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  1. #1
    Praise the Sun! Avatar von SAE
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    Standard SSV Robert Koch - Quartiere

    SSV Robert Koch - Quartiere

    Die Quartiere der Robert Koch belegen Mittschiffs drei Decks.
    Die Unterbringung erfolgt gemäß des Ranges in Unterschiedlich großen Kabinen.
    Mannschafter teilen sich acht- oder zehn-Mann-Kabinen, während Unteroffiziere zu fünft untergebracht sind. Beide Gruppen teilen sich die gleichen Gemeinschaftsduschen.
    Offiziere sind in Dreierkabinen, die über ein eigenes kleines Bad verfügen.
    Einzelkabinen mit Bad stehen nur dem CO, dem XO, dem CAG, dem CGD und dem CHENG zu.
    Eine Trennung zwischen Männern und Frauen findet nur bei den Duschen und Toiletten statt. Die Kabinen sind in der Regel nach Truppzugehörigkeit zusammengestellt. Bei den Offizieren sind die Kabinen jedoch nur in seltenen Fällen gemischt.
    Da die Robert Koch nicht über die Maximalcrew verfügt sind nur etwa 73% der Kojen belegt, was vor allem bei den Offizieren zu Einzel- und Doppelbelegung der Kabinen sorgt.
    In Unmittelbarer Nähe der Quartiere liegt eine der Turnhallen, ein Fitnessraum, eine Schießanlage, ein Arsenal für Handfeuerwaffen und sowie das Offizierkasino, das Unteroffizierkasino, das Mannheim und der Adler Horst (Pilotenheim)
    Geändert von SAE (24.01.2013 um 17:25 Uhr)

  2. #2
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    SSV Robert Koch – Colbies Quartier – o7oo h
    Einstiegspost


