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  1. #11
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    Nun, da ich fast nirgendwo Leute gesehen habe die nicht über FC2 rumheullen und mekern, möchte ich mir mal die Zeit nehmen die positiven Sachen hervor zu heben! Far Cry 2 ist ein sehr dynamisches Spiel. Die KI der Gegner finde ich sehr gut, Tag-Nacht Wechsel ist einfach genial, vielle saugeile Waffen und all die Möglichkeiten die man hat, schlägt einfach alles bisher dagewesene! Autos, Trucks, Boote, Gleitschirme... das ist einfach nur geil! Manchmal bleibe ich einfach stehen, versetzte mich richtig in die Welt des FC2 und geniesse die Aussicht. Die Missionen finde ich ebenfalls gelungen, von wegen langweillig. Klar hätte man da noch einiges verbessern können, aber wenn man ehrlich ist, sind die Missionen schon super. Nachts die Gegner zu infiltrieren, herumzuschleichen. Bei Tag mit einem Sniper arbeiten. Wer es langweillig findet von A nach B zu fahren, der nähme den Bus! Ausserdem finde ich das Spiel extrem atmosphärisch und spannend. Dieses ganze Afrika Feeling ist originell und es zieht mich in seinen Bahn. Man hat so viele verschiedene Möglichkeiten,wie in keinem einzigem Ego Shooter davor! Die Entwickler haben sich extrem viel Mühe gegeben (nicht zu vergessen, dass sie extra nach Afrika geflogen sind um sich selbst ein Bild des Kontinents zu machen)! Ich finde so etwas verdient Respekt und keine gottverdammten Meckereien, wie "ooh kann sich nicht hinlegen, ohh die Fahrten sind langweillig, ooh die Gegner nerven"! Was soll dieser Mist? Zu Zeiten der PS1 und N64 hatte man nicht halb so viel Möglichkeiten, da gab es viel mehr rumzumekern und trotzdem man hatte um längen mehr Spass an diesen Spielen wie an den heutigen. Das liegt einfach daran das heute die Spieller zu verwöhnt sind, alles muss perfekt sein! Denkt mal darüber nach!
    Jedenfalls, FC2 gehört zu den besten Ego Shooter!

  2. #12
    Cave Johnson Avatar von monDschatTen
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    Hey Machete,
    ich freu mich ja darüber, wenn eine rege Diskussion stattfindet (nehme da selbst auch gern Teil), aber bitte in einem etwas lockeren Ton. Jeder hat seine eigene Meinung und Meinungen sind immer subjektiv, daher muss man auch andere Meinungen akzeptieren

    Die KI der Gegner finde ich sehr gut
    Ich zum Beispiel nur bedingt. Es ist wirklich extrem gelungen, wie die Gegner dich umkreisen usw. das macht das Spiel teils sehr fordernd, da man aus allen Richtungen beschossen wird. Jedoch ist die K.I. teils auch einfach unglaublich dämlich. Besonders bei Angriffen aus der Ferne: Häufig kann man ein ganzes Lager mit einem Scharfschützengewehr problemlos auslöschen. Oder auch besonders schlau ist, dass die Gegner verwundete Kameraden retten wollen. Welcher normale Mensch rennt zu einem Verwundeten, der offensichtlich genau im Blickfeld des Scharfschützen liegt? So stapeln sich 5 Gegner an ein und der selben Stelle weil sie ihren Kameraden helfen wollten


    Zu Zeiten der PS1 und N64 hatte man nicht halb so viel Möglichkeiten, da gab es viel mehr rumzumekern und trotzdem man hatte um längen mehr Spass an diesen Spielen wie an den heutigen. Das liegt einfach daran das heute die Spieller zu verwöhnt sind, alles muss perfekt sein! Denkt mal darüber nach!
    Was ist das denn für ein seltsamer Vergleich? oO
    Man muss Leistungen immer in der Relation zur Zeit und Konkurrenz sehen.
    Zur Zeit der PS1 oder des N64 war all das, was heutzutage möglich ist natürlich noch nicht möglich, daher kann man 1999 auch nicht die selbe Leistung wie 2009 erwarten. Und während Klassiker wie Final Fantasy 7 oder Super Mario 64 für ihre damalige Zeit die Ansprüche in Anbetracht der Zeit und Konkurrenz erfüllten, tut dies Far Cry 2 für manche nicht. Man kann nicht erwarten, dass jedem ein bestimmtes Spiel gefällt. Ich spiele z.B. sehr viele Shooter online und mag Call of Duty 4, welches da ja als Maß der Dinge gilt, überhaupt nicht.
    Übrigens seh ich das teils ähnlich wie du-Far Cry 2 ist trotz seiner Mängel ein tolles Spiel

