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  1. #31
    Newbie Avatar von Riley Ellis
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    Es dauerte nicht lange bis ihn sein Omni-Tool aufblinkte mit der Benachrichtigung dass der Patient sich jetzt bitte in den Bereich für Psychische Behandlungen in Raum 307 begeben kann. Weiterer Ablauf würde dort geklärt werden.
    ‚Das wird ja immer besser! ‘
    Seitdem Riley das Klinikum anfangs betrat hatte er nicht eine einzige Konversation gehabt. Nicht einmal bot sich die Gelegenheit ein Gespräch aufzubauen geschweige bot ihm jemand ein Gespräch an. Es kam das Gefühl in ihm auf wie ein Auto in der Waschstraße zu sein, das darauf wartete wieder aufbereitet zu werden. Man nahm die Rolle eines Produktes an, das abgewickelt wurde.
    ‚Haben die alle etwas geraucht gehabt als die hier waren? Wie kann man sich hier gut behandelt fühlen, das ist doch die reinste Drecksstation hier. ‘ Doch gehen erschien Ellis auch nicht als eine Option, war er doch jetzt schon einmal hier und des Weiteren war er hier um sich helfen zu lassen. Jetzt wieder den Schwanz einzuziehen ist nicht drin. ‚Na dann wollen wir mal. . ‘, skeptisch erhob er sich von einer der dutzenden Couches im Eingangsbereich und stolzierte in Richtung ‚Raum 30….7? ‘
    Da war er nun, Raum 307 in der Abteilung für Humane Psyche. Leicht war es ja zu finden gewesen, mit den ganzen leuchtenden, großen Überschriften der verschiedenen Teile des Klinikums. Schön sauber war es auch und vor allem hochmodern und naturell. Wohlfühlen ließ es sich hier alle mal mit den Bäumen und Pflanzen die den frischen ungefilterten Sauerstoff produzierten. Vielleicht war es das, was jeden dazu brachte eine riesen Empfehlung aussprechen zu lassen. Die Tür öffnete mit einem leisen Zischen und es empfing den Soldaten? – Nichts! Auch im Behandlungsraum war rein gar niemand aufzufinden. Jegliche Art von Interesse, wenn sie doch noch irgendwo aufzufinden war, wurde hier definitiv auch nicht aufgefunden. Eine Liege, verschiedene medizinische Helferlein, Computer, Displays die das reine Datenfressen zeigten und eine leicht lächerlich wirkende kleine Tulpe in dem so sterilen metallic anmutendem Raum. ‚Sind bemüht die restliche Atmosphäre auch in den kühlen Behandlungszimmern zu bewahren…Sie an! ‘
    Dutzende Benachrichtigungen später öffnete sich nun einmal die Tür des Raumes und in Riley machte sich eine leise Hoffnung breit einen Menschen zu erblicken. Doch er wurde enttäuscht. Anstelle des Erwarteten betrat eine visuelle Sonde den Raum. Seufzend lehnte Riley drückte sich Riley an der Liege ab, jetzt die arme gekreuzt stehend begutachtete er das Gerät was soeben den Raum betreten hatte. „…Achja…. Und du bist wer oder was..?“
    „Ich assistiere Dr. Ava Olson. Laut des Doktors haben sie nun Priorität. Nach dem Doktor steht Ihnen alles wonach sie wünschen zur Verfügung. Doktor Olson und meine Wenigkeit heißen sie hiermit im Buzonetti-Klinikum für Humanmedizin willkommen!“ summte die Sonde nun vor ihm.
    'Olson….? Ava Olson… Der Name kommt mir doch bekannt vor! Das wird doch nicht die geile Sau von damals sein oder? Nein, nicht die! Das wäre ja zu geil! Erst die Möglichkeit des Lebens verpassen und dann gleich die nächste direkt vor die Nase gestellt bekommen? Jemand muss mich echt gerne haben.. .‘
    „Na wenn das so ist, dann möchte ich den Doktor bitte persönlich sprechen!“ Die Tür öffnet sich. „Harry, wenn du uns bitte alleine lassen würdest, hm? Na komm schon!“ Die Sonde surrte leise aber sicher aus dem Behandlungsraum heraus, immer noch perplex aufgrund der Sonde allein und de total paradoxen Namens Harry, verlor Riley sich im hinterher schauen der kleinen VI.
    „Wenn du wenigstens mir mal so leidenschaftlich hinterher schauen würdest! Pff! Immer noch derselbe Riley, du bist immer noch derselbe alte Riley.“
    Da stand sie nun vor ihm. Die Frau von der er schon immer etwas wollte, aber nie so wirklich bekam. So recht wusste er nicht was er sagen sollte, verunsichert von den Giraffenaugen die ihn anstarrten.
    „Wenn du das wüsstest wäre es doch kein Reiz mehr.“ Sagte er mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht.

  2. #32
    ME-FRPG only Avatar von Teeyla‘Nora nar Alkyon
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    „Keelah!“, murmelte die Quarianerin halblaut als sie die makabre Perversion eines Eingangsbereiches zur Kantine musterte. Wäre nicht der andauernde Alarm, läge hier eine geisterhafte Stille über dem Raum in welchem sowohl Angestellte, Krankenhausbesucher sowie Söldner ihren letzten Atemzug unter Schmerzen getan hatten. Leichen mit grausamen Wunden lagen in Lachen ihres Blutes neben anderen Toten deren Verletzungen offensichtlich durch brutale, körperliche Gewaltanwendungen entstanden waren. Leblos starrte manch ein Augenpaar gezeichnet durch pures Entsetzen gerade aus während andere geschlossen beinahe schon friedlich wirkten, als sei dieser blutige Anblick weit entfernt. Wären Teeylas Geruchsfilter nicht voll versiegelt würde sie nun wohl die Nase vor dem metallischen Geruch des Blutes rümpfen der hier in der Luft lag. Diesen Anblick als übel zu bezeichnen, war mehr als nur milde ausgedrückt.
    Wie eine Kantine wirkte dieser Ort bei weitem nicht mehr. Eher wie ein Schlachthaus., dachte sich Teeyla als sie es dem Frachterpiloten gleich tat sich mit gezückter Waffe feuerbereit umzusehen. Ein gutes Beispiel, auf etwas, worauf dich die Flottille nicht vorbereitet.
    Teeyla hatte schon einige verstörende Dinge auf ihrer langen Pilgerreise gesehen aber das hier toppte das alles. Welche emotional verstümmelten Bastarde hinterließen solch ein Massaker? Allein das Kampftraining welches jeder Pilger durchlief verhinderte dass sie ihre Prioritäten aus den Augen verlor und sich ihr völlig der Magen umdrehte. Das musste auf später warten.