    Es war als würde die warme Morgensonne über Sydney ihre nackten Schenkel küssen, sich langsam über ihren Rücken den Nacken hocharbeiten und schließlich auf ihren Wangen landen. Sie sanft aus dem Schlaf wach küssen. Ausgeruht streckte sie ihre müden Glieder von sich. Eine Ewigkeit war vergangen, seitdem sie so gut schlief. In Gedanken fuhren ihre Hände ihren Körper ab, spürte sich intensiv. Es war als würde sie das liebliche Vogelgezwitscher über Ladysmith, einem kleinen Ort nahe Vancouver, Kanada, hören. Sie wand sich noch einige Male um sich selbst. Das Bett war warm. Ihr war warm. Es war ihr so gewesen, als ob sie kleine Kinderfüße durch das Haus tapsen hörte, als ob sie ihren Sohn hörte. Innerlich bereitete sie sich schon darauf vor, ihren Kleinen in die Arme zu schließen, einen neuen Tag zu beginnen. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Zufrieden und wohlig war ihr gewesen. Es war ihr so gewesen.
    Dann öffnete sie die Augen und erkannte, dass sie in ihrer Kabine lag. Allerdings nicht allein. Mit ihr teilte sich einer der neuen Rekruten ihr Bett. Genervt sah sie zur Decke auf und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Langsam richtete sie sich auf und schlang ihre Beine aus dem Bett. Dann zündete sie sich die erste Zigarette des Tages an. Auf dem Nachttisch stand noch die offene Flasche Whiskey. Alter schottischer Scotch. Wahrscheinlich war über die Nacht einiges von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit verdunstet. Ihr Angles Share. Ihr Anteil für die Engel, für ihren Sean.
    Sie schaute sich um. Ihre Kabine war eine Einzelkabine. Ein Privileg, welches sie schon während der Umbauarbeiten an der SSV Robert Koch, die sie leitete, ereilte. Über ihrem Bett hing ihr erstes Surfboard. Ursprünglich war es weiß. Nachdem sie aber nach mehrfachen Versuchen noch immer keinen sicheren Halt darauf fand, fing sie an zu rechnen. Alles was sie wusste, notierte sie penibel auf dem Brett. Auf das Board und das Segel wirkende Kräfte, Strömungsgeschwindigkeiten des Wassers, Windgeschwindigkeiten und all jenes, das sie für damals wichtig hielt. Sie verschaffte sich einen Überblick. Dann rechnete sie, stellte Gleichungen auf. Gleichgewichtsbedingungen eines dezentralen Kräftesystems. Das Mädchen brauchte nicht lange, um alles nur erdenkliche an Gleichungen und Rechnungen zu diesem Thema zu lösen. Interessant war nur, dass das Mädchen zu dieser Zeit erst vierzehn Jahre alt war. Sie wandte eine Mathematik an, die sie in ihrem Alter nie hätte anwenden können. Sie war ein Genie. Dann stellte sich das junge Mädchen wieder aufs Brett. Es klappte. Nicht auf Anhieb, aber es wurde. Schließlich fand sie den Fehler in der Gleichung. Sie stellte statische Gleichung auf. Ihre Lösung würde also nur dann Sinn ergeben, wenn die auftretenden Einflussfaktoren kontinuierlich wären. Doch das waren sie nicht. Die Dynamik fehlte. Doch um sich damit auseinander zu setzten, fehlte ihr einfach noch das nötige Wissen oder die Lust dazu, es zu berechnen – man wusste es nicht. Also glich sie ihre mathematische Unzulänglichkeit mit Versuchen aus. Learning by doing, hieß es ja bekanntlich und die gebürtige Australierin war, entgegen ihres Genies, noch immer ein Kind. Schlussendlich meisterte sie das Surfboard mit dem Segel und gewann auch mal den einen oder anderen kleineren Wettbewerb. Ihr Board lackierte sie schließlich mit Klarlack über. Aus dem ursprünglichem Weiß wurde eine Mischung aus Weiß und Schwarz. In ihren Augen war das Brett ein Beweis. Ein Beweis dafür, dass man alles erreichen konnte, wenn man sich nur den richtigen Blickwinkel schaffte.
    „Schon wieder...“, fluchte sie. Schon wieder suchte sie nur was für eine Nacht. Langsam drehte sie sich um, betrachtete den nackten Körper ihres Bettnachbarn. Er war gut gebaut. Ein feines Relief zierte seine Baupartie. Genau das, was die Brünette gern hatte aber auch einem Bauch mit mehr Umfang war sie nicht gerade abgeneigt. Sie hatten alle ihre Vor- und Nachteile. Seine breiten Schultern zeugten dann schließlich seiner Zugehörigkeit. Er war ein Marine. Ein einfacher Fußsoldat. Zumindest hoffte sie es. Denn diese, würden dann zwar ständig von dieser Nacht träumen, sich aber aber niemals wieder trauen sie anzusprechen. Doch dann erkannte sie seine Hundemarke: Staff Lieutenant Marco Davis und die Schöne fluchte erneut. Das war genau die Sorte Mann, die sie nicht in ihrem Bett finden wollte. Offiziere waren nämlich ein ganz anderes Kaliber, als einfache Soldaten. Ihnen lief man bekannter Maßen öfter über dem Weg.
    „Verdammt.“
    Sie richtete sich auf, zog die Decke von ihm weg und wickelte sich in ihr ein. Er murrte. Irgendwie fand sie das süß.
    „Hey! Aufwachen!“, versuchte sie ihn zu wecken. Wieder murrte er.
    Sie wurde energischer: „Wenn du in fünf Minuten nicht weg bist, kannst du was erleben, Kleiner.“
    Sie blickte ihm in den unverhüllten Schritt und wurde sich der Bedeutung des Wortes „Kleiner“ bewusst. Endlich öffnete er die Augen und streckte sich.
    „Guten Morgen, Schönheit.“, begrüßte er sie.
    „Spar dir das, Kleiner. Verschwinde aus meiner Kabine. Ich muss zum Dienst.“, fuhr sie ihn kaltschnäuzig an.
    Sie ging ins Bad. Es war eher eine kleine Nasszelle, denn eines Bades, aber es reichte ihr. Dusche, WC und Waschbecken. Dafür, dass sie praktisch nur zum Schlafen herkam, war das alles ausreichend. Kaum um die Tür herum, warf sie die Decke zurück in den Schlafraum.
    „Ich hoffe, du bist weg, wenn ich fertig bin.“
    „Hat dir die letzte Nacht denn gar nichts bedeutet?“, fragte er enttäuscht.
    Sie seufzte.
    „Nein! Und nun sie zu, dass du endlich verschwindest.“
    Das war das letzte, was sie jetzt gebrauchten konnte. Einen Mann, der sich nach einer Nacht mit ihr, mehr versprach. Dieses Gespräch hatte sie schon mehrfach geführt. Ein so mancher toller Hecht hatte sich in die attraktive und intelligente Frau verliebt gehabt. Doch jedem schlug sie bei solch einer Frage die Tür vor der Nase zu. Was war daran so schwer zu verstehen, dass man nur ein bisschen Spaß suchte? Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf. Während das heiße Wasser auf sie hernieder prasselte, ihre weiblichen Rundungen umspielte und seine Wärme an ihren Körper abgab, entsann sie sich ihres Sohnes. Er müsste zu diesem Zeitpunkt elf oder zwölf Jahre alt gewesen sein. Gern hätte sie gewusst, was er in seiner Freizeit anstellte, mit wem er sich prügelte oder welches Mädchen er wieder ärgerte. Sie wusch sich das Shampoo aus ihren langen, braunen Haaren. Gern hätte sie auch gewusst, ob er sich gleich an die Hausaufgaben machte, wenn er von der Schule heim kam oder doch erst spielen ginge, bis sein Dad von der Arbeit nach Hause käme, oder was er am liebsten aß. Sie trocknete sich ab. Auch hätte sie gern gewusst, ob sie oder er, ihr Ex-Mann, die Arbeit nicht doch irgendwann aufgegeben hätte, um für ihn da zu sein. Doch daraus würde jetzt nichts mehr werden. Ihr Sohn war tot und eine neue Beziehung würde daran auch nichts ändern.
    Sie ging zurück in ihren Raum. Er war weg und sie erleichtert. Mit einem schiefen Grinsen blickte sie sich um. Gemütlich hatte sie es. In einer Ecke, vor dem Bücherregal mit den unendlich vielen literarischen Werken über Ingenieurskunst, sowie ihrer Doktorarbeit, stand ein Stuhl aus flexiblem Eschenholz. Mit einem warmen Lammfell bespannt, fügte er sich harmonisch in die gesamte Einrichtung der Kabine ein und bildete einen angenehmen Kontrast zum sonst kargen Stahlgrau der Wände und Böden. Nach Dienstschluss lümmelte sie sich gern dort herum und las zahlreiche Werke vergangener Zeiten oder studiert immer mal wieder die Baupläne der Schiffe im Trägerverbund. Doch trotz der kalten Farben, die das Gros des Raumes dominierten, war es angenehm warm hier. Sie nahm die Decke auf, legte sie aufs Bett und untersuchte dieses kurz auf ungewollte Hinterlassenschaften. Nichts zu finden. Also machte sie ihr Bett.
    „Über viereinhalb tausend Leute an Board und ich gerate an so ein Arschloch von Offizier.“, ärgerte sie sich leicht kopfschüttelnd.
    Dann sammelte sie ihre Wäsche ein. Sie war über das ganze Zimmer verteilt. Glücklicher Weise verdeckte ihr rosafarbener Slip mit dem verspielten schwarzen Schleifchen das Holo mit dem Antlitz ihres Sohnes, sodass ihm dieses Schauspiel erspart blieb. Sie nahm das Bild kurz in die Hand, streichelte über sein Gesicht und lächelte zufrieden. Er gab ihr Kraft. Auch aus dem Jenseits heraus gab er ihr Kraft. Das war ihr wichtig. Sonst gab es noch ein paar andere Bilder in ihrer Kabine, aber der Rest zeigte nur sie, sie mit ihren Schwestern und oder Eltern oder sie beim Surfen. Alles in allem hatte sie sich richtig Mühe gegeben, sich die Kabine wohnlich einzurichten.
    Der Schreibtisch war groß und aufgeräumt. Zwei Datapads lagen darauf herum. Er wirkte also geschäftig, aber nicht unordentlich. Weiter nach ihrer Wäsche suchend, fiel ihr auf, dass ihr BH fehlte. Sie durchwühlte das ganze Zimmer, doch konnte sie ihn nirgendwo finden.
    „Oh, du mieser kleiner Bastard!“, schimpfte sie.
    So etwas hatte sie ihm nicht zugetraut, aber sei es drum. Er hatte sich einen Feind fürs Leben geschaffen. Die alte Wäsche warf sie in den dafür vorgesehenen Korb, dann zog sie sich an. Sie hatte heute erst auf der Brücke zu tun, was ihre Offiziersuniform erforderte. Dann war sie für eine Stunde im Lagegespräch mit dem Admiral verplant und dann ging es auch schon in den dritten Maschinenraum. Eine der Injektorspulen musste ausgetauscht werden und diese Operation hatte sie mit Priorität für den Nachmittag angesetzt. Ihre Leute kümmerten sich den ganzen Morgen darum, sie Zugänglich zumachen. Den Austauschprozess wollte sie aber selber überwachen.
    Im großen Spiegel, der sonst das All in Echtzeit projizierte, prüfte sie ihre Uniform auf ihren Sitz und zupfte kleinere Unzulänglichkeiten weg. Dann schloss sie die Tür hinter sich, drehte sich noch einmal um und entdeckte einen Zettel, der zwischen Tür und Namensschild geklemmt wurde.
    >>War schön, die Nacht. Hab mir ein Souvenir gegönnt. Hoffe, du überlegst es dir nochmal mit uns. MD<<
    „Was bildet sich...“
    Sie war frustriert. Er hatte also wirklich ihren BH mitgehen lassen. Also musste sie sich ihn zurückholen. Doch er hatte sich mit der falschen Lady angelegt. Sie knüllte das Papier und ballte ihre Faust. Kurz erwog sie gegen die Wand zu schlagen, doch soweit würde sie der Kerl nicht bringen. Jetzt allerdings musste sie sich erst beruhigen. Ihr Weg führte sie vorbei an den Kabinen der anderen Offiziere zu einem Lift, der sie hinab in die Verwaltungsebene brachte. Dort waren alle die beschäftigt, die sich mit Spionage und dergleichen auskannten. Hier war praktisch das Hirn der SSV Robert Koch, dem einzigen noch existierenden Schiff der Thomas-Edison-Klasse. Für Laien war es schwierig sich auf dem Schiff zurechtzufinden, denn durch die zentrale Platzierung des Ezero-Kerns, kehrte sich die Schwerkraft auf der Hälfte des Schiffes einfach um. Man stand buchstäblich auf dem Kopf. Eine der Eigenheiten des Schiffes, die den Lieutenant Commander so sehr faszinierten. Die Brücke war im oberen Teil des Schiffes untergebracht, also musste sie das Deck mit dem Kern passieren und sich auf den Kopf stellen lassen. Dies geschah mit einem einfachen Trick. Sobald der Lift den Schiffsmittelpunkt erreichte, drehte sich die Kabine unmerklich um, sodass man, statt weiter hinab, nun hinauf fuhr.
    Wieder schloss sich eine Tür hinter ihr. Sie schaute sich um. Zig Terminals, die pausenlos unter Beschlag genommen waren, deuteten auf rege Betriebsamkeit hin. Zielstrebig ging sie auf auf ihren Arbeitsplatz zu. Die Nachtschicht wartete schon auf sie. Fürs Protokoll trat sie nun zum Dienst an und übernahm die Station.
    „Lieutenant Commander Colbie Autumn Scott. Ich übernehme ab jetzt.“, sie salutierte kurz.
    Die Frau lächelte sie an, salutierte ebenfalls und überreichte ihr die Hoheit über die Ingenieursterminals.
    „Staff Lieutenant Andrea Richter. Ich übergebe Ihnen die Kontrollen.“
    Die Hände glitten von der Stirn weg ineinander. Sie schüttelten sich kurz. Andrea informierte Colbie kurz über die Lage des Schiffes und verabschiedete sich dann in ihren wohlverdienten Feierabend. Sie war eine gute Ingenieurin und das wusste Colbie. Generell nahm sie nur Leute in ihren elitären Kreis auf, die auch wirklich etwas konnten und sich nicht nur aufspielten, also Leute von denen sie einiges abverlangen konnte. Andrea Richter, geboren auf Terra Nova, zeichnete sich durch ihren großartigen Sachverstand aus, konnte aber bei weitem nicht mit dem Colbies mithalten. Immerhin musste sie noch immer das ein oder andere Problem nachschlagen und das war bei ernsten und schnell zu bewältigenden Problemen oft hinderlich. Nichtsdestotrotz vertraute sie ihr auf einer Art, wie sie sonst niemandem Vertrauen entgegen brachte. Darum war sie es auch, die sich mit Staff Lieutenant Nikolay Romanov, ihr und einigen Crewmen den Platz auf der Brücke teilte. Colbie untersuchte die letzten Statusmeldungen. Über die Nacht traten keine größeren Schäden auf. Viel Kleinkram, welcher hauptsächlich aus Nachlässigkeiten seitens der Crew entstand. Hier ein zerbrochener Spiegel, dort eine klemmende Tür und wieder wo anders ein Leck in einer der vielen Hydraulikleitungen. Es gab keine Prioritätsschäden und das war das Wichtigste. Dann bemächtigte sie sich dem Funkgerät und verlangte allen Station ihren Status ab.
    „Tech Prime an alle Stationen: Statusbericht.“, forderte sie alle bemannten Stationen auf, sich ihrer Lage zu erklären.
    „Coretech hier, alles im grünen Bereich, Ma'am.“
    „Weptech Prime, alles i.O.“
    „Weptech Two, alle Systeme laufen.“
    „Hier Iles, CD-B. Haben hier einige Probleme mit den Magnetkatapulten. Befindet sich aber schon in Klärung. Schadensbericht wird gerade versandt.“
    Lieutenant Commander Warren Iles war einer der intelligentesten Köpfe im Team um Colbie. Wenn er den Mund öffnete, sprach die pure Erfahrung. Als gelernter Agrarfarmer sammelte sich Warren sein Wissen über Jahrzehnte hinweg und hortete es in seinem, für sein Alter gut erhaltenes Oberstübchen. Immerhin könnte er Colbies Vater sein.
    Die Finger der Doktorandin in Ingenieurswissenschaften glitten über die Anzeigen. Eine Sekunde nach dem Funkspruch leuchtete auch schon der Eingang auf und informierte sie über das genaue Schadensbild. Einige der Kondensatoren, die die Magnetbeschleuniger versorgten, waren ausgefallen. Der Schlitten, in dem ein Jäger eingehakt war, hing mitten in der Zugrinne fest. Die Notfallsysteme hatten eingegriffen und die betroffene Passage der Katapulte abgeschaltet. Der Trupp vor Ort war schon dabei, den Schaden zu beheben und gab die geschätzte Dauer der Reparatur mit knapp zwei Stunden an.
    „Das bekommt ihr auch in ein einviertel Stunden hin, Warren.“, kommentierte sie die Einschätzung des Leiters der Hangarabteilung und spornte den Mann dadurch an, zu zeigen, was er kann.
    „Aye, aye, Commander.“
    Nachdem sich auch die restlichen Stationen zum größten Teil mit grünem Licht meldeten, fragte sie in der Abteilung nach, die für die fällige Injektorspule zuständig war.
    „Maschinenraum Drei, wie gehen die Vorbereitungen voran?“
    „Guten Morgen, Commander, was ein wunderschöner Tag heute, nicht?“, meldete sich der zuständige Teamleiter.
    „So gut? Dann kann ich mich ja ganz beruhigt auf heute Nachmittag freuen.“ und kappte damit die Verbindung. Sie hasste es. Immer wenn sich Malone so meldete, ging irgendetwas schief. Sie hoffte nur, dass er die Probleme bis dahin in den Griff bekam. Denn sie wollte die Reparatur keinesfalls verschieben müssen.
    Alles in allem begann der Tag ruhig, sah man von dem gestohlenen BH mal ab. Gemütlich checkte sie die Kontrollen, plante die zyklischen Wartungsintervalle und ließ sich die letzten Protokolle ihrer Mannschaften anzeigen.
    Das Schiff war einzigartig und suchte seinesgleichen in der Galaxie. Der zentral platzierte E-Zero-Kern kehrte nicht nur die Schwerkraft auf dem halben Schiff um, er diente auch als Lenkachse bei Manövern. Das Schiff konnte sich so schneller und effektiver in eine günstige Ausgangsposition bewegen, als so manch schnelle Fregatte. Dies ist auch bitter Notwendig, denn das Schiff ist schwerer bewaffnet als da Vinci's Panzerwagen. Colbie war fasziniert von diesem Pott. Das eigenwillige Antriebssystem, die Schwerkraftphänomene und die Tatsache, dass sie ihr eigenes Quartier hatte. All dies spiegelte das wieder, was sich die Brünette gern und oft gewünscht hatte.
    Colbie fuhr sich mit der Hand über den Bauch. Er grummelte leise, aber bestimmt. Sie schaltete die Kontrollen um, auf ihr Omnitool und machte sich auf in Richtung Offiziersmesse. Es wurde Zeit fürs Frühstück oder war es doch schon Mittag?