  3. #13
    Avatar von DansonDelta40
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    Welcher normale Mensch rennt zu einem Verwundeten, der offensichtlich genau im Blickfeld des Scharfschützen liegt?
    Vielleicht mal "Full Metal Jacket" schauen? Dort machen beinharte, trainierte Marines im Stadtkampf genau diesen Fehler. Und das sind keine disziplinlosen Söldner. Ich wette, jeder Soldat würde einem Verwundeten helfen wollen. In "Band of Brothers" musste ein Kamerad sterben gelassen werden, der im Schussfeld eines deutschen MG-Nestes lag. Aber die Amis haben sich nur deswegen nicht getraut, ihn da rauszuholen, weil sie die ganze Zeit unter Dauerfeuer lagen. Hätten die Deutschen abgewartet, hätten die Amis garantiert versucht, ihren Kameraden rauszuholen und wären ebenfalls erschossen worden.

    Wenn du Soldat bist und ein Kamerad wird angeschossen, dann erst kannst du beurteilen, ob wirklich "kein normaler Mensch" versuchen würde, ihn aus dem feindlichen Schussfeld zu retten.

  4. #14
    Cave Johnson Avatar von monDschatTen
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    Zitat Zitat von DansonDelta40 Beitrag anzeigen
    Vielleicht mal "Full Metal Jacket" schauen? Dort machen beinharte, trainierte Marines im Stadtkampf genau diesen Fehler. Und das sind keine disziplinlosen Söldner. Ich wette, jeder Soldat würde einem Verwundeten helfen wollen. In "Band of Brothers" musste ein Kamerad sterben gelassen werden, der im Schussfeld eines deutschen MG-Nestes lag. Aber die Amis haben sich nur deswegen nicht getraut, ihn da rauszuholen, weil sie die ganze Zeit unter Dauerfeuer lagen. Hätten die Deutschen abgewartet, hätten die Amis garantiert versucht, ihren Kameraden rauszuholen und wären ebenfalls erschossen worden.

    Wenn du Soldat bist und ein Kamerad wird angeschossen, dann erst kannst du beurteilen, ob wirklich "kein normaler Mensch" versuchen würde, ihn aus dem feindlichen Schussfeld zu retten.
    Vielleicht mal Metal Gear Solid spielen?
    Da wird der Trick gegen dich verwendet um dich aus der Deckung zu locken und zu fangen. Klar will man dem helfen, aber wie realistisch ist es denn, dass man da hin rennt und es sind schon 4 Kameraden da hingerannt und abgeschossen worden?

  5. #15
    Avatar von DansonDelta40
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    Klar will man dem helfen, aber wie realistisch ist es denn, dass man da hin rennt und es sind schon 4 Kameraden da hingerannt und abgeschossen worden?
    Und wenn sie nicht ab- sondern angeschossen worden sind? Das ist nämlich die Taktik von Scharfschützen. Je mehr schreiende, verwundete Kameraden sich am Boden winden, umso schlimmer wird der emotionale Druck, unter den die restlichen Soldaten geraten.

    Als Shooter-Spieler kann man nicht nachvollziehen, wie das ist, wenn ein Kamerad um Hilfe bettelnd wenige Meter vor der eigenen Deckungsposition verblutet und wegzukriechen versucht, woraufhin ihm vom feindlichen Scharfschützen in die Gliedmaßen geschossen wird und er lautstark kreischt vor Schmerzen.

