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  1. #11
    ME FRPG only Avatar von ME-NPC 1
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    Name: Oliver Williams/Frank Schneiderholm
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    Ehrfürchtig musterte Frank die Statue der Heiligen Jungfrau. Es war ein wundervolles Stück Kunst, das überhaupt nicht in diese Atmosphäre zu passen schien. Zwar hatte die Witterung ihre Spuren an ihr hinterlassen, doch trotz aller Widrigkeiten hatte die Heilige Maria ihre Grazie behalten. Sogar die Falten der Knöchel waren auf den zum Gebet gefalteten Händen noch zu sehen. Der Künstler musste sich wahrhaftig Mühe gegeben haben, diese Statue zu erstellen.
    Aus dem Augenwinkel konnte Frank erkennen, wie sein Begleiter mit irgendwelchen Gestalten sprach. Der eine war der Polizist von vorher, der andere schien dessen Vorgesetzter zu sein. Definitiv jemand, mit dem man sich nicht anlegen möchte. Jedoch schien er auf ihrer Seite zu sein, denn Ikarus winkte Frank herbei und dieser trennte sich zwar ungern, aber schließlich doch entschlossen von der Statue, um dem ungleichen Trio ins Innere der Polizeiwache zu folgen.

    Es war ein schrecklich heruntergekommenes Loch, wie Frank fand. Nicht, dass er das Adlon erwartet hätte. Doch gerade die Vertretung staatlicher Gewalt sollte in solchen Zeiten, wie sie dieses Nest gerade durchlebte, im Fokus der Wiederaufbauarbeiten stehen. Die Vollstrecker des Gewaltmonopols der Nation waren schließlich die einzigen, die in einer solchen verwirrten Zeit noch dafür sorgen konnten, dass man sich nicht gegenseitig an die Gurgel ging. Gleich, ob sie sich im Reich befanden, in den russischen Ödlanden oder… wo auch immer sie hier gelandet waren. Andererseits passte die heruntergekommene Atmosphäre dieser Wache zu ihrem grimmigen Vorsteher, der wie ein wandelndes Bollwerk durch ihren Eingang schritt.
    „Ihr Gau schien schon einmal bessere Zeiten gesehen zu haben“, stellte Frank fest, der beim Betreten des Hauses die Mütze vom Kopf nahm, „gestatten Sie mir, eine Zigarette zu rauchen?“

  2. #12
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    "Gau?!" schnaubte die überdimensionale Echse. Fast schon als Affront verstand dass der Kroganer hier, seine magma-rote Schuppenhaut fing an fast schon zu glühen im Licht seiner aufkommenden Empörung. "Das hier ist meine Ortschaft. Kein Gefängnis, kein Loch, kein Kriegsgebiet. Verstanden?" Doch dann brummte der Kroganer, winkte ab und holte eine fette Zigarre aus seiner Brusttasche unter der Rüstung. "Gib ihm mal Feuer, Miller."

    Vanderlyle hingegen genoß es endlich ein wenig seine sandbefleckten Kleidung abzulegen. Die Brille auf dem Tisch, seine Stiefel endich etwas gelockert ließen seine Füße aufatmen.. Aber da stieg übler Geruch von unten hervor, lieber wieder zumachen. Jacke und Pullover legte er über den Stuhl, lehnte seine Arme auf den Tisch und fing an den Zucker im Kaffee umzurühren. "Hm."

    "Also, Elena sagtest du..", und die Wucht der Echse, mit der er sich an den Tisch knallte, brachte den Tisch zum wackeln. "Wenn das wirklich eine versteckte ID ist, die sie uns da gegeben hat, erzähl mir mal wie so aussieht." Vanderlyle rieb sich im Gesicht, gab einige Details an und schon winkte der Kroganer ab.
    "Nein, die haben wir hier nicht. Unsre hat schwarze Haare, ist wild, unbändig und sollte schlafen. Aber wenn du von der Asylum bist, hm.. vielleicht kannst du uns dann helfen, gegen all die Warlords und Banditen, die sich hier rumtreiben. Die jetzt mit euch herkamen." Ikarus reagierte interessiert, sein Auge blinkte mit dem Cashsymbol auf.
    "Ich bin ein rechtschaffender Typ, der immer gerne dem Gesetzt hilft für etwas Ordnung. Etwas Umkostenbeitrag, versteht sich natürlich von selbst."
    "Jajaja, das verrechnen wir schön über die Hauptstadt, das sollen die mal für uns begleichen.. Willst gar nicht meinen Gefahrenumschlag wissen, das sind hohe Summen, aber was will ich damit anfangen: Ausbezahlt wird es erst wenn wir fertig sind. Fertig mit den Warlords, fertig mit dem Krieg, fertig mit der Krise und dem Konflikt."

    Ikarus seufzte, unweigerlich. Das klang nach einem langfristigen Investment, nach einem Kampf der noch einige Monate dauern konnte. Etwas, das ihn hier ankettten würde. Etwas, das ihn in sein Grab befördern würde. Früher oder später. Der Pandora Wüstengürtel war zu grob und unwirtlich als dass Ikarus hier sein Grab finden wollte.

