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  1. #1
    ♥ Forenteddy ♥ Avatar von -Nero-
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    Standard Li-Ann's CADS - Cerberus Atmosphere Drop Ship

    Name: Cerberus Atmosphere Drop Ship - CADS
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Name:	Foto 2012-10-17 14.42.45.jpg 
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Größe:	91,2 KB 
ID:	16366
    Registrierungsnummer: X-Ray Charlie Alpha Delta Sierra Nine Zero Zero One
    Hersteller: Cerberus
    Baujahr: 2183
    Eigentümer: ehemals Cerberus, jetzt Li-Ann Herlock
    Abmaße über alles (LxBxH) in m: 22x9,5x6,5
    Gewicht in t: ca. 35
    Antrieb/Energieversorgung: 2x ME-E-Zero-Kern, 2x Fusionsantrieb, diverse Steuerdüsen
    Bewaffnung:
    • offensiv: 2x schweres Maschinengewehr, 2x Fire&Forget-Rakete, 2x Luft/Boden-Rakete
    • defensiv: Flares, kinetische Barriere

    max. Passagiere (inkl. Crew): 8
    Name der VI: Virual Intelligence - Creative Cooperative Intelligence, kurz VICCI
    Geschichte: Im Spoiler
    Spoiler:
    Das CADS war ein Zwitter. Am ehesten zu vergleichen mit dem alten ausgedienten Helicopterhybriden Bell-Boeing V-22 Osprey der amerikanischen Airforce um die Jahrtausendwende herum. CADS leitete sich aus den Anfangsbuchstaben der Bezeichnung ab: Cerberus Atmosphere Drop Ship und wurde im allgemeinen Sprachgebrauch schnell als Katze (engl. Cats) betitelt. Im Grunddesign ähnelt es dem A-61 Mantis. Doch der vergrößerte Rumpf, der bis zu sechs Leuten Platz bot und die Stummelflügel mit den Antrieben und den Waffen machten den optischen Unterschied aus. Technisch allerdings hatte es kaum noch was mit dem Fluggerät zu tun. Im Gegensatz zum A61-Mantis war das CADS Tiefenraumtauglich und überstand auch Sprünge durchs Massenportal. Dies wurde zum einen durch die verbesserte Hüllenlegierung und zum anderen durch Tech erreicht, die der der Mantis um einiges überlegen waren.
    In überschwänglicher Hoffung, im Rumpf des Raumgefährtes Fußball spielen zu können, brauchte man aber nicht zu verfallen. Der Rumpf, bedingt durch die geringen Platzverhältnisse, auch Kontaktbörse genannt, war ausreichend groß für sechs Leute, die dort, wie zusammengepferchte Schweine im Stall, Knie an Knie in der Kanzel saßen. Im Gegensatz zu den Piloten, die hintereinander in dem A61 saßen, nahmen die Piloten im CADS nebeneinander Platz, was beiden Piloten einen angenehmen und ergonomisch korrekten Arbeitsplatz schaffte. Das Gerät besaß, für ein Shuttle, allen erdenklichen Komfort. Lederbestuhlung, Becherhalter und Stauraum für genügend Gepäck und Waffen, dass man einen kleinen Krieg anfangen könnte. Denn dafür wurde das Shuttle ursprünglich konzipiert.
    Es war niemals gedacht, dass die Piloten das Shuttle nach nur zwei Stunden wieder verließen. Sie sollten bis zu zwanzig Stunden in der Kanzel verweilen und dafür war ein angenehmes Arbeitsumfeld wichtig. Nichts war schlimmer, als sich den Hintern auf einem Mayonaiseeimer breit zu sitzen. Die Hauptaufgabe wäre gewesen, Truppen von Schiffen auf Planeten zu transportieren und das ganze unerkannt. Man hatte vor Stoßelitetrupps hinter den feindlichen Linien abzusetzen, ohne jemals registriert zu werden. Während die Streitmacht im Orbit verharrte und in einem Patt mit dem Gegner um die Vorherrschaft verhandelte, brach der Trupp in das Herz des Gegners ein und stellte so die Machtverhältnisse wieder her.
    Für diesen Zweck wurde das Shuttle mit einer Technologie ausgestattet, die es bislang nur in einigen wenigen Schiffen gab. Die IES-Tarntechnologie der SSV-Normandy war perfekt für diesen Einsatz gedacht. Sie erlaubte es dem Schiff über Stunden jegliche Art von Abstrahlung in der Hülle zu Speichern und so jedem Ortungssystem zu entgehen. Bei der Konstruktion des CADS hatten sich die Entwickler wohl gedacht: „Was in Groß funktioniert, muss auch in Klein ja auch funktionieren.“
    Mit Einschränkungen hatten sie auch Erfolg. Durch die geringere Größe konnte auch nur eine geringere Menge an Abstrahlung aufgenommen werden. Was die Normandy für Stunden unsichtbar machte, machte das CADS nur für Minuten unsichtbar. Minuten in denen man schnell Handeln musste. Das war auch der Grund warum man beim CADS wieder zurück zur Aerodynamik ging. Grundlegend gegenüber allen anderen Shuttles wurde es massiv überarbeitet. Da moderne Shuttles mit Masseneffecktfeldern arbeiten und daher nicht mehr an aerodynamische Regeln gebunden waren, musste man beim CADS wieder zurückdenken. Zwar arbeitete es auch mit Massenerffecktfeldern, doch die nützen beim Eindringen in eine Atmosphäre wenig, wenn die Abstrahlung vermindert werden soll.
    Hierbei wurde eine andere Technik wieder aufgefangen. Im alten Bosnienkrieg entwickelten Piloten die sogenannte Sarajevolandung. Dabei flog das Flugzeug möglichst lange in größtmöglicher Höhe bis es in einem letzten Sturzflug zur Landung ansetzte. Ähnlich funktionierte es auch mit dem CADS. Das Shuttle wurde im Anflug ausgerichtet, dann wurden die Antriebe abgeschaltet und die Tarnung aktiviert. Das Shuttle trat in die Atmosphäre ein und fiel wie ein Stein gen Boden. Im letzten Augenblick schaltete der Pilot die Antriebe wieder zu und fing die Maschine ab. Zum einen wurde so die Menge an Abstrahlung reduziert, was den Tarneffekt verlängert und zum anderen, arbeite die Aerodynamik für das Shuttle. Es war also leichter zu handeln.

