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Thema: Port Calenhad

  1. #1
    emergency induction port Avatar von Aquarius
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    Standard Port Calenhad

    Port Calenhad ist ein bescheidenes Nest an der nördlichsten Spitze des Calenhad-Sees, das eine Taverne namens "Die verwöhnte Prinzessin" sowie eine Seefähre zum Turm des Zirkels der Magi beherbergt.

  2. #2
    Einmalposter Avatar von IgnitzArndon
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    Im Turm des Zirkels der Magier
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    Calenhad See – Turm des Magierzirkels – Bibliothek

    Tag 3 – vor der Morgendämmerung - 6:19 Uhr



    'Magie existiert um der Menschheit zu dienen und nicht sie zur Unterdrückung zu missbrauchen. So steht es seit je her in den Folianten geschrieben. Viele beugten sich diesem Urteil, andere fliehen davor…und wider andere erwehren sich ihr… . Die Magie ist gespalten…, wie die Welt selbst… .

    Ich…habe gelernt es zu akzeptieren… . Denn ich kann nicht ändern…was ich bin… . Nur…was ich werde.'



    In den kalten Fluren hatte sich der Schatten ausgebreitet. Wenige Fackeln verdrängten ihn von den Wänden und kargen Gestein. Die scheppernden Schritte der Templer, die wachsam durch die Gänge zogen, hallten unaufhörlich durch von der Nacht erwarteten Morgen. In einem der Flure öffnete sich eine Holztür. Einer der Templer, der gerade auf seiner Patrouille war, machte kehrt und sah dem Ursprung des knarrenden Lärms entgegen. Ein junger Magier stand an der alten Tür und schob diese langsam zu. Er schaute zu dem Wächter und begrüßte ihn mit einer Verbeugung. Unter seinem Arm trug er ein großes Buch mit rotem Einband. „Ah. Ihr seid es. Pünktlich wie ein Uhrwerk.“, meinte der Templer zu dem Jungen. Dieser nickte nur und wandte sich um. Er ging zur Bibliothek hinüber und stellte ein Buch in das Regal zurück. Dann suchte er nach einem Neuen, doch wurde von einem weiteren Mann unterbrochen. „Guten Morgen.“ Die monotone Stimme riss den Burschen aus seinen Gedanken. Er drehte sich zur Seite und nickte dem Mann zu: „Oh. Guten Morgen, Devhin.“, grüßte er knapp und zog ein Buch aus dem Regal, „Ich bin sofort aus dem Weg, dann könnt ihr eurer Arbeit nachgehen.“ Der junge Magier zog seine blaue Robe glatt und setzte sich an einen Tisch. Er zündete die Kerzen an und schlug sein Buch auf. „Diese Art von Verzögerung wurde bereits einkalkuliert, Magier Ignitz. Kein Grund zur Eile.“ Der seltsame Mann ging an seine Arbeit und säuberte die Regale. Ignitz, der junge Magier, überflog derweil die Seiten seines gewählten Buches. Er murmelte die Worte vor sich her und bemerkte die Zeit nicht mehr.

    Beginn der Morgendämmerung - 7:17 Uhr

    '… . Irgendwas…fühlt sich anders an… . Ob das mit Uldreds Rückkehr zu tun hat?' Ignitz verlor sich in seinen Gedanken. Es grauste ihm als er an diesen Mann dachte. Als dieser von der Schlacht zurückkehrte und durch die Klassen brüllte. 'Ich würde zu gerne wissen, was vorgefallen ist… . Wie sah es wohl in Ostagar aus?' Seine Augen starrten unentwegt auf die Buchstaben nieder. Er grübelte und tüftelte, doch seine Vorstellungskraft konnte sich das Ausmaß nicht erdenken. 'Ostagar… . Sieben Magier waren dort auf Geheiß des Königs… . Und nur einer kommt zurück… .' Plötzlich bemerkte er die kleinen Gruppen von Magiern, die durch die Gänge zog. 'Oh. Ich sollte mich jetzt wohl lieber auf den Unterricht vorbereiten… . …Aber… . Aber trotzdem… . Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los…, dass sich im Turm etwas verändert hat… .' Ignitz stand auf und löschte die Kerzen. Er nahm das Buch mit, das er begonnen hatte und folgte den anderen Magiern.

