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Thema: Das Meer

  1. #1
    Pixelschieber Avatar von Chaosmango
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    Standard Das Meer

    „Das seltsame Gebaren dieser Seeleute die ihr beobachtet habt lässt sich einfach aus der Sicht eines Historikers erklären.
    Alte Seefahrerlegenden ranken sich um das Entstehen der Meere von Thedas. Bei der unter Seeleuten weit verbreitetsten Legende handelt es sich um die Meeresgöttin Nimaris die das Meer erschaffen haben soll. Historiker wie Theologen gleichermaßen schimpfen solches Gerede bestenfalls Seemannsgarn oder im schlimmsten Fall gar Blasphemie, ich nehme mich da gar nicht aus.

    Erstere behaupten der Ursprung jener Legende läge bei einem alten längst vergessenen tevintianischen Kult welcher eine Wesenheit im Nichts huldigten, die sie unter den Namen Nimaris anriefen. Jene Nimaris soll das Meer angeblich auch nicht wirklich erschaffen haben sondern lediglich die richtigen Leute gekannt haben…was auch immer das heißen soll.
    Die Theologen hingen verweisen natürlich auf den Gesang des Lichts der eindeutig und unbestreitbar offen legt das der Erbauer die Welt erschaffen hatte. Und als ich das letzte Mal nachgesehen hatte waren die Meere auch ein Teil der Welt! Also verschont mich mit diesem abergläubischen Hokuspokus bevor ich euch melde!

    Diese Diskussion ist ohnehin Zeitverschwendung. Wer interessiert sich schon für altes Seemannsgarn? Insbesondere wenn es sich um gefährlich blasphemisches Geschnatter über irgendwelche Hirngespinste von besoffenen besseren Piraten handelt?
    Wir sollten uns wieder wichtigeren Studien widmen. Beispielsweise den Beweis zu erbringen das die Welt flach ist!“


    -aus einem Briefwechsel von einem der führenden Denker der Universität von Val Royeaux, Jules de Machaut mit einem seiner Studenten, nur wenige Monate vor dem Antritt einer verhängnisvollen Seereise auf dem das Schiff in einem Sturm kenterte und de Machaut sowie alle anderen Seelen an Bord ums Leben kamen. Nur ein Seemann überlebte, scheinbar geistig nicht mehr gesund als man ihn fand und faselte irgendetwas von einer Meeresgöttin…
    Die Meere von Thedas sind weit und tief und setzen einer Vielzahl von Nationen natürliche Grenzen. Je nach Gewässer und Breitengrad sind sie viel befahren, reich an den Schätzen der Natur und friedlich. Doch können sie genauso gut auch von Seeräubern geplagt, karg bis vergiftet und von gefährlichen Strömungen und Riffen geprägt sein, die schon so manches Schiff mit Mann und Maus auf den Grund des Meeres schickte.
    Seemannsgarn wird kräftig gesponnen über geradezu aberwitzige Seeungeheuer, doch seit der Rückkehr der Drachen weiß niemand mit Sicherheit wo Fakt und Fiktion anfangen…

    Die Gerüchte über die aufkommende Verderbnis in Süden von Ferelden hingegen haben bereits die Runde gemacht und zu einem merklichen Rückgang des Seehandels in Ferelden geführt. Während somit immer weniger Schiffe fereldische Häfen ansteuern haben bereits erste Schiffe mit Flüchtlingen aus Ferelden Segel gesetzt, um ihr Heil in der Ferne zu finden.

    Sollten sich die Gerüchte bestätigen ist davon auszugehen dass sich die Situation weiter verschärfen wird. Eine Situation die skrupellose Zeitgenossen zu ihrem Vorteil nutzen könnten…
    Geändert von Chaosmango (13.09.2015 um 00:40 Uhr)
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  2. #2
    DA-FRPG ONLY Avatar von Constantin Frecher
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    Standard

