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  1. #1
    Wenn Schweine fliegen.... Avatar von Fero
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    Standard SSV Robert Koch - Combat Information Center (CIC)

    Combat Information Center - das CIC der Robert Koch liegt, durch Schotten abgeteilt, hinter der Brücke der Robert Koch und entspricht in seiner Größe und Ausstattung, den Anforderungen sämtliche Vorgänge der gesamten Trägergruppe und Staffeln zu koordinieren, beziehungsweise zu Überwachen. Es gibt drei große Projektoren für die Darstellung der Bewegungen und Positionen der Gruppe und der vereinzelten Schiffe, sowie mehrere Terminals an dennen die gesamten Techniker und Führungssoldaten ihre Aufgaben erledigen.

    Um das CIC herum liegen einige Besprechungsräume, sowie der Zugang zur OpSec.
    ME FRPG Charaktere:
    Rebekka Helena Baronesse von Tannberg (inaktiv) | Larita H. H. Fitzalan-Howard | Major Alexander Schleifer

    Kunstprojekt - falsch zugeordnete Zitate
    "Die Neigung, sich herabzusetzen, sich bestehlen, belügen und ausbeuten zu lassen, könnte die Scham eines Gottes unter Menschen sein." - Josef Ackermann

  2. #2
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    ---> SSV Robert Koch - Quartiere

    Alexander warf einen Blick auf sein Omnitool und beobachtete auf der Schiffskarte der Robert Koch, das Eezo-Deck und den kleinen roten Punkt der das Deck nach oben auf 1T verließ dort an der Wand sich entlang hangelte und dann auf dem Kopf über dem Kern entlang marschierte, nur um dann auf der anderen Seite wieder auf das Eezo Deck hinunter zu klettern. Dann noch eins weiter auf 1B, um schließlich wieder in die andere Richtung zu marschieren und auf der anderen Seite nach oben zu klettern.
    Davis hatte sicherlich keine gute Zeit. Maaka hatte die Tour selber ein paar mal gemacht um fest zustellen, ob es sich als Strafe oder zur körperlichen Ertüchtigung eignete. Es war für beides ganze hervorragend. Die Konstruktion der Koch half erheblich um die körperliche Belastung zu steigern. Da auf 1T und 1B die Schwerkraft jeweils in die entgegengesetzt Richtung wirkte, musste man sich in den entsprechenden Schächten selber drehen damit die Füße auf dem Boden waren, und nicht plötzlich der Kopf. Die körperliche und geistige Belastung war hart, aber es war trotzdem eine gute Übung. Vor allem wenn jemand den Kopf frei bekommen musste. Sowie der Lieutenant.

    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit nach vorne und ging die letzten Schritte auf das CIC zu. Davor wartete bereits Moiren Nyx. Moiren war eine bemerkenswerte Frau. Von eher mittlerer Statur und nicht besonders weiblich gebaut, aber kräftiger Struktur und selbstbewussten Auftreten und einem charakterstarkem Gesicht, wirkte sie mehr wie eine Figur aus einem Charles Dickens Roman. Wäre da nicht die Tatsache das ihr Vater vor ihrer Geburt einige Wünsche bezüglich ihrer Erscheinung gehabt hatte und ihrer Leistungsfähigkeit. Leider war der entsprechende Techniker oder Arzt der die genetische Behandlung durchführte teilweise ein inkompetenter Idiot gewesen. Wegen einem Fehler in der Kodierung ihrer Gene die Haut, Haar- und Augenfarbe vorgaben, wirkte sie was diesen Part ihrer Erscheinung anging mehr wie aus Alice im Wunderland.
    Moiren Nyx besaß kein einziges Haar. Weder Haupthaar, noch an Armen, den Brauen oder Wimpern. Ihre Haut wirkte milchigweiß, dabei aber nicht so ungesund durchsichtig wie es bei Kranken der Fall war, ganz im Gegenteil.
    Das hervorstechendste Merkmal waren allerdings ihre Augen, da das fehlen von Haaren durchaus ja auch ein modischer Spleen sein konnte, und von ihrer Haut sah man in der Regel eh nur das Gesicht. Die Augen des Commanders leuchteten in einem stechenden violett bis pink.
    Laut Ärzten war sie aber einer der gesündesten und fitesten Menschen auf diesem Schiff. Abgesehen davon war sie extrem clever und hatte ein gutes Gespür für Taktik und strategisches Vorgehen. Er hatte also nichts an ihr auszusetzen.

    Maaka nickte ihr noch im gehen zu und streckte auf dem letzten Meter seine Hand aus, um sie ihr zu reichen. Die kleinere Frau ergriff sie und schüttelte sie kurz. Sie hatte sich daran gewöhnt das ihr Vorgesetzter von seinem deutschen Vater genau eine Eigenschaft übernommen hatte. Das Händeschütteln. Er hatte die Angewohntheit, eine Hand zu ergreifen, sie fest zu packen, einmal zu schütteln, neu auszurichten und dann los zu lassen.
    "Moiren." stellte er kurz fest und trat dann an ihr vorbei zu der Türe hinter der das CIC lag.
    "Sir." sagte sie und nickte ebenfalls noch mal kurz. "Worum geht es, Sir?"
    "Wir werden uns überraschen lassen müssen. Aber da sie kurzfristig einberufen wurde, würde ich meinen es geht um eine Lagebeurteilung oder eine Einsatzvorbereitung."
    Der Commander nickte und blieb neben ihrem Kommandeur stehen, bis dieser seinen Zugangscode eingegeben hatte. "Der Captain der Seattle ist dabei, sowie Commander Ashford."
    "Korrekt - die Schlapphüte werden wohl was ausgegraben haben." sagte er leise, als sich die Türe öffnete und beide in die geschäftige, aber strukturiere Hektik des CIC traten. Schleifer nickte in ihre Richtung und ging mit Nyx an seiner Seite am Rand des CIC entlang und auf den Besprechungsraum zu.

    "Major." grüßte ihn eine Stimme von der Seite und kurz darauf trat ein Mann zu ihnen heran. Ashford. Wenn man vom Teufel sprach. Staff Commander Ashford, war der Chefanalytiker der Trägergruppe was den Geheimdienst betraf, und direkt auf der Seattle stationiert.
    Der Kreuzer Seattle selbst war von der Grundauslegung, einer der Standardkreuzer der Allianz. Allerdings hatte man einen Großteil der offensiv Waffen entfernt, und stattdessen die Verteidigung erhöht und das Schiffe vollgestopft mit allem möglichen Gerät zur Spionage und Aufklärung. Somit stand der Captain der Seattle stets bei jeder Besprechung zu Taktik, Vorgehen und Situation in erster Reihe. Und mit ihr Commander Ashford.

    "Commander Nyx." begrüßte der ältere Herr Moiren und legte seinen Hand auf den Unterarm von Maaka. Der Mann erinnerte Alexander immer frappierend an einen englischen Lord, kurzes, gepflegtes graues Haar, ein nobles Gesicht dem die überhebliche Haltung von altem Adel ins Gesicht geschrieben war, ein eher dünner Körperbau aber einem nicht mehr versteckbaren Bauchansatz und den typischen manikürten Fingern die nie harte Arbeit geleistet hatten.
    "Ich bin gespannt was Sie meinen Schleifer." Dann schob er sich seine Pfeife wieder in den Mund und ging zurück zu einer kleinen Gruppe von Männern und Frauen die sich gerade noch mit ein paar Daten beschäftigten.
    Nicht das Rauchen eigentlich verboten war. Aber bisher hatte es keiner gewagt den alten Haudegen darauf anzusprechen. Weder auf der Seattle noch auf der Koch.

    "Was war das denn?"
    Der Neuseeländer sah dem Engländer noch einen Moment hinter her bevor er auf die Frage von Moiren Nyx einging. "Typisch. Das war es."
    "Sir?" fragte der Commander nach und sah dabei Schleifer mit einer gehobenen Augenbraue intensiv an. Etwas das bei dem Commander ob ihrer Augenfarbe beängstigend sein konnte.
    "Typisch für diese Geheimdiensttypen." führte er weiter aus. "Ich bin nicht überzeugt, nur damit Sie es wissen." Er schätzte Ashford weil er ein Profi war, auf dessen gerade Art man sich verlassen konnte. Aber manchmal versuchte er sich auch in der Manipulation, und das mochte Alexander gar nicht.
    "Verstehe." schloss Moiren neben ihm und nickte für sich selber. Sie hatte verstanden.