    Unweigerlich musste er den Kopf schütteln, wohlüberlegt sprach er die nächsten Worte. "Sheriff, für mich klingt das als suchten sie nach einem weiteren Deputy. Für solche vertraglichen Irrungen, die mir den Kragen kosten könnten, je länger ich hier bleibe, die unklare Zeiträume und Gefahren bemessen, habe ich die Allianz verlassen. Dieses Gehabe, man unterzeichnet und ist dann mal eben der Lakai für alles, das ist nicht mein Stil zu arbeiten."

    Für Vanderlyle war es nicht einfach, dem Kroganer einfach so abzusagen. Insbesondere mit dem Augenkontakt und Millers Kaffeegeschlürfe im HIntergrund hatte sich rasch eine angespannte Atmosphäre angestaunt. Erst als der Kroganer ein Lächeln zeigte und sagte, dass er das verstehe, konnte auch Vanderlyle wieder ruhig atmen.
    "Dann bin ich über das Ziel hinausgeschossen. Tuchanka-Mentalität. Wir machen ganze Sachen gleich von anfang an, mein Clan führte ein strenges Ehegesetz. Kann daran liegen. Nun gut."
    "Aber womit ich helfen kann", ergänzte Vanderlyle den enttäuschtne Kroganer, "ist es die Banditen für sie zu jagen. Umkostenbeiträge lassen sich bestimmt auch so zu beziehen von Katherine, oder?"
    Die Augen des Kroganers funkelten diesmal auf. Er brummte und zog an seiner Zigarre. "Kopfgelder haben wir hier genug ausgeschrieben. Gute Summen für ehrliches Handwerk."

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  3. #13
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Auf dem Tisch flackerten einige Hologramms auf. Fast schon stolz präsentierte die rote Echse diese mit einer überraschend-auschweifenden Handbewegung. Sieh her, Mensch, gegen all diese wahnsinnigen Banditen habe ich mich gewehrt, erfolgreich. Der Rauch der Zigarren ließ die Hologramms etwas flackern, aus den Augenwinkeln sah Vanderlyle wie Frank auf eigenartige Weise sich versuchte das Schauspiel zu erklären. Magische Tricks, Forschungsprojekte aus dem Untergrund, Amerikaner-Ressourcenverschwendung.

    "Ganz schöne Summen", quittierte Vanderlyle die Kopfgelder. Ein paar tausend Credits lagen vor ihm, aber de facto ging man hier ein hohes Risiko ein und konnte schlecht reichen. Das Kopfgeldjäger-Business war zwar in den Terminus Gebieten eine beliebte Beschäftigung, aber aufgrund der Vielzahl an Jägern und der hohen Nachfrage, konnten Institutionen den Preis relativ niedrig halten. Zu viele Kopfgeldjäger verderben schließlich das Geschäft für alle und gerade hier auf dem Tharkad war ein nahezu inflationäre Anzahl an Schießwütigen unterwegs, nur noch übertroffen von der Menge an tollwütigen Warlord-Hooligans und strammen Soldatenfleisch. Vanderlyle wollte schon den Auftrag ablegen, zu viel Lärm für nichts, mehr Arbeit als es wert war. Fakt war nun mal, es war eine Öde, wo sie hier gelandet waren, von diesem Ort des Absturzes sollten sie sich lieber beide so schnell wie möglich entfernen.

    "Ich würde lieber die Frau sehen", kommentierte Vanderlyle die Situation, "etwas Proviant kaufen und weiterziehen. Nichts für ungut, aber es ist nicht unser Kampf.."
    Der Kroganer schnaubte tief. "Zuerst bringst du eine Wagenlandung von Irren von der Asylum runter und jetzt ist es nicht dein Kampf?!" Die Echse stand auf, blickte ihm ins Gesicht. Ikarus kratzte sich am rötlich-bronzenen Drei-Tages Bart. Ruhig, Großer, dachte er sich. "Das ist genauso dein Kampf wie es jeder von uns ist. Du bist in diesem Dorf, wie wir. So wie er. Und du kannst ja probieren mit einem halb-kaputten Vehikel die nächsten 200, 300, 400 Klicks zurückzulegen, in eine Richtung, die du selbst auf deinem Omni-Tool nicht mehr deuten kannst, wenn der erste Wüstensturm über dich hinweggefegt ist oder die Banditen dir deinen Tag mit Granaten versüßt haben... Ich wollte cool sein, aber deine beste Chance hier rauszukommen, ist entweder mir zu helfen... oder aber du schaust, wie du dir demnächst ein Raumschiff bauen kannst. Schrott haben wir genug rumliegen."
    "Hach", seufzte Ikarus. "Ich bin müde und erledigt." Fast schon banal deutete er auf seinen Revolver und schmiss ihn auf den Tisch. "Mein Abzugsfinger tut schon weh von den letzten Stunden des Dauerbeschusses. Mir flogen Raketnenteile ums Gesicht, ich bin durch Feuer gerannt und ein Kamikaze-Absturz ins Nirvana liegt hinter uns.. Also nein, ich bin nicht erpicht darauf, mich für ein paar Cent massakrieren zu lassen.." Kurzer Blick durch die Runde, Miller schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein. "Aber vielleicht bin ich es ja morgen", seufzte Ikarus und deutete damit an, dass es wohl Zeit war für die Nachtruhe.