    'Die Grauen Wächter bekämpfen die Verderbnis… . Und Magier haben sie geschaffen… . Eine seltsame Ironie, dass sie ihr eigenes Werk bekämpfen sollen… .'

    >>> Kurz nach der Morgendämmerung - 7:28 Uhr
    Bibliothek des Zirkels
    Geändert von IgnitzArndon (03.02.2011 um 12:27 Uhr)

  3. #3
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    <---- Zirkel der Magi

    Die Fähre kam in Reichweite des Steges am anderen Ufer und Leirâ schien fast zwei schritt durch die Luft zu fliegen, noch ehe das Boot angelegt hatte. Sie landete auf dem Stieg, schaute zu den anderen und ein entspanntes Lächeln zierte ihr Antlitz. Der Templer, der hier Wache schob, fuhr erschrocken herum, doch Gillean rief herüber, dass alles in Ordnung sei. Zunächst schien es, dass der Wachmann sich entspannen würde, doch dann riss er die Augen weit auf und die Dalish an der Schulter herum.
    "DU!"
    Mit Schrecken erkannte die Jägerin dass es derselbe Wächter war, den sie des Tages zuvor so unsanft ins Reich der Träume befördert hatte.
    "Ser Rudolf, was tut ihr mit der Abgesandten der Dalish?", mischte sich Gillean einmal mehr ein.
    "Diese 'Abgesandte' hat einen Diener des Erbauers hinterrücks niedergeschlagen!", fuhr der Templer seinen Kollegen zornentbrannt an. Der wiederum schaute mit entsetzt geweiteten Augen auf die Dalish, die, mehr oder weniger hilflos, noch immer von dem deutlich stärkeren Templer festgehalten wurde. Zum Glück für sie erwies sich Gillean als unglaublich naiv und begann eine Diskussion mit Rudolf, den er offensichtlich darüber hinaus auch nicht besonders gut leiden konnte. Auf jeden Fall zog er lang und breit über dessen mangelnden Diensteifer her und unterstellte ihm, seine Pflicht zugunsten eines Humpen Bieres vernachlässigt zu haben. Das wiederum versetzte Rudolf noch mehr in Rage und Leirâ wurde zur Seite geschleudert, kam ins Stolpern und verlor das Gleichgewicht, sodass sie stürzte. Nicht wirklich schlimm, dennoch machte es sie wütend.
    Zwischenzeitlich war der Rest der Gefährten angekommen...

  4. #4
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    -> Am Fuße des Turms des Zirkels
    Port Calenhad

