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  1. #1
    User of the Year. Avatar von Shonak
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    Gamertag: Shonak

    Standard Raumschiff Asylum

    Derzeit befindet sich die Asylum - aus unerfindlichen Gründen - bedrohlich nahe am Tharkad.

    Spoiler:
    ... weshalb der Thread auch hier erstellt wird.

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    Das Raumschiff Asylum wurde offiziell für den Transport von psychiatrischen Patienten gekauft, fungiert mittlerweile aber selbst als eine kleine Irrenanstalt. Die ältesten Patientenakten an Bord datieren einige Jahre zurück. Beschwerden in der Vergangenheit wurden laut, nach dem die Asylum überfüllt wäre, die Patienten eingepfercht seien und aggressives Potenzial gefördert wird. Auch kam es schon vor, dass Patienten spurlos verschwanden, mit dem Verdacht, dass die ansässigen Psychiater und Ärzte gerne die Patienten behielten. Da der Transport, gerade von Irren, zu verschiedenen Welten, nicht gerade vor Möglichkeiten strotzt, genießt die Asylum – wie viele andere Schiffe in dieser Sparte – beinahe Narrenfreiheit.

    Die Hierachie des Schiffes und ähnlicher Transporter gliedert sich - für gewöhnlich - in einen Captain und einen Geschäftsführer, der u.a. auch als Lobbyist und neutrale Person für die psychiatrischen Anstalten, Irrenhäuser, Gefängnisse, Akademien und weiteres fungiert. Installiert und in Kraft gesetzt wurde die Asylum durch Fördermittel aus einem Citadel-Fond und ist somit (indirekt) Citadel Eigentum. Durch die Zweiteilung zwischen Captain und Geschäftsführer wird versucht eine ideale Balance zu finden. Weiters hat der jeweilige Chefarzt ein hohes Mitspracherecht.

    Gewöhnliche Fixpunkte einer Route sind u.a. Thessia, die Erde und Illium. Gerade Illium hat sich in den letzten Jahren zu einer Hochburg der therapeutischen Maßnahmen gemausert, wo sich – aufgrund von Fonds-Finanzierung und Charity-Aktionen - ein wahrer Wettstreit entpuppt hat um die Patienten und deren Maken. Für Forschungszwecke und niedere, manchmal zwielichtige Geschäfte werden gelegentlich Omega und andere Planeten im Terminus Sytem oder in der Attican Traverse angesteuert; ein lukratives Geschäft für die Asylum, dem klassischen „Schlepper“ nicht ganz unähnlich, aber doch häufig auch zum Nachteil der Patienten.

    Die Asylum verfügt nur über rudimentäre Bewaffnung. Insgesamt gliedert sich die Besatzung des Schiffs in verschiedene Bereiche und präsentiert sich sehr heterogen. Das Fixpersonal besteht eigentlich nur aus wichtigen Personen, u.a. dem Captain, der Navigator, der Geschäftsführer, der XO, der Chefarzt und zwei-drei weitere fixangestellte Ärzte. Zusätzlich dazu benötigt die Asylum mindestens ein Dutzend Wachen, die gelegentlich nur für einige Wochen angestellt werden. Ein halbes Dutzend Ingenieure hält es selten länger als einige Monate auf der Asylum aus; chronische Unterbeschäftigung und Überqualifikation. Die Patientanzahl rangiert von einer Handvoll bis zu 30, je nach Auftragslage, Route und Vorkommnissen. Es werden keine Unterschiede bei der Erkrankung gemacht, allerdings wird das Sicherheitsrisiko grundsätzlich beachtet. Von friedlicher Verrückter zu mordender Irrer findet sich eine große Bandbreite an Insassen. Gelegentlich heuert die Asylum auch weiteres externes Personal an, bspw. zusätzliche Ärzte, Fachkräfte etc.

    Die Asylum besteht aus mehreren Bereichen: Die Captain Quarters sind oben. Der Bereich schaut wie eine Beule aus dem Raumschiff heraus. Neben dem Schlaf – und Wohnbereich des Captains findet man auch die Behausung des XO und anderer ranghoher Offiziere. Der Teil also für das Fixpersonal der Asylum.
    Die Mitte gliedert sich in die Mannschaftsquartiere, die als Schlaf- und Wohnbereich für das Wachpersonal, die Ingenieure und anderes Personal dienen. Von dort aus weiter, gelangt man zur Brücke und zum Steuerbereich des Schiffs. Am hinteren Ende befindet sich der imposante Maschineneraum.
    Unten sind die medizinische Abteilung sowie der Zellenbereich für die Patienten. Aufgrund von gelegentlichen Platzproblemen, teilen sich ab und an die Patienten die Räume, was eigentlich gegen die Vorschriften ist. Der Lagerraum ist verkleinert worden, bietet aber genügend Platz für Verpflegung und Munition.
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    Das war eine Mischung aus Angst und Bier.
    ME-FRPG: Arseni Vigo (Still At Large) | Octavian Visconti (Abgeschlossen) | Elias Verhoeven (Inaktiv) | Ikarus Vanderlyle (All New Everything)
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  2. #2
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Raumschiff Asylum, Im Orbit des Tharkads


