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  1. #21
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Industrieanlage West

    Anhand der Reaktionen von Jacob und Kimaya konnte Kate erkennen, dass ihr Zustand tatsächlich so schlecht war, wie sie angenommen hat. Scheinbar war sie nur hauchdünn dem Tod entronnen. Doch langsam klärte sich auch ihr Blick wieder und sie fühlte sich definitiv besser als noch vor der Operation. Plötzlich bemerkte sie, dass Kiba ihre Hand hielt und die Frage nach ihrem Zustand drängte sich wieder in ihren Kopf. Damit auch Jacob ihre Antwort hören konnte, sprach sie etwas lauter.

    „Es geht mir schon wieder viel besser und ich glaube es hat wirklich funktioniert. Zumindest was die Nebenwirkungen betrifft. Der Hemmstoff scheint aber noch immer zu wirken.“ Versuchsweise hob die Biotikerin ihre freie Hand und wollte einen Gegenstand, der auf einem Tisch etwas vor ihr stand, mithilfe von Telekinese bewegen. Aber wie erwartet geschah nichts. Kein blaues Leuchten und auch kein Zucken des Gegenstands. ‚Wie viel Zeit jetzt schon vergangen ist… Aber die zwei Stunden dürften ja noch nicht um sein.’ „Ja, er wirkt noch…“

    „Der Biotikverstärker muss auch wieder eingesetzt werden.“, meinte Henry zu Kate, als er in ihr Blickfeld trat. Sie nickte ihm zu und senkte den Kopf, damit er an die Schnittstelle rankommen konnte. Wenige Augenblicke später war das Gerät wieder an seinem ursprünglichen Platz angeschlossen. In der Zwischenzeit hatte Lucas hinter ihr herumgekramt und eine Erklärung für die falsche Todesmeldung gefunden. „Die Elektroden sind beschädigt. Sie waren ja für einen anderen Zweck vorgesehen und eine weitere Entladung dürften sie wohl zerstört haben. Wir werden Ersatzteile anfordern müssen um…“

    Den Rest hörte Kate gar nicht mehr. Erst jetzt fiel ihr wieder der Grund der gesamten Aktion ein. Sie wollte die Forschung an dem Mittel für immer unterbinden und die erreichten Ergebnisse vernichten. ‚Die bewusstlose Frau können wir ja mitnehmen. In einem Verhör kann sie bestimmt verraten wo die Daten überall gespeichert sind und wer noch an der Entwicklung maßgeblich beteiligt war.’

    Doch was sollte sie mit den anderen machen? Wie viel wussten sie Bescheid und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Forschung erneut durchführen konnten? Sie wusste keine Antwort auf diese Fragen. Es wäre leicht sie alle einfach zu töten aber es fühlte sich nicht richtig an. ‚Hat mich Jacob wirklich so weit gebracht, dass ich mir Gedanken um ein paar kriminelle Forscher mache? Sie haben zwar mein Leben gerettet, aber wenn sie nicht dieses Mittel entwickelt hätten, wäre es gar nicht erst in Gefahr gewesen.’

    „Ihr alle…“, Kate zeigte auf die Wissenschaftler. „…geht mal in diese Ecke.“ Jetzt deutete sie zu dem am weitesten entfernen Platz in dem Labor. Lucas sah sie zuerst fragend an, aber nachdem ihm Henry kurz antippte folgte auch er widerstandslos. Jetzt waren nur noch Jacob und Kiba in Hörweite.

    „Was sollten wir mit den Wissenschaftlern da machen? Bella sollten wir mitnehmen und das Labor zerstören, aber ich weiß nicht, was wir mit denen machen sollten.“

    12:45

  2. #22
    Let's Play-Gucker Avatar von Kimaya'Baato nar Saralesca
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    Omega, Industrieanlage (West)

    Uhrzeit: 12:44 Uhr


    Kiba musste unweigerlich seufzen.

    'Puh, es ist alles gut verlaufen...Kate ist wohlauf.'

    Für einen kurzen Augenblick hatte die quarianische Maschinistin geglaubt, dass Kate durch diese improvisierte und irgendwie auch amateurhafte Operation irreversible Schäden davongetragen hatte, doch die Menschenfrau wirkte tatsächlich wohlauf, sodass momentan kein Anlass mehr zur Sorge herrschte.

    'Okay...Zeit, los zu lassen...'

