Willkommen zu einer weiteren Fan Fiction aus meiner Gedankenschmiede. Diesmal eine Story, auf die mich das DLC Citadel gebracht hat. Zur Story möchte ich noch nicht zu viel sagen, ganz grob aber sei gesagt, sie spielt zwischen 2184 und 2185, also die Zeit, in der Shepard nach dem Angriff der Kollektoren offiziell für tot gehalten wird. Wenn da dann plötzlich der Namen Shepard wieder durch die Medien geistert, dann muss da jemand hintersteckten.
Mass Effect 3 and its assets belong to Electronic Arts and BioWare.
So viel dazu. Und jetzt viel Spaß beim Mass Effect - Blutsverwandt.
PS: Das Bild mit den Hauptcharakteren wird noch nachgereicht, arbeite gerade noch dran.
I
[http://www.youtube.com/watch?v=GUTmv...eOFQky5NRJ5C3S]
Vor einem Jahr wurde die Normandy, das Schiff der berühmten Commander Shepard, von einem unbekannten Feind zerstört. Bei diesem Angriff wurde der Commander getötet. Die Crew der Normandy zerstreute sich in alle Winde und Commander Shepard wird als Heldin gefeiert.
Doch nun häufen sich Überfälle auf menschliche Kolonien, Menschen verschwinden einfach spurlos und die Allianz steht vor einem Problem. Die Menschen fangen an das Vertrauen zum Militär zu verlieren.
An einem Abend im Jahr 2184 treffen Admiral Steven Hacket, Botschafter David Anderosn und sein Berater Donnel Udina in einem abgeschiedene Raum auf der Citadel um über dieses Problem zu beraten.
„Wie sollen wir etwas bekämpfen wenn wir nicht wissen was es ist?“, fragte Udina.
Hacket seufzte und rieb sich die Schläfen.
„Ich hasse mich dafür, dass ich das sagen muss, aber wir brauchen Shepard.“
„Nur leider ist sie tot“, meinte Anderson und man hörte die Traurigkeit in seiner Stimme.
Die Männer wussten, dass die einzige Möglichkeit gegen diese Bedrohung Shepard war. Doch die war seit einem Jahr tot, daran gab es nichts zu rütteln. Jemand klopfte an die Tür und die Männer wandte die Köpfe herum. Die Tür glitt auf und ein junger Mann trat ein. Er trug die Uniform des Allianzgeheimdienstes, die schwarzen Haare waren kurz getrimmt und das linke Augen schimmerte milchig. Er salutierte.
„Admiral, Botschafter, Udina, Agent Neal Bishop. Ich habe hier Information, die Sie bestimmt sehr interessieren wird.“
„Und was?“, fragte Udina.
Agent Bishop holte ein Datenpad heraus und legte es auf den Tisch. Es war ein Bericht der Citadelsicherheit.
„Einige Polizisten der C-Sicherheit haben bei einer Barschlägerei einige Schläger festgenommen und ihre Personalien aufgenommen. Bei den Schlägern war auch diese Frau. Eine gewisse Hayley Shepard.“
„Shepard. Doch nicht...“
Anderson konnte seinen Satz nicht beenden, Hacket und Udina waren sprachlos. Doch der Agent zuckte nur mit den Schultern.
„Genaueres wissen wir noch nicht über sie, wir suchen die Information noch. Sie befindet sich derzeit in Gewahrsam von C-Sicherheit, wenn einer von Ihnen mit ihr sprechen möchte.“
Hacket und Anderson blickten sich an.
„So häufig ist der Name Shepard nicht“, meinte Hacket.
Anderson nickte. In seinem Kopf formte sich ein Plan. Er stand auf und gab dem Agent das Pad wieder zurück.
„Sagen Sie C-Sicherheit, dass wir gerne mit der Dame reden möchten.“
„Okay, Sir.“
Agent Bishop nickte, nahm das Datenpad und verließ den Raum wieder. Anderson drehte sich zu Hacket und Udina um. Sein Berater wirkte nicht sehr glücklich.
„Noch eine Shepard, sind Sie sich das sicher, Botschafter.“
„Sie sagen es, Udina, eine Shepard“, warf Hacket ein. „Und wir brauchen eine Shepard.“
„Wenn sie nur halb zu geht ist wie unsere Shepard, dann wird sie uns sicher helfen. Kommen Sie.“
Anderson wollte gehen, doch Udina blieb, anders als Hacket, sitzen.
