So, das aktuell neuste Kapitel, gerade eben frisch zu Ende beschrieben. Es beschreibt mal wieder die Vergangenheit von Shepard und lockert die NAcherzählung etwas auf und beschreibt etwas eine Person, die im vorherigen Kapitel ihren Auftritt hatte. Viel spaß!
Helfende Hand für den richtigen Weg
Vala stand vor der Bar. Es regnete und sie war pitsch nass. Lachend und mit Regenschirmen schützend wanderten andere Menschen an ihr vorbei und ignorierten sie förmlich. Ihr Haar war durchnässt, ihre Kleidung völlig mit Regenwasser vollgesaugt. Ihr T-Shirt war schwarz, hatte einige Löcher, die blaue Jeans wirkte total alt und verwaschen, die weißen Sportschuhe waren dreckig. Vala war seit Wochen nicht mehr daheim gewesen, war ausgerissen und wollte dem Willen ihrer Mutter strotzen.
Der Regen prasselte weiter auf das junge Mädchen ein. Sie lehnte sich gegen eine Wand und setzte sich dann auf den Boden. Ihre Knie waren angewinkelt, die arme lehnte sie darauf und nun wirkte das Mädchen wie ein Bettler. Sie blickte die Leute an und sah, wie gut es ihnen ging und plötzlich blieb ein anderes Mädchen vor ihr stehen. Auch sie war völlig Nass, keinen Regenschirm und diese Unbekannte reichte ihr plötzlich die Hand. Vala schaute herauf.
„Hey? Komm! Ich helf dir hoch!“ und bevor Vala überhaupt reagieren konnte, ergriff sie die Hand der Unbekannten und wurde wieder auf die Beine gehoben.
„Nadine! Nadine Johnson!“ stellte sich die Frau vor.
„Shepard. Vala.“ erwiderte sie und blickte die andere Frau an.
„Was machst du denn hier? Einfach rumgammeln?“ fragte Nadine Vala und sie nickte einfach zustimmend. Ein Kopfschütteln von Nadine und sie schaute umher.
„Du wolltest doch nicht so in den Tanzschuppen rein oder?“
Lachend fragte Nadine, was Vala vorhatte und sie schwieg weiterhin.
„Gesprächig bist du auch nicht gerade was?“
„Nein.“
„Dachte ich mir.“
Beide Frauen starrten sich an und man hätte ein Stecknadel fallen lassen können, man hätte das aufprallen hören können.
„Willst du in den Club da? Wo wdie Reichen reingehen?“
Keine Antwort auf die Frage von der Frau. Plötzlich packte diese Vala an der Hand, riss sie mit sich.
„Komm! Ich zeig dir ein Shuppen, da geht richtig die Post ab!“ und Vala ließ sich mitziehen. Sie folgte der Unbekannten, es ging auf die Slums zu die Shepard nur zu gut kannte.
Die Straßen waren dreckig, man merkte das man langsam bei den Slums ankam und die Stimmung hier wandelte sich. Als sie noch in diesem edlen Stadtviertel stand, wirkte alles elegant, gehoben und hier? Penner lagen in den dunklen Straßenecken, andere junge Männer wirkten aggressiv. Die Gebäude wirkten verdreckt.
„Hey ja! Da sind wir!“ und die Unbekannte blieb plötzlich stehen. Vala, die sich umschaute, lief dann der Frau auf und prallte in ihren Rücken.
„Hey? Vorsicht!“ rief diese Shepard zu.
Vala erblickte eine alte Bar mit dem Namen “Rum Hölle“.
“Was ist denn das für ein uraltbacken Name?“ schoss ihr in die Gedanken.
„Rum? Kennst du das Getränk noch? Früher, im Jahre zweitausend oder so war das echt beliebt!
Aber da drin gibt es das Beste an Gesöff, was du in den Slums finden kannst! Los! Rein!“ meinte die Unbekannte und ging hinter Shepard, stieß sie dann in die Bar hinein.