    Das Shuttle bot im Endeffekt zwei Flugmodi. Der erste war der sogenannte Flugmodus, in dem es möglich war, die Tarnung hinzu zu schalten. Das Shuttle verhielt sich wie ein Schiff und flog entsprechend schneller als jedes andere bekannte Shuttle. Waffen besaß es in diesem Modus nicht, da diese nur der Aerodynamik schadeten. Lediglich einige Flares zur passiven Verteidigung standen zur Verfügung.
    Der zweite Modus, der sogenannte Helicoptermodus, war da schon etwas aggressiver. In diesem Modus, stand dem Shuttle eigene Bewaffnung zur Verfügung. Neben zwei schweren MGs, die an den Tragflächen ihren Platz fanden und im FM (Flugzeugmodus) von diesen verdeckt wurden, hingen noch zwei Fire and Forget und zwei Luft/Boden-Raketen am Chassis des CADS. Doch die größte Stärke des Shuttles war die Wendigkeit. Im HM (Helicoptermodus) konnte man Haken schlagen, die sonst nur ein junger Hase vollziehen konnte. Waghalsige Flugmanöver waren möglich und noch eine weitere Taktik wurde wiederentdeckt.
    Sichtfreies Landen. In Gegenden, in denen es gern und oft staubt, wirbelten die Antriebe genügend Staub und Dreck auf, um wie ein Tornado um sich herum, die Sicht zu verdecken. Niemand konnte sehen, was dort auf einen zukam. Die Truppen konnten ungesehen abgesetzt werden und nichts und niemand würde Verdacht schöpfen. Solange man halt mit Sandstürmen rechnete.
    Es gab nur zwei Dinge, die einer Serienproduktion des CADS im Weg standen. Zum einen waren da die immensen Produktionskosten. Allein die Tarntechnologie zur Tarnung würde die Kosten für das Gerät in absurd astronomische Sphären treiben. Zum anderen brauchte man erfahrene aber auch wagemutige Piloten, um solche Stunts zu fliegen, wie sie das Einsatzprofil abverlangte. Beides zusammen bewirkte, die Einstellung des Projektes.