    „Dädalus…?“

    Mit einer zünftigen Ohrfeige wurde Ikarus aus dem Reich der Träume rausgerissen, Moment – aus dem Reich der Betäubung. Irgendwer, irgendwas hatte ihn lahm gelegt, von hinten übermannt. Jetzt saß er da, in kauernder Pose. Gefesselt, keine Bewegung möglich. Und ein treudoofes Gesicht vor ihm, das trotz der leichten Lichtpegel um sie herum, geradezu gespenstisch seine Konturen verschleierte… Die Welt sah Ikarus noch ganz verschwommen.
    „Du bist wach, super“, sagte der Glatzkopf. Das irre Lächeln war das einzige, was ihm in Erinnerung, denn das trugen sie hier alle an Bord. Ein Patient an Bord der Asylum… im ersten Moment befürchtete Ikarus Schlimmes, den nahenden Tod. Der gewöhnliche Schwachsinn. Aber die wenigen Wochen auf dem Schiff machten sich bezahlt; Ikarus gehörte zur freundlichen Sorte von Wächter. Lieber ein abendliches Gespräch mit einem Geistig Umnachteten als das nächste spätabendliche Trinkgelage mit fremden Wächterkollegen. Friedliebend und mit Dank wurde er jetzt bezahlt. Dass Messer in der Hand es Patienten hätte sein Ende bedeuten können; doch nun war es ein Neuanfang, als er von den Fesseln befreit wurde.

    „Ach… herr je“, murmelte Ikarus zur Erholung. Griff sich an den Kopf. Halbnackt war er. Nur die Unterhose und das Unterhemd ließen sie ihm… und die weißen Socken… irgendwie lagen die so vor ihm, nicht an seinen Füßen. Scheinbar wollte man selbst die von ihm klauen, aber da sie so halb schmutzig waren, hatte man es sich anders überlegt. Froh ob dieses Umstandes und der Möglichkeit den kalten Boden zu umgehen, streifte er sie über.

    „Also…“, begann Ikarus das Gespräch, ganz benommen. „Liege ich richtig, wenn ich von einer handfesten Meuterei ausgehe oder ist doch nur der übliche Bullshit eines Verrückten hier? Irgendein Clown hat mir die… Wächteruniform geklaut und ist jetzt… welches Zimmer ist das überhaupt?“
    Der Patient zuckt nur mit den Achseln und schob sich paar Pillen in den Mund. „Alles ganz wild hier. Frag' mich nicht. Ich putze hier nur.“
    „Natürlich tust das…. Uhm, natürlich“, seufzte er und richtete sich auf. Das war nicht seine Kajüte, ausnahmsweise... Kurz in der Erinnerung nachgeforscht, und er glaubte zu wissen, wem sie gehörte. Dem Chefarzt der Asylum. Elendiger Bastard. „Dann putz‘ mal weiter“, sagte Ikarus und ließ den armen Tropf mit dem Besen in der Hand alleine.

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  3. #3
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Oberer Mannschaftsbereich, Raumschiff Asylum, Im Orbit des Tharkads


    Mit dem verschwommenen Blick und den fiebrigen Augen fand er nichts in der Kajüte des Chefarztes vor außer einem heillosen Durcheinander. Schubladen rausgerissen, der Inhalt der Schränke auf dem Boden… Ihn hatte man in einer Ecke zurückgelassen, bisschen Blut war noch auf seinem Shirt. Vielleicht seines, möglicherweise das von jemand anderem. Beule am Kopf. Der Tresor stand offen… Zahlenkombination? Einbruch? Spielte kaum eine Rolle, mit der richtigen Waffe drängte man schließlich jeden zur Kooperation.

