Bagdad (rpo). Nach dem Bombenanschlag auf eines der bedeutendsten schiitischen Heiligtümer im Irak, die Goldene Moschee in Samarra, ist eine Welle der Gewalt über das Land hereingebrochen. Fast 130 Menschen kamen bei Ausschreitungen zu Tode, allein 80 Tote liegen im Leichenschauhaus von Bagdad, von Kugeln durchsiebt.
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Der Irak ist wie der Balkan ein Pulverfass. Mehrere Bevölkerungsgruppen teilen sich das Land, im Norden die Kurden, im Osten die Sunniten und im Süden die Schiiten. Was sind Suniten und Schiiten? Nach dem Attentat auf das Heiligtum der Schiiten rächen sich jene an den Sunniten, da diese als Attentäter im Auge der Schiiten schon feststehen. Diesmal scheint der gemeinsame innerländische Feind, die Kurden, außen vor zu stehen und die beiden dominierenden Bevölkerungsgrupppen gehen sich gegenseitig an. Die Besatzungsmacht steht dieser Eskalation derzeit machtlos gegenüber, ob den größtenteils amerikansischen Soldaten der Befehl zum Eingriff gegeben wird ist derzeit noch nicht bekannt.
Interessant und pikant an der ganzen Thematik ist das der iranische Präsident diese Ausschreitungen und das Attentat der Besatzungsmacht in die Schuhe schiebt und demnach auch sein rhetorisches Geschick einsetzt um dort die Aufstände weiter anzuheizen. Inwieweit dieses von Al Jazeera weitergetragene Bild auch von den restlichen arabischen Ländern übernommen wird ist meiner Meinung nach unstrittig. Anstelle auf diese Bevölkerungsgruppen beruhigend und vermittelnd einzuwirken wird wieder der Hass propagiert, die schändlichste Art und Weise Ziele durchsetzen zu versuchen.