    Sie löste den sanften Händedruck, trat einige Schritte zurück und fühlte sich dabei merkwürdig beschämt, da so eine besorgte und zugleich auch euphorische Reaktion ihrerseits gänzlich ungewohnt war, was auch verständlich war, wenn man bedachte, dass Kiba zuvor niemals Freunde gehabt hatte. Dennoch, so schrecklich diese Leere vorhin auch gewesen sein mochte, wollte das junge Mädchen lieber das Risiko eingehen, sich so zu fühlen, als die beständige Leere der Einsamkeit weiterhin ertragen zu müssen.

    Plötzlich streckte Kate den Zeigefinger nach den Wissenschaftlern aus, die nervlich zwar völlig erschöpft wirkten, aber erleichtert über den erfolgreichen Eingriff ein wenig abseits standen. Die forsche Stimme der Menschenfrau, die das Team mit „Ihr alle“ wenige Sekunden später in eine abgeschiedene Ecke des Labors schickte, schüchterte die Kittelträger jedoch merklich ein.

    Kiba spürte sofort ein flaues, ungutes Gefühl im Magen.

    „Was sollten wir mit den Wissenschaftlern da machen?“, fragte Kate daraufhin ein wenig ratlos und schlug vor, zumindest die bewusstlos geschlagene, womöglich noch nützliche Bella mitzunehmen, die für Kiba noch immer ein schleierhaftes Rätsel war.

    'Aber diese Sichtweise würde bedeuten...nein, das geht nicht!'

    Kiba wiegte den Kopf misstrauisch beiseite, die schockierten, eisblauen Augen ruhten dabei auf Kates nüchternen Gesichtszügen.

    „Möchtest du damit etwa andeuten, dass die anderen nun keinen Nutzen mehr haben und...und...das kannst du nicht tun! Du kannst die Wissenschaftler nicht umbringen! Sie haben dir das Leben gerettet.“

    Sie spürte, wie sich ihre Finger schmerzhaft verkrampften.

    „Auch wenn du ohne ihr Mitwirken vielleicht erst gar nicht in diese Situation gekommen wärst. Sie können vermutlich nichts dafür und wurden dazu gezwungen.“

    Uhrzeit: 12:45 Uhr

  3. #23
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Industrieanlage West

    „Möchtest du damit etwa andeuten, dass die anderen nun keinen Nutzen mehr haben und...und...das kannst du nicht tun! Du kannst die Wissenschaftler nicht umbringen! Sie haben dir das Leben gerettet.“ ‚Sie haben mein Leben aber auch in Gefahr gebracht und ich will gar nicht wissen, wie viel andere Biotiker auch… Dem muss einfach ein Ende gesetzt werden!’

    „Auch wenn du ohne ihr Mitwirken vielleicht erst gar nicht in diese Situation gekommen wärst.“ ‚Richtig erkannt!’ „Sie können vermutlich nichts dafür und wurden dazu gezwungen.“ Der letzte Satz von Kimaya brachte Kate zum Nachdenken. Sie war immer davon ausgegangen, dass die Beteiligten entweder freiwillig oder für sehr viel Geld an der Sache arbeiteten. Auf die Idee, dass die Personen dazu gezwungen wurden, ist sie bisher noch nicht gekommen, aber die Tatsache, dass niemand einen Aufstand gemacht hatte und alle mitgeholfen haben, unterstützte diese Theorie.

    Als Jacob schließlich auch noch seine Meinung kundgab, fällte sie schließlich ihre Entscheidung. Sie rutschte vom Tisch und stand dann endlich wieder auf ihren Füßen. Mit lauter und befehlender Stimme wandte sie sich an die wartenden und teilweise verängstigten Wissenschaftler. „Raus hier! Alle! Lasst alles liegen und stehen, nehmt nichts mit und…“, die Biotikerin senkte ihre Stimme zu einem drohenden Tonfall. „forscht nie wieder an diesem Hemmstoff oder ich werde euch erneut finden! Und glaubt mir, das würdet ihr nicht überleben.

    Die letzten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, denn die angesprochenen Personen nickten oder bejahten und verließen im Eilschritt das Labor. ‚Ich hoffe doch, dass das die richtige Entscheidung war!’ „Bevor wir gehen, bleibt etwas noch zu erledigen.“, meinte Kate zu ihren beiden Partnern. „Jacob, darf ich mal das Sturmgewehr haben?“ Der 25 jährige Mann übergab die Waffe mit einem Nicken und Kate entsicherte sie. Anschließend drückte die den Abzug durch.

