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  1. #21
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Als Cels Drohne den Hinterhalt aufspührte löste sich der Knoten der Angst der in Juanas Kehle wie Übelkeit steckte. Die Gänge des Wracks waren nicht länger die Eingeweide eines Ungetüms sondern das verwinkelte Kampfgebiet eines Raumschiffes. Geistesgegenwärtig prüfte sie den Weg auf dem sie gekommen waren, doch in ihrem Rücken war nichts. Keine Pings, kein Flimmern in der Luft, nur Schwärze und Schatten. Als Juana sich wieder umdrehte erhaschte sie gerade noch eine Idee von Cel die in der Tiefe verschwand. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden drängte sie sich an Robert vorbei, der sie nach vorne befahl, damit sie ihr Terminus VIII voll zur Geltung bringen konnte. In einer geschmeidigen Bewegung sank die junge Latina auf ein Knie und brachte ihr Gewehr in Anschlag, bereit Vernichtung zu sehen. Sie wollte gerade abdrücken, da verschwand ihre Welt in grellweißen Flammen. Instinktiv warf sie sich nach hinten und zur Seite. Ein schriller Warnton signalisierte ihr dass ihre Schilde ausgefallen waren, weshalb sie sich an die Wand drückte um dem Kreuzfeuer und den Flammen zu entgehen. Plötzlich versiegte der Flammenstrom und geblendet versuchte Juana sich zu orientieren. Vermutlich hatte jemand den Pyro zerstört. Ihre Augen gewöhnten sich recht schnell wieder an die schummrigen Lichtverhältnisse auf dem Reaper, aber sie brauchte einen Augenblick länger als Barney, der sich bereits mit Todesverachtung auf den Prime zumarschierte und dabei alles um ihn herum ignorierte. Loco cabrón! Fluchte Juana in Gedanken und riss ihre eigene Waffe in den Anschlag. Vollkommen auf die offensichtlichere Bedrohung des Texaners konzentriert fielen der ersten Salve zwei Geth zum Opfer, Nummer drei hatte gerademal die Gelegenheit seinen Kopf in ihre Richtung zu drehen ehe er im Kugelhagel zu Boden ging. Der vierte und letzte der gesichtslosen Gegner machte einen überraschend behänden Seitwärtssprung der seine Existens jedoch nur auch nur um einen Lidschlag verlängerte. Das Gefecht hatte nur wenige Sekunden gedauert und sobald das Adrenalin nachließ spührte Juana den Schmerz an ihrem Oberschenkel. Sie sah an sich herab und konnte überall die Brandspuren sehen die der Flammenwerfer auf ihrer Rüstung hinterlassen hatte. Der mattschwarze Lack hatte an vielen Stellen Blasen geworfen und war abgeplatz. Ihren linken Oberschenkel hatte es am schwersten Erwischt, etwas von dem hochentzündlichen Gel des Flammenwerfers musste dort haften geblieben sein und hatte mit seiner extremen Hitze die Panzerungsplatte teilweise geschmolzen und deformiert. Die Platten und der Synthetikstoff des Stramplers waren zwar nicht entzündlich, wurden aber trotzdem heiß und konnten Anfangen zu schmelzen. Juana kannte diese Art Wunde. Die Hitze hatte die darunter liegende Haut, möglicherweise auch das Fleisch verbrannt. Sie wusste, dass nur das Adrenalin und das vom Anzug automatisch verabreichte Medigel und Painkiller den vollen Schmerz abhielten. Ihr Griff wanderte schon zu ihrem Messer um die an den Brandrändern glühende Platte von ihrem Bein zu entfernen, doch das scharfe Pingen ihres Motion Trackers meldete mehrere Echos. Sie ließ von der Klinge ab, blickte auf und testete ob sie das Bein belasten konnte, es ging schwer. Sie gab sich manuell noch einen Schub Schmerzmittel woraufhin es besser ging und eilte mit der Waffe im Anschlag zum Steg aus deren Richtung die Echos sich schnell näherten.

    Sie ließ sich in die Deckung einiger massiver Kisten fallen und atmete scharf aus während sie einen flüchtigen Blick auf das Etikett der etwa hüfthohen Kiste warf um sicherzugehen sich nicht hinter was hochexplosivem zu Verschanzen. Es handelte sich um massive Container die Wolfram-Clips enthielten. Eine bessere Deckung als zwei dicke Stahlwände zwischen denen ein Meter tief massive Wolframblöcke gelagert waren konnte man sich kaum wünschen. Das entsprach schon einer besseren Panzerung als so manches Shuttle besaß. Dios! Welcher Loco auch immer die Dinger hier hin geschleppt hat, sie sind ein Geschenk Gottes.
    Sie wuchtete sich mit einem leisen Stönen auf, klappte das Zweibein des Terminus aus und legte es ab. Anschließend nahm sie zwei Haftminen und warf diese auf den Steg, danach brachte sie ihr LMG wieder in den Anschlag und presste den Schaft fest gegen ihre Schulter, während sie ihre linke Hand unterstützend von oben auflegte. Nun wartete sie und zählte die Sekunden runter.

    Als sich das leuchtende Auge des ersten Geth um die Ecke schob drückte Juana ab. Ihre Waffe bockte leicht auf der Kiste, doch der Rückstoß der Waffe war gut zu kontrollieren wobei die Dämpfer in ihren Armschienen sie unterstützten. Weder die Schilde noch der gepanzerte Körper war ein Problem und bereits nach wenigen Treffern kippte die Maschine nach hinten durch den Gang aus dem sie gekommen war. Doch sofort stiegen zwei weitere der synthetischen Zyklopen über ihren Gefallenen Kameraden hinweg und gaben aus ihren Pulsgewehren Schüsse auf Juana ab. Sie spührte wie ihre inzwischen wieder aufgeladenen Schilde unter dem Beschuss erzitterten während sie mit ihrem Terminus auch diese Feinde mit einer einzigen Salve niederstreckte. „Kontakt! Brauche Unterstützung!“ brüllte Juana in ihr Interkom. Keine Sekunde später stürzte sich Barney mit perfektem Timing in das Gefecht, als Juana sich gerade durch ihren ersten Thermoclip gearbeitet hatte und diesen auswarf. Die Entlüftung des Terminus entließ heißen Dampf aus der Kammer während der Rot glühende Clip heraussprang und wie ein Glühwürmchen in die schwärze des Abgrunds segelte.
    Im Gegensatz zu dem grollenden Knurren von Juanas leichtem Maschinengewehr, gab das schwerere Kaliber des Chiefs eher ein brüllen von sich und konnte es nicht mit der hohen Kadenz der moderneren Terminus aufnehmen. „Zwei PEDs auf der Brücke.“ teilte Juana ihrem Vorgesetzten mit während sie wie befohlen ihren Feuerzone auf den linken Bereich verlagerte.
    Die Masse der Geth war überwältigend und ohne Frage wären sie einfach überrannt worden, hätten sie ihre volle Masse ausnutzen können. Doch so waren sie durch das Nadelöhr der Tür gezwungen und hatten auf dem Steg keinerlei Deckung. Ein kurzer Blick auf ihren Motion Tracker zeigte eine schier unendliche Zahl an sich überlagernden Echos und sie fragte sich ob es auf diesem riesigen Schiff vielleicht irgendwo eine Fabrik gab. So viele Feinde konnte die verdammte Fregatte doch nicht übergesetzt haben ehe es zerstört wurde.
    Plötzlich liefen helle Blitze über Juanas Kampfanzug und sie spührte wie sich ihr die Haare am ganzen Körper elektrisiert aufstellten, im nächsten Augenblick schalteten sich sämtliche Systeme von Juanas Anzug ab. Joder! Wie ein Mann richteten die Geth in der Schlagartigen Dunkelheit ihre zyklopischen Augen und blitzenden Waffen auf sie. Juana warf sich in Deckung spührte aber wie wie Pulsgeschosse auf ihre Panzerung trafen. Zwei auf die Brustplatte, eins auf die Stirn, ein weiteres gegen die Schulter, dann hatte sie erfolgreich über einen Meter Schwermetall zwischen sich und ihre unbeseelten Feinde gebracht. Neben sich konnte die Soldatin hören wie Barney und seine Raptor ihre Anstrengung verdoppelten die Geth in Schach zu halten.
    „Hijos de puta!“ fluchte Juana auf Spanisch schwer atmend in den Funk, fügte jedoch noch eine nützlichere Meldung hinzu: „Schilde sind unten, brauche Deckung!“
    In Gedanken weiterfluchend und den Geth tausend grausame Tode an den Hals wünschend wartete Juana ungeduldig darauf, dass sich ihr Anzug wieder reinitialisierte. Das dauerte eigentlich weniger als 10 Sekunden, dennoch kam es ihr vor als würde sie Minuten dort sitzen. Als der Restlichtverstärker sich wieder einschaltete konnte Juana, mit dem Rücken an den Container gelehnt nochmal ihren Oberschenkel begutachten. Er brannte inzwischen fürchterlich und dort wo sich das Gel in die Panzerung gebrannt hatte glühten die Ränder immer noch nach. Sie musste die Platte entfernen und die Wunde versorgen, wenn sie es nicht tat, bestand eine gute Möglichkeit ihr Bein zu verlieren. Außerdem steigerten sich die Schmerzen durch die Schmerzmittel hindurch weiter. Sie zog ihr Messer und besah sich die zerstörte Panzerung. Das Gel hatte sich scheinbar nicht bis zum Stoff durchgebrannt sondern nur die Oberschenkelplatte selbst in Mitleidenschaft gezogen. Sie setzte ihr Messer an und wünschte sich etwas zum Draufbeissen oder wenigstens einen kräftigen Schlug Tequila, dann biss sie die Zähne zusammen und hebelte die immer noch extrem heiße Beinplatte von ihrem Oberschenkel um die Auswirkungen der Verbrennung nicht noch weiter zu verschlimmern. Sie stieß ein grimmiges Knurren aus, dass selbst den unerschrockensten Straßenköter in die Flucht geschlagen hätte als sich die Oberschenkelpanzerung löste. Mierda!Immerhin hatte der darunter liegende Anzug keinen ernsthaften Schaden erlitten und jetzt wo die zerschmolzene Platte nicht mehr die Leitungen der Heizung zupressten konnte sie spüren wie die VI des Anzugs automatisch die Verwundete Stelle erkannte und kühlte. Zusätzlich wurde weiteres Medigel auf die Brandwunde aufgetragen, was den Schmerz weiter linderte. Sie hohlte noch einmal tief Luft, versicherte sich dass ihre Schilde wieder voll aufgeladen waren, dann griff sie ihr Gewehr fester und richtete sich auf um das nicht unerhebliche Gewicht ihres Terminus in die Waagschale des Gefechts zu legen.

    Die beiden Support Gunner ergänzten sich gut bei ihren Bemühungen den synthetischen Feind auf Abstand zu halten. Die gut um ein drittel höhere Kadenz des Terminus zerfetzte die Schilde der Geth-Truppen wie ein hungriger Schwarm Piranhas während die schweren Geschosse aus dem Raptor häufig mehrere Gegner durchschlugen und schweren Schaden anrichteten. Sie würden verlieren, dass wusste Juana es war nur eine Frage der Zeit. Irgendwann hatten sie keine Thermoclips mehr, was vermutlich der Grund warum sich die Geth so bereitwillig und ohne zu zögern in das vernichtende Kreuzfeuer der beiden Maschinengewehre begaben.
    Inzwischen stapelten sich die noch lebloseren Roboterkörper übereinander und hinderten mit ihren gerundeten Körpern das Vorrankommen der übrigen Geth die auf den glatten Körpern keinen sicheren Tritt fanden, dafür hinter den zerstörten Robotern behelfsmäßige Deckung. Der Beschuss der den beiden Allianzsoldaten entgegenschlug wurde stärker und unerbittlich gewannen die Geth durch schiere Masse an Raum.

  2. #22
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    „Verdammt.“, fluchte er leise, fast unhörbar.
    'Warum haben diese scheiß Alienraumschiffe nie eine vernünftige Beschriftung. Jedes mal muss man raten, welcher Knopf für welche Funktion steht.' Er versuchte alles, um auch nur an halbwegs brauchbare Daten zu kommen, da wurde er von Captain Farnsworth an gefunkt und sollte über den Status des Teams berichten.
    „Haben Merri Blue verloren. Liegen unter starkem Feindbeschuss und versuchen mögliche Navigationsdaten zu beschaffen. Müssen schnellstens zurück. Erbitte Notfallevakuierung.“
    „Verstanden. Notfallevakuierung kommt.“
    „Scheiß Teil.“, brüllte Robert den Computer an und als er verstand, dass er auf die Schnelle nichts finden würde, griff er zu seinem Messer und öffnete die Verkleidung der Konsole. Überraschender Weise fand er kaum Kabel vor. Allem Anschein nach hatte diese Aliens eine höher entwickelte Möglichkeit Datenströme schnell und unkompliziert zu übertragen. Dann entdeckte Robert ein etwa Schuhkarton großes Konstrukt unterhalb der Schaltpaneele. Das einzige Teil, das auswechselbar schien. Er griff es sich und wider erwarten löste es sich unglaublich leicht aus der Halterung. Rob hoffte das Speichermodul erwischt zu haben und verstaute es an seinem Gürtel. Mit etwas Glück und Verstand, würde es die Rückreise relativ unbeschadet überstehen. Und da war das nächste Problem. Sie mussten zurück. Zurück ohne Merri Blue. Robert hasste den Gedanken und unter anderen Umständen wäre er direkt hinterher gesprungen. Doch diese Situation verzeichnete keine anderen Umstände. Er musste logisch und militärisch denken. Der Rückzug war das einzige, was ihm in der Situation als tragbar erschien. 'Tragbar, ja. So ein Bullshit!', maßregelte er sich selbst.
    „Echo, hier. Habe das Paket. Rückzug zur Landezone.“
    Kaum hatte er sich mitgeteilt, setzte er sich auch schon in Bewegung. Mit einem Satz und einer wunderbaren Rolle, hechtete er wieder über die freie Fläche, nur um dann nahtlos in ein einen schnelleren Lauf zu wechseln. Die Predator im Anschlag bahnte er sich seinen Weg zurück. Zumindest wollte er dieses. Rob war kaum zweimal abgebogen, da versperrten ihm zwei Blechbüchsen den Weg.
    „Wo zu Teufel...?“, stockte er, als er das Feuer eröffnete.
    Glücklicher Weise schaltete er den ersten Geth schnell genug aus. Seine Kugeln zerfetzten das Licht im Kopf der Maschine und ließen sie heftig schwanken. Sie fiel hinten über und begrub die Zweite unter sich. Das verschaffte ihm etwas Zeit. Der übriggebliebene Geth musste sich erst aus dem Schutthaufen seines Kompagnons befreien, ehe er sich wider seine Waffe schnappen und das Feuer eröffnen konnte. Robert machte einige große Schritte auf ihn zu. Der Roboter starrte ihn an, sah direkt in den lauf der Predator: „Nur eine Maschine.“