    Der Kroganer grinste zufrieden. "Miller zeigt euch die Betten. Bis dahin sollte der zweite Kundschaftstrupp zurück sein. Hoffentlich genauso erfolgreich wie Miller zuvor. Ich hab einen ungefähren Plan, aber zuerst brauch ich Bestätigung. Apropos.. wollt ihr einen kurzen Blick ins Zimmer werfen?"
    "Uh, du meinst, um eure Gefangene zu sehen?"
    "Genau, ich will wissen, ob es stimmt, wer sie ist.."
    "Vielleicht kennt sie Frank, ich habe nur männliche Gefangene betreut. Mein äh Chef hat meine Akte vom Militär noch gelesen, kann gut sein, dass er es mir verschwiegen hat, dass Frauen als Gefangene an Bord waren.. ich äh hatte da mal ein Vorkommnis in jungen Jahren, im Militär.. Hach, ist auch egal, so als spielte das eine Rolle,nicht wahr?" Verlegenes Grinsen, gefolgt von leisem Lacheln und Vanderlyle zuckte mit den Schultern.
    "Also, wollt ihr sie jetzt sehen oder nicht? Miller richt mal zwei Betten für unsere Gäste her. Sie müssen gut ausgerastet sein für morgen, hab' das Gefühl, dass wir ein Lager Tag", murmelte der Kroganer und löschte die halb fertig geraucht Zigarre mit zwei seiner Fingern. Ikarus schnalzte anerkennend mit der Zunge und pfiff ihm zu 'Badass', was durch ein herzhaftes Lachen des Kroganers zur Kenntnis genommen wurde. "Kommt schon, schauen wir uns an wie es unserem Gast geht."

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  4. #14
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    Frank hielt sich bedeckt, während Herr Vanderlyle mit dem Koloss sprach. Er war hier offensichtlich nicht willkommen, was er dem Mann allerdings auch nicht übel nehmen konnte. Seit Monaten herrschte in seinen Landen Krieg und die Uniform, die Frank trug, war für das Biest von einem Gesetzeshüter vermutlich zum Sinnbild für Gewalt, Tod und Hass geworden. Anfangs hatte man sie noch als Befreier willkommen geheißen… doch jetzt, da hatten sie das alles aus den Augen verloren, das große Ganze. Frank selbst schien sich manchmal nicht mehr sicher, was eigentlich vor sich ging. Was sie hier taten, wieso all das geschah, wieso gerade er, kurzum: wer er überhaupt war. Es waren Fragen, die ihn ständig heimsuchten in Momenten wie diesen, wenn er mit der Realität des Konfliktes abseits der Schlachtfelder konfrontiert wurde.
    „Vielleicht kennt sie Frank. Ich habe nur männliche Gefangene betreut.“
    Als sein Name fiel, horchte der Offizier auf. Die zweifelnden Gedanken verdrängte er wieder – vorerst. Es ging wohl um eine Gefangene, die wie er und Herr Vanderlyle wohl aus dem Lager entkommen gewesen sein musste. Entgegen der üblichen Lagerpolitik hatte man männliche und weibliche Gefangene nicht voneinander getrennt, was Frank stets merkwürdig fand, also konnte es durchaus sein, dass er sie kannte. Er kramte das Foto hervor, das in der Innenseite seiner Jackentasche verstaut war und betrachtete das Mädchen darauf genauer, das er noch im Zellentrakt gesehen hatte. Vielleicht war sie es. Sie hatte gesagt, sie würde auf anderem Wege zu ihm kommen. Vielleicht war sie es. Sie war ihm noch Antworten schuldig. Ganz bestimmt war sie es. Sie brauchte seine Hilfe. Sie war es.
    „Kommt schon, schauen wir uns an wie es unserem Gast geht“, knurrte schließlich das Bollwerk von Mann und Frank nickte.
    „Hat die Frau einen Namen? Hat sie gesagt, woher sie kommt?“, fragte er den Gesetzeshüter, dem er genau wie Herr Vanderlyle schnellen Schrittes folgte.

  5. #15
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    "Nadja Sokolowa", brummte der Kroganer. Ikarus schüttelte den Kopf, fürs erste sagte ihm der Name nichts, aber das musste schließlich nichts heißen. "Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, wenn du das meinst. Was jetzt ihre genaue Lebensgeschichte ist, ha.. so wild wie diese Furie auf den Doc losgegangen ist, war es ein Wunder, dass sie mir nicht das Ohr abgebissen hat, als ich ihr paar Fragen gestellt habe. Und für weitere Nachforschungen nun, dafür unser Extranet bisschen zu lahm für weite Suchanfragen."
    "Ganz davon abgesehen, dass sich die Russen wie Karnikel in den Terminus-Gebieten vermehren. Soll da mal wer jemanden mit so einem Allerweltsnamen finden", postulierte Ikarus und stolzierte gleichsam hochnäsig mit seiner etwas wirren Namensmischung der Echse hinterher. Sie folgten Vulkan durch einen schmalen Korridor, den die Echse ausfüllte und Ikarus und Frank schritten nebenbeinander her, warfen sich ein paar keusche Blicke zu, ungewiss, was sie nun genau erwarten würde. An der versprengten Wand gingen sie kurz vorbei und Ikarus sah, wie hell die Sterne von hier ausleuchteten. Wüstenhimmel. Schöne Aussicht. Einige wenige Stufen gingen sie dann hinunter und schwaches Licht leuchtete durch das Gebäude hier im Keller, wo offensichtich so etwas wie ein notdürftiges Lazarett aufgerichtet war. Medi-Bots, Tonnen von Gel. Snack-Automaten und weiße Kittel sowie Umkleidekabinen.

