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  1. #1
    ...Nun... Avatar von plasma13
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    Standard Dschungel Neu Brandenburg

    Allgemein:
    Der Dschungel ist ein unbewohnbares wildes und tödliches Dickicht in dem schon mehr als ein Spähtrupp verschollen ist. Immer wieder kommt es hier zu grausamen Gefechten in denen keine der beiden Seiten auf Unterstützung aus der Luft hoffen kann. Mitten in dem Dschungel liegt eine wichtige Batterie planetarer Verteidigungskanonen die derzeit noch von Allianzkräften gehalten wird.
    Do not turn away my friend! Like a willow I can bend. No man calls my name, no man came. So I walked on down away from you, maybe your attention was more than I could do. One man did not call. He asked me for my love and that was all!
    Kunstprojekt falsch zugeordnete Zitate:
    "...Fotzenverein!" - Otto von Bismarck

  2. #2
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Standard

    <--- Feldlager Camp Twycross

    Barney nahm einen kleinen Schluck durch den Schlauch, der an seiner Schulter befestigt war und atmete tief durch. Nyx‘ Zug war mittlerweile schon mehr als einen Tag unterwegs und befand sich schon lange nicht mehr in von der Allianz kontrolliertem Gebiet. Sie waren tatsächlich mit Kräften der tharkadischen Armee vorgerückt, die selbst Gefechtsaufklärung betrieben und sich dabei bereits mehrere Kilometer entfernt von eigenen Kräften in Richtung Feind bewegt hatten. An einer schwer übersichtlichen Stelle, es war einer der reißenden Flüsse des Dschungels, waren Nyx und ihre Soldaten abgesessen und im Dickicht des Ufers verschwunden. Eine Gewässerüberquerung, mehrere Klicks Dschungel und leichtes Gebirge später waren sie nun hier, im Nirgendwo des Bismarck-Dschungels. Gemäß des Kartenmaterials, das ihnen vom Divisionsstab zur Verfügung gestellt worden war, mussten sie bei dieser Marschgeschwindigkeit bald die erste Meldelinie passieren. Dort würde Nynx dann einen kurzen Beobachtungshalt befehlen und an die Kommandozentrale weitergeben, wo sie sich gerade befanden. Barney schnaufte tief. Es war alles verdammt anstrengend und zumal schon sehr lange her, dass er so etwas gemacht hatte. Schweiß lief ihm über die Stirn. Diese verdammte Luftfeuchtigkeit. Dabei war sie in diesem Eck des Dschungels, das schon zum Raum der Januszone gehörte, ziemlich niedrig. Tiefer im Dschungel, dort wo die Plutobatterie errichtet worden war, stiegen die Werte teilweise so hoch, dass jede einzelne Faser der Uniform alleine vom Herumstehen schon durchtränkt war.
    Nynx gab ein taktisches Zeichen mit ihrer Hand und alle anderen Soldaten machten es ihr nach, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatten. Sie bedeutete ihnen zu stoppen und einen Beobachtungshalt einzulegen. Sie hatten wohl die erste Meldelinie erreicht. Zufrieden schmatzte Barney. Bisher lief alles nach Plan.
    „Jupiter, hier Merkur, kommen.“
    Während Nyx das Funkgespräch mit dem Gefechtsstand der Division eröffnete, lehnte sich Barney entspannt gegen einen Baum und hielt die Augen in seinem Sicherungsbereich offen. In diesem Dickicht konnte man ohnehin nur ein paar Meter weit sehen, ehe die Vegetation einem völlig die Sicht nahm. Dschungelkampf war das so ziemlich das grausamste, was sich ein Soldat vorstellen kann, denn es konnte durchaus vorkommen, dass der Feind nur ein Gebüsch weiter saß – und keine Seite wusste davon. Dementsprechend groß war die Anspannung im Zug, sogar bei einem ziemlich abgedroschenen und erfahrenen Barney.
