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    Standard Bismarck Gebirge

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    Allgemein:
    Das Bismarck Gebirge erreicht Höhen von bis zu 9000m und so manche wichtige Versorgungsroute führt dadurch. Der Freedom-Pass ist der wichtigste, da er der einzige ist der auch im Winter befahrbar bleibt. Auf den gewundenen Passstraßen liegen noch immer Wracks und die Berge darum dienen als stumme Zeugen, die für den ein oder anderen als einzige den Schrei hörten als sie zu Tode Stürzten.
    Geändert von plasma13 (16.06.2012 um 19:28 Uhr)
    Do not turn away my friend! Like a willow I can bend. No man calls my name, no man came. So I walked on down away from you, maybe your attention was more than I could do. One man did not call. He asked me for my love and that was all!
    Kunstprojekt falsch zugeordnete Zitate:
    "...Fotzenverein!" - Otto von Bismarck

  2. #2
    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    Die Citadel - Botschaften---------->

    Etwa zehn Jahre nach dem Reaper-Krieg

    Die Sonne schien zwischen den Nadelbäumen durch und sorgte immer wieder für sonnige Flecken auf dem schneebedeckten, kalten Untergrund.
    Milijans Stiefel sanken tief ein als er sich durch den lichter werdenden Wald kämpfte. Der Wald war hier nicht mehr so dicht und die Bäume begannen bereits kleiner und weniger zu werden und in wenigen hundert Höhenmetern ging er dann in Kusselgruppen und Latschen über bevor es dann in die alpine Zone ging.
    Es war völlig still um ihn herum, das einzige was diese Ruhe störte waren seine Schritte und sein eigener schwerer Atem.
    Es war Winter auf dem Tharkad somit war es auch in der Sonne kalt. Er sah in den blauen völlig klaren Himmel und atmete tief durch während er die Riemen seines Rucksacks nachzog. Es war ein richtig schöner Wintermorgen und er hatte gute Laune
    Der Serbe folgte einer Tierspur, was nicht unbedingt zu seinem normalen Tätigkeitsfeld gehörte. Als er vor etwas mehr als acht Jahren auf den Tharkad kam hatte er sich für eine frei Stelle in der Bergrettung im Bismarckgebirge beworben. Mit seinem Skillset war es auch ein leichtes gewesen die Stelle zu bekommen. Somit war er eigentlich damit beschäftigt abgestürzte Bergsteiger zu retten oder Wanderer zu finden die sich verlaufen hatten. Das regelmäßige Ablaufen der Pässe und Pfade in seinem Bezirk gehörte auch zur Arbeit wie kleinere Wartungsarbeiten an den Geräten und Fahrzeugen der Bergwacht. Dazu kam noch ein bisschen Naturschutz und Überwachung der Umweltauflagen.
    Milijan erreichte eine kleine Lichtung von der man aus ins Tal hinunterblicken konnte was weit unter ihm lag. Man konnte kaum die Fahrzeuge ausmachen welche sich auf den Straßen bewegten. Er zog seine Rote Wollmütze ab um etwas frische Luft an seine Haare kommen zu lassen. Die Farbe der Mütze passte zu seiner sonst auch in Neon rot-blau-gelben Ausrüstung der Bergrettung.
    Am anderen Ende des Tals erhob sich dann auch schon der nächste Berg.
    Das Bismarckgebirge war in verschiedene Bezirke eingeteilt in denen jeweils eine andere Bergwachtstation verantwortlich war. Er gehörte zum Abschnitt 9, das war der personaltechnisch Größte. Das lag daran, dass in seinem Abschnitt die Hegel-Kette lag mit dem gleichnamigen Höchsten Gipfel der gesamten Gebirgskette.
    Milijan sah den Berg hinauf der sich schließlich in den Wolken verlor und noch viel weiter hinaufging bis auf 9374 Höhenmeter. Der Hegel war zwar der höchste aber bei weitem nicht der anspruchsvollste Gipfel aber dennoch zog es tausende jedes Jahr hier her. Statistisch starben auch jedes Jahr 10 bei ihren Unternehmungen in seinem Bezirk. Die Hegel-Kette war damit Spitzenreiter und die Männer und Frauen der Bergrettung in den Sommermonaten unter Dauerstrom. Im Winter war dagegen nicht viel los und wäre jetzt Sommer würde es auch nicht so idyllisch hier sein.
    Neben dem Lärm der ganzen Touristen würde man auch die Glocken der Weidekühe hören die dann auf den Almen weideten. Der Käse der in der Region hergestellt wurde galt überregional als Delikatesse und sorgte neben der Natur dafür das die Touristen kamen. Die Touristen waren Fluch und Segen für die Einwohner hier. Zum einen mochte sie niemand hier weil sie dann überall ihren Müll hinterließen und halt Fremde waren die sich hier den Ranzen vollschlugen und die Almen zertrampelten andererseits sorgen sie auch, dass die Leute hier Arbeit hatten.

