Mein zweiter Versuch einer Fan Fiction, diesmal entstanden kurz nachdem ich das Leviathan-DLC beendet habe. Sie basiert auf meinem liebsten Shepard, der Erdenfrau Jen Shepard, aber sie spielt nicht die einzige Hauptrolle. In die Story involviert sind auch ein junger Forscher auf einer von mir erdachten Kolonie und eine junge Soldatin auf der Normandy. Mehr verrat ich an dieser Stelle nicht .
Also, viel Spaß beim Lesen.
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Prolog
Es piepte leise in dem dunklen Raum. Einzige Beleuchtung war ein Bildschirm, der an der Wand hin. Auf diesem liefen Buchstaben und Zahlen hin und her. Das schwache, leicht orange Licht schien direkt in das Gesicht von Martin. Aber er konnte seine Augen einfach nicht von dem abwenden, was da stand. Mit der rechten Hand fuhr er sich über seinen leichten Bart, immer das Kinn entlang.
„Unglaublich“, hauchte er.
„Das ist einfach unglaublich. Wenn das je...“
Er schwieg wieder und lehnte zurück. Dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und schaute jetzt sehr nachdenklich drein.
„Aber was tun? Zur Allianz? Oder doch lieber verkaufen und... Nein, Martin, du bist Forscher. Und ein guter Forscher verkauft nicht...“
Ein Klopfen ließ ihn herumfahren. Er starrte intensiv die Tür an, das Klopfen wiederholte sich. Schließlich erklang die Stimme eines kräftigen Mannes.
„Dr. Martin Stolz! Machen Sie auf!“
Martin holte tief Luft und stand dann langsam auf. Unter dem stetigen Pochen an der Holztür ging er langsam zu seinem Schreibtisch. Er holte einen Datenstick heraus, den er an seinem Computer in einen Slot steckte und auf eine Taste drückte. Sofort erschien ein Übertragungsbalken auf dem Bildschirm, der sich bedächtig füllte.
„Dr. Stolz! Machen Sie augenblicklich die Tür auf!“
Martin reagierte nicht, sondern zog einen kleine Sporttasche unter seinem Bett hervor. In dieser waren schon einige Kleidungsstücke, jetzt legte er ein paar Bücher dazu. Von seinem Nachtschrank nahm er das Bild einer jungen Frau. Er betrachtete es, dann lächelte er und legte es auf eines seiner Hemden. Erst dann schloss er den Reißverschluss der Tasche.
Krachend flog die Tür auf und das Zimmer wurde in das gleißende Licht eines Taschenlampe getaucht. Martin sah seinen eigenen Schatten an der Wand und verfolgte dort, wie sich ein Mann hinter ihn stellte.
„Dr. Stolz, wo sind die Daten?“
Martin grinste, ballte eine Hand zur Faust und murmelte:
„Dort, wo ihr sie nie finden werdet.“
Mit einer Drehung wirbelte er herum und stieß dem Mann mit einem biotischen Stoß von sich weg. Er sah den Menschen in der dunklen Rüstung bis an die Wand fliegen. Dabei riss er ein Bild von der Wand. Bevor er aufstehen konnte, zückte Martin seine Pistole und schoss ihm in den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Mann ihn an, dann sackte der Körper regungslos in sich zusammen. Martin sah zur Tür. Sie war aus den Angeln gerissen worden, aber der Mann schien alleine gewesen zu sein.
Langsam lud der junge Forscher seine Waffe nach, griff dann nach seiner Tasche und tat einen Schritt zu einem Computer. Der Vorgang war abgeschlossen. Er zog den Stick ab und blickte ihn an. Mitnehmen war zu riskant, außerdem hatte er die bessere Kopie. Also ging er zu der Statue in einer Zimmerecke, kniete sich vor das Podest und drückte auf ein Stück Holz. Sofort erschien ein Paneel mit mehreren Tasten, auf denen Zahlen standen. Er tippte schnell eine Zahlenfolge ein und eine Klappe zwischen den Vorderbeine der Statue klappte auf. Vorsichtig legte er den Stick zwischen mehrere Datenpads und einem alten, auf Papier geschrieben Brief. Kurz überlegte er, dann steckte er diesen in seine Hemdtasche. Dann stand er auf.