    Jemand war offensichtlich hier gewesen – dingdingding, hundert Punkte. Man hatte ihn überwältigt. Nicht der Patient, der sich als Hausmeister verstand. Wohl ebenso kaum der schwächliche Chefarzt, der hier hauste. Vielleicht ein anderer Wächter, Söldner… Vor einigen Wochen wurde die gesamte Besatzung in den Terminus-System aufgefrischt, nach dem ein irrer Batarianer mit Messern die halbe Crew abgemetzelt hatte und den Rest traumatisiert zurückließ. Mit einem gehörigen Citadel-Fond heuerte man also nun neue Idioten an in den Spelunken Omegas, auf das die Psychologen des Citadel Raums all die Irren des Terminus bald klinisch betreuen und lahmlegen konnten; Ikarus war der erste der sich freiwillig meldete. Der irre Massenmörder verschwand oder verblieb in Einzelhaft. Nie von Ikarus gesehen, er wollte nichts davon wissen. Und nie den Mut gehabt sein Dossier zu lesen. Würde man wirklich wissen wollen, wenn ein Monster unter dem eigenen Bett weilte? Oder wollte mal lieber bloß die Nacht überstehen ohne daran denken zu müssen?

    Unwissenheit. Tja, die hätte ihm jetzt gehörig weiterhelfen können, aber mit der Beule am Kopf und einem Brummschädel im Gepäck, hatte er gerade andere Sorgen. Er öffnete die zischende Tür… Zisch-zisch-zisch, er glaubte Sterne zu sehen und die rasche Bewegung machte ihn schwindelig. Kurz verabschiedete er sich vom… Hausmeister, meinetwegen. „Komme gleich wieder“, sagte er und stützte sich beim Gehen an der Wand des Korridors ab.

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  4. #4
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    Oberer Mannschaftsbereich, Raumschiff Asylum, Im Orbit des Tharkads


    Näggnäggnäggnägg… Als wär‘ er es der Suff persönlich der vorbeikäme um ihm mit dem Hammer eins drüber zu ziehen, reagierte Ikarus mürrisch auf das dröhnende Geräusch, das ertönte, als er den Korridor betrat. Licht begann den ganzen Flur zu durchfluten. Drill, Alarm oder festliche Wiederauferstehungszeremonie? Wohl der albtraumhafte Wiederaufstieg ins Reich der Lebenden. Noch keine paar Schritte getätigt und schon den nächstbesten Alarm ausgelöst? Rätselraten war kaum seine Stärke, aber eilig fand er die Lösung, als er weiterschritt und all das Schimmernde langsam vor ihm verblasste und in den kargen Korridoren des Raumschiffs endete… Der Schädel brummte noch immer, die Augen spielten Streich um Streich, sein Verstand langsam davon segelnd. So hielt er sich denn an der Wand fest, japste nach seinem Atem. Ob ihm ein Mistkerl ne Droge induzierte hatte, fragte er sich. Ließ sein Verstand langsam nichts anderes mehr zu als am Rad zu drehen. Er zählte die Finger ab.

    Vielleicht war der Schlag auf den Hinterkopf, die Beule dort, bloß zur puren Belustigung. Ikarus war sich sicher, die Nachwirkungen sprachen für sich: Jemand hatte ihn mit Drogen betäubt. Oh. Sei ein kleiner Detektiv, Ikarus…

    Bevor er derlei Mysterien lösen konnte und wollte, galt es aber die anderen zu warnen. Vor was? Egal. Aber an einem Terminal war nichts möglich. Keine Kommunikation, kaum Informationen abrufbar. Merkwürdig. Mit einem blockierten Komm-Kanal im Raumschiff hörte einen schließlich keiner im Weltraum schreien.
    Die ungefähre Lage des Raumschiffs war alles, was das Terminal in Ikarus' Deliriumszustand herausspuckte: Verblüffend nahe am Tharkad dran. Er konnte zwar nicht sagen, ob sie im Warlord- oder im Allianz-Gebiet waren, aber er wollte sich doch daran erinnern, dass jemand mal einen Deal mit der Allianz erwähnte. Eventuell um Medikament aufzustocken, oder psychiatrische Hilfe für manche schwere Fälle der Allianz. Immerhin waren hier Profis an Bord der Asylum, hilfreich für das ein oder andere kleinere bis schwerwiegendere Trauma der Soldaten.

    Also, mach dir keine Sorgen Ikarus. Vorerst. Andererseits: Zwischen den dekorativen, kolonialen Unabhängigkeitssymbolen und verächtlichen Warlord und Allianz-Marken …

    --- Der Tharkad ist nicht eure Heimat ---

    Klein stand es dort geschrieben. Man hätte die Buchstaben für Sterne verwechseln können. Ein populärer, kolonialistischer Gruß an alle jene, die nicht willkommen waren.

