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  1. #1
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Standard Die Straßen von Omega

    Die Hauptstraßen von Omega sind zu jeder Uhrzeit stark besucht und mit dunklen Seitengassen, die immer wieder eine Überraschung bieten, miteinander verbunden. An größeren Kreuzungen befinden sich auch zuweilen Plätze mit Geschäften und Lokalen.

    -------------------

    <----- Industrieanlage West

    Seitengasse in der Nähe von Fortunas Nest

    Nach Jacobs sehr endgültigen Worten war Kate innerlich genauso verwirrt, wie Kiba, deren Irritation offensichtlich war. ‚Es war kein Streit… Aber mir sollts recht sein, ist eh nicht mein Lieblingsthema.’ Die Biotikerin warf einen aufmunternden Blick zu der Quarianerin, um zu zeigen, dass sie ihre Worte nicht verletzt haben und sprach dann Jacob an. „Ich beurteile Men… Personen auch nicht nach ihrer Vergangenheit. Ich denke, wir sollten weitergehen.“

    Nachdem Jacob nickte und auch Kiba nichts Gegenteiliges von sich gab, machten sich die drei wieder auf den Weg in Richtung Raumhafen. ‚Wie es wohl wäre, wenn ich zu den Sehern zurückkehren würde? Ob sie mich überhaupt nochmals aufnehmen würden? Nein, ich opfere meine Freiheit nicht mehr… Nicht für die Seher und auch nicht für irgendeine andere Gruppe!’ Kate seufzte innerlich auf. ‚Nur was bringt mir die tolle Freiheit? Das ich jeden Tag wo anders bin und immer wieder aufs Neue einen Job suchen muss? Aber alles besser als in einem stinklangweiligen Büro sitzen und tagtäglich irgendwelche Formulare abarbeiten.’

    Die Erinnerungen an ihre letzte Destination ließen Kate kurz lächeln. ‚Da Prügel ich mich lieber mit einem beschissenen Turianer durch eine Stadt, die in den Boden geschlagen wurde, auf einem Planeten, wo man innerhalb von Sekunden erfriert. Ob ich den Idioten nochmals treffen werde? Oder den Typen gestern vom Raumhafen… Ob alle GFL Agenten oder ehemaligen GFL Agenten so abgedreht sind? Komischer, selbstgerechter Verein!’

    Plötzlich bildete sich vor den dreien ein Tumult und die Passanten kamen ins Stocken. Um dem zu entgehen, wichen Jacob, Kiba und Kate in eine wenig benützte Seitengasse aus, obwohl Kate durchaus in der Stimmung war, sich einfach durch massiven Einsatz von Biotik ihren Weg zu bahnen. Doch in der Seitengasse machten die drei eine überraschende Entdeckung. Ein weiterer Quarianer lag seitlich am Boden. Es sah so aus, als hätte er sich auf den Boden gesetzt, sich dabei mit dem Rücken an der Wand angelehnt und sei dann umgekippt. ‚Ob er noch lebt? Wenn nicht…’ In Gedanken an den verwesenden Quarianer in Narshad rümpfte sie die Nase. ‚…dann stinkt er sicherlich.’

    Sie blieb mit einem gebührenden Sicherheitsabstand stehen und wandte sich an Kiba. „Äh… Lebt er noch? Kannst du das feststellen?“ ‚Wenn nicht, dann nehm ich den anderen Weg…’

    13:20
    Geändert von Kinman (17.09.2009 um 23:20 Uhr)

  2. #2
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
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    Omega, Industrieanlage (West) >>>> Die Straßen von Omega, Seitengasse

    Uhrzeit: 13:19 Uhr


    Kiba trottete nun schon seit einigen Minuten ihren beiden menschlichen Begleitern durch die düsteren und schaurigen Gassen von Omega hinterher, die sich zwischenzeitlich mit deutlich bunteren sowie belebteren Straßen abwechselten. Die grellen Neonlampen, das hektische Treiben draußen und die harten, misstrauischen Augen der Passanten wirkten dabei auf eine sehr befremdliche Weise vertraut und erinnerten das quarianische Mädchen an die heimische Flotilla, ja an ihr Heimatschiff, die Saralesca, die auch von hellen, künstlichen Lichtern und von riesigen Quarianermassen auf engem Raum geprägt war.

