Schenke „Zum müden Adligen“
Tag 3 - 7:03 Uhr
Leithil überlegte kurz, ob sie etwas Falsches gesagt hatte, ob Ceirinn vielleicht glaubte, sie wäre grundsätzlich auf der Seite der Abtrünnigen, doch Ceirinn schien nicht wirklich misstrauisch.
„Sie hatten die gleichen Ansichten wie Ihr. Ich habe mit ihnen auch nicht wirklich gesprochen, ich habe sie nur kurz gesehen. Mein...“ Sie fing sich gerade noch rechtzeitig, ehe sie das Wort Meister sagte.
„Der Mann, bei dem ich aufgewachsen bin, hatte einige Schriften über den Zirkel. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, er hat mich von diesen Ansichten überzeugt. Er war ein sehr kluger Mann.
Und wenn Ihr von einem lebenswerten Leben sprecht... Glaubt Ihr nicht, dass Ihr außerhalb des Zirkels den Menschen besser helfen könnt? Selbst wenn sie Euch fürchten oder Ihr verfolgt werdet?“
Aber das war nicht wichtig. Sie ließ sich ablenken, weil sie Ceirinns Denken etwas engstirnig fand, aber ihr Meister hatte ihr erzählt, dass die meisten Magier so dachten. Sie selbst hatte Ceirinn nur dazu bringen wollen, auch andere Sichtweisen zu überdenken. Zum Glück hatte Ceirinn keine Zweifel gezeigt. Einen Abtrünnigen zu jagen, während man selbst von Templern beschattet wurde, war gefährlich genug, auch ohne dass man sich fragte, ob der Magier, dessen Schutz man gegen den Abtrünnigen benötigte, wirklich mit vollem Herzen hinter der Sache stand.
Es gab wichtigeres.
„Nun, es ist im Moment auch egal. Hauptsache Ihr seid Euch sicher, dass Ihr das richtige tut.
Was haltet Ihr von meinem Vorschlag wegen der Elfen im Gesindeviertel? Oder habt Ihr noch irgendwelche anderen Ideen? Wir sollten einen Plan machen und dann relativ schnell von hier verschwinden, ehe Euer Templerfreund den „Müden Adeligen“ umstellen lässt. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber wir können ja nicht zu viel riskieren, oder?“
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