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  1. #1
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Standard Elfenruine nahe Orzammar

    Als ihn die Elfenmagie wieder ausspuckte, rauschte der Dieb ungebremst von oben in einem Haufen von steinernen Trümmern. Beim Aufprall, der leider auch seine verletzte linke Seite hart erwischte, gingen bei ihm erstmal für ein paar Minuten die Lichter aus und er rührte sich überhaupt nicht mehr. Als er schließlich wieder zu sich kam stöhnte er schmerzerfüllt auf, tastete vorsichtig nach seiner linken Seite und zuckte dann wieder keuchend zurück, da ihm diese Berührung einen sengenden Schmerz durch den Körper jagte.

    Arghh... was ist passiert? Was war das? Da er noch nicht tot war musste das Monster wieder verschwunden sein. Das war gut, oder? Vermutlich. Dann war er wohl wieder einmal irgendwie heil aus einer aussichtlosen Situation entkommen – wie auch immer. Mageibedingt vermutlich. Was auch immer. Sinnlos drüber nachzudenken. Er hatte an diesem Tag bereits so viel unheimliches Magiezeug abbekommen, das es ihm für den Rest seines Lebens reichte. Andererseits... heil war er vielleicht doch nicht. Seine seine linke Seite – vor allem die Schulter – pochte wie verrückt und nahm ihm jede Bewegung sehr übel. Hoffentlich war das nichts ernstes...

    Ganz langsam und vorsichtig versuchte Rowen sich umzusehen und die Lage zu analysieren. Er fand sich auf einem trümmerübersäten Steinboden wieder. Nur im Gegensatz zu der Höhle von vorhin war dieser Raum hier eindeutig von Menschen(?)hand errichtet worden. Oder von jemand anderem? Nicht das er sich da auskannte und eigentlich war es ihm ja völlig egal. Glatte Steinblöcke bildeten den Boden und die Wände eines großen Raumes, wobei aber beides schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Überall klafften Risse und Löcher, im Licht wirbelten dichte Staubwolken. Ein besonders gewaltiger Riss zog sich die Wand entlang bis über die ganze Decke, wo er durch das entstandene Loch den Blick auf einen klaren blauen Himmel freigab und genügend Licht hereinließ um die Schutthalde von Ruine taghell zu erleuchten.

    Weiter konnte sich der Dieb von seiner aktuellen Lage nicht umsehen. Ob die beiden Magier und der Möchtegernheld ebenfalls hier waren? Oder... der Gedanke jagte ihm wieder einen kalten Schauer über den Rücken. Noch schlimmer. War das Monster ebenfalls hier und lauerte nur wieder hinter der nächsten Ecke? Diese Sorge drängte ihn dazu hier nicht einfach tatenlos liegen zu bleiben, obwohl alles in ihm um die Wette klagte und er sich einfach nur elend fühlte. Im Zeitlupentempo versuchte er sich auf dem rechten Arm aufzustützen und sich dann ganz, ganz langsam und vorsichtig in eine sitzende Position zu bringen. Es gelang, auch wenn ihm die Bewegung wieder einmal vor Schmerz das Gesicht verziehen ließ.

    Immerhin. Jetzt konnte er sich besser umschauen. Wo war er nur wieder gelandet?
    Geändert von Rowen Teravis (03.05.2017 um 21:00 Uhr)

  2. #2
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Noch während die Elfe ihren Stab zu Boden stieß, fragte sich Rhaego, ob er gerade den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen hatte, als er auf sie gehört hatte und mit den anderen in den inneren Kreis geflüchtet war. Die Bannrune war geprägt, Xydia konnte sie nicht verändern, auch wenn ihre Hände so sicher die Muster zeichneten.
    Dann berührte der Stab den Boden. Unwillkürlich schrie Rhaego auf, als sich die Wirklichkeit krümmte und verbog, das Nichts hineinzuwogen schien wie eine geballte Wolke aus Energie, die Welt sich verzog und schließlich zu implodieren schien.
    Die Welle aus magischer Kraft erfasste ihn, schleuderte ihn hoch – und ließ ihn dann achtlos wieder fallen.