    Nach dem Reaper Krieg änderte sich auch für den Tharkad alles. Der Krieg selber konnte nicht viel mehr zerstören als der vorherige von daher brachten die Reaper nicht viel mehr Zerstörung als schon ohnehin da war.
    Nach dem Krieg und der Zerstörung der Massen-Effekt-Portale verlor der Tharkad jedoch seine Bedeutung für die verschiedenen Piratenbanden oder Syndikate. Auch die Allianz zog ihre Ressourcen vom Planeten ab, man hatte eigene Sorgen.
    Die einstige Perle in der Region für Industrie und Bildung wurde bedeutungslos, da auch nun schwerer zu erreichen. Wo es früher nur wenige Stunden gedauert hat den Tharkad zu erreichen oder vom Tharkad wegzureisen dauerte es nun mehrere Tage im ÜLG Flug bis man das nächste ME-Portal erreichte.
    Immerhin ging es dem Tharkad besser als andere Welten oder Stationen die sich nicht selbst versorgen konnten. Nach dem Krieg gab es noch weitere, hunderttausende Tote, verhungert, erstickt oder erfroren.
    Darüber hinaus kehrte endlich Frieden ein auf dem Planeten. Der Tharkad verwaltete sich selbst, realtiv gerecht und fair, jede Gruppe fand Gehör – mal mehr mal weniger. Die Wunden die jedoch durch die lange Teilung des Planeten entstand würden aber noch lange zum heilen brauchen.
    Für Ihn selbst war es, wie für alle anderen auch, ein harter, verlustreicher und langer Krieg gewesen. Er hatte mindestens genauso viele Freunde im Krieg verloren wie er dazugewonnen hatte.
    Nach dem Krieg war er noch eine Weile beim Militär geblieben. Er half beim Wiederaufbau einer neuen militärischen Rettungseinheit und gab noch so viel Wissen weiter wie er konnte bevor er dann sein Gewehr das letzte Mal abgab.
    Für das Militär gab es auch in den Jahren nach dem Krieg nicht viel zu tun, der zivile Wiederaufbau stand im Vordergrund.

    Der Serbe wandte seinen Bick wieder auf die Tierspur und zog sich die Mütze wieder auf als es am Kopf zu kalt wurde.
    Der Krieg hatte auch ihn geändert. Er war nach wie vor eher der traurige Einzelgänger aber das Misanthropische, das Zynische war weit weniger ausgeprägt als noch davor. Unter den Einheimischen gab es daher diejenigen die sich sein Einzelgängertun mit Arroganz erklärten und andere die ihn für einen verbitterten Mann hielten. Seine Kollegen jedoch schätzen ihn eher und tatsächlich verbrachte er auch mal den einen oder anderen Abend mit den Kollegen in der Stammkneipe und stand auch bei den Volksfesten am Stand der Bergwacht und bediente den Grill - freiwillig. Darüber hinaus jedoch zog er es vor für sich zu bleiben.
    Somit war ihm dann auch der Winter tatsächlich am liebsten. Da sich die Hegel-Kette nicht für Wintersport eignete gab es hier kaum Touristen. Von daher war es schon aus diesem Grund sehr ruhig und da somit es auch weniger Arbeit gab hatte er viel Zeit für sich die er dann in der Natur verbrachte. In Gewisser weise hatte Milijan hier seinen Frieden gefunden.
    Über seine Vergangenheit redete er nicht, seine Kollegen wussten, dass er bei der Allianz war, wie so viele andere bei der Bergrettung auch. Viele hatten auch im Krieg und den Kriegen davor gekämpft. Manchmal redeten sie auch darüber aber meistens drehten sich ihre Gespräche um andere Dinge.

    Die Tierspuren wurden frischer und schließlich hörte er dann das Hundegebell. Er musste sich noch durch eine Gruppe von Nadelbäumen kämpfen bevor er auf die Quelle des Gebells fand.
    Der belgische Schäferhund hatte das Tier aufgespürt und stand bellend davor. Beim Tier handelte es sich um einen Tharkadischen Begfuchs. Man sollte sich aber vom Namen nicht in die irre leiten lassen. Das Raubtier war von der Größe und der Körperform in etwa so wie ein irdischer Wolf und hatte sein blau-weißes Winterfell angelegt. Der Kopf sah jedoch aus wie eine Mischung aus Raubkatze und Wolf. Den Namen verdankte das Tier seinem buschigen Schwanz der an den eines Fuchses erinnerte.
    Es waren Einzelgänger und richtig gefährlich waren die Tiere nicht, sie mieden die Zweibeiner viel eher und griffen nur an wenn sie keinen anderen Ausweg mehr hatten oder wenn sie unter extremen Hunger litten.
    Das Tier war verletzt und lag zusammengekauert unter einem Baum. Wäre es unverletzt hätte er es wahrscheinlich nie so leicht aufspüren können. Die Verletzung rührte von einer metallenen Schlinge in der eine der Vorderpfoten steckte. Mit einem müden Blick sah das Tier abwechselnd vom Hund zu Milijan.
    „Mira, bei Fuß!“ er klopfte sich gegen den rechten Oberschenkel um dem Befehl mehr Nachdruck zu verleihen. Die Hündin sah noch einmal zum Tier bevor sie wie angewiesen zu Milijan ging. Die Hündin trug ein Geschirr was sie vor der Kälte schütze und auch ihre Pfoten steckten in Hundeschuhe.
    Er streichelte der Hündin den Kopf. Mira war die Tochter von Dragan. Dragan hatte es auch irgendwie geschafft den Krieg zu überleben und blieb auch nach seinem Ausscheiden an seiner Seite. Es wurde dann schwer für Milijan als Dragan krank wurde und dann auch später als Dragan richtig krank wurde.
    Dragans Wurf wurde dann nach seinem Tod eine Stütze für Milijan. Von all den Tieren hatte er schlussendlich nur Mira behalten. Von Dragan hatte sie seine pure Kraft und Energie sowie seinen Instinkt geerbt, von der Mutter die Schläue, Geduld und ihre Gefräßigkeit. Mira konnte permanent Fressen, es war unglaublich. Mira war mit ihren drei Jahren noch sehr jung und daher noch sehr verspielt was beim Training natürlich, neben ihrer Gefräßigkeit, sehr half.
    Milijan sah wieder zum Fuchs. Er hatte das Tier den ganzen Vormittag verfolgt. Es war auch der Grund warum er überhaupt im Wald unterwegs war. Das geschwächte Tier wehrte sich nicht als Milijan näher trat und damit begann die Schlinge zu lösen. Nachdem er sie dann gelockert und abgezogen hatte schielte er Fuchs noch kurz zur Seite bevor er sich mit einem Satz aufraffte und wegsprang. Er schaffte es zwar nicht weit, er war noch zu schwach aber es zeigt Milijan das noch immer etwas Kampf in dem Tier steckte. Das Tier raffte sich erneut hoch und stapfte nun langsamer weg bis es schließlich im Unterholz verschwand.
    Der Fuchs würde es schaffen, die Tiere waren zäh – wie alles auf Tharkad zäh war.
    Milijan packte die Schlinge in seinen Rucksack, zu den andern. Er wusste auch genau wer für die Fallen verantwortlich war. Eigentlich waren diese Arten von Fallen verboten aber hier im Bismarckgebirge wurden manche Regeln anders ausgelegt.
    Milijans Blick fiel auf den Horizont wo sich eine dunkle Wolkenfront aufzustellen begann. Es wurde Zeit für ihn zu gehen. Die Winterstürme waren hier nicht zu unterschätzen.