    "Da, hinter der vierten Tür", der Deputy deutete auf die etwas verrostete Zellentür, die kaum jemanden mehr wirklich aufhalten konnte; Ikarus war sich nicht sicher, ob das hier ein Gefängniskeller oder ein Kriegslazarett darstellte. Je nach Umstand änderte es sich wohl. "Ich hab ihr zwar gesagt, ich käme erst morgen wieder...", der Kroganer schaute kurz auf die Uhranzeige seines Omni-Tools, "... aber bisschen zusätzlich Besuch findet sie bestimmt nett, hehe. Hoffentlich schläft sie noch nicht." Ohne zuerst einen Blick durch den kleinen Türspalt der Zellentür reinzuwerfen ob denn Nadja Sokolowa überhaupt dort war, wo er sie gelassen hatte, sperrte der Deputy nicht wirklich etwas ahnend die Tür auf.

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  6. #16
    ME FRPG only Avatar von Nadeschda W. Sokolowa
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    "Du sollst mich anschauen, Mensch!"
    Ein harter Schlag mit der geballten Faust ließ Nadjas herunterhängenden Kopf zur Seite fliegen. Der Kopf kehrte in seine Ausgangslage zurück. Das Blut tropfte aus dem geschundenen Gesicht langsam auf den Boden und gesellte sich zu den alten, eingetrockneten Flecken, die ein fast schon kunstvolles Muster bildeten.
    Loshg packte seine Sklavin grob an den kurzen Haaren und näherte sich mit seinem Gesicht dem ihren. Die raue Zunge leckte über die Wange der Menschenfrau, diese reagierte jedoch nicht, sondern ließ die Augen geschlossen und beschimpfte ihn auch nicht mehr. Der nackte Körper, mit den an der Decke fest geketteten Armen, war ohne jegliche Spannung. Das war nicht verwunderlich, schließlich trieb der Batarianer sein Spiel schon seit etwa zwei Stunden. Er ließ die Frau los und wollte erneut zuschlagen, als sich sein Omnitool meldete und ihn aus den wunderbaren Fantasien bezüglich seines Opfers herausriss.
    "Was?!", bellte er ungehalten in das Kom.
    "Die Kunden sind eingetroffen, Boss."
    "Sie sind zu früh dran! Ach, egal... Bin in ein paar Minuten da. Biete ihnen ein paar Erfrischungen an. Im Kühlschrank ist batarianischer Wein. Der ist aber nur für den Anführer, seine Leute können Bier trinken, damit das klar ist!", brummte Loshg und wusch sich sorgfältig die Hände im Waschbecken, während er einen prüfenden Blick in den Spiegel warf. Sein 'Enthusiasmus' hinterließ manchmal Spuren. Auf seiner Stirn entdeckte er tatsächlich einen roten Punkt, den er schnell beseitigte. Letzter Blick in den Spiegel, und Loshg wandte sich zum Gehen um. Die Tür der Folterkammer quietschte laut, als sie sich hinter ihm schloss.


    Nadja setzte sich abrupt und schweißgebadet in dem Bett auf und versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ihr Blick schoss zu der Tür, die tatsächlich quietschend aufging. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie sich befindet, dann fiel es ihr ein. Dies war nicht Khar'shan und ganz eindeutig war es nicht Deathmaker, dafür war die Schwerkraft zu hoch.
    Tharkad.
    Die Tür öffnete sich gänzlich und der riesige Kroganer trat erneut ein. Auch diesmal war er nicht alleine, allerdings war es nicht Miller, und auch nicht der Doc, der ihn begleitete. Der Doc wird wahrscheinlich ab jetzt einen großen Bogen um sie machen. Nadja kicherte leise.

