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  1. #1
    Va11-Hall-A Avatar von Rated-R.evolution
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    Standard Kanalisationsgewölbe

    Das Kanalisationsgewölbe von Denerim durchzieht den gesamten Untergrund der Hauptstadt von Ferelden. Ursprünglich war die Kanalisation ein alter Teil der Stadt der nach einem Erdbeben absackte, der zu einem späteren Zeitpunkt so umgebaut wurde das er sich in das bereits bestehende Gewölbe eingliederte um so einen größeren Einzugsbereich abdecken zu können.

    Unzählige Mär und Legenden wurden über die Jahrhunderte hinweg über den Untergrund Denerims gesponnen und mindestens genauso viele Abenteurer sind in die dunklen Tiefen der Stadt hinabgestiegen auf der Suche nach Raritäten, Schätzen und sagenhaften Monstern. Eine der vielen Legenden beschäftigt sich mit furchtbar entstellten Kreaturen die Nachts Alte und Kranke aber auch Kinder und die längst gefallen hinabziehen und locken, doch Beweise konnte nie jemand dafür finden.

    Die Templer der Kirche, wie auch die Stadtwache von Denerim geht davon aus das sich eine oder mehrere Diebesbanden im Untergrund der Stadt versteckt halten, hat aber aus Mangel an Kartographie oder fähigen und verlässlichen Führern der Subgewölbe keinerlei Vorstöße unternommen.
    "Distant voices calling for the final fight; we will answer with victory!"

    "Ganz wichtig, wenn euch gewisse Leute Hoffnungen machen auf Omega führe Mango nen Plot und er nähme immer gerne noch mehr Leute: Glaubt ihm nicht."
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    ME FRPG: Valerie Copeland | Major Novara Vengis | Robyn Lynn DA FRPG: Gerret Thalos | Lillith Cadi Iha

  2. #2
    DA-FRPG Only Avatar von Lillith Cadi Iha
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    [Einstiegspost]

    Denerim – Kanalisation

    Der obsidianfarbene, eiskalte Marmor ihres dunklen Thrones verbrannte ihr Fleisch mit der bitteren Kälte eines tevintianischen Winters, doch Lillith hieß den Schmerz in ihrem Körper willkommen. Er bedeutete das sie lebte und nach wie vor im Stande war zu fühlen und damit die großartigen Freuden des Chaos empfangen konnte.
    Ihr Thronsaal befand sich tief unter Denerim, in den vergessen Teilen der Stadt, etwas abseits der Kanalisation, aber dennoch weit genug entfernt um dem widerlichen Geruch nach Abfall und Fäkalien fern zu bleiben – ein Luxus der den meisten ihrer Untergebenen nicht gegönnt war. Aber dieser Raum war etwas ganz besonderes, verdiente mehr und war deshalb so von ihren Kultisten errichtet worden das sich keinerlei Eindrücke von außen hier sammeln konnten. Dies war ein Ort an dem man dem Chaos huldigte, in seiner reinsten und absoluten Form, das begann bei der Architektur des Raumes, wie die einzelnen Säulen positioniert waren, wie sie behangen wurden und welche Form der dunkle Thron auf dem sie nun saß erhalten hatte, über die Art, Weise und Richtung in welcher der Wind durch die Hallen wehte, bis hin zu den ergebenen Kultisten die sich einen guten Meter tiefer zu ihren Füßen ein ausgiebiges Festgelage mit allerlei Freuden lieferten.
    Es war ein äußert zufriedenstellender Anblick für Lillith und amüsiert lehnte sie sich ein wenig nach vorne um das Treiben ein wenig genauer zu betrachten. Ihre Untertanen hatten einige wahrhaftige Köstlichkeiten aus der Oberstadt zusammengetragen, feinster Rotwein aus Orlais, Oliven aus Antiva, gebratenes Wildschwein aus Anderfels, gepökelte Würste aus Kirkwall. Ja es war ein reichlich dekadentes Mahl und weit abseits ihres normalen Standes, aber genau darum ging es doch beim Chaos. Das nehmen was einem die Gesellschaft nicht zugestand um anschließend in dem erbeuteten Genuss zu baden, jede Emotion aufzunehmen und bis aufs Blut auszuleben. Das Chaos war frei von Restriktionen die die Zivilisation ihnen auferlegen wollte, und darum scharten sich auch all diese Menschen, Zwerge, Chasind und Elfen um sie herum; um das Leben des Lebens wegen zu leben. Selbst die vermeintlich so belesenen und naturbelassenen Dalish waren nicht im Stande diese ursprünglichste Form der Existenz zu begreifen, das konnte nur das Chaos, und Lillith war ihre Stimme.
    Es ist so weit, heute Nacht geschieht es. Du weißt es, tue was notwendig ist. Die Zeit ist reif.
    Sie erhob sich also von ihrem finsteren Platz, schritt einige der 13 Stufen die zu ihrem Thron führten hinab, gerade so das sie sich noch von der Menge abhob, aber nicht zu herrisch oder von oben herab wirkte. Ihre Hände lies streckte sie hoch, malte mit ihren Fingern einige uralte und von den vermeintlichen Gelehrten der Zirkel längst vergessene Runen in die Luft, während ein sanfter Windstoß, der durch die massive Halle glitt, dafür sorgte das die Ketten an ihrem Gewand ein rythmisches Klingen von sich gaben und die wenige Stoffteile des Gewandes die nicht an ihrem Körper anlagen in Richtung von Lilliths Gefolgschaft wehten.
    Von einem Moment zum nächsten war absolute Stille unter den Kultisten eingekehrt und jeder von ihnen hatte nur noch Augen für die Hexe, wie sie ihre hypnotischen Bewegungen vollzog und einen jeden von ihnen tief in ihren Bann versetzte. Und dann sprach sie, während die Anwesenden ihr jedes Wort von den Lippen lasen.