    Geändert von -Nero- (17.10.2012 um 16:33 Uhr)

    ME-FRPG: Colbie Autmumn Scott (Bitches & Wrenches) | Zoey Lancaster (bREACH!) | [NPC] James Herlock |
    Li-Ann Herlock (Out of order) | Robert Elle (Still... Alive...)
    DA-FRPG: [NPC] Adriana-Sarunu Vedeejs | Kahaba (Murphys law) | Veronica Grace | Constantin Frecher

  2. #2
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    Rebekka starrte über die Schulter von Li-Ann aus dem Cockpitfenster als sich das Shuttle mit dem ÜLG aus der Reichweite von Hekate beförderte. Als die Station immer kleiner in ihrem Blickfeld verschwand. Ihre Augen brannten, ihr Hals war trocken und ihr Körper fühlte sich leer an.
    Sie war müde und etwas in ihr fühlte sich kaum menschlich an. Es gab eines was sie aufrecht hielt. Und das war ein bitteres Gefühl von Durst nach Rache. Es gab einen guten Grund warum sie hatten leiden müssen – nein eigentlich nicht. Gar keinen. Sie war in die Fronten eines Krieges geraten. Eines Kampfes zwischen Riesen in einem Spiel das soviel größer war als sie gedacht hatte. Und doch. Doch war es notwendig jetzt zurück zu kommen.

    Denn das Spiel hatte seinen Scheitelpunkt erreicht. Noch hatte keine Seite verloren, aber eine hatte jetzt den entscheidenden strategischen Vorteil. Weil Kathleen sich geopfert hatte. Bekka hatte nicht lange gebraucht um zu verstehen. Ein erster Blick in die Daten die Iris von Cerberus extrahiert hatte, hatte gereicht. Vollkommen gereicht. Sie verstand.
    Neska hatte eine laute und umfangreiche Kommunikation provoziert mit ihren letzten Aktionen, mit ihrem Opfer. Die Kommunikation zwischen den Cerberuszellen und Leuten, und ihren Konterparts in der Allianz und auf der Citadel war für eine lange Zeit ein helles Feuer gewesen. Aber nur wenn man wusste wo man hinsehen musste. Oder man Zugang hatte zu den entsprechenden Daten.
    Deswegen hatten Kathleen sie zu Cerberus geschickt, deswegen hatte es sie sein müssen. Außerhalb der Reichweite der Dinge die Kathleen hatte tun müssen, um die Verräter aus ihren Schatten zu ziehen. Und vor allem hatte sie jemand gebraucht der in der einen Zelle saß, die alles Koordinierte was mit Einfluss und Kontrolle durch Cerberus zu tun hatte.

    'Einen Spion finden ist wie Klemptnerarbeit – Sie spülen an einer Ecke etwas hinunter und sehen wo es am anderen Ende heraus kommt…'

    So einfach war es gewesen. Rebekka schluckte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Es war nicht die Zeit für weinerliches Selbstmitleid. Sie hatte sich lange genug bemitleidet und damit anderen geschadet. Hätte sie es verhindern können das Kathleen tot war. Vielleicht. Vielleicht nicht. Sie würde es nicht wissen und nie herausfinden. Aber sie konnte dafür sorgen das es nicht umsonst war.

