei doch deutlich weniger um eine Bruchbude handelte, als sie ursprünglich angenommen hatte. Immerhin, die Werbereklame war bereits aufgehangen worden. 'Lynn Mechanics' prangte in deutlicher Schrift in violett leuchtenden Lettern auf der Leuchttafel. Die Farbe fügte sich gut in die Nachbarschaft ein. Diese war auch mit ein Grund warum sie sich für dieses Gebäude entschieden hatte. Direkt gegenüber befand sich ein Lebensmittel Geschäft, daneben ein mehrstöckiges Arztgebäude und nur wenige Gebäude neben ihrer Werkstatt lag ein Postdepot. Alles wichtige konnte sie hier in wenigen Schritten und Handgriffen erledigen.

    Über eine Treppe auf der rechten Seite der Werkstatt bahnte sie sich einen Weg nach oben und zauberte die Schlüssel aus der Tasche. Als sie die Tür öffnete suchte sie instinktiv mit der rechten Hand nach einem Lichtschalter und wurde sofort fündig.
    Die Wohnung war perfekt. Die Leute von der Einrichtungsfirma die sie beauftragt hatte, hatten ganze Arbeit geleistet. Das war eine äußerst praktische Angelegenheit gewesen, die Firma hatte ihr Profil studiert und gemessen an Statistiken ihre Präferenzen ermittelt und entsprechend das Apartment eingerichtet. Obwohl Robyn anfangs skeptisch gewesen war hatte sie den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Ein schwarzes Ledersofa stand von der Tür aus leicht nach links versetzt, aber mittig im Raum, mit der Sitzfläche ebenfalls nach links ausgerichtet. Etwa 3 Meter weiter stand ein Fernseher vor einem imponierenden Panoramafenster mit Blick auf die Bezirke das sich per Fernbedienung halbdurchsichtig oder komplett verdunkeln ließ. Eine handvoll Pflanzen zierten die Ecken des Raumes. Auf der rechten Seite hatte man die Küche in rustikalem Stil mit adäquater Anzahl an Edelmetalloptiken eingerichtet, samt farblich abgestimmtem Esstisch und dunkelrotem und nussbraunem Anstrich. Sie war begeistert.
    Gegenüber führten zwei Türen entweder ins Schlaf- oder Badezimmer, welche beide nicht minder beendruckend waren.

    Robyn verstaute zügig die Habseeligkeiten die sie von dem Schiff mitgebracht hatte und stellte bei der Gelegenheit auch fest das man ihren Kleiderschrank bereits gefüllt hatte; mit einer feinsten Auswahl an Kleidung zu allen erdenklichen Anlässen, sowie mehreren Overalls für die Arbeit. Die haben aber auch echt an alles gedacht. Toll!
    Nachdem sie ihre Allianzuniform gegen blaue Jeans und ein lockeres, graues Hemd getauscht hatte und sich einen Snack aus dem Kühlschrank genehmigt hatte, begutachtete sie anschließend die Werkstatt. Man hatte ihren Wagen herbringen lassen, der nun wie ein verlorenes Kind das nun brav darauf gewartet hatte von seiner Mama aus dem Kinderparadies abgeholt zu werden. Sie machte es sich auf dem Ledersitz gemütlich und strich mit ihren Händen über das Lenkrad, die Armaturen und die restliche Innenaustattung. Dieses Baby war ihr ganzer Stolz und von nun an ihr bester Partner. Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern wie sie ihn vor einigen Jahren gekauft hatte. Es war eine A-Serie eines Infinity von dem nur wenige dutzend Stück gebaut wurden, als Prototyp für ein Fahrzeug das später dann in Dauerproduktion ging. Viele Nächte hatte sie sich dabei um die Ohren geschlagen gehabt, den Kleinen von den Schandtaten seines Vorbesitzers zu erholen.
    Sie betätigte die Zündung, öffnete das Tor und genoss noch kurz das Schnauben und Toben des Motors, wie eine hungrige Bestie die losbrechen will, um anschließend in die Nacht hinaus zu brausen und ihren Kontakt zu treffen.