    Rhaego schnappte nach Luft. Endlich füllte wieder Sauerstoff seine Lungen, nach diesen unendlich wirkenden Momenten in dem Strudel der Magie. Seine Arme schmerzten. Im letzten Moment war es ihm gelungen, sie vor das Gesicht zu reißen, um es vor dem Aufprall zu schützen. Sein Kopf pochte – ob vor Erschöpfung oder wegen der Begegnung mit der unbekannten Magie, konnte er nicht sagen. Irgendetwas bohrte sich schmerzhaft in seine Seite. Mühsam stemmte er sich in eine sitzende Position und erkannte, dass er auf einer knorrigen, alten Wurzel gelegen hatte.
    Er sah sich um. Das Monster war nicht zu sehen. Gut. Wenigstens etwas. Statt der staubigen Finsternis der Höhle war die Luft hier frisch, leicht feucht und mit einem unaufdringlichen, erdigen Geruch versehen. Sonnenlicht fiel durch große Risse, die die Wände und Decke aus feinem, hellen Stein durchdrangen. Irgendwie war er in einer Ruine gelandet – einer alten, elfischen Ruine, wenn er sich nicht irrte.

    Vor wenigen Wochen hätte ihn allein dieser Fakt zum Freudentaumel veranlasst. Nun war er jedoch so erschöpft, dass er schlicht den Kopf auf die angezogenen Knie sinken ließ. Der Wiedergänger war nicht hier. Was auch immer geschehen war, hier waren sie in Sicherheit. Sie...Er sollte vermutlich aufstehen und seine Gefährten suchen, um zu sehen, ob sie auch hier waren. Alrik, die beiden Elfen – vielleicht sogar Juliette und Leirâ?
    Gleich, versprach er sich. Gleich würde er aufstehen und sich auf die Suche machen. Nur noch einen kleinen Augenblick Ruhe...

  3. #3
    Rookie Avatar von Xydia
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    Der Zauber wart gewoben. Einer nach dem anderen ihrer Gefährten wurde mit hineingezogen in Sog der sich entfaltenden Magie. Ihr Blut schien in ihren Adern zu gefrieren, als sie den fauligen Dunst des Wiedergängers roch. Direkt vor ihr war sein widerliche, abstoßende halbverfaulte Fratze. Die Pranke des Monsters schoss vor, umfasste ihre schmale Taille und drückte zu. Das Knacken Rippen, ihrer Rippen, was hässlich. Da war die Stimme wieder: 'Du musst handeln Kind... denk daran, nichts ist ohne Preis...'

    Nach unendlich langer Zeit und doch nur einen Bruchteil einer Sekunde später, landete sie genau dort wo ihre Gefährten waren, jedenfalls ein Teil ihrer Gefährten, so hoffte sie. Der Aufprall war hart, presste alle Luft aus ihren Lungenflügel.

    Als sie aus der kurzen Ohnmacht erwachte, fand sie sich im Staub der vergangenen Äonen liegend wieder. Ein Lufthauch spielte mit ihrem Haar, das alle Farbe verloren hatte und nun 0 schlohweiß geworden war. Aus den Ohren, Nase und Mund Nase tropfte Blut. Xydia war sich nicht im Klaren darüber, ob sie noch lebte oder schon tot war. Tick, sie war tot; tack sie lebte noch. Der erste zaghafte Versuch sich zu erheben wurde von ihr in dem Moment abgebrochen, wo sie den Versuch hatte starten wollen. Feuer loderte in ihren Lungen ob der wenn auch nur spärlichen Bewegung.