    „Team, Tangos auf dem Weg zur LZ.“, gab er bekannt. Die Nachzügler sollten gewarnt sein: „Situation geklärt. Dennoch: Vorsicht.“
    Robert rannte weiter. Nach einigen Minuten Weg, konnte er dann endlich die Landestelle sehen. Husks waren bereits eingedrungen und das zweite Landungsteam hatte einige Mühe sie auf Abstand zu halten. Woher diese Biester auch kamen, sie hatten ein Nest dort. Wahrscheinlich hatten die Geth diese Monster mitgebracht. Mutierte Menschen und Aliens sämtlicher Spezies. Ein Wirrwarr nichtsnutzigem DNA-Abfall, totes Fleisch, Kanonenfutter. Die Geth schickten sie gern vor. Sie zermürbten so ihre Gegner, ehe sie das Schlachtfeld betraten, um den Rest zu erledigen. Zum ersten Mal wurde nun auch Robert Zeuge dieser doch sehr erfolgreichen Taktik. Mit dem nicht schwächer werdenden Strom an Husks, verloren viele Soldaten den Blick für die Umgebung und schwer ersichtliche Gefahren und Hinterhalte wurden zu spät erkannt.
    Armbruster wartete bereits mit dem Shuttle. Er musste zweimal fliegen. Robert übergab seine Errungenschaft an den Offizier des zweiten Teams und bedeutete ihm, zwei seiner Jungs dort zulassen. Das Shuttle bot Platz für sechs Leute. So war, neben den beiden Marines und Robert, noch genügend Platz für Juana und Barney.
    Er lud die Schreddermunition in die Viper, während die Verteidiger in geschwächter Position um ihr Leben und das ihrer Kameraden kämpften. Ein Fleischsack nach dem anderen fiel ihm und den anderen zum Opfer. Die Husks hatten, außer ihrer schieren Menge, nichts gegen die drei entgegenzusetzen.

    „Sir, wie ist die Lage an der LZ?“, es war Barney. Rob hatte den Eindruck, dass er doch etwas mitgenommen klang. Er hatte keine Ahnung, wie die Situation dort vor Ort war. Er hoffte nur, dass sich die zwei gut hielten.
    „Bravo Team wieder auf der Midway. Shuttle wartet. LZ ist heiß. Rückzug! Sofort, Chief!“
    „Wilco, wir sind Oscar Mike“, antworte er knapp.
    Jetzt hieß es: Alles oder nichts. Er war nun an der Reihe ihren Rückzug zu decken. Es dauerte nicht lang. Die Tür, durch welche sie zu Beginn der Mission gegangen waren, öffnete sich wieder und die beiden Soldaten stürmten heraus. Blitzschnell schienen sie die Situation zu analysieren und rannten wie gestochene Wildschweine hinter die Deckung in das Shuttle, wo auch schon Robert auf sie wartete.
    Doch anstatt sich auch in das Shuttle zu verdrücken und abzuhauen, wollte Barney zurück und die manipulierten Minen reparieren. Eine noble Einstellung, die Robert voll und ganz nachvollziehen konnte, da er genau so dachte wie er. Dennoch konnte er sie angesichts der Gegnermassen nicht verstehen.
    Während der Hüne den Hasen also in den Bau verfrachtete, gab Robert noch immer Sperrfeuer. Ein Schuss nach dem anderen. Ein Treffer nach dem anderen.
    Sie drifteten davon. Entfernten sich immer weiter von dem Schwesterschiff der Sovereign. Zentimeter um Zentimeter. Alles was sie tun konnten, war zusehen. Zusehen wie Barney durch den Raum geschleudert wurde.
    Ein dumpfer Schlag war im Shuttle zu vernehmen. Ein Aufprall. Barney traf auf die Außenhülle des Atlantis auf und änderte dadurch seine Flugbahn um einige Grad in die falsche Richtung.
    Ein letzter Blick auf die zerstörte Landezone und Robert wandte sich an Lukas:
    „Sammeln wir ihn ein und dann ab zur Midway. Bereiten Sie das Shuttle für eine Rettungsmission vor. Niemand bleibt zurück.“