    'Ich bin erst einen Tag von zu Hause fort und mir kommt es schon wie eine Ewigkeit vor.'

    Doch gegen das merkwürdige Gefühl, eine gewisse Art von Heimweh zu verspüren, wehrte Kiba sich ganz vehement.

    '...dafür gibt es auf der Flotilla nicht genug Personen oder Dinge, die so ein Gefühl wert wären.'

    Sie schüttelte kurz den Kopf, um die bitteren Erinnerungen an ihre Heimat aus ihren Gedanken zu verbannen, die schmerzhaften Erfahrungen tief in ihrem Hinterkopf zu verscharren, und folgte ihren schweigsamen Freunden in eine weitere finstere Seitengasse. Dort angelangt balancierten Kibas ohnehin schon schmutzigen Stiefel über Abwasserpfützen, faule Essensreste und ekelhaft stinkende Abfälle, was auf dieser Weltraumstation aber eher die Norm bildete, sodass sich die drei ungleichen Freunde wenig daran störten.

    Dann aber bemerkte die Gruppe ihn.

    Im Schatten eines restlos überfüllten Abfallcontainers lag ein quarianischer Körper, der seitlich neben den Gassenwänden kauerte und sich keinen Zentimeter mehr rührte. Ein brauner Stoffmantel umhüllte die regungslose Gestalt und verbarg den zweifelsohne schmächtigen Körper, sein Hals hingegen war umwickelt von einem flauschigen, schwarzfarbigen Schal, was zusammen den merkwürdigen Eindruck vermittelte, als herrschte momentan die Wintersaison.

    Kiba verkrampfte sich merklich.

    'Ein Quarianer...hier...'

    Sie fragte sich, ob ihr Artgenosse, durch wenige routinierte Blicke fast sicher als männlich identifiziert, ebenfalls ein Pilger war oder ob es sich hierbei um einen exilierten Quarianer handelte, was auf einer kriminellen Weltraumstation wie Omega prinzipiell wahrscheinlicher gewesen sein dürfte. Doch noch bevor Kiba sich in irgendwelchen unsicheren Spekulationen verirren konnte, kam durch Kate indirekt die sehr berechtigte Frage auf, ob ihr Artgenosse überhaupt noch lebte, was Kiba im negativen Falle eine Menge bitterer Hassgefühle und kostbarer Nerven ersparen würde.

    Sie hasste Quarianer nämlich abgrundtief.

    „Ich müsste genauer nachsehen“, erwiderte die quarianische Maschinistin wortkarg und trat zögerlich an den regungslosen Körper heran, drückte sich in die Knie und zupfte den braunen Stoff beiseite, um die Atemfunktion zu überprüfen.

    Ihre schlanken Finger zitterten dabei ungewollt.

    „Er atmet“, bemerkte Kiba dann nach wenigen Sekunden verärgert, da dies im schlimmsten Falle bedeutete, dass sich die Gruppe um den offenkundig bewusstlosen Quarianer kümmern würde, und richtete ihre kalten, eisblauen Augen den Helm des Unbekannten, „das Visier ist schwarz, daher kann ich es nicht so gut erkennen, aber es dürfte keinen Schaden genommen haben. Wahrscheinlich ist er nur bewusstlos.“

    Kate begutachtete den ohnmächtigen Quarianer ein Weilchen ganz argwöhnisch, murmelte leise einige Wörter, die Kiba allerdings bis auf „...etwas Brauchbares...“ nicht verstehen konnte und marschierte dann hinüber. Sie hockte sich neben Kiba und begann daraufhin, den verdreckten Mantel des Unbekannten zu durchsuchen, doch schon nach wenigen Sekunden zuckte der schlaksige Körper unter ihren Händen kurz auf und zeigte erste Regungen.

    'Wunderbar.'

    Uhrzeit: 13:22 Uhr

  3. #3
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
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    >>>> Omega ; Die Straßen von Omega


    ... mein .... AAAAAAAH.... mein Schädel... dieser Schm-AAAAH... hinlegen, Nero, hinlegen... wo ist.... HEY WER....

    Das erste was Nero registrierte, als sein Bewusstsein unter Schmerzen wieder die Funktion übernahm, war ein eher zierliches Paar Hände, dass an seiner Kleidung herumfummelte. Ohne groß darüber nachzudenken raffte er seine letzten Kraftreserven zusammen und schlug mit dem Handrücken die gierigen Griffel davon, die zweifellos seine paar wenigen Besitztümer stehlen wollten. Nach und nach kehrte sein Augenlicht in voller Stärke wieder zu ihm zurück.

