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Baum-Darstellung

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  1. #1
    DA FRPG only Avatar von Sixtus Juniper
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    Standard Lager des Avvar-Stamms Juniper

    Frostgipfel-Gebirge
    Lager des Juniper-Stamms


    Unzählbar viele weiße Schneeflocken fielen vom Himmel, wurden vom Wind erfasst und wirbelten um die Zelte herum. Sie beschränkten die Sicht auf wenige Fuß und waren auch der Grund, warum der Fremde hier bei ihnen genächtigt hatte. Sixtus wischte sich das kalte Nass aus dem Gesicht und zog sein weißes Bärenfell enger um die Schulter. Die Morgenluft war trotz des Schneefalls aufgrund des Winds frostig. Der Jäger ging zu dem Esel des Fremden und begutachtete einen Moment die Waren, die dem Tier aufgeschnallt waren. Er war ein Waffenhändler aus Lothering, der vom Weg abgekommen war und zu seinem Glück auf einen Jäger des Juniper-Stammes getroffen war. Sixtus würde ihn an die Grenze des Frostgipfel-Gebirges führen, dafür hatte der Stamm einige neue Waffen, hauptsächlich Dolche, bekommen.

    Der Griff eines Schwerts ragte aus der Leinentasche und Sixtus griff danach. Das Heft fühlte sich gut an. Der Jäger zog das gesamte Schwert heraus, begutachtete die glänzende Metallschneide und schwang das Schwert mehrmals vor sich. Es war gut ausbalanciert, nicht zu schwer und die Klinge war scharf geschliffen.
    „Hey“, kam es plötzlich von hinten und Sixtus drehte sich um. Der Händler, dem das Schwert gehörte gestikulierte heftig herum und versuchte im fußhohen Schnee zu laufen. Ihm folgte weitaus gemächlicher Kenan, der Anführer des Juniper-Stammes. „Steck mein Schwert wieder…“
    „Ich werde mir dieses Schwert nehmen.“, entgegnete Sixtus und seine Stimme stand im harten Kontrast zu der des Händlers; gelassen und mit dunklem Timbre. Der Händler wandte sich hilfesuchend an Kenan, doch der ältere Mann sagte zuerst nichts. Erst als er nähergekommen war und somit den Wind nicht mehr übertönen musste, eröffnete er das Wort.

    „Sixtus wird das Schwert behalten, als Zugabe dafür, dass er dich bis nach Lothering begleitet.“, sprach er und sah dann Sixtus an. „Bjator hat darum gebeten, dass er bis in das Dorf begleitet wird. Er sprach von einem Übel, das angeblich von Süden heraufzieht. Ich will, dass du ihn geleitest und herausfindest, von welchem Ausmaß dieses Übel ist.“
    Bjator murrte, aber sagte nichts mehr. Er war nicht in der Position, um zu verhandeln und musste wohl akzeptieren, dass er mit dem Schwert die Dienstleistung bezahlte.
    „Können wir dann gehen?“, fragte er und man sah, dass ihm die Kälte bis in die Knochen gekrochen war. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber es war ohnehin unwahrscheinlich dass sie an diesem Tag Wärme spenden würde.

    „Nein, ich muss mich noch verabschieden.“, entgegnete Sixtus und folgte anschließend Kenan, der gedeutet hatte, dass er noch mit ihm sprechen wollte. Als sie weit genug weg waren, drückte der Anführer Sixtus einen kleinen Beutel in die Hand.
    „Das sind alle Münzen, die wir besitzen. Die Menschen sind gierig und wollen für alles bezahlt werden. Setze die Münzen klug ein, mein Freund.“
    „Danke, Kenan.“
    „Gute Reise.“

    Kenan wandte sich ab und ging zurück zu seinem Zelt und nach wenigen Schritten verschwammen seine Konturen im Schneetreiben. Sixtus hingegen ging in eine andere Richtung, zu seinem eigenen Lager. Im Inneren lagen Antares und Nashira, seine beiden Kinder. Beide waren bereits wach.
    „Ich werde für einige Tage verreisen.“, kündigte er ihnen an und griff nach seinem Bogen und einem Köcher voller Pfeile.
    „Aber warum? Was ist mit der Jagd morgen?“, wollte Antares wissen.
    „Ihr werdet ohne mich gehen.“ Sixtus wusste, dass sein Sohn enttäuscht sein würde, denn er freute sich schon seit mehreren Tagen auf diese Jagd und sprach von kaum etwas anderem. Auch Narshira wäre mitgekommen, um die Gegend kennenzulernen. Doch das Auftauchen des Händlers gestern Nacht hatte alles geändert.
    „Es ist wegen dem Fremden, oder?“, meinte Narshira. Eigentlich hätten die Kinder schon schlafen sollen, als Bjator ins Lager gekommen war, aber sie hatten den kleinen Tumult wohl mitbekommen und ihre Schlüsse gezogen.
    Sixtus nickte. „Wir sehen uns in ein paar Tagen.“
    Zum Abschied küsste er seine beiden Kinder auf die Wange und ging zurück zu Bjator und seinem Esel. Den Langbogen und den Köcher hatte er sich inzwischen umgehängt.

    „Gehen wir, Mensch.“, befahl Sixtus dem Händler, als er ihn erblickte und ging voraus. Bjator nahm die Leine seines Esels und folgte dem wesentlich größeren Avvar-Jäger.
    Geändert von Sixtus Juniper (06.01.2011 um 16:59 Uhr)

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