    Ein weiterer Versuch, langsam drehte sie sich zur Seite, stützte sich auf dem Ellenbogen ab und versuchte sich aufzurichten. Sofort schienen ihre Lungenflügel in Feuer aufzugehen. Doch diesmal ließ sie sich nicht davon abbringen, zog, kletterte, schob sich hoch an dem, was eine Säule zu sein schien, bis sie endlich aufrecht stand. Ihr Blickfeld war eingeschränkt, ihr war speiübel. Als sie ihren Mund öffnete um zu sprechen, kam nur ein Krächzen heraus. Die Elfe räusperte sich und startete einen weiteren Versuch. "Alle.. alle da? In Sicherheit?" Ihre Hand krampfte um den Magierstab, während sie sich an die Säule lehnte. Luft, sie brauchte frische Luft und Wasser. Wasser um den Schmutz abzuwaschen.
    Geändert von Xydia (07.05.2017 um 23:07 Uhr)

  4. #4
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Es dauerte nicht lange bis er in der Nähe das Geräusch von polternden Steinen hörte. Es klang allerdings gedämpft und nicht im Geringsten wie die stampfenden Schritte des Untoten, was Rowen ein klein bisschen beruhigte.
    „Rhaegoooo?“ tönte es aus der fraglichen Richtung, während die Geräusche nach und nach immer lauter wurden. „Leiraaaa?“ Immerhin, nun hatte Rowen einen ungefähren Plan wer da durch die Gegend stolperte. Der Möchtegernheld mit Selbstüberschätzung war also auch hier. Ob das gut war? „Halloooo? Ist hier jemand?“ In diesem Moment stolperte Alrik durch einen halb eingestürzten Eingang in den Raum, nur um dabei gleich weiter zu blöken wie ein dummer Ochse. „Julieeeeete?“
    „Hör auf zu schreien“, zischte Rowen genervt und Alrik zuckte vor Schreck zusammen. „Wer weiß was hier sonst noch rumrennt.“ Der Dieb starrte ihn an und verfolgte misstrauisch wie er auf ihn zustürmte. „Sind die anderen auch hier? Wo sind wir hier? Wie...“ Bevor Rowen überhaupt die Möglichkeit gehabt hätte zu antworten war Alrik auch schon bei ihm angekommen und hatte schwungvoll nach seinem Arm gegriffen um ihn auf die Füße zu ziehen. Diese an sich wohl gut gemeinte Geste ließ den Dieb jedoch gequält aufschreien. Es fühlte sich an als würde ihm der Arm aus dem Gelenk gerissen und der aufflammende Schmerz schickte ihn beinah wieder zu Boden.
    „Oh... oh... alles in Ordnung?“ „Nein du Idiot“, presste der Elf zwischen den Zähnen hervor. Seh ich vielleicht so aus? Sowas dummes konnte auch nur ein Mensch fragen. Vornübergebeugt krümmte er sich zusammen und versuchte irgendwie durch den Schmerz hindurchzuatmen. Es dauerte einige Minuten bis es wieder soweit nachgelassen hatte, das Rowen wieder den Kopf heben und den dämlichen Menschen ins Auge fassen konnte. Am liebsten hätte er ihm jetzt eine reingehauen, aber damit würde er sich vermutlich selbst mehr schaden als umgekehrt.

    In seinen Augen funkelte der Ärger und sein eisiger Blick ließ Alrik zusammenzucken. „Keine Ahnung... ist mir auch egal...“ immer wieder musste er keuchend nach Luft schnappen. Er fühlte sich furchtbar. „Ich will hier raus. Und... ist mir gleich ob du mitkommst oder nicht...“ "Kann ich helfen? Vielleicht..." "Pfoten weg!" fauchte der Dieb zurück und Alrik blieb schuldbewusst wo er war. "Du hast schon genug... geholfen." Ganz vorsichtig fasste Rowen mit seiner rechten Hand an seinen linken Unterarm, um die verletzte Seite zu stützen und so still wie möglich zu halten. Es schien zu klappen.

    Dann wankte er langsam in Richtung eines Durchgangs am anderen Ende des Raumes. Alrik ließ er unbeachtet stehen, doch es dauerte nicht lange bis der ihm folgte. Er wollte schon wieder Luft holen um nach seinen Gefährten zu rufen, Rowen unterbrach ihn. „Schrei nicht... wer weiß wer... oder was hier noch ist.“
    Damit war erstmal Ruhe.