    "...Ich habe keine Ahnung... wer Ihr seid... aber ich werde sicher ni..." Er versummte mitten im Satz, als er hinter der Menschenfrau - als welche sich die vermeindliche Diebin herausstellte - zwei weitere Gestalten ausmachte. Die erste, Größe und Statur nach mit ziemlicher Sicherheit ein männlicher Mensch, hielt sich etwas Abseits von der Szene, die sich vor ihm abspielte. Doch er war es auch nicht, der Neros Aufmerksamkeit auf sich zog wie ein Magnet. Als er seinen Kopf ein Stück zur Seite drehte spiegelte sich sein Helm, trotz der schlechten Lichtverhältnisse, auf einem roten Plexiglasvisier.
    Reflexmäßig zuckte der Pilgerreisende leicht zusammen.

    Ein ... ein Quarianer! Nein... nein! Eine Quarianerin! Aber was hat sie mit diesen Typen... sie wollen mich ausrauben! Was für ein verdammtes Pech... wieso müssen alle Quarianer auf meinem Weg verbrecherischer Abschaum... ach verdammt, drei gegen einen. Ich bin erledigt! Vielleicht kann ich sie überzeugen...

    "Ich... ich bin Nero'Garyn vas Behemoth! Kapitän eines mächtigen quarianischen Kampfschiffes! Und... und mich zu töten wäre ein großer, großer Fehler! Ihr würdet es ewig bereuen... nein, ihr würdet gar keine ZEIT haben, es zu bereuen! Ihr würd..."

    Ein heftiger Schmerz in seiner rechten Schläfe ließ ihn verstummen. AAArgh, das tut so verdammt weh... mein Kopf...

  4. #4
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Seitengasse in der Nähe von Fortunas Nest

    Nachdem Kiba festgestellt hatte, dass der Quarianer noch lebte – und somit keinen Verwesungsgestank von sich gab – schritt auch Kate näher zu ihm. „Mal sehen ob er etwas Brauchbares zur Identifizierung bei sich trägt…“, murmelte sie ihre Gedanken vor sich hin. Anschließend ging sie neben ihm in Hocke und durchforstete geschickt seinen Mantel nach Habseligkeiten. Als sie neben seinen Waffen und Omni-Tool ein Päckchen Fertigsuppe fand, zog sie erstaunt die Augebrauen hoch, aber sagte nichts dazu.

    Plötzlich kam wieder Leben in den bewusstlosen Alien und er stieß Kates Hand unsanft zur Seite. Aus Reflex sprang Kate auf, sammelte sich für einen biotische Angriff und fing somit blau zu leuchten an. Sie blieb einige Augenblicke so stehen und analysierte die Lage, doch als sie erkannte, dass der fremde Quarianer ihnen nichts weiter antun wollte, entspannte sie sich wieder. ‚Wenn er nach seinen Waffen greift kann ich ihn immer noch erledigen…’

    „...Ich habe keine Ahnung... wer Ihr seid... aber ich werde sicher ni...“ ‚Du wirst sicher nicht was?’ Der Quarianer verstummte für einen Moment und zuckte kurz zusammen. „Ich... ich bin Nero'Garyn vas Behemoth! Kapitän eines mächtigen quarianischen Kampfschiffes! Und... und mich zu töten wäre ein großer, großer Fehler! Ihr würdet es ewig bereuen... nein, ihr würdet gar keine ZEIT haben, es zu bereuen! Ihr würd...“ ‚…und du liegst hier im Dreck! Mit Fertigsuppe.’

    Kate warf Kiba einen zweifelnden Blick zu, da seine Aussage im harten Kontrast zu seiner derzeitigen Lage stand. Auch sie nahm ihm seine Geschichte nicht ganz ab, also antwortete sie kühl: „Er lügt. Wenn dieses Kampfschiff wirklich so mächtig ist, wie er behauptet, dann würde ich den Namen kennen.“ Diese Worte waren einleuchtend und somit wandte sich Kate wieder Nero zu.

