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Thema: Bannorn

  1. #91
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Juliette schien ehrlich erleichtert, Leirâ wiederzusehen, was dieser ein Lächeln abverlangte. Nun ja, mehr ein kurzes Zucken im Mundwinkel. Und auch wenn die Dalish es niemals zugegeben hätte, so freute es sie doch von Herzen zu hören, dass ihre Gefährten nicht ohne sie aufgebrochen wären.
    Diese Freude wich Verwunderung, als Alrik und Juliette ihr eröffneten, dass sie noch immer von diesen räubern verfolgt wurden.
    Sie hatten all ihre Spuren verwischt und waren danach quer durch den Wald gewandert! Nur ein hervorragender Jäger oder Waldläufer hätte sie danach noch aufzuspüren vermocht. Und nach Alriks früheren Erklärungen zu ihren Verfolgern hatte Leirâ typische Shemlen-Plünderer vermutet, niemand der in den Wegen der Jagd bewandert gewesen wäre...
    Doch noch ehe die Jägerin dazu kam, ihre Zweifel zu äußern erklang plötzlich eine ihr nicht ganz unbekannte Stimme. Doch der Mann, dem sie in der Schänke begegnet war, sprach eine ihr unbekannte Sprache, sodass sie nur ein einziges Wort verstand: Juliette.
    Was bei Dirthamen...? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn. Alriks Geschichte zufolge waren er und die Kämpferin vor Tagen mit diesen Räubern zusammengestoßen und danach...
    Moment mal. Leirâ wusste aus eigener Erfahrung, was für ein überzeugender Redner und guter Lügner Altrik sein konnte, wenn er es darauf anlegte. Aber warum sollte er sie angelogen haben? Das...
    Diesmal war es Alrik, der ihre Gedanken unterbrach, als er dem Mann mit dem Schwert in der Hand entgegentrat und diesen hieß, sich zum Schreckenswolf zu scheren. Offensichtlich hielt er diesen Mann tatsächlich für nichts anderes als einen Räuber, Strauchdieb und Verfolger. Aber die Dalish sah das anders. Der Mann war einfach zu gut. Wie er redete, sich bewegte, seine Bewaffnung und die Leichtigkeit, mit der er Alrik entwaffnete. Leirâ war schon Shemlen-Räubern begegnet, und dieser Mann passte nicht in das Bild, das sie von diesen hatte. Es sprach zwar nicht gerade für die Jägerin, alle diese Räuber über einen Kamm zu scheren, aber so war sie nun Mal.
    Sie hatte bereits nach ihrem Schwert gegriffen, als Juliette sie verblüffte. Die Kämpferin hatte ihre Haltung verändert, sie stand da und sprach wie einige der arroganteren Shems, denen Leirâ begegnet war. Oder, wie sie damals gesprochen hatte, als sie sich begegnet waren. Nur benutzte sie diesmal eine fremde Sprache. Ein Wortgefecht entbrannte, während die Jägerin bemerkte, dass ihre Hand ins Leere griff. Ihr Schwert befand sich nicht an ihrer Seite! Juliette hatte die Waffe noch immer über der Schulter hängen! zusammen mit ihrem Bogen!
    Erneut verblüffte die Kämpferin sie:
    Just legte sie ihre Waffen zu Boden. Was hatte das nun zu bedeuten? Leirâ war hochgradig verwirrt, doch griff sie dennoch langsam, angespannt nach ihrer Habe. Sie zog noch nicht. Die art, wie Juliette diese abgelegt hatte... hatte sie sich gerade ergeben? Nein, dazu passte ihre Körperhaltung nicht. Zumal sie nach einigen wenigen Worten ihre eigene Klinge zog!
    Alarmiert befreite auch Leirâ ihre Waffe aus der Scheide und ließ den Blick schweifen. Und tatsächlich! Mehrere Männer, ähnlich diesem Yanis gekleidet, bewegten sich auf sie zu! zwischen den anderen Shemlen und sie waren bewaffnet. Ein elfischer Fluch verließ der Jägerin Lippen! Armbrüste! Sie konnte unmöglich ihren Bogen bereit machen, ohne getroffen zu werden und mit dem Schwert fehlte es ihr an Reichweite. Hektisch flogen ihre Blicke hin und her.
    Fünf Männer, wenn ich alle erblickt habe. Sie hatte das ungute Gefühl, dass nur Juliette sie derzeit vor einem Angriff bewahrte. Was hatten sie für Möglichkeiten? Alriks Schild? Nein, sie hatte selbst schon Bolzen Schilde und Rüstung durchschlagen sehen. Ihre beste Chance stellte noch Rhaego dar, aber der stierte nur zu Juliette und Yanis herüber. Den Hinterhalt schien er gar nicht zu bemerken...

    „Was meine `Schergen´ angeht, so stehen diese schon bereit!“ erklang laut Leclercs Stimme und auf das Kommando lösten sich seine Männer von den umgebenen Menschen, aus Schatten und Gassen.
    Sieben Leirâs einziger Trost war, dass nur drei Armbrüste trugen, doch das waren auf diese Entfernung schon zu viele. Normalerweise hätte man nun einen elfischen Fluch von ihr erwarten können, doch da das alte Elfisch schon lange vergessen war und die Dalish nur einen schlichteren Dialekt sprachen, war alles, was ihre Lippen verließ ein halblautes "Schîße!", mehr ein Knurren als ein Ausruf. Wenigstens hatte der Magier nun endlich erkannt, in welcher Lage sie sich befanden, doch er tat nichts. Leirâ blickte zu Juliette, die wiederum sie anstarrte. Alrik hob hastig sein Schwert auf.
    Mythal, ehrwürdige Beschützerin, ich erbitte deine behütende Hand...
    Da erregte ein Tumult ihre Aufmerksamkeit.
    "Dort ist das orlaisianische Miststück!"
    Männer bahnten sich ihren weg durch die Menschen. Es waren der Büttel und seine Leute, begleitet vom Schankwirt. Und sie mussten genau zwischen zwei Armbrustträgern hindurch, deren Arme überrascht zur Seite gestoßen wurden...
    "Angriff!" verließ ein heller Schrei der Dalish Lippen, eine bessere Chance bekamen sie nicht! Sei stürmte nach vorn, überwand mit fünf schnellen Schritten die Entfernung zum dritten Armbruster und führte einen raschen Hieb von unten. Dieser traf die Armbrust und der Bolzen flog eine knappe Handbreit über ihren Kopf hinweg. Der Mann versuchte, mit der Waffe nach der Elfe zu schlagen, aber die war schneller. Zwischen Klinge und Parierstange ihres Schwertes fing sie den eisernen Bogen der Armbrust über ihrem Kopf, drückte rasch nach außen. Sie ging tief in die Knie und wechselte die Seite, Ausfallschritt, noch tiefer runter. Ihr Gesicht befand sich jetzt auf Höhe von des Mannes linkem Knie, seine Armbrust glitt an ihrer schräg stehenden Klinge in die andere Richtung ab. In einer flüssigen, schnellen Bewegung zog Leirâ den Dar'Misu aus der Scheide in ihrem Kreuz und schnitt damit die Kniekehle auf. Der Mann knickte augenblicklich ein, Blut spritzte über ihr Gesicht. Sie richtete sich auf, hielt die rechte Hand mit dem Dolch auf dem Rücken, das Schwert auf Augenhöhe neben ihrem Gesicht, die Knie gebeugt.
    ein weiterer von Yanis' Schergen griff sie mit dem Säbel an, der Rest war wohl entweder mit ihren Gefährten oder dem Büttel beschäftigt. Der Hieb kam von rechts, der Mann war zu schnell für das Schwert. Leirâ machte einen Schritt zurück und versuchte gleichzeitig, des Mannes Klinge im oberen Drittel mit der kürzeren, nach hinten oben gebogenen Klinge ihres Dolches zu fangen. Der Säbel fuhr mit Wucht in den Spalt der Waffe, ihr Arm erbebte und plötzlich explodierte ihre rechte Seite in wildem Schmerz! als hätte ihr jemand mit voller Wucht eine faust in die Rippen getrieben.
    Mit einem überraschtem Grunzen lies sie ihren Arm sinken, Ich bin doch geheilt!, es war die verdammte Prellung! Ihr Gegner wusste ihre Schwäche auszunutzen und stach nach ihr. Sie war langsam, alles tat weh, hatte keine Luft mehr im Körper, krümmte sich reflexartig zusammen. alles, was sie noch tun konnte war, sich zur Seite fallen zu lassen. Die Klinge biss in ihren linken Oberarm, warmes Blut floss über ihre Haut.
    Nur eine Fleischwunde! Halt das Schwert fest, konzentrier dich! Unter Schmerzen machte sie eine schnelle Rolle um sich von ihrem Gegner zu entfernen, prallte jedoch beim aufstehen in eine kleine Gruppe von Shemlen, kam ins Stolpern und stürzte der Länge nach auf den Rücken.
    Ein gequälter Aufschrei entrang sich ihrer Kehle, ihre ganze rechte Seite brannte. Sie war benommen, helle Flecken tanzten vor ihren Augen. Und der Mann mit dem Säbel kam wieder näher...