    Distanziert betrachtete sie kurzzeitig die Leiche eines jungen Menschenmannes, das Gesicht blutig deformiert als hätte er einen Zusammenstoß mit einem Skycar gehabt, neben dem nicht weit entfernt ein toter Söldner lag, was von der zertrümmerten Rüstung übrig war blutbefleckt. Eins war für die junge Quarianerin deren mintgrünen Augen, den Raum wachsam absuchten, während sich Jack zu einer toten Artgenossin niederkniete, klar. Dieses Massaker hatten keine gewöhnlichen Söldner angerichtet. Gewöhnliche Söldner erschossen Gegner nur, sie verunstalteten sie nicht dermaßen. Es würde keinen Sinn machen sich damit aufzuhalten die Toten noch „toter“ zu machen als sie schon waren. Um diese Unglücklichen in kurzer Zeit ähnlich zuzurichten brauchte man schweres Kriegsgerät aber solches hinterließ andere Spuren, als hier vorzufinden war. Diese schienen eher von Nahkampfwaffen zu stammen, von Nahkampfwaffen die mit enormer Stärke und herzloser Brutalität geführt wurden, wie von…
    "Kroganer, verdammte Monster!", brummte der menschliche Frachterpilot grimmig mit einem Anflug von Angst in der Stimme.
    Jetzt wusste Teeyla, die leise ein Stoßgebet säuselte, woher das ungute Gefühl das noch immer in ihren Eingeweiden rumorte kam und es war alles andere als unberechtigt.
    Sie hatte zwar noch nie gegen einen Kroganer tatsächlich gekämpft, bis jetzt konnte sie das glücklicherweise vermeiden, aber dank ihrer ausführlichen Vorbereitungen für ihre Pilgerreise wusste sie genug, um zu wissen dass sie mächtig Schwierigkeiten hatten. Kroganer verfügten nicht nur über beachtliche Körperkraft, waren verdammt zäh und hatten auch noch einen Hang zum Blutrausch. Nein, zu allem Überfluss lebten sie fast alle nach dem kroganischen Motto: „Töte, brandschatze und lebe jeden deiner Tage als wäre es dein letzter“.

    Nachdem Jack meinte sie sollen weiter und selbstverständlich niemand etwas dagegen hatte, hievte er sich wieder seine jüngere Artgenossin über die Schulter, die mittlerweile kaum noch gehen konnte. Hyden, die diese Strapazen wohl nicht mehr lange mitmachen würde, wurde wirklich mehr und mehr zu einem Klotz am Bein, der ihnen allen das Leben kosten könnte. Würden sie diesen ganzen Mist nicht wegen ihr machen und würde Teeylas neu entdecktes Gewissen nicht bei dem Gedanken rumoren würde die Quarianerin wirklich in Erwägung ziehen sie zurück zu lassen. Was brachte ihr schließlich alles Geld der Galaxie, wenn sie es nicht mehr ausgeben könnte?
    Teeyla dachte nun mal immer zuerst an sich selbst. Sie hatte gelernt dass man das hier draußen, außerhalb der Flottille, obwohl, genaugenommen überall ihrer Meinung nach, sich immer zuerst um sich selbst kümmern musste. Man konnte sich nicht auf andere verlassen. Man war allein. Allein in einer Galaxie die auf einem keine Rücksicht nahm, die einem fertig machen würde bekäme sie die Gelegenheit und Teeyla war nicht willens diese Gelegenheit zu gewähren.
    Du wirst es dir nicht verzeihen können, wenn du sie im Stich lässt…Oder?, meinte sie in ihren Gedanken zu sich selbst erst selbstsicher ehe sich ihre Unsicherheit im letzten Wort bemerkbar machte.
    Ich plädiere auf „oder“., beendete sie ihren geistigen Monolog entschieden, während sie noch wachsamer als zuvor zusammen mit ihren Begleitern durch die düsteren Räumlichkeiten der Klinik durchschlugen. Sie trafen auf keine Seele, jedenfalls auf keine die noch lebte als sie vor den Fahrstühlen ankamen.

    Während Jack den Blauschopf neben den Lifttüren absetzte und sie anwies ihr technisches Können erneut zu beweisen, sah sich Teeyla rasch um. Der Flur in dem sie standen mündete nach vorne in eine T-Kreuzung, gegenüber dem Fahrstuhl an der Wand ein paar Meter nach vorne versetzt führte ebenfalls ein Gang entlang, welcher mit einigen Türen und großen Glasfenstern gesäumt war. Anscheinend waren in diesem Bereich Labors angesiedelt, denn Teeyla konnte hinter den Glaswänden, einige Laborutensilien ausmachen, wie fortschrittliche Mikroskope, Reagenzgläser in verschiedensten Größen und andere modern wirkende Geräte. Was sie aber nicht sah, war ausreichend Deckung. Abgesehen von den Ecken der Gänge stand nur ein verlassenes Krankenbett im Flur hinter welchen man zeitweiligen Schutz suchen könnte.
    "Das...ähm...ich brauch nen paar Minuten...zehn oder so.", meinte die Hackerin. Ihr bleiches, blau umrahmtes Gesicht wurde durch ihr aufleuchtendes Universalwerkzeug in einen orangen Ton getaucht als sie auf ihrem Werkzeug eintippte.
    „Wir haben vielleicht keine zehn Minuten. Also streng dich an!“, entgegnete die Quarianerin angespannt als sie an die Wand gelehnt um die nächste Ecke spähte. Einige Meter in dem dunklen Gang gegenüber dem Lift, lag eine gepanzerte Gestalt der die halbe Burst zu fehlen schien. Ihnen könnte es bald durchaus ähnlich ergehen. „Ich bin zu jung und zu hübsch zum Sterben.“, fügte sie knapp grinsend hinzu. In solchen Situationen neigte öfters mal zum Galgenhumor.
    Der Frachterpilot schnaubte während er das Krankenbett vor sich und die Hackerin bugsierte und dann hinlegte um zumindest etwas Deckung zu haben, auch wenn es bestenfalls als Sichtschutz taugte.
    „Ich nicht, aber ich will auch noch leben.“
    Teeyla war sich nicht ganz sicher ob das nun auch humoristisch zu verstehen war aber sie kümmerte sich im Moment nicht sonderlich darum. Stattdessen warf sie einen kurzen Blick zu der nervösen Krankenschwester die sich nahe dem hackenden Mädchen hingekauert hatte und sich unruhig umsah, ehe Teeyla ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Gang richtete.