    "Lassen Sie uns sehen ob Major Klein schon anwesend ist."
    "Sir."
    Die beiden Marines gingen durch eine Seitentüre in den angegeben Besprechungsraum. Es waren bereits John Klein, ihr gemeinsamer Kommandeur, sowie Captain Berenice Snow von der Seattle. Beide sprachen miteinander, wirkten aber nicht in das Gespräch vertieft, also trat Alexander mit Nyx an seiner Seite näher.
    Salutierte und begrüßte beide. "Sir, Madame." Beide erwiderten den Salut ähnlich locker und nickten. Klein lächelte und reichte ihm die Hand. Commander Nyx nahm derweil Haltung an und Salutierte ebenfalls.

    "Alexander. Ich hörte Ihr täglicher Marsch hatte wieder reichlich Besucher." begann Klein und ließ schließlich seine Hand wieder los, um damit auf den Captain neben sich zu deuten.
    "War nicht die Show die ich mir erhofft hatte, aber zumindest stimmt es was man über sie sagt. Major. Ihr Name passt." eröffnete Snow und lächelte. Ein Lächeln das nicht ihre Augen erreichte.
    'Sowie dein Name passt. As cold as Snow.' ging es Alexander sofort durch den Kopf, behielt aber dies und alles weitere für sich und lächelte schmal. "Disziplin und Teamgeist ist alles worauf man sich am Schluss verlassen kann, wenn man im Schlamm auf dem Feld liegt." entgegnete er leicht hin und tat einen Schritt zur Seite.
    "Captain, darf ich Ihnen meine Stellvertreterin vorstellen. Commander Nyx."
    Moiren Nyx tat einen Schritt vor und nahm noch mal Haltung an.
    Snow musterte die jüngere Frau von oben bis unten und hob eine Augenbraue. Sie machte, wie viele erstmal keinen Hehl über ihre Irritation, wegen des Äußeren des Commanders. Das gab Maaka wiederum die Zeit den Captain zu mustern.
    Der Captain der Seattle hatte ein ausgesprochen strenges Gesicht, hohle Wangen über denen sich die Haut durch die ausgeprägten Wangenknochen spannte. Ein schmaler Mund der allerdings selbst ohne Make-Up ein kräftiges Rot hatte. Die Nase spitz und fast schon rabenhaft nach vorne gerichtet. Ihre Augen von einem giftigen Grün und mit einigen braunen Tupfern verziert. Die Haare waren hingegen unauffällig braun und streng nach hinten gebunden, aber man konnte ein paar graue Strähnen dazwischen erkennen.

    "Commander." sagte sie schließlich leise.
    "Wenn Heute ein Einsatz der 6ten befehligt wird, wird Commander Nyx das Kommando haben, daher habe ich Sie gleich mit gebracht." erklärte er ruhig, bevor der Captain auf die Idee kam, ihre Anwesenheit in Frage zu stellen.
    Major Klein, der ebenfalls viel auf den Commander zu halten schien, und mit der Art wie Schleifer sie förderte scheinbar einverstanden war, sprang sofort an seine Seite.
    "Ausgezeichnete Idee, Major." dann sah er den Commander an und nickte auf einen Stuhl in der ersten Sitzreihe, die mit etwas Abstand um den Projektor im Kreis herum aufgestellt war. "Nehmen Sie platz und hören Sie sich alles an."
    "Sir." der Commander salutierte und setzte sich auf den zugewiesenen Platz.

    Dann ging die Türe wieder auf und Admiral Reynolds betrat den Raum, gefolgt von einigen Offizieren, deren Name Alexander zwar kannte, aber nie näheren Kontakt mit den Leuten gehabt hatte. Außerdem betrat der Captain der Koch den Raum, sowie Ashford, der Commander des Airwings, Jennifer Winter und Commander Scott – wie praktisch.
    Allgemeines Salutieren und eine Menge Sirs und Madames wurden ausgetauscht, dann standen alle um den Projektor, bis auf Moiren Nyx die hinter Alexander saß und zuhörte.

  3. #3
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    ← SSV Robert Koch: MD-S

    „Herein.“, schallte es durch die Luke. Colbie öffnete das knarzende Schott. Sie bewegte es einmal hin und her, belastete es einmal mehr und ein einmal weniger und spürte, dass das Schott unter Druck vernünftig arbeitete. Es fehlten also ein paar Kunststoffunterlegscheiben in den Scharnieren, die die Angel auf Spannung hielten. So rieb nur Metall auf Metall. Man könnte zwar ölen, doch würde das nur zu einer vorübergehenden Linderung der Symptomatik führen und das Problem nicht lösen.
    „Lass das Ding in Ruhe und komm her, Autumn.“
    Ihr Ton war harsch. Scheinbar war sie ein wenig gestresst. Colbie folgte also der Anweisung und schloss das Schott hinter sich. Sie trat auf den Admiral zu. Ein lächeln huschte über ihre Lippen. Als sie um die Ecke kam bemerkte sie, dass auch Staedert da war. Er saß in einem der beiden Stühle vor dem Schreibtisch des Admirals und war wohl gerade in ein Gespräch mit ihr vertieft gewesen.
    „Karen? Was wolltest du mit mir besprechen?“
    Colbie ignorierte den XO einfach, was dieser missbilligend zu Wort gab.
    „Lieutenant Commander Scott, wann lernen Sie endlich die militärische Hierarchie zu akzeptieren. Salutieren Sie gefälligst, wenn Sie vor einem höhergestellten Offizier stehen und reden Sie sie verdammt nochmal mit Rang und Namen an.“
    Colbie fühlte sich angegriffen. Auch wenn sie wusste, wie der XO tickte und sie auch wusste, dass er gegen sie war, so wusste sie ihn auch zu schätzen, denn der Mann war eben nicht auf den Kopf gefallen. Die Ingenieurin musste sich gewaltig auf die Zunge beißen, um ihm nicht einfach einen Spruch zu drücken. Doch dieses Mal wollte sie nicht verlieren. Zu oft hatte sie ihm diesen Sieg schon gegönnt.
    „John, bitte.“
    Karen deutete mit der Hand auf den freien Stuhl. Colbie nahm platz. Der Admiral tat es ihr gleich.
    Ihre Kabine war insgesamt größer als die der anderen Offiziere und sie hatte sie für sich alleine. Die Frau wusste allerdings nichts von Einrichtung. Die paar Möbel, die zwar aufeinander abgestimmt waren und der schwere Teppich waren Colbies Geschmack zufolge überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Die Vitrinen mit den Modellen alter Schlachten und Waffen hingegen gefielen. Sie waren es auch, die den Raum eher zu einem Museum machten, als zu einem Offiziersquartier.
    „Was hast du dir nur dabei gedacht, Colbie?“, fragte sie leise.
    „Ich, äh, er...“, ihr Finger flog zwischen Staedert und ihr selbst hin und her: „Wovon redest du?“
    Sie sah ihr tief in die Augen. Colbie gefiel nicht worauf das hinaus lief.
    „BoB? Bitch of Boat?“
    Colbie stockte der Atem. Die Buschtrommeln waren verdammt schnell und zum ersten Mal in ihrem Leben, wusste sie keine Antwort. Sie saß da, wie ein kleines Schulmädchen. Geistig bereitete sie sich schon darauf vor die Tafel mit einhundert identischen Sätzen zu bekritzeln.
    „Ich, äh...“
    „Erspare mir das und reiß dich gefälligst zusammen. Du bist ein Offizier der Allianz. Ich erwarte von dir, dass du dich auch so benimmst.“
    Ihre Hand deutete mehrfach auf den Tisch, so als ob sie die Fakten irgend eines wichtigen Papiers damit unterstreichen wollte.
    „Das hat sofort ein Ende, verstanden?“
    Colbie sah sie missgünstig an. Staedert lächelte.
    „Ich bin...“ Sie haderte kurz: „Ich bin der Chief Engineer dieses Schiffes. Ich bin Tag für Tag im Einsatz und gestalte meine Freizeit so wie es mir gefällt und wenn du ein Problem damit hast, Karen, musst du mich schon versetzen.“
    Jetzt war der Admiral sprachlos. Sie lehnte sich in ihren Stuhl zurück und starrte ihr in die Augen. Es war dieser harte Blick. Niemand konnte ihn für längere Zeit ertragen. Sie starrte einen einfach nieder.
    „Lieutenant Commander.“, wieder schaltete sich der Captain ein: „Hier geht es jetzt nicht um Ihre Freizeitgestaltung, hier geht es um ihre Beförderung, von der ich, wie ich persönlich gestehen muss, nicht angetan bin.“
    Colbie konnte den Mund nicht schließen. Hatte der gerade was von einer Beförderung gefaselt?
    Karen grinste.
    „Natürlich kannst du deine Freizeit gestalten wie du möchtest, nur lass es eben nicht zur Gewohnheit werden.“
    Colbie nickte und versuchte das soeben gehörte zu realisieren.
    „Du meinst also, ich sollte mich lieber auf Batterien verlassen?“
    Langsam zogen sich ihre Mundwinkel und auch die des Admirals in die Höhe, während der Captain in der Defensive stand.
    „Meine Damen, können wir?“
    Karen stand auf, nahm das blaue Samtkästchen in die Hand und überreichte es an die Mechanikerin.
    „Warum?“, versuchte Colbie ernsthaft zu ergründen.
    „Weil man sonst Ihre Autorität in Frage stellen könnte, Lieutenant Commander. Durch die Beförderung sind sie nicht nur fachlich der höchstgestellte Offizier in ihrem Bereich, sie sind dann auch der disziplinarisch höchstgestellte.“
    „Und so sehr es mich schmerzt, das zuzugeben, Commander Scott, sie sind eine hervorragende Ingenieurin.“, fügte Staedert hörbar missgelaunt hinzu.
    Colbie konnte sich das Grinsen nicht mehr verkneifen.
    „Sie mögen mich.“, stichelte sie, während sie die das Kästchen entgegen nahm, es einmal streichelte und dann öffnete.
    „Bilden Sie sich bloß nichts darauf ein, Staff Commander.“, mit diesen Worten verließ der Captain das Quartier des Admirals.
    Colbie blickte auf die goldenen Anstecknadeln.
    „Du hast sie dir verdient, Autumn.“, Karen legte ihr die Hand auf die Schulter.
    Colbie blickte auf, ihr tief in die Augen.
    „Ich glaube, er mag mich wirklich.“, sagte sie fast schon gerührt. Dann drehte sie sich um, legte die Nadeln an und ging in Richtung CIC. Kurz bevor sie aus der Tür verschwand, drehte sie sich noch mal um.
    „Übrignes: Ich habe niemanden dazu gezwungen, mit zu schlafen und außerdem könntest dich auch mal wieder bügeln lassen.“
    Ungläubiges Kopfschütteln war die letzte Reaktion, die Autumn als Antwort erhielt und kurz darauf fiel das Schott knarzend in die Schlösser. Sie musste etwas gegen dieses nervtötende Knarzen unternehmen. Ein Admiral der ständig von solch einem Knarzen begrüßt oder verabschiedet wird, wird wohl generell an schlechter Laune leiden. Also aktivierte sie ihr Omnitool und lud den entsprechenden Befehl in die Datenbank.