    Salve um Salve verwüstete das Labor und stürzte alles ins Chaos. Geräte wurden durchlöchert, Computer vernichtet, Glasbehälter zersplitterten. Immer wieder feuerte Kate in eine neue Richtung, wohlweislich darauf achtend, dass sie weder Kiba noch Jacob traf. Erst als nichts mehr in seinem Ursprungszustand war und das Sturmgewehr vor Überhitzung piepte, stellte sie ihre Vernichtungsorgie ein. Es war ein wohltuendes und befreiendes Gefühl, obwohl sie lieber noch die Leichen der Wissenschaftler inmitten der Verwüstung sehen würde.

    Mit einem dicken Grinsen auf den Lippen sicherte Kate die Waffe wieder und hängte sie sich um. „Jetzt können wir gehen!“ Erst jetzt stellte sie fest, dass ihre Ohren von dem Lärm noch klingelten.

    12:52
    Geändert von Kinman (18.08.2009 um 18:06 Uhr)

  4. #24
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    12:52 Uhr
    Industrieanlage West
    Omega


    Jacob zeigte sich während Kates Verwüstungsorgie verhältnismäßig unbeeindruckt. Ihm gefiel keineswegs, was er da mit ansehen musste. Das wusste er genau und tief in seinem Inneren ärgerte er sich über sich selbst, dass es dazu kommen musste. Doch genauso verstand er Kate. Diese ganze Scheiße hätte sie fast umgebracht… stellte er nun schon zum wiederholten Male fest, als er sich unter dem schrillen Piepen in seinen Ohren umsah. Wahrlich hatte die junge Frau eine Spur der totalen Zerstörung hinterlassen. Nichts stand mehr da, wo es vorher war. Kein Ergebnis schien wirklich gesichert und keine Probe hätte diesen Angriff überstehen können. Kate hatte also genau das erreicht, was sie nach Jacobs Einschätzung wollte. Und am Ende des Ganzen war er einfach nur erleichtert, dass sie überlebte.

    Bis die stahlblauen Augen schließlich auf den regungslosen aber nahezu unversehrten Körper seiner früheren großen Liebe stießen. Nur ein einziges Wort füllte die sonstige Leere seiner Gedanken. Eine Frage, die ihn nahezu erdrückte. Warum? Und das würde nicht aufhören, bis er die Antwort kennen würde. Diese Frage zwang Fisher sich sogar so sehr selbst auf, dass er gar nicht mehr wirklich mitbekam, wie Kate vorschlug, diesen Ort ein für alle Mal zu verlassen. Doch der 25-jährige wollte sowieso noch nicht gehen. Er wollte und musste diese Sache beantwortet haben.

    Langsam drehte sich der Südafrikaner zu seinen Begleiterinnen um: „Kate, Kiba? Ich, ähm…“ Er zögerte kurz und überlegte, wie er ein völlig normales Anliegen ausdrücken sollte, „Ich würde ihr gerne noch ein paar Fragen stellen.“ Sein Blick deutete für einen kurzen Moment auf Bella. „Es ist mir eigentlich egal, ob ihr dabei seid oder nicht. Wenn ihr zwei weiter wollt, könnt ihr das tun. Wir haben geschafft, was wir wollten. Kate, du lebst. Das ist das Wichtigste.“ Erneut pausierte er kurz. „Wie auch immer, es gibt einfach Dinge, die ich wissen muss. Und sie ist die einzige, die mir Antworten geben kann.“

    Mit nüchternem aber erwartendem Blick schauten die stahlblauen Augen des Südafrikaners abwechselnd seine beiden Gegenüber an. Kate reagierte schnell und eigentlich hätte ihn ihre Reaktion gefreut, als sie klarstellte, dass sie unter diesen Umständen bleiben wollte. Doch Jacob war in diesen Augenblicken nicht mehr nach Emotionen und Gefühlen zumute. Alles, was er sich wünschte, war erreicht. Und das, was er nun noch wollte, ließ keinen Platz mehr für Subjektivität und persönliches Empfinden. All das zusammen erklärte die fast schon unheimlich nüchterne Ausstrahlung des sonst so aktiven Mannes. Nicht mal mehr der stechende Schmerz seiner Rippen drang wirklich in seinen Kopf.

