Ich war jetzt lange nicht da und habe auch lange nichts hochgeladen (arbeite derzeit noch an einem weiteren Projekt), aber um euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, kommt hier nur der Rest des Kapitels.
Beauci: Warum Jackson im Rollstuhl sitzt, das sagt er Sam in ihrem Gespräch. Wenn du es noch genau willst, dann musst du dich etwas gedulden, seine Geschichte wird auch noch erzählt werden.
Edit: Habe das Bildchen auf der ersten Seite etwas abgeändert, jetzt sind auch Bilder von Tony und Sara dabei und ein neuer Hintergrund.
[http://www.youtube.com/watch?v=Kjs1KCJTTwE&feature=plcp]
Aus den Aufzeichnungen von Tony Bishop
Ich hätte nie gedacht, dass er so dumm ist. Aber Aria angreifen? Zu so einer Tat muss man schon sehr mutig oder sehr dumm sein. Ich habe Sara aus diesem Inferno heraus geholt und sie zu mir nach Hause gebracht. Ich weiß nicht warum.
Ist mein Auftrag jetzt vorbei? Der Deal war erledigt und alles gut. Muss ich wirklich noch auf sie aufpassen oder... was oder? Kann ich sie wirklich noch alleine lassen?
Nein, dass kann ich nicht. Ihre Eltern sind gerade vor ihren Augen gestorben, ich kann ihr es jetzt nicht antun alleine zu sein. Ich hätte es damals auch nicht alleine ausgehalten. Als ich meine Mutter im Badezimmer gefunden hatte.
Das hier geht über meinen Auftrag hinaus, sogar viel weiter. Ich werde bei ihr bleiben und dafür sorgen, dass sie wieder auf die Beine kommt. Dann ist mein Auftrag erledigt. Auch wenn ich dafür nie Geld erhalten werden, da mein Geldgeber verbrannt ist.
Wieso tut er das? Wieso? Ich verstehe es einfach nicht. Was hat er davon?
Und warum zum Teufel setze ich mich damit auseinander. Jetzt sind andere Dinge wichtig. Zum Beispiel die Frage, ob Omega noch sicher ist. Haha, guter Witz Tony. Als ob dieser gottverdammte Planet jemals sicher gewesen wäre. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis die ganze Gruppen aufeinander losgehen.
Keine Zeit für solche Gedanken, ich brauche einen klaren Kopf und muss nach vorne sehen. Das Wichtigste ist im Moment Saras Sicherheit.
Tony sah von seinen Aufzeichnungen auf und drehte den Stuhl so, dass er zu Sara blicken konnten, die weinend auf seinem Bett lag.
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[http://www.youtube.com/watch?v=G653eAghco8&feature=plcp]
Nervös ging Noel auf und ab. Er drehte die Hände und verwischte damit das Blut immer nur noch mehr. Auch trug er noch immer die blutbefleckte Kleidung, die er schon auf der Station angehabt hatte. Alles schien wie in Zeitlupe abgelaufen zu sein. Er hatte Sam bis zur Iron Fist getragen und dort direkt zu Asanti auf die Krankenstation getragen. Mit lautem Gebrüll hatte die Turianerin ihn raus geschickt und gemeint, er solle sich umziehen. Doch Noel wollte nicht, er wartete darauf, dass er wieder rein durfte.
„Bitte, du darfst nicht sterben. Das würde ich mir nie verzeihen.“
Er murmelte leise vor sich hin und versuchte immer wieder durch die Scheibe neben der Tür in die Station zu sehen, doch Asanti hatte sie abgedunkelt. Ihm blieben also nur verzweifelte Blicke zur Tür. Zitternd fuhr er sich mit den Händen durch die Haare, krallte die Finger in die Kopfhaut. Was hatte er da nur getan? Wie hatte er Sam in all das mit hineinziehen können? Wenn sie jetzt sterben würde, dann wäre er ihr Mörder.
„Noel.“
Takasch tauchte auf. Er trug jetzt zivilere Kleidung und musterte Noels blutbefleckte mit skeptischem Blick.
„Willst du dich nicht umziehen?“
„Nein.“
Noel sprach leise und sah wieder zur Tür. Er zitterte noch immer, ließ die Hände auf seinem Kopf liegen. Takasch packte ihn an der Schulter und drehte ihn um.
„Du kannst im Moment eh nichts machen. Kümmern wir uns um die Daten.“
„Was interessieren mich die scheiß Daten!“
Noel riss sich von Takasch los und trat wütend einen Schritt weg. Sein Körper spannte sich an und aus seiner panischen Angst wurde blanke Wut.
„Wegen dieser Daten sind wir auf die Station gegangen.“
„Gerade deswegen! Mir wäre es lieber, wir hätten das nie gemacht! Dieses Arsch hat Sam umgebracht und ich bin schuld!“
Tränen rannen seine Wangen hinab, er brüllte und schrie. Takasch blieb in einiger Entfernung stehen, sah ihn nur völlig entsetzt und erstaunt an.