    Der Serbe lenkte den Geländewagen der Bergrettung über den Pfad. Der Wagen war mit Seilwinden vorne und hinten, mit einer ausfahrbaren Strahlern, einem Funkgerät und natürlich mit diversen Rettungs- und Bergematerial ausgestattet was in Kisten in und in Gepäckträgern auf dem kantigen Fahrzeug verstaut war.
    Mit Skycars kam man hier oben nicht weit und Shuttels waren vor allem im Winter wegen den Stürmen oft gezwungen am Boden zu bleiben. Abseits von ausgebauten Straßen war es dann auch so, dass man hier häufig Radfahrzeuge vorfand. Diese waren billig, einfach zu warten und machten den Job meist besser als irgendwelche Anti-Grav Geländevehikel. Rumpelnd bahnte er sich den Weg bis er schließlich wieder ausgebaute Straßen erreichte und zum nächsten Dorf runterfuhr.
    Das Dorf in das er gerade fuhr hatte gerade mal ein paar hundert Einwohner. Wenn die Touristen kamen schwoll diese Zahl dramatisch an aber im Winter war es hier dann doch sehr verschlafen. Milijan selbst wohnte in einer kleinen Blockhütte am Ortsrand, seine kleine, warme Festung der Einsamkeit.
    Bis zur nächsten Stadt brauchte man mit dem Fahrzeug etwa zwanzig bis dreißig Minuten und dann war es auch eher eine kleine Stadt mit etwa zwölftausend Einwohnern. Dort war dann auch die Hauptzentrale der Bergwacht.
    Neben der Hauptwache in der Kreisstadt gab es noch zahlreiche kleinere Funkstationen die in der Hauptsaison ständig mit mehreren Rund um die Uhr besetzt waren. Sie arbeiteten dann im Schichtsystem ständig Gewehr bei Fuß. Im Winter waren nur vereinzelte Funkstationen besetzt und dann auch nur mit einer Person die dort dann aber nur eine Rufbereitschaft hatte.

    Milijan parkte den Geländewagen bei der Dorfkneipe, dem Dorfbachstüberl. Mit Mira, welche einen kleinen Ast im Maul trug, betrat er das Stüberl in dem die üblichen Gesichter saßen.
    Da war der dicke Olaf der gleich links neben dem Eingang immer allein an einem kleinen Tisch saß, da waren Kerstin und Markus die immer am direkt am Tresen saßen oder standen und die Runde der örtlichen Bauern in wechselnder Besetzung.
    Hinterm Tresen stand meist Maria und bediente die Leute, sie tat dies schon bevor er herkam und würde das vermutlich auch noch lange nach ihm machen. Bis auf die Musik welche aus den Boxen kam war es recht ruhig im Stüberl