    'Ich bin ein Mensch – alles Menschliche ist mir Fremd.' ging es ihr durch den Kopf. Dann kam ihr die Frage warum die Styx sie nicht beschossen hatte und sie hob eine Augenbraue. Und dann wurde ihr auch das wieder klar. Der Captain war auf ihrer Seite! Mein Gott! Natürlich, er war vor Jahren schon zu Cerberus gegangen. Von ihm hatte Kathleen das Wissen gehabt, welche Zelle vielleicht wusste wer bei der Allianz ein Verräter war. Darum hatte er sich so vertraulich mit ihr unterhalten, darum war er so sicher gewesen in ihrer Gegenwart. Er hatte genau gewusst wer da kommen würde.

    'Oh Neska du verdammtes Genie…'

    Nur einen Moment dachte sie noch an den Captain der ihre Flucht mit ermöglicht hatte. Auch er hatte Opfer gebracht. Seinen Ruf, seine Familie. Sein Leben. Wer hätte gedacht dass er die Vorhut gewesen war. In den letzten Tagen hatte es mehr Helden gegeben als die Menschheit und das Universum es je erfahren würde. Das stimmte Bekka noch trauriger als sie eh schon war.
    Es war ein Krieg in den Schatten. Ein Krieg um Visionen und Strategie. Hatte sie anfänglich Kathleens Einschätzung nicht geglaubt, dass Cerberus eine gewaltigere Bedrohung war, als man dachte, so tat sie es jetzt. Sie hatte gesehen wozu diese Gruppe in der Lage war. Was sie tat und was sie willens war. Ohne Kontrolle, ohne ethische Grundsätze. Sie waren nicht besser als die Nazis im Zweiten Weltkrieg. Nicht einen Deut.

    Die Citadel. Vor zwei Tagen hatte sie die Station erst verlassen. Sie dachte sie wäre ein anderer Mensch gewesen damals. Jetzt kehrte sie zurück. Wirklich als jemand anderes. Die letzten Stunden und Tage. Sie hatten alles verändert.
    Nicht nur körperlich. Sie fühlte sich anders. Als hätte jemand ihre Person auf den Kopf gestellt. Sie hatte keine Ahnung wie sie sich fühlen sollte. Wenn sie ehrlich war, war sie überfordert. Aber etwas trieb sie noch an. Ließ nicht zu das sie sich dem Gefühl ergab und einfach in einer Ecke verrottete. Nein. Es gab ein Vermächtnis. Aufgaben die zu erledigen waren. Nevermore. Gladio. Cerberus. Henrietta. Henrietta.

    Bekka blies Luft aus und knurrte dann. Sie würde auf die Citadel zurückkehren, nicht mehr als Spion oder als Köder. Nicht als Opfer. Sie würde zurückkehren als Jäger. Das erste mal wieder, seit ihrer Tragödie mit den Batarianern.
    Und Gnade jedem der ihr in die Finger kam, wenn er auf der falschen Seite stand.

    "Zur Citadel, Sol. Zur Citadel. Es gibt ein paar Leute die ich umbringen muss…" zischte Rebekka und wischte endgültig ihre Augen trocken. Dann hielt sie inne und schien einen Moment zu überlegen.
    Geändert von Rebekka v. Tannberg (18.10.2012 um 11:37 Uhr)