„Ich bleibe hier. Noch mehr Shepard muss ich mir nicht antun.“
Hacket schüttelte nur den Kopf und folgte Anderson dann nach draußen.
[http://www.youtube.com/watch?v=Imn84...eOFQky5NRJ5C3S]
Die Gänge von C-Sicherheit waren mit Neoröhren erleuchtet. Zwei Polizisten hatten Hayley je links und rechts an den Armen gepackt und führten sie einen dieser Gänge hinunten.
„Lasst mich los, ich kann selber gehen!“, schimpfte sie.
Einer der Polizisten, ein Mensch, lachte auf.
„Sicher. Einige Kollegen hatten schon das vergnügen mit dir, Hübsche, und wir wissen, du beißt gerne.“
„Das kann ich auch aus dieser Position.“
Hayley zeigte dem Mann die Zähne und grinste fies. Sie erreichten eine Tür, die aufging. Die Männer stießen Hayley in den kleinen Raum.
„Benimm dich beim Botschafter besser“, forderte der Mann.
„Botschafter?“
Hayley war verwirrt, doch die Tür glitt wieder zu und das rote Licht zeigte, dass sie verriegelt war.
„Hey!“
Niemand antwortete ihr. Seufzend fuhr sie sich durch die dunkelbraunen Haare und sah sich in dem kleinen Raum um. In der Mitte stand ein Tisch mit zwei Stühlen, alles aus Metall und auf dem Boden verschraubt. Die Wände waren dunkel und wirkten karg. Einige der Insassen hatten Sätze in den Wände geritzt, doch Hayley schwang sich nur auf den Tisch und dachte nach.
„Botschafter? Was meinte der Kerl mit Botschafter?“
Draußen, hinter der halbdursichtigen Glasscheibe, standen Anderson und Hacket und sahen Hayley dabei zu, wie sie vom Tisch sprang und auf und ab ging. Neben ihn stand wieder Agent Bishop vom Allianzgeheimdienst.
„Wissen wir mehr über sie?“, fragte Anderson.
Der Agent rief sein Terminal auf und scrollte durch ein paar Daten.
„Sie heißt Hayley Shepard und ist 29.“
„Ein Jahr jünger als der Commander. Also wahrscheinlich die Schwester“, schloss Hacket.
Agent Bishop nickte und fuhr fort.
„Sie wurde auf der Erde geboren und kam noch als Baby in ein Heim. Mit Zehn adoptierte sie eine Familie, sie behielt jedoch ihren Nachnamen. Sie hat mit 18 die Grundausbildung bei der Allianz absolviert, verließ das Militär aber mit 25 aus unbekannten Gründen wieder. Sie zeigte früh biotische Fähigkeiten und wurde zur Frontkämpferin ausgebildet. Abschlussbeste ihrer Klasse und kurz vor ihrem Austritt leitete sie einen kleinen Trupp. Eine Anführernatur durch und durch. Wie der Commander. “
Bishop ließ das Terminal wieder verschwinden und schaute die beiden Männer erwartungsvoll an. Anderson ließ kurz die Schultern kreisen.
„Ich rede mit ihr.“
„Was haben Sie vor?“, fragte Hacket.
„Ich werde sie fragen, ob sie hilft. Sie war Soldatin, sie hat Ehre. Und außerdem ist sie eine Shepard. Jemand muss sich um die Kolonien kümmern und wer könnte das besser als eine Shepard.“
Anderson lächelte und ging zu der Tür an der Seite. Er entriegelte sie und betrat den Raum. Hayley Shepard blieb stehen und wandte sich zu ihm um. Sie hatte dunkel Haare und grüne Augen, die Anderson sehr an die von Jen Shepard erinnerten. Hayley war für eine Frau sehr groß und kräftig gebaut. Ihr Gesicht war braun gebrannt und wirkte hart und ernst. Mit einem stahlharten Blick fixierte sie Anderson.
„Botschafter Anderson?“
„Hayley Shepard, nicht wahr?“
Sie nickte und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Tisch. Anderson ging um sie herum und setze sich auf einen der Stühle. Er deutete auffordernd auf den anderen, doch Hayley schüttelte nur den Kopf.
„Ich steh lieber. Was möchte Sie von mir?“
Anderson beugte sich vor und legte die Hände zusammen.
„Das Sie das fragen irritiert mich.“
„Wieso?“
„Sie wissen schon, Ihr Nachname.“
„Oh Gott.“
Hayley schlug die Hand vor die Stirn und seufzte. Sie schaute Anderson nicht an, sondern an die Wand hinter ihm.