„Aber, Noel...“
„Kein aber! Diese scheiß Daten sind schuld an allem! Diese Daten und ich! Ich hätte sie nach Hause schicken müssen!“
„Sie wollte hier bleiben. Du kannst nichts dafür.“
„Doch!“
Noel wollte nicht mit Takasch reden, er wollte mit niemandem reden. Er wollte nur zu Sam und bei ihr sein. Er hatte solche Angst um sie, denn er wusste ganz genau, dass sie tot sein konnte. Und das wollte er einfach nicht wahrhaben. Zitternd sank er auf den Stuhl hinter sich und brach regelrecht in sich zusammen. Er barg sein Gesicht in den Händen, weinte bitterlich.
„Ich wollte das nicht. Ich habe einfach nicht aufgepasst.“
„Is nich deine Schuld, Kleiner.“
„Doch!“
Noel schaute wieder auf und starrte Takasch mit Wut in den Augen an. Doch er hatte keine Kraft mehr zum Aufstehen oder zum Streiten. Er wollte nur noch weinen.
„Sie hat ein starkes Herz, sie wird es schaffen.“
Noels Kopf fuhr ruckartig zur Seite. Necar, der Drell, stand neben ihm. Seine schuppige, grünlich bis bläuliche Haut spiegelte das Licht und die schwarzen Augen waren auf die Krankenstation gerichtet. Er trug seine zivile Standardkleidung, in welcher er sehr stark einem Attentäter ähnelt, von dem Noel mal etwas gehört hatte. Nur fiel ihm gerade der Name nicht ein. Mit einer Hand wischte er sich die Tränen weg.
„Wie meinst du das, Necar?“
„Deine Freundin, sie hat ein starkes Herz. Sie will leben, sie will die Welt sehen. Sie wird die Verletzungen überstehen und leben.“
„Und da bist du dir sicher?“
Necar schaute jetzt auf den völlig verzweifelte Menschen hinab und nickte. Für einen kurzen Moment glaubte Noel ihn aufmunternd lächeln zu sehen.
„Mach dir keinen Sorge um sie.“
Die Tür zur Krankenstation öffnete sich und Asanti kam heraus. Sie wirkte angespannt und war sehr blass. Als sie Noel entdeckte, winkte sie ihn heran. Mit zitternden Beinen stand der junge Mann auf und ging langsam zu der Turianerin, während Takasch und Necar Aufenthaltsraum zurückblieben.
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[http://www.youtube.com/watch?v=_VMrFdYiqAA&feature=plcp]
Sam war wieder auf Pakasch. Sie erkannte alles wieder, aber sie wusste auch, dass sie träumte. In Noels Armen war sie ohnmächtig geworden, jetzt stand sie hier. Es war der Park von Pakasch, eine wunderschöne Grünfläche. Lächelnd sah sie sich um, entdeckte in einiger Entfernung einen Kroganer und eine Asari sitzen.
Mit bedachten Schritten ging Sam zu ihnen, näherten sich ihnen. Es waren ihre Eltern, sie lachten und redeten. Auf halbem Weg blieb die junge Asari stehen, denn ihr Blick war auf sie selbst gefallen. Jünger, viel jünger. Sie saß auf dem Boden und spielten mit etwas herum, was wie ein vereinfachtes Hackingtool aussah. Dabei lachte sie vor Freude.
Die erwachsene Sam lächelte, sie konnte sich genau an diesen erinnern. In der Ferne standen ein paar Menschenkinder herum und beobachteten die kleine Familie. Ihre Eltern waren bei ihnen, auch hier stand eine Familie abseits. Ein Mann, eine Frau und ein Junge. Er stand im Schatten seines großen Vaters und schien die Asari auf dem Boden wohl schon eine ganze Weile beobachtet zu haben. Seine Mutter fasste seinen Arm, doch er machte sich los und ging den kleinen Abhang runter. Bedächtig steuerte er die jüngere Sam an. Als diese ihn bemerkt, stand sie auf und schaute ihn an.
Er war in der gleichen Klasse wie sie, in Menschenjahren sogar im gleichen Alter. Er trug seine dunklen Haare akkurat nach hinten gekämmt, ein einfaches T-Shirt und weiten Jeans. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht ging er auf junge Asari zu und hielt ihr die Hand hin.
„Hi, ich bin Noel.“
Sam sah sich selbst stutzen, sie war vorher noch nie von einem Menschen so begrüßt worden. Doch dann lächelte ihr jüngeres Selbst und schüttelte Noel die Hand.
„Ich bin Samantha, kannst aber Sam sagen. Das machen alle.“
Noel strahlte sie breit an und in diesem Moment war der Grundstein einer wunderbaren Freundschaft gelegt.
Jetzt flogen die Bilder schnell an Sam vorbei.
Sie stand auf dem Hof ihrer Schule, sah sich selbst auf einer Bank sitzen und Noel vor ihr knien.