Vala war verblüfft. Obwohl das Gebäude alt und verdreckt wirkte von Außen, war es innen doch recht modern und sauber. Lichtanlagen, saubere Theken und viel Beleuchtung. Es gab sogar eine Tanzfläche. Alles hier drin wirkte sehr groß und schon fast wie ein Club.
„Hey? Was willst du trinken? Ich gebe die erste Runde aus!“ brüllte die Unbekannte da die Musik extrem laut, schnell und rhytmisch war. Vala zuckte mit den Schultern und sah sich um. Hier war wirklich die Hölle los. Das war eigentlich keine Bar mehr, sondern ein Club für das Gesocks der Stadt, so hatte Vala zumindest den Anschein von diesem Ort.
„Ich hol dir was! Warte hier!“
„Oh hey! Nadine! Hey Jungs! Schaut mal wer da ist!”
„Oh komm schon! Lass es gut sein Steve!“
„Hey tu nicht so! Ich weiß du stehst auf mich Kleine!“
„Ja! So sehr wie ich auf Turianer stehe!“
Der Wortwechsel zwischen Nadine und Steve, einem muskulösen Typen, war giftig und schnell. Beide schauten sich provokant an als Steve Vala bemerkte.
„Hey hey? Warum hast du mir deine Freundin nicht vorgestellt?“
„Weil gleich kommt: Lasst uns zu dritt auf mein Zimmer?“
„Hey du kannst ja Gedanken lesen!“
„Vergiss es Steve! Versuch auf irgendeiner Asari Welt dein Glück!“ und arrogant winkte Nadine ab, ergriff Vala`s Hand und nahm sie zur Theke mit. Beide setzten sich auf einen Hocker und Nadine bestellte zwei Drinks, drehte sich zu Shepard.
„Also? Was machst du hier in den Gassen, Slums und den Bezirken? Bettlerin?“
„Nein…“
„Oder schaust du nur zu wie andere leben?“
„Nein.“
„Och komm! Rede doch mit mir!“
„Tue ich?“
„Nein. Nein. Sehr tolles Gespräch. Warum bist du hier?“
„Weil ich …“
„Ah! Lass mich raten? Stress mit den Eltern?“
„So in etwa.“
„Warum?“
„Weil ich zum Militär … was fragst du moich noch alles?“
Vala kam zur Besinnung und fragte sich, warum diese Frau ihr so viele Fragen gestellt hatte.
„Hey? Ich will dir nichts Schlechtes! Ich hab gesehen wie andere Frauen auf der Tanzfläche und damit in solchen Shuppen endeten. Du scheinst irgendwas an dir zu haben. Was hast du gesagt? Möchtest zum Militär? Zur Allianz?“
Vala war erstaunt darüber, welch Meinung Nadine von ihr hatte obwohl sie sie eben erst auf der Straße traf.
“Was führst du im Schilde?“ fragte sich Shepard und beobachtete ihr gegenüber genau.
„Du fragst dich bestimmt, was ich im Schilde führe mit der Fragerei oder?“
Und schwups, Vala war schockiert.
“Woher weißt du das? Bist du eine K.I? Oder bilde ich mich dich nur ein???“
Vala fiel fast vom Hocker, so sehr war sie erstaunt.
„Pass auf Shepard. Aber was ich dir jetzt sage, bleibt unter uns okay?“
Ein Kopfnicken von Vala und ihre Körperhaltung wurde neugierig, angespannt. Ihre eisblauen Augen fixierten Nadine.
„Ich bin, trotz meines jungen Alters, eine Informationsmaklerin. Ich weiß auch, wie man mit harten Typen umgeht und du auch. Ich hab dich beobachtet. Mit deiner Gang in der du immer mehr die tragende Rolle wirst. Auch weiß ich, dass du aus dieser Situation raus willst und deshalb zur Allianz richtig?“
Vala klappte fast die Kinnlade herab. Obwohl Nadine so jung wirkte wusste sie so einiges über Shepard. Vala klammerte sich auf dem Hocker fest, um nicht auf den Boden zu fallen.