  2. #92
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Rhaego hatte verwirrt dem Wortwechsel zwischen Juliette und dem Anführer der Räuber gelauscht. Er hatte im Zirkel andere Sprachen studiert, eine gewisse Zeit davon Orlaisianisch, dennoch verstand er nur Bruchstücke. Kurzzeitig glaubte er, dass sie alles friedlich regeln konnten, erst recht, als der finstere Mann – Leclerc hatte Juliette ihn genannt – nicht auf Alriks Provokation einging, sondern lediglich dessen Waffe hinter sich warf. Doch diese Hoffnung schwand, als Juliette ihre eigene Klinge auf Leclerc richtete. Rhaego hatte den Grund dafür nicht verstanden. Wenige Atemzüge vorher klang ihre Stimme noch sanft und nach den Brocken, die er verstand, sprach sie von Versöhnung und Vergebung. Leclerc ignorierte auch hier wieder den kalten Stahl, der direkt auf ihn gerichtet war. Langsam hatte Rhaego sich in die seltsame Sprachmelodie hinein gehört. Da trat der andere plötzlich einen Schritt zurück und pfiff, und eine Menge Männer, in ähnlich fremdartig anmutender Kleidung wie Leclerc, traten aus den Gassen und Straßen um den Platz herum und umringten die Gruppe. Leclerc sagte wieder etwas und Rhaego verstand lediglich die Bruchstücke „Gefährten“ und „Leben opfern“. Mit Panik in den Augen blickte der Magier auf die Söldnerin. Obwohl die drei Armbrüste noch gesenkt waren, wusste Rhaego nur allzugut, welchen Schaden man damit anrichten konnte. Er hatte viel darüber gelesen, dass diese Waffen beinahe die gesamte Kriegsführung verändert hätten, wenn sie nicht so langwierig zu laden gewesen wären. Das brachte ihm im Moment allerdings wenig, denn ein einziger Treffer konnte ihn töten und diese Männer sahen nicht so aus, als ob sie verfehlen würden.
    Lautes Geschrei lenkte seinen Blick auf einige Männer, die fluchend heran eilten, der Kleidung nach Dorfbewohner. Sie stürmten zwischen Leclercs Männern hindurch und stießen dabei zwei der Armbrüste zur Seite. Blitzschnell reagierte Leirâ und attackierte den letzten Schützen. Plötzlich zuckte sie zusammen und krümmte sich. Trotz ihrer fremdartigen Mimik konnte Rhaego deutlich den Schmerz auf ihrem Gesicht sehen.
    Ein weiterer von Leclercs Männern folgte ihr unbarmherzig. Kurz bevor er sie erreichte, warf Alrik, der sein Schwert wieder aufgehoben hatte, sich zwischen die beiden. Rhaego hatte keine Ahnung vom Schwertkampf, aber sogar er erkannte, wie unbeholfen die Hiebe des Burschen im Vergleich zu seinem Angreifer wirkten. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis erst Alrik und danach die Dalish erledigt wären.
    Instinktiv zuckte er einen Schritt vor, hielt dann jedoch inne. Er hatte genauso wenig Chancen wie Alrik, wenn nicht noch weniger, wenn er sich in den Nahkampf mit diesen Männern begab. Es war ein Wunder, dass sich bisher noch niemand gegen ihn gewandt hatte, doch die Bewaffneten waren vermutlich von der raschen Eskalation überrascht und teilweise mit den Dorfbewohnern beschäftigt.
    Plötzlich erklang ein herausfordernder, fremd klingender Ruf. Juliette war Alrik beigesprungen und zog die Aufmerksamkeit seines Angreifers mit einem derb klingenden orlaisianischem Ausruf auf sich. Ihre flinke Klinge war dem andern durchaus gewachsen. Doch Rhaego sah eine Bewegung hinter ihr. Einer der Schützen, die vorher von dem Dorfpöbel beiseite geschubst worden waren, stand dort und hatte die Waffe auf Juliette gerichtet. Rhaego verstand nicht, warum der Mann nicht schoss, sondern noch zögerte, aber er wusste, dass die Orlaisianerin verloren war, sollte der Mann seine Entscheidung treffen. Ohne weiter Nachzudenken griff er ins Nichts, zog innerhalb eines Herzschlags soviel wie möglich Energie in sich und konzentrierte die gleißenden Ströme auf seiner Hand. Mit einem lauten Fauchen entstand ein Feuerball zwischen seinen Handflächen, den er noch in der selben Bewegung auf den Schützen hinter Juliettes Rücken richtete. Unfehlbar traf das kopfgroße Inferno sein Ziel. Für den Bruchteil eines Augenblicks hing ein entsetzter Schrei in der Luft, ehe die Flammen jegliches Leben erstickten. Ein verkohlter Leichnam stürzte aufs Pflaster, während der beißende Geruch von verbranntem Horn sich verbreitete.
    Rhaego hatte den Eindruck, dass einen Moment alle Blicke sich zu ihm wandten. Dann rief einer der Schurken einen Befehl und zwei der Männer bewegten sich ohne zu zögern auf ihn zu. Langsam wich Rhaego zurück, obwohl eine leise Stimme in seinem Kopf ihm sagte, dass das nun auch nichts mehr brachte, vor allem nicht bei der Geschwindigkeit der Männer, die ihm möglichst wenig Zeit zum Reagieren lassen wollten. Panik machte sich in dem Magier breit, als die beiden ihn fast erreicht hatten und er mit leeren Händen, ohne irgendetwas zu seiner Verteidigung, dastand.
    Instinktiv strömte die Energie des Nichts aus ihm heraus, ungebündelt und ungewandelt, wie eine mächtige Woge. Als die Welle die Männer erreichte, wankten beide von ihrer Wucht getroffen einen Schritt zurück. Wie betäubt blieben sie einen Moment dort stehen, doch erstaunlich schnell fassten sie sich wieder und eilten erneut auf ihn los.
    Verzweifelt blickte der Magier sich um.

  3. #93
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Schweigend, bar jeder verräterischer Emotionen, wohnte sie Leclercs Worten, seinen Vorwürfen, seinen Drohungen bei, ebenso dem Aufmarsch seiner Schergen um sie herum. Vieles von dem was er sprach, entsprach der Wahrheit und die Schuldgefühle musste er ihr gar nicht erst einreden. Sie nagten ständig an ihr. Doch stärker als ihre Schuldgefühle war nun doch ihre Angst vor der Heimkehr, war sie nun doch kein Tagtraum in weiter Ferne. Seit sie in Ferelden war hatte sie sich über ihre Ängste hinweggesetzt und war eine mutige Frau geworden. Nun rang sie mit dieser Angst, doch diese wog schwer.
    Juliette warf einen Blick zu ihren Begleitern, sah die unsicheren Augen auf sich ruhen, ebenso wie die vorwurfsvollen und die abwartenden. Leirâ, die Dalish-Elfe die sie langsam aber sicher als eine Freundin ansah, obwohl sie sie anfangs noch für eine Feindin hielt. Sie schien die Welt nicht mehr zu verstehen, blickte ungläubig zwischen ihnen hin und her, hatte sogar schon ihr Schwert gezogen. Juliette würde ihr Leben nicht opfern. Rhaego, der Magier, mehr ein Fremder, schon eher ein Widersacher. Trotzdem wäre sie auch nicht gewillt sein Leben zu opfern. Alrik, der Bursche dem sie gefolgt hatte, mit dem es angefangen hatte. Sein rostiges Schwert welches noch im Dreck lag im nervösen Blick. Auch seinen Tod wollte sie nicht verantworten. Die unbekannte Frau war zurückgetreten und strich sachte über das Fell des weißen Bären. Auch wenn ihre Augen leer blickten erkannte Juliette so schon ihre Angst. Eine weitere Seele die durch Juliette in Gefahr geriet. Eine Fremde, aber dennoch würde Juliette auch ihr Ableben nicht zulassen wollen.
    Doch obgleich all der Blicke und der Gegenüberstellung ihrer zahlreichen Verfehlungen, zeigte sie ihre Reue nicht und stand gerade und unbeugsam. Es war nicht der Moment zum Zaudern.

    Bevor sie jedoch mehr tun konnte als sich zu ihrem Jäger umzudrehen brüllte eine kehlige, tiefe Stimme, als sich mehrere Männer durch die Schaulustigen drängten.
    "Dort ist das orlaisianische Miststück!"
    Es war der Wirt der mit einem gezogenen rostigen Schwert daher gehumpelt kam, in Begleitung von einigen breiten Männern mit Knüppeln und einem kleinen dicklichen Mann, der verhältnismäßig sauberen Kleidung zufolge eine hiesige Autoritätsperson, vielleicht ein Büttel. Ehe Juliette sich versah, überschlugen sich die Ereignisse. Leclercs Vorteil war dabei sich zu verflüchtigen.
    Ein Großteil der Häscher war beschäftigt mit dem Büttel, der lautstark verlangte die Waffen niederzulegen, und seinen Schlägern, die versuchten den einen oder anderen Orlaisier zu entwaffnen, was sich diese natürlich nicht gefallen ließen. Weitere Flüche und unschöne Beschimpfungen fielen, bis auch die ersten Waffen geschwungen wurden.
    Kaum rempelten sich die Dorfschläger ihren Weg vorbei an zwei der Armbrustschützen stürmte die Elfe plötzlich vor auf den letzten Schützen mit einem durchdringenden Kampfesruf auf den Lippen und überrumpelte ihn nach kurzem Schlagabtausch. Die Hände auf seine durchschnittene Kniekehle gepresst ging der Schütze zu Boden, gepresste orlaisische Flüche ausstoßend während sich die Elfe blutbespritzt wieder erhob und sich gleich dem nächsten Schergen stellte.

    In diesem Moment brachen bei Juliette alle Dämme. Hatte sie vorher noch Leclerc ohne den Blickkontakt zu brechen in die Augen geblickt, riss sie das Klirren des Stahls aus ihrer Lethargie und ohne zu zögern stürmte sie vor um der Elfe beizustehen. Keiner ihrer Gefährten sollten ihretwegen zu Schaden kommen.
    Leclerc der sie noch vor wenigen Augenblicken anklagend und abwartend angeblickt hatte, hielt sie nicht auf. Warum bekam sie aus den Augenwinkeln kaum mit. Sie meinte nur wüste, fereldische Beschimpfungen zu hören und wie der Wirt brüllte sich Entschädigung für sein Bein zu holen.