    Als Shooter-Spieler hat man keinerlei Bindung zu den humanoiden Figuren, die dort im Spiel sterben. Es ist kein Wunder, wenn man die "Dummheit" der Söldner nicht nachvollziehen kann.

  6. #16
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    Zitat Zitat von monDschatTen Beitrag anzeigen
    Hey Machete,
    ich freu mich ja darüber, wenn eine rege Diskussion stattfindet (nehme da selbst auch gern Teil), aber bitte in einem etwas lockeren Ton. Jeder hat seine eigene Meinung und Meinungen sind immer subjektiv, daher muss man auch andere Meinungen akzeptieren


    Ich zum Beispiel nur bedingt. Es ist wirklich extrem gelungen, wie die Gegner dich umkreisen usw. das macht das Spiel teils sehr fordernd, da man aus allen Richtungen beschossen wird. Jedoch ist die K.I. teils auch einfach unglaublich dämlich. Besonders bei Angriffen aus der Ferne: Häufig kann man ein ganzes Lager mit einem Scharfschützengewehr problemlos auslöschen. Oder auch besonders schlau ist, dass die Gegner verwundete Kameraden retten wollen. Welcher normale Mensch rennt zu einem Verwundeten, der offensichtlich genau im Blickfeld des Scharfschützen liegt? So stapeln sich 5 Gegner an ein und der selben Stelle weil sie ihren Kameraden helfen wollten




    Was ist das denn für ein seltsamer Vergleich? oO
    Man muss Leistungen immer in der Relation zur Zeit und Konkurrenz sehen.
    Zur Zeit der PS1 oder des N64 war all das, was heutzutage möglich ist natürlich noch nicht möglich, daher kann man 1999 auch nicht die selbe Leistung wie 2009 erwarten. Und während Klassiker wie Final Fantasy 7 oder Super Mario 64 für ihre damalige Zeit die Ansprüche in Anbetracht der Zeit und Konkurrenz erfüllten, tut dies Far Cry 2 für manche nicht. Man kann nicht erwarten, dass jedem ein bestimmtes Spiel gefällt. Ich spiele z.B. sehr viele Shooter online und mag Call of Duty 4, welches da ja als Maß der Dinge gilt, überhaupt nicht.
    Übrigens seh ich das teils ähnlich wie du-Far Cry 2 ist trotz seiner Mängel ein tolles Spiel

    Nun, es tut mir Leid. Aber es macht mich halt einfach wütend, wenn ich Leute sehe die über saudumme Sachen meckern. Was die KI angeht, ich sagte ich finde sie gut. Perfekt ist es natürlich nicht, aber zum Teufel das muss es auch nicht! Wie du gesagt hast ist die KI oft sehr gut! Aber mensch, es existiert kein fehlerfreies Spiel. Was ich sagen will ist, mann soll mit diesen Meckereien nicht übertreiben! Das ein ganzes Lager oft mit einem Sniper auszuschalten ist, finde ich doch nicht schlimm!! Wenn es nicht so wäre, würden auch alle wieder rummeckern "ooh mann man muss die Gegner immer im Nahkampf ausschalten" und schon würden wieder alle rumheulen! Welcher normale Mensch zu einem verwundeten rennt um ihn zu retten? Offensichtlich jemand dem das Leben dieses Verwundeten viel wert ist. Ausserdem ist das hier keine "Realistisch-Frage", es ist ein Spiel und im grossen und ganzen ist FC2 sehr realistisch!
    Und was den seltsamen Vergleich angeht, so meinte ich damit eher, wie sich die Technik entwickelt hat und man soll sich mal vorstellen wie sehr man 1999 ein Spiel wie FC2 vergöttert hätte. Klar kann man heute nicht mit damals vergleichen, das ist mir auch bewusst. Dieser Vergleich soll lediglich dazu dienen, mal zu überlegen über welchen Mist man da eigentlich meckert. Damals hatte man Spass am Gesammtpacket und man achtete nicht auf jedes kleine Detail. Damals hätte ich jemanden ausgelacht wenn er mir sagen würde "oh es gibt keine Affen im Spiel". Wirklich niemand spricht über all die positiven Eigenschafften von FC2! Alle lieben aber CoD4, was mich fragen lässt warum? CoD4 finde ich ein guttes Spiel, doch verglichen mit FC2 ist es extrem langweillig. Ich respekiere andere Meinungen/Krittiken nur solange sie in meinen Augen angemessen und gut sind. Aber nicht wie "oh die Fahrzeuge sollten dort bleiben wo ich sie abgstellt habe, oh ich will die Fahrzeuge sammeln, oh ich will Fische im Wasser, oh ich will Busfahrer" etc. Solche Meckereien hat es zu Zeiten von PS1 nicht gegeben, niemand hat ein Spiel wie Metal Gear Solid runtergemacht, weil man oft vielle Gegner lautlos überwältigen konnte. Dieses "alles muss perfekt sein" kann ich einfach nicht ausstechen. Du hast am Ende auch gesagt das FC2 trotz seinen Mängeln ein tolles Spiel ist und so ist es einfach auch.
    Geändert von Machete (25.01.2010 um 11:23 Uhr)