  3. #3
    ME-FRPG ONLY Avatar von Li-Ann Herlock
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    Es gab nur drei Orte in der ganzen Galaxie, die wirklich jeden Piloten ins Schwitzen brachten. Omega und die Citadel mit den schier endlos wirkenden Anstürmen aus Schiffen und die Erde mit dem Orbit aus Schrott. Kein Planet in der gesamten Galaxie brauchte so lange, wie die Menschen, sich ins All zu erheben. So viele gescheiterte Versuche. So viele Satelliten aus der ersten Ära, die mittlerweile ungenutzt in einem stabilen Orbit den blauen Planeten umkreisten. Nichts machte einem Piloten mehr Angst, als mit einem dieser Schrottteile zu kollidieren.
    Li-Ann war verblüfft und erschrocken zu gleich, als Rebekka sich ihr erklärte und zur Citadel wollte.
    „Die Citadel.“, murmelte sie leise.
    Gerade noch war sie dort stationiert gewesen, auf Landurlaub wegen ihrer Suspendierung. Gerade noch wurde sie dort gefangen gehalten und wer weiß, was noch alles dort mit ihr angestellt worden war... Sie sah in die unterschiedlichen Augen ihrer Begleitung, sah die Entschlossenheit, die sie die ganze Zeit über an den Tag legte. Irgendwie fühlte sie sich von ihr Inspiriert. Li-Ann schluckte, fuhr sich mit der Hand durchs ungewohnt lange, schwarze Haar. Sie hatte sich sehr verändert. Die Haare nicht mehr brünett und kurz. Ihr Blick, jetzt kalt und leer. Ihr Handeln, nun träge und apathisch. Ihr Flugstil, aggressiv und wild.
    Langsam schritt sie zurück zu ihrem Sitz, ließ sich langsam in das kalte Leder gleiten. Ihre Jacke schob sich hoch und gab den Rücken frei, der nun, ob der Kühle des Sitzes zu schaudern begann. Mehr oder weniger gewollt ignorierte sie diese Tatsache, genoss es sogar irgendwie und tippte dann den neuen Kurs ein.
    „Flugzeit: ca. 3,5 Stunden.“, kommentierte VICCI die neuen Flugroute.
    Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und fiel schnell in einen traumlosen Schlaf. Das Massenportal hatten sie kurz darauf auch schon passiert und sie befanden sich nun im Widow-System.

  4. #4
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    Rebekka musterte die Bewegung von Li-Ann, wie sie immer noch sich ungleichmäßig bewegte wegen der Schmerzen, die ihr die Wunden wohl bereiten mussten. Aber die Jüngere schien entschlossen kein Opfer mehr sein zu wollen. Sich wehren zu wollen. Es war offensichtlich dass sich etwas in ihr – oder sie sich verändert hatte. Die Deutschte drehte sich herum und starrte aus dem Fenster hinaus. Beobachtete wie Sterne und Staub an ihr vorbei zogen.
    Sie alle waren nur Kohlenstoff. Ihre Augen waren trocken und juckten. Es fühlte sich an als hätte sie keine Träne mehr im Körper. Und anstatt dem brennenden Schmerz über den Verlust von Kathleen – war da nur Leere. Leere in dem Wissen das sie weg war. Und nicht mehr wieder kommen würde. Nie. Etwas war in dieser Galaxie verloren gegangen. Etwas Einzigartiges. Einmaliges. Und Bekka fühlte das. Die Leere des Universums war in ihrer Seele. Und das einzige was dort noch war, war ein schwarzes Loch. Ein Vernichter. Ein Zerstörer.
Der Agentin war klar das der Weg zurück auf die Citadel in Blut enden würde. Sie war nicht mehr die Frau die die Citadel verlassen hatte. Jedes mal war sie danach anders gewesen. So viel war geschehen. So viel würde noch geschehen. Aber was auch immer passierte. Sie würde triumphieren. Würde das Werk das Neska begonnen hatte fortführen.
    Mit einem Ruck drehte sie sich herum und öffnete die Panzerung. Riss sich die Brustplatte vom Oberkörper und warf sie auf den Boden. Klappernd rutschte sie in eine Ecke und blieb dort liegen. Bekka öffnete den Stauraum, zog einige der kleinen Container und Kisten hervor und durchsuchte sie, solange bis sie schließlich einen Bodysuite fand. In schwarz und rot – nicht ihre bevorzugte Kleidung. Aber er war frei von Cerberus Zeichen und er war deutlich unauffälliger als die Panzerung.
    Also entschied sie sich dafür die Panzerung ganz auszuziehen. Stieg aus den Beinschienen und der Bauch- und Hüftpanzerung. Schmiss alles auf den Haufen der sich in der Ecke zu sammeln begann. Für einen Moment blieb sie nackt im Raum stehen. Legte ihre Hände auf ihren Bauch und schloss die Augen. Versuchte zu fühlen, dass sie 'vollständig' war. Das wieder alles da war. Das nichts fehlte. Trotz der dicken Narbe die immer noch ihren Bauch zierte. Die Kälte ließ sie erschaudern und frieren. Sie legte die Arme enger um sich und kreuzte sie, starrte hinaus in die Dunkelheit der unendlichen weite der Galaxie.