    An seiner Stelle stellte sich ihr ein anderer Scherge in den Weg mit dem Säbel ausholend. Auch wenn die Klinge schnell und gefährlich geschwungen wurde erkannte Juliette schnell dass die nötige Entschlossenheit dahinter fehlte. Offensichtlich wollte sie ihr Vater immer noch lebend zurück und nun waren die Schergen mehr oder weniger zu einer spontanen Kampfhandlung gezwungen. Mit anderen Worten: Sie waren überrumpelt.
    Blitzschnell riss sie ihren eigenen Säbel hoch und parierte den Angriff ihres Gegners gekonnt, die Klinge horizontal haltend. Die Waffe des anderen prallte ab und schneller als er reagieren konnte schlug die Adlige mit der flachen Seite ihres Säbels zu. Der Mann ächzte als der unbarmherzige Stahl ihm seitlich ins Gesicht schmetterte und stolperte aus dem Weg und fiel, nicht kampfunfähig aber wenigstens benommen.
    Inzwischen bedrängte ein weiterer Orlasier Leirâ. Obwohl die Elfe sich tapfer wehrte hatte die Verletzung ihren Tribut gefordert und schon bald ging sie mit einem Schmerzensschrei zu Boden, als sie versuchte einen Hieb zu parieren.

    Dieser Schrei sandte Juliette einen Schauer über den Rücken als sie alarmiert weiter zu ihr eilte.
    Alrik war bereits bei ihr und stellte sich mutig dem Orlasier welcher ihre Gefährtin zu Boden geschickt hatte, doch gegen einen gedungenen Mörder wie ihn hatte ein gewöhnlicher Bauerbursche keine Chance, und so wurde Alrik von seinem Gegner nur so vor sich hergetrieben.
    Erbost über diesen Anblick rief Juliette ihre Verachtung dem Orlaisier herausfordernd entgegen. Dieser ließ rasch vom dem schnell atmenden, fereldischen Burschen ab als er in der Söldnerin, die auf ihn zugestürmt kam, eine deutlich größere Gefahr erkannte. Ein schneller Schlagabtausch entbrannte. Anders wie der erste, war dieser Mann nicht überrumpelt worden und so teilten und parierten, er und Juliette, Hiebe schneller aus als es das ungeschulte Auge wirke erfassen konnte.

    Deutlich spürte sie wie das Adrenalin durch ihre Adern pulsierte, ihr die Sinne schärfte doch obgleich dessen verloren ihre aristokratischen Züge immer noch nicht ihre kühle Erhabenheit, auch wenn ihre Augen nun genauso scharf wirkten wie der Stahl ihres Säbels. Eine Lady von Orlais behielt immer die Kontrolle über ihre Emotionen und nichts spiegelte ihre erhabene Herkunft nun mehr wieder als ihre vollendeten Bewegungen. Flink, hart aber trotzdem elegant und immer in Bewegung, wie Wasser.

    Kurzzeitig sah es so aus als seien sich die beiden Kontrahenten gewachsen, doch gleich darauf setzte sich Juliettes Geschick mit dem Säbel gegenüber dem Schergen durch. Ein harter Knaufhieb traf ihn in den Magen, so heftig das er sich zusammenkrümmte nur um gleich darauf Juliettes hochgerissenes Knie ins Gesicht zu bekommen.

    Währenddessen also, ein weiterer Orlaisier stöhnend aber leider nicht kampfunfähig zu Boden ging, half Alrik eilig der Elfe auf und erkundigte sich den Kampflärm nur mit Mühe übertönend, rufend nach ihrem Befinden. Die Sorge war ihm deutlich anzusehen. Zeitgleich wirbelte Juliette herum, entschlossen die beiden so lange abzuschirmen bis beide wieder auf ihren Beinen waren und erblickte gleich darauf einen der Armbrustschützen, seine tödliche Waffe auf die Adlige gerichtet.
    Kaum hatte sie ihn erblickt, wollte sie in einer fließenden Bewegung ausweichen, auch wenn sie wohl kaum schnell genug dafür gewesen wäre, da ging der Schütze plötzlich in Flammen auf!

    Ein Schrei, kurz doch voller Entsetzen, hallte über den Dorfplatz ehe eine verkohlte Leiche zu Boden sank. Es stank nur so nach Flammen und dem Geruch verbrannten Fleisches und Knochen, als das verkohlte etwas im Dreck des Platzes landete.
    Für diesen kurzen Moment schien urplötzlich die Welt stehen geblieben zu sein und entsetzt Luft zu holen. Alle, selbst die Schergen, die Gefährten und die Dörfler, blickten sie für ein paar wenige Herzschläge fassungslos auf die verkohlten Überreste die vor wenigen Lidschlägen noch ein lebendiger Mann gewesen waren. Juliette vernahm vor Unglauben gehauchte Worte, sowohl fereldische als auch orlaisische: „Beim Erbauer!“, „Hexerei!“, „Verbrennt ihn!“

    Letztere waren es die die perplexe Söldnerin aufschauen ließen, auf den Mann der diesen grässlichen Feuertod zu verantworten hatte. Rhaego, der Magier, auf den nun alle Blicke ruhten, der verhindert hatte dass die Adlige mit einem Bolzen gespickt worden wäre, dem Juliette ihr Leben schuldete. Sie wusste wie gefährlich solch eine Verletzung gewesen wäre. Es wäre schließlich nicht das erste Mal gewesen dass sie dergleichen miterlebte. Ihr eigenes Entsetzen musste sie niederkämpfen, bei dem Gedanken daran dass der Armbrustschütze wegen ihr hatte derart sterben müssen, doch gelang es ihr. Ein Handgemenge, wie dieses, war nicht der rechte Ort um die Toten zu bedauern. Das würde sie später. Nun musste sie verhindern dass noch mehr den Tod fanden.

    Ein Orlaisier, wer genau konnte Juliette nicht sagen, befiehl lautstark den Magier auszuschalten und prompt näherten sich zwei Schergen rasch dem zurückweichenden Blondschopf um genau dies zu tun. So sah sich Juliette erneut gezwungen einem Gefährten beizustehen und rannte den beiden Männern nach, doch sie erreichten den Magier vor ihr.
    Panisch wirkte Rhaego einen weiteren Zauber, doch war dieser bei weitem nicht von solch tödlicher Natur wie der erste, und ließ ihre beiden Kontrahenten lediglich für einen kurzen Moment wanken und innehalten ehe sie wieder auf ihn losgingen, doch verschaffte er Juliette nun gerade genug Zeit um sie zu erreichen.
    Für ihren Angriff blieb sie gar nicht erst stehen. Mit der Schulter voran warf sie sich dem ersten der beiden, mit ihrem ganzen Gewicht und ihrem ganzen Schwung in den Rücken, sodass beide nach vorne zu Boden gingen. Anders wie er jedoch fiel die Söldnerin kontrolliert und kam aus einer Rolle heraus wieder auf die Beine, direkt zwischen dem Magier und dem anderen Schergen, ihre Klinge fest und doch filigran umklammert.
    Ihr Gegner versuchte sie zu umgehen, den Magier unschädlich zu machen bevor er sich erneut seinen namensgebenden Kräften bemitteln konnte, doch Juliette wankte nicht und wich nicht, auch nicht als sich sein Kumpan wieder erhoben hatte und ebenfalls angriff. Das Schwert des einen schlug sie kraftvoll beiseite, dem Hieb des anderen wich sie elegant aus ehe sie einen hohen Schlag antäuschte und stattdessen tief traf. Die stumpfe Rückseite ihres Säbels schlug seitlich ans Knie einer ihrer Gegner, sodass dieser aus dem Gleichgewicht gebracht einknickte. Seine Schwäche ausnutzend schickte die Söldnerin ihn mit einem Knaufhieb zu Boden und parierte gleich darauf die Klinge seines zu spät eingreifenden Kumpans. Sich seiner anzunehmen wurde ihr jedoch verwehrt als sich plötzlich der schwarze Mann höchst selbst einmischte.

  4. #94
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    Yanis beobachtete Juliettes Reaktion genau doch ihr Gesicht war zu einer eisernen Maske erstarrt und gab nicht das Geringste preis. Die Gesichter ihrer Gefährten sprachen dagegen Bände. Von Furcht über Unglauben bis hin zu völliger Verwirrung war alles dabei.
    Juliette begann seinem Blick zu folgen und Yanis wollte gerade etwas sagen als er eine bekannte Stimme vernahm.

    „Dort ist das orlaisianische Miststück!“

    Das darf doch nicht wahr sein! Mit gerunzelten Augenbrauen drehte er sich zu den Dorfbewohnern um die, geführt durch den wütenden Schankwirt, direkt auf sie zuhielten. Er drehte sich wieder zu Juliette und hob beschwichtigend die Hand, er würde sich der Sache annehmen doch die Elfin machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Mit offenem Mund sah er zu wie das kleine Ding, flink wie ein Wiesel, „Angriff!“ rief und dann auf seine Männer zuhielt!

    Yanis Puls ging hoch als ihm seine Lage klar wurde. Innerhalb eines Wimpernschlags begann er die Situation abzuschätzen.
    Die Gruppe der Dorfbewohner umfasste sieben Mann mit leichten Waffen und sie hielten genau auf den Dorfplatz zu.
    Er stand bei Juliettes Gefährten die, angelehnt an ein Geschäft, sich am Rande des Platzes befanden. Juliette, die Elfin und der Magier stellten hier die größte Gefährdung da und die Elfe war gerade zur Seite hin geflitzt.
    In einem Halbkreis, eine Steinwurfweite entfernt standen seine Männer, links und rechts der Gefährten und einige befanden sich unmittelbar hinter dem Pöbel. Eine der beiden Halbgruppen wurde gerade durch die Elfe attackiert.
    Er Augenblick ging vorüber und Yanis handelte.