    Nachdem sich die beiden einige Meter ihren Weg durch das Trümmerfeld gebahnt hatten, fanden sie den Durchgang zu einem weiteren Raum. Und dort hockte doch tatsächlich...
    „Rhaego!“ schrie Alrik voller Begeisterung und rannte zu seinem Reisegefährten. Rowen zuckte jedoch zusammen, da der Kerl direkt neben seinem Ohr losgebrüllt hatte und seine feinen Elfenohren von dieser Behandlung alles andere als begeistert waren. Besten Dank auch... Er seufzte genervt und ignorierte das fiese Pfeifen in seinem geschädigten Ohr.
    „Hey Blondie“, grüßte der Dieb matt. Aus seinem Tonfall sprach nur noch die Erschöpfung. „Ist der Untote auch hier?“
    Das war die einzige Frage die ihn gerade wirklich beschäftigte. Abgesehen davon wo der Ausgang war.
    Geändert von Rowen Teravis (09.05.2017 um 22:49 Uhr)

  5. #5
    Rookie Avatar von Xydia
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    Langsam hatte sie sich weiter im Raum 'vorgekämpft'. Einem Schritt folgte ein Stolpern, einem Stolpern folgte ein Auffangen an einer Säule. Danach folgte ein sich Ausruhen und tief durchatmen. Ihre Sicht war immer noch getrübt. "Hallo? Wo seid ihr?" Irgendwie schien sie niemand zu hören. Xydia horchte in den Raum hinein und als sie nur ein Knistern und Knirschen hörte, stieß sie sich wieder von Säule ab und begann erneut ihre Odysee.

    Die Elfe suchte weiter, manchmal hatte sie den Eindruck sie wäre den Weg schon einmal gegangen, Orientierung fiel ihr in ihrem Zustand schwer. Für sie vollkommen unerwartet hörte sie die Stimme von Rowen. "Ist der Untote hier?" Noch in seinem Rücken stehend machte sie einen Schritt auf ihn zu. "Nein, der... der Untote ... ist nicht hier." Ihr wurde schlagartig schwindlig, und sie ging in die Knie. Das herumirren in der Anlage war zu viel gewesen.

  6. #6
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Blondie wirkte ziemlich abwesend. Und kaum hatte Rowen seine Frage gestellt, hörte er hinter sich schlurfende Geräusche. Erschrocken fuhr er herum und erblickte die Elfenmagierin... beziehungsweise das was von ihr noch übrig war. Ziemlich fassungslos sah er mit an wie sie ein kleines Stück auf ihn zuwankte, mühsam eine Antwort auf seine Frage hauchte und dann in sich zusammenklappte.

    Gut okay. Kein Untoter hier. Die Magierin würde das schon wissen, vermutlich. Rowen starrte sie an. Sie war blutüberströmt, wirkte nicht so als würde sie noch so recht unter den Lebenden weilen und wenn er jetzt nicht selbst komplett den Verstand verloren hatte, dann hatte die Elfe nun plötzlich ihre Haarfarbe gewechselt. Von einem dunklen Blauschwarz zu dem schlohweißen Haar einer Greisin. Was war DAS nun schon wieder? Alles andere konnte er ja noch verstehen bei dem was passiert war, aber diese Veränderung in der Farbe... das war doch schon wieder irgendein Hokuspokus. Andererseits, an diesem Tag war bereits so viel Merkwürdiges passiert. Warum wunderte es ihn überhaupt noch?
    „Was ist mit dir passiert?“ hauchte der Dieb fassungslos.

    Nun kam auch Alrik angelaufen. „Beim Erbauer! Xydia!“ platzte es entsetzt aus ihm heraus. Ganz vorsichtig griff er nach der Elfe und lehnte sie an die Wand. Ziemlich unschlüssig kniete er sich neben sie. „Alles in Ordnung? Bist du verletzt? Kann ich dir helfen?“

    Auch Rowen näherte sich nun vorsichtig der Szene und ging ganz langsam neben Xydia (aber doch noch mit gewissem Sicherheitsabstand) in die Hocke.