    "Na, schau mal einer an, du bist ja noch da!", stellte der Deputy überflüssigerweise fest und beäugte Nadja neugierig.
    "Wo sollte ich denn hin?", entgegnete die Ex-Soldatin sarkastisch und schepperte heftig mit den Handschellen. Gleichzeitig nahm sie die Neuankömmlinge genauestens ins Visier. Der eine, um die Dreißig, großgewachsen und recht schlank, hatte helle Haare und einen ungepflegten Drei-Tage-Bart. In seinen Augen war etwas merkwürdig Verschlagenes. Söldner, ganz sicher, konstatierte Nadja abfällig und widmete ihre Aufmerksamkeit dem anderen Mann. Sie blinzelte verwundert. Trug er da etwa eine Wehrmachtsuniform? Ja, verdammt nochmal! Das tat er. Sie starrte den Kerl an. Sie hatte sich schon immer für Geschichte interessiert, was ihrem Großvater Oleg geschuldet war. Sein Ur-Ur-Ur-Opa hatte in dem 2. Weltkrieg gekämpft. Oder war es nur der Ur-Ur-Opa? War auch völlig nebensächlich, ihrer beider Urahn hatte ein Tagebuch hinterlassen, welches wie ein kostbarer Kleinod von ihrem Großvater gehütet wurde. Es war ein richtiges Buch, mit Papierseiten, die Deckel bestanden aus echtem Leder. In Kleinstarbeit hatte Oleg das Tagebuch selbst restauriert und den Text in ein Pad eingetippt, damit man diese Kostbarkeit nicht allzu oft anfassen musste. Und jetzt sah die ehemalige Soldatin einen deutschen Offizier vor sich, wie aus dem Buche gemalt. Sie versuchte anhand der Schulterstücke seinen Dienstgrad zu erraten, war sich aber nicht ganz sicher, was der goldene Stern bedeutet, es war auf jeden Fall ein Offiziersgrad. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ein Schauspieler? Oder ein Verrückter? Nadja schüttelte ungläubig mit dem Kopf und lächelte den uniformierten Mann schief und mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das Lächeln kam einfach so. Irgendwie sah der Kerl völlig verloren und fehl am Platze aus. Wer lief heutzutage freiwillig in so einer Uniform herum?
    "Noch mehr ungebetene Gäste?", schielte Nadja zu dem Kroganer.
    "Sag du es mir", kam es trocken von Vulkan. "Kennst du die beiden?" Der Riese deutete auf die Männer.
    Nadja antwortete mit Schweigen.
    Der Deputy seufzte langgezogen. "Bist ja immer noch so gesprächig wie vorher!"
    Nadjas Mundwinkeln zuckten kurz, das Grinsen kroch dennoch auf ihre Lippen.
    Vulkan rollte fast mit den Augen. "Das kann ja nicht wahr sein...", murmelte er. "Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte!" Er wandte sich den beiden Männern zu. "Kennt ihr sie?", fragte er säuerlich.

  7. #17
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Mit einem zaghaften Kopfschütteln antwortet Ikarus auf die Frage des Kroganers. Keine Chance Süße, noch nie gesehen. Und auch bei Frank stellte sich kein Erkennen ein. Bloß eine junge Frau, in Gefangenschaft. Am falschen Ende des Planeten gestrandet. So wie sie alle.

    Die Schuppen fielen sprichwörtlich vom Kopf der Echse als er sich kratzte. Die langen Wüstentage taten der Haut nicht gut, Ikarus würde das wohl selbst noch am eigenen Leib erfahren. Nichts als ein Seufzen hat er fürs erste übrig und etwas ratlos war die wuchtige Kampfmaschine gerade am Ende seines Lateins angeklangt, zumindest solange keine Infos eintrudeln würden aus dem Extranet.

    "Nadja, also", richtete Ikarus ohne recht zu denken das Wort an sie und kam näher. "Weißt du denn was auf der Asylum.. passiert ist?" Immerhin etwas kritisch beäugte er sie. Da waren Spuren des Kampfes, ein geschundenes Gesicht, das Wochen der Einsamkeit zerrten. Vielleicht noch mehr. Dekaden. Unmöglich einen Zeitraum einzuschätzen, die Lidschatten fielen so tief, so dunkel. Die waren zwar im selben Zimmer, aber sie trennten Welten. Das zeigte sich schon in diesen ersten Minuten. Die Frau blickte leicht zur Seite. Ikarus warf Frank einen Blick zu, dann griff er die Frau am Arm ohne lang überlegen. Ganz zu ihrem Missfallen, sie schaute ihn kurz hasserfüllt an. Er kremmelte ihren Arm hoch und er zählte was auf ihrer Haut ab. Die Löcher der Spritzen, präzise in den Arterien. Werk eines Doktors ohne jede von einem Junkie betäubt worden zu sein, oder durch Eigen-Injektion. Mehr noch sogar, es war ein unscheinbares Muster in den Arterien zu erkennen. Als hätte man mit den Spritzen das Stück Fleisch markiert.

    "Es sind ähnliche Zeichen wie bei Frank. Sie ist eine Patientin der Asylum", erklärte Ikarus und fuhr langsam die Linien ab, als würde er einem Sternbild folgen.

    "Und nun", seufzte der Kroganer. Eine simple Hinrichtung wäre ihm gelegen gekommen, hätte Zeit und Mühe gespart. "Ich kann sie dann wohl schlecht frei rumlaufen lassen? Die schaut mich an als würde sie mich im Schlaf erdrosseln wollen.."
    "Das wird sie nicht", Ikarus ließ den Arm los. "Oder? Nun. Ich bin schließlich kein Arzt - kann also ihren geistigen Zustand schlecht einschätzen. Aber wenn sie wirklich zu den Warlords gehören würde, hätte sie Xaver nicht an sich ranlassen.. Du bist doch nicht verrückt oder?" Sie funkelte ihn an, zweideutig. Sie könnte auch einfach nein sagen, dachte sich Ikarus. "Als Patientin der Asylum ist sie in meiner Obhut, meine Verantwortung... zumindest bis ich sie einer qualifizierten Authorität überweisen kann. Weiß der Geier wie lang das wieder dauern kann."
    Das Knurren von hinten signalisierte, dass der Kroganer einverstanden war, obwohl es ihm nicht gefiel. "Na gut, wir lassen dich frei, wenn du keinen Ärger machst. Glaub' mir, du willst keinen von uns wütend sehen. Wir sind gemeinsam in der Sache drin, ja Ikarus?"
    "Natürlich, nach wie vor... nur, vielleicht erzählt uns Nadja jetzt erst einmal wie sie auf die Asylum kam", sprach Ikarus, während er gemächlich die Schlüssel von Vulkan abholte.