  3. #23
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Das Brüllen von Barneys MG Mary-Lou, wie er es so liebevoll nannte, übertönte das pulsartige Sperrfeuer der Geth-Soldaten, die drauf und dran waren, die Stellung der zwei Support Gunner zu überrennen. Zentimeter um Zentimeter wurden er und Morales zurückgedrängt, Zentimeter um Zentimeter mussten sie Boden hergeben und Zentimeter um Zentimeter kamen die feindlichen Kräfte somit der LZ näher. Es hatte gereicht, um Elle den nötigen Vorsprung zu erkaufen, den der Offizier für eine erfolgreiche Exfiltration benötigte, doch sehr viel länger würden die beiden nicht aushalten. Jetzt galt jede Sekunde. Zwischen dem vorgeschobenen Posten, wenn man ihn denn überhaupt so nennen konnte, den Barney und Morales bezogen hatten, und der Landezone, welche in diesen Momenten evakuiert wurde, stand nur noch eine Tür, deren Überwinden für die Geth wohl ein leichtes wäre. Die zwei Support Gunner mussten um jeden Preis durchhalten, damit die wertvollen Informationen, die das Team beschaffen konnte, auch wirklich das Schiff verlassen konnte. Jedoch ohne Cel...
    Barn ging in Deckung und schrie Morales einen Feuerbefehl über das Fauchen eines Geth-Flammenwerfers hinweg zu, während er mit der Faust gegen die Seite von Mary-Lou schlug und somit einen Deckel öffnete, hinter dem einige Tasten zum Vorschein kamen. Sofort wurde neben das Gewehr ein Statusbildschirm projiziert und nach ein paar Tasteneingaben wechselte die Anzeige in den sogenannten Hammer-Modus: ein sanftes Vibrieren durchfuhr das Gewehr und der Schriftzug „Mary-Lou“ leuchtete rot auf, als dahinter die Kühlaggregate auf Hochleistung zu arbeiten begannen, während eine Anzeige an der Seite des Gewehrs ihm signalisierte, dass nun Disruptor-Munition verwendet wurde. Mit einem lauten Grunzen stemmte Barney das Gewehr nach oben, um es sogleich auf seine Deckung – eine recht stabile Stahlkiste – herniederkrachen zu lassen. Als er den Abzug betätigte, feuerte das Gewehr nicht im gewohnt vollautomatischen Modus, sondern gab in Semi-Automatik einzelne Schüsse ab, vergleichbar mit der Kadenz einer Mattock, wobei jedoch der Rumms seines Gewehrs mehr wie eine der alten Haubitzen klang, die vor zwei Jahrhunderten noch auf der Erde zum Einsatz kamen – und genau diese Wirkung hatten die Geschosse des Gewehrs auch, als sie dem ersten Geth den Boden unter den Füßen wegrissen und dabei ein gutes Drittel seines Torsos gleich mitnahmen. Barney hatte das Zielsystem seiner Waffe rekalibriert, sodass nun wesentlich mehr von dem Stahlblock im Inneren abgeschnitten wurde, als für die Größe des Ziels eigentlich notwendig. Zusätzlich wurden die Geschosse noch durch die Schienen im Lauf des Gewehrs magnetisiert und elektrostatisch aufgeladen, um so die größtmögliche Effizienz sowohl gegen Panzerung, als auch gegen Schilde und Stromkreisläufe zu erzielen – beides bei den Geth vorfindbar. Der Nachteil war die erhöhte Hitzeentwicklung und die damit verbundene verringerte Kadenz. Im Moment brauchte Barney jedoch allen Rumms, der ihm zur Verfügung stand, da er und Morales eine geschätzte Eins-zu-Sechzehn-Unterlegenheit kompensieren mussten. Mit jedem Abkrümmen seines Fingers am Abzug durchfuhr ein lautes, flakartiges, aber sehr dumpfes „BOOM“ die Waffe und Mary-Lou presste sich gegen seine Schulter wie eine Soldatenfrau es bei der Rückkehr ihres Gatten tat. Sie würden das hier gemeinsam durchstehen, er und seine Mary-Lou…
    „Ausweichstellung!“, brüllte er über das Hämmern seines Gewehrs hinweg und gab Morales so das Zeichen, sich einige Meter zurückfallen zu lassen, da die Geth sie zu flankieren drohten. Der Latino-Corporal erhob sich und sprintete, sprang dabei von links nach rechts, um den Kugeln der Feinde möglichst auszuweichen und ihnen ein schwerer zu treffendes Ziel zu geben, ehe sie eine etwa zwei Meter entfernte Deckung erreichte und erneut mit dem Sperrfeuer begann.
    „Granate, zwo Uhr!“, schrie sie und Barney stand ohne zu zögern auf, hätte er ohnehin getan, um ihr zu folgen, und legte seine gesamte Kraft in den Sprint. Mit einem tosenden Knall detonierte der Sprengsatz, jedoch weit genug entfernt, um ihn nicht ins straucheln zu bringen, und Barney bezog neben Morales Stellung. Er war hinter einer mannshohen Kiste in Deckung gegangen, die ihm als provisorischer Kugelfang dienen sollte, doch kaum war er dort angekommen, fraßen sich schon die ersten Geth-Projektile durch das Material, rissen faustgroße Fragmente nur knapp neben seinem Kopf heraus und zwangen Barney so erneut zu einem Stellungswechsel; diesmal recht nahe zu Morales, die hinter hüfthohen Containern in Deckung gegangen war und ihr Gewehr über die Stellung hielt, um blind Sperrfeuer abzugeben.
    „Benutzen Sie den Raketenwerfer, wir brauchen hier etwas Luft!“, rief er ihr zu, als er nur ein paar Meter von ihr entfernt in die Hocke gegangen war. Es gefiel ihm gar nicht, so nah bei ihr zu sein, da sich die Geth gerade als sehr wurffreudig mit ihren Granaten herausstellten. Eine andere Chance hatten sie jedoch nicht. „Ich decke Sie!“
    Barney erhob sich, wuchtete das Gewehr erneut auf die Deckung, um so den stabilisierenden Faktor des Zweibeins voll ausnutzen zu können, und feuerte auf einen Geth, der mit einer Schrotflinte bewaffnet offensichtlich die Rolle eines Feldtechnikers übernahm. Bevor dieser jedoch eine Drohne platzieren konnte, riss ihm eines von Barneys Projektilen den Schädel von den Schultern und an der Stelle, wo gerade noch eine große, weiße Lampe geleuchtete hatte, sprühten jetzt Funken aus offengelegten Schaltkreisen. Aus den Augenwinkeln konnte Barney sehen, wie Morales gerade den Raketenwerfer entsicherte, jedoch forderte ein Geth-Flammenwerfer seine Aufmerksamkeit, als jener der Stellung gefährlich nahe kam. Reflexartig drückte Barney ab und die Geschosse durchschlugen den Torso, um hinten wieder auszutreten und auf die Tanks zu treffen, welche mit einem gigantischen Feuerball explodierten. Durch die Rauchschwaden der Explosion verschwammen die Konturen der Geth, die gerade an jener Stelle vorbei liefen, an welcher Cel vor ein paar Minuten erst ausgeschaltet worden war. Ein eiskaltes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit und unfreiwillig versteiften sich die Muskeln seines Kiefers. Diese Schweine hatten sie wirklich erwischt. Sie hatten Cel erwischt… Barney wurde zornig, bekam gut Lust, sein Gewehr wie einen Baseballschläger den Geth um die Ohren zu pfeffern, ohne dabei auch nur ansatzweise auf seine Deckung zu achten, doch zum einen hätte das Cel bestimmt nicht gewollt und zum anderen meldeten sich plötzlich ganz andere Sorgen des Texaners: aus den Augenwinkeln konnte er einen Geth-Scharfschützen ausmachen, der gerade hinter seiner Deckung hervorgekommen war und auf ihn anlegte. Die blendede Wirkung der rot leuchtenden Geth-Zielvorrichtung wurde von Barneys Visier abgedämpft, doch es reichte, um den Texaner zu alarmieren; jedoch zu spät.
    Die Kugel schlug ein, noch ehe Barney den Knall des Gewehrs vernommen hatte, und die Wucht des Aufpralls warf den abgeknieten Texaner von den Füßen. Ein höllisches Brennen durchfuhr seine linke Gesichtshälfte und mit einem Mal roch es nach verbranntem Fleisch. Ein lautes Zischen rauschte an seinem Ohr vorbei und machte es ihm so unmöglich, irgendetwas zu hören, außer einen nicht enden wollenden weißen Lärm. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen keuchte er auf allen vieren hinter der Barrikade, nestelte dabei an seinem Helm herum, ohne wirklich halt an der Vorrichtung zu finden, die er suchte. Und immer wieder dieses Keuchen. Das Husten, mit dem er röchelnd nach Luft rang, während seine Finger wirkungslos über den Helm kratzten.
    „Anzugversiegelung beeinträchtigt, Kontamination mit Außenwelt-Atmosphäre bevorstehend“, meldete die VI seiner Rüstung mit ihrem üblichen Sing-Sang, während Barney endlich seinen Helm lösen konnte und diesen von seinem Kopf zog, „leite Gegenmaßnahmen ein.“ Einzig die Stimme seiner VI drang noch wirklich an ihn heran, alles andere – inklusive Morales‘ Rufe oder das Gewehrfeuer der Geth – war kaum mehr als ein dumpfes Brummen, das wie durch meterdicken Schaumstoff gedämpft an seine Ohren drang. Ein Schlag traf ihn in der Seite auf Bauchhöhe, raubte ihm endgültig das Gehör und schleuderte Barney erneut zu Boden. Quasi blind gab Barney zwei oder drei Schüsse mit seiner Zweitwaffe in die Richtung ab, aus der der Betäubungsschuss gekommen war und das dumpfe Schnarren, was er in seinem Adrenalinrausch für einen sterbenden Geth hielt, bestätigte ihm, mehr oder weniger getroffen zu haben. Es kümmerte ihn nicht weiter. Er musste diese verdammte Verletzung freilegen.
    Rabiat riss Barney den Helm von sich, wobei der Schmerz in seiner linken Gesichtshälfte eine weitere Dimension der Intensität annahm, als das Entfernen des Helms von einem nassen „Ratsch“ begleitet wurde. Mit demselben Handgriff hatte Barney auch die schwarze Sturmhaube entfernt, die an ihrer linken Seite nur noch aus einer Mischung aus verschmorter Baumwolle und blutigen Gewebefetzen bestand. Aus dem Kragen seiner Rüstung schoss sogleich eine Notfallmaske, wie sie an Piloten vergeben wurde, für den Fall, die Atmosphäre des eigenen Schiffs würde versagen. Barney hustete, stützte sich dabei mit der rechten Hand am Boden ab, während er mit der anderen in einer seiner Taschen herumkramte und endlich Medigel hervorholen konnte. Dabei warf er einen kurzen Blick auf seinen Helm, respektive das, was davon übriggeblieben war: auf Augenhöhe klaffte ein schmorender, stellenweise noch glühender Riss eines Streifschusses. Barney schätzte, dass es Disruptor- oder Inferno-Munition gewesen sein musste, die seine ohnehin schon ramponierten Schilde überwunden hatte und schließlich für diese hässliche Brandwunde in seinem Gesicht gesorgt hatte. Das glühend heiße Material seines Helms, sowie die Baumwolle seiner Sturmhaube hatten sich in das Fleisch seines Gesichts gebrannt, woher das schmerzhafte Reißen gerührt hatte, welches deren Entfernung begleitet hat. Ganz schön Schwein gehabt, dass es sich dabei nur um einen Streifschuss gehandelt hatte und er überhaupt noch etwas sehen konnte. Während er das Medigel auftrug, sah er Morales nur wenige Schritte neben ihm stehen. Die Latina feuerte zwar weiterhin mit ihrem LMG auf die Geth, unterbrach ihre Feuerstöße jedoch immer wieder, um Barney verzweifelt irgendetwas zuzurufen, was nur als dumpfes Brummen an seine Ohren trat. Ihren Kopf konnte sie ihm dabei immer nur für einen Wimpernschlag zuwenden, da die Geth sie alleine mit ihrer Überlegenheit in die Knie zu zwingen drohten, während das Sperrfeuer der Synthetischen selbst diese paar Meter zwischen ihr und Barney zu einem unüberwindbaren Höllenschlund machten. Barney erwiderte irgendetwas auf ihre Zurufe – etwas in die Richtung, dass alles in Ordnung sei –, doch er befürchtete, bis auf ein belegtes Röcheln kam nicht viel hervor. Er hustete, spuckte Schleim und etwas Blut aus, ehe er das Gesagte wiederholte, diesmal mit mehr Klarheit, doch demselben Krächzen in der Stimme. Er gab dem Medigel noch ein paar Momente, einzuziehen, ehe er sich wieder an das unverändert positionierte MG begab.
    „Sir, wie ist die Lage an der LZ?“, funkte er schließlich Elle an, wobei ein erschöpftes, mitgenommenes Keuchen in seiner Stimme lag. Der Staff Lieutenant gab die Meldung zurück, dass das zweite Landungsteam bereits wieder auf der Midway sei und das Shuttle gerade gelandet sei, um den Rest aufzusammeln. Dem folgte der Befehl, sich mit Morales zur LZ zurückzuziehen.
    „Wilco, wir sind Oscar Mike“, erwiderte Barney daraufhin, wobei er einen Teil seiner gewohnten Festigkeit in der Stimme wiedererlangt hatte und das vertraute Brüllen wieder da war, mit dem man dem Lärm der Geth und des Kampfes entgegenwirken musste, „Rabbit, wir fallen zur LZ zurück!“ Er deutete mit dem Daumen hinter sich und gab ihr mit diesem Handzeichen zu verstehen, sich schnellstmöglich zu verziehen, was die Latina sogleich tat, während Barney sich auf den vorwärtigen Raum konzentrierte und die Geth mit seiner Kanone, wie er über seine Waffe im Hammer-Modus gerne sprach, am Vorrücken zu hindern.
    „Sperrfeuer!“, folgte sogleich das Signal für ihn, sich zu erheben und zurückzuziehen, während Morales es war, die mit ihrem LMG die Geth in Deckung zwang. Und so wechselten sich die beiden Support Gunner Meter für Meter ab: einmal schoss er, einmal Morales. Einmal lief er, einmal Morales. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte das Duo endlich die Tür zum Hangar, welche sich – Dank Cels Hack – ohne Mucken öffnete und den Blick auf die LZ freigab. Barney sah ein letztes Mal zurück in den Gang, wo er Cel verloren hatte. Er war diszipliniert genug, die Szene vor seinem inneren Auge nicht noch einmal durchzuspielen – nicht jetzt – und so riss er sich nach einem kurzen Augenblick auch gleich wieder von der Szenerie los, um Morales in den Hangar zu folgen. Barney fluchte, als er sah, wie bereits Husks dabei waren, durch die andere Tür in den Hangar zu stürmen, geradewegs auf das schwebende Shuttle zu, welches gerade von den letzten Soldaten des Landungsteams betreten wurde.
    „Zum Shuttle, schnell!“, wies er die Latina an und baute sich neben den provisorischen Deckungen auf, die er zu Beginn der Mission aufgebaut hatte. Dabei fiel ihm auf, dass sich die Geth auffällig im Hintergrund hielten, während die Husks in schier endlosen Zahlen auf ihn zustürmten. Schuss um Schuss, Kanonenschlag um Kanonenschlag – um bei der vorher ins Spiel gebrachten Metapher zu bleiben – fällte er die mutierten, verunstalteten Menschen, die die Geth auf ihren Drachenzähnen völlig entstellt hatten, als er sich mit Morales Schritt für Schritt der rettenden Shuttleluke näherte. Der Texaner kramte den Auslöser für den vorher drapierten Sprengstoff hervor und betätigte ihn. Anstatt einer fauchenden Explosion tat sich im Hangar jedoch nichts. Absolut und rein gar nichts. Barney sah verwundert auf.
    „Die Geth haben am Zünder herumhantiert“, funkte er und sah zu Morales, „rein in das Shuttle. Ich kümmere mich darum.“
    „Negativ, Sir“, kam von ihr die Antwort, während sie ihn gar nicht ansah, sondern weiterhin schoss, „niemand wird zurückgelassen.“
    Mit einem wütenden Knurren packte er Morales, mit der einen Hand am Kragen, die andere schamlos im Schritt des Corporals, um sie hochzuheben und auf der Kante des geöffneten Shuttles abzusetzen.
    „Das war ein Befehl.“ Er nahm sein Gewehr wieder auf und machte sich – mit Rückendeckung von Morales und einem anderen Soldaten, die aus dem Shuttle schossen – auf in Richtung des Zünders.
    „Außerdem haben wir ohnehin schon jemanden zurückgelassen“, war das einzige, was der Texaner dabei noch brummte, jedoch unverständlich und mehr zu sich selbst.
    „Du hast zehn verdammte Sekunden, dann bin ich weg!“ Es war der Pilot, der sich über Funk meldete.
    „Verstanden, Sir“, der Texaner war mittlerweile in den Nahkampf verwickelt, weshalb er zu seiner Pistole gewechselt hatte, während das Gewehr am Tragegurt vor seiner Brust baumelnd wieder auf normales Dauerfeuer rekalibriert wurde.
    Zehn. Langsam zählte er in seinem Kopf mit, auch wenn es eigentlich gar keinen Sinn machte. Es war unmöglich, innerhalb von zehn Sekunden einen unbekannten Störsender von circa neun Kilogramm Eezo-C16 zu entfernen und den Ritt unter Feindbeschuss auch noch zu überleben.
    Neun. Barney war mittlerweile bei dem von ihm angebrachten Zünder angelangt und ohne genauer hinsehen zu müssen, konnte er auch gleich den Störsender der Geth entdecken. Zum Glück war es ein Serienmodell und keine Sonderanfertigung, wie er sie einmal bei Geth-Kommandos im Blitz gesehen hatte. Es war ein kleiner, blau blinkender Chip, der neben dem durchgehend rot leuchtenden Zünder angebracht war. Dieser Zünder war ein kleiner Sender, der ein wellenartiges Signal aussendete und so alle Ladungen absolut synchron zur Detonation bringen konnte. Der größtmögliche Knall mit minimalstem körperlichem Aufwand – nämlich einem einzigen Knopfdruck.
    Acht. Barney kniete vor dem Zünder nieder und holte seine Zange hervor, mit welcher er sich sogleich am Störsender zu schaffen machte. Ein Husk neben ihm fiel, getroffen von einem Projektil aus Morales‘ Waffe, doch Barney sah sich gar nicht erst um und ignorierte den Husk völlig.
    Sieben. Ruhig entfernte Barney eine äußere Schutzhülle und knipste ein Verbindungsgelenk mit der Zange durch, nur um ab und zu aufzusehen und mit der Pistole jene Husks, die ihm gefährlich nahe kamen, zu erschießen. Um ihn herum krachte es, vereinzelte Schüsse, bereits durchaus weniger als im Stellungskampf an der Seite von Morales, schlugen irgendwo ein, ohne ernsthaften Schaden zu verursachen und das Keifen der Husks, gepaart mit dem Geräusch ihrer über den Boden wetzenden Krallen drang von allen Seiten an ihn heran.
    Sechs. Barney jedoch blieb ruhig und konzentriert. Er legte eine große Portion Vorsicht in jede Handbewegung, da er schließlich nicht wissen konnte, ob die Geth eine Überraschung für ihn bereit hielten, und von außen musste jede seiner Bewegungen einen abgesprochenen, beinahe choreographierten Eindruck machen, als er mit größtem Fingerspitzengefühl Drähte kappte und Kontakte isolierte.
    Fünf. Ihn erfüllte gar eine gewisse innere Ruhe, die in starkem Kontrast zu dem um ihn herum herrschenden Chaos stand und die mit seiner Tiefenentspanntheit gar nicht zu den an ihn nur haarscharf vorbeifliegenden Kugeln passen wollte. Er machte denselben entspannten, gar gelassenen Eindruck wie ein Gärtner, der eine seiner Lilien gerade liebevoll umtopfte. Gewiss war der Unterschied nicht besonders groß; einzig Barneys Lilien waren ein wenig explosiverer Art.
    Vier.
    „Erledigt“, raunte er und richtete sich wieder auf, packte sein Gewehr und entfernte sich rückwärts aus dem Sprengradius. Nüchtern stellte er dabei fest, dass er den Husks hoffnungslos unterlegen war und sie ihn zwangsläufig erreichen würden. Als der erste es tat, bekam dieser einen Feuerstoß aus nächster Nähe in den Torso, welcher von den Projektilen regelrecht zerfetzt wurde.
    Drei. Sein Freund bekam Mary-Lou in den Bauch gerammt, gefolgt von einem weiteren Feuerstoß, während Barney bereits den nächsten Husk mit seiner Pistole in der anderen Hand erschoss. Das Projektil durchschlug sauber den Schädel, doch um sicher zu gehen, drückte Barney noch einmal ab, die Waffe diesmal auf den Oberkörper gerichtet.
    Zwei. Von hinten besprang ihn ein weiterer, klammerte sich dabei an den linken Arm, den Pistolenarm, und zwang den Texaner, sein Gewehr loszulassen. Mit der nun freien Hand packte er den Mutanten an einem seiner Schläuche, riss ihn vornüber, um mit einem kräftigen Stampfen seines Fußes den ursprünglichen Kopf in eine blau-graue Masse zu verwandeln. Als Barney sah, dass Mary-Lou, die er losgelassen hatte, nicht zu Boden gefallen war, sondern schwebte, zögerte er einen Augenblick. Die Gravitation des Hangars fiel aus…
    Eins. Ein Husk nutzte das Zögern in Barneys Bewegung aus, versuchte, ihn von vorne zu überwältigen, wobei sich der wesentlich leichtere Mutant um Barneys Oberkörper klammerte und diesem die Rüstung vom Leib reißen wollte. Barney grunzte, packte den Husk am Hals, um ihn so von sich zu drücken, und griff schließlich mit beiden Händen in den Kiefer der fauchenden Bestie. Mit einem bestialischen Schrei legte er all seine Kraft in die Hände, zog die beiden Kiefer in entgegengesetzte Richtungen, ehe der untere nachgab und Barney ihn unter peitschendem Knallen seiner Sehnen vom restlichen Kopf riss. Blut oder zumindest das Äquivalent dazu, welches durch die Adern der Husks floss, spritzte durch die Luft, begleitet von einem sterbenden Röcheln und Barney schleuderte den unkontrolliert zuckenden Mutant von sich, um die dahinter zum Vorschein kommende Mary-Lou zu ergreifen und mit dem Tragegurt zu schultern.
    Null – Liftoff. Blind und ohne wirklich zu zielen feuerte er mit seiner Pistole hinter sich, während Barney sich umgedreht hatte und zur LZ lief. Husks kamen von allen Seiten, überrannten die Position förmlich und gerade so schaffte Barney es, durch ein Nadelöhr der Masse zu schlüpfen, sich so den nach ihm geifernden Klauen zu entziehen. Das Shuttle war bereits abgehoben und war in geschätzten zwanzig Metern vor dem schwarzen Sternenhimmel kaum auszumachen. Barney zog den Auslöser hervor und ohne groß nachzudenken betätigte er den kleinen Knopf in seiner Hand. Das Krachen der Explosion erschütterte den gesamten Hangar, brachte Barney sogar ein wenig ins Straucheln, ehe die Druckwelle ihn erfasste und den kleinen Sprung ins All hinaus zu einem Katapultschuss beschleunigte, welcher Barney mit gefährlich rasender Geschwindigkeit dem Shuttle näher kommen ließ. Instinktiv schützte er seinen Dank des Streifschusses beinahe schutzlosen Kopf mit den Armen, ehe er wie ein Stück Weltraumschrott auf der Hülle aufprallte. Der Stoß trieb ihm sämtliche Luft aus den Lungen und Sterne begannen vor seinen Augen zu tänzeln, als er wie ein Gummiball vom Shuttle abprallte und seicht rotierend in die Schwerelosigkeit schwebte. Einzig die mittlerweile etwas rauschende und von den Anstrengungen des Feuergefechts beschädigte, verzerrte Stimme seiner Anzug-VI konnte Barney noch einigermaßen ungedämpft wahrnehmen, während das Wirrwarr an Funksprüchen aus dem Shuttle, wie dem CIC der Midway in den Hintergrund trat und zu einem chaotischen Klangteppich wurde. Die Erschöpfung, die Schinderei, die Verletzungen, das rücksichtslose ans-Limit-Treiben forderten ihren Tribut von seinem Körper und so wurde ihm langsam schwarz vor Augen, während eine vertraute Wärme seinen Geist benebelte. Barneys Atmung wurde langsamer. Es war vorbei. Endlich.
    „Achtung, luftleere Umgebung betreten“, tönte die Stimme aus dem Anzug und es klang beinahe wie ein abstraktes, allerletztes Gute-Nacht-Lied, „aktiviere SOS-Transponder.“ Doch Barney hörte sie schon gar nicht mehr.