    „Jupiter, hier Merkur, kommen.“
    Dass Nyx nun auch den Gefechtsstand nicht erreichen konnte, trug natürlich nicht zur Entspannung bei. Barney sicherte unbeirrt weiter in seinem Bereich, doch auch er ertappte sich dabei, wie er mit einem Ohr den Worten der kahlen, violettäugigen Frau lauschte. Als ihr Stellvertreter hatte er auch Zugang zum Führungskreis, während der Rest der Soldaten gerade nicht hören konnte, was passierte.
    „Jupiter, Jupiter, hier Merkur, hier Merkur, kommen, kommen.“
    Das war kein gutes Zeichen. Doppelt zu funken war eine der Maßnahmen, die man ergreifen sollte, wenn der Empfang schlecht war. Das wäre in diesem Fall aber noch in Ordnung gewesen – nur hatten sie augenscheinlich überhaupt keinen Empfang im Moment.
    „Jupiter, hier Merkur, ich funke blind: Golf Drei, Hotel Sechs, Sierra Vier, Delta Eins. Ich wiederhole: Golf Drei, Hotel Sechs, Sierra Vier, Delta Eins. Ende.“
    Der Plan kam ins Straucheln. Nyx und Barney tauschten vielsagende Blicke darüber aus, dass der Divisionsgefechtstand im Moment wohl weder wusste, wo sie waren, noch was sie gerade taten. Es blieb nur zu hoffen, dass der Funk wieder funktionierte, wenn sie das Aufklärungsziel erreicht hatten.
    „Vor uns liegt eine größere Lichtung, die wir nicht umgehen können“, sagte Nyx jetzt im Funkkanal des Zuges, „wir überqueren sie im Sprung, erster Halbzug mit mir, der zweite mit Gray. Auf geht’s!“
    Alle erhoben sich wieder und gingen in gewohntem Tempo vorwärts. Nach wenigen Metern erreichten sie die Lichtung und Barney erkannte, warum man sie nicht umgehen konnte. Auf der einen Seite befand sich eine tiefe Schlucht, auf der anderen der Ausläufer eines steilen Felsens. Ein zu großer Umweg also. Über die Lichtung zu marschieren gefiel Barney zwar überhaupt nicht, aber bei dieser Marschgeschwindigkeit den Felsen zu umgehen würde sie mehrere Stunden kosten, die sie nicht hatten. Er knirschte mit den Zähnen. Hoffentlich hatten die Feindkräfte ihrerseits keine Drohnen in der Luft…
    „Erster Halbzug, fertig machen zum Sprung!“
    Jeder überprüfte noch einmal seine Ausrüstung, sah nach ob alles noch dran war und fest verzurrt, ehe die Fertigmeldung kam.
    „Sprung auf, Marsch, Marsch!“
    Quasi gleichzeitig lief die erste Hälfte des Zuges los, während Barneys Teil zurückblieb und sicherte. Als Nyx mit ihren Männern die Mitte der Lichtung erreicht hatte, knallte es plötzlich und Holzsplitter flogen durch die Luft.
    „Feuer von Vorne!“, brüllte einer der Zugsoldaten durch den Funk und jeder schmiss sich hinter die erstbeste Deckung, die er finden konnte, während Barneys Leute ohne zu Zögern das Feuer eröffneten. Aufgrund des Dickichts konnte man zwar nur erahnen, wo der Feind saß, aber jetzt galt es ohnehin erst einmal, so viel Feuer an den Mann zu bringen, dass Nyx und ihre Jungs etwas durchatmen konnten. Sein Wärmebildgerät aktivierte Barney erst gar nicht. Die hohe Luftfeuchtigkeit würde die Anzeige zu stark verfälschen. Stattdessen richtete er Mary Lou auf eine verräterische Lücke im Dickicht und gab mehrere Feuerstöße ab, woraufhin wirres Gebrüll von der anderen Seite zu hören war. Dünnere Bäume wurden durch die umherfliegenden Projektile gefällt und ein Haufen Dreck flog durch die Luft. Es war Krieg im Dschungel von Neubrandenburg.