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  8. #18
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    Die Tür hatte sich geöffnet und für einen Moment saß Sie da vor ihm, die schwarzen Haare vor das Gesicht gefallen und mit einer eleganten Bewegung beiseite gewischt, als sie zu ihm aufsah. Einen Wimpernschlag später jedoch war es eine völlig fremde Frau, die neugierig zu den Neuankömmlingen sah. Frank gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Innig hatte er sich gewünscht, die bekannte Unbekannte von vorhin hier wieder zu sehen.
    „Es sind ähnliche Zeichen wie bei Frank. Sie ist eine Patientin der Asylum“, stellte Herr Vanderlyle fest und Frank verzichtete an dieser Stelle darauf, seinen Wärter zu korrigieren, man sei kein Patient gewesen, sondern Gefangener. Es wirkte an dieser Stelle unangebracht. Frank konzentrierte sich vielmehr darauf, dem Gesicht vor ihm einen Namen zuzuordnen. Er kannte die Frau. Ein paar Mal hatte er sie im Kantinenbereich gesehen, hier und da war er ihr über den Weg gelaufen, wenn sie zufällig zur selben Zeit Freigang hatten. Besonders aufgefallen war sie ihm allerdings nicht, bis auf wenige Handgreiflichkeiten, die allerdings an der Tagesordnung des Lagerbetriebs standen. Sie hatte einen russischen Namen, also ging Frank davon aus, dass sie eine politische Gefangene war. Vielleicht von den Zaristen oder Teil der Wlassow-Armee, man wusste es nicht. Frank beschloss, sie später dazu zu befragen, sollte Herr Vanderlyle nicht zuhören. Er schien es nämlich auch nicht so genau zu wissen, zumindest wenn er seine Aufforderung an die Frau ernst meinte, ihren Weg ins Lager hinein zu skizzieren. Frank entschloss sich dazu, sich vorerst bedeckt zu halten und die ersten Worte der offensichtlich sedierten oder unter Drogeneinfluss stehenden Frau abzuwarten, ehe er sich zu Wort melden würde. Herr Vanderlyle mochte ein feiner Kerl sein, doch er trug noch immer die Uniform des Feindes und solange Frank nicht wusste, mit wie viel Überzeugung er dies tat, brauchte der Offizier Verbündete – einen solchen hatte er vielleicht in der russischen Frau gefunden, wer weiß.

  9. #19
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    Die Enttäuschung stand dem deutschen Offizier deutlich ins Gesicht geschrieben, als hätte er wer weiß wen erwartet. Zumindest nicht sie, soviel stand fest. Er wirkte verlorener, als noch eine Sekunde zuvor. Aber er war nicht Nadjas Problem. Dies war der Andere der Neuankömmlinge, dieser Söldner. Das spürte die Ex-Soldatin. So deutlich, wie sie die Kälte der Handschellen spürte.
    "Weißt du denn was auf der Asylum.. passiert ist?", fragte der Mann.
    Nadja schüttelte stumm mit dem Kopf und starrte den schlaksigen Söldner misstrauisch an, als er sich ihr näherte. Und dann tat er etwas, was er besser nicht hätte tun sollen: er fasste sie an. Ihr Blick verfinsterte sich. Reflexartig wollte sie ihren Arm aus seinem Griff befreien, aber er krempelte den Ärmel ihres Oberteils hoch und begutachtete die Einstiche, die sie Dr. Xaver zu verdanken hatte. Der Arzt hatte aus dem ersten Mal gelernt und betäubte sie mit irgendwelchem Gas, das zischend in ihre Zelle einströmte, bevor er sich traute hinein zu gehen. Dieser Feigling! Was er ihr verabreichte, wollte er nicht so recht verraten und druckste herum, als sie ihn danach fragte – durch die Sprechanlage, denn anders kommunizierte er nur noch selten mit ihr. Manchmal kam er mit einigen Wächtern an und dann... Nun ja, sie überwältigten sie früher oder später, allerdings gab sie nie kampflos auf, sehr zu Xavers Missfallen, der etwas von mangelnder Sozialisation und dergleichen quasselte. Das spielte jetzt keine Rolle mehr. Der Doktor war nicht hier. Wo er war, interessierte sie nicht sonderlich. Zum Teufel mit diesem Quacksalber! Nadja riss sich aus den Erinnerungen heraus und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
    "...Sie ist eine Patientin der Asylum", hörte sie den Söldner sagen.