  7. #17
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    Zitat Zitat von DansonDelta40 Beitrag anzeigen
    Und wenn sie nicht ab- sondern angeschossen worden sind? Das ist nämlich die Taktik von Scharfschützen. Je mehr schreiende, verwundete Kameraden sich am Boden winden, umso schlimmer wird der emotionale Druck, unter den die restlichen Soldaten geraten.

    Als Shooter-Spieler kann man nicht nachvollziehen, wie das ist, wenn ein Kamerad um Hilfe bettelnd wenige Meter vor der eigenen Deckungsposition verblutet und wegzukriechen versucht, woraufhin ihm vom feindlichen Scharfschützen in die Gliedmaßen geschossen wird und er lautstark kreischt vor Schmerzen.
    Genau richtig. Scharfschützen sind eines der grausamsten Waffen (nicht wörtlich nehmen), die nicht unter das ABC Schutzwaffengesetz fallen. Der psychische Druck ist ungeheuerlich hoch, wenn eines deiner, vielleicht besten, Freunde seinen Schädel auf deinem Schoss entlehren würde. Der erste Gedanke is oft: "Hätte genausogut ich sein können.", und dann will man nur noch in Deckung. Und immer weiter sterben die Leute um einen herum, während man selbst nicht mal weiß, wo der Angreifer ungefähr ist. In dieser Hinsicht ist Far Cry sehr realistisch. Die Ki versucht im ersten Moment in Deckung zu gehen, was aber oft nicht wahrgenommen wird, weil man sich zu sehr konzentrieren muss um zu bemerken wie die Bots sich an Gegenstände drücken. Dann der Versuch den Scharfschützen einzukreisen, der auch in der realen Kriegsführung oft verwendet wird, ist auch schön reingebracht. Und zu dem berühmten Kameraden retten: Es liegt (laut Darwin) in der Natur einer Art das Rudel zu schützen (gilt nicht für Einzelgänger). Das heißt: Jeder, der Mitglied in einer Gruppe ist, wird ein gewisses Risiko eingehen, um ein anderes Mitglied der Gruppe, mit dem es nicht in Konkurrenz steht zu retten. Übertragen auf den Menschen heißt das: Das Rudel ist dein Trupp (so blöd es klingen mag: Nach ein paar Monaten gemeinsamen psychologischen Kampfes gegen das Feindbild, das meistens der Ausbilder ist, fühlt man sich sehr als Teil einer Gruppe. Bei Elitetruppen z.B. der russischen Speznas oder den Navy Seal´s wird dieser Effekt noch verstärkt, indem die persönliche Bindung an die Familie herabgewertet wird.)
    Das andere Individuum ist der Kamerad, der nervenzermürbend schreit. Das Risiko ist getroffen zu werden und sich neben den Kameraden zu legen. Auch wenn man zuerst nachdenkt, nach einiger Zeit muss man den Kameraden retten, weil die Psyche ( oder die Gene) es nicht anders zulässt (zulassen). Diese Taktik wird tschechischer (hoffentlich richtig geschrieben) Hinterhalt genannt. In der Realität ist es nicht ganz so extrem wie bei FC, aber das Konzept ist das selbe.

