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Thema: Slums

Baum-Darstellung

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    ME FRPG only Avatar von Roan Dell
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    Tag 6, 13:01Uhr

    Die Asari verzog keine Miene, als Yuri neben Roan lachend eine Äußerung tätigte, welche nicht nur ihn selbst sichtbar irritierte. Scheinbar schien der letzte Drink bei ihm noch etwas mehr eingeschlagen zu sein, als bei Roan selbst. Er sah schnell zu ihm hinüber. Der kurze Blickkontakt reichte aus, um Roan zu signalisieren, dass er das Wort ergreifen sollte. Also sah er wieder die Asari an und begann langsam seine Erklärung: "Wir haben uns Ärger mit den Blue Suns eingehandelt, mächtigen Ärger... Wir haben eines ihrer Schiffe gestohlen und einige ihrer Männer getötet. Wir befürchten daher, dass sie uns suchen werden. Wir sind bereits seit gut einer Woche hier auf Omega. Unsere Flucht führte uns hierher, da ich Gerüchte vernommen hatte, Omega sei der beste Ort in der Galaxis, um unterzutauchen..." Roan stockte unangenehm berührt und blickte zu Boden. "Ich wusste nicht, dass die Blue Suns hier so großen Einfluss haben." Die Miene der Asari taute etwas auf, einer ihrer Mundwinkel zuckte. Dann begann sie zu kichern, ein Geräusch, was man ihr aufgrund ihres Gesichtsausdrucks vor ein paar Sekunden niemals zugetraut hätte. „Ihr seid nicht viel rumgekommen, oder?“, fragte sie amüsiert, aber freundlich lachend, „Es gibt nur drei Dinge, die es in der Galaxis über Omega zu wissen gibt: Auf Omega bist du nur so stark wie deine Bewaffnung, die Söldnergruppen kontrollieren die Bezirke und zu guter Letzt, leg dich nicht mit Aria an…“ Roan verkniff sich die Frage, wer Aria war und sagte stattdessen: „Gefällt mir… Kann man sich leichtmerken!“ Er zwinkerte. Ein wenig erstaunte es ihn, dass er selbst in dieser Situation noch versuchte, mit der Asari zu flirten. War er sexuell nicht ausgelastet? Musste er schwul werden oder wieder beginnen, Extranet-Filme mit unmissverständlichen Inhalten anzusehen, wie in der siebten Klasse? Nein, das konnte keine Lösung sein… Gedanklich ohrfeigte sich Roan. Er hatte momentan größere Probleme. Außerdem sollte ein biotischer Gewalttäter, welcher aus der Allianz geworfen wurde und nur aufgrund eines glücklichen Zufalls auf freiem Fuß war, nicht an Homosexualität denken. Das ist schlecht für’s Image…, dachte Roan, bevor ihm bewusst wurde, dass sowohl die Asari, als auch seine Begleiter ihn anstarrten. „Was?“, fragte er peinlich berührt. Die Asari grinste. Scheinbar hatte er sie in Gedanken versunken weiterhin angestarrt. „Ich sagte, dass ihr und eure Freunde gut daran tun werdet, sie im Kopf zu behalten.“, antwortete sie. Roan nickte wissend. In diesem Moment zuckte erneut ein Gedanke durch seinen Kopf: Diese Asari war keine gewöhnliche Kellnerin! Roans Kopf ruckte nach oben. Er blickte die Asari durchdringend an, bevor er seinen Gedanken laut aussprach: „Mir kommt etwas an euch komisch vor… Eure Art sich zu bewegen, eure Art zu handeln, als ihr bemerktet, dass wir Schwierigkeiten mit den Blue Suns bekommen könnten… Ihr seid keine gewöhnliche Kellnerin, oder?“ Die Augen der Asari verengten sich zu Schlitzen, jedoch konnte selbst das ihre weichen Gesichtszüge nicht wirklich verdüstern. Sie zögerte einen Moment, ehe sie sprach: „Ihr liegt richtig… Ich bin keine gewöhnliche Kellnerin, nicht mit meiner Vergangenheit. Ich bin mehr wie ihr… Ihr seid doch auch kein gewöhnlicher Reisender, welcher seine Zollgebühr nicht an die Blue Suns gezahlt hat, nicht wahr? Roan Dell…?“ Roan fuhr wie vom Blitz getroffen zusammen. Die Asari grinste verspielt und blickte dann kess in sein Gesicht. „W-woher wisst ihr…?“, begann Roan stotternd, doch die Asari unterbrach ihn. „Ich bin kein Feind, Roan… Vielleicht sollten wir die Fronten klären. Aber nicht hier, nicht jetzt. Kommt mit in mein Quartier, dort können wir reden. Dies gilt auch für euch, Varruk Kalerius, auch ihr seid willkommen. Ebenso wie euer Freund, dessen Namen ich nicht kenne… Kommt!“ Mit einer Handbewegung signalisierte sie den drei Männern, ihr zu folgen. Roan blickte nervös zu Varruk, dessen starre Miene nichts von dem preisgab, was er in diesem Moment dachte. Letztlich hoffte er nur, dass sich Yuri mit dem nennen ihrer Namen nicht plötzlich an die Fahndungsliste der Allianz erinnerte. Roan mochte den Kerl, er würde ihn nur ungern beseitigen wollen.