  4. #24
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    KNURPS.

    So oder so ähnlich war das Geräusch das Cel aus der Schwärze riss und ihre Augen aus dem Hinterkopf wieder vorrollen ließ. Es dauerte einen Moment. Vielleicht auch zwei. Dann war sie wach. Schlagartig und vollkommen. Ihr Kopf schwenkte einmal herum, damit ihr Blick alles erfassten konnte.

    KNURPS.

    "Du!" brüllte sie und riss den linken Arm an sich heran, der von einem Husk umklammert, gerade angenagt wurde. Der scheußliche, halb metallische, halb organische Kiefer weit aufgerissen, illuminiert von totem blauen Licht, malmte sich zahnlos an der schon schwer angeschlagenen Panzerung ab die Celeste trug.
    Der Ruck trug den Husk mit seinem Kopf und Oberkörper näher an sie heran und ohne groß nachzudenken, riss sie den Kopf vor. Hämmerte ihre Stirn gegen die des Husks. Der Schlag war heftig und ließ Sterne vor ihren Augen tanzen, aber es reichte um den linken Arm frei zu bekommen.

    Da auf ihrem rechten eines der Dinger saß das sie vorhin noch erschossen hatte mit dem Scharfschützengewehr in den Gängen weit oberhalb ihrer jetzigen Position. Geübt packte sie eines der Messer an ihrem Gürtel. Riss es aus der Scheide und hiebte es dem Ding in den Nacken. Die Klinge drang ohne große Gegenwehr zwischen zwei Knochen des Rückgrades ein und gab ein ekliges Geräusch von sich das Celeste nicht so lange genießen konnte wie sie es gerne getan hätte. Aus der Hüfte sich drehend, rollte sie unter dem Monster heraus und auf den Bauch. Stieß sich mit den Füßen ab und rollte über die Schulter von beiden Kreaturen weg.
    Aber sie war nicht schnell genug. Der Husk hatte sich noch in ihrer Bewegung auf sie gestürzt. Sich in sie hinein geworfen sogar. Cel fand sich auf dem Rücken wieder, mit dem Kopf diesmal in die andere Richtung wie gerade noch zuvor, und begraben unter dem zappelnden Husk, der mit gierigen Fingern versuchte ihre Rüstung aufzureißen. Das Visier ihres Helms ungewollt durch das Gewicht der Kreatur in deren Schritt gepresst, und dadurch blind, versuchte Celeste den Husk zu fassen zu bekommen.

    Nach ein paar Augenblick realisierte sie das es sinnlos war ihn packen zu wollen, währen sie seine Finger an der Hüfte fühlte, wie er versuchte die Panzerplatte wegzureißen. Cel änderte die Taktik und schob ihren rechten Unterarm zwischen ihren und seinen Bauch. Schob dann den ganzen Arm hindurch, gefolgt von der rechten Schulter, streckte den Arm nach oben in die Luft, damit die Hüfte und damit die Beine von ihr herunter glitten. Zog das linke Knie ruckartig nach oben und damit mitten ins Gesicht des Husks.
    "Du…" ein neuer Schlag mit dem Knie. "…widerliches…", und ein dritter Schlag mit dem Knie, den sie verstärkte in dem sie den Husk mit dem freien rechten Arm packte und im Genick dem Knie entgegen drückte. "…ekliges…" ein letzter Schlag. "…Monster!"

    Benebelt rollte die Kreatur nun endgültig von ihr herunter. Celeste rappelte sich auf die Beine und trat neben den Kopf des Husks. Hob ihren rechten Fuß und trat mit aller Macht drauf. "Friss mein Profil." knurrte sie und sah sich gleichzeitig um. Kein weiteres Anzeichen für noch mehr Angreifer die sie zum fressen gern hatten.

    "Leck mich doch am Arsch." maulte sie und hob den linken Arm, um ihren Unterarm zu betrachten. Inzwischen trat zwischen den zerstörten Panzerungsteilchen ein feines Rinnsal Blut hervor. "Prima."
    Sie zwang ihre Augen sich auf das Visier zu fokusieren und entdeckte das kleine Symbol für die Durchbrochene Isolierung des Anzuges. Aber zumindest war der Kontaminationsalarm noch nicht los gegangen. Und als hätte das Schicksal nur gewartet das ihr das auffiel, blickte genau im selben Moment das Signal rot und mit Nachdruck auf.
    Ihren linken Arm vor den Bauch haltend, da er in zwischen pulsierend schmerzte und frustriert die Schultern hängen lassend, starrte sie zur Decke.

    "Ach. Kacke."
    Geändert von Celeste Gray (09.07.2012 um 14:29 Uhr)

  5. #25
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Juana fühlte sich als hätte sie gerade ein Nahkampftraining mit einem Kroganer hinter sich. Jede Faser ihres Körpers sandte mehr minder schlimme Schmerzsignale aus und auf ihrer Zunge lag der bittere Geschmack, des Blutes, da sie sich in die Backe gebissen hatte. Scheiß Piloten! Juana schluckte die ekelhafte Mischung aus Blut und Speichel in ihrem Mund herunter und unterdrückte den Brechreiz. Sie schlug die Augen auf und sah sich um. Der rückwärtige Teil der Atlantis war dunkel, das einzige Licht kam aus dem Cockpit und den Rissen und Löchern in der Hülle. Allerorts waren Teile der Innenverkleidung herausgebrochen und gaben den Blick auf Kabelkanäle und Elektronik frei, die Teilweise vor sich hinschwelten und beißenden Rauch in dem beengten Raum verteilten. Gegenüber von ihr saß Barney, er schien am Leben war aber Juana war sich nicht sicher ob er wieder bei Bewusstsein war. „Guten Morgen Chief Pendejo“, murmelte sie unhörbar in ihren Helm und ließ den Blick weiterwandern. Neben Barney saß der Staff Lieutenant in einem ähnlichen Zustand wie der Gray-Bruder. Links von sich entdeckte Juana einen der Marines, der vom Aufprall, oder vielleicht auch vom wilden Ritt des Shuttles, das Bewusstsein verloren hatte. Der Marine rechts von Juana war tot. Eine stumpfe Metalllstrebe, die glatte die Panzerung zertrümmert hatte ragte aus seiner blutenden Brust. Ein markerschütternder Schrei ertönte in der Ferne, nicht unähnlich dem auf der Brücke. Die Latina spürte wieder wie Angst und Panik an ihren Nerven kratzten wie Ratten. Was zur Hölle war das? Wenn Juana ehrlich war wusste sie nicht, ob es schlimmer war, wenn sich hinter dem Schrei eine weitere Monströsität aus dem Gruselkabinett der Geth verbarg oder sie eine Möglichkeit gefunden hatten einen Menschen auf diese Art schreien zu lassen. So oder so war sie nicht besonders erpicht darauf es herauszufinden.
    „Au...team hie...Mid...ay CIC, wie..st...Status?“ Ein undeutlicher Funkspruch der Midway lenkte sie ab. „CIC? Hier Rabbit, ein Verlust, Shuttle unbrauchbar, Feinde in unmittelbarer AO, Stärke und Entfernung unbekannt.“
    Anscheinend hatte die Bruchlandung die Kommunikationssysteme des Shuttles gefressen, ein Versagen, dass ihnen bei vernünftigem militärischen Equipment wohl nicht passiert wäre.
    Juana öffnete die Verschlüsse des Gurtes und stand vorsichtig auf. Sie versuchte das Nachtsichtgerät ihres Helmes zu aktivieren um im Chaos des Shuttles mehr zu erkennen, doch sie stellte fest, dass es die Anzugsysteme komplett zerlegt hatte, weshalb sie auf eine kleine Taschenlampe aus ihrer Ausrüstng zurückgriff. Eins war klar, sie mussten aus diesem Shuttle und dann eine Fluchtmöglichkeit suchen. Inzwischen war auch Elle dabei sich aus dem Gurt zu befreien und Juana kümmerte sich derweil um den Mann neben ihr. Sie veranlasste seine Panzerung ihm einen Chemie-Cocktail zu injizieren der ihn unsanft und schlagartig aus der Bewusstlosigkeit zog. Desorientiert blickte der Soldat um sich. Juana leuchtete ihn direkt an und durch den Sehschlitz konnte sie sehen, wie sich seine Augen ob der Helligkeit verengten. Sie senkte die Lampe und entdeckte, dass „Animal Mother“ auf seiner Brustplatte stand, sie gestattete sich ein Schmunzeln: „Animal Mother, mmh? Kannst du kämpfen?“ Der Soldat nickte und Juana klopfte ihm auf die Schulter zum Zeichen, dass er noch einen Moment hatte. Als nächstes wandte sie sich der Luke zu während Robert Barney auf die Beine half. Die Soldatin hielt sich erst gar nicht mit dem normalen Schalter auf sondern hämmerte gleich ihre Faust kräftig auf den Schalter für Notfallöffnungen. Eine Reihe Detonationen verlief entlang des Rahmens und im nächsten Moment fiel die Heckluke mit einem unangenehm lauten Krachen auf dem Hangardeck. Juana zog ihre Pistole und sah sich um.
    Der Hangar war nichts besonderes. Vielleicht 15 Meter hoch. Auf halber Höhe verlief ein gittener Rundgang der über zwei Treppen zu beiden Seiten des Raumes zu erreichen war. Außer ihrem eigenen, sah Juana noch drei weitere Shuttles, deren Typ sie aber nicht kannte. Eines von ihnen schien gerade in Wartung zu sein, zumindest fehlte ein guter Teil der Außenverkleidung die Juana sehen konnte, die anderen beiden schienen aber Abflugbereit. Dahinter standen die Hangartore offen und man konnte das flackern der Schilde sehen, die die Atmosphäre im Schiff hielten. Die junge Latina suchte nach Aus-, bzw. Eingängen und entdeckte einen auf dem Rundgang die vermutlich in die oberen Decks führte und zwei weitere in jeder Ecke des Hangars. Vom rechten dieser kleinen Tore, welches als einziges Offen stand konnte sie schon Geräusche hören. Geistesgegenwärtig spurtete sie zum geöffneten Tor und griff im Laufen nach ihrer Pistole, ihr LMG lag vermutlich noch im Shuttle. Sie erreichte die Öffnung und presste sich daneben an die Wand und riskierte einen kurzen Blick. Zwei bucklige Wesen, die dem ersten Opfer von Cel ähnlich waren, näherten sich unbeholfen rennend durch den dunklen Gang. Juana atmete einmal tief durch, dann trat sie in den Gang und gab mit ihrer Waffe einige Schüsse ab. Das Mündungsfeuer der Kessler tauchte den Gang in blaue Blitze und das Echo ließ die Schüsse laut und mehrfach von den Wänden widerhallen. Eine der Kreaturen ging mit einem schmerzhaften Grunzen zu Boden, die andere rettete sich in die Deckung eines Seitenganges. Immerhin sind die Dinger einfach zu töten dachte Juana bei sich und feuerte zwei Schüsse auf den Schalter neben der Tür ab der mit funkensprühen antwortete. Anschließend machte sie wieder zwei Schritte zurück in den Hangar und verschloss das Sicherheitsschott von innen. Zumindest durch diese Tür sollten ihre Angreifer nicht ohne weiteres kommen können.
    Sie verstaute ihre Pistole wieder und machte sich auf den Rückweg zum Shuttle.