    Ihr Weg führte sie über einige Gänge, Treppen und Schotts wieder zurück zum CIC. Dort besorgte sie sich von einem ihrer Crewmen den aktuellsten Statusbericht, nur um dann auch schon wieder in der Besprechung zu verschwinden.
    Der Raum war nicht sonderlich groß. Es reichte aber allemal um den Holotisch und vier Sitzreihen unterzubringen. Überall an den Wänden hingen Terminals und Bildschirme. Equipment aus der grauen Vorzeit. Equipment, welches noch immer voll tauglich war. Die große Glasfront bildete den einzigen Zugang zum Besprechungsraum, in dem sich die Flügel der Wand ein wenig öffneten.
    Neben dem Admiral war auch der ganze andere Kindergarten anwesend: Major Klein und sein Stellvertreter, Major Schleifer, Captain Snow von der Seattle, ihr Analytiker Staff Commander Ashford und Colbie. Kurz nach ihr trat noch der XO ein. Dennoch waren sie nicht vollzählig. Zwar saß hinter Schleifer noch seine Stellvertreterin, also die dritte in der Riege der Marines, aber jemand fehlte. Dann fiel es ihr auf. Der CAG, die vor kurzem beförderte Captain Winter.
    „Also meine Herrschaften.“, begann der Rear Admiral die Lagebesprechung, während sie sich an den Kopf des Holotisches stellte. Der restliche Raum dunkelte sich ab. Die sonst klaren Fenster zum CIC wurden undurchsichtig. Die taktische Karte sowie das holographische Modell der Koch luden sich orangefarben aus dem Tisch in die Dunkelheit.
    „Captain Winter ist momentan verhindert, sie wird aber in Kürze zu uns stoßen. Ladys und Gentlemen: Das ist unser Ziel.“
    Der Tisch wechselte die Holographie. Anstelle der taktischen Karte und des Modells, wuchs ein Planet aus dem Tisch und stellte sich als Tharkad vor.
    Karen führte die militärische und politische Lage aus, erzählte von dem Patt, welches auf dem Planten und dem Orbit herrschte und bat die Anwesenden um ihre Einschätzung.

  4. #4
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    Alex lehnte sich zurück und starrte auf das Hologramm des Planeten, zu dem die Reise gehen würde. Er ließ auch das politische Geschwafel über Auftrag und etwas von Befriedung, Kontrolle und Humanitäre Hilfe über sich ergehen.
    Wenn er eines gelernt hatte in all den Jahren beim Militär dann, das Militär nie dazu gezogen wurde wenn man nur Nächstenliebe im Kopf hatte. Und so würde es auch diesmal sein. Dann leitete der Admiral über zu Captain Kalt wie Eis und die stand auf. Selbstbewusst und eine kleine Show abziehend.
    "Herrschaften. Unser größtes Problem wird dieser Mann hier werden." ein Bild eines Mittvierzigers erschien als Holo, erst als Portrait und dann zeigte es ihn bei einigen militärischen Einsätzen mit Uniform und Waffen, allerdings konnte man da schon mehr auf Söldner oder Warlord schließen als auf eine echte militärische Einheit.

    "Das ist Ivory Dunn. Ein örtlicher Warlord in diesem System. Er hält einen Großteil der wichtigsten Städte und Landstriche, kontrolliert dort nicht nur Flug und sämtlichen anderen Verkehr sondern auch den Fluss von Hilfsmitteln und Ressourcen. Wir haben bereits durch mehrere Kontakte seine Bewegungen und die Bereiche seiner Leute einfassen und lokalisieren können."
    Sie drückte einen Knopf und auf dem Planeten Holo tauchten mehrere rot gefärbte Bereiche auf. "Durch unsere Präsenz mit der Trägergruppe können wir ohne weiteres seinen Flugverkehr unterbinden, allerdings bricht das noch nicht seine Kontrolle über die Bereiche." sie sah zu Klein und nickte. "Das wird ein Thema ihrer Marines Major."

    Was für ein Bullshit war das erste was Alex durch den Kopf ging. Wenn der doch so heilige Geheimdienst Kontakte hatte und seine Bewegungen verfolgte, warum zum Henker benützten sie nicht die orbitalen Fähigkeiten der Seattle und ballerten seinen Arsch aus diesem Universum in das nächste.
    Klein hob eine Augenbraue und sah zu Maaka. Er grunzte für ihn gut hörbar und tippte sich auf das Knie. Wartete bis Alex ihn ansah und bewegte seine Finger in ein paar eigenartige Positionen. Offensichtlich sah Klein seine Annahme genau so. Allerdings, hielt er es für klüger seinen Untergebenen vortasten zu lassen. Alex sah auf seine Hand und seufzte - innerlich - und sah dann zu Snow. "Captain." Nyx, folgte den Vorgaben ihres Vorgesetzten und beobachtete alles sehr genau - auch wenn sie noch nicht alles verstand oder erfasste.
    "Ja Major?"
    "Ich hoffe es stört sie nicht wenn ich eine - vielleicht - recht eigenartige Frage stelle?"
    Snow zog eine Grimasse die vollkommenen Widerwillen signalisierte. Offensichtlich hatte er bereits damit schon einen Nerve getroffen - und sie konnte nicht verbergen dass das der Fall war. "Bitte." murrte sie und straffte ihre Haltung.