    Einstiegspost

    Einige Zeit vor der Schlacht von Ostagar – Nahe Kirkwall

    „Bei allem was Gut und Recht ist. So geht das nicht weiter!“, brüllte einer der Händler. „Ihr kommt her, zu uns. Wollt mit uns Geschäfte machen. Wir waren euch wohl gesonnen und nun das hier! Nehmt eure Waffen herunter und geht eurer Wege!“
    „Es tut mir leid, dass ihr so empfindet, Mein Herr. Aber ich benötigen eure Waren, um meine Männer zu ernähren.“
    „Dann sucht woanders. Hier werdet ihr nichts finden!“
    „Ach ja? Und was haben wir hier? Pökelfleisch, Obst, Gemüse… Rum und Starkbier. Wenn ihr jetzt noch ein paar Huren auf eurem Karren hättet, wäre ich äußerst zufrieden. Aber ich denke schon. Ich denke, hier werden wir finden, was wir suchen. Und Ihr…“, der Mann deutete auf den Händler, der am lautesten brüllte: „Ihr werdet mir die Waren auf mein Schiff bringen.“
    „Das werde ich nicht…“
    Ein gurgelndes Geräusch war das letzte was man von ihm hörte. Mit einem Blick der aussagte, dass er das Geschehene als nicht wahr erachtete presste er beide Hände gegen seinen Hals. Zwecklos. In roten Fontänen schoss ihm das Blut aus dem Halse und tränkte braunen Staub in ein dunkles, nasses Burgund.
    „Okay.“ Der Finger des Mannes suchte sich sein nächstes Ziel: „IHR werdet mir die Waren auf mein Schiff bringen.“
    „Seid Ihr des Wahnsinns, Herr!?“, heulte der zweite Händler: „Diese Waren sind für die örtliche Garnison bestimmt gewesen. Wir wollten euch einen Teil davon abge…“
    Auch er tränkte den Boden mit seinem Blut. Fassungslos schaute der Räuber dem Messer hinter. Schließlich rieb er sich den Nasenrücken, seufzte. „Gut. Also noch einmal.“ Sein Finger deutete nun auf den letzten Händler: „IHR…“
    „Ja. Ja. Ich liefere euch die Waren auf euer Schiff, mein Herr.“
    „Na also, geht doch.“, jubelte der Räuber sichtlich erleichtert.

    Constantin Frecher und seine Crew warteten auf den Händler, der von seinem ersten Maat Tasch begleitet wurde. Sie war es gewesen, die den beiden anderen Männern die Kehlen durchtrennte. Seltsam berührt rieb er sich selbst den Hals und schluckte schwer. Seine Männer halfen dem Händler dabei die Waren im Bauch der Kata Asaaranda zu verstauen.
    „Ich hoffe, meine Waren sind zu eurer Zufriedenheit?“, erkundigte sich der Händler mit zitternder Stimme, als er wieder am Deck erschien. Hilflos knetete er seine Mütze in seinen Händen.
    „Ja. Vielen Dank, Händler.“, erwiderte der Captain munter und ließ sich sogar zu einem freundlichen Lächeln hinreißen. Der Mann wandte sich schließlich zum Gehen und hielt auf die Planke zu, die genau in diesem Augenblick eingezogen wurde. Die Leinen wurden losgemacht und die Ruder zu Wasser gelassen.
    „Mein Herr. Ich konnte euer Schiff noch nicht verlassen.“
    „Hmmm.“, kommentierte Constantin seine Situation trocken und befahl den Männern die Segel zu setzen.
    „Mein Herr!? Ich habe Familie an Land.“ Er fing an zu weinen. Constantin trat neben ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „So ist das Leben mein Freund. Habt Ihr ernsthaft geglaubt, Ihr würdet eure Familie jemals wiedersehen?“ Constantin lachte.
    „Bindet ihn fest!“
    „Mein Herr!“
    „Und knebelt ihn. Dieses Gejaule ist ja unerträglich.“
    Constantin wandte sich dem Steuer zu und befahl Kaaris, dem Steuermann und Navigator, Kurs auf den Hafen von Kirkwall zu nehmen. Dort wollten sie ihre Vorräte weiter auffüllen und den Mann an irgendeine Bande verkaufen, um auch die Geldbörse wieder zu füllen. Sein erster Maat stand neben ihm im Kommandostand.
    „Hast du dein Messer schon gesäubert, Tasch?“
    „Mach dir um mich keine Sorgen, Ari. Denk mal lieber darüber nach, wie du den Männern erklären willst, dass wir in Kirkwall Arbeit für das Qun zu erledigen haben.“
    „Brauch ich nicht. Dafür habe ich einen ersten Offizier.“, er klopfte ihr auf die Schulter und erntete dafür einen strengen Blick, während er lächelnd auf das Meer vor ihnen blickte und die salzige Seeluft tief einatmete. Die aufgehende Sonne spiegelte sich im Wasser und tauchte die gesamte Szenerie in ein warmes, goldenes Licht ein. Das Schiff nahm an Fahrt auf. Ostwinde fingen sich in den Segeln und schon bald hatten Sie den Ort ihres letzten Zwischenstopps hinter sich gelassen.
    „Ein herrlicher Morgen, findest du nicht, Tasch?“
    „Kommt drauf an, auf welcher Seite man steht, Ari.“, sie lächelte als sie sich wieder zu ihm gesellte: „Ich hab die Crew informiert. Sind nicht unbedingt begeistert, aber sie werden dir folgen, Ari Sten Aban.“
    Constantin nickte: „Gut. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Aber, kannst du mir nochmal erklären, was wir in Kirwall machen sollen?“
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf. In kurzen Zügen erklärte Sie ihm, dass sie für das Qun spionieren und günstige Anlegepunkte für die Schiffe finden sollten, sowie dafür sorgen sollten, dass einige Verbündete für eine eventuelle Invasion der Gehörnten zur Verfügung standen. Constantin schluckte kurz und war heilfroh darüber, dass er diese Nachricht nicht an seine Mannschaft weitergeben sollte. Er war gewillt den einen Typen in die Sklaverei zu verkaufen, aber das machte ihm nichts. Er hatte gesehen, dass er sich ihrer selbst bediente und war deshalb relativ frei von Skrupel, aber wenn das Qun kam, dann hatten die Freien Marschen nichts zu lachen und das wusste er. Dennoch, er war nicht gewillt seine gewonnene Freiheit durch die Rettung eines ihm Unbekannten zu riskieren. Was hatten diese Menschen jemals für ihn getan? Nichts. Und genau das war der Grund für seine Entscheidung.
    Die Planken hoben sich und sanken im Rhythmus des Meeres. Die Strömung trug das Schiff Richtung Land. Die Tide setzte ein und flutete den Hafen von Kirkwall. Die größeren Schiffe, die bisweilen außerhalb des Hafens vor Anker lagen, weil sie einfach zu schwer für den seichteren Gewässer waren, ließen nun ihre Ruder hinab ins Wasser und taten alles dafür, vor der nächsten Ebbe wieder in See gestochen zu sein. Tasch blickte mit ein wenig Sorge dem Hafen entgegen. Was auch immer seinen ersten Maat bedrückte, Constantin wollte es wissen. Immerhin war sie für ihn das, was einem Freund am nächsten kam.
    „Unerledigte Geschäfte? Was für unerledigte Geschäfte?“, fragte Constantin seinen ersten Maat verblüfft.
    „Wir hatten alle unsere Vorgeschichte bevor uns der Arishok einberufen hatte, Constantin.“
    „Ja, schon klar. Aber was war deine? Hast du in diesem Edelpuff gearbeitet? Wie heißt der noch gleich? Pflaume, Orchidee, Muskat?“
    „Du meinst die Rose.“
    „Ja! Genau! Die Rose. Also hast du?“
    „Hab ich was?“
    „Na, du weißt schon. Die Beine breit gemacht für einen Kupferstück.“