    „Fangen wir noch einmal von vorne an, Captain! Wer bist du wirklich und was tust du hier?“ Für die nächsten Worte senkte sie drohend ihre Stimme. „Und Finger weg von den Waffen, sonst bist du tot!“ ‚Warum verschwende ich überhaupt meine Zeit mit ihm? Jacob ist verletzt und seine Wunden sollten endlich versorgt werden…’

  5. #5
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
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    Omega ; Die Straßen von Omega


    Nachdem die fremde Quarianerin - dem hohen Klang ihrer Stimme nach konnte sie nicht sehr alt sein - ihre Zweifel an Neros Geschichte äußerte, mischte sich zu dem pochenden Schmerz in seinem Kopf noch ein anderes Gefühl hinzu.

    Jetzt ist alles aus. Vanessa... warum? Ich dachte wir wären Freunde gewesen, ich dachte wir...

    „Fangen wir noch einmal von vorne an, Captain! Wer bist du wirklich und was tust du hier?"

    Ganz ruhig bleiben, vielleicht, ja vielleicht, eine neue Chance, alles gerade biegen, bloß nicht noch tiefer in den Nebel fliegen... bleib locker, Nero, bleib ja locker! Wenn alle Stricke reißen hast du immernoch deine Stri...

    „Und Finger weg von den Waffen, sonst bist du tot!“

    Sowohl ihr Blick als auch ihr Tonfall machten klar, dass diese Drohung keinesfalls übertrieben war. Ein Schaudern lief über den Rücken des Quarianers, leicht zitternd atmete er tief durch, ehe er zu einer Antwort ansetzen konnte. Mögen Sie an der verdammten Wahrheit ersticken...

    "Ich bin Nero'Garyn... nar Medina." Als er zögernd seine wahre Schiffszugehörigkeit ergänzte, schlug er für einen Moment beschämt den Blick nieder. Die Tatsache, dass er noch nichtmals als Erwachsener galt, war ihm in diesem Moment peinlicher denn je. "Ich gehöre aber wirklich zur Crew der Behemoth. Ich bin der... Maschinist. Aber es ist auch ein wirklich... eindrucksvolles ... Schiff." Wenigstens das war eigentlich keine Lüge... "Wir haben auf Omega einen Zwischenstop gemacht um... Vorräte zu kaufen. Irgendwelche Verbrecher haben mir am Rande des Getümmels eins übergezogen und mich hier liegen gelassen... denke ich mal."

    Dass mich meine Kameraden vollkommen im Stich gelassen haben sollten sie lieber nicht erfahren...
    Geändert von Nero'Garyn nar Medina (20.09.2009 um 02:06 Uhr)

  6. #6
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
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    Die Straßen von Omega, Seitengasse

    'Lügen und Feigheit – das macht dich aus.'

    Kiba merkte überhaupt nicht, wie ihre Stiefelsohlen wieder nervös über das Gassengestein scharrten. Sie verschränkte ihre Arme, zwickte sich durch die dünnen Stoffschichten hindurch in den metallischen Schutzanzug, nur um irgendwie die Aufgewühltheit zu beschäftigen, die durch Neros bloße Anwesenheit aufkeimte.

    'Eigentlich wollte ich hier bis auf Rhyn jeglichen Kontakt zu Quarianern vermeiden.'

    Ihre eisblauen Augen wirkten kalt, die wenigen Blicke, die über Neros undurchsichtiges Visier huschten, waren durchflutet von einer Mischung aus Misstrauen und Abscheu.
    Dass Kiba nach wenigen Sekunden anfing, unruhig auf und ab zu schlurfen, zeigte nur allzu deutlich, wie unwohl sich das Mädchen tatsächlich fühlte, aber auch, dass Neros stammeligen Erklärungsversuche für merkliche Verwirrung sorgten.

    „Du hast deine Pilgerreise noch nicht erfolgreich abgeschlossen und gehörst einer nicht-quarianischen Crew an?“

    Kiba runzelte irritiert die Stirn.

    „Dann bedeutet das, dass du a) deine Pilgerreise noch absolvierst und dich dafür dieser Crew angeschlossen hast oder b) deine Pilgerreise freiwillig abgebrochen hast, um dieser Crew zu dienen oder c) noch vor deiner Pilgerreise exiliert wurdest und dich dieser Crew angeschlossen hast.“

    Sie hielt kurz inne und fragte sich, ob Neros tatsächliche Geschichte überhaupt irgendeine Relevanz hatte, denn nach Kates aggressiver Haltung lief es vermutlich darauf hinaus, dass die Gruppe nun ohne den soweit unverletzten Nero ihren Weg gehen würde.