    SSV Robert Koch – Offiziersmesse – 123o h
    Geändert von Colbie Autumn Scott (06.11.2012 um 01:05 Uhr)

  3. #3
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    ---> SSV Robert Koch - MD-S

    Er trat nicht direkt aus dem Fahrstuhl sonder warf nur einen Blick aus der Doppelschiebetüre. Sah hinaus auf den Flur und lenkte dann seine Schritte entsprechend zu den Gemeinschaftsduschen der Quartiere.
    Das war nichts neues für die Mannschafter, ins besondere für seine Marines. Auch wenn er, dank seines Ranges ein Quartier mit Nasszelle sein eigen nannte. So gehörte es zu seiner Angewohnheit, mit seinen Leuten soviel Zeit wie möglich zu verbringen. Das amüsante war, zu beginn seines Einsatzes auf der Koch, das viele der Soldaten hier ein Déjà-vu gehabt hatte. Es waren nicht wenige die ihn noch aus ihrer Ausbildung im N-Programm kannten. Und ihn schon dort aus den Gemeinschaftsduschen ebenso kannte wie aus den Gefechtsübungen, den Drills und den Unterrichtsstunden. Noch immer sah er die Gesichter vor sich. Er grinste in sich hinein und nickte einem jungen Offizier zu der ihm entgegen kam und ganz erschrocken Salutierte.
    Wobei ihm das Handtuch verrutschte und er es nur im letzten Moment zu fassen bekam, bevor er entblößt mitten auf dem Flur stand. Eine Gruppe von Soldatinnen lachte leise über ihn.

    Alexander sah über die Schulter und starrte die Damen direkt an. Mit einem Schreck nahmen sie Haltung an und eine verlor dabei ihre Hygieneartikel, die sich auf dem Boden verteilten.
    Er hielt inne und sah die drei länger an. Dann nickte er und folgte Davis weiter. Etwas sagte ihm das es besser war zu wissen warum der junge Offizier heute so anders gewesen war. Und kaum hatte er die Umkleide betreten war es ihm mit einem Schlag klar.
    Lieutenant Davis stand, mit einem Bein auf einer der Bände, mitten im Raum, hielt einen rosafarbenen BH mit verspieltem schwarzen Schleifchen zwischen den Cups und ein paar kleinen Glitzersteinchen, in der Hand, als wäre es ein erlegtes Jagdsouvenir. Mit der anderen Hand hatte er eine weiträumige Bewegung gemacht, als wollte er alle Anwesenden in seiner Geschichte einschließen und sie an dem Abenteuer teil haben lassen. Da er weder glaubte das der Lieutenant zu den Cross-Dressern der Navy gehörte, noch das er ein Fetischist war der gerne an getragener Unterwäsche schnüffelte, blieb nur die Lösung das er den von Jemanden aus der Crew der Koch hatte.
    Einige der Soldaten waren beeindruckt - zumindest ihrem Gesichtsausdruck nach.
    "Echt, von der BoB?" sagte einer und starrte das Stück Stoff an.
    "Wenn ich es dir sagen! Die ganze Nacht!"

    "Du glücklicher, geiler Sack." knurrte ein anderer. Dann erklang das erste Räuspern eines der normalen Marines, der Alexander ausgemacht hatte. Kurz darauf brüllte ein Chief der 104th auch schon, "Achtung!"
    Vollkommen unnötig, da jeder wusste das Major Schleifer hier her zum Duschen kam, allerdings, war wohl an seinem Gesichtsausdruck klar zu sehen gewesen, das er gerade etwas anderes im Kopf hatte. Und so war der Ausruf eine Warnung, das etwas im Busch war, und sich besser jeder am Riemen riss. Für Davis kam die Warnung natürlich zu spät. Er war mit seiner Eroberung auf fast frischer Tat ertappt und sein Gesicht lief jetzt schon rot an. Es war ihm peinlich und Alexander hoffte das ihm es das auch war.

    "Davis." knurrte er und deutete mit einem Finger vor sich auf den Boden. "Heran gerutscht."
    Ebenso wie die Crew und die Marines wusste das Schleifer eigentlich einer der angenehmeren war, wenn man seine Regeln beachtete, so wussten sie auch, das wenn er im Gesicht diesen einen Ausdruck hatte, dann war man gut beraten, nicht der Grund dafür zu sein. Davis sah den Ausdruck und wusste das er es war. Und er bereute es jetzt schon. Sehr.
    Aber er beeilte sich vor seine Kommandeur zu treten und salutierte. Den BH noch in der Hand, pendelte das Stück dünner rosafarbener Stoff in sein Gesicht und die schwarze Schleife ihm direkt ins Auge. Was ihn blinzeln ließ. Das aufreizende Kleidungsstück baumelte zwischen den beiden Männer und sorgte nur dafür das Alexander noch mehr dazu neigte gleich die Geduld zu verlieren.

    Für die Soldaten drum herum, war das vermutlich die Krönung auf die slapstickhafte Selbstdemontage des Lieutenants. Schleifer fand es nicht lustig. Und er würde bald heraus finden warum die Männer und Frauen auf der Akademie von Maaka sprachen wenn sie positiv von Alexander sprachen und von 'dem Schleifer' wenn sie es negativ meinten.
    Sein Name war Programm.
    "Verraten Sie mir, was das hier wird."
    "Ich komme meine Körperhygiene nach...." versuchte der Mann es kleinlaut.
    "Ich hoffe ernsthaft für Sie dass das gerade die Überreste Ihres Humors waren. Und nicht ein Versuch mich zu verarschen.
    "Ja Sir."
    "Ja, Sir was? Ganze Sätze Davis."
    "Ja Sir, die Überreste meines Humors. Sir."
    "Das will ich meinen. Für jemandem mit Studium, sind sie schwer von Begriff, oder?"
    "Nein Sir."
    "Nein Sir, was?" knurrte er drohend.
    "Ich bin nicht schwer von Begriff, Sir. Nur..."
    "Ich warte auf eine echt gute Erklärung, Davis."
    "Nur..."
    "Wird nicht bessers, Davis."
    "Ich..."
    "Doch schwer von Begriff?"
    "Ich habe keine Erklärung." sagte er schließlich und salutierte, erneut. Wieder mit dem BH der ihm ins Gesicht baumelte.

    Alexander riss ihm den Stoff aus der Hand und trat einen kräftigen Schritt näher. Er überragte den Lieutenant nicht wirklich, aber in diesem Moment wirkte es so. Seine körperliche Präsenz war überragend.
    "Lieutenant!" brüllte er ihm ins Gesicht und deutete auf einen Nebenraum der Dusche. Der Mann beeilte sich hinein und Alexander sah zu den Soldaten. "Gnade Ihnen Gott und jede Ihrer Mütter, wenn Sie auch nur daran denken zu lauschen!" Die Männer zerstreuten sich schnell und ohne zu dem Major zu sehen. Keiner wollte eine nähere Bekanntschaft mit 'dem Schleifer'. Er hingegen folgte seinem Untergebenen und schlug die Türe hinter sich zu. Auch wenn er dazu nur mit Kraft auf einen Knopf drücken musste.

    "Wessen Unterwäsche ist das?"
    "Lieutenant Commander Scotts."
    Alexander brauchte einen Moment um den Namen einzuordnen. Dann ging ihm ein Licht auf - der kleine Wunderstumpen, mit dem Computergehirn, der die Schiffstechniker befehligte? Hatte sein zweiter Zugführer ernsthaft den Chief Engineer der Rocky Cock geknallt. Ihm stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben.
    "Wie bitte?" fragte er nach.
    "Lieutenant Commander Scott. Er gehört Lieutenant Commander Scott."

    Maaka sah den Mann lange an und seine Faust ballte sich fester um den dünnen Stoff. "Jetzt hören Sie mir gut zu Lieutenant, bevor ich mich vergesse."
    Der Jüngere straffte sich, wenn das überhaupt noch ging, in seiner Haltung.
    "Ich glaube Sie haben vergessen, was Sie hier auf diesem Schiff machen, oder?"
    "Sir."
    "Sie, mein Lieber sind ein Offizier der die Verantwortung für 17 Leben hat. Sie, müssen ein Vorbild sein. Zu jeder Zeit und jeder Lage. Ansonsten sind sie nicht die Tinte wert auf dem Papier das sich ihr Patent nennt." er trat einen Schritt näher und stupste dem Mann den BH ins Gesicht. "Frauengeschichte, noch dazu prahlerisch inszeniert, gehören sich nicht. Schon gar nicht, wenn Sie dabei über einen Offizier mit deutlich mehr Verantwortung lustig machen."
    "Sir ich wollte mich nicht lustig mac..."
    "Still." befahl er und unterbrach den Mann. "Sie wissen genau was es heißt. Marines sind ein Haufen kleiner Mädchen, wenn es um Geschichten geht. Und das wird sich schneller rumsprechen als sie es wollen. Und unweigerlich wird es irgendwann jemand hören, der es besser nicht gehört hätte."
    "Ja. Sir."

    "Und das schädigt nicht nur den Ruf von Commander Scott. Sondern auch Ihren." Er tippte dem Mann gegen die Brust, als würde er an seine Ehre appellieren. "Hören Sie auf mit ihrem Schwanz zu denken. Es geht hier nicht um Sie. Sondern um den Dienst den Sie für die Menschheit machen, und um die Männer und Frauen die sich darauf verlassen, das ihr kommandierender Offizier zu jeder Zeit beherrscht und bewusst handelt."

    "Sir."
    "Haben Sie das verstanden?"
    "Ja, Sir."
    Alexander musterte den Mann länger und nickte dann. "Gut. Und jetzt unter die Dusche."
    "Ja, Sir. Danke." sagte er leise, und in Gedanken. Er dachte über die Worte nach. Das war gut, und verhinderte das Maaka darüber nachdachte ihn richtig zu bestrafen. Richtig im Sinne der Allianz. Da beide Offiziere waren, war es kein echtes Problem, aber dennoch, galt auf einem Schiff der Navy, das solche 'Zusammenstöße' vermieden werden sollten.