    „Snyder, M-100, drei Schuss, Feuer frei!“
    Nynx hatte soeben dem Soldaten mit dem Granatenwerfer Feuererlaubnis erteilt, woraufhin dieser die schwere Waffe von der Schulter nahm und sich über die Deckung erhob. Das markante „Fump!“ des M-100 ertönte drei Mal in kurzer Reihenfolge und nur einen Augenschlag später knallte es drei Mal, wobei Dreck und Holz aus dem gegenüberliegenden Gebüsch geflogen kam. Barney begleitete dieses Feuerwerk mit seinem schweren MG. Nur einen kurzen Gedanken verschwendete er daran, dass sie gerade genau das Gegenteil von dem taten, wozu sie eigentlich hier waren, nämlich leise und verdeckt Aufklärung zu betreiben, doch Barney hatte im Moment dringendere Sorgen. Kurz nachdem die Granaten Snyders eingeschlagen waren, segelten in hohem Bogen mehr als ein halbes Dutzend feindlicher Granaten über die Lichtung – und zwar genau in die Richtung von Barneys Leuten. Das VR-HUD in Barneys Vollhelm markierte die Granaten mit deutlichen, rot blinkenden Warnsignalen und mit einem herben Fluch auf den Lippen stellte Barney fest, dass jede einzelne dieser Granaten genau dahin flog, wo sie hinsollte.
    „Granate, Granate!“, brüllte er so laut er konnte, „ausweichen, Marsch, Marsch!“
    Zügig erhob sich Barney und stürmte mit seinem MG in der Hüfte nach vorne, stets kurze Feuerstöße abgebend. Der Rest des Halbzugs folgte ihm, während Nyx‘ Leute wie wild ins Gebüsch feuerten, um den Feind unten zu halten. Vom Adrenalin getrieben machte Barney einige Meter, gewann also wichtigen Boden und stellte dabei fest, dass die Lichtung einen kleinen Ausläufer in der von ihm aus gesehen rechten Seite einschlug. Anstatt stehen zu bleiben und sich in der Nähe von Nyx‘ Halbzug einzugraben, stürmte er weiter und brach im Zuge des Ausläufers schließlich in die Böschung ein.
    „Verwundetenmeldung!“, rief er durch die Luft und jeder Soldat rief seinen Namen. Niemand war verletzt, jeder war sicher angekommen. Barney atmete tief durch und spähte durch das Dickicht. Irgendwo vor ihm ertönten Schüsse und Befehle waren zu hören. Was waren das für Typen? Irgendwelche dahergelaufenen Söldner jedenfalls nicht, dafür handelte es sich bei der Truppe um ein zu eingespieltes Team. Mit einem Handzeichen signalisierte er seinen Männern, dass sie mehr Boden gewinnen würden und langsam robbten alle nach vorne. Nach einigen Metern hatten sie den Rand einer weiteren Lichtung erreicht, die allerdings künstlich angelegt worden war. Bäume waren professionell gefällt und ihre Stämme zur Verstärkung des Geländes verwendet worden. Die Seite der Lichtung, die Nyx zugewandt war, hatte man dabei raffiniert verschont gelassen, sodass dieses „Loch“ von außen nicht aufzuklären war. Zwar hatte ihr Feuer und vor allem Snyders Granaten bei den Feindkräften für einigen Wirbel gesorgt, doch im Großen und Ganzen war alles noch so, wie diese Typen es vermutlich aufgebaut hatten. Barney glitt wieder etwas hinunter, hinter seine Deckung, die aus überschüssigen Baumstämmen bestand, die der Feind auf einem sauberen Stapel aufgehäuft hatte, und gab den Soldaten in seiner Nähe mit diversen Handzeichen zu verstehen, was er gesehen hatte, sowie seine weitere Absicht. Nachdem alle bestätigt hatten, überprüfte Barney noch ein letztes Mal sein Gewehr, ehe er sich aufrichtete. Ganz genau, er stand auf, setzte dabei einen Fuß auf dem Holzstapel ab und feuerte eine Salve mit seinem MG ab.