    „Männer und Frauen, Anhänger des Chaos, wir haben ein Festmahl genossen wie die Welt schon lange keines mehr gesehen hat, ein Mahl wie es nur unter uns stattfinden kann, denn nur das Chaos ist frei von blindem Rassismus und Verboten.“ Ihre Zeichnungen in der Luft fanden langsam ihr Ende und sie schritt hinab zu ihrem Volk. „Es belohnt uns für unsere Treue, es bestraft uns für unseren Verrat. Doch wie die Grenzen zwischen köstlich und tödlich bei einer Beere sind auch die Grenzen zwischen Belohnungen und Strafen des Chaos fließend.“ Lillith passierte die ersten ihrer Untergebenen, nur die bewährtesten ihrer Diener durften einen Platz direkt unter dem Thron besitzen und ihre Blicke hafteten unablässig an ihrer Gestalt wie sie weiter an ihnen vorbei schritt. „Einige von uns haben Gaben erhalten die die Kirche als abscheulich, widerwärtig und pervers darstellen würde, doch für uns sind sie Boten.“ Sie hatte neben einem ihrer Champions halt gemacht und strich behutsam über seine Wange aus der ein zweites Maul sabbernden nach ihrer Hand lechzte , wie ein Hund der seinen Herren aus Zuneigung abschlecken wollte, während sein Blick erwartungsvoll in ihre violetten Augen blickte. „Boten für die Glorie und den Glanz den das Chaos uns bietet. Wir sind Gesegnete, auserwählt um der Welt zu zeigen wer sie wirklich, tief in ihrem Innern ist, und vorallem wem sie gehört.“ Ihre Betonung lies keinen Zweifel daran das sie nun eine Antwort erwartete, und wie aus einem Mund erhoben sich die Stimmen der 65 Anwesenden zu einem Gesang: „Den dunklen Göttern.“

    „So ist es...“ murmelte Lillith zufrieden. Ein weiteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, der Kultist mit den zwei Mäulern, starrte sie noch immer mit weit aufgerissenen Augen an während ihm der Geifer aus den Mundwinkeln tropfte. Sie erwiderte den Blick kurz, gewährte ihm eine Sekunde den Eindruck das er sein Ziel erreicht hatte und sie berühren durfte, bevor sie ihm den vor Gift triefenden Dolch tief in die Wade rammte. Der Mann jaulte vor Schmerzen entzückt auf, fiel rücklings vom Stuhl und blieb wimmernd auf dem vom Moos nassen Steinboden liegen. Für einen Moment hing absolute Stille im Raum. Das Echo des Sing Sangs war verschwunden und alle lauschten dem kläglichen Winseln das durch die Halle klang. Dann schwang sich Lilliths Stimmer erneut auf.
    „Nehmt einen letzten Schluck Wein, esst noch einmal einen Happen von euren liebsten Schmaus, verwöhnt eure Lippen ein letztes Mal mit dem schmackhaften Genuss der Dekadenz. Heute ist eine besondere Nacht, den heute beginnt unser Aufstieg. Es wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten das das Chaos zurück ist, und wie von unseren Göttern verlangt werden wir die Boten sein. Herolde der Geschenke die das Nichts für die Sterblichen bereit hält.“
    Sie kniete sich hinab zu dem vergifteten Kultisten, zog ihren Dolch wieder aus der zuckenden und blutenden Wunde, ohne dabei das leiseste Zeichen von Gnade oder Mitgefühl zu zeigen, während der Verwundete ein weiteres Mal von Schmerzen geplagt aufschrie.
    Sie hielt den Dolch über ihren Kopf, sodass ihn jeder in der Halle sehen konnte.
    „Das erste Blut wurde vergossen, das Chaos hat seine Auserkorenen gewählt. Jeder von uns hat seine Rolle im Ränkespiel der Götter eingenommen, und nur das Schicksal wird zeigen wer wahrhaftig würdig ist sich gläubig zu nennen.“
    Sie schritt über den zuckenden Körper hinweg, nicht ohne dabei ein verstörendes Gefühl von innerer Befriedigung zu verspüren, zurück in Richtung des Obsidian Throns. Ein schwach gehauchtes „Danke Herrin...“ wehte ihr vom Boden aus hinterher.

    Lillith nahm wieder ihren Platz über der Runde ein, verspürte wieder diesen kalten Brand der von dem Stein ausging, und entfachte so dann mit einem Schnippen die Runen die sie zuvor vorbereitet hatte. Ein lilafarbenes Symbol durchzog die Decke, das Symbol ihres Kultes, ein Halbmond in den der Acht gezackte Stern eingearbeitet war.
    „Hört meine Worte, ihr seid die Erleuchteten. Ihr kennt die Zukunft die diesem Lande blüht. So werft hinfort was wir an weltlichen Gütern von den Unwissenden Narren der Oberfläche gestohlen haben, werft alles in den Fluss, zeigt ihnen die Schmach der Vergänglichkeit auf der sie frönen, sollen sie trauern ob des Verlustes ihrer Speisen und Köstlichkeiten. Denn laben werden wir uns nur noch an dem kostbaren Schmerz den sie uns offenbaren werden wenn sie einsehen müssen das ihr Bild von Zivilisation und Heiligkeit im Chaos zerbricht wie eine Schale die zu Boden stürzt.
    Heute beginnt es, und enden wird es nimmermehr!“

    Und noch während ihre letzten Worte durch das Gemäuer hallten, schwang sich der Gesang der Kultisten ein weiteres Mal dazu auf die Lobpreisungen an die Götter zu trellern.
    Wirklich sehr gut Lillith. Ausgezeichnet.

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