  6. #26
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Bewusstlosigkeit war ein Segen der Götter. Manchmal zumindest. Wie oft konnte man sich aus unliebsamen Situationen retten, indem man einfach mal weg klappte? Wie oft konnte man Aufmerksamkeit erregen, wenn man sich einfach mal fallen lässt? Die Antwort so banal wie einfach: Nicht einmal. Aufmerksamkeit und Flucht aus unliebsamen Situationen sind schön und gut. Doch Bewusstlosigkeit ist ein Alptraum. Ein Zeichen der Unfähigkeit mit einer bestimmten Situation umzugehen aber auch ein Schutzsystem der Gehirns eines Menschen, ihn vor Schmerz zu schützen. Das Hirn wurde dabei aber nicht, wie beim Schlaf, in eine Art Standby-Modus gefahren, sondern quittierte einfach den Dienst. Es musste praktisch neu gebootet werden, ähnlich wie bei einem abgestürzten Computer das Betriebssystem neu gestartet werden musste.
    Robert riss die Augen auf und sog die Luft scharf ein. Seine Lunge brannte und etwas schnürte ihm die Brust ab. Er wollte schreien, doch brachte er nur ein gequältes Husten hervor.
    „Wie lange...“, der Satz endete wieder in einem unfreiwilligem Husten.
    Er schnallte sich ab., prüfte die Systeme seines Anzuges und musste feststellen, dass der Aufprall sie außer Gefecht gesetzt hatte. Robert griff sich in den Nacken. Dort befand sich unter der Panzerplatte der Resetknopf. Er betätigte ihn und versuchte die Luft anzuhalten, denn während das System neu startete war die Luftzirkulation unterbrochen. Das heißt, es würde unweigerlich bestialisch riechen. Doch wieder konnte er seinen Atem nicht kontrollieren.
    „Argh, verdammt...“, hustete er leicht röchelnd.
    Es summte und mehrfach blitzte es in seinem HUD. Der Systemstatus wurde überprüft. Mehrere Fehlermeldungen erschienen, nichts gravierendes aber dennoch sollte Rob sie nach der Heimreise mal überprüfen lassen. Unter anderem war die Schussunterstützung ausgefallen und er war nun darauf angewiesen selbst die leichten Defizite seines Körpers auszugleichen. Keine große Sache, hatte er das Schießen noch ohne Rüstung für sich perfektioniert, aber es war eine hilfreiche Komfortleistung seiner Systeme und wollte sie nicht unbedingt missen.
    Langsam mühte er sich in einen sicheren Stand. Es funkte und blitzte mehrfach. Kabel hingen von der Decke und erhellten den Innenraum sporadisch. Es qualmte und die Luft waberte etwas. Er kniff die Augen zusammen um etwas zu erkennen, da seine optischen Systeme noch in der Prüfung standen. Robert konnte erkennen, wie Morales sich um den Marine zu seiner Rechten kümmerte. Der zur linken Hand hatte den Absturz nicht überlebt. Eine Metallstrebe ragte aus seiner blutenden Brust. Robert blickte weiter zur Seite. Barney saß neben ihm. Bewusstlos. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Nach all dem, was der Texaner durchgemacht hatte, meine er jetzt schlafen zu dürfen.
    Endlich hatten seine Systeme die letzten Programme überprüft und freigegeben. Langsam bemerkte er, wie die Servomotoren in den Gelenken wieder anfingen zu arbeiten und seine Bewegungen unterstützen. Die Luft wurde schlagartig besser aber dennoch konnte er nicht durchatmen. Seine Sensoren registrierten eine schwere Prellung seines Brustkorbes und einen damit einhergehenden Pneumothorax. Robert benötigte fachmännische, medizinische Hilfe. Ohne eine Drainage im Brustkorb würde seine Lunge unweigerlich kollabieren. Das könnte seinen Tod bedeuten. Nein, das würde seinen Tod bedeuten. Seine vorerst einzige Möglichkeit war Medigel. Eine Portion davon in die entsprechende Stelle injiziert würde das Kollabieren zwar nicht verhindern aber zumindest hinauszögern. Er hoffte nur, dass sie Verzögerung ausreichen würde. Seine Finger glitten über die Paneele seines Omnitools. Ein Stechen und fürs erste war der Bedrohung aus dem Inneren entgegengewirkt.
    Dann wurde es unverständlich. Barney erwachte und öffnete sogleich seine Gurte. Anscheinend hatte ihm der Ausflug ins All seine Sicherungen durchgebrannt, der stämmige Texaner glitt aus seinem Sitz heraus und schlug unvermittelt mit der Nase auf den gegenüberliegenden Sitz. Robert konnte nur untätig zusehen, so sehr war er von der grenzenlosen Schönheit dieses wohl dümmsten Vorhaben gebannt. Wieder ungläubig den Kopf schüttelnd, griff er sich den Mann, der sich nun auf den Boden gelegt hatte. Seine Systeme waren schon vom Flug durchs All und der vorangegangenen Explosion in Mitleidenschaft gezogen worden aber sie funktionierten noch. ,Gut zu wissen.', war alles, was dem Agenten durch den Kopf ging. Er schulterte den Mann mehr schlecht als recht und zog ihn aus dem Wrack. Morales hatte kurz vorher die Tür aus der Verankerung gesprengt und sicherte bereits den Hangar. Robert schleppte den scheinbar tonnenschweren Koloss durch die Trümmer des Atlantis immer weiter tiefer in den Hangar. Dem Gott sei dank, war Armbruster nichts passiert. Er kümmerte sich bereits darum ein neues Fluggefährt klar zu machen. Mehrfach unsinniges Zeug plappernd, griff Barney zwischendurch immer mal wieder fest zu, sodass Robert selbst ins Straucheln geriet. Es war schwer den Weg beizubehalten, wenn einem immer wieder die Luft abgeschnitten wurde und ein Klotz am Bein in eine andere Richtung zog.
    Unsanft setzte er den Gunnery Chief neben dem neuen Shuttle ab.
    „Gunny, passen sie auf den Piloten auf, verstanden?“
    Keine Reaktion. Havoc war anscheinend schwer damit beschäftigt nicht wieder in die Bewusstlosigkeit zu verfallen. Seine Augen rollten hin und her und offensichtlich nahm er seine Umgebung nicht wirklich wahr, was Robert jetzt auf die gebrochene Nase und das Schädeltrauma schob, das er erlitt, als er doch relativ unsanft das Atlantis von außen küsste. ,Fuck.', dachte sich der alte Agent. Er zog die Handfeuerwaffe aus Barneys Beinhalfter und drückte sie ihm in die Hand.
    „Hier.“, Robert griff seinen Kopf und zwang ihn so in seine Augen zu sehen: „Knall damit alles ab, was nicht nach Mensch aussieht, verstanden?“
    Seine Stimme wurde ernst und augenscheinlich verfehlte er die Wirkung damit nicht. Denn kaum eine hundertstel Sekunde später ertönte ein Schuss. Es war Barney, der hinter Robert einen dieser widerlichen Husks zu Mus verarbeitete, in dem er die Schultern dieses Monsters von Last des Kopfes befreite.
    „Ja, Sir.“, lachte der Mann benommen. Robert klopfte ihm auf die Schulter.
    „Darüber reden wir noch, Chief.“
    Robert ging zurück zum Wrack und durchsuchte es auf brauchbares Material. Er fand es auch. Einige Sprengsätze und Mary Lou. ,Gut, wir können jetzt einiges an Feuerkraft gebrauchen.' Robert erinnerte sich an seine Grundausbildung: ,Ein jeder einzelner eines jeden Teams muss mit der Ausrüstung jedes Teammitglieds umgehen können. Sollte beispielsweise der Sprengmeister ausfallen, so muss ein anderer seinen Job mit übernehmen.' Und so war es jetzt auch. Nur das das Team jetzt Feuerkraft brauchte. Er schnappte sich das schwere Maschine Gewehr und schaltete es ein. Gedanklich verfluchte er jetzt doch wieder seine Systeme. Die Schussunterstützung würde das Zielen und Handhaben des Gewehres um einiges einfacher machen aber da musste er jetzt durch.
    Nochmals suchte Robert Sichtkontakt mit Barney, ehe er das Gewehr auf Funktion prüfte.
    „Waffe... bleibt immer... am Mann.“, lallte der Texaner unverständlich. Rob nickte ihm zu.
    „Verstanden, Chief.“
    Dann drehte sich der Staff Lieutenant um und baute Barneys Mary Lou, sowie sein Scharfschützengewehr auf einem Trümmerstück auf, das ihm genügend Deckung bot. Morales stürmte herbei und verschanzte sich ebenfalls hinter dem Schutt.
    „Status Corporal?“, fragte er sie mit ernster Stimme. Robert hielt sich die Brust vor Schmerz. Das Medigel nahm ihm zwar den Druck aus der Brust aber nicht die Schmerzen, die noch immer wild pochend und brennend durch die Brust wanderten.

  7. #27
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Nur langsam kam Barney wieder zu sich. Sein Kopf dröhnte und viel mehr als das Rauschen seines eigenen Blutes konnte der Texaner nicht hören, weshalb ihm die Orientierung in den ersten Momenten sehr schwer fiel. Irgendwie war er in einem der Sitze des Shuttles gelandet, sogar angeschnallt, doch er konnte sich nicht daran erinnern, wie das passiert war, geschweige denn, ob er das überhaupt alleine hingekriegt hatte. Langsam sah sich Barney im Shuttle um. Die Kopfbewegung war dabei die einzige Bewegung, die von seinem Körper ausging. Neben ihm saß Elle, augenscheinlich noch bewusstlos und ihm gegenüber Morales neben einem toten Marine. Hätten die beiden nicht ihre Abzeichen getragen, hätte Barney sie im Leben nie erkannt. Das Retina-Implantat projizierte lauter fehlerhafte Meldungen und Interferenzen und auch so konnten sich seine Augen nur schwer an das diffuse Licht im Shuttle gewöhnen. Rechts neben ihm machte er irgendein Gepolter aus und schwerfällig drehte der Texaner seinen Kopf. Der Gedanke, seine Waffe zu ziehen, blieb nichts weiter als das, ein Gedanke, doch vermutlich war das auch besser so: gerade so konnte Barney noch einen dunklen Schemen ausmachen, der aus dem Shuttle lugte und die Umgebung zu beobachten schien. Es war der Pilot, mutmaßte Barney, doch sicher war er sich nicht. Nicht nur, weil der Qualm im Shuttle die Sicht etwas erschwerte, sondern hauptsächlich weil sich über sein Sichtfeld ein milchiger Schleier gelegt hatte. Erst jetzt realisierte der Texaner, dass seine Hände noch immer fest um den Sicherheitsgurt gekrallt waren, um so den Aufschlag möglichst schonend durchzustehen. Wenigstens hatten seine Reflexe nicht versagt…
    „Wie lange…“ Es war Elle, der neben Barney das Bewusstsein wiedererlangte. Der Texaner brummte leise und löste endlich die verkrampften Hände von den Sicherheitsgurten, um diese zu öffnen und aufzustehen. Nunja, zumindest zur Hälfte schien sein Plan aufzugehen. Zwar konnte er die Riemen lösen, doch irgendwie wollten seine Beine nicht so wirklich mitmachen und so kam es, dass Barn schlichtweg nach vorne über flach auf den Boden fiel. Erst jetzt machten sich die Schmerzen im Rest seines Körpers bemerkbar: die Seite, wo ihn der Betäubungsschuss etwa auf Höhe der Leber getroffen hatte, war ungewöhnlich warm und kribbelte stark, während sein Kopf noch stärker zu brummen begann und eine warme Flüssigkeit über sein Auge lief. Mit den Armen versuchte sich der Gunnery Chief aufzustützen, doch noch ehe er sich auch nur eine Handbreit vom Boden erhoben hatte, war auch schon Elle bei ihm und half ihm auf die Beine. Langsam trotteten die beiden aus dem Shuttle heraus, doch recht viel bekam Barney nicht davon mit. Morales machte er irgendwo im Augenwinkel aus, doch Barney war zu sehr damit beschäftigt, aufrecht stehen zu bleiben und nicht umzukippen. Schließlich ließ ihn Elle schlicht irgendwo auf dem Boden aufschlagen und Barney atmete tief durch. Wirkungslos glitt seine Hand über den Holster bei dem Versuch, seine Zweitwaffe zu ziehen und etwas verwirrt sah der Texaner auf seinen rechten Arm. Er spürte ihn nicht mehr. Er konnte ihn aus der Schulter heraus ein wenig bewegen, doch er spürte ihn verdammt nochmal nicht mehr. Der festen Überzeugung, seine Hand zur Faust zu ballen, blickte er direkt auf die schlaffen Finger herab, die sich nicht einen Millimeter krümmten. Ihm wurde schlecht und bei dem Versuch, gegen den Brechreiz anzukämpfen, flatterten Barneys Augenlider, sodass er Elle vor sich nur noch schemenhaft erkennen konnte.
    „Hier“, knurrte der Offizier und drückte Barney die Pistole in die Hand, die der Texaner gerade noch aus seinem Holster holen wollte, „Knall damit alles ab, was nicht nach Mensch aussieht, verstanden?“
    Barney sah auf. Das Visier des schnauzbärtigen Offiziers verschwamm zu einer grau-schwarzen Masse, die keinerlei Rückschlüsse auf ihre Konturen zuließ, doch umso schärfer stach der Husk hervor, der es irgendwie an Morales‘ provisorischer Sicherung vorbeigeschafft hatte. Mit der linken Hand hob Barney seine Pistole an und krümmte ab. Mit dem Knall der Waffe riss es dem Vieh den Boden von den Füßen und den Kopf von den Schultern. Zufrieden nickte Barney und sah Elle in die Augen.
    „Ja, Sir“, erwiderte Barney, wobei ein teuflisches Stechen vom rechten Beckenrand über seine Rippenmuskulatur bis zu seinem Schulterblatt durch den Körper des Texaners fegte. Scharf sog er die Luft ein und kam nicht umhin, ein wenig aufzulachen, als er dem Offizier geantwortet hatte. Ein Reflex seines Körpers, um mit dem ganzen Stress und den Verletzungen klarzukommen. Barney blickte auf und konnte gerade noch erkennen, wie Elle wieder im Shuttle verschwunden war und nun wieder mit einer Zweitwaffe zum Vorschein kam. Barney verkrampfte seine Muskeln, stöhnte unter zusammengebissenen Zähnen auf, als er versuchte, aufzustehen und dabei scheiterte.
    „Waffe… bleibt immer… am Mann“, brachte Barney gerade so noch hervor und streckte seine Hand nach Mary-Lou aus, doch Elle schien nicht so recht zu verstehen.
    „Verstanden, Chief“, antwortete der Offizier dennoch ironischerweise und Barney war kurz davor, zu explodieren. Innerlich tat er das auch. Seit wann konzentrieren wir alle schweren Waffen auf einen Schützen? Dann auch noch auf dem Gruppenführer? Was zum Teufel, Elle?!
    „Verdammte Scheiße, LT“, knurrte Barney, doch Elle war schon zu weit weg. Der Texaner stöhnte erneut auf und sah an sich hinab. Blut war auf seiner Rüstung verteilt, die rechte Seite seiner Panzerung sah ungesund verkohlt aus, doch was ihn wirklich unvorbereitet traf, war der Helm, der an seinem Kampfmittelgurt baumelte. Hatte er dieses zerschossene Stück Altmetall wirklich mitgenommen?
    „Meine Fresse, bin ich offen“, hustete der Texaner und schob sich etwas zurück, um sich aufzusetzen und einen stabileren Halt zu haben. Kaum hatte der Texaner sich ordentlich hingesetzt, hörte er auch schon die ersten Kampfgeräusche, sowie das charakteristische Rattern von Morales‘ Waffe. Zu dem Gekreische der heranstürmenden Husks gesellte sich noch das Geschrei der unbekannten Feinde, die Barney bisher noch nie gesehen hatte. Es knallte und krachte nur so um ihn herum, doch viel bekam er davon nicht mit. Die Bewusstlosigkeit begann an ihm zu lecken und Stück um Stück wurde er ihr schwarzes Loch gezogen, immer näher der Versuchung kommend, nicht doch nachzugeben und einfach zu schlafen. Er ertappte sich dabei, wie er für eine Millisekunde einnickte, gleich darauf jedoch wieder seinen Kopf in die Höhe riss und ihn heftig schüttelte. Die Quittung in Form unerträglicher Kopfschmerzen und einem höllischen Brennen auf der Stirn bekam er der Texaner sofort. Er betätigte erneut den Schalter für die Stims, doch viel mehr Wirkung als eine Ohrfeige mit der flachen Hand würden sie auch nicht bewirken. Schließlich sollten diese Dinger nur den Schlaf verzögern, keine ganze Bewusstlosigkeit. Erst recht nicht, wenn man so viel Feindfeuer gefressen hatte wie Barney. Ein Husk torkelte über ein Wrackteil des alten Shuttles, fiel dabei beinahe zu Boden, doch als seine kalten Augen den verwundeten Texaner erfassten, kam quasi sofort wieder Spannung in den verkabelten Körper. Das Vieh lief los, sprintete geradewegs auf Barney zu, der nur quälend langsam die Pistole heben konnte. Der erste Schuss traf den Husk dort, wo Barney auch den Betäubungsschuss abgekriegt hatte, der nächste durchbohrte die Schulter, doch selbst das wollte nicht ausreichen, um diesen Wilden aufzuhalten. Als das knöcherne Gerüst, das einmal ein Mensch gewesen war, sich auf den Texaner stürzte, trieb es diesem mit einem Keuchen die Luft aus den Lungen. Die eisernen Krallen umklammerten seinen schutzlos exponierten Hals und schnürten ihm die Luft ab, während Barney Schuss um Schuss im Bauch des Feindes versenkte. Erst nach dem vierten oder fünften sackte das Ding leblos über dem Texaner zusammen, der jetzt endgültig seiner Sicht beraubt worden war. Erneut meldete sich der Brechreiz, als Barney das Ding von sich schob und dieses Mal konnte er ihn nicht unterdrücken. Mit dem leblosen Husk klatschte auch ein guter Liter erbrochenes auf dem Boden des Hangars auf und Barney meinte in seinem fiebrigen Blick sogar kleinere Zwiebelstücke vom Burger aus der Kantine der Midway darin ausmachen zu können. Jedenfalls kein Blut, was schon einmal ein gutes Zeichen war, doch weiter hielt sich der Texaner mit seiner Kotze gar nicht mehr auf. Er sah zur Seite und erblickte zwei weitere Husks auf ihn zustürmen. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen hob Barney erneut seinen Arm, traf den ersten der beiden sogar im Gesicht, was ihn sofort außer Gefecht setzte, doch der zweite schaffte es wie der andere auch schon, den Gunnery Chief von vorne anzuspringen. Die Pistole des Support Gunners flog dabei in hohem Bogen davon und wieder spürte er die kalten Krallen an seiner Kehle. Er ächzte auf, versuchte zu Brüllen, doch kein Ton löste sich aus seiner zusammengequetschten Kehle, als der Husk mit seinen mechanischen, eisblauen Augen hasserfüllt zu Barney hinabsah. Instinktiv wollte Barney mit seiner rechten nach dem Kampfmesser greifen, doch wie zuvor auch schon, bewegte sich der Arm kein Stück. Barneys Sichtränder begannen, schwarz zu werden und ein Tunnelblick stellte sich ein, der in Barneys völlig in Trümmern liegenden Geist sämtliche Alarmglocken schrillen ließ. Nur dumpf drangen die gebrüllten Befehle und Flüche des Piloten an seine Ohren heran, als seine linke Hand hektisch über seine Ausrüstung glitt. Endlich schaffte er es, sein Kampfmesser zu umgreifen und mit einer verzweifelten Bewegung, die mit den letzten Reserven seiner Kraft ausgeführt wurde, gelang es Barney, die Sehnen an den Handgelenken des Husk zu durchtrennen und so den Griff um seine Kehle zu lösen. Erleichtert atmete Barney auf, als endlich wieder Sauerstoff in seine Lunge kam und er husten musste, als er zu schnell und zu tief eingeatmet hatte. Das Vieh fiel kraftlos vorne über, schaffte es jedoch recht schnell, sich wieder mit einem feuchten Klatschen auf den völlig aufgeschnittenen Armen abzustützen und Barney ins Gesicht zu schreien. Ein langer Faden Sabber tropfte herab, gerade auf Barneys Wange und der Texaner trieb das Messer mit einem kraftlosen Aufschrei nach oben. Bis zum Anschlag steckte die Klinge im Maul des Husk, dessen Gesichtszüge ein letztes Knistern durchfuhr, ehe er seitlich von Barney kippte. Der Texaner drehte sich murmelnd zur Seite und versuchte, sich aufzurappeln, was jedoch von wenig Erfolg gekrönt war. No chance. Es ging nicht mehr. Der Akku seines Körpers war leer. Barney atmete tief durch, wischte sich mit der linken Hand etwas Erbrochenes aus dem Mundwinkel, um dann nach dem Trinkschlauch seiner Wasserblase zu greifen. Selbst das Trinken überanstrengte ihn und Barney sah langsam auf. Die Luke des Shuttles hatte sich geöffnet und Barney wurde von irgendwelchen Armen hineingezogen. Er glaubte, dass es der Pilot war, doch sicher konnte er sich nicht sein. Andererseits, wer war hier sonst noch unterwegs? Was hatte der Pilot überhaupt die ganze Zeit über getrieben? Barney meinte, sich an irgendwelche Befehle und Flüche erinnern zu können, doch in seinem Ringen mit den Husks hatte er nicht weiter darauf geachtet. Er wäre ohnehin nicht in der Lage gewesen, zu antworten, so mitgenommen wie er war. Benommen hob der Texaner wieder seinen Kopf und sah hinaus auf die Fläche, wo Elle und Morales sich heftige Feuerkämpfe mit Husks, Kannibalen und allerhand anderem Getier lieferten. Quasi wie aus Reflex wollte sich Barney wieder erheben, um seinen Kameraden beizustehen, doch wie von Geisterhand bewegte sich das Shuttle, beziehungsweise eher dessen Bewaffnung.
    „So. Dann ändern wir mal die Tonart!“, war das letzte, was Barney dumpf aus Richtung des Cockpits vernommen hatte, ehe er zeitgleich mit dem über dem Hangar hereinbrechenden Feuersturm ein weiteres Mal sein Bewusstsein verlor.