    Der Mann war schon fast aus dem Raum. "Ich sehe Sie um 1230 auf dem Eezo-Deck. Abschnitt 1."
    Davis blieb stehen und starrte seinen Kommandeur an. Er wusste das dort die Schwerkraft am stärksten war und ihm schwante schon was auf ihn zu kam. Dort waren kaum Leute und es gab Verbindungswege durch Wartungsgänge zu den Decks 1T und 1B.
    "Sir."
    "Mir Ihrem Rucksack."
    Davis Gesicht sah aus, als hätte er auf ein Zitrone gebissen und müsste gerade den Saft durch die Nasennebenhöhlen hindruch runterschlucken. Er sah nicht glücklich aus. Auf der anderen Seite, so dachte sich sein kommandierender Offizier, hatte er die ganze Nacht mit Commander Scott gevögelt - das war eine vorzeitige Belohnung die man sich verdienen musste. So wie die gebaut war.
    Er sah dem Mann nach und sah dann zu dem BH in seiner Hand. Für einen Moment fragte er sich was er damit nun machen sollte. Dann kam ihm eine Idee und er lächelte, steckte das Beweismaterial in seine Jackentasche. Sie würde ihn sicher vermissen - der Stoff fühlte sich teuer an. Major Schleifer würde ihn später zu seiner Besitzerin zurück bringen und sie auf seinen Fundort ansprechen. Mal sehen was Commander Scott dazu sagte.

    Schließlich verließ er die Duschen wieder, nachdem er gesehen hatte, das die Soldaten unruhig waren wegen ihm. Also beschloss er das es besser war die Männer und Frauen jetzt unter sich zu lassen. Heute würde seine eigene Nasszelle reichen müssen. Er würde Duschen, sich seiner Verwaltungsarbeit zu wenden und dann um 1230 sich mit Davis auf dem Eezo-Deck treffen und dann mit Commander Nyx zu dem Meeting gehen.

    ---> SSV Robert Koch - CIC
    Geändert von Major Schleifer (23.01.2013 um 09:00 Uhr)

  4. #4
    ME-FRPG Avatar von Jennifer Roni Winter
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    Winter is Coming
    Einstiegspost

    SSV Robert Koch, Deck 3B, Abschnitt 9, Kabine des CAG

    0600


    Es war frustrierend, äußerst frustrierend. Das Gefühl der Schlaflosigkeit, der Rastlosigkeit. Das ewige sich hin-und-her-wälzen um für einen kurzen Augeblick von der Müdigkeit übermannt zu werden nur um im nächsten Moment schon wieder aufzuschrecken. Jennifer hasste es. Sie hatte noch keine volle Woche den Posten des CAG inne und hatte weniger als 24 Stunden in dieser Kabine verbracht und trotzdem wusste sie schon wie viele Löcher die Decke hatte: 374. Sie hatte sie gezählt während sie ruhelos in ihrer Koje gelegen hatte in der Hoffnung vor Langeweile einzuschlafen. Eine sinnlose Übung, die sie schon so oft wiederholt hatte, während ihr Körper müde und erschöpft im Bett lag während ihr Geist nicht zur ruhe kam und immer wieder Einsatzbesprechungen, Flugpläne, Rottenzusammenstellungen, Tac-Pläne, und Krankenlisten durchging über denen sie schon davor gebrütet hatte. Manch einer würde sicherlich behaupten, dass sie zuviel Arbeitete, Urlaub brauchte oder zumindest einen Gang zurückschalten sollte. Doch das konnte sie nicht, nicht nachdem was vor drei Tagen passiert war, die Crew brauchte sie. Doch die Arbeit war nicht, was sie eigentlich wach hielt und dass war es was Jennifer wirklich hasste. Es waren die Träume an die sie sich nie Erinnern konnte. Träume von denen sie schweißgebadet und mit einem Schrei auf den Lippen aus dem Schlaf gerissen wurde, während die Panik in ihren Knochen steckte.
    Die Wahrheit war, und tief in ihrem inneren wusste Jen das, dass sie nichtmal wirklich Angst vor den Träumen hatte sondern vor dem Moment danach, in welchem sie hilflos wie ein Baby in ihrer Koje lag und weinte. Die Momente in denen sie Jenny das kleine Mädchen war und nicht Captain Winter, derren Name allein das Blut der jüngeren Crew-Mitglieder zum gefrieren bringen konnte. Sie verachtete sich, das kleine Mädchen in ihr, für diese Schwäche.
    Sie lag noch eine weile und ließ ihren Blick durch ihre spartanisch eingerichtete Kabine gleiten. Eigentlich gab es nichts zu sehen außer einem geöffneten Karton in dem Jennifers persönlicher Kram lag. Sie hatte sich bisher nicht dazu aufraffen können ihn zu leeren und irgendwie war es ihr auch egal. Das Zeug konnte in dem verdammten Karton ruig verroten auch wenn es ihr den Gefallen vermutlich nicht tun würde. Ihr Blick wanderte weiter und blieb an der Tür zum kleinen Privileg des Badezimmers hängen. Dort hing ein Kalender. Nicht ihrer sondern der des Vorbesitzers. Bisher hatte sie nicht besonders drauf geachtet, ihn vielmehr übersehen. Es war nicht der Fornax-Kalender von 2184, der bei gefühlt 90% der männlichen Besatzung im Spind hing sondern ein selbst gebastelter. Vermutlich von einem der Kinder. Aus irgendeinem Grund war noch, oder auch wieder, der Januar aufgeschlagen und zeigte ein Bild von Deagles Frau Mary und den beiden Kindern neben einem stattlichen Schneemann auf deren Brust mit schwarzen Steinen 'Dad' geschrieben war. Klischeehafte immerwährendes Familien-Idyll festgehalten in einem Bild. Doch inzwischen war das Bild eine Lüge, alle die darauf zu sehen waren waren Tot. Die Menschen verbrannt, der Schneeman geschmolzen und derjenige den er darstellte gebrochen. Doch das Bild kümmerte dies nicht es hing noch immer an der Tür wie ein Hohn. Als letztes fiel ihr Blick auf ein unscheinbares Wandpanel direkt über ihrem Schreibtisch. Mit einem leichten Stöhnen setzte sie sich auf ihre Bettkante und raffte sie sich schließlich auf und ging zu dem losen Panel. Das kalte Eisen des Fußbodens brannte auf ihren nackten Fußsohlen und sie schauderte ein wenig. Hinter dem losen Panel war ein kleiner Hohlraum verborgen in dem sich ein Injektor mit austauschbarer Nadel und einige Ampullen mit einer klaren Flüssigkeit befanden. Sie nahm sich den Injektor und legte eine der Ampullen ein während sie wieder hinüber zu ihrem Bett ging um sich zu setzen. Sie suchte die Halsschlagader, dann setzte sie den Injektor an und betätigte den Abzug. Ein leichtes klackten, ein kurzer Stich und Jennifer legte das Gerät auf den Schreibtisch um anschließend auf den Effekt zu warten. Sie wartete nicht lange, die illegale Stimulanz, die sie sich spritze war hervorragend um ohne größere Komplikationen über den Tag zu kommen und einen Wach zu halten. Hatte jedoch kurz nach der Injektion einen extremen Kick. Ihre Sicht verschwamm leicht, die Kontraste wurden schärfer und sie hatte das Gefühl als könnten die feinen Härrchen auf ihrer Haut jede noch so kleine Bewegung in der Luft warnehmen, während in ihrem Körper zum kräftigen Takt ihres Herzes eine unglaubliche Hitze aufstieg. Jeder klare Gedanke verschwand aus ihrem Kopf, der alte Kalender an der Wand spielte keine Rolle mehr und die Robert Koch wurde zu einem fernen Brummen. Sie legte sich in ihre Koje und stieß einen leisen Seufzer aus als ihre nackten Beine die kalte, unbenutzte Seite der Decke berührten. Sie schloss die Augen und grub die Zehen in den Stoff, während sie mit einer Hand unter ihr Top fuhr und anfing sich sanft über die Brüste zu streicheln. Inzwischen war ihr unerträglich heiß und hecktisch zog sie das Top aus und warf es unachtsam fort. Aus dem sanften Streicheln wurde ein Massieren und ihre anderen Hand fand den Weg ihren Körper hinunter zum Zentrum der Hitze. Ihre Scham war Tropfnass und Warm. Langsam arbeitete sie sich durch das schwarze Geflecht vor und genoss jeden Milimeter den sich ihre Finger vorarbeiteten. Sie fing an, vor lust, leicht zu weinen, als sie die äußeren Lippen erreichte. Sie zögerte, ehe sie sich weiter vorarbeitete, kostete den Moment aus, dann wagte sie sich vor.

    Jennifer atmete schwer durch den Mund während ihre Lust langsam abebbte und sich ihre Sicht wieder klärte. Der initiale Kick der Droge war vorrüber. Ihre rechte war nass und verklebt, was sie mit der linken gemacht hatte, konnte sie nicht sagen. Während Jen wieder zur Besinnung kam, merkte sie, wie kalt es in der Kabine war und begann leicht zu frösteln.
    Ihr Blick viel auf die Digitalanzeige ihrer Uhr: 0636 zeigten die in der Luft schwebenden Holo-Ziffern, Scheiße, viel Zeit hatte sie nicht mehr.
    Sie zog den versauten Slip aus und warf ihn achtlos in Richtung des Tops, welches wundersamerweise über der Lehne des Schreibtischstuhls gelandet war. Anschließend betrat sie ihre Nasszelle um sich den Schweiß und die Lust mit einer kalten schnellen Dusche vom Körper zu waschen und sich rudimentär die Zähne zu putzen. Auf dem Weg von ihrer Nasszelle zum Spind band Sie sich ihre Haare hinter dem Kopf zu einem festen Knoten und zog sich frische Unterwäsche und ihren Dienstanzug an. Anschließend ging sie zu ihrem Schreibtisch und betrachtete einen Moment ihre "Schwingen", das Abzeichen, dass Sie als CAG der Robert Koch kennzeichneten. Es stellte einen stilisierten doppelköpfigen Adler dar, der entweder als ganzes auf der Brust getragen wurde, oder je eine Hälfte am linken und rechten Kragen der Uniform. Sie zögerte einen Moment und betrachtete das bronzene Abzeichen.

    Vor 3 Tagen...