    'Warum frage ich überhaupt? Bitte, lasst uns einfach schnell weitergehen.'
    Geändert von Kimaya'Baato nar Saralesca (20.09.2009 um 18:13 Uhr)

  7. #7
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Seitengasse in der Nähe von Fortunas Nest

    Die forschen Worte ließen Nero schließlich die Wahrheit erzählen und Kiba stellte noch quarianische Mutmaßungen seiner Beweggründe an. Somit war das Thema für Kate beendet. ‚Warum bin ich eigentlich nicht gleich weitergegangen. Kiba scheint ja auch nicht wirklich besorgt gewesen zu sein…’

    „Gehen wir?“, fragte sie schließlich ihre beiden Begleiter und als sie keine verneinenden Worte oder Gesten vernahm wandte sie sich noch einmal Nero zu. „Wir gehen! Und komm auf keine blöden Gedanken…“ ‚…wie zum Beispiel uns in den Rücken zu schießen.’
    Sie blickte noch einige Sekunden lang in sein dunkles Visier um ihm zu verdeutlichen, dass sie es ernst meinte und setzte dann den ursprünglichen Weg fort. Gleichzeitig lauschte sie aber noch ob sie das verräterische Geräusch einer entsichernden Waffe hören konnte, aber Nero schien ihre Warnung zu beachten.

    Nachdem sie ihrer Meinung nach außer Hörweite waren, sah sie Jacob an. „Komischer Kerl, was?“

    13:24

  8. #8
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    <------ Industrieanlage West

    13:24 Uhr
    Straßen von Omega
    Omega



    Ein analysierender, schweigender, ja fast schon abwesend wirkender Jacob Fisher hatte genug Zeit, sich sein ganz eigenes Bild von dem mysteriösen Quarianer mit dem schwarzen Visier zu machen. Und genau das war auch nötig, als Kate seine Meinung hören wollte, nachdem sie einstimmig beschlossen, ihn, der den Namen Nero trug, in der dunklen, verdreckten und stinkenden Gasse zurückzulassen, um ihren eigenen Weg weiterzugehen.

    „Komischer Kerl, was?“, fragte Kate also mit neutralem Blick. Ein leises, nachdenkliches Grummeln entfuhr dem Mund des Südafrikaners, bevor er zu einer Antwort ansetzte: „Kann man wohl sagen.“, sprach er und schaute zur an seiner Seite gehenden Kate hinunter, „ Aber hey, wir lassen ihn in Ruhe, er lässt uns in Ruhe. So einfach ist das.“ Für einen kurzen Augenblick pausierte der 25-jährige und ordnete seine Gedanken über Nero erneut, sprach dann aber weiter: „Was hat ihn wohl in diese Lage gebracht? Ausgeraubt wurde er ja nicht, oder?“ Warum interessiert mich das überhaupt? Was geht mich das an, was der Kerl in seiner Freizeit macht? Vielleicht war der auch einfach nur besoffen… ob Quarianer überhaupt Alkohol trinken dürfen?

    Nach dieser kurzen Stille warf Jacob der dunkelhaarigen Frau erneut einen Blick zu: „Egal. Wenn er ernsthafte Probleme gehabt hätte, wäre er schon tot.“ Ach genau! „Sag mal, Kate…“ setzte er leicht grinsend wieder an, „Wann warst du eigentlich das letzt Mal essen? Also so richtig. Ohne geschäftliche Angelegenheiten, Hintergedanken und dem ganzen Mist. Einfach nur mal mit Freunden aus?“ Was für eine Überleitung… schmunzelte Jacob innerlich über sich selbst, wusste aber irgendwo ganz genau, dass er jetzt entweder alles versaute, oder eben auf einem recht guten Weg war. Immerhin wollte er um jeden Preis vermeiden, dass Kate auf falsche Gedanken kommen würde. Doch genauso lag es in seinem Interesse, einfach ein gemütliches, entspanntes, völlig unspektakuläres Essen mit ihr – und gegebenenfalls auch Kimaya – zu erleben.