    ---> SSV Midway – Krankenstation

  8. #28
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    NV-104 Atlantis Shuttle-------->

    Lukas versuchte tief durchzuatmen und wurde sogleich mit einem stechenden Schmerz in der Brust belohnt. Mit zusammengekniffenen Augen tastete er nach dem Gurt und löste ihn was die Spannung auf den Schultern und der Brust ein wenig linderte.
    „Midway CIC hier Nazgul 104. Notlandung auf…..“ der Pilot stoppte mitten im Satz. Das typische leise Knacken des Funkgeräts war ausgeblieben, kein gutes Zeichen.
    Schwerfällig drehte er den Kopf und blickte in den Transportraum. Einige Soldaten begannen bereits sich zu bewegen und machten Anstalten das Shuttle zu verlassen.

    „Merlin, Diagnose des Funkgeräts, der Sensoren und deiner Systemprogramme!“ befahl er der VI, während er die Notöffnung der Cockpitkanzel betätigte und diese mühsam aufstemmte.
    „Beginne Diagnose….Diagnose abgeschlossen! Funkgerät irreparabel beschädigt…Sensoren ausgefallen…. VI Systemkern und Systemprogramme betriebsbereit“

    Lukas Blick fiel wieder zur Seite und zögerte. Dann brach der erste Schuss im Hangar. Lukas fuhr erschrocken zusammen und fing sich wieder. Er atmete tief durch und ignorierte den Schmerz dabei und legte los.

    „Merlin, da ist ein verlassener Hammerhai neben uns, den schnapp ich mir! Vorbereiten zum überspielen deiner Systemkomponenten!“ befahl er der VI während er seinen Anzug von der Atlantis trennte.
    „Verstanden. Warnung! Voraussichtlich aktive andere VI im Zielsystem, treffe Vorbereitungen!“

    Lukas wuchtete sich schwerfällig aus dem Shuttle und sprang auf den Hangarboden, wo ihm die Beine sogleich unter dem Körper einknickten.
    Mit einem Ächzten kämpfte er sich wieder auf die Beine und ging mit langsam sichererer werdenden Schritten auf das andere Shuttle zu.
    Es war ein batarianisches Erdkampfshuttle, Allianzcodename `Hammerhai´. Es hatte einen schlanken, stromlinienförmigen, langgezogenen Rumpf. An der Schnauze befand sich eine breite Sensor und Waffenstation die dem Gefährt auch den Namen verdankte. Genau wie der Raubfisch hatte das Shuttle noch zwei Stummelflügel, an denen zusätzliche Waffenmodule hingen, und ein schlankes spitz zulaufendes Heckruder.

    Der erfahrene Pilot war noch nie damit geflogen. Im Rahmen seiner Ausbildung hatten sie aber Grundsatzunterrichte über die geläufigsten Shuttletypen bekommen. Das und seine Ausbildung zum Testpiloten gab ihm mehr als genug Selbstvertrauen um die Sache anzugehen, neben der Tatsache, dass ihnen sonst kaum noch Alternativen blieben.

    „Vorbereitungen abgeschlossen, warte auf Eingabe!“ meldete sich Merlin wieder als Lukas das Shuttle erreichte.
    Einen Augenblick musste er nach dem Notöffnungsgriff für die Kanzel suchen. Mit einem Klicken entriegelte die Kanzelkabine und lies sich mit ein wenig Kraftanstrengung aufstemmen.
    Mit noch immer schmerzenden Gliedern kletterte er etwas unbeholfen in den Hammerhai.

    Angestrengt glitt sein Blick über die Instrumente, deren Zeichen und Symbole er nicht verstand. Hauptschalter..Hauptschalter..Hauptschalter..Haupt schalter…ah hier! Lukas betätigte einen vielversprechend aussehenden Schalter. Nichts geschah Ok..Ok..nächster Versuch! wieder tat sich nicht das Geringste also gut, also gut… Ah der hier oder keiner!
    Auch hier tat sich zuerst nichts doch dann, nach ein paar Sekunden begann das ganze Shuttle leise zu brummen und die Anzeigen leuchteten auf.

    „Merlin! Drahtlosverbindung einrichten und dann fang an zu zaubern!“
    Verstanden!....Access Point gefunden, bitte warten….
    Warnung! Unautorisierter VI Zugriff festgestellt..treffe Vorbereitungen für Abwehrmaßnahmen!
    Der Pilot erschrak als sich die fremde VI Stimme einmischte. Die VI des Hammerhais hatte wohl etwas dagegen, dass Merlin in seinem System herumspielte.

    Feindliche Schutzmaßnahmen festgestellt….beginne mit systemischen Angriffen, bitte warten!
    Merlin eröffnete das Spiel nun
    Feindlicher systemischer Angriff! Errichte zusätzliche Firewalls. Analysiere Angriff…abgeschlossen! Erstellung spezieller Abwehrprotokolle! Suche nach Ursprung des Angriffs..bitte warten!

    Lukas reib sich nervös die Hände und lauschte dem emotionslosen Tonfall dieses Kampfes. Sein Blick ging zur Seite wo der große Breite, Lukas nannte ihn `Bam Bam´, sich gerade auf den Hangarboden erbrach.

    Durchbruch bei Firewall 074! Fixiere Firewall und verschiebe sich selbst kopierende Schadprogamme in feindliche Systemperipherie!
    Durchbruch bei Firewall 074! Sichere Lokale Dateien und sperre Systemperipherie! Baue zusätzliche Firewalls auf! Hinweis! Quelle des Angriffs festgestellt! Access Point gefunden…beginne mit Eindringen in Gegnersystem….Shuttletyp Atlantis!
    Warnung! Feindlicher Systemangriff festgestellt! Strukturiere Systemaufbau um….abgeschlossen! Leite Angriff in unkritische Systeme!
    Meldung! Zugriff auf lokal begrenzte System von Atlantis Shuttle…..führe Überlastung der Kernkomponenten durch!
    Warnung feindlich induzierte Überlastung festgestellt! Versuche Umgehung….fehlgeschlagen! Leite Überlastung in unkritische Systeme.
    Mit einem unspektakulären Knallen sprang eine Wartungsluke des Antriebs der Atlantis auf und ein blaues blitzen war noch kurz zu sehen, ansonsten geschah nichts.

    Lukas hörte einen Schuss in näherer Umgebung, es war Bam Bam und eine dieser Kreaturen ging ihm gerade an die Kehle.
    Er zog seine Pistole und versuchte den Kopf des Viehs ins Visier zu bekommen. Lukas zögerte mit dem abkrümmen. Er war nicht besonders geübt im Umgang mit Handfeuerwaffen und der Kopf der bläulichen, menschenähnlichen Kreatur war gefährlich nah an Bam Bams dran.
    brüllte er seinen Kameraden an. Schließlich aber tackerte der Chief das Ding mit seiner eigenen Waffe so lange durch, bis es leblos zu Boden fiel. Erleichtert blies der Pilot die Backen auf.

    Feindlicher Angriff isoliert! Riegel betroffene Komponente virtuell ab und lösche Daten…Fehlschlag, nicht alle Daten konnten gelöscht werden! Installiere Quarantäne für restliche Dateien…Abgeschlossen! Analysiere feindlichen Datenverkehr….abgeschlossen! Erstelle Identitätsmaske und dringe weiter ins System vor!
    Warnung! Feindlicher Angriff hat Systemperipherie verlassen und dringt in Kernsysteme vor! Analysiere Angriff…Abgeschlossen, Installiere Systemschleife und schränke Zugriffsrechte ein!
    Suche Ausgang aus Quarantäne…Initialisiere Neuschreiben von Zugriffsrechtsprotokollen!