    Er drehte sich zu der Gruppe um die weiter von den Gefährten entfernt stand und teilweise hinterm Pöbel. Er stieß einen lauten Pfiff aus und hob die Hand. Einer der Männer erwiderte das Zeichen und Yanis schlug mit seiner Rechten, geballten Faust in seine offene linke und zeigte dann eine imaginäre Linie in die Luft die sich zwischen den Büttel und Juliette befand. Seine Absicht war klar. Er wollte das seine Männer hier abriegelten um Juliette vor dem Pöbel zu schützen und um ihm den Rücken frei zu halten. Der Mann nickte ihm übertrieben zu und hob die Hand um zu zeigen, dass er verstanden hatte und rief dem Rest der Gruppe die neue Anweisung zu. Unmittelbar darauf verließ bereits ein Bolzen seine Armbrust und bohrte sich in einen der Dorfbewohner.
    Yanis wandte sich zu Juliette um, doch die war weg. Er musste nicht lange suchen. Sie stand gerade der Elfe bei die gegen seine andere Halbgruppe kämpfte.
    Gerade wollte Yanis seinen Leuten zu Hilfe eilen als er eine kräftige Hand an seiner Schulter spürte.

    „Wo willst du hin orlaisischer Drecksack!“ es war der Schankwirt der ihn zu sich umdrehte und anbäffte. Yanis hatte dafür keine Zeit. Kaum hatte er sich dem Wirt zugewandt packte er den Mann kräftig am linken Ohr und zog ihn mit einem starken Ruck nach links unten. Mit schmerzerfülltem Gesicht folgte der große Wirt der Bewegung und befand sich kurz darauf ausgestreckt am Boden. Kaum hatte er den Wirt zu Boden gezwungen, kam auch schon ein anderer Dorfbewohner mit einem Schwert auf ihn zu. Der Mann holte aus und Yanis machte einen Satz auf ihn zu und ergriff mit seinen Händen ebenfalls das Schwert des Mannes. Ein Tritt zwischen die Beine schwächte den Griff seines Gegners und Yanis donnerte dem Mann die Eigenen Hände und das Heft des Schwerts ins Gesicht. Der Mann verlor das Schwert aus der Hand und torkelte zurück.
    Eine Bewegung hinter ihm lies automatisch den Kopf zur Seite nehmen. Der Knüppel schlug hart auf seiner Schulter ein und Yanis stöhnte schmerzhaft auf und ging auf die Knie.
    Hinter ihm stand ein weiterer Bauer und er holte erneut mit seiner Keule aus. Yanis biss die Zähne zusammen und stürzte sich auf den Bauer. Aus der knienden Position heraus drehte er sich zuerst um und stieß sich dann ab. Mit Schwung rammte er dem Bauern seine Schulter in die Magengrube und mit einem Kraftakt hob der den Mann von den Füßen. Mit dem Bauern halb auf seiner Schulter stürmte Yanis auf den Wagen der Händlerin zu. Mit einem Brüllen rammte er den Mann gegen den Wagen. Der Wagen erzitterte und der Bauer fiel stöhnend auf seine Vier Buchstaben wo ihn Yanis mit einigen harten, gezielten Schlägen malträtierte.
    Schritte hinter ihm ließen ihn abermals aufhorchen. In einer Bewegung wirbelte er herum und zog eines seiner Kurzschwerter. Der Mann mit dem Schwert war wieder aufgetaucht und schlug nach ihm. Gesickt lenkte er die Klinge des Mannes nach rechts unten Weg nur um seine eigene Klinge in einer schnellen, kraftvollen Bewegung nach oben zu ziehen. Blut spritzte auf als Yanis Klinge eine Tiefe Spur im Leib des Mannes hinterließ. Der Mann ließ seine Klinge fallen und sackte zusammen wobei er sich auf dem Boden zusammenkrümmte.
    Yanis Blick ging wieder zu Julliette die seine Männer auf Trab hielt, es wurde Zeit das er einschr……

    Ein Feuerball entstand hinter ihm, jenseits des Wagens und schoss los. Mit bangen Augen verfolgte er die Flugbahn des Geschosses „VORSICHT!“ rief er noch bevor er das sich anbahnende Unglück sah.
    Robert, einer seiner Männer drehte sich noch um als er das Rauschen des sich nähernden Feuers hörte. Einen Augenblick später stand er bereits lichterloh in Flammen und stieß einen gellenden, markerschütternden Schrei aus wie es nur verbrennende taten, eine Schrei den Yanis mehr als einmal gehört hatte.
    Yanis verzog angewidert das Gesicht und wandte sich ab. Erneut stieß er einen Pfiff aus und nahm Verbindung mit zwei seiner Männer auf die ihm an nächsten standen. „DER MAGIER“ rief er ihn zu, mehr war nicht nötig zu sagen.

    Auch Yanis begab sich zum Magier, wobei er den Wagen der Händlerin nutzte um sich ungesehen anzunähern. Eine unsichtbare Kraft schien wie eine Welle zur treffen und für einen Moment machte sich Yanis Sorgen von einer magische Attacke getroffen worden zu sein, doch der Wagen hatte das meiste anscheinend abgefangen. Yanis kam um den Wagen herum. Der Mager stand einige Schritte vor ihm und wandte ihm den Rücken zu. Seine Männer hatten den Magier nun fast erreicht als Juliette plötzlich auftauchte. Ein erbitterter Kampf entbrannte. Juliette schien sich für den Magier wirklich ins Zeug zu legen als Yanis sich mit entschlossenen Schritten dem Magier von hinten näherte. Er trat dem Edelmann von hinten brachial in die Knie und zwang ihn so auf die Knie. Seine Männer würden Juliette beschäftigen während er den Magier ausschaltete.

    Stöhnend fiel der blonde Mann auf die Knie und Yanis umfasste mit beiden Händen seinen Kopf. Eine linke Hand umfasste Mund und Kinn während seine rechte fest seinen Hinterkopf erfasste. Schon einige Male hatte Yanis so getötet, wenn man den `Dreh´ erst einmal raushatte war es ganz einfach. Yanis holte Luft und verstärkte ein letztes Mal seinen Griff, Spannung floss in seine Arme und gerade als er mit einem Ruck den Kopf des Magiers so weit nach hinten und nach oben verdrehen wollte, dass das Genick brach musste er abbrechen.
    Der Hieb von Juliettes Säbel ging nur knapp an der Kehle Yanis vorbei. Yanis ließ von dem Magier ab, ließ es sich aber nicht nehmen ihn mit einen kraftvollen Tritt gegen den oberen Rücken ganz zu Boden zu schicken. Yanis wich einige Schritt zurück und zog seine Beiden Kurzschwerter.

    „Es muss nicht so weit kommen!“ ermahnte er ein weiteres Mal Juliette doch sie zeigte keine Reaktion und griff ihn erneut an.
    Juliette war schnell, geschickt, talentiert und gut trainiert worden. Genau wie Yanis. Doch sie hatte lediglich das Tournierkämpfen gelernt und hatte nie auf der Straße kämpfen müssen.
    Beide tauschten einige Reihen von Paraden und Angriffen aus und bewegten sich dabei, je nachdem wer gerade in der Offensive war, zur einen oder zur anderen Seite hin.
    Schließlich blockte er einen Angriff Juliettes mit beiden Kurzschwertern. In einer fließenden Bewegung drehte er Juliettes Klinge zur Seite. Er drehte sich selbst ein und klemmte Juliettes Waffenarm unter seinem Arm ein, übergab eine seiner Klingen und verdrehte mit der nun freien Hand das Handgelenk von Juliette.
    Doch sie überraschte ihn ein weiteres Mal.
    Augenblicklich ließ sie sie Säbel los und fing es mit ihrer anderen Hand auf. Kurz darauf hatte er den Knauf des Säbels im Gesicht, die Haut auf seiner Backe platzte auf. Yanis taumelte rückwärts, und stolperte dabei über einen kleinen Hocker wobei er seinen Hut verlor. Polternd fiel er auf den Rücken. Juliette ergriff die Gunst der Stunde und setzte ihm nach. Yanis fing sich wieder und trat den Hocker in Richtung Juliettes. Anstatt über den Hocker zu stolpern sprang Juliette behände über den Hocker. Kaum war Juliette in der Luft, da richtete sich Yanis schnell wie eine Katz auf und packte eines der Beine Juliettes und schleuderte es rabiat zur Seite.
    Mitten im Flug folgte ihr Körper dieser Bewegung und hart schlug Juliette auf dem Bretterboden auf. Augenblicklich war Yanis über ihr, trat ihr auf die Waffenhand, packte sie am Revers und verpasste ihr eine Kopfnuss, sodass ihre rechte Augenbraue platzte. Ob sie es nun absichtlich tat oder nicht war egal aber Juliette zog eines ihrer Knie an und traf ihn dabei dort wo es einem Mann besonders weh tat. Er stöhnte schmerzerfüllt auf und sein Griff verlor an Kraft, Juliette nutzte den Moment um mit einem kräftigen Schlag gegen seine aufgeplatzte Wange sich von ihm zu befreien.
    Yanis fiel nach hinten auf den Rücken und war dabei sich aufzurichten als er einen Stiefel in die Rippen bekam. Erneut fiel er auf den Rücken, drehte sich dann auf die Seite und zwang sich seine Augen zu öffnen. Den nächsten Tritt Juliettes sah er kommen. Er blockte den Tritt mit den Unterarmen und trat nun selbst nach Knie des Standbeins von Juliette. Er traf das Knie seitlich von innen, ein Knacken war zu hören und Juliette stöhnte auf.
    Sofort war Yanis wieder auf den Beinen und rammte ihr sein Knie mit aller Macht zwischen die Beine, was auch einer Frau sehr weh tat. Juliette stöhnte schmerzerfüllt auf und sackte zusammen. Yanis, der seine Kurzschwerter bereits verloren hatte zog sein Säbel und hielt es der Frau an die Kehle.
    „Es ist vorbei!“