    Im Augenwinkel konnte er sehen das der alte Hase mit seiner Pfeife im Mund zu grinsen begann. Das hatte er also gemeint. Drecksack.
    "Wenn Sie doch schon einen Kontakt haben, und wissen wo sich Dunn aufhält? Wozu dann die Sonderkosten durch einen Marineansatz wenn Sie ihn mit einem sauberen Orbitalschlag wegputzen könnten?"
    "Weil wir keine Kolleteralschäden wollen." knurrte die Frau und bewirkt damit nur das Alex endgültig Blut geleckt hatte.
    "Ich möchte nicht Ihre Analysen und Entscheidungsfindungen in Frage stellen, Ma'am. Aber für mich sieht ihr Material und die Bilder nicht so aus, als hätten Sie keine Ahnung wann er sich mit einem Trupp seiner Söldner aufhält und wann er sich in einem Gebiet mit Zivilisten befindet."
    "Ich fürchte Sie überinterpretieren hier das Material."

    Jetzt reagierte Klein und schnippte mit den Fingern. "Ich denke wir haben jetzt verstanden was Sie von uns wollen. Captain." er holte Luft, doch bevor er etwas sagen konnte sprang der Admiral wieder ein.
    "Leute. Ruhig. Ich dulde keinen Streit in dieser Trägergruppe. Major Klein, Schleifer. Ihre Truppen stehen dem Geheimdienst zur Verfügung für Kommandoeinsätze. Aber die werden von mir autorisiert. Und Captain Snow. Ich will nur Anfragen nach gründlicher geheimdienstlicher Arbeit. Keine Kamikazeeinsätze. Verstanden?"
    Alle nickte. Ausser Alex, der lehnte sich nur zurück und sah zu dem alten Mann. Der sah zurück und nickte. Snow hatte hier etwas persönliches laufen. Neben der Tatsache das Dunn wohl wirklich ein Problem war, so hatte sie noch ein anderes Interesse an diesem Mann und das erforderte das man ihn gefangen nahm. Und nicht in hunderten von Stücke sprengte. Oder in Atome zerpulverte.

    "Gut. Danke Captain." der Admiral aktivierte wieder das Licht. "Sobald wir den Orbit erreicht haben und wir die Lufthoheit haben, geht es darum einen Brückenkopf zu errichten und zu sichern. Weitere Anweisungen erhalten Sie dann."

  5. #5
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    Das war mal wieder typisch. Jeder Hans und Kranz durfte lang und breit seinen Senf zu dem Thema geben und Colbie hörte jedem geduldig zu. Sobald sie aber an der Reihe war, war keine Sau mehr da. Was sind das für Militärs, wenn die sich noch nicht einmal für den Schiffsstatus interessierten, geschweige denn für den des gesamten Trägerverbandes? Colbie seufzte leise während die Bodenspezialisten den Besprechungsraum verließen. Na ja, Hopfen und Malz waren noch nicht verloren. Immerhin blieben Captain Staedert und der Admiral noch ein wenig.
    "Also Staff Commander, wie steht's um die alte Lady?"
    "Sie ist gut in Schuss.", Colbie lächelte: "Wir wechseln gerade eine der Injektorspulen. Die Backups laufen."
    "Heißt was? Wann können wir in das System springen, Commander?", erkundigte sich der Captain etwas forscher.
    "Solbald wir fertig sind, John. Der Austausch steht kurz bevor. Ich schätze mal, dass wir heute Abend starten können."
    "Warum denn solange? Können wir nicht auch ohne diese Spule springen?"
    "Nein können wir nicht. Diese Spule leitet die überschüssigen Energien in die Speicherkondensatoren. Sie bestimmen also, wann wir explodieren und wann nicht und wenn die nicht läuft..."
    Sie formte mit den Händen eine kleine Kugel und riss sie dann auch schon wieder auseinander.
    "Boom! Und so lange dauert es nur, weil wir die ganze Anlage nochmals testen müssen, wie nach jedem Austausch. So verlangt es nun mal die Allianzvorschrift SA-TEC0221."
    "Hey, dafür ist hier jetzt keine Zeit. Haben wir uns verstanden?", fuhr Karen hart dazwischen.
    "Wie sieht deine Einschätzung vom Tharkadsystem aus?"
    "Wenn ich mir das so betrachte, denke ich, dass wir ein paar Punkte haben, wo wir die Koch und den Verband entladen können. Hel und Taivas bieten optimale Eigenschaften, um die Energie des Schiffes aufzunehmen. Problematisch sind sie aber dennoch. Hel ist gefährlich ob der Nähe zum Stern, da wir in den Gefahrenbereich von Solarstürmen geraten können und Taivas liegt in Piratenhand. Entweder wir nehmen es mit den Piraten auf und schlagen sie gleich vernichtend, was in meinen Augen momentan noch utopisch anmuten lässt, wegen der mangelnden Kenntnis der Suppe dort draußen, oder wir fordern unsere Piloten mal ein wenig und testen die neuen Supraleiter-Antennen."
    Karen hörte geduldig zu. Ein nicken folgte.
    "Also, wann? 2ooo h, 21oo h oder sogar 23oo h?"
    "Eher 23oo h, Ma'am."
    "Gut, alles klar. Du kannst zurück auf deinen Posten, Autumn."
    Colbie salutierte und machte sich auf den Weg. Staedert wollte folgen, doch Karen hielt ihn noch einige Sekunden zurück.
    Leicht genervt ging sie zunächst zu ihrer Konsole. Sie schaute sich die wesentlichen Statusupdates an und legte dann eine Prioritätsreihenfolge fest. Vom schlimmsten bis zum leichtesten, worunter aber der Fall der knarrenden Tür des Admirals in den oberen Rängen kursierte. Jeder freie Techniker wusste nun, was als nächstes anlag und konnte sich so auf die anfallenden Arbeiten konzentrieren.
    Ihre Finger grabbelten nach der MFOg auf dem Tisch. Sie betrachtete sie einige Sekunden lang und zog sie dann auf. Die Brille begann sofort zu arbeiten und synchronisierte sich mit ihrem Omnitool.

    1443 h
    ---> SSV Robert Koch: Maschinenraum

  6. #6
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    <--- SSV Robert Koch: Maschinenraum
    2203 h


    Der Austausch hatte wunderbar geklappt und die Zeitvorgabe hatte sie um knapp eineinhalb Stunden unterboten. Sie lächelte, als sie das CIC betrat.
    "Gute Arbeit, Staff Commander."
    "Danke, Ma'am."
    Colbie ging zum Kartentisch und begutachtete die Situation.
    Staedert wartete schon: "Also, wir haben uns Entschieden Hel als ersten Anlaufpunkt zur Entladung anzufliegen. Es wird zwar ein wenig die Piloten herausfordern, sollte aber nicht wirklich ein Problem darstellen."
    Colbie nickte und folgte seinen Ausführungen.
    "Haben wir einen Plan, wie wir dann weiter vorgehen? Wir haben ja auch kleinere Schiffe dabei? Es geht ja nicht nur um die Koch?"
    "Da liegt der Hase im Pfeffer.", fuhr nun der Admiral fort: "Durch die hohen Temperaturen beim An- und Abflug werden wir große Probleme mit den Schilden der Schiffe bekommen. Die Schilde der kleineren Fregatten sind zwar für hartes Feuer ausgelegt, sollen diesem aber nicht über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sein. Wir müssen uns nun also Gedanken darüber machen, wie wir vorgehen wollen und da du ja eine Meisterin der Improvisation bist..."
    "Schon klar. Ihr schmiedet die Angriffspläne, ich mach die Technik. Bis wann?"
    "Kommt drauf an, wie lange können wir es ohne Entladung aushalten?"
    "Wie sie selbst schon sagten, Staff Commander: Die Injektorspulen und die Speicherkondensatoren bestimmen wann wir explodieren.", Staedert lächelte.
    Ein Blick auf ihr Omnitool und einer rüber zur Technikkonsole reichten ihr aus.
    "Morgen früh, wenn ich wieder im Dienst bin, habt ihr meinen Entwurf auf dem Tisch."
    Karen blickte sie kritisch an.
    "Kümmert euch lieber darum, dass ihr Patrouillen in die Umlaufbahn bekommt. Der neue CAG scheint ja äußerst zuverlässig zu sein."
    "Lass das mal meine Sorge sein, Colbie. Also, bis morgen früh."
    "Bis morgen früh.", verabschiedete sie sich.