    Systemschleife festgestellt…bitte warten…bitte warten…Warnung! Feindliche Schadprogramme aus Quarantäne entkommen und im eigenen Systemkern und im Begriff Zugriffsrechtsprotokolle neu zu schreiben!

    „Merlin bau keinen Scheiß!“ flüsterte Lukas vor sich hin.

    Meldung! Schleifenzähler installiert! Analysiere Möglichkeiten! Bitte warten!
    Protokolle umgeschrieben, bereite Fragmentierung feindlicher Kernsysteme vor!
    Einschränke Rechte im feindlichen Systemkern…. Erstelle Verknüpfung und richte Täuschmaske im eigenen Systemkern ein. Bitte Warten!
    Beginne mit Fragmentierung der feindlichen Kernsysteme! Bitte Wartennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn…
    Die Stimme der fremden VI verzog sich als ob sie aus einem kaputten abspielgerät stammen würde. Lukas hatte keinen Schimmer was das zu bedeuten hatte.

    Warnung! Analysiere……Täuschmaske festgestellt, Fragmentierung eigener Dateien… Schaden irreparabel….ziehe mich aus feindlichem System zurück um zusätzliche Ressourcen frei zu machen! Beginne mit Defragmentierung!
    Meldung! Feindlicher Angriff abgewehrt, säubere eigene Dateien…abgeschlossen! Meldung! Voller Zugriff auf feindliche Kerndaten…..stoppe Defragmentierung, setzte Fragmentierung fort…bitte warten!
    Auf dem Hauptschirm des Hammerhais wurde der Bildschirm plötzlich blau und mit weißen batarianischen Schriftzeichen wurde vermutlich eine Fehlermeldung angezeigt.
    Systemkritischer Fehler…analysiere…analy…analy….Fehlerrrrrr rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr…
    Das war auch das Letzte was er jemals von dieser VI zu hören bekommen sollte.
    Meldung! Feindliche VI gelöscht und System gereinigt! Bereite überspielen vor…abgeschlossen. Beginne mit Übertragung der Kernkomponenten und einrichten der Benutzeroberfläche ….bitte warten!
    Schließlich schaffte es Bam Bam das Vieh doch allein zu überwältigen. Erleichtert wandte sich der Pilot wieder den Instrumenten.

    „Überspielung abgeschlossen! Lokale Dateien installiert und sicherheitsrelevante Daten im Atlantis-Typ Shuttle zerstört. Richte Benutzerinterface neu ein bitte warten… abgeschlossen!“
    Alle Anzeigen im Cockpit flackerten, wurden für einen Moment völlig schwarz und erleuchteten dann wieder mit Allianztypischen Symbolen und Zeichen.
    „Zustandsbericht!“ forderte er
    „Alle Kernsysteme melden Einsatzbereitschaf!“
    „Antrieb hochfahren und gib mir die Statusmeldung der Waffen!“
    „Fahre Antrieb hoch. Waffen: 2 schwere Autokanonen, 2 Mehrfachraketenwerfer, 4 schwere Luft-Luft/ Luft-Boden Raketen“

    „Alles vorbereiten und Funk die Midway an, die sollen uns nicht abschießen!“
    Brummen ging durch das Shuttle und die einzelnen Waffenstationen begannen mit automatischen Funktionsprüfungen.
    Weitere Schussgeräusche in seiner Nähe ließen ihn sich umsehen.
    Der Riese hatte schon wieder so ein Vieh am Hals.Erneut sog er seine Pistole und zielte und wie schon zuvor zögerte er in der Hoffnung der Chief würde das schon allein regeln. „VERDAMMT CHIEF WIRD DAS DING LOS!“ brüllte er den Riesen an doch der schien ernsthaft in Gefahr zu sein.
    Lukas atmete tief durch und zielte so genau er konnte. Der Kopf von dem Vieh war genau in seinem Visier und zögerlich zog er den Abzug zurück. Mit einem lauten Knall brach der Schuss, der Rückstoß der Pistole war heftiger als er ihn in Erinnerung hatte. Der Schuss ging nur um ein paar Zentimeter am Kopf von dem N7 Soldaten vorbei.
    Der Pilot zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Eieieieija… das versuchen wir nicht nochmal!.
    Der Pilot kletterte über den Sitz in den Transportraum des Shuttles und öffnete die Luke. Er musste näher ran um Bam Bam zu helfen. Er erreichte ihn, als dieser schon sich selbst geholfen hatte und nun zusammensackte.
    Lukas steckte die Pistole weg und griff den Riesen unter die Arme und versuchte ihn ins Shuttle zu ziehen.
    Er musste sich höllisch abmühen und schaffte dabei nur Zentimeter.
    DU FETTES SCHWEIN!“ schrie er seinen Frust raus als ein weiterer Weltraumzombie auftauchte und auf sie zustümrte.
    „Oh Scheiße!“ Lukas zog sein Pistole und griff sie mit beiden Händen und feuerte auf das Ding. Alle Schüsse gingen vorbei. Der Husk war nur noch ein paar Meter von ihm entfernt und wollte ihn gerade anspringen als er auf der Kotze des Chiefs unglücklich ausrutschte und mit vollem Schwung übel hinfiel.
    Das Ding rutschte dem Piloten fast vor die Füße, doch dieser hatte keine Zeit die Ironie dieser Situation zu erkennen sondern pumpte panisch den Zombie mit seinem ganzen Magazin voll.
    Er trat wütend zuerst nach dem Zombie dann nach dem Chief und zerrte ihn wütend ins Shuttle.
    „Spielzeug!“ murmelte er als er seine Pistole zurücksteckte.
    Draußen war noch immer das MG der jungen Latina zu hören.
    Die Musik kenn ich
    „So, dann ändern wir mal die Tonart!“ Er schloss die Luke hinter sich und kletterte wieder hinter das Steuer.
    Er erfasste die Kontrollen und zog den Höhenregler etwas nach oben. Der Hammerhai gewann schwungvoll an Höhe und knallte gegen das Hangardach. „Ups!“, etwas vorsichtiger drücke er den Höhenregler nach unten und drehte das Shuttle und Richtung aus der die Feinde kamen. Er schwenke das Shuttle seitlich vorbei am Atlantiswrack und stieß beinahe mit der Hangarwand zusammen. Langsam ein Gefühl für den Hammerhai bekommend gab er vorsichtig etwas Geschwindigkeit über den Rest des Bodenteams und brachte sein Fadenkreuz in Position.

    Der Sensorkopf, der direkt mittig an der Schnauze angebracht war und von den beiden schweren Autokanonen flankiert wurde rollte aus der Ruheposition nach vorn und fokussierte sich auf die feindliche Infanterie, die Läufe der Autokanonen richteten dabei mit.
    Sein Daumen ruhte auf dem Feuerknopf „End of Line!“ flüsterte er und drückte ab.

    Der Hammerhai ruckelte rhythmisch mit den einzelnen Salven. Das Mündungsfeuer der beiden schweren Waffen war lang und hell. Eine kleine Gruppe von Kreaturen mit Batarianischen Gesichtern zerpflückte es bei der ersten Salve und sofort schwenkte er auf das nächste Ziel.

    Einige der Kreaturen hatten sich hinter einigen Kisten verschanzt die jedoch von den Bordwaffen des Hammerhais schlichtweg ignoriert wurden. Bei jedem Zielwechsel surrte der Sensorkopf etwas bis er ein neues Ziel fokussiert hatte.
    Alles was sich zwischen dem Bodenteam und dem Hangarausgang befand wurde von den Waffen des Hammerhais in Fetzten gerissen. Das vereinzelte Gegenfeuer verpuffte beinahe wirkungslos an den schweren Schilden des Erdkampfflugzeugs.
    Sachte drückte er den Steuerknüppel nach vorn und bracht sich vor das Bodenteam. Weiterhin auf alles feuernd das ekelhaft aussah senkte er das Shuttle, bis es beinahe den Boden berührte und öffnete die Heckluke zum Transportraum.

    ------------>SSV Midway/ Hangar
    Geändert von Lukas Armbruster (20.10.2012 um 22:48 Uhr)

  9. #29
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    Als Juana wieder beim Shuttle ankam bemerkte sie den toten Husk und warf einen besorgten Blick auf Barney, der mehr tot als lebendig aussah. Zäher Bastard.
    „Status Corporal?“
    „Zwei Kontakte im rechten Gang einer Ausgeschaltet. Schott geschlossen, da sollten die so schnell nicht durchkommen. Ich bin Einsatzbereit, aber die meisten elektronischen Systeme und die Schilde meine Kampfanzugs sind offline. Ich hab bloß noch den Funk und die Lebenserhaltung.“
    Sie nahm welche der Sprengstoffpakete an sich, die Elle geborgen hatte und wandte sich dem Shuttle zu aus dem gerade Animal Mother den Leichnahm des anderen Soldaten zerrte. Einmal bediente sich Juana ihrer Taschenlampe und durchsuchte das chaotische innere des Shuttles, nach kurzem suchen fand sie ihr LMG und stellte erleichtert fest, dass es nicht ernsthaft beschädigt war. Sie aktivierte die Waffe und fluchte leise. 87 Schuss würden nicht reichen , nie im Leben. Fieberhaft ließ sie den Lichtgekel der Taschenlampe durch herumgleiten in der Hoffnung Thermoclips zu finden. Sie fand keine, dafür aber das Sturmgewehr des Toten. Sie hob die blutverschmierte Waffe und untersuchte sie kurz. Sie schien soweit funktionsfähig, doch Juana wollte lieber ihre eigene Waffe Einsatzbereit haben. Mit einer einfachen Handbewegung entlud sie alle Clips der Waffe auf einmal. Eine einfache Handbewegung die sie sogleich bereute. Gerade als der letzte Hitzespeicher zu Boden geklappert war ertönte wieder dieser furchtbare Schrei in der Ferne und ließ der jungen Soldatin das Blut in den Adern gefrieren.
    Mit sicheren Fingern lud sie die auf dem Boden verstreuten Thermoclips in ihr LMG, wobei sie immer wieder kurze Blicke auf die aufgesprengte Shuttleluke warf. Sie hatte gerade die Hälfte der Clips geladen als sie das trockene Krachen einer Schrotflinte und das Brüllen von Barneys MG vernahm die auf das Heulen und Stöhnen der Husks antworteten. Sie stopfte noch einen weiteren Clip in die Waffe, dann nahm sie ihr LMG in den Anschlag und beeilte sich das Shuttle durch die Heckluke zu verlassen.

    Mierda! Fluchte Juana in Gedanken als sie die Situation im Hangar erfasste. Es trennten sie keine 30 Meter von den anderen und dem Shuttle, an welchem sich Armbruster gerade zu schaffen machte. Doch zwischen ihnen standen mindestens zwei Dutzend Husks und andere, noch abscheulichere, Kreaturen und es wurden immer mehr. Juana überlegte nicht lange, brachte ihr Gewehr in Anschlag und gab kontrollierte Salven auf die am Shuttle vorbeistürmenden Gegner ab.
    Sie hatte acht erwischt, als zwei der Kannibalen ihre Aufmerksamkeit auf die Latina lenkten und sie unter Beschuss nahmen. Sie spührte wie ihre Schulter schmerzhaft getroffen wurde, weshalb ihre Salve an den beiden Angreifern vorbeiging. Sie warf sich in das innere des Shuttles um den restlichen Schüssen zu entgehen. Keuchend saß sie an der zerstörten Innenwand des Shuttles und überprüfte den Treffer den sie eingefangen hatte. Nichts ernstes. Die Panzerung hatte ihren Job erledigt und das Projektil abgefangen, dennoch schmerzte ihre Schulter. Plötzlich schob sich ein Schatten mit vier glühenden Augen vor die Shuttle Öffnung und hohlte mit seinem klobigen Waffenarm zum Schlag aus. Juana verschwendete keine Zeit zum zielen sondern zog einfach nur den Abzug durch. Die Kugeln zerfetzten das Fleisch des Ungeheuers und mit einem fast ungläubig klingenden Stöhnen viel es vornüber und begrub die junge Soldatin unter sich.
    „Stinkender Culo!“ fluchte die Soldatin und schob den Leichnahm des Monsters mit einiger Anstrengung von sich herunter. Schwer atmend kam die Latina wieder auf die Beine und versuchte wieder halbwegs einen Überblick zu erlangen. In ihrem Rücken vernahm sie mit einem mal ein Stöhnen und wirbelte gerade schnell genug herum um noch den auf sie zu springenden Husk zu sehen. Die Klauen des Entstellten brachen Splitternd durch das Sicherheitsglas von Juanas Helm und kratzten tief in ihr Gesicht ehe sich die Hände in die Atemeinheit des Helmes krallten und mit Kraft daran herumrissen. Benommen vom Schmerz und halb blind vom Blut ihn ihren Augen tastete sie nach ihrer Pistole oder wenigstens ihrem Messer. Ihre Finger hatten sich gerade um ihre Waffe geschlossen als ihr Kopf heftig gegen die Innenwand des Shuttels gedonnert wurde. Einen Moment sah Juana Sterne und verlor den Boden unter Füßen zusammen mit der Waffe ihn ihrer Hand.
    Noch während Juana mit der Wiedererlangung ihrer Sinne kämpfte schlug der Husk ihren Kopf noch zweimal auf den Boden und zog anschließend mit aller Kraft als wolle er ihr den Kopf abreißen. Juana wehrte sich instinktiv und schließlich riss die Atemmaske aus dem Helm heraus und der Husk flog von Juana runter. Das gab der Soldatin die nötige Zeit sich zu erholen. Sie rappelte sich auf und trat mit einem wütenden Schrei ihren Gegner wieder zu Boden, der das gleiche versuchte trat ihm anschließend mit einem erneuten Aufschrei den Schädel ein.
    Einen Moment lang stand Juana schwer keuchend in dem Shuttle, dann sammelte sie ihr LMG auf und humpelte wieder zur aufgesprengten Luke. Ich muss unbedingt aus diesem verschissenen Shuttle raus. Inzwischen dröhnte ihr Kopf wie ein Highway, und die Kratzer in ihrem Gesicht brannten, ebenso wie die Wunde an ihrem Oberschenkel, die sie von den Geth erhalten hatte.