    Na klasse, du Plappermaul! Nadja schaute zwischen Vulkan und dem Mann hin und her, als sie darüber diskutierten, was mit ihr geschehen soll. Der Kroganer starrte sie die meiste Zeit über äußerst zweifelnd an, als würde er nur darauf warten, dass sie irgendetwas Dummes tut. Aber diesen Gefallen wird sie ihm nicht erweisen, besser, zuerst zuzuhören... Sehr interessant, was da zu Tage befördert wurde. Dieser verfluchte Söldner, der ihren Arm soeben freigegeben hatte, war scheinbar einer der Wächter gewesen. Das hatte ja noch gefehlt, um diesen beschissenen Tag abzurunden. Dieser Typ will auf sie aufpassen? Mitnichten, das kann sie selbst viel besser. Und jetzt verdingte er sich an den Kroganer. Typisch. Eine Sache war wenigstens positiv: sie wollten sie frei lassen. Die Ex-Soldatin unterdrückte mit Mühe ein in ihrer Kehle aufsteigendes Kichern.
    "...vielleicht erzählt uns Nadja jetzt erst einmal wie sie auf die Asylum kam", kam von dem Söldner.
    Nadja grinste schief, sie konnte es sich doch nicht verkneifen, und lehnte sich zurück. "Das geht niemand etwas an, Söldner. Dich nicht, diesen Kroganer da nicht. Und auch Xaver nicht." Das Grinsen verschwand wie weggewischt. "Aber ich will ja nicht so... unkooperativ sein." Das gezwungene Grinsen kehrte wieder zurück. "Wenn du Informationen über mich willst, frag doch einfach bei der Allianz nach." Das Grinsen wurde breiter, als sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, wie sich der Kroganer zu seiner vollen und überaus imposanten Größe aufrichtete. Der Riese wirkte gewissermaßen alarmiert. "Ich denke jedoch nicht, dass sie dir antworten werden. Viel mehr werden sie sehr daran interessiert sein, warum du nach jemand fragst, der für tot gehalten wird." Nadja stoppte. Sie überlegte eine Weile und verlagerte dabei den Blick auf den Kroganer: "Du bist also der Deputy hier."
    Dies war keine Frage und die Echse wusste es, denn sie nickte langsam. Nadja atmete tief durch und fiel eine Entscheidung, wobei sie den Söldner geflissentlich ignorierte. Nur kurz schweifte ihr Blick zu dem jungen Mann in der deutschen Uniform, der sie nach wie vor recht freundlich musterte. Kannten sie sich etwa? Sie konnte sich beim besten Willen nicht an den Mann erinnern.
    "Also gut", meinte Nadja an Vulkan gewandt. "Ich erspare dir die lange Suche im Extranet, denn dort wirst du so gut wie nichts über mich finden. Meinen Namen kennst du bereits. Mein ehemaliger Arbeitgeber meinte, dass ich mich ganz gut als Lieutenant Commander mache. Willst du meine Dienstnummer?", fragte sie sarkastisch.
    "Du bist eine Soldatin?" Hätte der Kroganer Augenbrauen, wären sie jetzt ganz oben gewesen.
    "Ich war eine Soldatin", berichtigte Nadja Vulkan.
    Der Deputy schnaubte leise und versenkte den harten Blick in Nadja: "Entspricht dies der Wahrheit?"
    Nadja nickte wortlos.
    Vulkans Gehirn ratterte. Dass sie angeblich für tot gehalten wurde, spielte keine Rolle für ihn, Soldat blieb Soldat. Diese Menschenfrau war ja mehr als lebendig. Sie war gefährlich. Warum sie nicht für Maria Voll der Gnade kämpfen lassen? Ja, warum nicht? Wenn sie dabei drauf geht, wird gar nichts passieren, denn sie war ja schon tot. Und so viele Kämpfer gab es in Maria nicht. "Du hast gehört, was wir über die Warlords sagten?"
    Wiederholtes Nicken.
    "Ich lasse dich unter zwei... nein, drei Bedingungen frei", dröhnte Vulkan.
    "Die da wären?" Nadja legte den Kopf schief und starrte die Echse von der Seite an.
    "Du kämpfst mit uns. Wenn du dich nicht benimmst, mach ich kurzen Prozess mit dir." Der Kroganer tätschelte seine Schrotflinte liebevoll.
    "Und das Dritte?" Das Grinsen auf Nadjas Gesicht war wieder da.
    "Du bist ihm unterstellt", nickte Vulkan in Richtung des blonden Söldners, woraufhin Nadjas Grinsen verschwand. Der Kroganer grinste seinerseits, zeigte dabei sehr viele sehr spitze Zähne und deutete auf die Handschellen, damit Ikarus sie aufschließt.

    Kurze Zeit später massierte Nadja das Handgelenk, welches etwas steif und gerötet war und leicht kribbelte.
    "Ich brauche meine Ausrüstung", meinte die Ex-Soldatin.
    "Nur zu", kam es prompt von der Echse.
    "Wo sind meine Waffen?" Nadja begann die Panzerung überzustreifen, es war ihr völlig egal, ob jemand dabei zuguckte oder nicht.
    "Miller hat sie im Waffenschrank eingeschlossen. Du kriegst sie zurück, wenn es soweit ist", antwortete Vulkan achselzuckend.
    "Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt", meinte Nadja und zurrte das Schulterstück fest.
    Der Kroganer lachte auf und schüttelte mit dem Kopf. "Nein."
    Nadja zuckte mit den Schultern. "Gut." Sie drehte sich zu dem Söldner um und lächelte ihn kalt an: "Nur damit keine Missverständnisse zwischen uns aufkommen, Ikarus: Wenn du mich nochmal unerlaubt anfasst, breche ich dir den Arm, ob du nun mein... Aufpasser bist oder nicht." Die Worte 'Ikarus' und 'Aufpasser' trofen nur so vor Sarkasmus.
    Vulkan fing zu lachen an.