    Kaum waren sie am Pier des gegenüberliegenden Ufers angekommen, sprang die kleine Dalish über den Rand des Bootes und landete geschickt auf dem hölzernen Steg. Obgleich es beinahe aussah als wäre die gelöst lächelnde Kleine geflogen rollte Juliette nur kurz mit den Augen. Leirâ hatte wohl einen Hang zur Dramatik oder war schlicht eine Angeberin. Vermutlich beides, dachte sich die Adlige. Freute sie es denn so sehr wieder kalten Wind, schlechten Wetter und Schwärmen von Stechmücken ausgesetzt zu sein? Oder freute sie sich auf das Fehlen einen komfortablen Bettes oder ordentlichen Essens? Oder waren es mögliche Begegnungen mit Banditen oder gefährlichen Raubtieren? Oder, oder, oder. Obgleich Juliette nun wirklich nicht mehr das verzogene Gör von früher war und sie etliche Strapazen gewöhnt wäre, ließ sie der Gedanke an gennannte Torturen im Stillen resigniert seufzen. Vermutlich könnte Juliette die Liste ins Quasi Endlose fortsetzen aber da es, abgesehen davon dass es die Söldnerin depressiv oder genervt machen würde, nichts bringen würde, unterließ sie es. So beschränkte sie sich auf das erwähnte Augenrollen während sie sich gerade einem Rucksack voll mit Proviant umhängen wollte, da geschah es. Der am Pier Wachstehende Templer packte plötzlich Leirâ unsanft an der Schulter und rief etwas das die restlichen Gefährten, zumindest Alrik und Juliette, Ungutes vermuten ließ. War das nicht der Templer den Leirâ in ihrer nervtötenden Unwissenheit bewusstlos geschlagen hatte? Der Aufbruch fing ja großartig an.
    „Isch wusste dass das noch auf uns tsurück fallen wird!“, zischte die Adlige mit vorgehaltener Hand zu Alrik gerade noch hörbar.
    „Schnell, lasst uns ihr helfen.“, antwortete Alrik besorgt und machte Anstalten das Boot zu verlassen, doch jemand kam ihnen zuvor.
    Schneller als es Juliette bei seiner schweren Plattenrüstung ihm zugetraut hätte sprang Ser Gilean aus dem Boot und schoss zu seinem Kameraden. Durch die plötzlichen Bewegungen des schweren Templers geriet das Boot bedrohlich ins Schwanken und driftete ein Stück vom Pier ab, sodass dessen Insassen erst einmal das Gefährt wieder zurück bugsieren mussten. Als sie das geschafft hatten verlies Alrik das Boot als Erster. Oben auf dem Pier drehte er sich um und wollte der Orlaisianerin galant die Hand reichen um ihr aus dem Boot zu helfen, eine Geste wie sich so manch einer von Juliettes früheren Bediensteten hätte abschauen können. Doch war des Burschen Höflichkeit einer orlaisischen Adligen gegenüber auch angemessen, winkte Juliette ab. Sie hatten keine Zeit für Etikette so ließ sie die ihr zur höflichen, aber nicht wirklich nötigen Hilfe angebotene Hand Alriks unberührt und stieg ohne Hilfe eilig aus dem Boot.
    Unschlüssig blieb er einen Herzschlag mit einem kurzen Blick auf den Magier im Boot stehen. Er überlegte wohl ob er anstelle ihrem neusten Begleiter beim Ausstieg aus dem Boot helfen sollte, immerhin trug der Magier den wohl mit Abstand am schwersten aussehenden Rucksack der ganzen Gruppe. Die Blaublütige bemerkte sein Zögern und blieb ebenfalls kurz stehen um einen, im wörtlichen und übertragenen Sinne, auf den Magier herabschauenden Blick zu selbigen zu werfen. Sicherlich verlangte es die Höflichkeit ihm mit seinem schweren Gepäck zu helfen, doch Juliette dachte nicht daran Höflichkeiten bei einem Magier zu verschwenden. So packte sie den jungen Fereldaner an der Schulter und zog ihn mit sich, bevor er irgendetwas anderes tun konnte.
    „Kommt jetst endlisch!“, sagte sie bestimmend als sie sich schon zwei Schritte zu den Templern bewegt hatte und den Magier hinter sich ließ ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. „Bevor sie wieder etwas Dummes macht.“

    Sie waren kurz davor die Templer zu erreichen, da ließ ihr alter Bekannter die Dalish schon los und zankte sich stattdessen mit Ser Gilean. Leirâ jedoch die er achtlos zur Seite schubste, stolperte und stürzte unsanft zu Boden. Eigentlich hätte Juliette es der Elfe schadenfroh gönnen sollen. Immerhin hatte sie während ihres Aufenthalts im Zirkels mehrmals ihre Unausstehlichkeit bewiesen und das dieser Ser Rudolf sie nun beschuldigte war nun mal auch nicht haltlos. Sie hatte ihn schließlich bewusstlos geschlagen!
    Doch irgendwie kam keine Häme, keine Genugtuung auf, sondern Wut. Köchelnde Wut die so langsam pulsieren spürte. Wut über die Grobheit gegenüber der Elfe und Wut darüber bis jetzt nichts getan zu haben. Und zu ihrer eigenen Überraschung wusste sie nicht einmal warum doch der Zorn drängte ihre Verwunderung tief in ihren Hinterkopf. Ebenso das Wissen dass das Handeln des Templers gar nicht mal so unrecht war zog sich wie ein verängstigter Kläffer zurück. Ein Fremder, sei er nun ein Templer oder nicht, schubste ein Mitglied ihrer Gruppe. Juliettes Gruppe, Juliettes Gefährtin und das gefiel genannter überhaupt nicht.