    Doch, Ikarus war verdammt froh ob dieser Tatsache. Zu wissen, dass es bloß ein Zuhause gab, reichte lebenslang für diesen Herumstreuner. Eins. Mehr nicht. Man musste sich auch keine weiteren erbauen. Als Waisenkind und späterer Adoptiv-Bengel, mangelte es ihm stets an einem klaren Zuhause; doch der Unterschied zu vielen Kinder und Schachtratten damals war: Er hatte nie davon geträumt. Nie eine Sehnsucht danach entwickelt. Er war dort wo er war und so war es nun mal.

    Noch einmal inspizierte er den Bildschirm, und sah Datum und Uhrzeit oben rechts. Ihm wurde kurz mulmig. Wenn er jetzt nicht komplett falsch lag, war er rund einen halben Tag außer Gefecht gesetzt. Kein Wunder also, dass die Beule bebte wie ein übereifriger Vulkan. Er schaute den Gang entlang, fixierte eine der leblosen Warnleuchten. Tick-tock, ob die Dinger wohl bald leuchten würden?

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  5. #5
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Oberer Mannschaftsbereich, Raumschiff Asylum, Im Orbit des Tharkads


    Immer noch auf das wenigste ausgezogen und leer gestrippt, kreuzte er für einige Minuten durch diesen oberen Teil des Raumschiffs. Keine Menschenseelen gefunden. Kaum eine Überraschung, schließlich trieben sich hier nur selten Leute auf, aber… merkwürdig war es trotzdem. Bis auf die wenigen verbliebenen Halluzinationen, die seinen gemarterten, Drogen-gequälten Schädel heimsuchten, veränderte sich die Umgebung nicht mehr... starr, steril und stoisch gab sie sich jetzt. Bestimmt auch noch andere Worte mit ST fand man im Lexikon dafür...

    Alles kein Wunder mehr. Er war hier im obersten Bereich des Raumschiffes. Menschenleer. Ungefähr glaubte er sich zu erinnern: Dienst zehn Stunden lang, Patrouille, zwischen dem Wohnbereich der obersten Angestellten bis hin zum… anderen Ende des Korridors. Zum Lift? Herr je. Er kratzte sich am Kopf, die Architektur des Raumschiffs schien ihm ebenso abhandengekommen zu sein wie jedwede Erinnerung. Lass‘ das mal nicht deine Konkurrenz wissen, die würden sich kringelig lachen. Er seufzte, kratzte sich im Schritt. Verdammter Juckreiz. Wenigstens die Hose hätten sie ihm lassen können. Hier jetzt so halbnackt herum zu spazieren, im kalten Raumschiff. Ihm kräuselte sich die Gänsehaut zu Berge. Wenn man nicht in feiner Kluft entlang schlurfte, spürte man erst wie unwirtlich und frostig so ein Raumschiff doch sein konnte.

    Als er letztendlich den Lift fand, musste er sich enttäuscht daran erinnern, dass ihm die Keycard fehlt. Die war schließlich in seiner Wärtermontur verstaut, und die… die hatte wer anderes. Jetzt saß er hier fest, bis irgendwann von unten hinauf kommen würde. Menschenleer, Moment...

    Von hinten kam der Hausmeister-Patient heraus geschlichen. Bei sich ein kleiner Kübel auf vier Rädern und ein ordentlicher Wischmobb. Damit machte er sich an den Flur zu… putzen. So oder so. In Wirklichkeit blieb er nur in einer ewigen Bewegung verharrend. Auf und ab, immer am selben Fleck. Immer am selben Fleck. Immer am… Irgendwann würde er wieder zurück ins Zimmer gehen. Dort sich einen Fleck suchen, putzen, aber nichts sauber machen. Harmloser Verwirrter.

    „Sag mal‘“, rief Ikarus dem alten Glatzkopf zu, und ging stattdessen lieber näher ran. Im Augenblick konnte er nicht mal sagen, wer von ihnen beiden, der Verwirrte war. Schließlich verstand Ikarus ebenso wenig und wusste kaum mehr. „Entschuldige, dass ich so stürmisch aufgebrochen bin.“
    „Schon in Ordnung, Mister Vanderlyle…“, pflegte der Mann zu sagen, unschuldig hielt er seinen Mobb umklammert. Noch war alles in Ordnung, aber wehe man würde ihn ihm wegnehmen.
    „Nun“, Ikarus bemerkte die Packung Zigaretten in der oberen Brusttasche. „Wer hat dir die Zigaretten spendiert? Ihr Patienten sollt doch nicht rauchen.“
    „Lohn harter Arbeit, Mister Vanderlyle.“
    „Sicher? Nicht eher Lohn für deine Verschwiegenheit. Na komm schon, Martel… du weißt doch noch, wer dir hier den neuen Wischmobb besorgt hat. Ja? Das war dein Lieblingswärter. Und du willst doch deinen Lieblingswärter nicht enttäuschen.“
    „Nein, Mister Vanderlyle...“ – „Und, hat man dir etwa empfohlen eine Zigarettenpause einzulegen vom harten Arbeitsalltag, hm? Und als du zurückkamst, war der noble Spender schon verschwunden, nehme ich an?“
    „Ja, Mister...-“
    „Und jetzt, verrätst du mir wer es war."