    Zwei angespannte Minuten vergingen, in denen keiner ein Wort sagte, in denen die kleine Gruppe ruhelos der plärrenden Alarmsirene lauschte, bis auf Hyden die ganz in ihren Element scheinbar sich an der Steuerung der Lifte zu schaffen machte. Für Teeyla waren diese zwei Minuten die längsten die sie je erlebt hatte. Anspannung hatte sie ergriffen. Ihre Position war denkbar schlecht, da sie sowohl wenig Deckung als auch von mehreren Seiten angegriffen werden könnten. Sie umklammerte ihre Waffe so fest das ihre Knöchel unter den schwarzen lederähnlichen Handschuhen weiß hervortraten.
    Abermals fragte sich Teeyla warum sie das taten und ob es nicht eine schlauere, bessere Möglichkeit gäbe als hier wie Zielscheiben herumzustehen und drauf zu warten dass das Mädchen den Lift zum Laufen bekam. Aber ihr fiel keine befriedigende Antwort ein.
    Doch plötzlich hörten sie etwas, von vorne, wo die T-Kreuzung vor ihnen hinführte. Vereinzelte Schüsse, erst fern doch die Schützen schienen schnell näher zu kommen. Rasch gingen Teeyla und Jack in Position. Jack hinter dem Bett welches gerade groß genug war um ihn und ihre beiden Schützlinge hinter ihm zu verdecken, Teeyla an der Ecke, des dem Fahrstuhl gegenüberliegenden Ganges. Mittlerweile hatte sie ihre Schrotflinte gezogen da diese in der Enge dieser Korridore einen größeren Vorteil versprach als ihre Pistole. Zumindest kamen die Unbekannten von vorne wodurch die kleine Gruppe etwas brauchbare Deckung hatte.

    Eilige Schritte ertönten, gefolgt von Schüssen. Ein männlicher von Todesangst ergriffener Mensch, an dem flatternden Laborkittel den er trug als ein hier Angestellter zu identifizieren, hastete keuchend über die T-Kreuzung an ihnen vorbei. Panisch blickte er sich gehetzt um während er rannte, seine schwere Atmung deutlich hörbar. Mehrere peitschende Schüsse ertönten und übergroße Projektile verarbeiteten seinen Rücken zwischen den Schulterblättern zu Hackfleisch und er stürzte noch halb im Rennen zu Boden. Sein Ächzen als er stark blutend und bäuchlings aufkam wurde von einem barbarisch schadenfrohen Gelächter übertönt.
    „Noch einer!“, grölte eine gutturale Stimme triumphierend die so tief war als hätte ihr Sprecher seine Kehle voller Glasscherben.
    Eindeutig der befürchtete Kroganer. Das Glück schien heute nicht auf ihrer Seite zu sein aber auch ohne dieses Wissen hätte sich Teeyla nun so klein wie möglich gemacht, so wie sie es vor jedem machen würde der mit so einer großkalibrigen Waffe so mitleidslos schoss. Jack schien ähnlich zu denken denn er bedeute lautlos der angsterfühlten Asari und der Hackerin still zu sein, in dem er einen seinen Zeigefinger mit einem eindringlichen Gesichtsausdruck vor seine schmalen Lippen hob.
    Die Quarianerin, zwei Meter vor ihnen, schloss kurz die schimmernden Augen, drückte ihre Schrotflinte an ihre Brust und atmete tief ein. Sie wappnete sich auf das was ohne Zweifel kommen würde und verdrängte ihren aufbegehrenden Selbsterhaltungstrieb, der forderte dass sie Fersengeld gab, in ihren Hinterkopf.

    „Bleib konzentriert, Pyjakhirn.“, knurrte eine andere ähnlich klingende Stimme. Sie kamen näher. „Wir sind nicht hier um uns zu amüsieren.“
    Das Gewicht ihrer Waffe in den Händen wirkte beruhigend auf Teeyla und sie öffnete ihre ernsten Augen, bereit alles zu geben was nötig war um den nächsten Tag zu erleben.
    Die brummende Entgegnung auf die Zurechtweißung ging in dem Lärm der Sirene unter als drei unterschiedlich stark gepanzerte Kroganer stampfend an der T-Kreuzung, die Waffen schussbereit erhoben, auftauchten. Die mit Blutspritzern besudelten Rüstungen der beiden vorderen waren breit und klobig, Teeyla schätze sie auf schwere Panzerungen, während der dritte Kroganer eine etwas leichtere aber nicht minder blutige Rüstung trug. Bis auf den vorderen rechts, trugen sie keine Helme, warum konnte die Quarianerin nur mutmaßen. Vielleicht um weniger von der Außenwelt abgeschnitten zu sein und die Gerüche mehr in sich aufnehmen zu können. Kroganer standen ja darauf Rauch, Blut und Tod zu riechen.
    Ein kalter Schauer wanderte Teeyla den Rücken hinab doch sie war Profi genug nicht die Fassung zu verlieren obgleich da gerade wie Jack sagte, drei verdammte Monster, auf Beute spähten. Und sie kamen näher. Lautlos fluchte sie. Die Quarianerin hatte gehofft die verdammten Riesenreptilien würden vielleicht einfach an ihnen vorbei gehen, der T-Kreuzung gerade aus folgen, doch sie bogen ab, in die Richtung des umgestoßenen Krankenbettes hinter welchen Jack, Hyden und die Krankenschwester kauerten. Die Asari hatte die Hackerin in ihrem Tun unterbrochen, indem sie das Mädchen eine blaue Hand auf den Mund hob und sie zu sich runterzog. Atemlos lauschten sie dem näher Kommen der drei gepanzerten Fleischbergen. Zumindest wussten besagte Fleischberge nicht dass sich hinter dem Bett, das kaum noch fünf Meter von ihnen entfernt lag, jemand verbarg.