    Akzeptierend nickte er den beiden schließlich zu, drehte sich um und trat langsam vor die allmählich zur Besinnung kommenden Bella Bates. Die Frau, die er einst liebte. Die Frau, für die er gestorben wäre – und es irgendwie auch ist. Doch heute empfand er für diese Frau nichts mehr. Nur dieses eine Wort wollte er aussprechen. Nur diese eine Frage wollte er beantwortet haben.
    Nur einen kurzen Augenblick später hockte er vor Bates, beobachtete sie mit leerem Blick, hörte nur beiläufig ihr schmerzverzerrtes Grummeln, bevor sich ihre Blicke trafen. Entsetzen machte sich in dem sonst so hübschen Gesicht der jungen Frau breit. Doch auch das ließ Jacob vollkommen unberührt. Nur sein Blick verschärfte sich ein wenig, ließ aber keinesfalls von den Augen Bellas ab. Schließlich verließ endlich dieses eine Wort seinen Mund: „Warum?“


    12:54 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (03.09.2009 um 16:22 Uhr)

  5. #25
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Jacob wollte das verwüstete Labor noch nicht verlassen, da er Bella noch etwas fragen musste. Seinen Vorschlag - schon vorauszugehen - lehnte Kate ab, da sie einerseits nicht genau wusste, wo sie hingehen sollte und andererseits wollte sie auch wissen, was Jacob aus der Frau herausholen konnte. Als er sich zu ihr hinunterhockte und sich ihre Blicke trafen enthüllte sie einen entsetzten Gesichtsausdruck, welcher Jacob jedoch nicht im Geringsten beeinflusste. „Warum?“, wollte er von ihr wissen. ‚Na da bin ich mal gespannt, was da jetzt kommt…’

    Zuerst wich Bates seinem Blick erneut aus und ihr Gesichtsausdruck verriet ihre Unsicherheit. Doch mit einem Mal änderte sich ihr Mienenspiel und ein unbändiger Hass schwoll in ihr an. „Biotiker!“, sie zischte das Wort zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und weckte somit erst recht Kates Neugierde. ‚Warum sollte man Biotiker hassen? Wir hassen ja auch keine Nicht-Biotiker… Maximal bemitleiden. Andererseits sind meine Eltern auch um nichts besser. Sie fürchten einfach das, was sie nicht kennen und nicht beherrschen können. Das zeugt von einem schwachen Geist. Schwach und erbärmlich!’

    Obwohl daraufhin niemand etwas sagte, schien Bella zu erkennen, dass diese Antwort Jacob nicht zufrieden stellte. „Diese Gruppe von Turianer aus denen…“ Sie zögerte und sah dabei Kate und Kiba kurz an. „Du weißt schon… Es waren einige Biotiker dabei und sie haben mich zuerst nur geschlagen, aber dann auch mit ihren biotischen Fähigkeiten grausam gefoltert.“

    Erneut machte Bates eine Pause und zitterte am ganzen Körper bei der Erinnerung an die Vergangenheit. Aber schließlich riss sie sich zusammen und fuhr fort. „Einer von ihnen sprach dabei immer wieder vom Weg des Sehers. Er müsse ein Oper bringen, oder so.“
    Als Kate das Wort ‚Seher’ vernahm, zuckte sie unbewusst zusammen und hoffte darauf, dass niemand ihre Reaktion bemerkte. ‚Ein Seher? Aber dort wird niemand rausgeschmissen. Man bleibt, haut ab oder wird getötet. Also ist er geflüchtet oder eher gar nicht erst bis dorthin gekommen… Wahrscheinlich wollte er sie als Opfer mitbringen.’

    „Jedenfalls, nach einiger Zeit konnte ich dank dir dann entkommen und ich wollte etwas gegen diese fanatischen Biotiker unternehmen, sie machten ja den Eindruck, dass viele Biotiker so abgedreht sind. Ich erfuhr von den Forschungen von Conatix und sah hierbei meine Chance.“ Kate schloss kurz die Augen und ging in Gedanken das Gesagte nochmals durch. ‚Sie will alle Biotiker umbringen, nur weil ein paar sie gefoltert und sie von den Sehern erfahren hatte? Wenn das mal nicht genauso gestört ist…’ Unbewusst schüttelte sie den Kopf, aber Bella schien die Geste zu bemerken oder Jacob hatte etwas zu ihr gesagt.

