Einer der Insassen werkelte mittlerweile am verschlossenen Tor herum, während Raven voller Hass Ikarus fixierte. Der biotische Philosoph war für gewöhnlich starken Gefühlsregungen abgeneigt, ordnete alles seinem höheren Ideal unter. Aber scheinbar war etwas an Vanderlyle dran, was ihn schlicht zur Weißglut brachte… Und die Leidenszeit des Tropfs nur noch verlängern würde. Für die Granate musste Kid V büßen. Definitiv.
Mit einer starken Geste des rechten Arms wurde die Umgebung um Ikarus hellblau, jedoch jeden Moment schwärzer. Kein einfaches Schwarz am Ende. Etwas endloses fasste sich in dem Blick von Ikarus. Die Zeit schien kurz zu brechen, der Raum zu krümmen. Ikarus verlor die Bodenhaftung, fing an zu schweben als die Singularität zusammendrückte. Die Finger verharrten in einer Position des Stillstands, nur noch die halbe Gesichtshälfte verspürte den Schmerz; Ikarus meinte, die andere wäre verschwunden, nicht mehr existent… Wenig blieb im Kopf außer den Schmerzen, doch auch die versetzten ihn bald in einen komatösen Zustand. Bald würde er einbrechen. Unter der Gewalt des Universums, vereint für den kurzen Moment in Ravens purer Machtambition.
„Warte mal eine Sekunde“, sagte der Techniker am Tor. „Ich krieg die Tür auf keinen Fall auf, vielleicht benötigen wir den Typen noch!“ Doch Raven war nicht gewillt los zu lassen und forcierte stattdessen die Intensität der Singularität; Vanderlyles Arme und Beine bogen sich um unmögliche Winkel. Das Herz wollte aus dem Körper springen, so sehr war der Druck darauf. Die Granaten tickten nervös unter dem Ballast der Unverfrorenheit der mysteriösen Mächte. Er hörte nichts mehr außer einem betäubenden schrillen Knall, nun bluteten seine Ohren. Er hätte sie gern rausgerissen.
„Genug, Raven!“, forderte der ehemaligen Kapitän der Asylum. Raven reagierte zuerst nicht, aber nach 2-3 weiteren, halb-mutig vorgebrachten Kommandos, löste sich die Singularität und Vanderlyle fiel zu Boden. Heftiges Husten war die Folge, sein gesamter Körper wurde zur Presswurst zusammen geschrumpft. Der Schmerz war noch da. Aber er konnte wieder atmen.
Mit leisen Schritten kam der Kapitän zu ihm, stoppte vor Ikarus, der hechelnd nach Luft rang. Die Stiefel stellte er auf den Brustkorb des Mannes. „Vielleicht hast du dir gerade ein Ticket besorgt, lebendig hier rauszukommen.“