    Seit dem vorangegangenen Tag hatte Fisher eigentlich kaum noch eine echte Ruhepause. Er tötete innerhalb weniger Stunden nicht gerade wenige Lebewesen, hatte eine völlig andere Bella Bates wiedergetroffen und eine neugewonnene Freundin bereits für tot erklärt. Und all das wurde nur von den wenigen Abendstunden zuvor unterbrochen, in denen sowohl Kate, als auch Jacob irgendwo alles vergaßen und einfach nur lebten. Und erst jetzt erkannte er wirklich, wie schnell das vorbei sein hätte können. Doch das war es nicht. Kate hatte überlebt und das Grauen war, zumindest für den Moment, gestoppt. Eine Pause hatten sich alle drei, seiner Meinung nach, reichlich verdient.

    Plötzlich führte eine einzelne Stufe dazu, dass der 25-jährige wieder an seine Rippe erinnert wurde. Völlig unvorbereitet traf ihn ein Stechen, ein Brennen, ein Zwiebeln im Oberkörper. Und das Ganze nur wegen dieser einen Stufe, die er nicht bemerkte. Doch genauso realisierte er endlich, wie nötig diese Pause wurde. Seine Hand tastete bereits nach der kleinen Sprühdose, die noch immer genau da war, wo sie sein sollte. Ob das Ding wirklich Wunder bewirkt? Fragte er sich, bis seine recht müden Ohren Kates vertraute Stimme wahrnahmen.


    13:27 Uhr

  9. #9
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Seitengasse in der Nähe von Fortunas Nest

    Jacobs Themenwechsel und seine Frage zu ihrem Sozialverhalten erschreckten Kate zuerst ein wenig und sie hoffte, dass ihr das äußerlich nicht ansehbar war. ‚Ich hatte bis jetzt keine wirklichen Freunde… Geschäftspartner und so ja, aber Freunde… Wann war ich somit das letzte Mal mit Freunden essen? Vor zehn Jahren oder ist’s schon länger her? Keine befriedigende Antwort. Kann ich Jacob denn auch schon als Freund bezeichnen… nach nicht einmal zwei Tagen. Naja, er ist zumindest mehr „Freund“ als so ziemlich jede andere Person es in den letzten Jahren war. Und… und ich vertraue ihm. Verdammt, was sag ich jetzt?’

    „Also… eigentlich gar nicht. Zumindest nicht in den letzten Jahren. Das liegt aber nicht an meinem gehetzten Alltag, also der Zeit, sondern eher am Mangel wirklicher Freunde. Bis…“, Kate kam ins Stocken. ‚Verdammt Kate, er hat die Wahrheit verdient.’ „Bis gestern hatte ich jahrelang niemanden, den ich als Freund oder Freundin bezeichnen würde…“ Sie blickte etwas beschämt auf den Boden. „Du bist seit langem der erste Freund.“ ‚Das lässt sein Ego jetzt sicher wieder in schwindelige Höhen steigen. Jetzt bleib schon bei der Wahrheit!’ „Und ich kann ehrlich zugeben… Es fühlt sich großartig an.“

    Die Biotikerin atmete tief durch und irgendwie hoffte sie im tiefsten Inneren, dass er ihre letzten Worte vielleicht doch nicht gehört hatte. Aber trotz der Massen an Passanten, durch die sie hindurchmarschierten, war es nahezu unmöglich, dass Jacob nicht verstanden hatte. Das zu offenbaren gab ihr das Gefühl von Verletzbarkeit. Doch nach all dem, das sie heute durchlebt hatte, war es nur ein sehr schwaches Gefühl. Und verdammt noch Mal, das war es wert!

    „Also, falls das ein Angebot auf ein Essen war: Ich nehme an!“ Kate setzte wieder ein keckes Grinsen auf. „Aber zuerst kümmern wir uns um deine Verletzung, nicht dass du mir noch dran verreckst.“

  10. #10
    Let's Play-Gucker Avatar von Nero'Garyn nar Medina
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    Omega ; Die Straßen von Omega


    „Wir gehen! Und komm auf keine blöden Gedanken…“

    Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, starrte ihm die junge Menschenfrau noch einige Sekunden drohend in sein dunkles Visier. Doch Nero nahm davon kaum Notiz, da seine Augen, immernoch unter einer Mischung aus Schock und Erstaunen, auf der fremden Quarianerin lagen.