    Mit den Schlingen in der Hand ging er zielstrebig auf die Gruppe der Bauern zu die am Stammtisch saßen. Einem der Bauern warf er den ganzen Haufen auf den Tisch.
    „Hier! Hast du oben liegenlassen!“ meinte der Serbe
    Der Bauer sah erschrocken zu ihm auf bevor er sich seine Schlingen ansah. Milijan hatte die Drähte zu zerschnitten, dass sie unbrauchbar waren.
    „Was soll das! Die sind nicht billig!“ meinte der Mann wütend und funkelte den Serben zornig an
    „Ich hab dir schon mal gesagt, keine Fallen in meinem Wald!“
    „Das ist nicht dein Wald!“ kam die patzige Antwort. Da war es wieder. Obwohl er seit acht Jahren hier war, war er nach wie vor der Fremde, diese Leute hier würden ihn wohl nie vollständig so sehen wie einen Einheimischen.
    „Wir können auch gern vor die Tür gehen!“ meinte Milijan. Der Bauer presste die Kiefer aufeinander und schwieg dann doch lieber. Recht schnell hatte sich rumgesprochen dass man sich mit ihm lieber nicht anlegte.
    „Ich weiß die Viecher liegen die am Herzen…“ einer der anderen Bauern mischte sich ein „…aber du musst auch uns verstehen. Die Biester reißen die Kälber und machen die Tiere scheu, dann rennen die in Panik herum und stürzen schlimmstenfalls irgendwo ab.!“
    „Im Winter?! Euer Vieh ist doch gar nicht auf den Almen und wenn ihr mal in vernünftige Zäune oder Drohnen investieren oder euch sonst mal wirklich drum kümmern würdet bräuchtet ihr keine Fallen. Also bitter erzähl mich doch nicht so nen Scheiß!“ konterte der Serbe verärgert.
    „Hey Milijan!“ rief Maria, die Pächterin vom Tresen aus „Mach den Buben doch keine Angst, komm ich geb dir einen aus!“
    Milijan zeigte noch drohend auf den Bauern während er ihn fixierte „Keine Fallen mehr, ernsthaft!“ und drehte sich dann weg. Am Tresen stellte ihm Maria auch schon einen heißen Met hin während Mira zu seinen Füßen am Ast herumkaute.
    „Hat Henrick wieder Fallen verteilt?“ frage Maria
    Milijan nickte während er den ersten vorsichtigen Schluck nahm „Ja, oberhalb der Mebusalm.“
    Maria stützte sich mit beiden Händen am Tresen ab und beugte sich nun etwas vor „Jemand hat sich nach dir erkundigt“
    „Ach ja?“ fragte er zurück und nahm einen weiteren kleinen Schluck vom heißen Met „Wer denn? Hat Melissa angerufen?“
    Marias blick blieb ernst „Nein andere. Leute die ich nicht kenne!“
    „Das waren Außenweltler!“ Milijan drehte sich zur Stimme um Olaf sah ihn direkt an
    „Sicher?“
    „Oh ja, so richtig feine Herrschaften waren das wie geleckt sahen die aus. Deren Stiefel haben noch nie echten Dreck gesehen und die teuren Winterjacken sind bestimmt nicht einmal Nass geworden!“
    Olaf lachte kurz dreckig auf und nahm einen tiefen Schluck von seinem Kaffee wobei er mit seinen kleinen Glubschaugen den Serben weiter im Auge behielt
    Milijan wandte sich wieder Maria zu „Was wollten die?“
    Die Frau zuckte nur mit den Schultern „Haben sie nicht gesagt, die haben nur ein altes Bild von dir rumgezeigt und gefragt wo du dich aufhälst“
    Er schluckte kurz schwer „Was habt ihr gesagt“
    „Nichts!“ polterte Olaf wieder los „Solch neugierigen Außenweltlern erzählt man nix.“
    Milijan schmunzelte, für die Einheimischen war er noch immer der Neue, aber sobald es um Fremdweltler ging gehörte er mit zur Familie.
    „Woher willst du wissen das das Fremdweltler sind?“ fragte nun auch Maria „die können auch aus Katherine kommen!“
    „Weil ichs eben weiß!“ erklärte der Mann stur und leerte seinen Kaffee „Ich habs von Verona vom Bäcker und die weiß es von Gunnar…“
    „Dem alten oder dem jungen?“
    „Vom Jungen und dessen Bruder arbeitet in der Stadt unten bei der Werkstatt in der der alte McFarley seine Kisten richten lässt.“

    Der alte McFarley unterhielt ein Gasthaus für Touristen in der Stadt wobei er auch gleich Geländefahrzeuge mitvermietet. Es war eines der wenigen Gasthäuser was außerhalb der Saison offen hatte und auch eine der wenigen Möglichkeiten geeignete Fahrzeuge zu mieten.
    „Die sind dort gestern angereist und haben bar gezahlt“ beendete Olaf seinen Ermittlungsbericht

    Milijan schüttelte den Kopf, nicht zu fassen diese Leute. Wenn hier am einen Ende vom Tal ein Fass Met umfällt weiß es eine halbe Stunde später das ganze Tal.
    Zum lachen war es aber Milijan absolut nicht. Er nahm einen langsam Schluck von seinem Met um nicht sofort Antworten zu müssen während er versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    Eine alte Angst machte sich schlagartig in ihm breit. War es jetzt soweit? Warum jetzt, warum ausgerechnet jetzt nach all den Jahren?

    Seinen Namen hatte er nicht geändert, den Luxus über eine neue Identität zu verfügen hatte er nicht gehabt und nach dem Krieg erschien es ihm auch nicht mehr notwendig. Es hatte so viele Gelegenheiten gegen ihn auszuschalten oder richtig unter Druck zu setzen oder sonst wie kalt zu stellen aber all die Jahre war da nichts gewesen.
    Er hätte schon fast vergessen was damals auf der Citadel geschehen war. In der Zeit nach den Ereignissen und noch bevor die Reaper kamen hatte er sich noch viel mit den damaligen Geschehnissen beschäftigt.
    Da er damals Zeit hatte um in Ruhe die ganzen Daten zu sichten die er am Ende zugespielt bekommen hatte konnte er sogar noch ein paar Lücken schließen. Einige Dinge konnte er jedoch nur vermuten. Aus den Daten ging leider nicht klipp und klar hervor, dass X Y dazu veranlasst hat 1. zu tun um jenes zu erreichen. Vieles musste interpretiert werden und so wie er die Sache interpretierte hat jemand vom Culper Ring, die Person die sich hinter dem Namen Hatschepsut verbarg, dass Chaos welches der Tod Benedicts hinterließ dazu genutzt um die Konkurrenz innerhalb ARIAs aber auch außerhalb von ARIA entweder einsperren zu lassen oder aber kurzerhand umzubringen. Er hatte auch einen vagen Verdacht wer Hatschepsut war.
    Vielleicht reagierte er aber auch über. Vielleicht wollte sein alter Arbeitgeber wegen einer ganz anderen Geschichte mit ihm reden oder man wollte ihn sogar zurück? Vielleicht war es auch nicht sein alter Arbeitgeber sondern…… vielleicht die Leute vom Berufsförderungsdienst der Allianz denen jetzt aufgefallen war, dass er damals gelogen hatte als die Höhe seiner Beihilfen anhand seines Einstiegsgehalts bei der Bergrettung bemessen wurden.