    Doch aus dem Patient war nichts herauszubekommen. Vielleicht ein wenig zu viel gepusht, zu wenig Feingefühl an den Tag gelegt. Neinneinein, wildes Kopfschütteln und schlotternde Knie, der arme Tropf wusste jetzt nicht mal mehr wie er seinen Mobb zu schwingen hatte. Innerhalb weniger Sekunden: Aus dem bekam er nichts mehr raus. Vielleicht Und wenn doch, würde er eventuell sein Maul mit dem Wischmobb gestopft bekommen.So friedlich der Mann hier seinen kleinen Flecken Raumschiff auch putzte – es hatte seinen Grund, weshalb er hier auf dem Raumschiff eigentlich gefangen gehalten werden sollte. Und der lag sicherlich nicht an seinem Putzfimmel. Ikarus vermutete, dass eine gönnerhafte Zigaretenspende kaum ausreichte um jemanden so mundtot zu machen; vielleicht Furcht, möglicherweise Loyalität. So oder so, so blieb denn diese Etage menschenleer für Ikarus.
    Geändert von Ikarus Vanderlyle (29.09.2014 um 11:53 Uhr)

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  6. #6
    ME-FRPG Avatar von Ikarus Vanderlyle
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    Oberer Mannschaftsbereich, Raumschiff Asylum, Im Orbit des Tharkads


    Ikarus sah zwei Optionen vor sich; nun, eigentlich drei. Aber die dritte hatte er schon probiert. Kein Zugang zu den Kabinen der anderen Crewmitglieder. Der Oberwärter, Navigator… Kapitän. Alles abgesperrt, fein säuberlich. So wie es eigentlich sein sollte. Als Wächter war es ihm vergönnt mit der Key-Card (fast) frei herumzuspazieren. Jeder Schritt und jede Interaktion wurde allerdings aufgezeichnet. Seine Hoffnung lag ein wenig daran, dass er später über die Protokollaufzeichnungen etwas herausfinden könnte. Doch, vorerst…

    Er verharrte im Schneidersitz auf dem Boden vor dem Lift. Sein Hintern lief Gefahr sich Hämorriden abzuholen, brrr brrr brrr. Keep it cool? Kein Problem ausnahmsweise. Medition, omm, omm… verkürzte leider auch nicht die Wartezeit. Eine Sternschnuppe des Glücks durfte jetzt gerne aufgebraucht werden, nur um endlich aus diesem Stockwerk zu entkommen. Im Hintergrund wurde er langsam selbst schon närrisch, je länger er den Hausmeister erdulden musste. So, zwei Optionen, richtig? Warten und warten. Oder… Oder… Es musste eine zweite Option geben, lediglich: Was war das? Und eine zweite Option zu finden, war bestimmt nicht die zweite Option… Verwirrend. Asylum, wenn du so weitermachst, bekommst du noch rascher einen neuen Patient als dir lieb ist.

    Brrr brrr, da hockte er also. Ihm wurde zunehmend kälter, ein Windzug tat sein übriges. So recht wohl in seiner Haut fühlte er sich nicht, nur um dann kurz anzuhalten und zu überlegen, woher der Windhauch kam… Und ehe er sich versah, stellte sich eine Möglichkeit dar. Riskant, aber für den Schwachsinn lebte er schließlich. Er holte den Hausmeister-Patienten zu sich und gemeinsam schafften sie es nach mehreren Minuten des keuchenden Zerrens und Hantierens, die Luke zu entfernen. Ikarus wollte lieber nicht wissen, woher sein liebster Patient plötzlich einen Schraubenschlüssel hatte… eigentlich, hätte er ihn ihm abnehmen müssen, aber, es galt zum Glück wichtigeres zu tun als dieses himmlische Band zwischen Doofkopf und seelenlosem Werkzeug zu durchtrennen. Schnurstracks verschwand er deshalb im Schacht, dem Hausmeister mit einem Echo dankend… „Danke, danke,danke!“
    Geändert von Ikarus Vanderlyle (29.09.2014 um 11:54 Uhr)

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