„Ich lasse nicht zu, dass sie dir wehtun. Niemals.“ Er hielt dabei ihre Hände.
Jetzt sah sie sich in einer Sitzreihe vor der Kneipe ihrer Eltern sitzen, sie trug ein schicken Kleid. Aber ein großer Fleck hatte sich darüber ausgebreitet. Ihr jüngeres Selbst weinte bitterlich, jemand stieß das Tor auf. Es war Noel, er trug einen feinen Anzug und wie üblich seinen roten Schal. Er schloss leise das Tor und ging zur ihr.
„Sam?“
„Hau ab!“
„Aber...“
„Hau einfach ab!“
Sie schrie ihn an und der erwachsenen Sam versetzte das einen Stich direkt in ihre Brust. Sie hatte diese Erinnerung fast verdrängt. Noel zog sich zurück, er war blass und senkt den Kopf.
„Es tut mir Leid.“
Damit wandte er sich ab und ging einfach, er verschwand im wilden Gewirr von Sams Traum.
Jetzt stand sie am Raumhafen von Pakasch und sah sich selbst einen Steg entlang rennen. Am anderen Ende lag ein Schiff, die Gangway war ausgefahren. Und Noel, der eine Tasche in seiner Hand trug, stieg diese gerade hinauf.
„Noel!“
Sam hörte ihren eigenen Schrei und sah, wie sie von einem der kroganischen Aufpasser abgehalten wurde.
„Haben Sie ein Ticket?“
„Nein, aber...“
„Dann gehen Sie jetzt.“
Er schob sie weg, Noel war fast im Schiff verschwunden.
„Noel!“
Am Eingang hielt er kurz inne und schien sich umschauen zu wollen. Doch dann lief er schnell in das Schiff und verschwand aus Sams Leben. Auch diese Erinnerung verblasste langsam.
[http://www.youtube.com/watch?v=BNp892d7inc]
Stimmen kamen immer näher.
„Es war schwer, aber ich habe sie wieder zusammengeflickt.“
„Asanti, du bist spitze.“
Sam spürte, dass jemand ihre Hand hielt und die Wärme einer Person. Sie öffnete langsam die Augen und sah an die Decke der Krankenstation der Iron Fist. Ein paar Mal musste sie blinzeln, dann wurde das Bild klarer. Sie schluckte kurz, ihre Kehle fühlte sich trocken an. Dann drehte sie den Kopf zur Seite und sah Noel, der neben ihrem Bett stand. Seine Kleidung war mit Blut besudelt, aber er lächelte.
„Du lebst.“
Seine Augen waren rot, als hätte er geweint, und er zitterte. Aber er lächelte auch. Seine Stimme war ganz sanft und leise. Sam setzte sich auf und sah zu Asanti, die an ihrem Fußende stand.
„Danke.“
Die Turianerin winkte ab.
„Ich bin Ärztin, dafür bin ich da.“
Sam schaute wieder zu Noel, der immer noch ihre Hand hielt und sie glücklich anlächelte.
„Was ist mit den Daten?“
Er schüttelte nur den Kopf.
„Die sind im Moment doch einfach nur egal.“
So etwas von ihm. Sie dachte an die Erinnerungen zurück, die Höhen und Tiefen ihrer Freundschaft. Doch jetzt war er da und er kümmerte sich nur um sie. Asanti schob ihm einen Stuhl heran und ließ die Beiden dann alleine. Noel setzte sich, hielt aber weiterhin Sams Hand fest. Als hätte er Angst, dass nicht echt sein und sofort wieder verschwinden könnte.
„Ich hatte solche Angst um dich“, hauchte er.
„Aber ich lebe.“
„Trotzdem.“
Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Sie spürte, wie er anfing zu zittern.
„Du musst nach Hause, Sam. Es ist einfach zu gefährlich für dich hier.“
„Nein, ich gehe nicht. Ich bleibe bei dir.“
Sie schaute ihn ernst an und drückte seine Hand. Noel schien kurz nachzudenken, dann lehnte er sich etwas zurück und schüttelte den Kopf.
„Nein. Er könnte dich wieder angreifen und dann sogar töten.“
„Wer ist er?“
„Wenn ich das wusste, dann wäre ich um vieles schlauer.“
Noel legte ihre Hand auf ihren Bauch und strich ihr einmal sanft über den Kopf.
„Aber das ist im Moment egal. Werd erstmal wieder gesund.“
„Bin ich doch“, erwiderte sie trotzig, er lachte auf.
„Komm schon Sam, verarschen kann ich mich alleine.“
„Dann schau dir aber bitte die Daten an.“
Er nickte, wenn auch zögernd.
„Gut. Aber in spätestens einer Stunde bin ich wieder hier.“
Er lächelte, drückte kurz ihre Hand und ging dann wieder. Sam schaute ihm nach und seufzte.
Man konnte über Noel sagen was man wollte, aber ein guter Freund und ein Sturrkopf war er schon immer gewesen.