  6. #346
    ME-FRPG only Avatar von Teeyla‘Nora nar Alkyon
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    -> Buzonetti-Klinikum für Humanmedizin

    Es war eine dunkle Seitengasse, zwischen zwei dicht an dicht gedrängten Wohnblocks, in der der viel zu schicke Gleiter nun stand. Zu schick für eine gewöhnliche Krankenschwester und erst recht zu schick für diese Gegend.
    Eines der vielen Problemviertel, in den problembelasteten unteren Bezirken der Citadel, bewohnt von Bevölkerungsschichten die nicht unbedingt für ihre guten Manieren aber umso mehr den Vorstrafenregistern der C-Sec bekannt waren.
    Dank unzureichender Belüftung war es hier unten stets stickig und recht heiß, nicht das Teeyla das in ihrem Umweltanzug störte. Kam aber noch der Nachtzyklus hinzu, der noch eine Weile auf sich warten lassen würde, kamen ihr solche Gegenden oft wie „Klein-Omega“ vor.
    Es war hier unten definitiv gefährlich, da brauchte die Quarianerin die misstrauischen Blicke der zwielichtigen Anwohner, die sie unterwegs angestiert hatten, gar nicht um sich zu erinnern. Aber eben solche Gegenden erwiesen sich für die C-Sec als schwer zu überwachen, dank der bereits von Teeyla mehrmals gesegneten Überwachungsgegnern, die es hier eben zuhauf gab.
    Sie mochte solche Gegenden. Hier gab es Möglichkeiten.
    War auch gar nicht so weit weg von den Docks, wo Jacks Schiff stand. Man war nicht so unvorsichtig direkt dorthin gefahren zu sein.

    Hier standen sie nun nach einem längeren Zickzack, quer über verschiedene Viertel, in dem die Blauhaut sich erklären konnte. Und es war nicht wenig was sie nun mehr oder weniger ungern enthüllte, während ihre Schicksalsgefährten lauschten.
    Sie war durchaus eine Krankenschwester…aber eben nicht nur. Sie arbeitete noch für einen anderen, jemand der bis jetzt verborgen geblieben war und es auch gerne weiter geblieben wäre. Dieser jemand hatte dem Blauschopf Mika die Behandlungskosten und gar ein Paar synthetischer Augen gestellt. Etwas was natürlich nie ohne Hintergrundgedanken geschah…
    Denn dieser jemand hatte eigentlich vor gehabt sich mit ihr zu treffen, hätte einen Kontaktmann geschickt doch aus nachvollziehbaren Gründen war das Krankenhaus kein Ort mehr für förmliche Vorstellungen von generösen Unbekannten.
    Tatsächlich war es nicht auszuschließen dass der Kontaktmann ebenfalls aufgeflogen war und von den selben Söldnern, die das Krankenhaus entvölkert hatten, geschnappt und getötet worden war. Und wer auch immer die angeheuert hatte, hatte vielleicht noch mehr gekaufte Killer die jetzt nach einem suchten. Und deren Suche man mit jeder Minute die man verbrauchte um sich zu erklären vereinfachte, wie die Asari drängend anmerkte.

    Doch Teeyla und Jack blieben hart. Das war schließlich viel Info die man verdauen musste und wenig davon gab Grund den beiden Blauköpfen zu helfen, geschweige denn der Blauhaut zu vertrauen. Auch stellte sich die Frage warum sie gerade nach Illium oder gar Omega wollte, wie sie zu Beginn der Schlachterei im Krankenhaus vorschlug.

    Möglichkeiten dorthin zu kommen gab es. Mit etwas Glück vielleicht sogar ohne Aufsehen und weiteres Blutvergießen. Doch was dann? Und vor allem warum? Warum sollte es einen interessieren? Warum sollte man helfen, wenn es einem so in Gefahr brachte?
    Im Krankenhaus stand man noch auf der selben Seite, allein schon um es lebendig raus zu schaffen. Doch nun…wenn die Quarianerin und der Mensch einfach von der Bildfläche verschwinden würden…
    Sie würde man sicherlich nicht so inbrünstig verfolgen.

    Teeyla übernahm in der Befragung schon recht früh die Führung und die Rolle der Skeptikerin, während der Frachterpilot die Gasse im Auge behielt. Die Asari sah sich hingegen in der Defensive während die Hackerin irgendwann einfach weg döste.
    Die Krankenschwester schien zu ahnen, dass wenn sie die beiden überzeugen wollte ihr und der Hackerin zu helfen, musste sie mit Teeyla anfangen.
    Und sie versuchte es mit Elan.

    „Ich arbeite für einen Mann auf Illium, mit weitreichenden Kontakten!“, erklärte das blaue Alien, mit Blick zu dem gesichtslosen Visier der Quarianerin. „Er ist Teil eines Untergrundnetzwerkes auf Illium, das sich das Netzwerk nennt. Er wird sich erkenntlich zeigen! Und er kann uns Schutz bieten!“
    „Ah ja.“, kommentierte die Langzeit-Pilgerin skeptisch. „Und gibts einen Grund warum du uns nicht mal den Namen nennst?“
    Sie zögerte kurz und meinte dann gepresst: „Kratt, ein Geschäftsmann.“
    Vermutlich sprach man nicht gerne den Namen von einem geheimen Auftraggeber aus. Nicht das Teeyla mit dem Namen irgendwas anfangen konnte.
    „Klingt batarianisch.“, brummte Jack mürrisch während er eine Gestalt am Ende der Gasse anstarrte.
    Keelah! , dachte sich die Quarianerin genervt. Menschen und Batarianer. Menschen und Turianer. Menschen und andere Menschen! Streitsüchtige Bazillenschleudern allesamt!
    Doch beunruhigte auch sie die Gestalt an der Gasse. Sie starrte zurück…