    Jennifer atmete tief durch und strich nocheinmal ihre Uniform glatt ehe sie an der Luke der CO klopfte. "Herein!", kam es von gedämpft von drinnen und die Pilotin öffnete schob das schwere veraltete Schott auf. Die Stahlscharniere knarrten unangenehm, als sie nach innen schwangen und Jennifer trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich ehe sie vor dem Schreibtisch ihres Kommandierenden Offiziers salutierte. Karen Reynolds Kabine war geräumig und dennoch schlicht, aber keineswegs ungemütlich eingerichtet. Ein paar elegante persönliche Möbel, ein schwerer Teppich und eine Vitrine in denen sich detailverliebte Figuren mittelalterlicher Heere tummelten. Reynolds selbst sah etwas gestresst aus. Unter den Achseln ihres blauen Dieners hatten sich dunkle Halbmonde gebildet und sie hatte die Jacke der Uniform geöffnet. Der Rear Admiral war nicht allein, neben ihr saß Captain John Staedert, der XO des Schiffes und auch er wirkte nicht ganz fit. Reynolds erhob das Wort: "Stehen Sie bequem Commander, können Sie sich denken warum Sie hier sind?"
    "Ma'am, Ich denke es geht um den frei gewordenen Posten des CAGs und ich denke, dass Sie mich zum neuen CAG ernennen wollen."
    Staedert räusperte sich seltsam, so als habe er sich eine Bemerkung verkniffen und warf Jennifer aus seinen harten grauen Augen einen missbilligenden Blick zu. Reynolds beachtete den 'Einwand' nicht weiter:
    "Wie kommen Sie darauf, Commander?"
    "Wenn, ich offen sein darf, Ma'am. Weil Sie kaum Optionen haben: Staff Commander Gernot kennt die Crew, ist ein hervorragender Taktik-Offizier, aber er hat in den letzten 20 Jahren kein Cockpit von innen gesehen, außerdem werden Sie ihn im CIC behalten wollen. Staff Commander Garnere hat außreichend Erfahrung, aber dafür fehlt im jegliches organisatorisches Geschick. Staff Commander Wymar ist eine hervorragende Pilotin, aber ein Hitzkopf und kein gutes Vorbild für die Truppe. Der Rest der Staffelführer ist entweder frisch Gebacken oder nicht mit der Crew vertraut und fällt damit ebenso aus wie jeder Externe."
    "Und Sie sind perfekt?", spöttelte Staedert.
    "Nein, Sir. Eigentlich bin ich zu jung für eine Beförderung zum Captain und einige könnten meinen, dass mein Vater die Finger im Spiel hat. Allerdings habe ich als einzige Erfahrung als CAG, jahrelange Erfahrung im Cockpit, mit der Robert Koch und derren Crew. Unter Captain Deagle war ich DCAG und bin dementsprechend schon eingearbeitet. Ich bin nicht die perfekte Wahl, aber die logischste. Außerdem: Warum hässten Sie mich sonst rufen sollen?"
    Staedert beäugte sie weiter kritisch, doch Reynolds nickte:
    "Sie haben recht Commander", wobei sie ein kleines, in blauen Samt gefasstes Kästchen über den Tisch schob, "ich befördere Sie hiermit in den Rang eines Captains und ernnen Sie zum Commander Air Group der SSV Robert Koch."
    Jennifer rührte sich nicht, sah nicht einmal einen Moment das Kästchen an.
    "Bei allem nötigen Respekt, Admiral, ich halte das für keine gute Entscheidung. Ich mag die logischste Wahl sein, ich bin jedoch nicht die beste."
    Einen Moment huschte ein Ausdruck der Überraschung über das Gesicht des XO ehe es wieder zu Stein wurde und auch Reynolds sah sie etwas verblüfft an. Einen solchen Karrieresprung lehnte nicht jeder ab.
    "Warum nicht, Commander? Was schlagen Sie vor?"
    "Ernennen Sie Commander Garnere zum CAG, er wird mich als DCAG behalten. Er ist erfahrener und beliebter als ich, seine Defizite kann ich ausgleichen."
    Diesmal antwortete Staedert schroff: "Ihre Bescheidenheit in allen Ehren, Winter, aber Garnere ist zu beliebt. Ihm fehlt die nötige Distanz zur Truppe. Insbesondere zum weiblichen Teil. Entschudligen sie meine Direktheit, aber wir können keinen männlichen Scott in einer Führungsposition gebrauchen."
    "Sie haben unrecht, Winter, Sie sind nicht unsere logischste Wahl, sondern unsere einzigste."
    Die Worte von Reynolds, sorgten nicht gerade dafür dass Jennifer sich besser fühlte. Für jeden, außer den drei Personen in diesem Raum, würde es so aussehen, als habe ihr Vater seine Beziehungen spielen lassen. Einen Moment lang verfluchte sie das kleine trotzige, dumme Mädchen, dass sich damals an der Akademie eingeschrieben hatte, doch für reue war es nun zu spät. Sie griff das Etui, klappte es auf und blickte einen moment auf den bronzenen Doppeladler.
    "Danke, Ma'am, Sir."
    "Gute Jagd, Captain."


    "Gute Jagd, Captain.", murmelte Winter und steckte sich ihre Schwingen an die Kragen ihrer Uniform und verließ ihre Kabine.

    0750

    --> SSV Robert Koch: CIC
    Geändert von Jennifer Roni Winter (10.04.2013 um 04:35 Uhr)

  5. #5
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    ...> SSV Robert Koch - CIC

    Die Kabine von Klein war einen guten Satz größer als die von Alex - als Kommandierender der Bodentruppen stand ihm das natürlich auch zu. Und es störte den Halbmaori auch nicht sonderlich. Ganz im Gegenteil es war ihm sogar recht. Er hatte noch nie sonderlich viel Platz gebraucht und auch seine Ausstattung war deutlich spartanischer als die von Klein.

    Er hatte zweimal kräftig geklopft, und hatte promt die Antwort in Form eines lauten "Herein." bekommen.

    "Alexander, bitte. Kommen Sie rein."
    "Sir."
    "Unter uns, John. Bitte."
    Alex hielt einen Moment inne und sah den Major länger an. Er hob eine Augenbraue und erwiderten den Blick von Klein, der freundlich und offen ihn an sah. "Ich bin kein großer Freund von Dutzen bei Vorgesetzten." sagte er schließlich ruhig und behielt einen neutralen Gesichtsausdruck.

    "Kann ich gut verstehen. Aber seien wir ehrlich. Es hätte auch genauso gut andersherum sein können." Klein zog hinter seinem Rücken, wo er seine Händen verschränkt gehalten hatte, eine Dienstakte hervor und Maaka wusste sofort das es seine war. Sie war dick - ausserordentlich dick - und mit vielen Markierungen. "Meiner Meinung nach sind Sie nur hier, weil Sie sich vor Ihre Leute stellen Alexander." er legte die Akte auf den Tisch. "Das schätze ich und achte ich. Hätten Sie das nicht gemacht, wären Sie durchaus ein Antwärter auf die Nachfolge des Akademieleiters gewesen. Nun aber sind Sie hier." Klein drehte sich um und öffnete auf dem Besprechungstisch ein Holo des Zielsystems in das sie unterwegs waren.

    "Aber Sie sind immer noch einer der besten Kommandeure, und die Leistungsbeurteilung Ihrer Leute ist immer deutlich über dem Durchschnitt aller Allianzleute. Nach meine Wissen können Ihre Leute mit den Jungs aus dem ASOR mithalten. Und dem entsprechend will ich das wir eine klare, offene und direkte Sprache mit einander haben." er öffnete den Tharkad als Planeten. "Ich brauche Ehrlichkeit und ich brauche jeden Mann. Und vorallem brauche ich Sie mit vollem Bewusstsein und Rang. Die Nummer hier wird dreckig. Richtig dreckig. Dieser Planete ist ein riesiger Haufen Scheiße. Die Politiker haben ein Interesse, die Navy hat eigene Interessen, der Geheimdienst hat eigene Interessen. Und ich habe einen Haufen Marines von denen die meisten frische Truppen sind, da viele meiner Leute bei den Gethkonflikten und den Zusammenstößen mit Cerberus ihr Leben gelassen haben."

    Alex stand immer noch hinter der Türe und hatte ruhig zu gehört. Klein wandte sich im zu und sah ihn wieder an. "Snow ist ein hinterhältiges Miststück. Staedert ist ein harter Hund ohne viel Mitleid. Winter ist als CAG grün hinter den Ohren und hält es nicht mal für nötig zur ersten Lagebesprechung aufzutauchen. Der Träger ist immer noch, meiner Meinung nach, nicht aus der Experimentierphase hinaus."

    Er grinste leicht und nickte dann. "Sie haben vergessen das der CE am liebesten mit Marines ins Bett geht." er machte eine Pause und nickte innerlich resigniert. "John."

    Klein lächelte atmete erleichtert aus. "Ja, habe ich schon gehört. BoB." dann streckte er die Hand aus. "Sie sind also dabei?"

    Schleifer zögerte nicht sonder ergriff die Hand. "Jawohl."
    "Danke."

    Dann gab er dem Holo des Tharkad einen Klaps und der Planet drehte sich. "Der Admiral, hat ein paar Aufgaben für uns auf dem Tharkad. Und vorranig ist die Befriedung und der Schutz der Zivilisten. Das heißt auch die Versorgung."

    "Dazu braucht es einen sauberen Luftraum."
    "In der Tat - das macht mir am meisten Kopf zerbrechen. Wir haben einfach nicht genug Leute um die Präsenz auszubauen, zu halten und gleichzeitig den anderen Aufgaben nach zu kommen, wenn wir nicht die Überlegenheit in der Luft haben."

    "Sehe ich genau so. Das heißt wir müssen unseren Ansatzpunkt gut wählen - in einer eher friedlichen Zone. Nahe an großer Infrastruktur, mit ausreichender geographischen Vorteilen und genug Abstand das wir uns auf Luft und Orbitalschläge als Hauptabsicherung verlassen können ohne unnötige Opfer zu riskieren, wenn wir die Boden-Luft-Verteidigung angehen."

    Klein lachte. "Sie sprechen mir aus der Seele." er hielt den Tharkad an, der sich als Holo immer noch um die eigene Achse drehte. "Ich denke Sie haben auch schon eine genaue Vorstellung wo wir das machen sollten."

    Alex nickte und trat an das Holo. "Meiner Meinung nach." er drehte das Holo und öffnete die Kleinstadt Gael die etwa 2 Klicks unter einem Hügel lag auf dem einige verlassene Gebäude lagen, und beides zusammen etwa 4 Klicks von der Hauptstadt des Tharkad entfernt. "Ist das hier ein idealer Ort." Klein beugte sich über die aufgezoomte Karte und betrachtete die Lage und die Umgebung genau. "Wenn wir die Lufthoheit haben, ist das hier ein guter Platz für Landungsoperationen um den Planeten mit Material zu Versorgen. Respektive um die Hauptstadt in den Griff zu bekommen. Das heißt wir müssen die Luftraumsicherheit des Feindes hier und hier brechen." er markierte die entsprechenden Kanonen die den Luftraum unsicher machten für die Allianz.