    „Hey ihr Penner, hier bin ich!“, brüllte er und breitete schließlich seine Arme aus, um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Von außen betrachtet war es ein Bild für die Götter: Barney, der texanische Hüne, stand mit einem Bein erhoben wie die Markenfigur einer berühmten Rumsorte auf einem Baumstammhaufen, breitete die Arme aus und rief einem ganzen Zug bestens ausgebildeter Feindkräfte entgegen, sie sollten sich doch gefälligst um ihn kümmern. Ja, von außen betrachtet war das Ganze auch zum Schießen komisch, doch Barneys Herz schlug ihm bis unters Kinn. Zeitgleich mit seinem Ablenkungsmanöver flogen mehrere Granaten in die Stellung des Feindes hinein: nicht nur Barneys Männer, sondern auch Nynx‘ Leute hatten sie geschmissen und gemeinsam mit dem Gewehrfeuer der Allianzsoldaten räucherten sie damit geschätzt zwei Drittel der Feindkräfte aus. Der Rest packte sein Geraffel und rannte in die nächste Wechselstellung. Der Granatenüberfall hatte jedoch ein Loch in das penibel angelegte Stellungssystem gerissen und Nyx‘ Leute begannen mit dem Einbruch, während Barney – jetzt wieder in vernünftiger Deckung – mit seinen Soldaten Deckungsfeuer gab. Zwar hatten sie dem Feind gerade einen kräftigen Schlag verpasst, allerdings gelang es ihm erstaunlich schnell, sich wieder zu formieren und ein wohl extra angelegtes System neu zu beziehen. MG-Salven prasselten auf Nyx‘ Männer nieder und Barney verlegte seinen Feuerschwerpunkt. Hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte der Texaner schwören können, dass sie mit ihrem Gegenstoß nicht einen einzigen feindlichen Soldaten ausgeschaltet hatten.
    Barney befahl seinen Leuten, das Feuer zu intensivieren und an einigen Stellen zusammenzufassen, während er seine Stellung wechselte. Sie begannen, den Feind einzukreisen, doch gewonnen war hier noch lange nichts. Einfach würden es ihnen die Typen nicht machen.
    „Schilde ausgefallen!“, stöhnte Nyx unter dem paralysierenden Schock, den ein ausfallender Schildgenerator abgab.
    „Brandgranate!“
    Alarmiert sah Barney in die Richtung, aus der die Meldungen kamen und sah gerade noch, wie eine Granate unweit von Nyx‘ entfernt im Grabensystem landete. Die Explosion an sich würde die Frau nicht umbringen, aber ohne Schild hätte sie keine Chance gegen die Splitter und das Feuer. Barney zögerte nicht lange und machte einen Satz nach vorne, schlitterte den Holzhaufen hinunter und hechtete zu Nyx, die er mit sich riss und gegen einen Baumstamm presste. Die Detonation hörte sich vielmehr wie das laute Brüllen eines Drachen an, der jetzt seinen Feueratem durch das Grabensystem schickte. Ein Ruck ging durch Barney, der sich am Baumstamm festhielt und Nyx damit zwischen seinen Armen einschloss, während um sie herum ein Flammenstoß wütete. Es war nur ein kurzer Augenblick, ein Augenschlag quasi, den diese Explosion dauerte, doch für Barney war es eine gefühlte Ewigkeit. Stoisch blickte er in Nyx‘ Augen, während die Druckwelle an ihm riss, das Feuer seine Rüstung fast unerträglich erhitzte und unzählige Splitter an seinem Schild nagten. Schließlich fiel auch sein Schild mit einem lauten Knistern aus und Barney fühlte einen harten Schlag in der Nierengegend. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen knickte er kurz ein, fing sich jedoch schnell wieder und hielt nach dem Ende der Explosion noch einen Moment inne, ehe er sich vom Baumstamm wieder löste und Nyx freigab. Prüfend sah er an sich hinab und entdeckte dort, wo er gerade noch den Schlag gespürt hatte, ein dutzend Granat- und Gesteinssplitter, die sich tief in seine Rüstungsplatten gebohrt hatten. Der Schild hatte noch lange genug gehalten, um ihnen genug Wucht zu nehmen und so ein Durchdringen seiner Keramikrüstung zu verhindern. Erleichtert atmete Barney leise aus und sah nach oben zu seinen Männern, die ihm signalisiert hatten, dass der Feind vollständig bekämpft worden war.