    „Wie viele waren denn hier?“ fragte er schließlich
    „Vier, drei Männer und eine Frau“ antwortete Olaf prompt
    Man würde wohl kaum einen vierköpfigen Trupp schicken wenn man nur mal eben mit ihm reden wollte, darüber hinaus hätte man ihm auch einfach ne Mail schicken können. Milijan setzte den Met ab und starrte mit einem bitteren Gesichtsausdruck ins Glas. Es dauerte einen Moment bis er wieder aufsah und wusste was er tun wollte.
    „Und die haben sich eine der Möhren von McFarley geholt?“ fragte Milijan ohne vom Glas aufzusehen
    „Ja, den silberen“
    „Die sind alle silbern!“ meinte Maria
    „Der aber ganz besonders….“

    Milijan hörte schon fast gar nicht mehr zu, er wusste welches Fahrzeug gemeint war.
    „Keine Ahnung wer das sein könnte, vielleicht Vertreter?“ meinte er schließlich für alle wenig glaubhaft.
    „Wenn sie nochmal fragen sollten sag ihnen dass ich keine Zeit hätte, ich hab Dienst in der Funkstation!“
    „Die beim Sattel?“ fragte Maria
    Milijan schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck vom Met „Nein die oben beim Nassau-Pass"
    „Dann pass aber auf, das Wetter soll umschlagen!“ kommentierte Olaf hinter ihm
    Milijan brummte zustimmend „Jaja, da oben muss man schon wissen man tut!“ meinte Milijan leise während er den Met zuende trank.

    „Was kriegst du?“ meinte Milijan schließlich doch Maria winkte ab
    „Dafür, dass du meine Bauern ganz lässt!“
    „Alles klar danke und auch dir Danke Olaf!“ meinte er und drehte sich kurz zu dem Dicken um „sein Kaffee zahl ich heute“
    „Soll ichs auf deinen Deckel schreiben?“ fragte sie
    Milijan zögerte „Nein“ meinte er schließlich „Weißt du was ich zahl gleich und zwar meinen ganzen Deckel!“
    Nachdem er schließlich gezahlt hatte ging er mit Mira zusammen zurück zum Geländewagen und nahm sich gleich das Funkgerät.

    „Basis von 9-321“
    „321!“ kam die Antwort der Basis
    „Ich hab noch was auf der FuSta 7 vergessen und fahr nochmal hoch, ich bleib dann auch die Nacht da!“
    „Alles klar also heute nicht FuSta 4 sondern 7?“
    „Genau!“
    „Alles klar, ich habs vermerkt wenn was ist melden wir uns!“
    Milijan startete das Treibwerk des Fahrzeugs und fuhr dann los.
    Geändert von Milijan Sacobic (28.05.2020 um 23:16 Uhr)

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    Es war schnell dunkel geworden und mit der Dunkelheit der Nacht kam auch der Wetterumschlag. Der Wind hatte Stark zugenommen und es schneite heftig. Wer konnte hatte sich in seine beheizten Wohnungen zurückgezogen und mit einem heißen Getränk und einer Decke es sich irgendwo gemütlich gemacht.

    Vom Sturm war im Tal noch wenig zu spüren, nur der Schneefall kam dort an.
    Je weiter man aber nach oben kam desto windiger wurde es und sehr bald schon waren die heftigen Windböen zu spüren welche an den Bäumen und Berghängen rissen.

    Die Funkstation in der Milijan die Nacht verbrachte lag weit oben, dort wo der Sturm heftig wütete. Die Station selbst schmiegte sich an eine Bergflanke unterhalb eines wichtigen Passes der aber zu dieser Jahreszeit eigentlich nicht benutzbar war.
    Die Station selbst bestand aus einem einstöckigen, kleinen Gebäude in dem in der Hauptsaison vier Angehörige der Bergrettung wache hielten. Im Notfall konnte man sogar zehn Personen dort unterbringen, dann wurde es aber sehr eng.
    Die Station verfügte über eine eigene Wasser- und Stromversorgung, sie hatte eine kleine Küche einen Aufenthaltsraum der auch gleichzeitig als eine Art Wache diente. Dort hatte man Zugriff auf Sensordaten die den Berg etwas im Auge behielten oder aber vor drohenden Lawinen warnen konnten. Das Gebäude hatte sogar eine kleine Rettungsstation wo man das nötigste machen konnte damit man jemanden auch abtransportieren konnte.
    Der Hohe Funkmast mit dem Leistungsstarken Funkgerät sorgte dafür, dass man selbst im heftigsten Sturm noch eine klare Verbindung zu den anderen Stationen und der Basis hatte.
    Daneben verfügte die Station noch über eine Garage in der nun Milijnas Geländewagen stand wo aber auch Schneemobile und Transportschlitten jederzeit bereitstanden.
    Die Station selbst lag auf einer Freifläche sodass Rettungsshuttles landen konnten. Ansonsten war die Station von einem dichten Wald umgeben der in der Dunkelheit des aufziehenden Sturms bedrohlich näher zu rücken schien.