    „Was fällt eusch eigentlisch ein, i`r unge`obelter Klotz!“, beschimpfte die Adlige vorwurfsvoll blickend den Templer mehr als das sie ihn fragte, als sie sich ihm und Ser Gilean mit harschen Schritten näherte. Währenddessen ging Alrik rasch zu der Elfe um ihr aufzuhelfen.
    Doch obgleich nur ein Schwerhöriger Juliettes erzürnten Vorwurf hätte nicht vernehmen können schenkten ihr die beiden streitenden Templer keine Aufmerksamkeit und warfen sich gegenseitig Undiszipliniertheit, Stumpfsinn und noch einige andere, unschönere Dinge vor. Auch wenn Juliette schon wütend war fachte das ihren Zorn noch mehr an. Wenn es eines gab was sie hasste dann war es ignoriert zu werden. Ihre stahlgrauen Augen blitzen nur so vor Gereiztheit.
    „`e, isch rede mit eusch, i`r Kretin!“, warf sie nun eine Spur wütender vor und schlug dem Templer harsch auf die gepanzerte Schulter um ihn auf sie aufmerksam zu machen. Auch wenn es den Gerüsteten, wohl kaum wehgetan hatte richtete er schlagartig sein Zorn verzerrtes Gesicht auf die Orlaisianerin.
    „Hütet euch, Frau! In der Gegenwart eines Templers der Kirche hab ihr…“, wehrte er zischelnd ab. Vermutlich wollte er sie damit abschrecken und sich dann seinem Kameraden der ihn eben als pflichtvergessender Säufer bezeichnete wieder zuwenden aber die gereizte Adlige war weit davon entfernt eingeschüchtert zu sein und unterbrach ihn prompt.
    „I`r seid es der sisch `üten sollte!“, versetzte sie gereizt ehe sie mit der Linken auf die Elfe deutete aber ohne aufzuhören den Templer anzufunkeln. „Be`andelt man so eine Dame, noch dazu eine Botschafterin!?!“
    „Da hat die edle Dame nicht Unrecht, Rudolf.“, pflichtete Ser Gilean, über die plötzliche Unterstützung, in einer Mischung aus Selbstsicherheit und Häme grinsend bei.
    „Und wenn schon!“, keifte der andere Templer scharf mit zornigem Blick auf seinen Kameraden zurück ehe er sich wieder der Adligen zuwandte. „Sie hat mich niedergeschlagen!“
    „Was? Die Kleine soll dich, einen gerüsteten Templer, niedergeschlagen haben? Wie soll die denn überhaupt zu dir hochgekommen sein, hä? Was seid ihr denn für ein Mädchen! Sie reicht euch doch kaum zur Brust! Hatte sie vielleicht Stelzen an? Oder habt ihr euch herunter gebückt“, blöckte Gilean spöttelnd zurück, was Juliette (vor allem letzteres) lieber unkommentiert ließ. „Ihr habt doch einfach zu tief ins Glas geschaut!“
    In der Unterzahl und merkend wie wenig glaubwürdig sein Vorwurf eigentlich klang, knurrte Ser Rudolf etwas durch seinen Zorn kaum Verständliches und warf einen giftigen Blick zu der Elfe welche mittlerweile wieder aufrecht stand. Bevor er aber den Streif weiterführen konnte, er hatte dafür schon den Mund halb geöffnet und eine Faust mit gestreckten Zeigefinger um damit zu gestikulieren erhoben, meldete sich nun auch Alrik, von der Seite zu Wort.
    „Vielleicht sollte der Hauptmann und unser Bann erfahren, wie ungebührend Gäste des Zirkels von manch einem der Templer behandelt werden.“
    Sich wohl von jeder Seite von Gegensprechern umringt fühlend schnaubte Ser Rudolf ärgerlich und trat nun missbilligend den Kopf schüttelnd aus dem Weg, begleitetet von den triumphierenden Blicken seines erhaben schmunzelnden Kameraden.
    Bei Andraste! Was für Kindsköpfe!, dachte sich Juliette verächtlich. Es fehlte nur noch das er ihm die Zunge rausstrecke und eine spöttelnde Melodie summte.
    „Macht doch was ihr wollt.“, brummte er beleidigt als er wieder seinen Posten einnahm wobei seine letzten Worte wohl eindeutig an die Dalish gerichtet waren. „Und geht mir aus den Augen.“
    Der Blick aus den seinigen sprach Bände. Hätte er nicht vorgehalten bekommen, von wohl gleich mehreren Augenzeugen gegenüber dem strengen Hauptmann angeschwärzt zu werden, hätte er wohl – wie sagte man doch gleich hier zu Lande? – Genugtuung verlangt.