    Im Hangar lagen inzwischen überall Husk Leichen und deren Einzelteile verstreut und immer noch strömten Gegner nach. Ohne groß zu Zögern warf Juana das nicht unbeträchtliche Gewicht ihres Terminus in die Waagschale des Kampfes warf dabei jedoch immer wieder Blicke über die Schulter in das innere des Shuttles und zum Bodenteam. Sie überlegte ob sie einen Sprint wagen konnte, obwohl sie genau wusste, dass sie das mit ihrem kaputten Oberschenkel erst recht nicht schaffen konnte. Unmöglich, sie würde vielleicht fünf Meter weit kommen. Dennoch würde sie es versuchen, es war immer noch besser als in diesem Shuttle auf den Tot zu warten. Plötzlich vernahm die Latina das tiefe Brummen eines Schiffsantriebs durch den Kampflärm und sah instinktiv zu dem Shuttle, oder vielmehr Gunship, hinüber welches gerade zum Leben erwacht war.
    Nach einer kurzen Aufwärmphase hob es mit einem Ruck ab und schwenkte den waffenstarrenden Rumpf in Richtung Feind um den Ausgang des Gefechts mit seinen schweren Boardkanonen ein für alle mal zu entscheiden. Das Stakkato des Waffenfeuers wurde von engen Hangarwänden mehrfach zurückgeworfen und Juana konnte spüren wie ihre Trommelfelle schmerzhaft protestierten.
    Nachdem der Angriff zurückgeworfen war setzte Armbruster sein neues Spielzeug vor dem Bodenteam ab. Juana erkannte ihre Chance und humpelte auf das Gefährt zu als plötzlich ein hohes Kreischen durch das Brüllen der Boardwaffen drang. Juana hielt im rennen inne und wandte sich wie in Trance um und erstarrte für einen Augenblick vollends. Oben auf dem Rundgang stand eine Frau mit grauer kränklicher Haut, viel zu langen Gliedmaßen und kalten tiefschwarzen Augen. „Dios Mio!“ flüsterte Juana schwach. Sie wusste, dass sie weglaufen sollte, dass die bläulich wabernden Energie um die Frau eine tödliche Gefahr darstellten. Doch trotzdem stand sie einfach nur da, Gefangen von dem Blick des Wesens. Es gab ein surren und einen blauen Blitz, gefolgt von einem zweiten und schon stand die furchtbare Frau vor Juana, überragte sie und blickte mit ihren kalten Augen auf sie herab. Juana war immer noch unfähig sich zu bewegen und jede Zelle ihres Gehirns schrie danach einfach fortzurennen, doch ihr Körper reagierte nicht. Das Wesen stieß ein furchterregendes Zischen aus, dann packte es die Latina mit langen Fingern an der Hüfte und hob sie hoch als wäre sie eine Puppe. „Nein...“ protestierte Juana schwach und nutzlos. Nun würde sie sterben, sie sah es in den Augen der grausamen Frau und auf irgendeiner Gedenktafel mit der Überschrift „Gefallen im Dienste der Menschheit“ würde ein weiterer namenloser Stern hinzugefügt werden.

    Plötzlich schlugen mehrere großkalibrige Geschosse in das Wesen ein, ließen es taumeln und Juana fallen. Schmerzhaft landete sie auf ihrem verletzten Bein, was ihr die Tränen in die Augen trieb und sie wieder klar denken ließ. Über sich hörte sie wie die Frau erneut aufkreischte, rappelte sich auf humpelte so schnell es ging und unter Schmerzen zum rettenden Gunship. Sie hatte es fast erreicht, als sie hinter sich ein waberndes Brummen hörte und im nächsten Moment von irgendetwas im Rücken getroffen wurde. Sie schrie auf und fiel, dann spürte sie nur noch wie starke Arme sie packten und in das Innere des Gunships zogen ehe sie das Bewusstsein verlor.

  10. #30
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Sie sah sich um und entdeckte ihr Gewehr das etwas entfernt auf dem Boden lag. Ging mit schnellen Schritten hinüber und griff es mit der rechten Hand. Zog an dem Tragegurt und warf sich das Gewehr dann förmlich über die Schulter und die Brust, bis es vor ihrer Brust baumelte, musste sie es allerdings noch ein paar mal hin und her drehen.

    "Scheiße."

    Dann packte sie ihre Handfeuerwaffe und zog sie, entsicherte sie beim ziehen aus dem Halfter und hielt sie halb gehoben. Während ihre VI System die Aufklärungsdrohne neu startete. Kurz darauf hörte sie einen heftigen Einschlag irgendwo nicht unweit von sich. Es war nicht so als wenn etwas dieses riesen Ding tatsächlich erschüttern könnte. Aber sie hörte den dumpfen Knall. Klang wie Metall auf Metall und ner Menge Geschwindigkeit. Cel seufzte und sah auf die Empfangsstatik und die Systemprüfung. Hier unten konnte sie sich Kommunikation über Funk sauber abschmatzen. "Fickend, Fickscheiße." knurrte sie und drehte sich einmal im Kreis bis sie den einzigen Ausgang entdeckte. Ein halbgeöffnetes Schott.
    "Also gut. Dann wollen wir mal."
    Ruhig trat sie and as Schott und ließ die Drohne vor fliegen. Nur um ihr dann kurz darauf zu folgen. Aus dem Vorraum zweigten fünf Gänge ab und Celeste keuchte frustriert. Sie würde hier nie wieder raus finden. Nicht rechtzeitig, wenn sie gerettet werden wollte. Sofern das überhaupt noch in Frage kam für die Midway. Also gut. Andere Idee. Sie sah sich um und eilte dann zu einer der zahlreichen Wartungsklappen der Gänge. Trat mit aller Wucht ihres Fußes und Körpers dagegen. Brach die Klappe weit auf und riss sie dann mit der rechten Hand endgültig auf, während sie die Pistole in griffweite abgelegt hatte.

    Mit geübtem Blick sah sie sich die Kabel einen Moment an und packte dann eines der dicken schwarzen Kable. Wer um Himmels Willen verwendete bei so vielen Kabeln auf so einem Monster keine Farben um sie zu markieren?
    Das Schiff und seine Erschaffer wurden ihr immer unheimlicher. Aber sie drängte die Gedanken bei Seite und zerrte das Kabel heraus, bis es über der Kante des Luke lag. Griff sich ein Messer und schnitt es auf. Es war weit weniger Energie als sie gedacht hatte, aber mehr als sie befürchtet hatte. Eine kontinuierliche Spannung, die erklärte warum das Schiffe noch nicht abgeschmiert war.

    Celeste zog eines ihrer Ersatzmagazine hervor und brach die Leiterplatte mit dem Messer auf. Thermomagazine waren im Prinzip nichts anderes als Energiespeicher – wenn auch Thermischer Energie. Aber für einen kurzen Moment würde es sicherlich auch als Stromspeicher herhalten, sofern. Sie hielt den Kern des Magazins – das nur so ganz neben bei extrem Giftig war – an das Kabel.
    Es gab einen Schlag und ein knurrendes Zischen und grüngrauer Rauch stieg auf, der nichts Gutes verhieß. Celeste unterließ es vorsichtshalber zu atmen.

    Dann musste es schnell gehen. Sie zerrte das kleine Kabel für externe Energie zufuhr hervor und rammte den Stecker in das Magazin das grell knisterte während der Kern abrauchte. Zuvor hatte sie noch den Befehl gegeben das die Drohne einen Radarping aussenden sollte. Die Idee war mehr Energie in das Radarsystem zu leiten und mehr zu sehen.

    Es funktionierte. Aber nicht ganz so wie Celeste es gerne gehabt hätte. Es gab einen kräftigen Schlag und eine kleine Explosion. Das Thermomagazin zerplatze wie eine überreife Kiwi und verteilte seine Chemikalien auf ihrer Rüstung. Die hoch giftigen Chemikalien. Während sich im gleichen Augenblick die Elektronik der Drohne sich in schwarze Schlacke verwandelte und sich mit einem grellen Blitz auf ihrem Omnitool verabschiedete. Aber das Radar hatte noch lange genug funktioniert. Es war ein kräftiger Impuls der ausgeschickt worden war und ihr die erweitere Umgebung zurück gebracht hatte. Celeste war zufrieden und dann sehr bemüht in aller Eile eine Flasche Wasser aus ihrem Rucksack hervor zu kramen, um die giftige Pampe von ihrer Rüstung zu waschen.

    "Sag mal.." sie schüttete das meiste Wasser dabei über den linken Arm um die Chemikaliensuppe von ihrer offenen Wunde zu bekommen. "..hab dich dir da Oben was getan?" Celeste war nicht der größte Gläubige. Aber sie sprach regelmäßig mit Jesus und seinem Herrn Papa. Manchmal auch mit Petrus wenn das Wetter mieser war als nötig. Vielleicht lag es auch nur daran das sie sich wenn dann immer beschwerte anstatt zu danken. "Oder warum kannst du es jetzt nicht dann einfach mal gut sein lassen?"
    "KNURR."

    Sie zuckte zusammen und erstarrte, entgegen ihrer Reflexe. Sie hatte die Daten des Radars vor lauter abwaschen ignoriert und natürlich dadurch auch den großen roten Punk übersehen, der da hinter ihr sich genähert hatte. Celeste wirbelte herum und sah nur noch schwarzes und braunes Fleisch und blaue Lichter auf sich zu Stürmen.
    Es war als würde sich eine Wand aus Husk auf sie schmeißen. Dabei schwanke ein verzerrter Kopf auf dem wuchtigen Körper der auf vier Beinen auf sie zu galoppierte. Celeste konnte sich nur noch fallen lassen, ein anderes Ausweichen gab es nicht mehr. Sie fiel auf ihren Hintern und ihr Steißbein teilte ihr mit das es das nicht so gut fand. In dem ihr ein scharfer Schmerz bis unter die Schädeldecke zischte.
    Ohne es wirklich zu wissen, hatte sie mit der rechten Hand das Gewehr hoch gebracht und feuerte einfach drauf los. Eine riesige Pranke schlug dort in die Wand wo gerade noch ihr Kopf war. Riss das Metal auf als wäre es Papier und ihre gesamte Sicht war verdeckt von dem massigen Körper der über ihr aufragte.

    Das war's. Ihr Finger krümmte sich noch drei -oder viermal. Dann hörte sie ein Brüllen. Explosionen und lautes Knallen in schneller Folge. Dann warf sich die gesamte Masse auf sie. Begrub sie unter sich. Schnitt ihr Luft und Sicht ab.
    Celeste spannte jeden Muskel an den sie besaß – ihre Lunge brannte vor Schmerz und fehlendem Sauerstoff. Doch dann wurde es hell. "Scheiße."

    "Wir haben Sie gleich befreit."

    "Was?" brachte sie nur noch vor, als das Gewicht leichter wurde. In Cel's Blickfeld tauchte eine Asari auf. Und daneben ein Turianer. Sie schoben an dem Ding, so das Celeste Oberkörper frei war und sie ebenfalls schieben konnte. Kurz darauf war sie frei. Die beiden Aliens trugen Waffen. Und hinter ihnen tauchte noch ein Mensch auf der ebenfalls eine Waffetrug, einen Raketenwerfer. Den er nun auf den Boden warf – er war offensichtlich leer. "Tja. Ich hoffe Sie waren das wert. Das war unser letzter."

    Celeste blieb auf dem Boden hocken und starrte ihre Retter an. Es dauerte lange bis sie verstand. "Wer zum Henker sind Sie denn?"
    "Wir? die drei sahen sich an und die Asari reichte Celeste eine Hand. "Wir sind, ehm, Archäologen." Celeste rappelte sich auf und sah auf die Asari herab, als sie voll stand. "Natürlich." sie lachte trocken und rollte mit der rechten Schulter und öffnete den Helm. War eh schon kontaminiert und erledigt. Also war es schon egal.
    "Aber danke." sagte sie und sah zu dem Ding, das gerade noch auf ihr lag. Sie wollte es gar nicht wissen. Es sah aus wie ein Berg Muskeln auf den man einen Turianerkopf geklebt hatte.

    "Ist Ihr Schiff noch da?" fragte der Mensch, offensichtlich nur daran interessiert von dem Monsterschiff zu kommen. "Ich hoffe es." war Celeste ehrliche Antwort. "Ich wurde von meinem Team abgeschnitten und habe keinen Funkkontakt mehr. Keine Ahnung ob MIA oder KIA."

    "Mia? Kia?" fragte die Asari verwirrt und lud in ihre Pistole ein neues Thermomagazin. "Missing in Action – Killed in Action." antwortete ihr der Turianer und behielt die Umgebung im Auge. Das Sturmgewehr immer im Anschlag. Er war nervös. Celeste konnte es ihm nicht verdenken.
    "Wir wurden auch abgetrennt – naja wohl eher von unserer Landezone vertrieben." "Mh." machte Celeste und sah sich noch einen Moment um. "Wie viele waren Sie?" "Etwa dreißig." antwortete der Turianer, nicht gewillt konkret zu werden. "Verstehe."
    "Allianz?" fragte er schließlich. Sein Gewehr sehr eigentümlich in der Nähe um auf Cel zielen zu können. "Ja. Wir sollten das Schiff untersuchen, weil's derselbe Typ war wie auf der Citadel." sie seufzte und hoffte er würde ihr den Frust abkaufen und den herabspielenden Ton. "War nicht so die gute Idee – offensichtlich."
    "Keine Piratenjäger?" fragte der Mensch.

    "Nein. Kein Interesse."
    "Rang?" wieder der Turianer.
    "Chief. Und Sie?"

    "Captain." antwortete er knapp und drehte sich wieder. Er schien einverstanden mit den Antworten. "Sie sind verletzt." stellte daraufhin die Asari fest.
    "Korrekt. Aber es geht. Mein Hauptziel liegt darin von dem Schiff zu kommen. Und ich würde meinen, Ihre Landezone und ihr Shuttle sind unsere beste Wahl, oder?"

    "Sehe ich auch so."

    Natürlich hätte Celeste das Shuttle der Allianz vorschlagen können. Aber ihre neuen Kampfgefährte waren Piraten, oder Räuber oder Diebe oder was auch immer. Die wollte sicher nicht an Board eines Allianzschiffes. Ergo erhöhten sich ihre Lebenschance wenn Sie auf deren Schiff gingen. Vorerst. Aber Cel konnte es sich gerade nicht leisten sich mit mehr als ihrem aktuellen Problem auseinander zu setzen.

    "Na dann…"

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