    2213 h
    ---> SSV Robert Koch - MD-S

  7. #7
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    Klein kratzte sich hinter dem Ohr und sah zu seinem Mitarbeiter. Der starrte weiterhin auf das Kartenmaterial. Ein Brückenkopf musste es also sein. Schließlich beugte sich der Major zu ihm herüber und gab ihm einen Klapps auf den Oberarm. "In meinem Büro - in 30 Minuten."
    "Sir." dann stand Klein auf und ging mit den meisten anderen. Alex blieb sitzen. Er wollte das gesamte Briefing hören. Nyx blieb sitzen, obwohl sie schon halb aufgestanden war.

    Sie sah zu ihrem Vorgesetzten und sah dann zu der sehr lebhaften Diskussion zwischen dem Chief Engineer und dem Admiral. "Sir?" fragte sie leise. Er hob nur ruhig die Hand und bedeutete ihr zu schweigen.
    Er war überrascht, das die beiden ein derart privates Verhältnis hatten und das sie es auch noch öffentlich wirken ließen. Das überraschte ihn sehr. Aber er behielt das für sich, zumindest vorerst, allerdings musste er sich nun schlau machen.

    Den technischen Inhalt verstand er nur teilweise, aber er verstand sehr wohl das die Schiffe ein kleines, bis schwere Problem bekommen konnten sobald sie aus dem Sprung fielen und das die Lufthoheit nicht so einfach zu sichern sein würde. Vor allem da der Commander der Air Group nicht mal seinen Hintern in die Besprechung gehievt bekommen hatte. Etwas das Maaka viel mehr irritierte. Seine Leute waren direkt abhängig von der Leistung der Piloten und er hätte eigentlich gerne gehört das alles gut lief und jeder seinen Job im Griff hatte.
    Die Situation wirkte jetzt allerdings beiweitem nicht so.
    Zumindest schien allerdings die Misses Ingenieur ihren Job zu können.

    Schließlich waren nur noch er und Nyx übrig. Alle anderen waren gegangen. Er stand ruhig auf und sah durch die Türe. Auch dort war niemand mehr.
    "Ihre Meinung?" fragte er schließlich und ging zu dem Projektor hinüber.
    "Zu was?"

    "Allem."
    "Ehm. Ja." sie überlegte einen Moment. "Es cheint mir so, als ob Captain Snow, ein besonderes Interesse an Dunn hat. Sie will ihn unbedingt fassen, und nicht einfach aus dem Weg räumen."
    Er nickte und öffnete die Karten von Tharkad. "Ja. Das war offensichtlich. Wir werden da wohl der lange Arm des Geheimdienstes werden. Halten Sie Ihre Leute also bereit und zusammen. Keine Informationen verlassen das Regiment und alle Informationen müssen geteilt werden. Trauen Sie weder Snow noch der Pfeife." knurrte er und begann den Planeten zu drehen. "Weiter."
    "Wir müssen einen Brückenkopf sichern, ich hatte den Eindruck, das der Admiral die Vorbereitung Klein überlassen wird."
    "So hatte es den Anschein, aber ich würde darauf Tippen das es schon Pläne gibt wo und wann." er begann einige Orte zu markieren auf dem Planeten und fand schließlich was er suchte. "Was noch?"
    Der Commander sah ihn lange an. Er lächelte. "Ist Ihnen das persönliche Verhältnis gerade nicht auf gefallen?" Die jüngere Frau legte den Kopf schief und zog eine Grimasse. Dann schien der Groschen zu fallen. "Oh." machte sie und er musste lächeln. "Ja, das dachte ich mir auch. Sein Sie also auch da vorsichtig. Keine blöden Sprüche, keine Konflikte. Lassen Sie es unsere Leute wissen."

    "Ja Sir." er nickte auf die Karte.
    "Sehen Sie sich diese Stelle an. Hier werden wir den Brückenkopf bekommen."
    "Eine Kleinstadt?" sie sah ihn verwirrt an. Er lachte leise und verließ das CIC. Nyx würde schon rausfinden warum er recht hatte. Sie würde sich ihre Gedanken machen und es würde ihr in der Zukunft helfen. Er musste jetzt zu Klein - vermutlich über den Einsatz sprechen. Und dann musste er sich Autum vorknöpfen, wegen der Wäsche die er in der Tasche hatte.

    15:00 --> SSV Robert Koch Offiziersquartiere

  8. #8
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    --> SSV Robert Koch: Offiziersquartiere