Er riss seine Jacke von der Wand, nahm seine Sporttasche und warf einen letzten Blick auf den Mann, der mit einem Loch im Kopf auf dem Boden lag. Das Wappen auf seiner Schulter, dieses merkwürdige gelbe, langgezogene Achteck, schien ihn förmlich anzulachen. Schnell wandte er seinen Blick ab und verließ das Zimmer durch die eingetretene Tür. Er
Er stand mitten auf der Straße, um ihn herum der Lärm der Stadt. Martin schlug sich die Kapuze seiner Jacke über den Kopf und rannte los. Es regnete, Pfützen hatten sich auf dem Boden der Straße gesammelte. Sobald seine Stiefel in so eine traten, platschte es laut. Er hielt den Kopf gesenkt, mit einer Hand umklammerte er seine Sporttasche.
Er musste hier weg, ganz schnell. Aber wohin? Wo war er sicher? Wo würden sie ihn nicht finden?
„Dr. Stolz!“
Schlitternd kam Martin zum Stehen und wandte sich halb um. Hinter ihm stand eine Gruppe von Männern, die eine gleiche Rüstung trugen wie der, den er vor nur wenigen Minuten in seinem Zimmer erschossen hatte. Alle hielten Waffen in den Händen, die Läufe zeigten auf ihn. Er richtete sich auf.
„Was wollen sie?“
„Das wissen Sie ganz genau, Doktor. Her mit den Daten, sofort!“
„Nein.“
Martin kniff die Augen zusammen und schleuderte eine Singularität direkt in die Männergruppe. Er spürte die Schwäche durch seinen Körper fahren, aber es brachte ihn trotzdem zum Lächeln zu sehen, wie ungefähr die Hälfte der Männer in die Luft gehoben und in die Mitte der Singularität gezogen wurde. Doch die anderen waren noch da und besser bewaffnet als er. Also nutze Martin die Verwirrung und rannte los.
„Fangt ihn!“
Schüsse gellten hinter ihm, Kugeln bohrten sich in den Boden, schlugen in die Pfützen und ließen Wasser spritzen. Martin schlug Haken, bog in enge Gassen ein und versuchte die Männer mit aller Macht abzuschütteln. Aber er hörte ihre Stimme, die der Wind zu ihm trug. Er spürte die Regentropfen in seinem Gesicht, hustete und das Stechen in seiner Seite tauchte wieder auf. Sein Atem ging schneller und rasselnder.
Schnell bog er in eine Sackgasse ab und versteckte sich hinter einer Mülltonne. Dort sackte er an die Wand und lauschte in den Wind hinein.
„Wo ist er?!“
„Ich kann ihn nicht sehen!“
„Findet ihn! Sperrt den Raumhafen ab! Er darf nicht entkommen!“
„Scheiße“, flüsterte Martin.
Panik und Verzweiflung griffen Hand in Hand. Wie in Trance öffnete er sein Universalwerkzeug und drückte ein paar Tasten. Dann führte er es nah an seinen Mund.
„Kim, ich bin es, Martin. Ich weiß, ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich brauche dich jetzt. Ich stecke tief in Schwierigkeiten. Bitte, komm nach Arafu. Ich warte dort auf dich.“
Als er fertig war wurde die Nachricht versendet. Martin blickte in den Nachthimmel, direkt in die Sterne von Arafu und bereute es in diesem Moment auch schon die Nachricht abgeschickt zu haben. Was hatte er sich dabei gedacht? Wie konnte er sie nur in so eine Gefahr bringen?
Nur etwas später wurde eine dunkle Kabine auf der Normandy SR2 von dem schwachen Licht einer eingehenden Nachricht auf dem Terminal leicht erhellt.