    „Alles in Ordnung, Commander?“, fragte Barney schließlich Nyx, während er sich die Splitter aus der Rüstung zog.
    „Ja“, keuchte die Frau und tastete ihren eigenen Körper ab, „mir… mir geht es gut… Danke.“
    Barney nickte nur und holte eine Zange hervor, um die letzten Splitter zu entfernen. Dass Nyx durch den Wind war, war völlig normal. Barney war einer dieser Menschen, die das Erlebte erst mit einigem Abstand verarbeiteten. Im Feldlager, später, wenn sie hier mit allem fertig waren, dann würde bei ihm das passieren, was Nyx gerade durchlebte: Herzrasen, Schweiß, ein leichtes Zittern. Die Frau atmete tief durch und schloss die Augen für einen Moment, ehe sie die Rüstung wieder zurecht richtete, hier und da etwas straff zog und wieder die Waffe in die Hand nahm. Barney nahm mit Respekt zur Kenntnis, wie schnell sie sich wieder gefangen hatte und vor allem wie viel Ruhe sie dabei ausstrahlte. Das war im Moment sehr wichtig für die Männer.
    „Commander, das sollten Sie sich ansehen“, meldete Noah und Nyx kletterte aus ihrem Graben heraus. Barney indes schüttelte noch einmal kräftig seinen Kopf, um wieder etwas Klarheit zu gewinnen, ehe er ihr folgte. Noah und Snyder hatten sich mit Nyx um eine Leiche herum aufgestellt, während der Rest des Zuges wieder die Umgebung im Auge behielt. Barney gefiel nicht, dass sie sich hier mit irgendwelchen Details aufhielten. Es hatte gerade mächtig geknallt und das war bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Zeit, dass sie hier verschwanden!
    „Keine Ausweisdokumente, Ma’am, aber die Uniform ist eindeutig.“
    „Was ist denn los, Noah“, brummte Barney genervt und trat neben Nyx zu der kleinen Gruppe dazu, „wir haben keine Zeit-“
    Als Barney die Uniform sah, verstummte er und erstarrte in der Bewegung.
    „Was zum Teufel…“, flüsterte er und ging in die Knie.
    „Das kann nicht sein“, murmelte Nyx, „das müssen Fälschungen sein!“
    „Die Dienstgradabzeichen kriegt man nur in der Waffenkammer des Rates, wo sie vor Ausgabe gesiegelt werden. Die sind definitiv echt.“
    Barney stimmte Noah stumm zu. Es war eine bürokratische Hölle, die aber bei einer solchen Einheit absolut notwendig war. Umso beschissener machte das natürlich die Lage, in der sich die Allianzsoldaten jetzt wiederfanden. Barney nahm dem Toten das Dienstgradabzeichen von der Brust und kontrollierte es. Kein Zweifel: vor ihm lag ein toter Legionär der GFL.