    Juliette bedachte ihn noch einmal mit einem kalten Blick. Diesen Anweisungen, die er gab, kam sie gerne nach und so gesellte sie sich zu Alrik und Leirâ. Erst da bemerkte sie die Blicke der Beiden, wobei sie aber nur die Alriks genau zu deuten vermochte. Sein jugendliches Gesicht wurde von einem anerkennenden Lächeln geziert, wie als ob er es ihr anrechnete für die Dalish eingetreten zu sein und nun erst da registrierte Juliettes Verstand vollkommen was sie eben getan hatte. Sie hatte eben einem Templer, einen ehrbaren Vertreter ihres Glaubens, nicht nur angefahren sondern auch noch beschimpft und das für eine Ungläubige, die sie eigentlich nicht mal leiden konnte! Sie war sich sicher dass das irgendwie Sünde war. Als hätte sie noch nicht genug davon auf dem Kerbholz. Oder konnte sie Leirâ nun doch mehr leiden als sie dachte?
    Rasch wandte sie das Gesicht, schon fast peinlich berührt ab.
    „Nun, ja…isch…“, gab sie zusammenhaltlos von sich während sie auf den Boden vor ihr starrte als gäbe es auf der Welt nichts Interessanteres, ehe ihr etwas in den Sinn kam, was sie aber kaum hatte sie es ausgesprochen bereute.
    „Der Bann `at mir schlielisch aufgetragen für eure Sischer`eit Sorge zu tragen…“, kam es wenig glaubwürdig aus ihrem Munde. Sie hätte sich dafür selbst ohrfeigen können doch um lieber anders von ihrer Schwäche abzulenken sagte sie nun schon deutlich selbstsicherer, mit festen Blick zu ihren Begleitern: „Wir sollten endlisch aufbrechen, bevor wir `ier noch Wurseln schlagen.“
    Geändert von Juliette de Ludin (28.06.2012 um 20:25 Uhr)

  5. #5
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Mit knirschenden Zähnen stemmte Leirâ die Hände in den Boden, den Templer bereits fixiert wie ein Raubtier seine Beute. Dass er sie nicht unbedingt ungerechtfertigt so behandelte rückte in eine Ecke ihres Kopfes, zu der sie keinerlei Zugang hatte. Doch schon schob sich Alrik zwischen die weiße Wildkatze und ihre Beute, ein Lächeln auf den Lippen. Die Dalish hob eine Augenbraue. Hatte sie ihn eigentlich jemals nicht Lächeln sehen? Wie auch immer, sie schlug seine Hand dennoch beiseite, als er sie ihr reichen wollte.
    Vir Bor'Asan. Niemlas brechen, erst recht nicht unter Shemlen.
    Als sie wieder auf den Füßen stand, hatte sie noch immer nur Augen für den Templer. Oh ja, sie hatte ein Auge auf ihn geworfen. Und die Klinge würde gleicht folgen,
    "Leirâ.", Alrik hielt sie zurück und erst jetzt schaute sie zu ihm hoch. Und bemerkte, dass sie das Dar'Misu beinah schon gezogen hatte. Sie schaute den Fereldener noch immer nur an. Er stellte sich zwischen mich und meine Freiheit!, wollte sie sagen, doch der Bursche kam ihr zuvor: "Denk an dein Versprechen, bitte."
    Nun lächelte er tatsächlich nicht mehr. In seine Augen hatte stiller, flehender Ernst Einzug gehalten.
    "Mein Versprechen, das ich dir im Turm gab?", Sie nickte knapp in Richtung des Kerkers, "Des Turmes da drüben?"
    Zunächst legte Alriks Gesichtsausdruck Zeugnis davon ab, dass er nicht verstand. Er schaute sie an, den Turm und dann glomm der Funken der Erkenntnis: "Leirâ, bitte.", seine Stimme flüsterte eindringlich, "Es war anstrengend genug, Rhaego und uns wieder da raus zu bekommen. Mach es nicht zunichte."
    Sie blinzelte, noch immer wütend, zu ihm hoch. Aber es stimmte, sie hatte es ihm, alle Wortklauberei mal außen vor gelassen, versprochen.
    "Zumindest heute nicht.", knurrte sie und ließ die Hand sinken, als sie hinter ihr ein Gekeife vernahm, das ihr nur allzu vertraut war. Sie aber diesmal völlig überrumpelte:
    Juliette, die Hochnäsige, Juliette, die Templerfreundin, die Vorreiterin der 'Zivilisation', schrie gerade einen Shem in Leirâs Namen zusammen. Und plötzlich fühlte die Dalish ein kleines Stück weit mit dem Gepanzerten, wusste sie doch nur zu gut, wie klein Juliette ihr Umfeld zu schreien vermochte. Doch dieses kleine, vorübergehende Stück Sympathie -das die Dalish danach auch nie zugegeben hätte- wurde von der Tatsache überschattet, dass die Kriegerin für sie Partei ergriff! Nach nur zwei Tagen! Leirâ kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, diese edle und absolut unerwartete Tat hatte sie völlig sprachlos gemacht. Sie stand noch immer mit demselben, fassungslosen Gesichtsausdruck da als die Kämpferin zu ihnen kam und nach einem schnellen Aufbruch verlangte. Die Jägerin war noch so verblüfft, dass Alrik sie antippen musste ehe sie reagierte. Und mit seinen Blicken zu Juliette deutete, die überraschend zügigen Schrittes voraus ging. Die Dalish schaute ihn noch immer mit großen, offenen Augen an. Er schaute zurück.
    "Ich weiß.", raunte sie und ein genervter Unterton schlich sich in ihre Stimme. O ja, sie wusste, sehr zu ihrem Leidwesen, was sie zu tun hatte. Zunächst einmal all die unschönen Eindrücke, welche sie von Juliette gesammelt hatte, in den Hintergrund drängen. Und während sie leichten Schrittes zu der Kämpferin aufschloss, wiederholte sie unentwegt: "Vir adahlen," Der Weg des Volkes. Immer gemeinsam Ja, tief in sich drin sah sie Juliette und Alrik, wohl auch Rhaego irgendwie als 'ihre Leute' an. Ein weiteres Detail, das sie für lange Zeit nicht zugeben würde.
    Und schließlich trat sie neben die Kämpferin. Und aus ihrem Gemurmel heraus sagte sie, ehe sie zögern konnte:
    "El Dareth shiral Emma Falon. Ma serannas."