    Sie liefen einige Minuten schweigend durch enge Gassen, vorbei an Häuserblocks und Lagerhallen, immer darauf bedacht, sich von den Hauptstraßen fernzuhalten. Roan versuchte sich zu orientieren, doch die verwinkelten Gassen spuckten die Gruppe an immer neuen, völlig unscheinbaren Orten aus. Wenig später blieb die Asari stehen und blickte sich um. Als sie sich sicher war, dass niemand ihnen gefolgt war, tippte sie einen Code in das Terminal einer Lagerhallentür ein. Doch anstatt hindurchzugehen, drehte sie sich um und aktivierte ihr Universalwerkzeug. In der Wand gegenüber der Tür öffnete sich ein Schott und gab den Blick auf einen kleinen Gang und eine Luke frei. „Wir sind da!“, sagte die Asari lächelnd und öffnete mit einer biotischen Handbewegung die Luke. Roan klappte der Mund auf. Diese Konstruktion war aufwendig und enorm gut getarnt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand einen derartigen Aufwand betrieb, nur um unbehelligt zu leben. Die Asari bedeutete den drei Männern, durch die Luke eine Leiter hinabzusteigen. Roan tat wie ihm geheißen und stand schließlich in einem kleinen Vorraum aus kargem Beton mit einer Stahltür. Hinter ihm kletterte Varruk die Leiter hinunter und blickte sich skeptisch um. Einen Moment später folgten Yuri und die Asari. Flackernde Lichtquellen an den Wänden spendeten trübe Helligkeit. Die Asari trat vor und öffnete die Tür. Sie traten hindurch und fanden sich in einem gemütlich eingerichteten Wohnraum wieder, welcher alleine mehr Raum bot als die kleine Unterkunft, welche die beiden Flüchtlinge gemietet hatten. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Asari deute mit einer ausholenden Geste in den Raum. „Willkommen in meinem Heim!“, sagte sie mit ein wenig Stolz in der Stimme, „Setzt euch doch, ich gehe schnell in die Küche und hole ein paar Getränke.“ Die drei nahmen an einem runden Couchtisch Platz und blickten sich an. Richtig geheuer war ihnen bei der ganzen Sache nicht, aber sie hatten wenig andere Optionen. Besser gesagt: Varruk und er hatten wenig andere Optionen. Dass sie Yuri mit in die Sache reingezogen hatten, tat ihm ein wenig Leid. Ich würde gerne wissen, was er denkt…, sagte sich Roan. Da die Asari noch in der Küche war, nutzte er die Zeit, um sich ein wenig im Raum umzublicken. Die Einrichtung war schlicht, aber wohnlich, der Raum groß. An den Wänden hing ein Gemälde und über der Kommode eine seltsame Konstruktion. Roan traute seinen Augen nicht, als er genauer hinsah. In der Wandhalterung befand sich die moderne Version eines Compoundbogens, mit Rollen und darüber hinausragenden, gebogenen Enden, an deren Vorderseite eine geschwungene Klinge angebracht war. Der Bogen erhielt somit die Form eines alten Recurvebogens von der Erde. Das Design war unverkennbar asarisch, doch die Technik schien exakt mit der von der Erde übereinzustimmen. Ein Zielcomputer mit optischem Display und ein Masseneffektfeld-Generator komplettierten die archaisch-futuristische Bauweise des Bogens. Roan war beeindruckt. Er würde die Asari auf das Gerät ansprechen… Allerdings später. Zuerst wollte er wissen, wer diese Asari war und warum sie wusste, wer sie waren…
    Geändert von Roan Dell (07.01.2013 um 19:51 Uhr)

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