    "Ich mache mir weniger Sorgen um die Hauptstadt, Alexander. Aber ich verstehe den Ansatz. Wir müssen extrem schnell und dynamisch reagieren."

    "Für die allgemeine Erreichung unserer Befehle, sehe ich das auch so. Aber ich bin bisher davon ausgegangen das es um die Sicherung des Systems und die Überführung in eine stabile Verwaltung und Demokratie in der Gemeinschaft der Allianz zu Überführen werden wir eine noch stärkere Präsenz brauchen und zwar nachhaltig und in der Nähe der Hauptverwaltung des Planeten."

    "Die ständig angreifbar ist." ergänzte Klein und schüttelte den Kopf. "Wir haben nur 1000 Mann. Und Navy Leute wird der Admiral nicht abstellen." dann sah er zur Karte und klopfte mit dem Fuss auf den Boden. "1000 Marines als Unterstützung für ein ganzes System. Was für ein Witz."

    "Eigentlich sollten ja auch die vorhanden Truppen das besorgen, oder nicht?" sagte Alex schließlich.
    Klein schien unentschlossen. "Sie haben schon mit Ihrer Analyse recht, Alexander. Und ich stimme Ihnen zu - diese Art von Abwägen ist nur meine Art zu einer Lösung zu kommen. Ich werfen die Argumente immer eine Weile hin und her. Am Ende bin ich für die Bodeneinsätze verantwortlich und deren Erfolg. Bisher kann aber niemand sagen, was für Bodeneinsätze das sein werden."

    "Sollte sowas nicht von dem Geheimdienst kommen?"
    "Hatten Sie den Eindruck das Snow besonders mitteilungswütig wäre?"
    "Nein, John. Hatte ich nicht." grunze Schleifer und rollte mit den Schultern.
    "Wir haben von allem etwas. Heavy Fire Troops, schnelle Infantrie, Recon - Force Recon. Wir haben Makos und Hammers. Der Admiral hat mir auch zugesichert das uns die Munich zur Verfügung stehen wird mit ihren Orbitalen Waffensystemen."

    "Aber nichts davon ausreichend." schloss Alex schließlich.
    "Absolut korrekt."
    "Und in allem was wir tun, sind wir abhängig von den Luftgoofies."
    "Deren Kommandeur nicht mal zur Lagebesprechung erschienen ist. Oder sonst jemand aus Ihrem Lager."

    "Herrlich."
    "Wollen Sie lieber wieder zurück an die Akademie?"
    "Sicher nicht."

    Beide lachten und Klein ging zu seinem Schreibtisch, während Alex sich wiede rüber die Karten beugte und sich das System noch mal ganz ansah. John Klein öffnete den Schreibtisch, zog eine Flasche Whisky heraus, goss die goldene Flüssigkeit in zwei Tumbler und kam mit den Gläsern zurück. Reichte eines seinem Untergebenen und behielt das andere für sich.

    "Auf unsere Klagen."
    "Auf unseren Erfolg trotz der Versäumnisse aller anderen." Klein lachte einmal humorlos und stieß an. Nahm einen Schluck und seufzte.

    "Fangen wir anders an. Was wird uns am meisten erwarten."
    "Bei unseren Befehlen und unseren Ressourcen?"
    "Ja."

    Alex straffte seinen Haltung und sah auf den Tharkad. "Fernaufklärung von Zielen und Häuserkampf. Aber nachdem es bisher nicht geschehen ist, würde ich darauf tippen - das meine Leute die Luftverteidigung knacken sollen."
    Klein knurrte und starrte den Planeten wieder an. "Ohne den Plan und die Strategie der Luftgoofies kommen wir nicht weit."
    "Wir brauchen Winter. Ohne Sie kann ich keine Pläne auch nur ansatzweise für Operationen erstellen." stellte Alex ruhig fest und nahm das erste mal selber einen Schluck Whisky. Er war kein Kenner, aber Klein hatte einen guten Geschmack.

    "Stimmt." Klein öffnete seinen Kommunikator und ließ Winter eine Meeting Einladung zukommen. Heute und sobald sie könne. Er schien es freundlich zu formulieren und als ausdrückliche Bitte, da man für die weitere Planung erst ihre Strategie und Pläne wissen müsse. Maaka hob eine Augenbraue, was sozialisieren und Politik anging war Klein ihm Lichtjahre voraus.

    "Also Fernaufklärung und Sabotage. Häuserkampf?" eröffnete Klein wieder.
    "Häuserkampf können wir auf einem der Decks trainieren." Alex hatte extra dafür Ausrüstung und Material an Board bringen lassen. Das hatte ihn zwar zwei weitere Bodenfahrzeuge seiner Truppe gekostet. "Dafür haben wir alles an Board."

    "Ihre Leute können das bereits?"
    "Sie haben das Training bereits durchlaufen, aber ich würde vorschlagen das wir Trainings dafür anordnen. Und zwar auf mehrere Züge des 104ten verteilt."

    "Ich werde das veranlassen - kümmern Sie sich um den Aufbau und die Durchführung?"
    "Sicher. Commander Nyx kann das Training leiten."

    "Hervorragend." Klein leerte seine Glas und stellte es zur Seite.
    Geändert von Major Schleifer (26.05.2013 um 21:38 Uhr)

  6. #6
    ME-FRPG ONLY Avatar von Colbie Autumn Scott
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    <--- SSV Robert Koch - MD-S

    Sie machte sich auf in ihre Kabine. Der Lift brachte sie hinab auf die Wartungsebene. Sie schritt schnell durch die Verbindungstunnel der einfahrbaren Gondeln der Koch ins Schiffsinnere. Auf dem Weg zu den Offiziersunterkünften legte sie einen kurzen Zwischenstop in ihrem Büro ein, um sich ihre Uniform zu holen und sicherzugehen, dass sich die Karte noch immer drehte. Tat sie leider nicht. Das Herz-Ass schwebte in der Luft, prahlte mit seiner unüberwindbaren Macht des Nichtvorhandenseins irgendeiner Unendlichkeit. Doch Colbie lies sich nicht so leicht unterkriegen.
    "Es wird immer jemand da sein, der dich besiegen will."
    Die Nachtschicht begann mit der Arbeit und Colbie übergab ihren Dienst an Nikolay. Er war für die Nacht zuständig. Auch auf diesen Mann hielt sie große Stücke. Er war ehrgeizig aber nicht nachlässig. Er erledigte seine Arbeiten zu einhundert Prozent oder gar nicht. Nikolay Romonov, seines Zeichens Staff Lieutenant, stammte von einer kleineren Kolonie unweit unseres Sonnensystems. Seine Eltern wanderten kurz nach der Erschließung der Massen Portale aus. Sein ganzes leben lang arbeitete er mit Maschinen, lebte praktisch in einer perfekten Symbiose mit ihnen und wenn man ihn so reden hörte, sprach er stets von irgendetwas anderem, außer der Arbeit. Für ihn sind Maschinen so selbstverständlich wie das Atmen. Es lag ihm stets fern jemanden etwas vorzuschreiben, aber er wusste immer worauf es ankam. Solange die Arbeit getan war, war er zufrieden.
    "Also, Colbie.", sein Akzent war fast genauso kräftig wie der der Chefingenieurin: "Eine gute Nacht wünsch ich dir. Ich setz mich gleich noch was an HECTOR und dann ist die Nacht auch schon wieder fast vorbei."
    HECTOR war das gemeinsame Projekt von Andrea, Nikolay und Colbie. Eine autonome Drohne. Keine High-Tec-Lösung, wie die der heutigen Zeit. HECTOR stammt aus einer der vergangenen Epochen. Der wohl am ehesten als Nachfolger bekannte Mech war der YMIR-Mech. Doch auch dieser war schon in jeder seiner Komponente anders. HECTOR bewegte sich noch mittels Kettenfahrwerk fort. Überall hingen kleine Pneumatikzylinder, die die Kinematik betrieben. Ein kleiner Elektromotor betrieb die Membrankolbenpumpe und versorgte die Anlage so mit ausreichend Luft. HECTOR war damals für den Einsatz auf dem Land konzipiert. Erst Jahre der Entwicklung brachte die die Hersteller dazu, auch mal an das All zu denken, und die empfindliche Pneumatik gegen Elektrik zu tauschen. Das war der hauptsächliche Grund, warum es den Hersteller heute nicht mehr gab. Wie manch anderen Konzern, mangelte es diesem an der Weitsicht. Doch HECTOR überlebte all diese wandlungsreichen Zeiten und schaffte es in die Hände dreier fähiger Mechaniker. Andrea, Nikolay und Colbie beschlossen die damalige Battletec-Drone umzurüsten, und für den Einsatz in den engen Wartungsschächten der Koch weiterzuentwickeln. Dabei war dieses Projekt ein reines Freizeitprojekt. Es konnte also jederzeit dazu kommen, dass man die verbauten Teile wieder demontieren musste, da sie woanders gebraucht wurden.
    "Alles klar, Nik. Nur denk daran, dich auch mal ab und zu im CIC sehen zu lassen."
    "Uhm, ja. Da werd ich wohl auch mal hin müssen. Für so zehn Minuten oder so."
    Colbie lachte kurz.
    "Ja, so ungefähr."