    Kaum hatte er die Worte gesprochen als er ein lautes, fereldisches „NEEEEIIIINNNNN!!“ hörte. Der Jüngling, Alrik stürmte auf ihn zu. Mit wilden, heftigen Schlägen schlug er auf Yanis ein, der wenig Mühe hatte die unerfahrenen, schlecht gezielten Schläge entweder zu blocken oder auzuweichen.
    Aus den Augenwinkeln konnte Yanis erkennen wie Juliette sich langsam wieder hochkämpfte und mit Sorge Alriks Bewegungen verfolgte. Yanis ging nun dazu über das Säbel mit beiden Händen zu halten. Eine Hand am Griff, die andere am Ende der Klinge. Wie mit einer Art Stab blockte oder lenkte die Schläge des arg jungen Mannes ab. Schließlich schien die Kraft des Jungen nachzulassen. Einen letzten Schlag partierte Yanis kraftvoll sodass die Klinge des jungen Mannes weit zurück fiel, dann ließ er die Spitze seiner Klinge los nur um selbst in einer beinahe anmutigen Bewegung nach dem wehrlosen Alrik zurückzuschlagen.

  5. #95
    DA-FRPG ONLY Avatar von Adriana-Sarunu Vedeejs
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    Adriana lauschte dem Verlauf des Gefechts. Mehrfach hörte sie die Schreie der Männer. Markerschütternd und schmerzerfüllt drangen einige letzte Laute an ihre Ohren. Sie zog Kasha immer näher an sich, nur um dann von einer Stoßwelle von den Füßen geholt zu werden. orientierungslos lag sie nun auf dem Boden. Adriana tastete um sich herum. Zu ihrem Missfallen fasste sie in eine widerliche Masse. Sie war noch warm und der Schleim, der sich um ihre Hand legte erinnerte in seiner Konsistenz stark an Blut. Es war Blut. Adriana fasste in die klaffende Bauchwunde eines Bauern. Angewidert zog sie die Hände wieder an sich. Plötzlich griff ihr jemand unter die Arme und versuchte sie aufzurichten. Sie wollte sich wehren, doch merkte sie rasch, dass es Kasha war, die ihr half. Sie hatte etwas mehr Glück gehabt und in der Zwischenzeit Boomer wieder vor den Karren gespannt.
    Adriana spürte, wie ihre stumme Freundin sie führte und ängstlich ließ sie sie gewähren. Als sie den Wagen erreichten kletterte sie etwas unbeholfen herein. Dann kam ihr eine Idee. Eine Idee, die Kasha schon lange hatte. Das Elfenwesen griff ihr ins Gesicht und öffnete ihren Mund. Auf ihre Zunge legte sie zwei Blätter einer Pflanze, die sie unter dem Namen Teufelsbrand kannte. Sie neutralisierte jegliche Art von Geschmack und sorgten fein gemahlen für eine Taubheit, wenn man Körperstellen damit einrieb. Mit etwas Wasser und Blütenhonig vermengt, konnte die Pflanze sogar tödlich wirken, doch der Zweck, den sie nun erfüllen sollte war ein anderer. Adriana biss zu, atmete die ätherischen Dämpfe ein und verstand recht schnell, worauf Kasha hinaus wollte.
    Das Klirren von zwei Phiolen drang an ihre Ohren. Es waren einfache Tränke, die sie gerne an Magier oder Giftmischer verkaufte. Kasha warf sie auf den Boden. Zusammen bildeten die beiden Flüssigkeiten einen beißenden Rauch, der schnell den kompletten Platz einhüllte, nur auf Menschen wirkte und sie hinderte ihrem morbiden Treiben weiter zu frönen. Der Rauch war aggressiv. Er griff die Atemwege an, was zu krampfhaften Hustenanfällen führte und trieb den ungeschützten Anwesenden die Tränen in die Augen. Faktisch war jeder Mensch auf diesem Platzt dem Rauch ausgesetzt und ging unweigerlich zu Boden. Lediglich auf Adriana mit den Blättern des Teufelsbrand in ihrem Mund, das Tier vor dem Karren, einige Hunde, der Dalish im Kampf und Kasha wirkte der Rauch nicht. Adriana griff nach einer Schlaufe am Gestell des Wagens, um sich festzuhalten und wartete auf die übereilte Abreise. Doch zu ihrer Verwunderung geschah dies nicht. Plötzlich spürte sie aber ein paar große Stöße am Wagen. Neben ihr lag ein Mensch, eine Frau, groß und schwer vom Husten gezeichnet. Dann wieder ein Ruck. Dieses Mal ein Mann, es war der Magier, ebenfalls mit schwerem Husten. Adriana konnte verschwommen das blaue Leuchten erkennen. Auch wenn die Blätter ihre Atemwege schützten, so konnten sie dennoch nicht den Tränenfluss unterbinden. Es folgte ein dritter schwerer Ruck, als noch eine dritte Person in den Wagen geworfen wurde und ein letzter, als sich Boomer ins Geschirr warf und das Gespann in Bewegung setzte. Der Rauch würde noch einige Zeit brauchen, ehe er sich verziehen würde. Also blieb ihnen genügend Zeit zu verschwinden und sich einen Vorsprung zu erarbeiten.

  6. #96
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Leirâ hatte bereits begonnen, ein stummes Gebet an Talon'Din herunter zu beten, als sich plötzlich ein schwarzer Schemen zwischen sie und ihren Gegner schob. Hinter all den bunten Lichtern und über den dumpf pochenden Schmerz in ihrer Seite hinweg brauchte sie einige Momente, ehe sie Alrik erkannte. Sie atmete ein, atmete aus. Ein Feuer brannte in ihren Rippen und eine Erkenntnis glomm in ihr auf wie ein warmes, vertrautes Licht:
    Sie würde jetzt nicht sterben!
    Diese Erkenntnis löste etwas in ihr aus, doch sie konnte dieses Gefühl nicht einordnen. Natürlich war da Erleichterung und ein wildes Feuer, aber auch etwas anderes, eine dunklere Empfindung...
    Ein Aufschrei lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Kampfgeschehen und das Feuer gewann die Oberhand!
    Nicht sterben! Nicht schaudern! Nicht wanken!
    Sie blinzelte die bunten Punkte weg und kam langsam wieder zu Atem. Alrik stolperte gerade vor seinem Gegner, als eine Klinge in der Nachmittagssonne aufblitzte und Juliette sich auf den Angreifer warf. Langsam richtete die Dalish sich auf, doch das Brennen in ihren Rippen hinderte sie noch immer am Aufstehen.
    Etwas warmes klebte an ihrem linken Oberarm. Es war ihr eigenes Blut, dunkelrot wie Kirschensaft. Ein Grinsen stahl sich unverhofft auf ihre Lippen. Ihr Vater hatte immer gemeint, sie hätte so dunkles Blut, weil sie in einer mondlosen Nacht geboren worden war. Aber dafür war hier kein Platz! Zischend und stöhnend stemmte sie sich in eine liegende Position. Der Schnitt war nicht tief, aber er war da.
    "Leirâ. Warte...", Alrik beugte sich zu ihr herunter. Sie hätte ihm ins Gesicht schlagen können, wenn sie denn so gekonnt hätte, wie sie wollte.
    "Achte... ûf den Kampf!", presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    "Aber du..."
    Die Dalish blinzelte und ließ sich von ihm auf die Füße zerren. Er würde sowieso nicht aufhören bis sie stand und Juliette schien die Situation im Moment unter Kontrolle zu haben. Eben streckte sie ihren Kontrahenten mit dem Knauf ihrer Waffe nieder und eilte weiter.
    Warum hat sie ihn nicht getötet?
    Doch ihr blieb keine Zeit: Sie sah, wie zwei der Mantelmänner auf Rhaego zu hielten. Da sie mittlerweile auf eigenen Füßen stand hob sie den Arm, den Dolch noch immer in der Hand.
    "Los! Hilf îm!", zischte sie Alrik zu.
    Der Bursche schaute sie noch einen Moment mit diesen großen, so unglaublich jungen Augen. Sie winkte ab, um ihm zu versichern, dass sie alleine klar käme, dann eilte er hinfort. Die Elfe ging raschen Schrittes zu dem von Juliette Niedergeschlagenen. Ihre Seite brannte noch immer und ihr Arm kratzte wie verrückt. Der Mann regte sich schon wieder. sie hob das Schwert und lies den Knauf erneut auf dessen Schädel herunter krachen. Feind oder nicht, einen Wehrlosen würde sie niemals töten.
    "chier salope pûte!" erklang plötzlich eine Stimme hinter ihr und sie sah sich einem weiteren Gegner gegenüber. Dieser war mit einem Kurzschwert und einem Dolch bewaffnet.
    "Mythal, halte deine schützende Hand über mich." verließ es leise in der Alten Sprache ihre Lippen. Dann nahm sie Haltung an. Die spitze ihres Schwertes zeigte zu Boden, die Rechte mit dem Dolche hielt sie auf dem Rücken. Der Mantelmann eröffnete mit einem Oberhau zu ihrer linken Schulter.