„Wenn diese... Frau mich sprechen will, dann soll Sie selbst hierher kommen.“
„Sie meinen mit 'dieser Frau' Commander Shepard?“
Hayley nickte nur und richtete ihre grünen Augen auf ihn. Der Botschafter lehnte sich zurück und musterte die Frau.
„Sie wissen also nicht, dass der Commander tot ist.“
„Oh.“
Mehr nicht. Es schien, als würde Hayley Shepard nichts an der Frau liegen, die ihre Schwester sein könnte. Sie ließ die Nachricht etwas auf sich wirken, dann zog sie fragend die Augenbrauen zusammen.
„Aber warum sind Sie dann hier, Botschafter?“
„Sie haben doch sicher schon von den Entführungen in Kolonien der Menschen gehört.“
„Hin und wieder. Aber was habe ich damit zu tun?“
Anderson stand auf und legte die Hände auf die Rückenlehne des Stuhls, auf dem er vorhin noch gesessen hatte.
„Die Menschen fangen an das Vertrauen in die Allianz zu verlieren. Wir müssen herausfinden wir hinter den Entführungen steckt. Und da kommen Sie ins Spiel.“
Er deutete auf Hayley, doch sie lachte nur auf.
„Ich bin nur einfache Tänzerin.“
„Eine Tänzerin, die meinem Informationsstand nach mehrere Turianer und Batarianer krankenhausreif geschlagen hat.“
Hayley wurde etwas rot und rieb sich nervös den Nacken. Ihr schien das ziemlich peinlich zu sein. Anderson fuhr fort.
„Und Sie sind eine Shepard, Hayley.“
„Der Namen macht noch lange keinen Menschen, Botschafter.“
Fast schon trotzig schob sie die Unterlippe vor, doch Anderson sah ein Funkeln in diesen saphirgrünen Augen. Ein Funkeln der Neugier und des Tatendranges.
„Ich würde Ihnen ein Schiff geben, Sie bekämen eine Ausbildung.“
„Diese Entführungen finden doch gerade jetzt statt, oder? Dann können Sie es sich nicht erlauben mich auszubilden.“
Anderson winkte ab.
„Ich werde das regeln.“
Hayley wirkte noch immer skeptisch. Sie dachte nach und kaute dabei auf ihrer Unterlippe herum. Die Hände reibend ging sie auf und ab.
„Ich bin keine Soldatin, Botschafter.“
„Aber Sie wollen Ihrem Volk helfen, nicht wahr, Hayley?“
Sie nickte, wenn auch nur zögernd. Anderson sah ihr dabei zu wie sie auf und ab ging und ließ sie eine Weile nachdenken.
„Es geht nicht darum Ihre Schwester zu ersetzen.“
Sofort fuhr Hayley herum und schaute Anderson fast schon wütend an.
„Niemand hat gesagt, dass sie meine Schwester ist. Niemand soll so etwas behaupten.“
Der Botschafter hörte die Wut und den Zorn in der Stimme von Hayley und hob abwehrend die Hände.
„Okay, sagen wir es anders. Es geht nicht darum den Commander zu ersetzen. Sie sollen das Vertrauen der Menschen in die Allianz wieder neu wecken und die Entführungen aufklären.“
„Und mein Name hilft da natürlich ungemein“, knurrte Hayley.
Anderson seufzte nur, aber irgendwie musste er ihr Recht geben. Hayley nickte nur.
„Dachte ich mir.“
„Hayley, wir brauchen Ihre Hilfe. Ja, ihr Name ist wichtig, er wird den Menschen wieder Mut machen und ihr Vertrauen stärken. Und das ist es was die Leute in dieser Zeit brauchen. Vertrauen und Mut.“
„Ein Schiff und eine Ausbildung?“
Anderson nickte.
„Und eine Crew. Überlassen Sie das alles mir.“
Wieder ein paar Minuten Schweigen, dann strich sich Hayley durch den dunklen Haare, die sie hinter die Ohren gekämmt hatte, und nickte nur.
„Gut, ich bin dabei. Solange Sie mich aus diesem Loch herausholen.“
Anderson lachte.
„Keine Sorge, Sie kommen direkt mit mir nach Arcturus und beginnen Ihre Ausbildung.“
Er reichte Hayley die Hand, die diesen Händedruck kräftig erwiderte.
„Willkommen bei der Allianz“, meinte Anderson nur.
Hayley Shepard sagte nichts, doch das Funkeln in ihren Augen war stärker geworden.