    1530

    Winter rieb sich die schmerzende Schläfe und griff nach ihrer Kaffetasse am Rande des Tisches. Sie stürzte das Getränk in einem Schluck herunter und schmeckte nichts, nur eine lauwarme Flüssigkeit die ihr in den Magen floss. Zurück blieb ein bitterer Geschmack. Sie legte das Datapad mit den schlechten Neuigkeiten auf den Tisch zurück und ließ den Blick durch suchend durch das CIC schweifen bis sie schließlich auf Staff Commander Viktor Gernot hängen blieben, ein erstklassiger Taktik Offizier und derzeit Wachhabender Offizier im CIC. Er schien ihren stechenden Blick bemerkt zu haben und sah von der Holokonsole im Zentrum des CIC auf. Mit einem Nicken deutete Jennifer an, er solle sich einen Moment Zeit nehmen. Die Pilotin musterte den erfahrenen Offizier, wie er sich druch das geschäfige Kommandozentrum schlängelte. Früher war der Mann ein ausgezeichneter Pilot gewesen, doch der Mann war seit 20 Jahren nichts mehr geflogen, wer Mittvierziger nicht kannte (oder seine Akte nicht gelesen hatte) wäre jedoch nie auf die Idee gekommen. Die Uniformknöpfe Gernots wurden von einem leichten Bauchansatz strapaziert, dennoch wirkte er nicht fett, eher kräftig. Die grauen, wachen Augen verliehen seinem Gesicht, ebenso wie die Geheimratsecken, Intelligenz.
    "Captain Winter? Wo waren Sie bei der Einsatzbesprechung?"
    Jennifer reichte dem Offizier zur Antwort wortlos das Datapad, dass sie eben erhalten hatte und gab ihm einen Moment es zu lesen, er runzelte die Stirn:
    "27 Piloten für die nächsten drei Tage nicht Einsatzfähig? Wie ist das passiert?"
    "Ich habe einige Umstrukturierungen innerhalb des Airwings vorgenommen und einige Piloten zwischen den Schiffen getauscht. Während des Transits gab es einen totalen Energieausfall und einen schweren Brand an Board des Shuttles. Drei haben die Sache gut überstanden, die anderen 27 stehen dort auf der Liste."
    Gernot sah wieder auf das Datapad:
    "Alles Führungsoffiziere, keiner mit einem geringeren Rang als Lieutenant Commander und ein plötzlicher Totalausfall. Das stinkt was gewaltig Captain."
    Jennifer nickte, man konnte von Colbie und ihrer Deck Gang halten was man mochte, sie machten ihren Job und schlampten nicht. Hinzu kam auch noch, dass das der zweite Unfall innerhalb weniger Stunden gewesen war.
    "Der Admiral und der XO wissen bescheidt und ich werden den CHENG anhalten sich mal die Überreste von dem Shuttle anzusehen."
    "Da ist doch noch etwas Captain."
    "Ich nehme an Sie wissen, dass wir schon heute Abend springen und Hel als Entladungspunkt gewählt haben?"
    "Ich war bei der Entscheidung dabei, was ist damit."
    "Die Trägergruppe ist nicht vollzählig, es fehlen drei Fregatten, die Midway, die Bagder Mouth und die Red Cliff. Ich dachte wir warten, bis wir volle Kampfstärke erreicht haben."
    "Die Entscheidung heute zu Springen kam vom Oberkommando, die fehlenden Schiffe werden morgen zu uns stoßen. Aber was ist das Problem mit Hel, es ist eindeutig die sicherere Alternative?"
    "Da wir ohne die Midway und die Red Cliff springen hat sich die Sache erledigt. Ein Angriff auf Taivas ohne Tarnschiffe wäre selbstmord."
    "Sie hätten direkt nach dem Sprung angegriffen?"
    "Ja, damit würde der Feind nicht rechnen. Hel ist die logische Wahl für eine konventionelle Flotte. Die Red Cliff, die Yalu River, die Manta Shuttles, die Corvetten der Fox-Klasse und die Viper besitzen aber Stealth-Technik der ersten Generation. Zwar nicht so effektiv wie das IES-System der Normandy Klasse, aber für eine Umgebung wie den Taivas spielt das keine Rolle."
    "Lassen Sie mich raten: Ein Scheinangriff um den Feind aus der Reserve zu locken und um den Verteidigungsanlagen was zum Schießen zu geben gepaart mit einer zweiten Gruppe aus Stealth-Schiffen die dem Feind in den Rücken fallen. Quasi ein Leerbuchangriff mit dem Unterschied, dass er trotz aller Vorhersehbarkeit mit Stealth-Schiffen funktionieren kann. Aber ein Angriff direkt nach einem Sprung in ungewisses Gebiet ist immer riskant, vor allem soll der Taivas Piloten vor echte Herausforderungen stellen, Ma'am."
    "Unterschätzen Sie mich nicht Commander, der Plan wäre ein wenig komplizierter gewesen und meine Piloten trainieren seit Tagen im Simulator den Einsatz in der Suppe. Sie sind Vorbereitet, verlassen Sie sich darauf. Außerdem hätten wir noch einen Tag gehabt. Ich hatte schon ein Team für zwei Scout-Shuttles für eine Aufklärungsmission zusammengestellt. Aber vergessen Sie es Commander, die Sache ist gegessen."
    "Aye, Ma'am. Immerhin, früher oder später werden wir uns mit Taivas befassen müssen. Es liegt zu nahe am Tharakad und ist neben der Kolonie selbst vermutlich der Planet mit dem höchsten taktischen Wert."
    Jennifer wollte gerade etwas erwiedern, als sie vom blinken ihres Intercoms unterbrochen wurde, es war der XO. Sie nickte Commander Gernot verabschiedent zu, dann nahm sie den Anruf entgegen:
    "CAG."
    "Hier ist der XO, treffen Sie mich bitte in Besprechungsraum 2, Captain."
    "Aye, ich bin in fünf da."
    Jennifer beendete das Gespräch und packte ihre Sachen zusammen ehe sie sich Zügig in Richtung des Besprechungsraums 2 aufmachte, der sich in der nähe des CIC befand.
    Geändert von Jennifer Roni Winter (13.04.2013 um 03:57 Uhr)

  9. #9
    ME-FRPG Avatar von Jennifer Roni Winter
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    Besprechungsraum 2:

    Als Jennifer den Besprechungsraum 2 betrat wartete Captain John Staedert bereits an dem großen Tisch mit Holoprojektor, der den Raum dominierte. Neben der Holoprojektion, die tiefe Schatten in das Gesicht des Mannes warf und den Tharkad in Großaufnahem zeigte, waren einige Terminals die einzige Lichtquelle im Raum. Der XO hielt sich nicht erst lange mit Begrüßungsfloskeln auf:
    "Captain Winter, schön Sie auch mal in einem Meeting zu sehen."
    Die grauen Augen des XO schimmerten in der Dunkelheit und fixierten die Pilotin. Sie hielt dem Blick stand:
    "Ich denke Sie haben Verständniss dafür, dass ein Notfall Vorrang vor einem Meeting hat. Meinen Piloten geht es, nebenbei bemerkt, den Umständen entsprechend gut. Danke der Nachfrage, Captain."
    "Sie sind CAG der Tragergruppe und befehligen damit einen Großteil unserer Schlagkraft als Verband. Die Marines sind eben so auf Sie angewiesen wie die Schiffe der Trägergruppe. Wenn Sie zu einem Meeting nicht erscheinen können haben Sie einen Stellvertreter zu schicken."
    "Mein Kandidat für den DCAG des Airwings ist noch nicht zur Grup..."
    "Dann schicken Sie verdammt nochmal jemand anderen! Und dabei ist mir egal ob es sich um einen Flight Lieutenant frisch von der Akademie handelt oder einen erfahrenen Staffelführer handelt! Hauptsache es ist jemand da!"
    Jennifer knirschte mit den Zähnen. Der XO hatte recht. Sie hätte jemanden abdeligieren müssen.
    Die Luke zum raum öffnete sich erneut und Rear Admiral Karen Reynolds trat ein: "Beruhigen Sie sich John. Man kann Ihre Stimme durch die geschlossene Luke noch hören."
    Staedert nickte nur Stumm, währenddessen wandte sich Reynolds Winter zu:
    "Captain Winter, sorgen sie einfach dafür das beim nächsten mal jemand da ist. Entweder Sie oder jemand anderes mit dem wir Arbeiten können. Ihr fehlen hat kein gutes Licht auf Sie geworfen."
    Sie nickte, ein Fehler, ihr Fehler. Ihre Verantwortlichkeit. Sie hatte einen schlechten Start gehabt, der immer schlimmer zu werden drohte. Es hatte unzufriedenheit unter den Piloten gegeben. Nichts offenes, aber Getuschel hinter ihrem Rücken. Es ging das Gerücht unter den Piloten um ihr Vater hätte bei der Beförderung seine Finger im Spiel gehabt. Aber damit hatte Sie gerechnet. Jetzt hatte sie auch noch keinen allzu guten Eindruck bei den anderen Führungsoffiezieren hinterlassen und 27 dekorierte Fighter Jokeys in der Medbay.
    "Verstanden. Währe das alles Ma'am?"
    "Nein Captain, da ist noch etwas. Ich will mehr über diese Suppe vom Taivas wissen und zwar aus erster Hand. Ich habe gehört Sie haben bereits Pläne für eine Aufklärungsmission."
    "Aye Ma'am."
    Jennifer wandte sich dem Holotisch zu, tätigte einige Eingaben und brachte eine vollständige Ansicht aller Kartographierten Himmelskörper im Sudenesystem zum Angesetzten Zeitpunkt des Sprungs zum Vorschein. Das Masseportal, Taivas und der Tharkad waren dabei bereits rot markiert, die restlichen Planeten blau.
    "Ich schlage vor, in enger Formation zu springen und diese Formation bis zum Tharkad einhalten. Auf diese Weise überlappen sich die Signale unserer Schiffe für die feindlichen LRS. Beim Verlassen des Jormungand-Gürtel werden sich die SSV Yalu River zwei Manta Shuttles und zwei Viper vom Kampfverband lösen und den Orbit des Taivas ansteuern, während der Rest der Trägergruppe seinen Kurs zum Tharkad fortsetzt. Auf diese Weise verhindern wir, dass der Feind Schiffe in unserer Flotte vermisst."
    "Wozu der Geleitschutz aus zwei Vipern, Captain?"
    "Die Viper sind kein Geleitschutz, Admiral. Ich habe zwar das Fliegen in der Suppe im Simulator trainieren lassen, aber es ist nicht das Selbe. Für den Fall einer Entdeckung durch den Feind wird die Mission sofort Abgebrochen und zum Tharkad zurückbeordert. Allerdings schätze ich die Chance einer Entdeckung als gering ein. Hat die Mission erst den Orbit erreicht sollten die EDS-Tarnsysteme aufgrund des Rauschens ebenso effektiv sein, wie die IES-Systeme der Normandy-Klasse."
    "Wer wird die Mission anführen?"
    "Captain Zasulich von der Yalu River. Die Berichterstattung und Kommunikation erfolgt über einen QEC an Bord der Yalu River. Das Gegenstück befindet sich an Bord der Robert Koch."
    "Gute Arbeit CAG, Ihre Mission ist genemigt."
    "Danke Admiral."
    "Das wäre alles Commander, Briefen Sie das Team und halten Sie mich auf dem laufenden."
    "Aye, aye, Ma'am."
    Jennifer Salutierte und verließ den Besprechungsraum.
    Kaum hatte sie die Luke hinter sich geschlossen piepte erneut ihr Kommunikator. Diesmal nur eine Textnachricht von Major Klein. Sie schüttelte innerlich den Kopf und machte sich auf zum nächsten Meeting.