    Rauch stieg aus dem Schornstein der Funkstation auf und ließ die mollige Wärme erahnen die im Inneren auf einen wartete. Licht fiel durch die Fenster auf die verschneite Freifläche wobei der starke Schneefall bereits nach wenigen Metern das Licht schluckte.
    Milijan wusch sich vor dem Spiegel und überlegte ob er an alles gedacht hätte. Er war jetzt fast 48 aber dank der Zeit in der er lebte war er kaum gealtert. Die Menschen wurde heute schon mal 120 Jahre alt von daher blieb man verdammt lange mitte dreißig. Klar die ein oder andere Falte war dazugekommen, genau wie hier und da ein graues Haar aber an und für sich. Das harte Leben im Bismarckgebirge und die anstrengende Arbeit in der Bergrettung sorgten schon allein dafür, dass er fit blieb und nach wie vor machte er gern Sport. Darüber hinaus hielt ihn seine junge Hündin noch auf Trab.

    Er blickte hinter sich wie Mira an einem Kauknochen sich abarbeitete und dabei die Welt um sie herum vergessen hatte. Es würde für sie anstrengend werden auf dem Weg auf den er sie mitzunehmen im Gange war.

    Milijan sah an dem Hund vorbei aus dem Fenster in die Dunkelheit.

    Es wurde Zeit.
    Es dauerte noch eine ganze Weile bis sich was tat.


    Über Funk hörte man nur Rauschen, auf jeder Frequenz.
    Dann beinahe ganz beiläufig zwei Mal ein kurzes Knacken. Wenn man nicht darauf geachtet hätte – man hätte es verpasst oder nicht einmal richtig wahrgenommen.

    Ganz langsam und völlig lautlos schälte sich aus der Dunkelheit des Walden eine Gestalt. Scheinbar ein Mensch in einem weiß-grau-schwarzen Kampfanzug der sich mit einem Gewehr im Anschlag sich durch das Zwielicht der stürmigen Nacht bewegte.
    Mit einer fast katzenhaften Anmut bewegte sich die Person durch den Schnee und durch den Schleier der dicken Schneeflocken. Der Sturm riss immer wieder mit harten Böen an der Person doch diese schien davon völlig unbeeindruckt zu sein. Man wäre von diesem Anblick fast gefesselt und hätte die zwei anderen Gestalten fast übersehen die mindestens genauso elegant sich ebenfalls der Funkstation näherten, jeder aus verschiedenen Richtungen.
    Die Gestalten erreichten die Station und nahmen an den Eingängen Aufstellung bevor sie in einer flüssigen Bewegung hineintraten. Man hörte keinen Schritt, keinen Laut nicht einmal das metallische Klacken des Türschlosses war zu hören. Alles was man hören konnte waren die Sturmböen und in den selten Pausen, wenn es für einen Herzschlag windstill wurde, das Rrieseln des fallenden Schnees oder ein Knarren der unter der Schneelast ächzenden Bäume.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Gestalten wieder aus dem Gebäude raus und gingen gemeinsam wieder zurück in die Dunkelheit des Waldes.

    Milijan der das Ganze aus der Deckung des Waldes beobachtet hatte setzte seine Wärmebrille ab. Bis zuletzt hatte er gehofft sich geirrt zu haben. Das entweder niemand hinter ihm her gewesen war oder das es um etwas banaleres gehen würde.
    Er machte sich aber keine falschen Hoffnungen was diese Leute vor hatten, dafür musste er kein Genie sein. Es war offensichtlich, dass sie nicht mal eben zum Quatschen vorbeigekommen waren.
    Seine eine Hand fand fast wie von selbst das Fell von Mira die neben ihm lag und ihn unsicher ansah. Sie hatte seine Nervosität natürlich bemerkt. Er behielt noch für einen Moment die Stelle im Auge wo die Gestalten wieder im Wald verschwunden waren bevor er kurz zu Mira blickte und ihre beruhigend über den Kopf streichelte.


    „So eine verdammte Scheiße!“ platzte es aus der Frau heraus als sie im Fond des Jeeps eingestiegen war und die Tür zuzog.
    „Woher wusste der Wichser das wir kommen?“ fragte der Mann neben ihr nachdem er seine Sturmhaube abgezogen hatte.
    „Bestimmt haben diese Hinterwäldler hier ihm was gesteckt!“ meinte die Frau mürrisch und versuchte eine wilde Haarsträhne zu bändigen.
    „Frische Spuren gab es jedenfalls nicht, also ist er schon früher weg!“ kam die Stimme vom Fahrer als er den Jeep anließ und auf den Waldweg einbog.
    „Na ja, suchen lohnt sich jetzt eh nicht. Der kennt die Wälder hier besser als wir“ sagte der Beifahrer und sah dabei hinaus in die Schwärze.
    Der Jeep wurde durchgeschüttelt als er sich den verschneiten Waldweg entlangkämpfte.
    „Keine Sorge Leute, früher oder später wird er wieder in dem Kaff aufschlagen. Wir überwachen die Kommunikation und irgendwann wird sich eins der Landeier eh verquatschen!“ antwortete der Fahrer während er konzentriert auf den Weg achtete.
    Die Scheinwerfer kämpften genau wie das Fahrzeug gegen die Umwelt. Der Lichtkegel konnte gerademal einige wenige Meter die Dunkelheit vertreiben bevor das Schneegestöber zu dicht wurde.
    Der Fahrer schaltete die Scheibenwischer auf die höchste Stufe.
    „Ist die Heizung an?“ fragte der Beifahrer und hantierte an der Klimasteuerung als ein Ast auf die Motorhaube fiel.
    „Lasst uns einfach jetzt schnell runter vom Berg fahren!“ meinte die Frau mit besorgten Unterton und sprach damit aus was alle im Fahrzeug dachten.
    Mühsam kämpfte sich der Jeep weiter. Aufgrund der Schneemassen setzte die Karosserie mehrfach auf oder er verlor den Grip und rutschte ein kurzes Stück.