    Keelah! Steh mir noch einmal bei und ich akzeptiere deine Existenz!, bat Teeyla still und eindringlich. Auch wenn sie nun das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, würden sie wohl weit mehr brauchen als das und göttlichen Beistand an den die Quarianerin trotz ihres Versprechens nicht so wirklich glauben wollte. Was sie brauchten war Zeit, Zeit die Hyden nutzen könnte um den Fahrstuhl zum Laufen zu bringen ansonsten säßen sie hier fest und wären wohl ohnehin so gut wie tot.
    Ein tiefes Schnaufen ertönte. Einer der Kroganer schien sie zu wittern.
    „Riecht ihr das auch? Das riecht wie…“
    Blitzartig lehnte sich die Quarianerin um die Ecke riss ihre Schrotflinte in derselben Bewegung hoch und feuerte. Aus dieser Entfernung war es nicht nötig zu zielen dank den intelligenten Zielcomputern der heutigen Waffen, man musste die Mündung nur in die ungefähre Richtung halten. Die geriffelten Metallkeile, die aus Teeylas Eviscerator in enger Streuung geschossen wurden, trafen den behelmten Kroganer in etwa auf Kopfhöhe. Die auf tödliche Geschwindigkeit beschleunigten Geschosse bohrten sich in den aufflackernden Schild und die Panzerung. Der Schild fing den meisten Schaden auf doch einige wenige der Metallkeile bohrten sich in das Visier und der pure Schwung der Geschosse brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der massige Kroganer brüllte wütend auf als er mit den Armen rudernd und zurücktaumelnd seinen Artgenossen anstieß und ihm so die saubere Feuerlinie nahm. Der dritte Kroganer wollte gerade zähnefletschend auf ihre Angreiferin schießen da kam der Frachterpilot hinter dem Krankenbett hervor gab einen einzelnen krachenden Schuss ab, einen Betäubungschuss mit knochenbrechender Gewalt.
    Das Riesenreptil stolperte ebenfalls zurück, ging jedoch nicht zu Boden.
    <a href=https://www.globalgameport.com/showthread.php/44304-Quarianerin-Teeyla‘Nora-nar-Alkyon target=_blank>https://www.globalgameport.com/showt...ora-nar-Alkyon</a>

  3. #33
    ME-FRPG-only Avatar von Mika Hyden
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    Mika zögerte und überlegte ob sie dieses zerschrottete System wirklich neustarten sollte und es nicht schlauer war die Fahrstuhlsteuerung doch neu zu schreiben. Vor allem da ein Neustart beim Fahrstuhl nichtmal zwangsläufig Abhilfe verschaffte, da dieses System anscheinend einwandfrei funktionierte. Im Falle eines Sicherheitsalarms oder Feueralarms wurden die Fahrstühle vermutlich einfach abgeschaltet. Mika fing damit an die Haut ihrer Unterlippe gedankenverloren Abzuknabbern während sie weiter um eine Entscheidung rang. Wenn ich die Sicherheit neu hochfahre verliere ich Zeit und triggere vielleicht ne Logikbombe oder die einzelenen Elemente kommen vielleicht nie hoch, weil sie in irgendwelchen Schleifen hängen bleiben. Sie entschloss sich dafür sich irgendwie um die Blockade des Lifts herumzuhacken, die Überraschungen eines Neustarts überleiß sie jemand anderem.

    Mika verschwendete keine Zeit mehr sondern lud sich, nach einem Query an die VI des Krankenhauses, die API des Fahrstuhls für Jade* aus dem ExtraNET. Beiläufig stellte sie fest, dass diese ebenfalls von Ariake Tech bereitgestellt wurde. Anschließend veränderte sie mit einer Geste der linken Hand das Layout ihres Omnitools. Anstatt die GUI über den linken Unterarm und Hand zu projezieren, erschien nun ein kleines Holodisplay und eine Tastatur so vor ihr, dass sie mit beiden Händen daran arbeiten konnte. Nun begann sie damit einen simplen, Kommandozeilen-Interpreter zu schreiben der Zugriff auf die Basis-Funktionen der API erlaubte und dazu gedacht war die eigentliche Steuerungssoftware zu ersetzen. Mika war überrascht davon, wie mühelos ihr das Programmieren fiel, sie musste nichteinmal wirklich darüber Nachdenken was zu tun war. Ihre Finger tanzten, geführt von den leichten Vibrationen der Feedbackimplantate, über die Holo-Tastatur und schrieben Zeile um Zeile. Ihre Erschöpfung war ihr kaum anzumerken und die konzentrierte Arbeit schien sogar ein paar Energiereserven aus ihr herauszukitzeln.
    Etwas mehr als 30 Sekunden brauchte Mika um ihr Programm zu schreiben. Wenn man ihren 18-Zeilen-Wirr-Warr mit einer ungesund hohen Anzahl aus verschachtelten Rekursionen überhaupt so nennen wollte. Lächelnd hatte sie plötzlich eine blasse Erinnerung an Dr. Matsumoto, ihren letzten Informatiklehrer. Hätte er den Code gesehen, den sie hier abgeliefert hatte wäre er vermutlich vom Glauben abgefallen, immerhin hatte er sich im Falle von Mika ganz darauf konzentriert ihr das einzige Einzutrichtern, was sie von ihm noch lernen konnte: Coding-Guidelines.
    Die Erinnerung war nicht so extrem wie ihre bisherigen Flashbacks, sie war 'normal' und im vergleich eher wie ein blasses Bild aus der Vergangenheit, dennoch konnte sie sich sehr gut Vorstellen wie der Lehrer, sich die Haare raufend vor der Klasse auf- und abging während er meckerte, dass selbst Konrad Zuse sich noch im Grabe umdrehe.

    Mika blickte von ihrem Omnitool auf, als sie plötzlich schnelle Schritte, gefolgt von einigen Schüssen und kehligen Stimme die ihren Triumph feierte. Eine blaue Hand legte sich über Mikas Mund und zog sie in die Deckung des Krankenhausbettes während Mika geistesgegenwärtig ihr Tool auf Standby schaltete. Ohne je wirklich einen echten Kroganer, gesehen oder gehört zu haben, wusste Mika, dass es sich um die Echsenwesen handeln musste, die in Holo-Vids häufig die klischeebehaftetete Rolle des dummen aber britalen Handlangers übernahmen. Wer sonst würde in einem solchen Chaos über den Alarm hinwegbrüllend unterhalten und alles erschießen was vor den Lauf kam? Mika war sich nicht sicher wie viele es waren, sie wusste nur, dass sie hier nicht weg konnten und dass es sich mindestens um zwei Gegner handelte. In einem Kampf, auf den es zwangsläufig hinauslief, war Mika mehr Balast als Hilfe.
    Sie konnte sehen, wie Jack und Teeyla sich bereit machten die Kroganer aus dem Hinterhalt anzugreifen und damit den einzig echten Vorteil auszuspielen den sie hatten. Inzwischen waren die gepanzerten Echsen so nahe, dass Mika die Vibration, die ihre wummernden Schritte verursachten, an ihren nackten Fußsohlen und ihrem Hintern spüren konnte. Mit jedem hämmernden Schritt vergrößerte sich ihre Angst. Von dem Wunsch besehlt, schreiend davonzurennen wartete sie auf ihren vermeintlichen Untergang.