    Sie atmete tief durch, als sich die Tür hinter ihrem Rücken schloss. Ein langer Tag lag hinter hier. Ihre Uniform warf sie aufs Bett und von ihrem Overall entledigte sie sich auch zügig. Irgendwie schien eine ganze Menge Last von ihr abzufallen. Colbie legte den Kopf in den Nacken, rollte mehrfach hin und her. Sie öffnete ihr Haar und streckte sich dann. Spreizte Finger und Zehen ab, fühlte die Bodenheizung an ihren nackten Fußsolen werkeln und dehnte dann alle strapazierten Muskeln ein wenig. Nur mit dem bisschen Stoff an Unterwäsche, begutachtete sie sich im Spiegel. Der Tag tat ihr gar nicht gut. Unter ihren Augen zeichneten sich die ersten Anzeichen für Müdigkeit ab. Langsam tastete sie sich ab. Streichelte sich über den Bauch und dachte zurück an Sean. Sie spürte, wie die Tränen in ihre gereizten Augen schossen. Colbie riss sich von dem Gedanken weg, bediente sie sich an ihrem Nachttisch, nahm den Whiskey, goss sich einen Schluck ins Glas ein und exte es kurz darauf.
    Das Lammfell in seinem Stuhl strahlte eine verführerische Wärme aus, doch musste sie zunächst den Plan für die OP Decharge erarbeiten. Glücklicher Weise musste sie sich praktisch nur darum kümmern, wie die Schiffe zum Entladepunkt kommen und da kam ihr die Idee aus dem Hangar wie gerufen. Doch es war immer gut eine Alternative zu haben. Colbie war sich bewusst, dass nicht immer die erste Idee zum Ziel führen würde, also war sie gezwungen sich noch den ein oder anderen Gedanken zu machen. Sie öffnete die Pläne der Koch und die der Flotte, welche vom Computer in Echtzeit aufgereiht wurden. Schnell kamen ihr die Ideen, in welcher Reihenfolge die Schiffe an den Planeten anfliegen konnten. Dann legte sie einen Filter auf die Pläne. Jetzt wurde nur noch angezeigt, wie stark die Kondensatoren geladen waren. und da war ihre zweite Idee bestätigt. Sie musste nur noch an den Details feilen. Die Koch verfügte über genügend Kapazitäten um die überschüssige Energie einiger kleinerer Schiffe aufzunehmen, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass die Schilde während des Anflugs auf Hel überladen und dadurch ausfallen würden. Solch ein Manöver gab es bislang noch nicht, also waren noch keine Referenzwerte vorhanden. Dennoch kam Colbie nach kurzer Rechnerei zu dem Schluss, dass die Koch und auch die anderen Schiffe den Anforderungen gewachsen seien. Wenn man nun beide Verfahren Kombinieren würde, würde die Operationsdauer um einen nicht unerheblichen Faktor verkürzt werden können. Effizienz war das Zauberwort.
    Colbie schrieb die Parameter nieder, diktierte sie der Schiffs-VI um Zeit zu sparen, immerhin spürte sie wie der Sandmann immer näher kam. Colbie konnte ein lautes Gähnen nicht vermeiden. Schließlich wollte sie noch ein paar Minuten machen, da meldete sich ihr Terminal. Ein Anruf einer alten Freundin, Robyn Lynn. Colbie kannte sie schon von Klein auf. Sie stammen aus der selben Gegend Sydneys und waren beste Freundinnen seit sie Denken konnte.
    "Hey, Süße. Na alles klar?", begrüßte Sie Colbie.
    "Alles klar. Nur das übliche: Der Wagen ist mir mal wieder abgeschmiert."
    "Maderschaden?"
    "Haha, du mit deinen Madern. Nein das nicht, die Batterie hat mitten in der Fahrt den Geist aufgegeben. Konnte grade noch so Zwischenlanden."
    "Ah, so schaut das also wieder aus. Hast wieder zuviel 'verbessert' was? James Bond wäre darüber nicht wirklich amused."
    Sie lachten.
    "Wie gut das James Bond das Baby hier nicht fahren muss, das würde ihn gnadenlos überfordern. Und ich bin auch ziemlich froh nicht gerade Q zu sein. Was die Verbesserungen angeht könntest du schon eher recht haben. Das neue Aggregat, welches ich brauchte, um die Geschwindigkeit mit dem Gewicht auf dem selben Niveau zu halten, holpert die ganze Zeit. So kann ich nicht arbeiten..."
    "Vielleicht solltest du die Motorsteuerung überdenken. Die Schaltpunkte der Antriebsübersetzung von Alpha- und Beta-Cluster sollten geschmeidig sein"
    "Warum können die Hersteller so was denn nicht einfach schon bei der Auslieferung bedacht haben? Oder wenigstens in die Gebrauchsanleitung schreiben? Jetzt darf ich mir wieder die Nacht um die Ohren schlagen. Sicher das es dann läuft?"
    "Hallo? Wer hat hier wen angerufen?!"
    "Schon gut, schon gut. Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Kein Grund sich ins Höschen zu machen. Wie steht's bei dir? Hast du dich getraut diesen schnuckeligen Marine anzusprechen von dem du erzählt hast?"
    "Ja, leider... Ich meine im Bett war er nicht gerade schlecht, aber er hat sich doch tatsächlich in mich verschossen." Colbie lachte bei diesem Wortspiel.
    "Er war ganz süß, ja. Aber da er mir verschwiegen hat, dass er Staff Lieutenant ist, musste ich ihn rauswerfen."
    "Staff Lieutenant? Na so ein böser Junge. Gibt mir Details. Ist er mehr so der schüchterne Typ und hat alles mit sich machen lassen oder dachte er ernsthaft das er dir irgendwas vorschreiben kann?"
    "Schüchtern war der nicht. Er versuchte das ein oder andere. Weißt du, eigentlich lasse ich den Männern ja ihren Spaß, solange ich auch welchen hab - so wie mit Roger damals. Immerhin hab ich den ja geheiratet und der war vom Typ her schon ganz anders als der Marine hier, aber das, was der abziehen wollte... Gut, dass ich immer Kabelbinder dabei hab. Das eigentliche Problem war aber, dass er meinte mich bestehlen zu können. Mein BH - weg. Einfach so, ohne sich zu verabschieden. Na ja und seitdem hab ich halt diesen Spitznamen."
    Robyn zog eine Schnute. Die Augen wurden größer und größer.
    "Diesen Spitznamen? Oooooh warte: DIESEN Spitznamen? Ouch. Und eine Lady bestiehlt man ja wohl nicht. Keinerlei Anstand diese Marines. Ich hoffe, sein Vorgesetzter hat ihm ordentlich den Marsch geblasen. Ansonsten muss ich vorbeikommen und ihm Manieren beibringen."
    "Haha, das bekomme ich auch noch alleine hin, Robyn. Immerhin weiß ich wo er wohnt und wo sich die Lebenserhaltungssysteme auf dem Schiff befinden."
    Colbie machte ein vieldeutige Geste.
    "Haha, das gefällt mir. Robert Koch 2, Der Zorn der Colbie."
    "Wie sieht das denn aus bei dir? Hast du 'nen guten Strand gefunden? Scrolle hier grad ein paar topographische Karten durch und suche ein lauschiges Plätzchen um mal wieder das Bord zu wässern."
    Tatsächlich war Colbie in der Zwischenzeit dazu übergangen Karten von allerhand Stränden, Buchten und Lagunen durchzugehen.
    "Einen Strand? Das soll wohl ein Scherz sein. Ich meine wann hast du das letzte Mal einen Strand auf der Citadel gesehen? Aber im Nachbar System soll es ja ein paar schöne geben. Beruflich muss ich ja eh noch das ein oder andere Mal nach Bekenstein. Da könnte ich dann ja auch mal wieder mein Bord entstauben."
    "Uhh ja, Bekenstein. Das klingt gut. Feiner Sand, kristallblaues Wasser, heiße Sonne und jede Menge knackiger Beachboys. Deal. Auf Bekenstein werden wir es krachen lassen."
    "Sauber! ich werde uns ein Zimmer reservieren. Dann wird das wie damals unser Road Trip nach Haymans Island. DAS war vielleicht ein wildes Wochenende."
    Colbie lachte auf.
    "Daran kannst du dich noch erinnern?! Dachte du kennst nur noch die Fotos. Ja, das war episch.
    "Teilweise ja. Ich weiß aber noch ganz genau wie du einfach nicht die Finger von diesem DJ Gabriel halten konntest, der sein Pult direkt am Strand aufgebaut hatte.
    "Oh ja. Der war aber auch heiß. Leider war er schwul."
    "Siehst du daran kann ich mich jetzt beispielsweise nicht mehr erinnern."
    Wieder lachten beide. Es war eine von Colbies liebsten Erinnerung und sie dachte gerne an die Zeit zurück.
    "Hast du eigentlich mein Paket bekommen, Robyn?"
    "Paket? Nein noch nicht, ich war jetzt aber auch schon zwei Tage nicht mehr zuhause. Was erwartet mich denn?"
    Colbie grinste verschmitzt.
    "Lass dich überraschen. Ich hoffe, es passt dir."
    "Ob es passt? Na da bin ich ja mal gespannt. Wehe das ist wieder eine von deinen fiesen Aktionen wie dieser violette Lustkolben letztes Weihnachten."
    Wieder brach es aus der Chefingenieurin heraus. Sie hatte beinahe schon Magenkrämpfe vor Lachen.
    "Wie hat denn deine Mom reagiert? Immerhin hab ich das zu dir auf die Erde geschickt."
    "Meine Mom? Die ist cool geblieben aber mein Dad ist einfach nur beschämend Rot geworden. Meine achtjährige Cousine ist aber total drauf abgefahren und hat Dad das Ding zweimal voll ins Gesicht gewemmst. Ein Bild für die Götter sage ich dir. ... Ach... das war jetzt keine so gute Erinnerung..."
    Plötzlich wurde die Gemütslage der beiden ernst und Colbie entschuldigte sich alte Wunden aufgerissen zu haben.
    "Oh, sorry. Das wollte ich nicht. Ich weiß wie es dir geht."
    "Ich weiß doch, ist schon okay. Ich... ich muss dann auch weiter. Motor anpassen, Batterie austauschen, du kennst das ja."
    "Ja, kenn ich. Noch ein Tipp so am Rande. Versuch dir irgendwie Vigil-Docks zu organisieren. Die sind ein Vorläufermodell der neuen T6-FBA-Kupplungen und sind gerade für DEIN Scycar DEIN Gewicht in Gold wert."
    Sie zwinkerte ihr zu, genoss den Scherz auf Kosten ihrer Freundin.
    "Die modulieren den benötigten Stromfluss, sodass du noch mehr 'Verbesserungen' anbringen kannst, ja sogar 'nen verdammten beleuchteten Schminkspiegel."
    Colbie blickte ihr einen langen Moment in die smaragdgrünen Augen.
    "Danke für den Anruf, Robyn. Wir sehen uns dann auf Bekenstein."
    "Kay, danke für den Tipp. Ich melde mich vorher auf jeden Fall noch mal bei dir und pass besser auf deine Unterwäsche auf."
    Colbie lächelte und beendete dann die Verbindung. Sie machte sich langsam Bettfertig, entledigte sich also den Rest ihrer Wäsche und band die Haare zu kurzen Zöpfen zusammen. Gerade striff sie sich ihr Nachthemd über, da klopfte es an der Tür. Leicht genervt, wer sie zur fortgeschrittenen Stunde noch belästigen wollte, öffnete sie Tür und staunte nicht schlecht, als sie den Berg von Mann namens Major Schleifer vorfand.
    "Verlaufen, Major?"