    Und sie würde der Kämpferin wohl nie sagen, dass sie sie gerade 'Freundin' genannt und ihr gedankt hatte.
    Stattdessen zog sie das Tempo an, eilte den Hügel hinauf bis zu dem Pfad, der sie zu der Landbrücke führen würde. Sie wollten zum Frostgipfelgebirge. Der kürzeste Weg führte nach Norden, an den Ufern des Sees vorbei. Da die Jägerin sich erinnerte, dass der Steinweg der Shemlen nach Norden hin zerstört war, schlug sie den direkten Weg durch den Wald ein.

    ---> Bannorn

  6. #6
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    ------------------> Turm des Zirkels

    Yanis hatte von vorn herein mit dieser Wendung gerechnet. Niemals hätten die Templer ihnen gestattet wie bisher weiterzumachen. Während Yanis dem Hauptmann Empörung vorspielte hatten seine Männer versucht so viel wie möglich zu erfahren.
    In der Fähre gab Yanis die neuen Informationen weiter und wollte dann von seinen Männern wissen was sie in Erfahrung gebracht hatten.
    „Unter einem Vorwand konnte ich mich von meinem Bewacher lösen und fand schließlich einen älteren Gelehrten der sehr gesprächig war. Dieser Magier, Rhaego, war mit dem älteren Mann befreundet. In dem Pergament ging es um einen Schatz der in einem untergegangen Taig in Orzammer liegen soll. Vor zwei Stunden sind sie wieder aufgebrochen.“
    Die anderen konnten mit ähnlichen Geschichten aufwarten. Yanis zog überrascht eine Augenbraue hoch, ging es Juliette wirklich nur darum einen Schatz zu finden und von dem Geld völlig abzutauchen oder war da noch mehr?
    Am Ufer des Sees wurden sie von einem weiten von Yanis Männern in Empfang genommen. Mit einem Kopfschütteln deutete dieser an, dass es in der Wirtschaft keine verwertbaren Informationen gab. Yanis winkte ab und gemeinsam gingen sie in die Wirtschaft.
    In der Wirtschaft selbst war kaum etwas los. Die meisten von Yanis Männern saßen oder lagen herum und dösten. „AUFWACHEN! SAMMELN!“ rief jemand in den Schankraum. Er war nicht sauer auf seine Männer. Sie holten Schlaf nach, Yanis wäre sauer gewesen wenn sie alle gepennt hätten.
    Ohne zu klagen standen seine Männer auf und sammelten sich um Yanis der sich ein wenig hektisch im Schankraum umsah, sein Blick fiel auf eine große Karte von der Umgebung die an der Wand hing.
    „Schiebt ein paar Tische zusammen und holt mir die Karte von der Wand. Wir haben nicht viel Zeit!“
    Rasch schoben seine Leute die Tische zusammen und die Karte wurde von der Wand gerissen und auf dem Tisch ausgebreitet.
    „Also Leute, die Templer wollen die Suche an sich reißen und uns abdrängen. Die meinen es ernst!“ Yanis ließ die Worte kurz wirken.