    „Hoffentlich hält die Kiste!“
    „Ich sags dir ganz ehrlich, ich glaub der Alte Kautz in der Stadt hat dich übers Ohr gehauen mit der Karre!“
    „Es ist das neuste Modell was der Typ hatte, die anderen Kisten waren alle locker dreißig Jahre alt und die Kiste kam frisch aus der Werkstatt!“ konterte der Fahrer
    „Wenn wir wieder zurück sind nehm ich erst mal ne Woche Urlaub!“ meinte der Beifahrer
    „Als ob der Boss dir das…“ weiter kam die Frau nicht den der Jeep hielt abrupt an.
    „Mist!“ meinte der Fahrer. Vor ihm lagen mehrere Bäume quer über den Weg.
    „Das darf doch nicht wahr sein!“ Meinte der Mann neben der Frau „und jetzt?“
    Links und rechts gab es für den Jeep keine durchkommen, dafür war der Wald zu dicht.
    Der Beifahrer tippte bereits auf seinem Onmitool herum und ließ sich eine Alternativroute anzeigen.
    Die Funkstation war über eine asphaltierte Passstraße zu erreichen, jedoch nicht direkt. Von der Passstraße führten zwei Wege zur Funkstation, einmal der Weg durch den Wald, welcher der kürzere war und einen am Steilhang entlang.
    „Na bitte, wir müssen halt jetzt ein bisschen zurück und dann biegen wir auf den Hangweg ab!“ der Beifahrer zeigte auf die projizierte Karte. Auf dem gelben Hologramm war die Alternativroute hervorgehoben.

    Noch mühsamer legte der Jeep einen Teil der Stecke rückwärts wieder zurück nur um dann auf die neue Route abzubiegen.
    Bereits nach wenigen hundert Metern kamen sie auf den Hangweg. Der Weg war hier noch schwieriger als im Wald denn nun kam auch noch Eis hinzu und der silberne Jeep musste wesentlich langsamer fahren um nicht ins Schlingern zu geraten.
    Die Frau sah aus dem Fenster in die schwarze, unendlich wirkende Tiefe der Schlucht die sich neben ihnen auftat als der Jeep weiter am Steilhang entlangfuhr.
    Vereinzelt zuckte jemand im Jeep zusammen als der hier und da mal kurz ins schlittern geriet oder der Jeep von den Fallwinden des Sturms durchgeschüttelt wurde. Im Schritttempo lenkte der Fahrer um eine langgezogene Kurve und versuchte dabei möglichst weit weg vom Abgrund zu bleiben.

    Bis auf das rhythmische Stampfen des Jeeps der sich durch Schnee und Eis kämpfte, der heftig arbeitenden Scheibenwischer und der Heizung die unablässig warme Luft ins Fahrzeuginnere pumpte war es ganz still geworden im Jeep. Außerhalb des Jeeps arbeitete sich der Sturm an der Natur ab und riss dabei immer wieder an dem Jeep.
    Ein merkwürdiges, leises Brummen mischte sich nun zur allgemeinen Geräuschkulisse. Die vier sahen sich irritier an. Richtig zuordnen konnte man das Geräusch nicht dazu wütete der Sturm zu heftig. Das Brummen schwoll immer weiter an und die Vier sahen nach hinten durch das Heckfenster des Jeeps konnten aber nur Dunkelheit erkennen.