    1600

    --> SSV Robert Koch: Offiziersquartiere

  10. #10
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    <--- SSV Robert Koch - Quartiere

    Die Nacht war kurz. Das Gespräch mit dem Marine hatte länger gedauert als erwartet. Colbie streckte sich und schob die Decke beiseite. Der Wecker schallte penetrant durch ihre Kajüte. Langsam schob sie ihre Hand zur Nachtkonsole und tätschelte nach dem Nervenraubenden Teil. Der Wecker stoppte und das Radio sprang an dessen Stelle. Top. Ihre Laune hellte sich sofort auf. Frisch geduscht legte sie die Offiziersuniform an. Beim Jackett stockte sie aber kurz und strich über die neuen Abzeichen am Kragen. Ein lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie hatte es geschafft. Trotz ihrer Art, wie es viele meinen würden oder gerade wegen ihrer Art. Colbie konnte sich denken, dass sich wieder viele über sie auslassen würden und ihr unterstellen würden, sie hätte sich hochgeschlafen. Kurz schüttelte sie den Kopf. Verwarf den letzten Gedanken, denn soweit würde sie nie gehen. So etwas hatte sie nicht nötig. Sie konnte durch ihre enorme Fachkompetenz punkten und das war auch gut so. Sie klemmte sich ihren Overall unter den Arm. Leichten Schrittes machte sich auf den Weg in ihr Büro auf dem Zerodeck. Fröhlich pfeifend wanderte sie durch die Gänge, die Aufzüge. Sie passierte ihre Kameraden und andere Soldaten. Unvermittelt stieß sie mit einem Corporal zusammen. Es war schon eigenartig, denn der Soldat trug eine vollständige Kampfausrüstung. Doch da die auf einem Wartungsdeck waren, verfolgte sie ihre Thesen bezüglich des Corporals nicht weiter. Ihre gute Laune ließ sie sich jetzt nicht nehmen. Colbie entschuldigte sich kurz und zog dann weiter.
    "Einen schönen guten Morgen wünsche ich.", begrüßte sie freundlich ihren Kollegen, der die Nachtschicht hatte.
    "Morgen, Chef. Wie ist das Wetter?", entgegnete ihr Nikolay.
    "Weltraumwetter.", antwortete Colbie.
    Es war ein Scherz zwischen ihnen beiden. Eine Art Running Gag.
    Sie lachten kurz.
    "Was hast du für mich?"
    "Keine Besonderheiten, Staff Commander. Die Nacht war ruhig. Einige Kleinigkeiten, aber nichts von Bedeutung."
    Nikolay machte ein paar eingaben auf einem Datenpad, welches er an Colbie überreichte. So konnte sie sich ein Bild von Situation machen. Ein paar Schotts schlossen nicht richtig. Hier und da zickten die Aufzüge rum. Während eines Waffentestlaufes kam es zu einer Überhitzung eines der Kühlaggregate. Also wie er sagte, wirklich nichts besonderes.
    "Das Überhitzungsproblem?", erkundigte sie sich stichprobenartig.
    "Kein Problem. Die haben den Feuerzyklus überdreht. Wir hatten gewarnt, dass so etwas passieren kann. Lösung: Switch-in-Stand-By. Das defekte Aggregat kann heute instand gesetzt werden und als Stand-By dem jetzigem Aggregat zugeführt werden."
    Colbie nickte kurz und lachte dann etwas fassungslos.
    "Wieso meinen diese schießgeilen Idioten denn immer, dass mehr Feuerrate mehr Schaden bedeutet? Die sollten mal lieber das Zielen lernen."
    Der Russe lachte kurz.
    "Popytka - ne pytka."
    Colbie schaute ihn aus schiefen Augen an: "Was?"
    "Versuch macht klug."
    "Ich hoffe es. Ähm." Sie spitzte die Lippen. "Ich möchte dich darum bitten, dass du noch den Dienstplan für heute aufstellst. Ich muss mit dem Admiral ein neues Manöver durchgehen – werde also keine Zeit haben, mich gleich um den Dienstplan zu kümmern.“
    „Tja, das heißt dann wohl, dass ich Hector erst morgen lackieren kann. Okay, ich mach das. Soll ich die Besprechung auch übernehmen?“
    „Ja.“, antwortete sie kurz, knapp und vor allem verständlich. Colbie ging zu ihrem Schreibtisch und rief den neuen Manöverplan über das Terminal auf. Nikolay riskierte einen kurzen Blick und sah in diesem kurzen Moment schon einige Herausforderungen, die mit tödlicher Sicherheit auf sie warten würden.
    „Da hast du dir ja was vorgenommen. Wie schätzt du das Risiko ein?“
    „Der Nerofaktor für die Flotte liegt meiner Einschätzung nach bei Acht. Wobei das nicht bedeutet, dass dies auch unbedingt für jedes Schiff gilt.“
    „Nerofaktor?“, fragte er ungläubig nach.
    „Die Differenz zwischen prozentualer Erfolgsaussicht und einhundert Prozent Ergebnis, also die Wahrscheinlichkeit mit der Nero Rom abbrennt.“, erklärte die Chefingenieurin.
    „Können wir das nicht Risikofaktor nennen?“ Seine Gesten wogen seinen Vorschlag wesentlich schwerer, als die noch frische Bezeichnung des Selben.
    „Nein, können wir nicht.“, entschied sie harsch. Sie fuhr fort: „Ikarusfaktor wäre ja auch cool gewesen, da wir ja ziemlich nah an die Sonne fliegen, aber die Münze hat entschieden.“
    „Ja, aber.“
    „Kein ‚ja, aber’, Nikolay. Ich hab mir gestern Nacht zehn Minuten lang den Kopf darüber zerbrochen, aber da die Münze halt nicht auf dem Rand gelandet war, fiel ‚Risikofaktor’ als Benennung raus. Punkt!“
    Ein kurzes Lachen durchzog das Büro. Colbie erklärte in kurzen Zügen den Ablauf, so wie sie sich ihn vorstellte. Gleichzeitig überlegten die beiden Ingenieure über zu erwartende technische Schwierigkeiten. Colbie überließ Nikolay eine Kopie ihres Plans und erinnerte ihn noch mal an den Dienstplan.
    „Denk daran, dass die Midway heute eintrifft. Abnahme machen Warren und ich und sorg bitte dafür, dass Malone mir heute zur Seite steht.“
    „Oha, der arme Junge.“
    „Der hat es doch nicht anders gewollt.“, zwinkerte Sie kess.
    Colbie griff sich ihren PDA und machte sich auf dem Weg ins CIC. Ihr Dienst würde erst in zwei Stunden beginnen, doch sie hielt nichts von den Zeiten. Immerhin war sie der Chiefengineer, der CHENG des Allianzträgers SSV Robert Koch. Auf diesem Schiff und auch der ihr unterstellten Flotte war sie in allen technischen Belangen die oberste Instanz und als eben solche hatte sie nie Feierabend. Es machte ihr auch nicht wirklich etwas aus. Es war ihr im Gegenteil sogar ganz recht. Denn so hatte sie weniger Zeit nachzudenken und sich zu verlieren. Colbie ließ sich nach einem kurzen guten Morgen in ihren Sitz fallen, der ihr vom Deckingenieur warm gehalten worden war.
    Der Schichtwechsel stand kurz bevor und das merkte man der Mannschaft auch an. Einige waren schon recht unruhig und andere konnten sich kaum noch konzentrieren. Der wachhabende Offizier stromerte um ihren Platz herum.