    Nachdem Teeylas und Jacks gemeinsame Eröffnung hatte die Kroganer kurzzeitig auf dem falschen Fuß erwischt, doch während sich die eine Echse noch das orangefarbene Blut aus den Augen wischte und die andere sich umständliche aufrappelte stürmte die dritte bereits mit wuterfülltem Gebrüll auf das umgekippte Krankenbett zu. Er rammte das Bett mit der Schulter voran und schleuderte es beiseite wie ein Stück Pappe. Mit einem lauten Scheppern schlug das Bett weiter hingen im Gang auf, überschlug sich zweimal und landete ramponiert auf den Rollen mit denen es sich, einem getretenen Hund gleich, vom Schlachtfeld entfernte. Mika hatte den Aufprall aus irgendeinem Grund unbeschadet überstanden und saß nun, ohne Deckung mitten im Gang. Jack konnte sie gute sechs Meter entfernt, reglos liegend, ausmachen, von Teeyla fehlte jede Spur.
    Mika blickte hoch zu dem Kroganer und kein Holo-Vid hätte sie je auf diesen Moment vorbereiten können. Denn die Filme konnte nie, ganz gleich aus welchem Kamerawinkel, richtig einfangen wie gewaltig ein Kroganer gegenüber einem Menschen war. Wie der Tot selbst ragte die Bestie in ihrer schwarz lackierten Rüstung über dem Mädchen auf und ein grausames Lächeln stahl sich in seine Züge. "Hab ich dich!" dröhnte er und griff mit seiner dreifingrigen Hand nach Mika die auf allen Vieren rückwärts krabbelte und versuchte Abstand zu gewinnen. Doch sie war zu langsam, wie ein mächtiger Kran umschloss er mit seiner linken Pranke ihren Oberarm und zog sie hoch als wäre sie nichts. Sie schrie vor Schmerz auf als sie an ihrem rechten Arm nach oben gerissen wurde und ihr ganzer Körper die Gelenke belastete. Die Echse hob Mika auf Augenhöhe heran und begutachtete sie einen Moment anscheinend um sicherzugehen, dass sie das Ziel war. Einen Moment den Mika für eine Verzweiflungstat nutzte. Sie aktivierte den Elektroschocker ihres Omnitools und stieß ihre linke Faust mit dem aktivierten Schocker in das Auge ihres Gegners

    Der Kroganer heulte vor Wut und Schmerz auf, warf den Kopf zurück um aus der Reichweite des Schockers zu kommen der gerade sein rechtes Auge mit mehreren tausend Volt verbrannt hatte. Doch trotz der offensichtlichen Schmerzen ließ er das Mädchen nicht los. Er schnappte zweimal nach dem Arm mit dem Schocker, doch Mika schaffte es mit Mühe und Not den aufeinanderkrachenden Kieferknochen des Kroganers auszuweichen. Beflügelt von ihrem ersten Erfolg und von plötzlicher Kühnheit ergriffen versuchte sie eine zweite Attacke. Doch der Kroganer riss diesmal rechtzeitig seinen Kopf zur Seite und traf mit seinen harten Stirnplatten Mika hart am Handgelenk. Schmerzen gefolgt von Taubheit breitete sich in der Hand aus, ehe Mika das jedoch wirklich realisiert hatte schleuderte die Echse ihre Beute fort mit einem wütenden Aufschrei fort, wie Mika es höchstens mit einer Stoffpuppe hätte tun können.
    Mikas, mehr erschreckter als schmerzerfüllter, Schrei wurde jäh erstickt als ihr Flug sehr plötzlich und erstaunlich sanft endete. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie in ein riesiges Glas Fruchtgelee gefallen. Wäre sie dazu in der Lage gewesen hätte Mika, vermutlich Lachen müssen so kurios fand sie ihre Situation. Sie schwebte, nein hing vielmehr, in einer äußerst unbequemen Lage mitten im Gang gute zwei Meter über dem Erdboden. Hätte der Kroganer sie aus seinem verbliebenden Auge nicht ebenso verdutzt angeschaut wie sie sich fühlte hätte sie alles für einen Traum oder einen weiteren Ausflug in ihre Graybox gehalten. "Du verblödete killgeile Vorcha-Hure! Wir sollen das Mädchen LEBEND und in einem Stück abliefern. Verhalt dich wenigstens einmal wie ein Profi!"
    mit einem wütenden Gesichtsausdruck kam ein weiterer Kroganer in Mikas Blickfeld. Er wirkte älter, soweit Mika das beurteilen konnte und eine dunkle Narbe verlief quer über sein Gesicht.
    "Du kannst mich mal. Ich mach die Made fertig und dann Streich ich nen anderes Kopfgeld ein!" entgegnete der Angegriffene nicht weniger wütend. Begleitet von einem grollenden Schnauben verpasste der Anführer dem anderen eine Kopfnuss die Mika den Schädel zertrümmert hätte. "Tu was man dir sagt! Und jetzt pack das Ding ein, genug gespielt für heute. Wir verschwinden, sobald Gerev mit der Quarianerin fertig ist. Wir müssen durch nen Portal bevor das Flugverbot einsetzt." Einen Augenblick sah es so aus als würde die jüngere Echse nicht klein beigeben und Aufbegehren wollen, doch der Moment verflog sofort.
    "Mmhpf, nimm du das Miststück, ich seh mir mein Auge an."
    Der ältere schüttelte den Kopf und wandte sich Mika zu. Er schnippte mit den Fingern und das Stasegefängnis, welches Mika umgab verschwand augenblicklich. Der plötzliche Fall ließ Mika entlockte Mika einen Spitzen schrei, der jedoch vom Aufprall erstickt wurde der ihr für einen Augenblick jegliche Sinne raubte.
    Als Mika wieder zu sich kam sah sie erneut in die gefährlichen Augen eines Kroganers der sich über ihr aufbaute. Diesmal lag aber nur einfacher Ärger, keine Wut im Blick und er sah sie nicht direkt an sondern hatte den Blick auf ihre rechte Schulter gelegt. Mika folgte seinem Blick und stieß ein ungläubiges Keuchen als sie ihren Arm sah, der in einem vollkommen unnatürlichen Winkel von ihrem Körper abstand, dennoch fühlte sie derzeit kaum mehr als ein dumpfes Pochen von ihrer Schulter. "Ausgrenkt." brummte der Kroganer und klang dabei wie ein Bär aus einem Anime. "Dämlicher Riesenpyjak!". Die Echse beugte sich runter und griff nach ihrem ausgerenkten Arm. Verzweifelt und dennoch gelähmt vor Angst und Schreck beobachtete sie der Kroganer, erstaunlich behutsam vorgehen, ihren Arm packte und anschließend mit einem einzigen beherzten Handgriff ihren Arm wieder an die richtige Stelle drückte. Jetzt kam auch der Schmerz wieder und ihr ging ein kurzer tonloser Schrei über die Lippen. Hätte sie nicht zugesehen, wäre sie der festen Überzeugung gewesen, dass der Kroganer ihren Arm gerade nicht wieder eingerenkt sondern abgerissen hatte.
    "Verweichtlichte Fleischsäcke", bemerkte die Echse abfällig und zog sie unsanft auf die Beine und hielt sie mit eisernem Griff an der Schulter fest. "Was ist mit den beiden?", fragte der andere Kroganer, mehr brüllend als sprechend und deutete dabei mit der Hand, die nicht das verletzte Auge hielt auf die reglösen Körper der Krankenschwester und des Frachterpiloten. "Mir egal, die gehörn nicht zum Auftrag. Aber mach schnell!" Ein gemeines, hinterhältiges Grinsen, dass so gar nicht zu den mächtigen Aliens passen wollte, zeichnete sich auf dem Gesicht des nun Einäugigen ab während er mit einem glitzern der Vorfreude ein archaisch aussehenden, einschneidigen Krummdolch aus einer Oberschenkelscheide zog. "Dann werdet eben ihr für mein Auge büßen..."