  7. #7
    Rookie Avatar von Xydia
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    Ihr Atem ging schwer, man hörte ein Rasseln. "Ihr... ihr seid da..." Eigentlich wäre es ein Lächeln gewesen, das über ihr Gesicht gehuscht wäre, doch so wirkte es eher wie ein Zucken. "...die.. anderen? Haben wir sie verloren?" Der Versuch auch nur den Oberkörper aufzurichten schlug fehl, war nicht mehr als eine sanfte Körperbewegung. "Wasser... bitte, etwas Wasser... Durst." Die Elfe schloss ihre Augen kurz. "Rowen... was passiert ist? ES wollte den Weg verstellen... Ich habe ihm den Zugang verwehrt... ES war so stark..." Ein Schauer ging durch ihren Körper. "Sein fauler Odem raubte mir die fast die Sinne... Auge in Auge verharrten wir... ES ist nicht vernichtet... soviel unheilige Leben ist in ihm... aber es ist an de Ort gebunden... kann nicht mehr folgen... seine Klauen...." Sie japste nach Luft, sprechen viel ihr schwer. "Wasser... bitte.... zum Reinigen es fühlt sich alles schmutzig an.

    Was sie hatte tun können hatte sie getan und einen Preis dafür würde auch noch zahlen, jedenfalls keinen, der im Moment über ihren geschundenen Körper hinaus ging. Einige Rippen waren gebrochen worden, Adern waren geborsten unter der unmenschlichen Anstrengung. Selbst ihr Haar hatte die Farbe von frischgefallenem Schnee angenommen.

    Ohne ein weiteres Wort begann sie zu weinen, was sie erlebt hatte reichte für ein ganzes Leben, war viel zu viel für einen einzigen Tag gewesen. Kälte, sie fror erbärmlich. Sie hatte eine Magie angewandt die nicht dem entsprach was ihre Bestimmung war, diese Magie war pure Zerstörung gewesen.

  8. #8
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    Gleich würde er aufstehen, gleich hätte er die Kraft, nach seinen Freunden zu suchen...
    „Rhaego!“
    Der Schrei durchbrach die Stille und Rhaego zuckte zusammen. Erst jetzt bemerkte er, wie nahe er tatsächlich daran gewesen war, einzuschlafen. Mit Mühe hob er den Kopf und sah Alrik freudestrahlend auf ihn zu rennen, gefolgt von dem etwas zögerlicheren Elfen. Als der ihn mit „Blondie“ ansprach, stellte Rhaego abwesend fest, wie wenig ihn das aufregte, obwohl er vor wenigen Monaten im Zirkel diesen Spitznamen gehasst hatte. Aber er hatte einfach nicht mehr genug Kraft dafür...

    Der Untote... Rhaego hatte keine Ahnung, was mit ihm geschehen war. Aber aus irgendeinem Grund ging er davon aus, dass das Monster nicht mitgekommen war. Es würde nicht zu einem so uralten Zauber passen. Und hatte Xydia nicht gesagt...
    In diesem Moment sah er die Bewegung hinter Rowen. Er brauchte einen Augenblick, bis er die Elfe erkannte. Das Gesicht schien noch eingefallener zu sein, jede ihrer Bewegungen zu schmerzen und das Haar...

    Da sank die Magierin auch schon in sich zusammen. Unwillkürlich stand Rhaego auf, um ihr zu helfen, doch die plötzliche Bewegung ließ sein Blickfeld schwarz werden. Er blinzelte hektisch und versuchte, nicht nach vorne zu taumeln. Langsam klärte sich sein Sichtfeld wieder und er sah, dass Alrik die Elfe bereits behutsam aufgehoben und in einer halb sitzenden Position an der Wand stützte.
    Xydia murmelte etwas vor sich hin, das Rhaego nicht ganz verstand, und begann schließlich zu weinen. Hilflos blickte der junge Bursche an ihrer Seite Rhaego an.
    „So mach doch etwas!“, rief er. „Hilf ihr.“