    „Nein, ich wollte niemanden umbringen, ich wollte nur, dass Biotiker wieder… normal wurden. Es wurde immer wieder behauptet, dass das Mittel nur an Kriminellen getestet wird, bis es unschädlich sei…“ Sie wandte ihren Blick von Kate ab und sah dann wieder Jacob an. „Trotzdem sind Biotiker eine Gefahr für uns.“ ‚Jetzt reicht es aber… Du hast wohl den Sinn für die Realität verloren.’

    Kate machte einen Schritt auf die Frau zu. „Biotiker sind keine Krankheit, die man einfach ausrotten muss! Ist es die Angst oder der Neid, der manche zu solchen Taten anstachelt? Ich kann es ja verstehen, wenn man es des Geldes wegen macht, aber so… Willst Du vielleicht noch alle Turianer ausrotten? Immerhin waren sie ja auch dieser Gruppierung angehörig. Und dann vielleicht auch noch die Volus, weil sie hässlich sind?“ ‚Krieg dich wieder ein, du tötest ja auch manchmal wahllos. Wobei es eigentlich immer einen greifbaren Grund gibt…’

    Kate atmete tief durch und beruhigte sich wieder ein wenig. „Nicht alle sind gleich, denk mal darüber nach!“

    12:58

  6. #26
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    12:58 Uhr
    Industrieanlage West
    Omega


    Still lauschend folgte Jacob Bellas Rechtfertigung. Irgendwo war es vermutlich verständlich, was sie tat und warum sie es tat. Doch mit dem Zuhören wurde dem 25-jährigen etwas klar, das er vermutlich nie erkannt hätte, wenn er das Alles nicht selbst mitgemacht hätte: Rache und Vergeltung, sah er ein, machten nicht besser, was einem wiederfahren ist. Sie brachten Tote nicht wieder ins Leben zurück. Sie heilten keine Verletzungen. Und die, für die man Rache ausüben wollte, hätten nie gewollt, dass sich jemand wegen ihnen das Leben versaute und alle Kräfte einsetzte, um jene Vergeltung zu finden, die man so erstrebte. Die Toten wussten, dass Rache nichts mehr ändern konnte. Alles, was man dadurch erreichte, war noch mehr Schmerz in diese Welt zu bringen. Noch mehr Leben zerstören, sich selbst noch tiefer in de Abgrund stürzen. Und endlich sah auch Jacob Fisher das ein. Denn irgendwo lernte man eben doch am besten, wenn es einem selbst passierte. So sehr hatte er darum gekämpft, Kate am Leben zu erhalten. Er empfing die Unterstützung Kibas und allein der Glaube an die Hoffnung gab ihm die Kraft, Switt trotz dieser unsagbaren Schmerzen einzuholen. Nie hatte er daran gedacht, wie er sich im Falle von Kates Tod rächen konnte. Es fiel ihm nicht mal ein, daran zu denken, sie überhaupt sterben zu lassen. Und das alleine war der Schlüssel zu dem Erfolg, den sie heute feiern konnten. Doch verdeutlicht wurde das nur und einzig und allein durch das, was Bates ihm und irgendwo auch den beiden anderen erzählte.

    Als Kate sich dann, möglicherweise auch zu Recht, aufregte, erhob Jacob sich langsam und bat sie mit einigen Gesten, ruhig zu bleiben. „Kate, bitte…“, fügte er noch mit ruhigen Worten hinzu, bevor er sich wieder an Bella wendete. Erst kam ihm die Frage in den Sinn, warum sie ihm das nicht erzählt hatte. Doch die Antwort lag bereits auf der Hand. Nach ihrer Rettung vergingen keine vierundzwanzig Stunden, bis Tony Forth starb und Jacob Fisher für immer verschwand. Stattdessen drängte sich ihm eine andere Frage auf. Eine, die ihm von wesentlich größerer Bedeutung schien: „Der Weg des Sehers..was ist das?“ Glaubwürdig schüttelte Bella den Kopf. Sie hatte keine Ahnung und auch, wenn sie sich in diesem einen Jahr grundlegend veränderte, so wusste Jacob, dass es stimmte. Warum hast du keine Nachforschungen aufgestellt? Du kommst doch an sowas ran. Du hättest diese Kerle einfach in den Knast stecken können und alles wäre so verlaufen, wie es sollte… warf er ihr unbewusst gedanklich vor, bevor er sich noch einmal zu ihr hockte.