    "Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
    Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
    While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
    As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
    "'Tis some visiter," I muttered, "tapping at my chamber door—
    Only this, and nothing more."." murmelte sie leise und rieb sich mit der linken Hand über das Gesicht. Bis ihre Fingerspitzen auf ihrer Mund zur Ruhe kamen. Der noch frische Geruch von Blut und Fleisch drang ihr in die Nase. Von Tod und Verderben.

    "Ah, distinctly I remember it was in the bleak December,
    And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor.
    Eagerly I wished the morrow;—vainly I had sought to borrow
    From my books surcease of sorrow—sorrow for the lost Lenore—
    For the rare and radiant maiden whom the angels name Lenore—
    Nameless here for evermore."

    Und obwohl sie Lenore sagte, so fühlte ihr Verstand den fremden Namen als Kathleen. Es war eigenartig. Es war so eigenartig. Trockene, bittere Tränen die ihrer Galle zu entsteigen schienen kletterten ihr in die Augenwinkel. Es war an der Zeit. Sie konnte sich es nicht leisten jetzt innezuhalten. Es gab Menschen die sich auf Bekka verließen. Am meisten Kathleen – sie hatte alles getan damit dieses Manöver funktionierte. 
Das war alles was wichtig war. Sie atmete tief durch und fühlte wie ihre Lungen sich füllten mit kaltem, aufbereitetem Sauerstoff und ihr Brustkorb sich streckte. Ihr noch kälter wurde. Dann griff sie den Bodysuite und stieg mit ihrem rechten Fuß hinein. Der künstliche Stoff, der von Asari entwickelt worden war, legte sich dicht auf ihre Haut. Fast wie eine zweite und ihr wurde sofort wärmer. Nicht das die Kleidung viel verbarg, außer der reinen nackten Haut – so betonte sie doch deutlich Rebekkas körperliche, großzügigen, Vorzüge. Sie drehte sich herum und sah Li-Anns Hinterkopf an. Seufzte leise und spürte das sie beide etwas verband – Leid.

    Mit geübten Fingern holte sie das Erste-Hilfe-Kit hervor und nahm einige Dinge heraus die ihr helfen würden, die Wunden von Li-Ann zu versorgen.

  5. #5
    ME-FRPG ONLY Avatar von Li-Ann Herlock
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    Doch erst als sich irgendwas an ihr zu schaffen machte, wachte sie wieder auf. Erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen zuckte sie zusammen. Es war Rebekka, die sich mittlerweile zu ihr gesellt hatte und damit angefangen hatte, ihre Wunden zu versorgen.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte die blonde Rebekka, in einem milde, ruhigen Tonfall um die Situation zu entschärfen, Li-Ann zu beruhigen: „Aber deine Wunden müssen versorgt werden.“ stellte sie dann lakonisch fest und machte sich keine Mühe ihre Arbeit auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen
    Gewillt hielt sie weiterhin das blutverschmierte Tuch und ein kleines Behältnis mit Medigel parat. Li-Ann musterte ihr Gesicht, sah Freundlichkeit und Vertrauen. Dinge, die sie nun mehr denn je benötigte. Nach kurzem und ängstlichem Zögern allerdings, gab sich die suspendierte Pilotin dann der Behandlung hin.
    Li-Ann biss die Zähne zusammen. Die Behandlung war schmerzhafter, als gedacht. Das Gel brannte, verschloss aber die Wunden und sorgte für eine schnelle Heilung. Immerhin waren es nur oberflächliche Verletzungen, auch wenn die Kabelbinder tief ins Fleisch einschnitten. Wirklich ernsthafte Wunden waren es nicht. Rebekka verband die behandelten Stellen. Die Mullbinden waren angenehm weich, doch der Schmerz hielt noch einige Zeit an.
    „Danke.“, flüsterte sie sanft.
    „Gern geschehen. Wie lange brauchen wir noch?“, erwiderte Bekka.
    Li-Ann sah auf. Fand sich zunächst in den vielen und teils wirren Anzeigen nicht zurecht. Dann entdeckte sie die Richtige.
    „Ähm, noch knapp eine Stunde.“
    „Gut.“, schloss die Agentin das Gespräch und ließ sich dann ihrerseits in den Sitz des Copiloten fallen. Öffnete ihr Omnitool und startete ihre VI. IRIS war ihr Name, soweit Li-Ann das verstand. Wofür das stand, oder ob es einen anderen Sinn dahinter gab, wusste sie nicht. Ehrlich gesagt, verspürte sie auch nicht den Drang danach zu fragen. Ihre Finger glitten über das holographische Interface und schienen explizit nach etwas zu suchen.
    Li-Ann wurde eine kleine digitale Anzeige gereicht. Rebekka sah sie fragend an: "Brauchst du so was?".
    „Was ist das?“, hakte die Pilotin ernsthaft interessiert nach.
    „Ein neues Leben.“, erläuterte ihre neue Freundin.
    Li-Ann bemächtigte sich des Pads und studierte es. Namen, Orte, Vermögen. Alles was man brauchte, um neu anzufangen und vorallem, um nicht aufzufallen.

