Dito, die haben es echt geschafft, diese VI noch nerviger zu machen. Ich hatte ja stillheimlich gehofft, sie würden SAM in gewissen Situationen einen Maulkorb verpassen. Stichwörter Mineralien und Voeld-Temparatur. Stattdessen macht dieser sprechende Lichtball Navi aus der Zelda-Reihe noch mehr Konkurrenz als zuvor.
Ich will EDI zurück.
Nun, da ich gestern nach zweieinhalb Wochen auch endlich die Credits hinter mir habe, möchte ich hier auch einige spoilerfreie Kommentare abgeben. Dabei gibt es sehr viel Diskussionsstoff, ich beschränke mich aber auf einige Themen, welche mir persönlich aufgefallen sind.
Ryder
Ich sag's freiraus: Ryder ist cooler als Shepard! Das wird viele nun vielleicht empören, doch ich persönlich habe das bereits nach wenigen Spielstunden festgestellt. Vorneweg muss ich natürlich sagen, dass Shepard ebenfalls ein toller Spielercharakter war, für mich hat sich Ryder jedoch bereits nach kürzester Zeit "echter" angefühlt. In erster Linie liegt das an der persönlichen Identifizierung. Ryder ist jung, enthusiastisch und reißt gerne mal (schlechte) Witze - genau wie ich und wahrscheinlich viele andere.
Dementsprechend erinnerte mich Ryder sehr an den sarkastischen Hawke aus Dragon Age II, zumindest in meinem Playthrough. Überhaupt gab es sehr viele Parallelen zur Hawke-Familie, angefangen beim Umstand, dass sie eben eine Familie sind bis hin zur damit verbundenen persönlicheren Handlung. Dadurch fühlte es sich für mich stets menschlicher an als Shepard, der/die unabhängig von der gewählten Vergangenheit stets als Lone Wolf ins Abenteuer startete.
Die eigene Menschlichkeit
Während des gesamten Abenteuers warf ich immer wieder einen Blick darauf, wie das Spiel wohl möglich gewesen wäre, wenn mein größter Wunsch für Andromeda eingetroffen wäre: Eine Spezieswahl zu Beginn des Charaktereditors. Und im Endeffekt muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach super funktioniert hätte, was für mich dann doch relativ oft etwas verschenktes Potenzial war. Dragon Age: Inquisition hat das wunderbar vorgemacht, in welchem vier verschiedene Spezies spielbar waren. Deshalb wäre es für mich das Höchste der Gefühle gewesen, wenn man uns diese Möglichkeit auch in Andromeda geboten hätte.
Wie ich oben schon geschrieben habe mag ich Ryder total, doch für mich war Andromeda ein Neuanfang, in welchem dieses Mal nicht nur die Menschheit im Mittelpunkt steht. Freie Wahl über die gespielte Spezies zu haben wäre daher eine tolle Möglichkeit gewesen, um Mass Effect auf das nächste Level zu bringen - im Endeffekt fühlte sich Andromeda etwas zu vertraut an. BioWare wollte damit offenbar keine großen Experimente wagen. Nun gut, vielleicht nächstes Mal.
Das Team
In den Reviews wurde viel über langweilige Squadmitglieder gesprochen, eine Meinung, welche ich nur teilweise teilen kann. Drack und Peebee sind meiner Meinung nach toll geschrieben (und ergänzen sich auch in den gemeinsamen Dialogen perfekt), während uns mit Jaal ein neuer "Space Bro" spendiert wurde. Mit Cora hatte ich nur wenig am Hut, sie war für mich jedoch aufgrund ihrer Vergangenheit ebenfalls ganz interessant. Komplett bei mir durchgefallen sind eigentlich nur Vetra und besonders Liam. Ich weiß nicht woran es liegt, aber den Beiden fehlte irgendwie das gewisse Etwas. Es ist genau dasselbe Problem wie bei Jacob in Mass Effect 2 - da ist irgendwie nichts. Ich habe mich selbst relativ schnell dabei erwischt, wie ich nur noch mit Drack, Peebee und Jaal unterwegs war.
Davon abgesehen mochte ich die Crew der Tempest ebenfalls sehr gerne. Meiner persönlichen Einschätzung nach reicht sie (noch!) nicht ganz an die Crew der Normandy heran. Bei einem möglichen Nachfolger wäre ich daher stark für eine Generalüberholung der Crew, so wie es Mass Effect 2 tat. Zu oft fühlten sich die Charaktere wie x-beliebige NPCs an, nicht wie eine "zweite Familie."
Die deutsche Sprachausgabe
Da es für dieses Thema einen ganzen eigenen Thread gibt, schneide ich es hier nun nur kurz an. Persönlich muss ich die deutschen Sprecher jedoch in hohen Tönen loben. Was sich hier im Vergleich zu früheren Mass Effect-Ablegern alles getan hat ist enorm. Allen voran die herübergebrachten Gefühle der Ryder-Zwillinge haben mich immer wieder ins Staunen gebracht. Jacob Weigert und Marie Biermann haben ihren Ryders eine extrem vielschichtige Bandbreite an Emotionen verpasst, welches den englischen Originalen in nichts nachsteht. Für mich war es dementsprechend toll zu sehen bzw. zu hören, wie viel ernster deutsche Synchronstudios das Thema Videospiele inzwischen nehmen als noch vor einigen Jahren.
Die dagegen bei der Community offenbar nie enden wollende Diskussion bezüglich der fehelnden Akzente in der deutschen Synchronfassung hat auch hier wieder wie eine Bombe eingeschlagen. Ich persönlich sehe das allerdings weiterhin so, dass es nur realistisch ist, dass es in der Mass Effect-Reihe keine Akzente gibt. In einer Zukunft, in welcher selbst fremde Aliensprachen durch die Wunder der Technik makellos in unsere Muttersprache übersetzt werden, halte ich es für fragwürdig, dass die gleiche Technologie nicht auch dazu in der Lage sein soll, Akzente herauszufiltern. Außerdem hätte ich Suvi in der englischen Sprache keine fünf Minuten ausgehalten. Herrje, das ist ja schrecklich.