    Machtlos sah Mika mit an wie der Kroganer zu der Asari hinüberschritt und sie mit einem Fußstoß auf den Rücken drehte. Die Krankenschwester schien einen tiefen Schnitt entlang der Schläfe zu haben aus dem Blut quoll, außerdem war ein Ärmel ihres Oberteils halb abgerissen. Der Einäugige bückte sich zu ihr herunter und schnupperte wobei er sich über die Lippen leckte. "Schade das wir nur so wenig Zeit haben und die Plätze im Schiff bereits alle reserviert sind." Vorsichtig fuhr er mit der Spitze der Klinge über ihren Hals als überlege er wie er den Schnitt setzen solle. "Nein, bitte!" schrie Mika mit aller Kraft die sie aufbringen konnte und versuchte sich aus der eisernen Schulterklammer des Kroganers zu zappeln, doch keine Chance, sie konnte nur zusehen. "Sie's dir an Mädchen, Karr ist ein Meister seines Fachs, er wird den Schnitt genau so setzen, dass die kleine Schwester wieder zu Bewusstsein kommt und es bis zu ihrem Tot nicht wieder verliert."
    Mika sagte nichts, es hatte eh keinen Zweck, das Herz eines Kroganers zu erweichen schien so zwecklos wie der Versuch einem Stein das Sprechen beizubringen. Mika drehte den Kopf weg und wartete auf den Schrei von Naenia, der sie aus ihrer Bewusstlosigkeit reißen und ihren Todeskampf einleiten würde. Doch er kam nicht, stattdessen hörte sie Schritte. Schritte vieler Füße, die in Kampfstiefeln steckten und Systematisch und Zielstrebig vorgingen. "Vergiss die Blauhaut, wir bekommen Gesellschaft. C-Sec." sagte Mikas Aufpasser grimmig und Karr ließ wiederstrebend von der Asari ab um sein Messer wieder gegen die Schrotflinte zu tauschen. Währenddessen schlang der Anführer einen Arm um Mikas Oberkörper und hob ihn wie einen Schutzschild vor sich, mit der anderen Hand zog er eine schwere Pistole. Mika schnappte nach Luft, da die feste Umarmung des Kroganers ihren Lungen kaum Platz zum Atmen bot. Einen Augenblick später kamen die ersten C-Sec Kommandos mit der Waffe im Anschlag um die Ecke. "Keine Bewegung, Citadel Security!"
    Der Kroganer der Mika als Geisel missbrauchte lachte schallend als Erwiederung und brachte ihr Trommelfell schmerzhaft zum Vibrieren. Aus den Augenwinkeln konnte Mika einen unsicheren Blick von Garev wahrnehmen, der seinem Boss galt, als noch ein gutes dutzend weiterer Kommandos in schwarz-blauer Panzerung um die Ecke kamen und in Stellung gingen.
    "Verzieht euch!", brüllte der Kroganer, "Ich habe sie, ich hab Mika Hyden, das Mädchen wegen dem hier gerade die Party steigt! Verpisst euch oder ich leg erst den Blauschopf, dann euch um! Ihr habt Zehn Sekunden". Demonstrativ drückte die Echse die wuchtige Pistole, eine Carnifex, an Mikas Kopf. Die C-Sec Kommandos rührten sich nicht. "Neun!" Mika fühlte wie ihr, neuer, kalter Anstschweiß auf der Stirn ausbrach. "Acht!". Der Kroganer der Mika hielt setzte sich in langsam rückwärts in Bewegung. "Sieben!". Mika bemerkte eine besonders große Schweißperle auf ihrem Nasenbein, sie würde unweigerlich ihren Weg vorbei am linken Nasenflügel finden und sich auf ihren Lippen zerstreuen. "Sechs!". Sie überlegte einen Augenblick ob der einzelne Schweißtropfen schnell genug seine Reise fortsetzen würde um vor ihrem Tot ihre Lippen zu salzen. "Fünf!". Inzwischen klopfte Mikas Herz wie ein Vorschlaghammer und konkurierte um den wenigen Platz in ihrer Brust mit den Lungen. Der Schweißtropfen hatte sich indes in der Rundung ihres Nasenflügels verfangen. "Vier!" plötzlich kam Bewegung in die Einsatzkräfte und sie zogen sich mit Bedacht zurück. Mika spührte wie der kroganer ein grimmiges Lächeln aufsetzte. Er hatte gewonnen, dennoch zählte er weiter runter. "Drei!" Die Schweißperle befreite sich, riss sich von ihrer Nase und überbrückte die letzten Zentimeter bis zu ihren Lippen wo die spröden Risse die Oberflächenspannung aufbrachen und sie nichts als einen salzigen Geschmack zurückließ. Dann kam das Chaos.