    Leirâ war in schlechter Verfassung, jeder Atemzug schmerzte und ihre Schwerthand zitterte. Dennoch hatte sie zwei Vorteile:
    Sie war es gewohnt, gegen größere Widersacher und Rechtshänder zu kämpfen. Ihr Gegner war weder kleine Gegner, noch Linkshänder gewohnt. Den ersten Hieben entging sie, wich aus und parierte gleichzeitig, versuchte mit einem schnellen Schritt ihren Gegner zu überraschen, der schleuderte jedoch ihre Klinge zur Seite und setzte mit dem Dolch nach. Leirâ klemmte die kurze Klinge mit ihrem Dar'Misu ein und stieß mit dem Schwert nach ihren Feind, machte einen raschen Schritt in ihn hinein. Doch der Mantelmann drehte sich, lies sie durchlaufen und zog ein Knie hoch. Es traf ihre rechte Brust, ein deutliches Knacken erklang von ihren Rippen und sie stürzte.
    Dunkel Wogen brandeten um sie herum auf und ihre Lieder wurden schwer... Und wäre es so schlecht, der Dunkelheit einfach nachzugeben? In Vergessenheit zu versinken? warum denn nicht? Ohne Klan oder Freunde in der Fremde...
    Vir'Assan! Die Dalish bewegen sich, bis es nicht mehr weiter geht!
    Sie rollte herum, kämpfte sich zurück ans Licht. Ihr Gegner ragte über ihr auf. Seine Klinge fuhr auf sie herab. Sie blitzte auf in der Nachmittagssonne wie die Zähne eines Wolfes. Sie hielt kein Schwert in der Hand, doch der Dolch lag direkt neben ihrer rechten Hand! Reflexartig griff sie danach und riss ihn hoch. Keine Sekunde zu früh!
    Die Klinge fuhr in den Spalt der Waffe und sie musste mit beiden Händen zupacken, um dem Druck zu widerstehen. Alles Muskeln brannten, das Atmen fiel schwer und ihre Arme zitterten. Der Knauf ihrer Waffe berührte nun schon ihren Busen und im Augenwinkel sah sie eine Bewegung. Der Mann wollte mit dem Dolch zustoßen!
    Ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle und sie trat mit aller verbleibenden Kraft nach de, Knie des Mannes. Der knickte ein, beide Klingen glitten an ihr vorbei als sie zur Seite rollte. Keine Zeit verlieren! Beende es!
    Sie drehte sich und rammte dem Mann ihren Dolch in die Achselhöhle, durchbohrte ihm erst die Lunge, dann das Herz. Warmes, helles Blut benetzte ihre rechte Hand. Sie keuchte und zitterte. Ihre Arme wollten nicht mehr und diese Prellung pochte, als würde jemand ihre Rippen als Trommel missbrauchen.
    Na los! Deine Gefährten brauchen vielleicht deine Hilfe!
    Erschöpft hob sie den Blick, um sich um zu sehen. Rhaego lag am Boden und Juliette lieferte sich gerade einen wilden Schlagabtausch mit diesem Yanis. Alrik war nirgends zu sehen, und nahezu überall auf dem Platz lagen Männer mit Mänteln. Aber mehr standen noch. Und einer davon hatte eine Armbrust! Und zielte auf sie! Sie hob den Blick, schaute ihm in die Augen. Sie war zu schwach, um noch rechtzeitig aufzustehen, das wusste sie. Es war vorbei. Sie würde dem Bolzen nicht ausweichen können. Sie legte ihre Hände, Handflächen nach oben, auf ihre Schenkel und begann, zum Freund der Toten zu beten...
    Da! Plötzlich ein Zischen, direkt neben ihr! Und augenblicklich senkte sich Nebel über den Platz. Leirâ riss die Augen weit auf. was war...? grauer Nebel umhüllte sie und ihr Henker begann plötzlich zu würden und zu Husten. Gift etwa? Aber alles was sie fühlte, war ein leichtes Kratzen im Hals, aber was? Wie? Wer?
    Da berührte jemand ihre Schulter. Erschrocken fuhr die Jägerin herum, den Dolch schon halb erhoben und schaute in das Gesicht einer Dalish! Nein, einem Flachohr. Aber mit Vallaslin im Gesicht. Die Begleiterin der Händlerin.
    "Was?", doch schon machte die Elfe Anstalten, ihr aufzuhelfen. Leirâ lies es geschehen und schob ihr Schwert in die Scheide. Die Frau musste sie stützen, der Schwindel war zurück. Ihre Helferin tippte ihr auf die Wange und winkte wild in Richtung von Rhaego. Leirâ verstand nicht.
    "Was willst du?" Doch die Elfe schleppte sie nur ohne ein Wort herüber und bedeutete ihr, ihr zu helfen. Die Dalish packte an so gut sie konnte, und irgendwann landete Rhaego auf dem Karren der Händlerin.
    "Warst du das? was hast du getan?", keuchte Leirâ, doch die Elfe sagte noch immer nichts, drängte nur gestikulierend zur Eile. Die Jägerin hustete. Ihr Hals war ganz rau, als hätte sie tagelang nichts getrunken. Die Elfe kletterte nun auf den Kutschbock und gab dem Schneebären die Zügel. Leirâ sah sich um: Auf dem Karren lagen neben Rhaego auch Juliette, Alrik und. Yanis. Ein schneller tritt sorgte dafür, dass der Mann mit dem Mantel hier in diesem Dorf blieb.
    schon hatten sie dieses und die Rauchwolke hinter sich gelassen. Panik erfasste Leirâ, doch dann erblickte sie ihren bogen. Er lag auf Alriks Schild. Sie stöhnte erleichtert auf, dann schob sie sich nach vorn, bis hinter den Kutschbock.
    "Ich bin êch dankbar,", krächzte sie, "aber dennoch môchte ich êne Erklârung. Was ist geschên? Wer sêd îr?"
    Ihr blutverschmiertes Gesicht befand sich nun zwischen den ihren beiden Retterinnen.

  7. #97
    DA-FRPG ONLY Avatar von Adriana-Sarunu Vedeejs
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    "Sie wird euch nicht antworten.", brachte Adriana mit tauber Zunge hervor. Der Teufelsbrand verfehlte seine Wirkung nicht. Adriana war zwar vor dem Rauch und seinen unangenehmen Folgen verschont geblieben, musste sich aber nun mit einer für mehrere Stunden anhaltende Taubheit der Zunge anfreunden.
    "Sie ist stumm."
    Kasha bog in einen felsigen Weg ein. Das würde es ihren Verfolgern schwerer machen, sie zu jagen, sollten sie verstanden haben, was gerade passiert war. Das Vorgebirge war steinig und der Boden nur ganz fein mit Staub bedeckt. Die ständig wehenden Winde reinigten die Wege und holten die Felsen. Adriana schlug ihren Kragen auf, verdeckte ihr Gesicht ein wenig, um gegen den Wind halbwegs geschützt zu sein.
    "Das was gerade passiert ist, war der Nebel des Argwohns. Zwei Tränke für Giftmischer erzeugten ihn. Er greift nur Menschen an, d.h. wirkt nur auf Menschen. Wenn ihr euch noch immer halbwegs gut fühlt, müsst eine Elfe sein. Mein Name ist Adriana-Sarunu Vedeejs - Ich bin Händlerin - und sind Kasha und Boomer, meine Familie."
    Kascha legte ihrer Freundin eine Hand auf den Arm, beruhigte sie so ein wenig.
    "Und wer seid ihr?", fragte sie mit etwas Mühe, die Taubheit zu neutralisieren.

  8. #98
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Lange war es her dass Juliette ein so forderndes Duell focht, lange war es auch her das sie gegen einen Gegner antrat, der ihrem Geschick nicht binnen weniger Schlagabtäusche unterlag sondern ihr gar gewachsen war.
    Der Stahl ihrer Klingen sang den Gesang des Kampfes zweier herausragender Fechter. Säbel traf auf Kurzschwerter wie Wasser auf einen Felsen. Bald würde sich zeigen ob der Felsen fortgespült werden würde oder das Wasser versiegte. Sie parierte einen Schlag, er wich ihrer Riposte, ihrem Gegenangriff aus und erwiderte ihn. Angriff und Verteidigung der beiden Kontrahenten, gingen fließend ineinander über, schienen zu verschwimmen, so schnell dass das ungeschulte Auge nicht mehr mitkam.
    Binnen Bruchteil von Sekunden rechnete Juliettes geschulter Verstand Bewegungen ihres Gegners und die Kraft dahinter aus, konterte und wehrte ab, schätzte Winkel und Bahn der feindlichen Klingen mit einem Können das ihren Fechtmeister stolz gemacht hätte. Ihr bewusstes Denken schaltete größtenteils ab. Sie ließ sich allein von ihrem Können und ihren Instinkten leiten die ihr schon oft die Haut gerettet hatten. Sie würden es auch ein weiteres Mal tun.