    Der Flug dauerte an. Aus einem Instinkt heraus, ließ die Pilotin die VI die letzten Nachrichten anzeigen. Die Letzte verwunderte sie am meisten. Waren die vorangegangenen Nachrichten alle samt im Cerberusstil verfasst, unter anderem auch die Nachricht an die Styx, dass VICCI zwei Flüchtlinge beherbergte, so war die letzte Nachricht ungewöhnlich. Es war eine kurze Textmitteilung von der Styx.
    >>Viel Glück, Nevermore.<<
    Mehr nicht. Doch die Größe der Datei schien irrational zum Inhalt. Also überprüfte Li-Ann sie genauer und tatsächlich fand sie etwas. Das war der Grund, warum VICCI ihnen half. Der Anhang an die Textdatei überschrieb kurzerhand das gesamte Programm der VI und gaukelte ihr genau die umgekehrten Verhältnisse vor. Der Shuttle war kein Cerberusschiff mehr. VICCI war nun einer Organisation namens Nevermore unterstellt. Li-Ann blickte zur Seite und konnte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen ihrer Begleitung ausmachen. Kurz darauf sah sie, wie diese Lippen ein tonloses „Danke.“ formten.
    Sie griff nach ihrem Helm und übernahm wieder die Kontrolle über den Shuttle. Ihr ganzes Sichtfeld war nun mit der riesigen Raumstation gefüllt. Kleine schwarze Punkte, die sie als Schiffe interpretierte, umkreisten sie. Sie würden noch knapp zehn Minuten brauchen, um ihren Bestimmungsort zu finden.
    „Setz' bitte den Helm auf, Rebekka.“, sagte sie ihr: „Ich möchte dir was zeigen.“
    Li-Ann konnte sich das leichte Lachen nicht verkneifen, als Rebekka sich erschrak. Immerhin saß sie nun im absoluten Vakuum und sah um sich herum nichts als den zutiefst schwarzen Raum und die gewaltige Station die sich in dem grellen purpurnen Nebel auftat.
    Die Lautsprecher knackten. Sie wurden an gefunkt. Li-Ann nahm das Gespräch entgegen.
    „Hier Flugsicherung, Lotse Davis.“, es war glücklicher Weise eine weibliche Stimme: „Bitte identifizieren Sie sich.“
    Rebekka nahm den Helm ab und blickte Li-Ann durch das Visier in die Augen. Scheinbar überließ sie es ihr, dort heil zu landen. Kurz überlegte die junge Pilotin, wie sie antworten sollte.
    Dann begann sie: „Robin Newburn. Ich arbeite für die Herlock Yacht Construction. Ich befinde mich an Bord des Prototypenshuttles Herlock Personentransport HPX8917-550. Ein weiterer Passagier. Bitte um Landeerlaubnis.“
    Sie tippte einige Zahlen in eines der Touchpads. Lotse Davis überprüfte sie.
    „Die nächste freie Passage in sechs Minuten, 30° westlich und 10° tief. Landebucht 63. Guten Flug und willkommen auf der Citadel, Miss Newburn.“
    „Vielen Dank.“, schloss sie das Gespräch und flog die leichte Linkskurve von Hand.