  10. #20
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Hätte zwar besser laufen können, aber Ikarus war damit zufrieden, wie die Sache geklärt wurde. Dass die Frau Soldatin war, kam nicht gar nicht mal so überraschend. Durchtrainiert, widerspenstig, ne kleine Furie - also klassische Soldaten-Attribute und alles schon zehn-mal gesehen. Dass Vulkan sie ihr unterstellte, war schön und gut, dass sie mit ihnen kämpfen würde, noch besser. Aber die Drohung gefiel Ikarus ganz und gar nicht, und nach einem kurzen Schlucken, quittierte er ihre Aussage mit einem deutlichen Augenrollen und wandte sich ab, um mit Vulkan weiter die Lage zu besprechen.

    "Nun gut, da das geklärt wäre", sie stiegen die Treppen wieder hoch. "Wo können wir übernachten? Bisschen Schlaf wäre nicht schlecht."
    "Allzu lange solltet ihr nicht schlafen. Ich würde die Warlords gerne attackieren bevor sie sich mit der Verstärkung formieren können. In der Taverne sind noch ein paar Betten frei. Einige Reisende sitzen hier fest, schon seit Wochen. Sind ganz okay, aber kauzige Typen sind sie allemal. Die Handelsrouten sind blockiert durch den Krieg seit neuestem."
    "Ihr sitzt also hier auf jede Menge Erz und wenig Nahrung fest."
    "So ungefähr. Für die kommenden Wochen reicht es noch an Proviant und Versorgung, wir sind das gewohnt mittlerweile. Die Flaks der Warlords schießen auf alles was uns zu nahe kommt. Die effektive Möglichkeit des Transports war normalerweise der Pandora-Express. Aber natürlich ist in der derzeitigen Situation nicht daran zu denken, die Handelsrouten wieder aufzusperren. Die Chance eines Überfalls, naja, ist so groß wie das dir Nadja früher oder später in den Rücken fällt."
    "Hm", nickte Ikarus und blickte ein wenig zurück. Miller war zwischen ihnen und seinen zwei Kompanions und das tiefe Brummen hätte seine neue Partnerin wohl kaum gehört. Ikarus sprach betont leise weiter. "Mit der komm ich schon klar. Freiwillig fasst die eher keiner mehr an..."

    Sie waren am Eingang der Station angekommen. Vulkan reichte ihm die Pranke zum Abschied. "Miller führt euch zur Taverne. Morgen werden wir den Einsatz besprechen. Je nach dem, wie das kundschaften ausfällt, könnte uns jede Menge Action bevor stehen." Die Augen des Kroganers funkelten und er leckte sich die Lippe.
    "Dir gefällt das fast schon ein bisschen zu gut", murmelte Ikarus.
    "Ha", und die Echse klopfte sich auf die Schulter, "ich musste schon zu viel einstecken von diesen Warlords, als dass ich mich nicht freuen würde, endlich zurückzuschlagen. Mit deinem Death Count.. und ihren potenziellen Fähigkeiten, nun.. Ich muss die Chance nutzen, wenn schon einmal die Leute hier stranden."
    "Schon klar. Eine Frage noch: Wie schaut's denn aus, die Minengesellschaften dürften doch sicherlich interessiert daran sein, die Handelsroute frei zu bekommen."
    "Eine Sache nach dem anderen, aber ja, und jeden Bastard, den wir zur Strecke bringen, erhöht die Chance darauf, dass ihr von hier wegkommt und die Gesellschaft die Route wieder freigibt."

    Ikarus nickte vielsagend und verschwand dann in das dunkle der Nacht. Millers Licht war schon etwas vorne. Wo genau Nadja und Frank waren, konnte er grad nicht sagen, beim Small-Talk hatte er sie aus dem Auge verloren. Vielleicht bei Miller vorne. Er ging über den Platz, die Dunkelheit machte die Nacht schon ganz schön kalt und er freute sich auf ein ordentliches Bett. Das erste Mal wieder in einer anständigen Hütte zu verbringen, würde speziell ausfallen. Seit Wochen nur Kantinenfraß und wippende Pritschen an Bord der Asylum. Die Lichter der Taverne brannten mittlerweile deutlich, durch die Fenster hindurch sah man schon das Etablissment. Es war karg gehalten, aber ein einladendes Lokal dennoch. Einige Leute sahen noch an Tischen, drei Plätze waren an der kleinen Theke frei, die gerade ein eifriger Salarianer sauber machte.

    "Guten Abend", quittierte der Salarianer Ikarus Eintritt in die Taverne. Er nickte ihm zu und hielt Ausschau nach seinen Begleitern. "Miller ist gerade den Schlüssel holen gegangen", sagte das Alien. "Eventuell einen Rosenschlummertee zum einschlafen?"
    "Lieber ein Bier." Ikarus trat zur Theke, in einer Ecke spielten ein paar Typen Poker und einer schniefte Red Sand. "War'n langer Tag. Sind mit Miller noch zwei andere reingekommen?"

    There is no one in the galaxy I'm afraid of.

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