    „Was ist aus dem Mädchen geworden, für das ich gestorben wäre?“, fragte Jacob mit enttäuschter Stimme. Bella blieb still und senkte den Kopf. Sah sie ein, was sie getan hatte? Vielleicht. „Bella…“, setzte er nun so leise an, dass nur sie es hören konnte, „Tu dir einen Gefallen und lass mich in Ruhe. Und noch viel wichtiger: Sorg lieber dafür, dass Kate nichts passiert, was auf eure Scheiße zurückzuführen ist. Du bist nur noch am Leben, weil sie es ist.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte Bates dem aufstehenden Jacob hinterher, der sich wortlos von ihr abwandte und mit großen Schritten in Richtung Ausgang lief. „Das war’s. Ich bin hier fertig.“, sprach der Südafrikaner, schaute aber weder Kiba noch Kate an.


    12:59 Uhr

  7. #27
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Kate zog tief Luft ein, als Jacob nach dem Weg des Sehers fragte, denn das war ein Thema über das sie mit ihm bestimmt nicht sprechen wollte. Aber zu ihrer Erleichterung hatte er die Frage an Bella gerichtet und er schien nicht zu bemerken, dass sie sich zuerst betroffen gefühlt hatte. Trotzdem blitzten in ihr immer wieder Erinnerungen an das abgeschiedene Leben auf, die sie jedoch mühsam verdrängte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um über die Vergangenheit zu sinnieren.

    Aber erst als Jacob wieder aufstand kehrten ihre Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Sie warf kurz einen Blick zu Kimaya, aber aufgrund des Visiers konnte sie natürlich keinen Gesichtsausdruck deuten. „Das war’s. Ich bin hier fertig.“, meinte der 25 Jährige schließlich noch, während er sich schon Richtung Ausgang bewegte. ‚Ich bin hier auch fast fertig…’

    „Kommen Sie einen Biotiker bloß nicht mehr in den Weg!“, sprach Kate leise drohend zu Bella, bevor sie sich abwandte und den anderen beiden nach oben folgte. Gemeinsam verließen sie das alte Gebäude und schlenderten einfach den Weg entlang. Ob gewollt oder nicht, ihre Schritte führten sie in Richtung des Raumhafens. Doch plötzlich erblickten Kates wachsame Augen etwas. Etwas, dass sie sich nicht entgehen lassen konnte. Schnell sah sich die junge Frau um und zu ihrem Glück konnte sie niemanden entdecken, der ihren Plan vereiteln konnte. „Wartet mal kurz!“, raunte sie ihren Begleitern zu und beschleunigte die Schritte.

    Ihr Ziel, ein Mann Mitte vierzig, ahnte nichts, als sie nur noch einen halben Meter leicht seitlich rechts hinter ihm war. Mit ihrer linken Hand tippte sie ihm auf die linke Schulter, während sie mit der rechten nach dem Objekt der Begierde griff, seine Pistole. Es war eine Kessler VIII, die über die gleiche Klipphalterung, wie ihre eigene besessen hatte, befestigt. Geschickt entwand sie ihm die Waffe und zielte sogleich mit der Pistole auf ihn. „Was zur…“, rief der Mann erstaunt aus, als er sich zu ihr drehte.

    Ruhig bleiben und keine Bewegung!“, befahl Kate ihrem Opfer und hatte den Kopf leicht schief gelegt. Der Mann hob beschwichtigend die Hände. „Gut so! Und jetzt laufen Sie in diese Seitengasse, bis ich Sie nicht mehr sehen kann.“
    „Geben Sie mir meine Waffe zurück!“, forderte der Mann mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck, die Hände noch immer erhoben. Die Biotikerin schüttelte den Kopf. „Ich zähle bis fünf. Entweder Sie laufen oder Sie fangen sich eine Kugel ein!“ Einen Augenblick zögerte er noch, aber dann tat er wie geheißen und verschwand aus Kates Blickfeld.

    Mit ihrer Beute an der Hüfte befestigt, kehrte Kate wieder zu Jacob und Kiba zurück. „Und ich dachte, ich bekomme so schnell keine passende Pistole mehr…“, sprach sie lächelnd zu den beiden.