  3. #3
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    „Wieso hat uns niemand gesagt, dass die GFL in diesem Sektor operiert? Das ist doch totaler Wahnsinn.“
    „Das hilft jetzt auch nicht weiter, Noah.“
    „Also sollen wir einfach weitermachen, als wäre nichts oder was? Das war gerade ein fucking blue on blue, Mann!“
    „Ruhe jetzt und zwar beide!“
    Barney, Noah und Nyx waren in einer kleinen Höhle untergezogen, die den drei gerade genug Platz bot, um eine Karte in ihrer Mitte auszubreiten, während der Rest des Zuges eine sehr weitläufige Sicherung ausgelegt hatte.
    „Chief Gray hat Recht“, sagte Nyx nachdem sie die beiden aufgebrachten Männer zurecht gewiesen hatte. Ihr Blick war dabei fest auf einen Punkt irgendwo in der Leere zwischen ihr und der Karte gerichtet. Für einen Augenblick schwieg sie und schien die richtigen Worte zu suchen, wobei sie Daumen und Zeigefinger aneinander rieb. Jede Faser ihres Körpers zeigte an, dass es hinter der bleichen Stirn gerade unglaublich arbeitete.
    „Wir können nicht rückgängig machen, was passiert ist. Ich werde eine Meldung an die Division abgeben und dann machen wir weiter wie geplant.“
    „Ma’am, mit Verlaub, aber wir haben gerade verbündete Soldaten platt gemacht!“
    „Wir haben außerdem keine Verbindung zur Führung“, erwiderte Nyx und sah Noah jetzt direkt in die Augen, „wir nähern uns weiter dem Aufklärungsziel an und sehen zu, dass wir schnellstmöglich wieder eine ordentliche Funkverbindung herstellen können. Ansonsten befehle ich hiermit absoluten Feuervorbehalt bis Feind eindeutig aufgeklärt werden konnte oder zur Selbstverteidigung. Fragen?“
    Barney sah Noah an, dass ihm das gar nicht schmeckte, aber der Chief biss sich auf die Zunge. Schließlich nickte er und auch der Texaner machte deutlich, dass es von seiner Seite keine Einwände gab. Ehrlich gesagt war er froh, dass es Nyx war, die in diesem Moment den Entschluss fassen musste, denn in einer solchen Situation war selbst er noch nie gewesen und mit ihr Platz zu tauschen war gerade so ziemlich genau das, was er am wenigsten wollte.
    „Gut. Ich beabsichtige, das erste Zwischenziel in etwa zwei Stunden zu erreichen, dort einen Beobachtungshalt einzulegen und dann von dort aus das zweite Zwischenziel zu gewinnen. Mandi, in der Zwischenzeit finden Sie heraus, warum wir keine Verbindung zum Divisionsgefechtsstand haben! Gray, Sie führen den Richtungstrupp, aber halten Sie Sichtkontakt.“
    „Commander, da tut sich etwas.“
    Es war die ausgelegte Sicherung, die sich meldete. Sofort verstaute Nyx die Karte und nahm wieder das Gewehr in die Hand.
    „Werden Sie genauer, Corporal!“
    „GFL-Kräfte vermutlich in Zugstärke bei dem aufgerauchten Feldposten. Nur eingeschränkte Sicht möglich, sollen wir sie anrufen?“
    Barneys und Nyx‘ Blick trafen sich, als beide dem Flüstern des Corporals zuhörten. Mit Anrufen meinte der Soldat, dass er den Legionären ein Signal geben würde, also ein Wort oder ein Lichtsignal und wenn die richtige Antwort kam, so wusste man, dass man Verbündete hatte. Wenn nicht… dann hatten sie ein Problem. Barney schüttelte kaum merklich den Kopf. Nyx nickte.
    „Sicherung einziehen und ausweichen, Corporal.“
    Damit war alles klar. Für den Moment hielten sie sich bedeckt, bis man wieder mit der Division kommunizieren konnte. Barney grunzte, als er sich wieder aufrichtete und das Gewehr aufnahm. Das würde jetzt eine ganz dreckige Angelegenheit werden…

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