    --> Die Citdel: Andockbuchten
    Geändert von Li-Ann Herlock (19.10.2012 um 15:57 Uhr)

  6. #6
    ME FRPG Only Avatar von Rebekka v. Tannberg
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    Sie begann mit wenigen Befehlen sich eine der Verborgenen Identitäten anzueignen, die tief in den Systemen vergraben waren – und nicht zum Geheimdienst oder der Allianz gehörten, oder zu Cerberus oder sonst einer Organisation. Bekka hatte viele davon. Alle selber in die Systeme eingespielt. Vor Jahren. Es war ihr wertvollster Besitz, wenn man so wollte. Die Grundlage für einen Neuanfang. Jeder Name mit Geld, Besitz und einem Leben ausgestattet der es zu ließ, einfach in das Leben einzutauchen und es zu leben ohne aufzufallen. Journalistin, Forscherin, Erbin eines Vermögens, Künstlerin. Es gab viele Berufe und Leben die es einem ermöglichten ein Geist zu bleiben, in der Gesellschaft.
Und das mussten sie jetzt sein. Eine Identität für sich und eine für Li-Ann, zumindest für die Anreise, sofern diese eine wollte und brauchte.

    Das Andocken lief ruhiger und entspannter als Rebekka erwartet hatte. Die Deutsche stand auf und sah Li-Ann an. Lange und durchdringend. "Ich werde das Schiff nun verlassen." sagte sie leise und suchte den direkten Blickkontakt mit der jungen Frau. Bohrte ihren Blick in ihren. Er war kalt und nur gefüllt mit der abscheulichen Absicht, sehr vielen Leuten einen Schmerz zu bringen, der ihrem eigenen mindestens ebenbürtig war.
"Ich werde mich auf die Jagd machen. Ich werde Menschen und alles und jeden jagen, der mit Cerberus in Verbindung steht und für sie arbeitet. Besonders in den Reihen der Allianz." sie beugte sich vor und unterstrich ihre Worte, mit einer simplen Handbewegung. "Ich werde jeden von ihnen umbringen. Und ich werde jeden umbringen der mir in die Quere kommt bei diesem Vorhaben." Dann stellte sie sich gerade hin.
    "Vor uns liegt ein langer Kampf um die Zukunft unserer Galaxie." sie sah zu dem Terminal an dem sich mehr und mehr Leute tummelten, durch die Kontrollen der C-Sec drängten. "Du kannst mit mir kommen. Wenn du das willst. Für eine talentierte Pilotin haben wir sicher bedarf. Aber ich bin dir nicht böse, wenn du das nicht möchtest." sie sah zurück zu Li-Ann und lächelte mütterlich. Ein ernsthaftes, aufrichtiges, teilnehmendes mütterliches Lächeln.
"Es ist deine Entscheidung."
    Dann drehte sie sich um und ging durch die Heckklappe des Shuttles für Li-Ann vermeintlich nach draußen. Doch in Wahrheit hielt sie in auf deren Rand inne. Starrte auf den Boden aus Stahl der Station, der sich nur einen Schritt unter der Kante der Klappe befand.
In ihren Augen sammelten sich erneut Tränen, die sie schnell wegwischte und sich auf ihre grimmige Entschlossenheit konzentrierte. Sie war nicht hier um zu trauern. Sie war hier um etwas zu Ende zu bringen. Oder zumindest zu beginnen es zu Ende zu bringen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
Mit einem geübten Griff band sie sich die Haare in den Nacken und setzte die Sonnenbrille auf die sie gefunden hatte. Lächelte, ein gefährliches, aggressives Lächeln und rollte mit dem Kopf im Nacken. Setzte einen Fuß nach vorne und zurück auf die Citadel.
    --> Citadel, Andockbuchten

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