Gesamtfazit
Am Ende war Mass Effect: Andromeda genau das, was ich erwartet habe: Ein tolles Spiel, welches von einigen "Fans" zu unrecht zerrissen und schlechtgeredet wird. Natürlich hat das Ding noch so einige Makel und es lief bei der Entwicklung ganz offensichtlich nicht alles rund, doch der im Vorfeld resultierte Shitstorm war einmal mehr komplett übertrieben und hat einzig und allein gezeigt, dass man solche Aufstände von Besserwissern im Internet einfach ignorieren und nur Müde darüber lächeln sollte. Für mich ist Mass Effect: Andromeda ein sehr guter Einstieg in die Current Gen geworden und ich freue mich schon, was die Reihe in den kommenden Jahren noch für uns bereithält.
Schln geschrieben
Verstehe das heftige Schlechtgemache im großen Stil auch nicht. Aber es gibt ja oft Leute die einfach nur Meckern um des meckerns Willen.
Sicherlich ist viel auch subjektiv und wnen man etwas nunmal nicht mag, dann kann man das schwer ändern.
Ich fand die Story von MEA auch super und bei einem Storybasierten Spiel wie ME macht dass für mich dnan schon mal 80% oder mehr aus. Garfik, Inventar, Level etc, dann eben den Rest.
Genauso mag ich eben auch die Crew und Ryder an sich, finde da hat Bioware was gutes abgeliefert. Mit dem letzten patch haben sie gezeigt dass sie gewillt sind und die Möglichkeiten haben Fehler und Bugs nach und nach zu beheben (von denen ich aber mal am Rand kaum welche hatte).
Die Sprachausgabe gefällt mir auch und es liegt nunmal in unserer Sprachkultur, dass es eben keine Akzente gibt. Du hast das schön erklärt, ich sehe es aber auch so, dass es in den deutschen Ohren sofort wie eine Parodie oder ein Witz klingt, wenn jemand ganz auffällig einen Dialekt/Akzent hat oder es wirkt klischeehaft. ist bei uns nunmal so. Von daher habe ich nichts gegen ein schönes Hochdeutsch
Nach 127 Stunden 38 Minuten und 12 Sekunden habe ich gestern Mass Effect: Andromeda mit Level 65 und einem Spielfortschritt von 98% abgeschlossen. Es dürfte wohl niemand widersprechen, wenn ich sage, dass ein paar Monate mehr Feinschliff dem Spiel nicht geschadet hätten, der Shitstorm im Vorfeld aber maßlos übertrieben war.
Am Ende war es mir zu wenig Hauptquest und zu viel Kleinkram drumherum, ich bin aber auch jemand, der nichts liegen lassen kann und jedes noch so kleine Mineralienvorkommen mitnehmen und wirklich jeden Planeten scannen muss. Während der gesamten Spielzeit gab es aber nie einen Moment an dem ich nicht Lust hatte weiterzuspielen.
Und die 2 % fuchsen Dich jetzt nicht?
Nicht wirklich. Das sind nur noch Quests wie finde Funksender XY usw. die nicht auf der Karte angezeigt werden und bis auf ein paar XP wahrscheinlich eh nichts bringen. Dafür alle Planeten abzuklappern habe ich dann doch keine Lust mehr. Da stürze ich mich jetzt lieber in den Multiplayer, den ich bisher komplett ignoriert habe.
Zitat von Lichti
Joa, ziemlich widersprüchlich für mich.
Der entscheidende Teil ist eben dieser:
Das sehe ich genauso. Ich denke, BioWare sollte künftig wieder versuchen, nicht so sehr auf die Erfolgsrezepte der Konkurrenz zu setzen. Open World ist toll und alles, aber BioWares Stärke lagen schon immer im Storytelling. Das war auch in Andromeda gut, jedoch für meinen Geschmack ebenfalls zu kurz. Im direkten Vergleich zu Dragon Age: Inquisition muss man jedoch auch die Verbesserungen loben. Einige wenige reine Sammelquests gab es zwar auch hier immernoch, doch aus der Kritik an Inquisition scheint man beim Sidequest-Design dann doch gelernt zu haben. Einige der Nebenaufgaben waren richtig gut.
Bei Dragon Age: Inquisition hat BioWare nach der Kritik der Fans an den offenen Welten in 2 der 3 DLCs sehr auf dieses Feedback gehört und damit begonnen, sich wieder mehr auf das Storytelling und weniger auf viel Erkundung zu setzen. Besonders im finalen DLC "Eindringling" merkte man das dann so richtig. Hier gab es zwar eher schlauchartige Levels und nur wenige Nebenaufgaben, doch die Story und die Atmosphäre hatten es dafür richtig in sich. Das darf man meiner Meinung nach gerne auch bei Mass Effect: Andromeda so machen.
Mal wieder echter Quality Content.
Das mit dr Hauptqust muss ich bestätigen. ich mag das Spiel sehr aber es ist schade, dass man die Hauptquest echt in knapp 4 Stunden durchspielen kann.
Sicher, ist jedem seine Sache was er nebenbei macht, aber von allen großen bioware Titeln ist das wohl das Kürzeste.
Ich will auch wieder was wie DAO haben. Wo die Hauptquestz so gestrickt ist, dass man die ganze Welt erforschen "muss" um das Ende zu erreiche, aber trotzdem alle Einzelglieder spannend sind und nicht aufgezwungen wirken
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