    Der Magier starrte ihn nur. Xydias Zustand war so weit jenseits seiner Fähigkeiten, wie es nur möglich war. Hier würde die Elfe allein durchmüssen. Er wankte zwei Schritte hinüber zur Wand, um sich dagegen zu stützen. „Ich habe es schon einmal erklärt“, sagte er müde. „Ich bin kein Heiler. Und selbst wenn ich es wäre, hätte ich nicht mehr die Kraft dazu.“
    „Aber du hast doch sicher einen Trank, oder? Haben Magier nicht immer irgendwelche Tränke?“
    Tränke... Hatte er nicht etwas in seinem Rucksack gehabt? Langsam blickte er sich in dem zerfallenen Raum um... Kein Rucksack, nirgends. Wie schwer das Denken fiel, wie langsam ein Gedanke hinter dem anderen her kroch...

    Unsicher tätschelte Alrik Xydias Schulter, die unter endlosen Schluchzern erbebte. Dann sah er auf, als hätte er einen Geistesblitz. „Wasser!“, wiederholte er die Bitte der Elfe. „Gibt es hier nicht irgendwo Wasser?“

  9. #9
    DA-FRPG only Avatar von Rowen Teravis
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    Xydia murmelte undeutlich eine Antwort, was ihr fast übermenschliche Anstrengung zu erfordern schien. Das der Untote die Elfe so zugerichtet hatte, konnte sich der Dieb durchaus auch selbst denken. Aha und davon ändert man seine Haarfarbe? Naja, egal eigentlich. Mittlerweile war ihm alles ziemlich gleichgültig, er war viel zu erschöpft. „Wasser? Mädchen du brauchst einen Heiler, und zwar dringend“, meinte Rowen nüchtern. Nicht das er selbst großartig etwas von der Heilkunst verstand, das was er hier vor sich sah überstieg sein Wissen und seine Möglichkeiten bei weitem.

    Und dann fing Xydia plötzlich an zu weinen, was Rowen ein entnervtes Stöhnen entlockte und ihn die Augen verdrehen ließ. Was für eine Heulsuse, sowas konnte er überhaupt nicht leiden. Es erinnerte ihn so sehr an all die Elfen im Gesindeviertel, die den lieben langen Tag jammerten und sich im Selbstmitleid suhlten, anstatt das sie irgendwas sinnvolles taten um ihre Situation zu verändern. Die verdammte Elfe hier war erwachsen – konnte sie nicht aufhören sich wie ein kleines Kind zu benehmen? Das Herumgeflenne machte es nicht besser, oder? Bei Alrik löste sie damit den Beschützerinstinkt aus, bei Rowen nur Kopfschütteln. Langsam stand er wieder auf und sah sich um.

    Mittlerweile hatte sich auch Blondie der Szene angeschlossen. Der Rockträger wirkte auch ziemlich fertig und ratlos in Anbetracht der Situation. „Wasser!“, platzte Alrik dazwischen. „Gibt es hier nicht irgendwo Wasser?“ „Keine Ahnung“, entgegnete der Dieb matt. „Ich glaub ich hab was plätschern gehört vorhin... ich weiß aber nicht genau.“ „Wo?“ Alrik schien hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, Wasser zu holen aber gleichzeitig Xydia nicht alleine zu lassen.
    „Keine Ahnung. Irgendwo.“ Rowen schlurfte wieder aus dem Raum und versuchte sich zu konzentrieren. Und tatsächlich machten seine feinen Elfenohren bald ein plätscherndes Geräusch aus. Langsam schlurfte der Dieb darauf zu und fand sich in einem Raum wieder, in dem sich ein riesengroßer Baum erhob und sich durch Boden und Decke gebrochen hatte. Aus einem der Löcher, die die Wurzeln in den Stein gesprengt hatten, sprudelte ein kleiner Wasserlauf.
    „Ja. Hier ist Wasser“, rief Rowen halblaut. Dann wankte er selbst darauf zu und kniete sich daneben um selbst etwas zu trinken. Dann lehnte er sich erschöpft gegen den Baumstamm, sank in sich zusammen und konnte kaum noch die Augen offenhalten. Nur eingeschränkt bekam er noch mit, das Alrik wohl Xydia aufgehoben hatte und ganz behutsam in den Raum und zum Wasser trug.
    Geändert von Rowen Teravis (18.06.2017 um 10:43 Uhr)