  8. #18
    Avatar von AngelHunter
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    Also das ein Scharfschütze eine größere Bedrohung als der "normale" Soldat darstellt, ist wohl wahr. Aber wenn ihr euch schon so realitätsnah mit dem Scharfschützen als Spielweise auseinandersetzt, solltet ihr auch mal den psychischen Druck auf den Schützen in Betracht ziehen. Ein Grenadier schießt im Normalfall einfach drauf los, er zielt zwar, aber nicht besonders lange und dementsprechend auch nicht besonders genau. Ein Scharfschütze hingegen blickt seinem Opfer nicht selten direkt ins Gesicht, das ist eine unheimliche Belastung, die einen Menschen auch innerlich verstümmeln kann, wenn man damit nicht richtig umgeht. Deshalb -und weil der Schütze einen Ansager braucht- arbeiten Scharfschützen auch meist in Zweierteams.

    Im Übrigen ist das Belegen menschlichen Verhaltens durch Filme ein nutzloses Unterfangen. Ein Film versucht das Verhalten eines Menschen nachzuahmen, letztendlich handelt jeder Darsteller aber nicht instinktiv sondern strikt nach Plan. Außerdem gibt es widersprüchliche Verhaltensweisen in dem hier vorliegenden Fall (vgl. Full Metal Jacket und Saving Private Ryan).
    Ich glaube, dass es auf den Charakter des Einzelnen ankommt. Je nach dem, wie stressanfällig ein Mensch ist, wie schnell er reagiert und wie sehr seine Reaktion von seinem Instinkt beeinflusst ist, sucht jemand Deckung oder stürmt zum getroffenen Kameraden.
    Aber mal ganz abgesehen davon sollten wir beim Thema bleiben, was hier ja doch ziemlich stark an den Rand gedrängt wurde.

  9. #19
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    Es ist anzumerken, dass mann Soldaten nicht vergleichen kann. Mann kann einen Soldaten mit "Standartbewaffnung" nicht mit einem Soldaten vergelichen, der andere Bewaffnung besitzt. Das ist kein Vergleich Auto A und Auto B. Es ist schlicht und einfach unmöglich. An dem "ins Gesicht schauen" möchte ich auch noch ein bisschen kritteln. Tatsächlich ist es so, dass Polizeischarfschützen auf 200 bis 300 Meter Entfernung arbeiten und somit wirklich die Pickel zählen können die das Ziel im Gesicht hat (ich weiß, dass das ein seltsamer Vergleich ist). Scharfschützen von regulären Armeen operieren jedoch des öfteren auf einer Distanz von mehr als 1 Kilometer. Da kann man froh sein, wenn man Schemen sieht. Ironischerweise lastet zum Zeitpunkt des eigentlichen Angriffes kaum ein Druck auf dem Schützen, da er eine emotionale Distanz zu seinem Ziel aufbaut. Das heißt: Die aufwändige Zielmechanik, die (in manchen Fällen) angewendete Tarnfarbe, die Tatsache, dass das Gesicht oft nicht gesehen wird und die Schlaflosigkeit degradieren das Ziel zu Sillouheten (hoffentlich richtig geschrieben, vermutlich nicht), auf die wie im Training geschossen wird. Erst nach dem Einsatz, oft sogar erst nach dem Armeedienst, wenn der Schütze wieder lernt eine Person, und sei sie auch 1300 Meter, ein Zielfernrohr und eine Zeltwand weit entfernt, als Individuum mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Hoffnungen zu betrachten, stürmt all sein Selbsthaß auf ihn ein. Da hilft es wenig, dass man einen Partner dabeigehabt hat, da mann die Schuld nicht auf den anderen abwälzen kann. Selbst wenn die beiden sich nicht mit Schießen und Spähen abwechseln würden, dächte der Schütze, er habe die tödliche Kugel abgegeben und der Späher, der Schütze hätte das Opfer ohne ihn unbehelligt gelassen. Ganz abgesehen davon, dass mann nicht sagen kann, dass mann das Opfer in einem Kampf "Mann gegen Mann" oder aus "Notwehr" erschossen habe. Aus diesen Gründ ist die Suizidrate bei Scharfschützen um bis zu 600% höher als bei anderen Soldaten-"Klassen". Ein weiterer Grund für diese erschreckend hohe Zahl ist, dass die Scharfschützen prozentual gesehen am meisten Personen töten (Ich weiß, die Satzstellung ist ein Graus). Tatsächlich gehen auf das Konto des Scharfschützen pro Einsatz 1.38 Abschüsse mit Todesfolge (die Dunkelziffer ist höher). Zudem feuern sie etwas 95% der Kugeln ab um tatsächlich zu töten (so blöd es klingt). Auf das Konto eines "normalen" Soldaten (nicht Elitesoldaten mit Ausbildung, die sind emotional so kalt, dass unglaubliche 98% aller Schüsse zum Töten geschickt werden. Deswegen bringen diese pro Einsatz rein rechnerisch 3.4 Feinde um. Dafür ist die Suizidrate ähnlich hoch wie bei Scharfschützen.) gehen pro Einsatz (rein rechnerisch) nur 0.18 Tote. Das liegt daran, dass der Durchnittsfriedenskämpfer nicht diese emotionale Distanz zu seinem Opfer hat, wie der Scharfschütze. Er feuert nur etwas 14% aller Schüsse ab, um den Feind zu vernichten. Der Rest sind Warnschüsse, Schüsse die den Gegener in Deckung drängen sollen, Übungen auf dem Schießstand der Kaserne etc. Etliche nehmen sogar viel gefährlichere Jobs an, wie zum Beispiel die Rettung von Verwundeten aus einer gefährlich Zone (eventuell sogar mitten im Zielfeld eines Scharfschützen) nur um nicht auf den Gegner ballern zu müssen und nicht in Gefahr zu geraten ein Menschenleben auszulöschen.