    Dann nur ein paar Meter vom Jeep entfernt gingen plötzlich grelle Strahler an und blendeten alle im Jeep sodass sie sich abwendeten oder aber versuchten mit der Hand ihre Augen zu schützen.
    Mit einem krachen schlug etwas von hinten gegen den Jeep und schleuderte alle schmerzhaft in die Gurte. Der Jeep machte einen ordentlichen Satz nach vorn obwohl der Fahrer instinktiv voll auf der Bremse stand.
    Erst jetzt konnte man sehen, dass ein großer Geländewagen sie von hinten gerammt hatte aber wegen der grellen Scheinwerfer die auch auf dem Dach installiert waren konnten sie den Fahrer nicht sehen.
    WAS ZUM TEUFEL!“ platze es aus der Frau heraus
    DAS IST ER!“ rief der Beifahrer als alle im Jeep erneut durchgeschüttelt wurden als der Jeep einen weitern Satz nach vorn machte.
    Das Triebwerk des Geländewagens hinter ihnen schwoll zu einem Dröhnen an als der Jeep weiter nach vorn geschoben wurde.
    BREMS!“ kreischte der Mann von der Rückbank
    TU ICH DOCH!“ antwortete der Fahrer während er versuchte den Rückwärtsgang einzulegen.
    Der Jeep geriet etwas ins Schleudern und begann um die eigene Achse geschoben zu werden
    DIESE DRECKS KARRE!“ schrie der Fahrer als er Gas gab und die Räder lediglich auf der Stelle drehten.
    Das Dröhnen schwoll noch einmal weiter an während der Jeep nun seitwärts geschoben wurde.
    Mit einem heftigen Rucken sackte der Jeep etwas ab und allen war klar, dass gerade eines der Hinterräder über den Rand geschoben worden war.
    NEINNEINENIENEINEIN!“ brüllte der Beifahrer als sich mit einem metallische Schlag der Geländewagen vom Jeep löste und zurücksetzte.
    GIB GAS!“ brüllte die Frau den Fahrer an der sich bereits an der Gangschaltung abmühte.
    Das Dröhnen schwoll wieder an und der Geländewagen schoss auf den Jeep zu
    Alle im Jeep starrten auf die sicher nähernden Lichter, die Gesichter zu ausdrucklosen Masken erstarrt.
    Mit einem Krachen schlug der Geländewagen in die Seite des Jeeps ein und beförderte ihn so endgültig über die Kante.
    Nicht ein Schrei kam aus dem Jeep als er in der Dunkelheit verschwand.


    Für einen Moment hielt Milijan die Luft an. Er hielt inne und zählte innerlich die Sekunden. Ein metallisch, quetschender dumpfer Schlag kam aus der Schlucht dann noch einer, diesmal schwächer. Dann hörte man nur noch das Heulen und das Reißen des Sturms.

    Milijan wusste, dass er alte McFarley nur handelsübliche Geländewagen an die Touristen verlieh und bei Reifen sparte. Die Touristen fuhren auch normalerweise damit auch nur im Sommer auf den asphaltierten Wegen oder über die ausgebauten Feld und Waldwege. Hätte McFarley gewusst wohin die vier fahren wollten hätte er ihnen auch keinen seiner Jeeps gegeben. Hier oben bei den Pässen brauchte man zu dieser Jahreszeit spezielle Fahrzeuge.
    Sein Geländewagen der Bergrettung hatte keine Mühe mit den Witterungsverhältnissen gehabt, mit Schneeketten und dem speziellen Differenzial. Daneben kannte er die Wege und Pfade hier oben in und auswendig. Er wusste genau wie man die einzelnen Kurven nahm, wo die Schlaglöcher waren und wo man beruhigt Gas geben konnte.
    Er hatte im Vorfeld ein paar Bäume an der richtigen Stelle gefällt um die vier auf den Weg hier zu lotsen. Es hatte ihn dann keine Mühe gekostet den Jeep einzuholen.
    Er blieb noch für ein paar Minuten im warmen Geländewagen sitzen. Er spürte wieder dieses Feuer in sich. Ein Brennen was er noch zu genau kannte von seinem alten Leben.

    Acht Jahre, warum jetzt


    Milijan kaute kurz auf seiner Unterlippe während er erneut über dieser Frage grübelte. Er sah auf den Beifahrersitz wo Mira saß und angespannt aus dem Fenster sah.
    „Bin gleich wieder da!“ sagte er und streichelte die Hündin kurz.

    Der Jeep war etwa vierzig Meter gefallen als er das erste mal gegen den Fels schlug und dann nochmal weitere zwanzig Meter bevor er endgültig in der Schlucht landete.
    Es hatte Milijan etwas Anstrengung gekostet in die Schlucht zu steigen. Den Jeep fand er recht schnell. Das völlig deformierte Fahrzeug war auf dem Dach in einem Bachbett gelandet. Im Fahrzeug saßen noch die drei Männer wobei dem ehemaligen SODler ein Blick reichte. Von denen ging keine Gefahr mehr aus. Die Frau musste er nicht lange suchen, sie hatte sich noch ein paar Meter aus dem Jeep geschleppt bevor ihr die Kraft ausgegangen war.
    Sie hatte viel Blut verloren und sich beide Beine gebrochen. Sie atmete zwar noch war aber schon längst nicht mehr bei Bewusstsein. Bei dem Blutverlust und den Temperaturen würde sie wohl nicht mehr lange durchhalten. Ihr Atem war bereits schnell und kurz.
    Er durchsuchte noch das Wrack und fand tatsächlich beim Beifahrer ein PDA was noch entsperrt war und ein Mobiltelefon. Ansonsten fand er nichts was ihn irgendwie weiterbrachte.

    Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass die Nacht schon weit vorangeschritten war. Man würde das Wrack frühestens morgen Mittag finden wenn der Sturm vorübergezogen war und man den Wald nach gravierenden Sturmschäden überprüfen würde. Viel Zeit für ihn also denn bis die Nachricht über den Tod der Vier die Auftraggeber erreichte würden locker mehrere Tag vergehen.
    Er überflog kurz den Inhalt des PDAs und fand tatsächlich eine Art Dossier über ihn. Es war alles über ihn darin enthalten was es über ihn gibt. Seine Militärzeit, eine Zusammenfassung seiner Aktionen während des Reaper-Krieges und seine Zeit auf Tharkad.

    Er suchte kurz weiter als er zwei weitere Dossiers fand, mit Namen darin die er seit einer langen Zeit nicht mehr gehört hatte.
    Geändert von Milijan Sacobic (29.05.2020 um 21:11 Uhr)

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