    Nein, sie ist.... sie muss jung sein. Bestimmt hat sie ihre Pilgerreise noch nichtmal... was erdreistet sie sich! Sie ist doch sicher diejenige, die ihr Schiff unfreiwillig verlassen musste, pure Dreistigkeit, dafür hat man sie sicher verbannt. Oder sie ist einfach direkt an die falschen Leute geraten und diese haben ihr ordentlich den Kopf verdreht. Aber so jung... kann so jemand etwa gleichzeitig so willensschwach sein? Das ergibt alles keinen Sinn... aber wenn sie vielleicht doch in Wahrheit einfach nur keine andere Wahl hatte, oder ein kleiner Fehler, Schulden, vielleicht... Nero! Finde es doch ei...

    Als sich sein Blick wieder klärte und der Quarianer aus seiner eigenen Gedankenwelt wieder auftauchte, war außer ihm - und der zusammengekauerten Gestalt am Ende der Gasse - niemand mehr dort. Irritiert drehte sich der Pilgerreisende drei Mal im Kreis herum und spähte durch die Dunkelheit.

    Wo sind sie hin? Verdammt... ach, was interessiert dich das überhaupt! So wie sie dich behandelt hat, unglaublich, wenn ich nur daran denke wie... ach... verdammt... in welche Richtung sind sie nochmal gelaufen? Du unaufmerksamer Trottel!

    Erfolgreich widerstand er dem Impuls, einfach blindlings zurück auf die überfüllte Vergnügungsmeile zu stürmen. Mit zusammengebissenen Zähnen schüttelte er leicht den Kopf.

    Das ist viel zu riskant! Wobei, vielleicht haben sie ja längst vergessen wie du aussiehst... was ist eigentlich vorhin passiert? Haben sie mich nicht längst... wieso lag ich immernoch hier?

    Flüchtig tasteten seine Hände über sämtliche Innen- und Außentaschen seiner Kleidung.

    Es ist noch alles da. Das ergibt überhaupt keinen Sinn... ach zum Dreschschlund, das ist alles einfach zu viel für mich! Wieso überhaupt immer ich?! Vanessa! Wenn ich dich jemals erwische, wenn ich dich bloß erwische, dann, ja, dann... du wirst schon sehen! Dem Turianer hätte ich es ja zugetraut, aber dir... na warte! Auf zum Raumhafen! Sie kann mich mal! Und die vorlaute Göre, die, ja die auch! Jetzt ist Schluss für heute, ich lass mich' doch hier nicht zum Idioten halten!

    Von neuem Ehrgeiz, gewürzt mit einer feinen Prise Rachedurst, gepackt, stapfte der verärgerte Quarianer geradewegs auf das andere Ende der Gasse zu, welches in eine etwas ruhigere Straße mündete. Er würde zwar somit einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, aber das war ihm egal. Auf dem Weg dorthin knallte er mit seinen Füßen im Halbdunkel gegen sämtliche Abfallbehälter und leere, herumliegende Flaschen, deren Inhalt in deutlich dickflüssigerer Form meist nicht weit entfernt entleert wurde. Wahrscheinlich war er hier und da sogar in eine der unzähligen Haufen aus Erbrochenem hineingetreten. Doch auch das war Nero im Moment ziemlich egal. Niemand konnte ihn aufhalten. Niemand würde sich nun zwischen ihm und seiner Rache...

    "Heeeh..." Ein kratziges Husten ertönte keine zwei Schritte entfernt von ihm am Boden, als er die miefende Gasse fast durchquert hatte. "Hast du was... für mich?" Aus dem Schatten heraus streckten sich ihm zwei große Hände entgegen, mit beiden Handflächen nach oben.
    "Ja, habe ich! Und zwar einen guten Rat: Such dir einen vernünftigen Job oder bring dich selbst um, bevor es ein anderer tut. Auf diesem abartigen Asteroiden leben bestimmt genug Psychopathen, die mit Leuten wie dir ihren Spaß hätten." Die Hände mit einem wütenden Schnauben ignorierend nahm Nero seinen ursprünglichen Kurs wieder auf.

    Ob dieser Ort wohl damals schon genauso abstoßend war wie heute? Ich hätte ihm einfach mehr zuhören müssen... bin ich ohne dich wirklich so hilflos, Sent?

    13:31

    >>> Omega ; Die Andockbuchten

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