    Deinen Einwand, dass mann aus Filmen nicht auf das reale Verhalten eines Menschen unter Stress schließen kann, ist voll und ganz zu unterstützen. Für alle, die es immer noch nicht geschnallt haben: Es ist ein geringer Unterschied, wenn du z.B. siehst ob eine Kugel neben dir Einschlägt, oder ein winziger Böller neben dir zur Explosion gebracht wird. Es macht einen Unterschied, ob du rennst und dabei ein dumpfes Stakkato hinter dir hörst, oder ob du in der Bluebox hin und herschlenderst und bewundern darfst, wie der Hintergrund und das Piu, Piu der Kugeln eingespielt werden. So, damit halte ich diese gewiss äußerst amüsante Diskussion für beendet. Wenn jemand das letzte Wort zu dieser Sache haben will, so möge er jetzt posten oder für immer Schweigen (Daa-Daa-da-da-da-da-Daa sie dürfen den Rechner jetzt küssen).

  10. #20
    Cave Johnson Avatar von monDschatTen
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    Interessante Statistiken Angeloni. Hast du auch eine Quelle für das Ganze? Ich möchte dich nicht des lügens bezichtigen, aber eine Quelle wäre schon nett

    Ich persönlich habe keinerlei vergleichbare Erfahrungen was Kampf, Kriegsführung usw. angeht wie einige von euch scheinbar, aber es ist trotzdem extrem unwahrscheinlich, dass sich an einem Platz ca. 10 Verwundete sammeln die alle kommen um je einem Angeschossenen zu helfen. Ich meine ich schieß dem einen ins Bein, einer kommt angelaufen um ihm zu helfen, ich schieß ihm ins Bein, der Nächste kommt, ich schieß dem Nächsten ins Bein und es kommt natürlich einer um auch den zu retten usw. Irgendwo siegt ja wohl die menschliche Logik, auch wenn der Verstand des Menschen im Normalfall (trifft wahrscheinlich nicht auf Elitesoldaten zu) in solchen Situationen degradiert sein mag.

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