Siphon
Ich denke nicht, dass der Siphon für Elizabeth Kräfte verantwortlich ist. Die Apperatur dient anscheinend dazu Elizabeth Kräfte im Zaum zu halten. Wie genau Elizabeth nun an ihre Kräfte kam, bleibt offen. Vielleicht sind sie angeboren oder stammen wirklich von dem Vorfall, welcher ihr den Finger gekostet hat. Dadurch das zwei Teile einer Person in zwei Dimensionen existieren, gelingt ihr vielleicht auf eine gewisse Art der Übergang. Wobei diese Theorie weit hergeholt ist. Elizabeth ist durch ihre Begabung jedenfalls ein allmächtiges Wesen, denn sie überwindet nicht nur den Raum in Form von Übergängen in andere Dimensionen, sondern auch die Zeit. Der Siphon unterdrückt ihre Befähigung in sämtliche Zeiten und Dimensionen zu blicken und überzuwechseln. Während der Siphon noch existierte, war sie auf Orte angewiesen, an denen die Risse deutlich zu Tage treten. Als der Siphon letztlich zerstört wurde, trat also ihre Fähigkeit wieder in voller Stärke zu Tage. Die Leuchttürme halte ich dabei nur für Manifestationen, die sie heraufbeschwört um Booker die Komplexität des Multiversums verständlicher zu machen. Rapture halte ich in diesem Zusammenhang nur für eine kleine Etappe auf ihrem Weg durch die Risse in Raum und Zeit. Und eben einen kleinen Fanservice für die Bioshock-Community. Ich würde keine tiefere Bedeutung darin suchen, denn der erste und zweite Teil stehen für sich selbst.
Schrödingers Kate UND Zeitreisen
Die Hinweise auf Zeitreisen sind für mich zu deutlich, um nur davon auszugehen, dass Quantenmechanik der einzige Pfeiler der Geschichte ist. Am Anfang öffnet Elizabeth einen Riss nach Paris und man sieht auf einem Kinoschild Werbung für "Die Rache der Jedi-Ritter". Dieser Titel war ursprünglich für "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" vorgesehen, wurde dann aber ersetzt, weil es zu negativ klang. "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" kam 1984 ins Kino, also über 70 Jahre nach Bioshock: Infinite. An einer anderen Stelle des Spiels erklingt durch einen Riss "Fortunate Son" von Creedence Clearwater Revival. Der Song wurde 1969 veröffentlicht. Auch später im schwebenden Haus von Finks Bruder, erklingt ein relativ modernes Stück, dessen Namen ich aber nicht mehr weiß. Außerdem weist ein Voxophone daraufhin, dass Finks Bruder seine Kompositionen aus anderen Dimensionen und auch Zeiten klaut. Fink selbst geht ähnlich vor, nur eben in Sachen Technologie. Innerhalb des neuen Bioshocks wird also neben dem Raum, auch die Zeit erforscht. Natürlich könnte man nun argumentieren, dass bestimmte Dimensionen vielleicht weiter sind als andere, aber das ist eine hochspekulative These. Gut, so ziemlich alles an diesem Setting ist hochspekulativ, aber manches ist offensichtlicher als anderes.
Elizabeth
Ich denke, dass Elizabeth nach der Zerstörung des Siphons endgültig zu einer ähnlichen Entität wird wie die Lutece Zwillinge oder auch Miss Comstock. Die Zwillinge haben auch nicht mehr alle beieinander, weil sie gleichzeitig verschiedene Zeitlinien sehen und zwischen diesen wandeln können. Auch die Dimensionsreisen scheinen sich auf ihre Psyche auszuwirken, denn bekloppt ist für sie und ihn nun wirklich kein Ausdruck mehr. Zwar haben beide noch ein klares Ziel (die Auslöschung Comstocks aus allen Welten und Realitäten), aber sie werden durch das ständige Wechseln und das enorme Wissen geistig immer stärker destabilisiert. Außerdem scheint es beide in sämtlichen Realitäten nur einmal zu geben, also wäre anzunehmen, dass sie alle Erinnerungen, aller ihrer Versionen besitzen. Booker bekommt ja schon Nasenbluten, wenn er nur von einer Version die Erinnerungen übernimmt. Ähnlich wird es letztlich bei Elizabeth aussehen. Ihr Wandel am Ende erkläre ich damit, dass sie von einem Mädchen mit wenig Ahnung, plötzlich zu einer Art Avatar aller Elizabeth (wie ist da der Plural ) wird und dadurch beinahe omnipotent, zumindest was deren Erfahrung und Umfeld betrifft.