  10. #10
    Rookie Avatar von Xydia
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    Das der Elf wie immer Unverständnis zeigte für Gefühlsregungen entging Xydia ebenso wie die Tatsache, dass jemand sie aufgenommen und zum Wasser getragen hatte. Auch davon, davon, dass man ihr Wasser gab und ihr Gesicht reinigte entging ihr komplett. In ihren Albträumen gefangen, immer wieder durchlebend wie sie die dem Monster gegenüberstand. Immer wieder die Stimme in ihrem Kopf 'Alles hat einen Preis'.

    Alerik versorgte die Elfe so gut es ging, säuberte die Wunden. Dolchohren wurden stets schlecht behandelt, man vertraute ihnen nicht, manche hassten sie. Doch mit dieser Elfe war man mehr als übel umgegangen. Er sprach nicht mit den anderen darüber, das war unnötig, tat schweigend sein Werk und schlief dann selbst auch an Ort und Stelle ein. Dieser Raum, wenn man ihn als solches bezeichnen wollte, hatte etwas Beruhigendes. Selbst der tote Baum schien noch Ruhe und Frieden auszustrahlen.

    Xydia bewegte sich langsam, noch im Schlaf, als ein Sonnenstrahl der in den Raum einfiel sanft ihre Nasenspitze berührte. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und ihr erster Blick fiel auf den toten Baum. Neugierig betrachtete sie diesen. Sicherlich hatte er in der Vergangenheit eine hohe Bedeutung gehabt, von den Menschen kannte sie es nicht, das man um einen Baum einen Raum baute. Ihr Wissen über das eigene Volk war nur gering und sie empfand es als schmerzlich, dieses Wissen nicht zu haben.

    Ein Röcheln ließ sie aufschrecken, wandte sich in die Richtung, wo sie die Quelle des Geräusches vermutete und bemerkte Alerik, der halbwegs an einer Säule sitzend mit offenem Mund schlief. Seine Mundhöhle war wohl trocken, deshalb hatte er geröchelt. Die Elfe wollte aufstehen, doch ihr Körper zeigte ihr ohne Gnade ihre derzeitigen Grenzen auf. Sie akzeptierte es, kämpfte nicht dagegen an und blieb liegen. Nach und nach kam Klarheit über das Geschehene. Jemand hatte ihre Wunden versorgt und auch die gebrochenen Rippen gerichtet und fixiert, mit einfachsten Mitteln. Jetzt nahm sie auch wahr, dass der lederne Nierenpanzer neben ich lag. Es war erschreckend sich vorzustellen, was sie alles nicht mitbekommen hatte. 'Wo waren die anderen alle? ' Bei ihr war nur Alerik, wenn ihre Augen ihr keinen Streich spielten. Ein dumpfes Grollen ging von ihrem Bauch aus. Die Elfe hatte einen Bärenhunger, für ihre Verhältnisse und das war ein gutes Zeichen, denn das war ein eindeutiges Zeichen, das sie zurück im Leben war.

    Langsam, sehr vorsichtig, jeden auch kleinsten Hinweis ihres geschundenen Körpers wahrnehmend, erhob sie sich vom Lager, diesmal erfolgreich. Xydia verschaffte sich einen Überblick. War nur Alerik und sie hier? Wo war Rowen? Sie versuchte sich zu erinnern. Nein sie mussten alle hier sein, eigentlich. Oder war jemand durch das 'falsche Portal' getreten und an einem anderen Ort gelandet? Wieder knurrte ihr Magen laut und deutlich. "Hallo, wo seid ihr alle" Rief sie hinein in das System der Räume.

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