    Geschickt suchte sie Schwachstellen in der Verteidigung Leclercs derweil sie die eigenen schützte. Doch schien der Stahl seiner Kurzschwerter immer zwischen dem ihres Säbels und ihm selbst zu sein, immer wenn sie meinte einen Angriffspunkt gefunden zu haben. Aber auch sie schien nie da zu sein, wo die Kurzschwerter zuschlugen.
    Bald darauf jedoch verlor sich der ehrenvolle Kampfstil in harten Hieben und schmutzigen Tricks. Normalerweise schaffte es Juliette auch sich gegen einen ehrlos kämpfenden Gegner stilvoll zu behaupten, doch schnell zeigte sich dass der ehrlose Kampf genau Leclercs Kragenweite war.
    Kurzeitig war Juliette vom dem plötzlichen Stilwechsel überrumpelt und war es auch nur der Bruchteil eines Herzschlages, Leclerc gereichte es doch zum Vorteil.
    Die Adlige musste mehrere schmerzhafte Treffer einstecken, dem Erbauer sei Dank jedoch keine tödlichen aber hinderlichen. Sie war im folgenden Schlagabtausch zu Boden gegangen, hatte eine Kopfnuss verpasst gekommen die ihre rechte Augenbraue aufplatzen ließ sodass ihr Blut ins Auge lief. Doch auch Leclerc fiel zu Boden nachdem Juliette ihr Knie hart in seine Männlichkeit stieß und ihm einen kräftigen Schwinger gegen seine ebenfalls aufgeplatzte Wange verpasste. Sie war nicht stolz darauf, auch noch auf den Liegenden einzutreten wie eine gemeine Schlägerin, doch er ließ ihr keine Wahl und so tat sie es so fest sie nur konnte, das leise nagende Gewissen ignorierend.

    Doch rasch vergalt er es ihr. Entsetzliche Schmerzen schossen durch ihr Knie nachdem er ihren nächsten Tritt mit den Armen blockte um ihr darauf seitlich von innen in ihr Knie zu treten. Das Knacken hörte Juliette deutlich und sie spürte wie sich ihr Knie verschob. Eine Unmenge Adrenalin strömte durch ihre Adern und linderte den Schmerz, doch nicht genug. Während sie noch darum kämpfte nicht einzuknicken kam er bereits wieder hoch und rammte sein Knie hart zwischen ihre Beine. Dieser Schmerz war nichts im Vergleich dazu doch er gab ihrem Gleichgewicht den Rest.
    Rücklings stürzte sie in den dreckigen Boden des Dorfplatzes, die Hände auf ihr schmerzendes Knie gepresst als er sogleich schon über ihr war.

    „Es ist vorbei!“, verkündete er, mit der Klinge seines Säbels an ihre Kehle. Das war es nun also. Verloren hatte Juliette, dieses Duell, doch ihre adeligen Züge, wenn gleich sie vom Schmerz gezeichnet waren, zeigte keine Regung dass sie verzweifelte oder sich ergab. Nein, sie waren von Ruhe gezeichnet, so sehr es eben ging mit schmerzenden Unterleib und vor allem Knie. Die Maske einer Adligen die ihrem Gegen nur sehr wenige Rückschlüsse über ihre Gedanken ließ ihn, nicht einmal ansah. Er war es nicht wert.
    Sieger dieses Duells war er, doch war es ein unredlicher Sieg und bei dem durch ihre Adern rauschenden Adrenalins feuerte es ihre Wut nur noch mehr an, so sehr das ihre Selbsterhaltungstriebe verstummten und der Schmerz weggewaschen wurde. Lieber wollte sie sterben als diesem nieder geborenen Bastard einen Triumpf zu gönnen. Es würde sie ohnehin niemand vermissen und eine scharfe Klinge hatte sie bereits an der Kehle. Heute würde sie vor den Erbauer treten.

    Doch ehe sie etwas tun konnte, kam Alrik schreiend herbeigeilt und warf sich gegen den Orlaisiern und trieb ihn tatsächlich mit dem Mut eines Verzweifelten zurück. Doch Juliette konnte die Unbeholfenheit seiner Angriffe sehen, seine schlechte voraussehbare Technik erkennen und die Mühelosigkeit Leclercs sich zu verteidigen. Nicht lange und Alrik würde unterliegen und Leclerc war bei weitem nicht so sanft wie Juliette. Er wäre sicher skrupel- und haltlos genug einen schwächeren Gegner zu töten. Ein weiterer würde also sterben müssen, wegen ihr. Doch dieses Mal weil er ihr hatte helfen wollen. Das würde sie, beim Erbauer verflucht, nicht zulassen.
    Hastig versuchte Juliette aufzustehen während die beiden ihren ungleichen Kampf fochten doch entlohnte sie ihre Eile mit Schmerzen. Kaum versuchte sie sich auf ihr verletztes Knie zu stützen knickte es ein und sie ging keuchend wieder zu Boden und musste in ohnmächtiger Wut mitansehen wie Leclerc das Schwert des Burschen weit zurück warf und kurz davor stand seinem Leben ein Ende zu setzen.

    Doch plötzlich klirrte es. Es klang wie zerbrechendes Glas und auf einmal hüllte sich der ganzen Platz mit einem beißenden, stechenden Rauch. Hexerei!, dachte sie sich nur noch während sie sich unter Mühen versuchte vorwärts zu schleppen ohne zu wissen wohin.

    Was danach passierte bekam die schwer hustende Juliette nicht mehr mit. Ihre tränenden Augen musste sie vor dem stechenden Rauch schließen und der Rauch brannte in ihrem Hals. Plötzlich fand sie sich dann selbst auf einem hölzernen Untergrund. Scheinbar hatte ihr irgendwer geholfen dorthin zu kommen, doch wer es auch war, er hatte kein Wort zu ihr gesprochen.
    Nur wenige Herzschläge später fing der Untergrund an sich rumpelnd zu bewegen. Offensichtlich war es ein Wagen, ein Karren oder etwas ähnliches auf dem sie lag und er entfernte sich schnell. Sie hörte wie Leirâ sich mit einer Stimme unterhielt die ihr nicht bekannt vorkam. Eine Stimme die etwas seltsam dumpf klang.
    "Und wer seid ihr?", fragte die Stimme schließlich.
    Auch wenn die Söldnerin noch mit der Wirkung des seltsamen Rauches kämpfte, gingen ihre Sinne bei dieser Frage, jetzt da sie wieder gejagt wurde, in Alarmstellung. Sie wollte nicht das ihr echter Name fiel.
    „Abenteurer.“, kam es eine Spur zu bitter von ihren zerkratzten Lippen als sie sich sitzend an den Wagen anlehnte. „Vom Pesch verfolgte Abenteurer.“

  9. #99
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    "Sie wird euch nicht antworten. Sie ist stumm."
    Antwortete die braunhaarige Shem-Frau mit belegter Stimme. Es war seltsam, sie sprechen zu hören. Jedes Wort schien sich zäh wie ein Schnecke über ihre Lippen zu schieben. Leirâ zuckte erschöpft mit den Schultern. Dann wendete der Wagen und die Dalish verlor das Gleichgewicht, fiel hin und grunzte, als sie auf dem Schnitt an ihrem Arm landete.
    "Mythal und Dirthamen.", murmelte sie, als sie sich wieder an der Lehne des Kutschbockes emporzog. Es ging bergauf, die Straße wurde felsiger und anstellte des dichten Waldes, durch den sie die letzten zwei tage gewandert waren standen nun noch lichte Wälder zwischen Grasebenen, durch die der Wind grüne Wellen trieb. Leirâ hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Sie legte behutsam die rechte Hand auf den schnitt. Er pochte, war aber nicht weiter schlimm. Viel schlimmer war die altbekannte Pein in den Rippen.
    Die Shemlin schlug ihren Kragen hoch und erklärte ihr die Wirkungsweise des Giftes. Die Jägerin nickte nur, ihr Blick hing an dem mit Vallaslin gezeichneten Flachohr. Und glitt zu dem Schneebären, der den Karren zog.
    Andruil, dieses stolze Geschöpf als Lasttier? Sie hatte nie verstanden, wie die Shem Tiere hielten. Es erschien ihr so... unwürdig. Und gefährlich, wenn sie an den Gänsestall in der Herberge zurückdachte.
    "Abenteurer.", vernahm sie eine wohlbekannte Stimme. „Vom Pesch verfolgte Abenteurer.“ Juliettes Stimme klang heiser und rau, ständig von Hustanfällen unterbrochen. Leirâ sah, wie die Frau nickte. Hatte sie eine Frage gestellt?
    "Ich bin in der Tat eine Jâgerin des Volkes.", ging Leirâ auf die letzte Bemerkung ein, die sie mitbekommen hatte. Auch ihr Hals war rau, aber nicht weiter tragisch. "Andaran atish’an. Ar Dar Leirâ Ven, vom Klan der Klingen des Langen Weges." Sie lies sich rücklings gegen die Lehne sinken und durchatmen. Der Schmerz erinnerte sie mit jedem Atemzug daran, dass sie verletzt war und auch ihr Arm zitterte. zu ihren Füßen lag Juliette, die noch immer hustete und keuchte, neben ihr Rhaego. Der Magie prustete nur in unregelmäßigen Abständen mit tränenden Augen, während Alrik gefährlich nah an der Kante lag und sich zusammengerollt hatte. Alles, was sie von ihm hörte waren undeutliche, erstickte Laute.
    "Warum habt îr uns geholfen?", fragte die Jägerin atemlos.

  10. #100
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    Ein helles Rauschen erfasste den ganzen Dorfplatz und mit ihm kam ein beißender Rauch. Explosionsartig breitete sich der ätzende Nebel aus und kam ebenso plötzlich.
    Yanis wurde völlig überrascht aber seine Bewegung war nicht mehr aufzuhalten. Zwar konnte er den Jüngling nicht mehr sehen doch er spürte wie seine Klinge Kleidung, Haut und Fleisch durchtrennte.