    „Derzeit glauben die Templer sie hätten einen Informationsvorsprung was das Ziel von Juliette angeht und wollen bei Sonnenaufgang mit uns weitersuchen. Ich lasse mir die Sache aber nicht aus der Hand nehmen!“ Er beugte sich über die Karte und zog sein Fährtenmesser
    „Derzeit sind wir genau hier beim Turm. Juliettes Ziel ist Orzammer.“ Mit der Messerspitze deute er auf die einzelnen Ziele in der Karte. „Das Pergament ist eine Art Schatzkarte die zu einem verlorenen Schatz führen soll. Wie erwartet ist Juliette nicht allein unterwegs. Begleitet wird sie von einem jungen Mann, ein Alrik Riverseid, der sich als Mitglied eines Banns Baumgreif ausgibt. Eine Elfe von einem Stamm `Klingen des langen Weges´. Was jetzt neu ist, ist ein Magier, Rhaego Alcaryen und ein Templer, Ser Gillean. Der Templer ist als Aufpasser für den Magier mitgekommen. Was sie mit dem Magier oder dem Templer vorhaben weiß ich nicht.“
    Yanis beugte sich auf seinen linken Unterarm und sah sich die Karte genauer an. „Sie sind vor etwa 2 Stunden aufgebrochen. Sie sind zu Fuß unterwegs und sind wahrscheinlich müde. Sie werden wohl die nächste Gelegenheit zur Rast nutzen.“ Auf dem Weg nach Orzammer gab es in unmittelbarer Nähe, wohl 10 – 14 Kilometer Entfernung, eine kleine Ortschaft und eine Hütte.
    „Hier!“ Yanis deute auf die beiden Rastmöglichkeiten. „Das sind unsere ersten Ziele“. Yanis wusste zwar, dass Juliette und ihre Begleiter wohl auch in jedem Wald übernachten könnten aber sie hatten nun einen verwöhnten Magier und einen Templer dabei die wohl kaum auf dem Waldboden schlafen würden.
    „Selbst wenn wir sie dort nicht antreffen so werden sie doch früher oder später dort aufschlagen. Wenn wir sie nicht dort finden haben wir sie überholt und warten in der Ortschaft auf sie. Es ist die letzte Möglichkeit um Proviant für…“ Yanis sah sich erneut die Karte genauer an „… 2-3 Tage. Dort werden sie definitiv auftauchen! Wir brechen sofort auf!“
    „Was ist mit den Templern?“ fragte einer seiner Männer
    „Ich will so lang wie möglich ein Blutvergießen verhindern! Alles was mich interessiert ist Juliette, alles was die Templer interessiert ist ihr Magier also sollte man auf Augenhöhe verhandeln können.“
    „Und der Magier und der Templer?“ wurde Yanis weitergefragt
    „Vertraut eurem Instinkt! Ihr seid nicht auf den Kopf gefallen und auch nicht voller Blutdurst. Ich kann selbst nicht sagen wie gefährlich die beiden sind daher Vertraue ich euch, dass ihr vernünftig handelt!“ Yanis sah jedem seiner Leute eindringlich in die Augen. Sie wussten, dass er recht hatte und wussten dieses Vertrauen auch zu schätzten.
    Kurz darauf ritt der ganze Tross im Galopp Juliette hinterher.

    Tag 4, 04:45
    ------------>Bannorn
    Geändert von Yanis Leclerc (04.01.2013 um 16:07 Uhr)

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