    13:04

  8. #28
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    13:04 Uhr
    Straßen des Industriegebiets
    Omega


    Lieblose, leere Gedanken füllten die schmerzende Hülle, die sich Jacob Fisher nannte. Nach außen hin ließ sich der 25-jährige bewusst nichts anmerken. Stumm blickte er durch die verschmutzte, stinkende Gegend und folgte stets den gemächlichen Schritten seiner zwei Begleiterinnen. Doch letztlich wusste er, dass es so keineswegs weitergehen konnte – und erstrecht nicht durfte. Gefühle und Emotionen waren schon immer eine große Schwäche in seinem Leben. Und heute stellte er ein weiteres Mal fest, dass sich daran nichts geändert hatte. Während er sich für zwei Personen einsetzte, die er grundsätzlich kaum kannte, wäre er beinahe selbst gestorben. Und das alles nur, weil er in beiden etwas sah, dass es die Mühen wert war. Und ganz genau das und mehr sah er auch in Bella Bates. Für sie ist er gestorben. Jedenfalls offiziell. Doch jedes Ende bedeutete auch einen neuen Anfang. Und dieser Anfang kam vor einem Tag richtig in Fahrt. Es war eine gefährliche, tödliche Fahrt. Doch es war allemal besser als das einseitige Handwerkerleben auf Antirumgon. Und ganz nebenbei lernte er schon wieder dazu. Nicht nur sah er ein, dass Rache nichts änderte, es nie tat und auch nie wird. Er entdeckte sich selbst neu. Vor einem Tag fragte er sich noch selbst, ob er ein Adrenalinjunkie war oder das Leben einfach vor sich hin lebte. Heute, einen Tag später, konnte er vollkommen überzeugt sagen, dass er definitiv ein zu den Adrenalinjunkies zählte. Er hatte keine Begründung dafür. Vielleicht ließ er sich mitreißen, vielleicht steckte diese Art schon immer tief in ihm drin. Doch nun wusste er endlich, dass er es war. Das war eine Tatsache und die würde sich nicht mehr so schnell ändern, dachte er.

    Plötzlich wies Kate die beiden nach einigen Minuten an, kurz zu warten. Jacob blieb gelassen und dachte sich nichts weiter dabei. Er zog es in diesen Augenblicken einfach vor, den stummen Beobachter zu spielen. Zu viel mehr war er an diesem Tag eh nicht mehr fähig. Schmerzen im ganzen Körper, ein unfreiwilliges Wiedersehen mit unerwünschtem Ausgang und eine nie zuvor da gewesene Gleichgültigkeit, was die Zukunft einer ehemaligen Freundin anbelangte. Ein kleiner Teil von ihm selbst war erschrocken über dieses Verhalten, der Rest schenkte Kate seine Aufmerksamkeit, die sich gerade einem Fremden näherte. Sofort machte sich ein ungutes Gefühl in Jacobs Magen breit – und es wurde bestätigt. Kate richtete die Waffe auf jenen Fremden… Bitte Kate, lass ihn einfach laufen. flehte er regelrecht, während seine stahlblauen Augen weiterhin hart und analysierend blieben. Und tatsächlich, der Mann rannte davon und verschwand ungewöhnlich schnell aus Jacobs Blickfeld.

    Wenig später stieß Kate lächelnd zu Kiba und Jacob und kommentierte stolz ihre Beute. Fisher verschränkte die Arme und konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, das er sogleich mit einigen Worten untermalte: „Du besserst dich.“, sprach er und vernahm augenblicklich den fragenden Blick seines bildhübschen Gegenübers, „Gestern hättest du den Typen einfach über den Haufen geschossen.“
    Was der 25-jährige eigentlich einfach nur dahinsagte, fraß sich wenig später in seine Gedanken. Er hatte vollkommen Recht damit. Zumindest vermutete er das. Doch was war es, das die 22-jährige daran hinderte, diesen Mann wirklich anzugreifen? Vielleicht würde der Südafrikaner das nie erfahren, doch was immer es war, er hatte nichts dagegen.


    13:04 Uhr

  9. #29
    ME FRPG only Avatar von Kate Devereaux
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    Industrieanlage West

    „Du besserst dich“, meinte daraufhin Jacob zu Kate. ‚Wieso? Gut, das ganze hat wirklich toll geklappt, aber das hätte ich immer schon hinbekommen. Naja, ansonsten habe ich mich in den letzten Stunden ja eher blamiert…’ „Gestern hättest du den Typen einfach über den Haufen geschossen.“ ‚Achso! Ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte? Warum auch nicht…’

    „Eigentlich“, fing Kate zu erklären an, „hatte er nur verdammt viel Glück. Die Aktion war riskant und normalerweise bin ich nicht bereit für so eine Kleinigkeit mein Leben aufs Spiel zu setzen. Wenn ich meine Biotik wieder einsetzen hätte können, wäre es für ihn vermutlich nicht so ausgegangen. Ich hätte ihn vielleicht nicht getötet, aber vermutlich, wenn auch nicht mit Absicht, verletzt.“ Die Biotikerin zuckte mit den Schultern.