„Pass auf! Ich kann dich zwar nicht direkt zur Allianz bringen, aber ich kann dir Unterstützung gewähren.“
„Warum willst du mir helfen?“
„Weil ich gesehen habe, wie hoffnungsvolle Talente den Bach herabgingen. Sie waren wie du. Jung, energisch, voller Tatendrang. Deshalb biete ich dir Hilfe an, wenn du es zur Allianz geschafft hast.“
„Was für Hilfe?“
„Anfangs Informationen. Wenn du dann wirklich weit kommst in der Allianz, schauen wir weiter.“
Vala wirkte verunsichert, wackelte auf dem Hocker hin und her. Nadine sah, wie der Barkeeper die Getränke auf die Theke stellte und dann griff sie zu ihrem Glas, hob es an und trank es in einem Schluck leer.
“Starke Leistung“ schoss Vala durch den Kopf und sie versuchte ebenfalls, dass Glas mit einem Schluck zu leeren doch das gelang ihr nicht. Sie musste Luft holen und dabei spritze ihr etwas von dem Getränk aus dem Mundwinkel und Nadine lachte.
„Das saufen musst du aber noch lernen. Bei der Allianz wird nur ge-ext.“
Vala verzog genervt das Gesicht und wieder kicherte Nadine. Dann stand sie auf.
„Pass auf. Geh in die richtige Richtung. Wenn du deinen Weg gehst und es ist der richtige, werde ich dich Kontaktieren, okay?“ und dann verließ Nadine den Slum Club und Vala saß alleine an der Theke.
Ihr schossen tausende Fragen durch den Kopf.
“Hat die Recht?“ und “Den richtigen Weg einschlagen?“ schossen in ihren Gedanken umher. Sie schaute dann auf die Menge, die ausgiebig feierte. Schnell hüpfte Vala von dem Hocker herab und verließ diesen Club. Als sie auf die Straße ging, regnete es immer noch doch das störte Vala nicht mehr. Im gegenteil, sie genoss es als die Regentropfen auf ihr Gesicht fielen und erfrischende Kühle auf der Haut spendeten.
Mit entschlossenen Schritten machte sich Shepard dann wieder auf den Weg zurück nach Hause.
Nach diesem seltsamen Gespräch fühlte sich Vala irgendwie seltsam, verwirrt. Hatte Nadine das alles wirklich ernst gemeint, was sie sagte? Auf dem Weg nach Hause versuchte Shepard eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Es waren Jahre vergangen und Shepard hatte sich zum Dienst beim Allianz gemeldet. Ihre Ausbildung bestand sie mit bravour. Unter den Ausbildern hieß es, dass Shepard eine der besten Soldatinnen der Allianz werden könnte. Mittlerweile hatte es Shepard in den Rang eines Lietuenant Commanders geschafft doch erlitt sie einen bitteren Schlag auf Akuze, als sie ihre ganze Einheit sterben sah. Doch dort gab es auch Hoffnung. Sie lernte Captain Anderson kennen der sich in den nächsten Monaten für Shepard stark gemacht hatte. Viele Einsaätze hatte Shepard erlebt. Terrorismus, Zielpersonen ausfindig machen und “verhaften“, es war so einiges dabei, was Shepard auf Trab hielt und immer konnte sie zu Anderson kommen.
Am heutigen, wieder einmal regnerischen Tag saß Vala vor einem Einsatz in ihrem Quartier. Mittlerweile hatte sie es sich etwas gemütlicher eingerichtet. Auf der Kommode neben dem Stand stand eine kleine Zimmerpflanze. Ein Bild ihrer gefallenen Kameraden von Akuze hing an der Wand.
Es klopfte plötzlich an der Tür.
„Herein?“ und langsam öffnete sich die Tür. Vala riss die Augen auf und glaubte nicht, wer da in der Tür stand.
„Wie hast du es in eine Militärbasis geschafft?“
„Ach! Kleinigkeit!“
Sofort stand Shepard auf, umarmte Nadine und schaute auf ihren Ausweiß.