    Wie stark er den Mann verletzt hatte konnte er nicht erkennen. Instinktiv verschob er sich einige Schritt zur Seite, ging in die Knie und presste sich sein Halstuch auf Mund und Nase während er versuchte ruhig zu bleiben und möglichst flach zu atmen. Er zwang sich seine Augen offen zu lassen, verließ sich aber nun vermehrt auf sein geschultes Gehör.
    Die Klinge bereit, parallel zum Körper haltend versuchte er versuchte er herauszufinden was vor sich ging. Seine Augen brannten wie Feuer und Tränen rannen sein Gesicht entlang. Seine Nase brannte genauso während Rotz und Wasser in sein Halstuch lief. Das Kratzen im Hals war ebenfalls schlimm aber noch am erträglichsten.
    Irgendwas geschah neben ihm in unmittelbarer Nähe. Yanis zwang sich auf die Beine und ging langsam und vorsichtig los. Stöße drangen an sein Ohr. Als ob man schwere Säcke auf einen Wagen warf.

    Die Händlerin! schoss es ihm durch den Kopf und er beschleunigte seinen Schritt.

    Plötzlich fuhr der Wagen los. Yanis hätte ihn noch weiter vor sich vermutet doch fast unmittelbar neben ihm donnerte der Wagen der Händlerin los. Der Bär schälte sich aus dem Nebel und zog den Wagen in einer leichten Kurve knapp an ihm vorbei. Yanis war noch so verwirrt das er den Wagen zu spät realisierte. Im letzten Moment drehte sich der Jäger noch um. Mit Karacho wurde er Seite des Wagens erwischt. Instinktiv krallte er sich fest wo er konnte. Er bekam den Wagen überraschend gut zu fassen. Das Brennen in der Lunge ignorierend kämpfte er sich weiter hoch, schaffte es mit Mühe seinen Oberkörper auf den Wagen zu hieven ohne sein Säbel loslassen zu müssen.

    Seine Hände fanden gerade so ausreichend halt, als sich eine Gestalt aus dem Nebel schälte. Die Elfe war ebenfalls auf dem Wagen. Kurz trafen sich ihre Blicke, dann bekam Yanis auch schon den kleinen aber kräftigen Fuß des Klingenohrs ins Gesicht.
    Yanis verlor den erbärmlichen Halt und Rutschte runter vom Wagen in den Dreck. Er rotierte mehrmals bis er auf dem Bauch liegen blieb und dem Wagen der Händlerin hinterher sah wie er in der Wildnis verschwand.

    Einige Zeit später war vom beißenden Rauch nichts mehr zu sehen. Yanis Augen und Nase brannten zwar noch aber er konnte schon wieder normal Luft holen und sprechen.
    Die Hände in die Hüften gestemmt sah er auf einen schwarzen Haufen stinkender Schlacke, Robert. Verbranntes Menschenfleisch hatte ein ganz eigenes, ekelhaftes Aroma. Ein Aroma das man nie wieder vergaß. Yanis rümpfte die Nase und sah zur Seite.
    Beinahe friedlich sah Julien aus. Der 25 jährige Bursche hatte inzwischen eine eher graue Hautfarbe eingenommen. Deutlich konnte man sehen wo der tödliche Stich gesessen hatte. Er nahm seinen Hut ab und rieb sich durch die schweißnassen Haare. Sein Blick ging zu seinen verbliebenden Männern. Einer konnte nicht mehr gehen dem Rest ging es bis auf ein paar Kratzer und Beulen gut.

    Ein Groß seiner Männer hatte eine Rundumsicherung eingenommen. Sie würden hier nicht mehr lang bleiben können, nicht wenn sie ein weiteres Blutvergießen mit den hiesigen Bauern vermeiden wollten. Er blickt in die Richtung in die Juliette entkommen ist. [I[So knapp![/I], er ballt die Fäuste so fest, dass es schmerzt. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals als er versucht diese Wut und Frustration in sich wieder unter Kontrolle zu bringen.

    „Yanis?“
    Yanis drehte sich zu drei seiner Männer um die ihm am nächsten Standen.
    „Wie geht’s weiter?“ fragte Grangé
    Für ein Moment zog ein bitteres Schmunzeln über Yanis Gesicht und er ließ zu, dass er sich erinnerte


    In dieser Nacht regnete es wie aus Eimern in Val Royeaux. Yanis steht im Hof eines Handelskontors von de Ludin. Der Dreck knirscht auf den Pflasterseinen unter seinen Stiefeln. Vor ihm stehen mehr als zwanzig Männer. De Ludins Männer. Seine Männer. Yanis kennt alle persönlich, den einen besser, den anderen weniger. Es sind gute und erfahrene Männer, wenn es anders wäre, wären sie nicht hier und jeder von ihnen spricht fereldisch.

    Im schwachen Laternenlicht das sich auf den Nassen Steinen spiegelt sieht Yanis in die Gesichter der Männer, die unter den Dreispitzen und hinter den hohen Krägen ihre Mäntel kaum zu erkennen sind. Lediglich die Augen scheinen im Zwielicht zu leuchten.

    „Ich brauche 9 Mann!“ beginnt Yanis
    „9 Männer die mit mir nach Ferelden gehen um Juliette zu finden und zurückzubringen, koste es was es wolle!“ Er lässt die Worte kurz wirken.
    „In Ferelden sind wir auf uns gestellt. Niemand wird uns zu Hilfe kommen. Niemand wird dort auf uns warten. Stattdessen wird man uns selbst jagen und nachstellen. Man wird uns Steine in den Weg legen und uns bei jeder Gelegenheit das Leben schwer machen. In Ferelden sind wir nichts und genauso ist unser Leben dort nichts wert.
    Wir haben dort nur eine einzige Aufgabe:
    Juliette lebendig und unverletzt zurückzubringen. Wir werden jedes Waldstück, jedes Haus, jedes Lager, jeden Bauernhof, jeden Hühnerstall, jeden Schuppen und jedes Astloch in diesem Land nach Juliette durchsuchen. Wenn wir dafür stehlen müssen, stehlen wir. Wenn wir dafür erpressen, bestechen oder drohen müssen, werden wir das tun und wenn es notwendig ist dann Töten wir auch und wir werden uns durch nichts aufhalten lassen!
    Wir werden Juliette finden egal ob es Wochen, Monate oder Jahre dauert. Welche Gefahren uns dort erwarten, muss ich euch nicht sagen und dass diese Reise für den ein oder anderen ohne Wiederkehr ist auch.
    Wenn wir es schaffen Juliette zurückzubringen, lebendig und unverletzt, muss keiner dieser 9 Mann sich Sorgen um seine Zukunft machen, denn sie haben ausgesorgt!“
    Während Yanis zu den Männern spricht lauschen diese schweigsam seinen Worten und sehen ihm zu wie er dabei an den Männern vorbeigeht und Blickkontakt mit allen sucht. Yanis entfernt sich ein Stück.
    „Ich brauche 9 Mann!“
    Jean, Christophé und Grangé, seine engsten Vertrauten, treten ohne zu zögern einige Schritt vor. Etwas zaghafter folgen einige weitere, dann noch ein paar. Schließlich sind von den mehr als zwanzig Männern 14 vorgetreten. Zufrieden nickt der Schwarze Mann und entlässt die Unwilligen mit einem Kopfnicken.
    Yanis sortiert aus.
    Er orientiert sich dabei an alter, Geschick, Vertrauenswürdigkeit und Charakter. Er steht vor Robert und Julien. Yanis zögert. Entschließt sich aber dann doch die beiden mitzunehmen.
    Er hat seine 9 Mann.
    „Morgen Mittag wieder hier. Wir reisen schnell und leicht. Nehmt nur mit was ihr wirklich braucht!“

    Yanis sieht in die Erwartungsvollen Augen von Grangé, er winkt Jean und Christophé heran.
    „Aubert kann nicht mehr gehen. Arthur und Ethan begleiten ihn nach West Hill. Aubert soll sich dort kurieren und wenn er wieder bereit ist dort auf uns warten!“ Yanis zeigt mit seinem Messer auf seiner Karte während er spricht.
    „Sie sollen auch Julien mitnehmen und dort irgendwo begraben oder verbrennen, bei ‚Robert gibt’s nichts mehr was man begraben könnte.
    Der Rest füllt hier so schnell wie möglich überschlagend seine Vorräte auf, dann müssen wir schnell Distanz zwischen uns und diesem Ort bringen bevor diese Bauern den Mut aufbringen erneut auf uns loszugehen.
    Wir Rasten dann hier in diesem Bereich und versuchen dann wieder Juliettes Fährte aufzunehmen. Versucht auch Karten von der Gegend hier zu finden!“
    Seine Männer nicken und verteilen die Aufträge an die übrigen. Schon bald arbeiten seine Männer. Wenn sie beschäftigt sind hält sie das vom Nachdenken ab!

    „Was ist mit ihm?“ fragt einer seiner Männer und zeigt dabei auf den behinderten Schankwirt der auf dem Boden kauert und die Klinge des Orlaisers am Hals spürt.
    Yanis geht auf den Mann zu
    „Sagt mir, kennt i’r irgendwelsche Abkürsungen oder unbekannte Pässe die von `ier nach Orsammer fü’ren die man mit einem Wagen oder mit Pferden nutsen kann?“
    Der alte Schankwirt spuckt ihm vor die Füße „Dir sag ich gar nichts!“
    Yanis Mundwinkel gehen ganz leicht nach oben als er das hört.
    Mit einmal packt er den Fettsack an den Ohren, reißt ihn auf die Füße und zieht den überraschten Mann hinter sich her. Er zieht den Schankwirt vorbei an einigen verängstigten Bauern
    „Ich sage nichts, ich sage nichts…… das habe ich schon so oft gehört!“ murmelt Yanis wütend vor sich hin. Juliette und der Schankwirt hatten es geschafft Yanis wirklich zornig zu machen.
    Er zieht den Mann in ein leeres Geschäft hinein und schmettert ihn gegen die Einrichtung. Mit einem Krachen schlägt Yanis die Tür hinter sich zu. Yanis war zornig und der Wirt würde dies nun zu spüren bekommen!

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