    Ein lauter Knall, ein heftiger Lichtblitz und feuriger Schmerz der Mikas linke Schulter und Hals verbrannte. Der eisenharte Griff um ihre Brust verschwand und sie viel hart zu Boden. Sie versuchte die Orientierung zu gewinnen und bemerkte dass sie in der Deckung des Fahrstuhleingangs lag, ebenso wie der mächtige Kroganer der versuchte seinen massigen Körper in der wenigen Deckung unterzubringen bis seine Schilde wieder aufgeladen waren. Die Echse sah schlimm aus, an ihrer Kehle konnte Mika eine grässlich aussehende Schusswunde entdecken aus der orangefarbenes Blut lief. Doch die Verletzung schien ihn nicht weiter zu beeinträchtigen, mit einem grimmigen Brüllen stürmte er plötzlich aus der Deckung und verschwand im nächsten Moment in einem blauen Lichtblitz um einen Wimpernschlag später mit einem lauten Krachen mitten in den Reihen der SpecOps aufzutauchen. Schreie, manche befehlend, andere erschreckt, andere schmerzerfüllt hallten durch die Luft und wurden vom Bellen einer großkalibrigen Schrotflinte und kehligem Gelächter beantwortet. Das trockene Krachen einer Handgranate verwandelte das Gelächter jedoch mit einem mal in ein Röcheln und selbst auf diese Entfernung konnte Mika spühren wie ein schwerer Körper ungebremst auf den Boden krachte. Eine Kroganerstimme heulte Wuterfüllt auf und Mika spührte die Vibrationen des kroganischen Ansturms, eine verzweifelt abgefeuerte Waffe gefolgt von einem dumpfen Krachen und einem knirschenden Geräusch. Es folgten noch einige sich entfernende schwere Schritte, dann war alles still, abgesehen vom entfernten Alarm. Die Sirenen in unmittelbarer Nähe hatten das Gefecht scheinbar nicht überlebt.

    Mühselig und mit schmerzen in jedem Teil ihres Körper schleppte Mika sich aus der Deckung und warf mit Grauen einen Blick auf die Szenerie. Was sie sah hatte mit einem Krankenhaus nur noch wenig zu tun. Überall waren Einschüsse, Brandspuren und Blutspritzer. Linoleumplatten lagen ebenso lose und zertrümmert herum wie die Leichen der C-Sec Commandos. Das Epizentrum des Chaos nahm die Leiche des Kroganers ein, dem die Granate anscheinend eine Gesichtshälfte komplett weggesprengt hatte. Mika wandte sich ab, nicht aus Entsetzen, sie war viel zu Erledigt um so etwas überhaupt noch zu Empfinden, sondern um nach Naenia und Jack zu sehen, die immer noch Bewusstlos waren. Unsicher, sich ander Wand abstützend wankte die junge Hackerin auf die asarische Krankenschwester zu und ließ sich schließlich kraftlos neben ihr, aber immer noch außer Reichweite, an der Wand heruntergleiten. Nach Minuten, vielleicht auch Stunden, in denen sie einen leeren Punkt im Raum fokussiert hatte, übermannte die Erschöpfung sie schließlich vollends und kalte Schwärze umfing sie.


    * bei Jade handelt es sich um eine effiziente Script- und Programmiersprache

  4. #34
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    Das einzige was sie gegen die Kroganer in der Hand gehabt hatten, der Überraschungsvorteil, war quasi wirkungslos verpufft. Es hatte das wohl ohnehin unausweichliche lediglich um ein paar lächerliche Momente hinausgezögert: Die Riesenechsen überwältigten sie. Teeyla sah wie Jack zur Seite geschmettert wurde, als einer der Kroganer das umgestoßene Krankenhausbett einfach aus dem Weg schlug, als wöge es nichts. Während es noch flog knallte der Mensch ächzend an die Wand, schlug sich den Kopf hart an und sackte besiegt zu Boden. Ob er es überlebt hatte oder wie es der Krankenschwester oder Hyden erging, bekam die Quarianerin gar nicht mehr mit. So wie es jeder der noch halbwegs bei klarem Verstand wäre es getan hätte, floh Teeyla. Sie verschwendete dabei keinen Gedanken mehr an die anderen, sie konnte ihnen nun eh nicht helfen, jetzt ging es um ihr eigenes Überleben und dafür müsste sie sich zurückziehen. Ein Nahkampf mit den gefährlichen Aliens kam nicht in Frage, da die von Natur aus furchteinflößende Kämpfer waren deren bloße Hände schon mühelos Knochen und Panzerungen brechen konnten und zu allem Überfluss waren sie auch noch in der Überzahl. Zwar müsste Teeyla bei einer Flucht einige Meter durch den deckungslosen aber am Ende abknickenden Gang spurten, doch ihr blieb keine Alternative, wodurch sie auf ihre flinken Füße und ihren kinetischen Schild vertrauen musste.

    Unverständliches knurrend setzte der, von ihr, nur leicht getroffene Kroganer der herumwirbelnden Quarianerin, welche in den Gang hinter ihr spurtete nach. Im Fliehen gab Teeyla noch einen ungezielten Schuss ab, der zwar durch das Zielsystem den Kroganer ungefähr auf der Brust traf aber seine blau aufflackernden Schild nicht überwand und selbst wenn wären die Metallkeile wohl alle wirkungslos in der dicken Panzerung des mörderischen Reptils hängengeblieben. Diese Jungs waren offensichtlich keine Stümper mit billiger Ausrüstung. Das waren Profis, mit herausragenden Waffen und Rüstungen. Obgleich ein halbes Dutzend der winzigen Geschosse seine Schilde und sein Visier vorhin durchschlagen hatten, waren diese nicht tief in die dicke und widerstandsfähige Haut etwas oberhalb seines rechten Auges eingedrungen. Orangefarbenes Blut sickerte aus der Wunde und lief in sein stechend gelbes Reptilienauge aber das schien ihn kaum aufzuhalten, viel mehr schien ihn das noch weiter anzustacheln.
    Wütend hob er seine Waffe, ein klobiges, unförmiges Gebilde das wohl so schwer war das es kein gewöhnlicher Nicht-Kroganer aus eigener Kraft heben könnte und feuerte. Krachend lösten sich ein paar unkonventionell große Geschosse, angespitzte Metallkeile, umgeben vom einen gewaltigen Mündungsblitz aus dem qualmenden Lauf. Sie fanden ihr Ziel, wie schnell es sich auch schon zurückgezogen hatte, rasch.
    Sie war zwar schon ein paar Meter in den abknickenden Gang gerannt und wäre fast um die Ecke verschwunden da trafen Teeyla die übergroßen Kugeln in den nur leicht gepanzerten Rücken. Ein hellgrünes Leuchten schimmerte um ihre schlanke Silhouette als der Schild ihres Umweltanzuges seinen Zweck tat und sie knapp davor bewahrte gepfählt zu werden, doch konnte er nicht verhindern das seine Besitzerin durch den enormen Schwung der Geschosse nach vorne geschleudert wurde. Teeyla grunzte mehr überrascht denn schmerzerfüllt als ihre grau gepanzerten Füße den Kontakt zum Boden verloren und sie überschlug sich mehrmals ächzend auf dem grauen Linoleumboden. Das rot leuchtende Warnsignal auf der Innenseite ihres Visiers verriet ihr das ihr Schild überlastet und zusammengebrochen war, er würde sich erst wieder aufladen müssen.
    Der Kroganer allerdings wollte es nicht so weit kommen lassen, auch wenn er wohl nicht erwartet hatte dass die, im Vergleich zu ihm, unendlich zierliche Quarianerin noch so gut wie unbeschadet war, weshalb er in diesem Moment der Nachlässigkeit lieber nachlud statt zu ihr zu stürmen. Auch wenn seine Emotionen größtenteils unter seinem Visier verborgen waren meinte Teeyla beinahe spüren zu können, wie er überrascht aufschnaufte. Jedoch blieb es nicht dabei seine, auf dem Rücken liegende, Widersacherin anzugaffen und so spurtete er ein paar Schritte vor als er seine Waffe erneut auf sie richtete.