„Als Technik Expertin getarnt Doktor Everson?“ und dann lachte Shepard, schloss die Tür.
Nadine setzte sich auf einen Stuhl.
„Und? Wie läuft es?“
„Äh …naja…“
„Lass mich raten? Du sollst wieder einmal ein Squad leiten? Ach halt! Da war ja noch etwas mit Anderson und diesem Schiff…“
Nadine schnippte mit den Fingern.
„Norma … Nirma? Ah! Normandy!“
„Verdammt, woher weißt du das schon wieder?“
Nadine zuckte lächelnd mit den Schultern und übergab Vala ein Datapad. Vala nahm es und schaute fragwürdig zu Nadine.
„Das sind ein paar Informationen über deine Heimat. Was so in den Slums abging als du sie verlassen hast und was deine Gang so machte.“
„Das ist Vergangenheit? Das wollte ich eigentlich vergessen?“
„Du solltest trotzdem aufpassen, vor allem wegen der Gang. Nicht das sie dich noch aufsuchen und ausnutzen wollen, dass du bei der Allianz bist?“
Vala nickte, nahm das Pad und legte es auf die Kommode neben ihrem Bett.
„Wir werden uns bald wieder sehen Shepard. Und denk immer daran. Schön vorsichtig sein!“
„Das gilt auch für Sie Technik Expertin!“
Beide lachten und dann stand Nadine wieder auf.
„Weißt du noch, was ich dir damals in der Bar gesagt habe? Du wirst mal eine große Rolle spielen?
Ich denke, deine Karriere beginnt erst ejtzt richtig. Viel Glück!“ und dann verließ Nadine das Quartier von Shepard und sie blieb zurück, nahm sich das Pad zur Hand und schaute die Informationen durch.
Ein leises seufzen huschte über ihre Lippen als sie gelesen hatte, wie es aktuell in den Slums war. Doch ging Shepard nicht zum Militär um genau das was dort passierte hinter sich zu lassen? Auch wenn Vala mittlerweile eine Soldatin war, so waren ihre Gedanken doch oft noch bei ihrer Mutter und fragte sich, wie es ihr ging. Sie schämte sich einerseits, keinen Kontakt während ihrer Zeit bei der Allianz zur Mutter gesucht zu haben andererseits war Shepard auch enttäuscht darüber, keine Nachrichten von ihr bekommen zu haben. Das spornte sie natürlich im negativen an, ihrer Mutter ebenfalls keine Nachrichten zu schicken und immer versuchte Shepard, die Vergangenheit zu vergessen. Ihr neues Leben war nun die Allianz und darauf wollte sie sich konzentrieren…
Die Augenlieder sprangen auf. Vala schaute an die Decke der Kabine und musste sich kurz orientieren. Alles war so still, so leise. Ein kleines Summen war zu hören und langsam richtete sich Shepard auf.
„Stimmt. Die Normandy. Spectre Ernennung. Die Jagd nach Saren und der Röhre.“ säuselte sie vor sich her, rieb sich die Augen und bemerkte, dass sie eingeschlafen war.
“Klasse Anfang für einen Spectre. Verpennt seine Arbeit.“ bemerkte sie in Gedanken an und stand sofort auf. Eigentlich wollte Shepard nur kurz die Augen schließen doch wurde daraus ein kleines nickerchen. Nur schwerfällig, noch verschlafen wirkend lief Vala zum Arbeitsplatz ihrer neuen Kabine und schaute auf das Informationsterminal. Keine neuen Nachrichten und dann streckte sich Shepard.
Es knackte kurz am Rücken.
„Oh! Ich werde alt!“ fluchte Vala und musste selber lachen denn so alt war sie ja noch nicht.
Ein befreiendes Ausatmen und darauf verließ Shepard ihre neue Kabine. Bevor es zu dem Treffen mit der Asari Tochter ging, wollte Shepard sich noch etwas mit der Crew unterhalten …