    Der Schlag saß. Mitten ins Gesicht und Constantin verlor das Gleichgewicht. Da halfen ihm auch die wankenden Planken nichts mehr. Er ging der Länge nach auf den Boden. Lachend rieb er sich die Wange. Sie pochte. Und wenn man es nicht anders wusste, würde er meinen, dass sie im gleichen Rhythmus pochte, wie das Schiff sich unter den Wellen hob und senkte. So sehr war er mit dem Schiff verbunden. Der ehemalige Fischer spürte wie zwei kräftige Hände sich in den Rücken seiner Kluft gruben und ihm unsanft wieder auf die Füße halfen.
    „Ari, wenn du es wirklich wissen willst, ja. Ich habe in der Rose gearbeitet. Aber ich war keine Hure, sondern Rausschmeißer. Hab die Kerle von den Weibern runtergezogen und wenn sie nicht zahlen konnten, habe ich dafür gesorgt, dass sie es konnten. Meist haben sie mit Blut und gebrochenen Knochen bezahlt.“, erzählte sie mit einem bösartigen Lächeln auf den Lippen.
    Constantin rieb sich den Kiefer und wollte etwas erwidern, aber sie ließ ihm keine Gelegenheit.
    „Halt die Fresse, Frecher! Mach deinen Job und wir werden beide Glücklich!“, schnauzte sie ihn an. Dann dampfte sie wütend ab.
    „Macht das Schiff klar zum Anlegen! Kaaris, bring uns in den Hafen.“, schrie sie und schlug die Tür hinter sich zu.
    „Aye, aye“, quittierte der Steuermann. Er störte sich nicht weiter daran, dass ein Offizier den Captain mit einem Schlag zu Boden geschickt hatte. Das geschah hier öfter.
    Etwas benommen hing Constantin nun über der Reling und starrte auf die geschlossene Tür zu den Quartieren.
    „Die Frau ist der Wahnsinn… Rum! Wo ist mein verdammter Rum?!“

    --> Kirkwall: Hafen

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