    „Ich weiß, das ich euch wenig Grund geben kann mir zu trauen. Aber je länger wir hier Zeit verschwenden desto eher wird man uns finden!“, beteuerte sie fast schon flehentlich und schnitt damit an was Teeyla auch schon klar war. „Wir müssen von der Station runter! Wenn wir…“
    „Und was dann?“, fuhr die Quarianerin der Asari über den Mund. „Was hat dein Boss mit der Kleinen vor?“
    Sie nickte zu der dösenden Hackerin.
    „Ich…ich weiß es nicht…jedenfalls nicht genau! Will ihr ein Angebot machen! Einen Job!“, erklärte sie unsicher als sie die wachsende Anspannung der beiden Bewaffneten spürte. Die Gestalt am Ende der Gasse war nämlich nicht mehr allein…

    Schweigsam blickte die Quarianerin die Gestalten an und wägte ab die Schrotflinte zu ziehen. Dann traf sie eine Entscheidung.
    „Ok, aussteigen!“, befahl sie regelrecht. „Hilf dem Mädchen, Blauhaut! Jack, gib mir die Schlüssel!“
    Mehr oder weniger zögerlich wurde ihren Forderung gefolgt. Sie stiegen aus, zogen noch erstmal keine Waffen und blickten die Neuankömmlinge in der Gasse die sich auf einen zubewegten misstrauisch bis furchtsam an. Teeyla ging vor und stand dann auf halben Weg vor ihnen.
    Es waren eben jene Überwachungsgegner. Menschen. Eine kleine Gang, deren „Rasen“ man betreten hatte. Kleinkriminelle in deren Gebiet man eingedrungen war und dabei so blöd gewesen war einen teuer aussenden Gleiter dabei zu haben. Sie waren zu sechst und wies aussah bewaffnet. Pistolen, der eine oder andere Knüppel.
    Kurz starrten sie sich nur an. Teeyla und den den sie als ihren Anführer wahrnahm. Durchschnittlich groß, verschlagen wirkend und mit einer Schlägervisage. Irgendwo gemein wirkend. Einer der davon lebte anderen das Leben schwer zu machen. Er versuchte mit forschenden Blick die Quarianerin einzuschätzen doch gab ihr mattes Visier keine Emotion preis.
    „Nette Karre.“, brummte er.
    Teeyla schwieg einen ewig wirkenden Moment.
    „Hier ist der Schlüssel.“, meinte sie dann auf einmal als sie ihm eben selbigen einfach zu schnippte.
    Er fing ihn auf und grinste.
    „Danke, Teeyla.“, meinte er als alle Spannung von ihm und dann auch allmählich von seinen Kumpanen abfiel.
    „Aber passt auf.“, riet sie ihrem ehemaligen Zellennachbarn, den sie beim letzten Aufenthalt bei der C-Sec vor ein paar Jahren kennen gelernt hatte, als sie sich schon zum gehen wandte. „Die Ware ist heiß. Extrem heiß.“
    Anerkennend nickte er ihr zu.
    „Hast dich nicht verändert!“
    „Du hast keine Ahnung.“, entgegnete sie mit einem schiefen Lächeln, dass er nie sehen würde und wandte sich zu ihren Gefährten. Diese blickten sie so überrascht an, dass es nur noch fehlte dass ihnen die Kinnlade runter fiel.
    „Was?“, meinte sie nur leichthin, während die Kleinkriminellen anfingen sich über den Gleiter, der eine fette Beute für sie darstellte, her zu machen. Vor allem die Asari, aber irgendwo auch Jack, wirkten getroffen. „Wollen wir hier rumstehen bis wir rosten? Gehen wir zu deinem Schiff, Jack. Ich kenn ein paar Schleichwege und Schächte wo wir gut durchkommen werden.“
    „Dachte fast jetzt fliegen nochmal die Fetzen.“, brummelte Jack missmutig, vor allem als Teeyla scheinbar für ihn entschieden hatte wie es weiter ginge.
    „Nur ruhig Blut, Heißsporn. Das hier ist nicht Omega.“
    <a href=https://www.globalgameport.com/showthread.php/44304-Quarianerin-Teeyla‘Nora-nar-Alkyon target=_blank>https://www.globalgameport.com/showt...ora-nar-Alkyon</a>

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