    "Guten Morgen, Staff Commander.", grüßte er sie zurück. Er war nicht viel älter als sie und er sah auch einigermaßen ansehnlich aus, aber die Tatsache, dass er ihren Rang teilte, machte ihn für sie unattraktiv. Sie winkte ihm und lächelte ihn freundlich an. Er drehte sich kurz um, da ihm eine Information von der Navigation zugeworfen worden war. Genügend Zeit für Colbie also ihre Augen angenervt durch die Gegend zu rollen. Als er wieder zu ihr fand, war Cobie allerdings schon weg. Sie bereitete die Besprechung vor und nahm dafür den Raum neben dem CIC ein.
    "Der nervt.", stellte sie kurz fest, als sie die Terminals einschaltete und ihre Daten hochlud. Auf einem extra Terminal ließ sie die Schiffsdiagnosen laufen und checkte so den Zustand der Koch. Kaum hatte sie diese abgeschlossen betrat Staedert den Raum.
    "Guten Morgen, Commander:", eröffnete er.
    "Morgen, John."
    "Schon fleißig, wie ich sehe."
    "Ja. Ich kann mir leider nicht leisten auf der faulen Haut zu liegen wie manch andere hier."
    Ihre Aussage war leicht provozierend und auch definitiv so gemeint, doch der erfahrene Captain wusste mittlerweile wie er mit der Ingenieurin umzugehen hatte. Er grinste kurz und überflog dann das Pad, welches ihm der abgelöste Deckoffizier übergab. Die beiden Männer salutierten kurz und formgerecht, ehe der jüngere das CIC verließ und sich in einen Feierabend begab.
    "Hören Sie, Scott. Mir ist nicht danach mit ihnen zu streiten. Ich würde mich freuen, wenn Sie etwas professioneller auftreten würden."
    Colbie hielt sofort inne in ihrer Arbeit und schaute dem Mann tief in die Augen.
    "Darauf.", begann sie leise. "Können Sie noch lange warten, Steadert. Ich bin und bleibe wie ich bin."
    "Das hatte ich befürchtet:", grinste er. "Haben Sie echt in nur einer Nacht ein ganzes Manöver ausgearbeitet?"
    Sie nickte.
    "Ja, hab ich."
    Die Projektionen flatterten über die Holos und die Terminals. Alles zusammen ergab ein Bild aus vielen einzelnen Positionen. Natürlich hat nicht alles Colbie alleine erarbeitet, der Computer hatte viel dazu gesteuert, aber das Gro stammte aus ihrer Feder. Der Admiral traf ein. Gefolgt von einigen Offizieren, die für die Organisation des Schiffes zuständig waren.
    "Guten Morgen zusammen.", eröffnete sie. Colbie grüßte entsprechend nervös zurück. Jetzt ging es um alles. Jetzt würde sich entscheiden, ob ihr Plan angenommen werden würde oder ob sie sich die letzte Nacht umsonst um die Ohren geschlagen hatte.
    "Also, was haben wir hier?"
    Colbie stellte ihren Manöverplan vor und brachte alle relevanten Punkte zur Diskussion.
    "Im Endeffekt lassen wir die kleineren Schiffe ihre Ladungen nicht an den Hel abgeben sondern nehmen diese mit der Koch auf. Die Koch ist wesentlich stabiler und unempfindlicher gegenüber der Strahlung und des Sudeten. Kapazitäten haben wir genügend. Ich habe mit den maximal aufnehmbaren Speicherwerten der Flotte gerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Koch alleine ein Viertel der Energie aufnehmen kann, ohne die kritischen Bereiche auch nur anzutasten."
    "Klingt interessant." Steadert machte eine anerkennende Geste.
    "Und die Erfolgsaussichten liegen bei 92%?"
    Colbie nickte und Karen blickte in die Gesichter der anwesenden. Scheinbar ließ sich ein Großteil der Anwesenden vom Plan der Ingenieurin überzeugen.
    "Der wesentliche Vorteil liegt halt darin, dass wir die kleineren Schiffe nicht aus dem Kampfverband loslösen müssen und sie schneller wieder einsatzbereit sind. Um das ganze noch mal zu verdeutlichen: Die Lyndanisse müsste durch etwaige Sonnenstürme rasen - dadurch weitere Energien speichern und sich dann hinter Hel in Position bringen, um sich zu entladen. Nach der Entladung müsste das Schiff wieder durch die Sonnenstürme heizen und sich dadurch wieder die Kondensatoren aufladen. Dadurch ist eine verkürzte Einsatzzeit von mindestens zwölf Prozent einzuplanen. Die Koch hat riesige Kondensatoren, die wir nutzen können um das Schiff für Ewigkeiten im Einsatz zu halten und da es ein Panzerschiff ist, können wir die Schilde über die Limits normaler Schiffe hinaus belasten."
    Karen hörte interessiert und gespannt zu. Sie war immer schwierig zu überzeugen. Der Nerofaktor von Acht machte ihr doch wohl arge Probleme.
    "Diese acht Prozent, Commander, sind die technischer oder taktischer Natur?"
    "Nur noch taktischer Natur, Admiral. Das Technische ist bereits einkalkuliert und die notwendigen Arbeiten können sofort nach Eintreffen der Midway in Angriff genommen werden. Frühester Start des Manövers wäre, aus technischer Sicht in achtzehn Stunden möglich."
    Karen schaute auf die Uhr, in die Gesichter ihres Führungsstabes und kontaktierte einen weiteren Taktiker um ihn für das Vorhaben zu konsultieren.
    "Wenn die technischen Gegebenheiten geschaffen sind, sehe ich kein Problem darin, Ma'am."
    Karen nickte Colbie bestätigend zu, welche daraufhin bestätigte und fluchtartig den Raum verließ. Erleichtert atmete sie aus. Über ihr Terminal veranlasste sie die Überarbeitung der Supraleiter, die die überschüssige Energie an den Empfänger weitergaben. Kurz danach erschien Malone.
    "Guten Morgen, Staff Commander.", salutierte er.
    "Morgen."
    Sie zog ihm Ärmel aus dem CIC. Kaum hatten sie es verlassen, meldete sich auch schon Nikolay über Funk.
    "Ich übernehme die Optimierung der Supraleiter."
    Colbie lächelte.
    "Nein, Nick. Du machst jetzt Feierabend. Ruh dich aus."
    "Njet.", konterte er in seinem krassen russischen Akzent. "Du brauchst jede helfende Hand, die du kriegen kannst. Mach dir um die Supraleiter keinen Kopf: Ich mache das. Hab eh Langeweile und anstatt an Hector rumzuschrauben, kann ich auch was sinnvolles tun."
    Colbie fuhr sich mit zwei Fingern den Nasenrücken entlang und seufzte dann resignierend. Nikolay hatte recht. Sie brauchte wirklich jede helfende Hand.
    "Du kannst dich dann voll und ganz auf die Abnahme der Midway konzentrieren, Kleine."
    "Okay."
    "Ich werde berichten."
    "Das hoffe ich."
    Sie schaute in das Gesicht des jungen Mechanikers neben ihr. Der Gunny war ein kräftiger junger Mann. Schartige Formen in seinem Gesicht ließen ihn ziemlich reif wirken. Sein Mangel an Erfahrung sah man ihm nicht unbedingt an, was man ihn daher wohl oft als Nachteil auslegte. Viele Umstände ließen ihn wohl diesen Dackelblick lernen, der seine Unsicherheit ausdrückte.
    "Mach nicht so ein Gesicht, Malone.", lächelte sie ihn an. Er sah sie verwirrt an.
    "Komm, wir haben einiges zu tun."

    1154 h

    ---> SSV Robert Koch - MD-S
    Geändert von Colbie Autumn Scott (09.12.2013 um 13:30 Uhr) Grund: Link korrigiert

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