    „Vielleicht ist es leichtfertig, unmenschlich und gemein… Jedoch besteht die ganze Station hier aus Leuten mit kriminellen Absichten und ohne Gewissen.“ Unbeabsichtigt erschien wieder ein Bild des Biotiktrainings vor ihren Augen. „Bei meiner Ausbildung habe ich jedoch gezwungenermaßen gelernt, dass ich einfach schneller, härter und gewissenloser zuschlagen muss, um zu überleben.“ Kate senkte ihre Stimme zu einem Murmeln, da die nächsten Worte schon mehr nur für sie selbst waren. „Und die Errungenschaften einer harten Ausbildung legt man nicht so leicht ab… Auch nach zwei Jahren nicht…“

    Seit über einen Jahr hatte Kate nicht mehr so oft an ihre Zeit bei den Biotikextremisten gedacht, wie jetzt. Aber sie war noch immer zwiegespalten wie sie über ihre Vergangenheit denken sollte. Einerseits war der Weg des Sehers ein erstrebenswertes Ziel für einen Biotiker, andererseits war ihr das einsame Leben trotz aller Mühen und Plagen zu langweilig. Das immer wieder ungefragt Erinnerungsfetzen und Fragen hochkamen, war für sie ein Zeichen, dass sie sich demnächst darüber klar werden und dieses Kapitel ihres Lebens endgültig beenden sollte.

    13:06

  10. #30
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    13:06 Uhr
    Straßen des Industriegebiets
    Omega



    Hatte ein durchaus zufriedener Jacob Fisher doch eher mit einem geschickten Konter seines jüngeren Gegenübers gerechnet, wurde er umso mehr überrascht, als Kate anfing, eine echte und vor allem ernsthafte Erklärung zu bringen. Während er ihr aufmerksam zuhörte, machte sich insgeheim eine immer bedeutendere Frage in ihm breit: Was ist nur mit dir los? Rätselte der 25-jährige, Was ist passiert, während du weg warst? Warst du etwa doch tot? Was auch immer der Grund für diese unerwartete Reaktionen war, es war ihm nicht länger egal. In diesem Augenblick versprach er sich selbst, sie bei der nächsten Gelegenheit darauf anzusprechen.

    Doch vorerst hieß es wieder, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Denn Kate endete murmelnd und so leise, dass Jacob schon fast Probleme hatte, die letzten Worte genau zu verstehen. Irgendetwas sagte ihm, dass Devereaux es nicht vollkommen bewusst ausgesprochen haben konnte. Was geht da in deinem kleinen Kopf vor, Kate? Fragte sich der 25-jährige anfangs noch, erkannte dann allerdings, dass es nur einen Weg gab, es herauszufinden. Er musste fragen. Doch war das der richtige Zeitpunkt? Mitten auf der Straße der vermutlich gefährlichsten Raumstation des Universums, wo überall irgendwer sein konnte, der sich diese Informationen zu Nutze machen wollte? Gab es überhaupt wirklich nennenswerte Informationen? Oder steigerte Jacob sich da in etwas herein, von dem er lieber die Finger lassen sollte?

    Letztlich siegte jedoch ein weiteres Mal die Neugier über den Verstand. „Sag mal…“, fing er zögernd an, „…Ich will ehrlich zu dir sein.“, die stahlblauen Augen drangen regelrecht in die ihres Gegenübers ein, machten allerdings eher einen vertraulichen als bedrohlichen Eindruck, „Kate, du klingst echt nicht so, als wärst du begeistert von dem, was du hier über deine Ausbildung erzählst und…Ich meine, du musst es mir nicht sagen.“, er senkte seine Stimme in eine besänftigende Tonlage, „Kate, was ist passiert?“

    Immerzu sagte Fisher sich selbst, man müsse bereit für die Wahrheit ein und es akzeptieren. Doch war er jetzt gerade bereit? Im Grunde war nichts dabei. Kate erzählte lediglich von ihrer Ausbildung. Doch irgendwas, und wenn es nur das Bauchgefühl war, sagte Jacob, dass ihm die Wahrheit möglicherweise nicht gefallen sollte.


    13:07 Uhr

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