    2359 h

    ---> SSV Robert Koch - CIC
    Geändert von Colbie Autumn Scott (08.12.2013 um 22:34 Uhr)

  7. #7
    ME-FRPG Avatar von Jennifer Roni Winter
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    <--SSV Robert Koch: CIC
    --> SSV Robert Koch: Offiziersquartiere


    Eine vierterlstunde später stand Jennifer vor der Tür des Majors. Auf dem Weg hatte Sie noch einen Briefing für ihre Aufklärungsmission festgelegt und sich ein Update aus der MedBay schicken lassen, keine Änderungen. Sie zögerte einen Moment ehe sie anklopfte. Ihr fehlen bei der Lagebesprechung mit den anderen Offizieren, war schlichtweg scheiße gewesen. Sie überlegte ob sie besser mit einer Entschuldigung dastehen würde oder es einfach übergehen sollte. Immer noch unentschlossen klopfte sie an die schwere Luke und wartete auf das 'Herrein', woraufhin sie die Kabine betrat.

    Das Quartier des Majors war vom Schnitt und der Größe her ihrem gleich, im Gegensatz zu ihr hatte es sich der Major aber etwas wohnlicher eingerichtet. Die Einrichtung war dennoch schlicht und bis auf ein paar Fotos und Auszeichungen an der Wand wenig sentimental, kein Vergleich zum Quartier des Admirals. Ein wenig überrascht stellte Jennifer fest, dass ein weiterer Offizier anwesend war, den sie bisher nicht gesehen hatte. Seinem Abzeichen nach ebenfalls ein Major. Sie vermutete, dass es sich um Kleins Stellvertreter handelte. Sie begrüßte beide jeweils mit einem kurzen festen Händedruck während Klein sie vorstellte.

    "Gut dass Sie es so schnell geschafft haben Captain, wir haben ein paar Dinge zu besprechen. Dies ist Major Alexander Schleifer, mein Stellvertreter. Major, das ist Captain Jennifer Winter, CAG der Robert Koch Trägergruppe.
    "Sie haben um ein Treffen gebeten?"
    "Ganz recht Captain. Major Schleifer und Ich beraten gerade unsere Vorgehensweise für den Tharkad und dachten es wäre gut wenn wir uns untereinander Abstimmen."
    "Da stimme ich Ihnen zu Major, eins jedoch noch. Wie Sie sich sicher denken können bin ich der Lagebesprechung nicht einer Laune heraus ferngeblieben. Ich weiß nicht ob Sie ebenfalls unterrichtet wurden, aber es gab einen Unfall bei einem Personentransport der dazu geführt hat, dass 27 meiner Offiziere mit teils schweren Verletzungen auf der Krankenstation liegen. Womit wir noch Glück hatten."
    "Ich habe eine kurze Meldung vom XO erhalten, was ist mit dem Vorfall?"
    "Das war nicht der einzige Vorfall. Heute Vormittag hätten wir fast einen Vogel samt Piloten in einer Startröhre verloren, später dann die Sache mit Shuttle. Ich habe den Verdacht auf Sabotage und werde eine entsprechende Untersuchung in die Wege leiten. Ich werde nicht die einzige sein, die hier nicht an einen Zufall glaubt und ich bin mir ziemlich sicher dass entsprechende Gerüchte bereits die Runde machen. Ich wollte nur, dass Sie informiert sind."
    "Danke Captain, ich weiß wie schnell Misstrauen und Zwietracht eine Crew spalten kann."
    "Nun, zum Tharkad?"
    "Wenn Sie sonst keine unangenehmen Neuigkeiten haben Captain."

    Jennifer nickte und wandte sich dem Holotisch zu und zoomte von der Detailansicht der Hauptstadt Katherine und ihrer Umgebung in die Gesamtübersicht des Planeten, anschließend fütterte sie die Karte mit einigen Daten aus ihrem Omnitool. Mehrere Symbole in Rot und Blau erschienen auf der Planetenoberfläche.

    "Wie Sie sich sicher denken können handelt es sich bei den blauen Symbolen um Stützpunkte, FOBs und andere Einrichtungen der Allianz, der tharkadischen Streitkräfte oder einer der PMCs. Rot sind entsprechende bekannte Einrichtungen des Feindes. Das Hauptproblem für meine Flieger und die Versorgung des Planeten sind sind die planetaren Verteidigungsgeschütze die noch aus der Zeit vor dem Krieg stammt. Zwei dutzend, über den ganzen Planeten verteilte Geschützstellungen mit enormer Feuerkraft. Selbst die Robert Koch könnte bestenfalls drei oder vier direkte Treffer einstecken. Vierzehn der Stellungen gehören uns, der Rest liegt in Feindeshand."
    Sie machte eine kurze Pause und sah die beiden Offiziere einen Augenblick an um ihnen Raum für eventuelle Fragen zu gewähren, dann fuhr Sie mit ihren Ausführungen fort.

    "Für unsere Flotte im Orbit ist es nicht besonders schwierig außerhalb des Feuerbereiches der Geschütze zu bleiben, während Operationen in der oberen Atmosphäre und dem Orbit für unsere Jäger zumindest durch die Stellungen nicht beeinträchtigt wird. Die GARDIAN-Abwehrsysteme der Geschütze schaffen jedoch, je nach Wetterlage und Schiffstyp, eine Todeszone mit einem Radius von bis zu 1000 Kilometern. Das schränkt die Möglichkeiten für CAS-Aufträge stark ein. Zu ihrem Glück haben unsere Viper EDS-Tarnsysteme, womit sie zumindest halbwegs sicher innerhalb der Todeszone operieren können. Ich werde permanent eine CAP/Strike aus Vipern über dem Tharkad bereit halten, die auf Abruf für Sie bereit steht, sollte es notwendig werden. Weiterhin werde ich dafür sorgen, dass sie zwanzig Kodiaks sowie die Bigfoots zur freien Verfügung haben und alle fünf Mantis-Staffeln unter ihr direktes Kommando stellen. Es sei, denn Sie wollen dort unten eine Wagenburg bauen."

  8. #8
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    Jetzt musste Maaka grinsen. Er trat näher, er hatte auf ein Deuten von Klein, ein weiteres Glas mit Whisky gefüllt und reichte es nun wortlos an Winter weiter. Er hätte es nicht gedacht, aber die Frau hatte sich gerade in seiner Ansicht wieder vollkommen hergestellt. Was ihren Ruf anging.
    "Ich glaube Sie haben John und mich falsch verstanden Captain. Uns geht es erstmal gar nicht so sehr, was sie für uns tuen können, sondern was wir zusammen tun können. Oder anders gesagt, was meine Leute für sie tun können.
    Er schob die ausgewählte Bereiche von vorhin wieder in den Vordergrund. "Wir sind der Meinung das wir für weitreichende erfolgreiche Operationen auf dem Tharkad die Luftüberlegenheit als erstes sicherstellen müssen." er machte eine Pause und zoomte in die Zonen hinein in denen die Geschütze standen. "Das heißt, als erstes räumen wir ein paar der Geschütze aus dem Weg die Ihren Leuten das Leben schwer machen. Respektive der Trägergruppe."

    Nun wandte sich John wieder zum Gespräch. "Alexanders Truppe ist eine der besten Force Recon Gruppen der Allianz. Lassen sie uns einen Plan erstellen wie nahe und wo sie am besten die Jungs und Mädels absetzen und ich garantiere Ihnen der Himmel auf dem Tharkad wird gleich an ganzes Stück größer für Ihre Piloten." Er nahm einen Schluck.
    "Davon haben wir alle etwas - dann müssen Sie uns nicht die besten Schiffe geben, zumindest nicht dem gesamten 104ten und wir sind nicht darauf verdammt, am Geheimdienst zu hängen..." seine Stimme machte keinen Hehl daraus das er den Laden um Captain Snow nicht leiden konnte.

  9. #9
    ME-FRPG Avatar von Jennifer Roni Winter
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    Winter nahm das Glas, der Major ihr anbot mit einem dankenden Nicken an, stellte es jedoch sogleich an die Kante des Holotisches und konzentrierte sich voll auf den Holotisch und studierte einen Augenblick das Gebiet genauer, dass Major Klein ausgewählt hatte.

    "Sie scheinen keine besonders hohe Meinung von Snow zu haben. Sie hat mir eine Nachricht geschickt und ein Meeting festgesetzt: 'Über den Einsatz besonderer Ressourcen.' Ich schätze Sie meint die Viper."
    "Passen Sie bei der bloß auf und seien Sie ja nicht so großzügig wie zu mir. Sonst haben Sie am Ende des Tages keine Staffel mehr derren CAG Sie seien können."
    "Danke für die Warnung, Major."

    Jennifer konzentrierte sich wieder auf die Karte und sah sich beide in Frage kommenden Basen auch in der Detailansicht an. Sie stellte fest, dass die jüngsten Aufklärungsdaten mindestens sechs Monate alt und recht Vage waren. Das Gebiet um beide Basen war recht nichtssagend. Ein wenig Hügelig, einige Ackerflächen und Wiesen unterbrochen von kleinen Wäldchen, Bächen und Flüssen.

    "Wie weit ich Bodentruppen an eine der Basen heranbringen kann hängt davon ab, was Sie brauchen Major. Infantrietrupps können wir in zehn bis fünf Kilometern Entfernung absetzen ohne Entdeckt zu werden. Ein paar Makos könnten wir auf vielleicht sechzig, siebzig Kilometer ranbekommen. Schweres Gerät können wir bestenfalls in 300 Kilometern absetzen."

  10. #10
    ME-FRPG Avatar von Major Schleifer
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    Alexander beobachtete die Frau und nahm selber einen Schluck von der Flüssigkeit und beugte sich über die Karte. Das Material war uralt, wenn man darauf eine gute Operation aufbauen wollte.

    "Snow ist was Sie ist." murmelte er und ließ es einfach offen im Raum stehen was er damit meinte.
    Dann deutete er auf eine Basis. "Bei der reichen mir 10 Kilometer - das Gebiet lässt gute Bewegung zu, um unentdeckt zu bleiben." er stellte das Glas ab und sah Winter an. "Wir brauchen kein schweres Gerät. Mir reicht meine Truppe und ein paar Luftgestützte Marschflugkörper." Ruhig richtete er sich auf und sah Klein an. "Bei der anderen habe ich Bauchschmerzen. Das Ding liegt soweit im nirgendwo, da ist kaum ran zu kommen. Nur ein paar Hügel, ein paar Bäumchen. Mit moderner Aufklärungsausrüstung, kann ich mich gleich auf die Wiese stellen und mit einem Blinklicht wedeln."

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