    Es kam Teeyla beinahe so vor als richtete das auf sie zu trabende Reptil die qualmende Waffe, die nur darauf zu warten schien weitere stählernen Boten des Todes auszuspeien, wie in Zeitlupe aus. Alles um sie herum, die Galaxie selbst schien in diesem kurzen Moment zu verlangsamen und zu verstummen und diesen kurzen Moment schier ewig zu dehnen. Durch die bedrohliche, bildliche Konfrontation ihres höchstwahrscheinlich schmerzhaften Unterganges und dadurch dass auch ihr Organismus keine große Lust darauf hatte selbigen zu erleiden rauschte ein intensiver Adrenalinstoß durch Teeylas Adern, der ihre Reflexe beflügelte und sie jedes Detail dieser Szenerie genauer erkennen ließ. Es gab ihr genug Kraft und Schnelligkeit ihre Schrotflinte noch gerade rechtzeitig hochzureißen und zu feuern. Selbst das Krachen ihrer Schrotflinte und das Zischen der abgefeuerten Geschosse hörten sich gedehnt und viel zu tief an.
    Hatte sie doch sonst das Gefühl die miserabelste Schützin der gesamten Flottille zu sein, schien ihr heute mehr Treffsicherheit oder schlichtes Glück vergönnt zu sein, den sie traf, auch wenn sie genau genommen nach weiter unten gezielt hatte. Die eng gestreute Schrotladung traf den Kroganer erneut auf Kopfhöhe, auf sein schon beschädigtes Visier. Durch die vorherigen Treffer war sein Schild zu stark beansprucht und konnte so nur einen Teil der Geschosse aufhalten, die nun durch das Visier brachen, es zersplitterten und den Kopf seines Besitzers zurück warf allerdings ohne ihn wirklich zu verletzen. Trotzdem feuerte er.

    Die Metallkeile zerteilten zischend die Luft und hätten das Panzerglas der Quarianerin durchschlagen als bestünde es aus Papier und hätten das darunter liegende vor Anstrengung verzogene Gesicht explodieren lassen, wäre der Schütze durch die Schrotladung nicht aus dem Gleichgewicht gebracht worden. So schlugen die übergroßen Projektile nur drei Handbreit neben Teeylas Schulter in den Boden ein. Zudem hatte Teeylas Glückstreffer dem ohnehin angeschlagenen Visiers des Kroganers, welchen er sich knurrend versuchte zu entledigen, den Rest gegeben. Durch das zersplitterte Glas und seine oberflächliche aber stark blutende Wunde war er so gut wie geblendet. Dieser Glückstreffer hatte ihr das Leben gerettet und rasch wollte sie ihr Glück auf diese Weise ein weiteres Mal auf die Probe stellen, da seine Schilde einen weiteren Schuss wohl nicht überstehen würden.
    Erneut betätigte Teeyla den Abzug ihrer Eviscerator doch statt eines erneuten Krachens ertönte ein Warnsignal vom dem sich die Quarianerin fast sicher war dass es sie verhöhnte: Das Thermomagazin war überhitzt und musste ausgewechselt werden, doch dafür war keine Zeit während Selbige sich auf einmal wieder beschleunigte. Offensichtlich war ihre Glückssträhne vorbei.

    Mit einem Wutschrei löste das Reptil die Halterungen seines hinderlich gewordenen Visiers und warf es achtlos zur Seite. Zum Vorschein kam eine schmutzig gelbe, zur Hälfte mit orangen Blut verschmierte kroganische Fratze die Teeyla zähnefletschend anstierte als ihr Besitzer auf seine Widersacherin zu stürmte. Wenn es einen noch passenderen Anblick gab um Furcht, wie sie ihr jetzt durch die Eingeweide kroch, zu verspüren so war er Teeyla noch nicht untergekommen.
    Hastig robbte die Quarianerin noch halb im Liegen einen Schritt zurück ehe sie auf die Füße kam, herumwirbelte und so schnell rannte, wie man nun mal rannte wenn ein wütender Kroganer im Sturmlauf auf einen zukam: So schnell wie man nur konnte. Doch auch das war kaum schnell genug.
    Der durchdringend brüllende Kroganer, von dessen Gebrüll Teeyla beinahe vorkam als brachte er ihr Visier zum Schwingen, kam rasch näher. Trotz ihrer enormen Maße und ihrer scheinbaren Schwerfälligkeit konnten Kroganer wenn sie wollten, Geschwindigkeiten erreichen die sämtliche Sportler andere Spezies mit Neid erfüllten. Hätte Teeyla die scharfe Abbiegung des Ganges auch nur eine Sekunde später erreicht in der sie sich nun um die Ecke warf, hätte die gepanzerte Echse sie an die gegenüberliegende Wand geschmettert wo sie sich etliche Knochen gebrochen hätte. So aber spurtete die Quarianerin keuchend weiter und gewann so ein paar wertvolle Meter Abstand zu ihrem Verfolger der in seinem eigenen Schwung nicht abbremsen konnte und so mit der Schulter gegen die Wand donnerte.

    Vor Teeyla lag nun ein erschreckend langer Gang, gesäumt mit großen Glasfenstern und hin und wieder einer Tür die zu den dahinter befindlichen Labors führte. An seinem Ende, welches aus Teeylas Sicht, noch Meilen entfernt war, bog er zum einen nach links ab, während er nach vorne in eine offene Türöffnung zu den Laboren mündete. Es bestand wenig Hoffnung diesen Wettlauf mit dem Kroganer, welcher sich schon nach einer Sekunde wieder gefangen hatte, zu gewinnen indem sie vor ihm um die Ecke kam.
    Mit einem wütenden Knurren setzte er ihr bereits nach und um nicht unter den Füßen dieses sicher eine halbe Tonne wiegenden Aliens zertreten zu werden wich sie mit einem hektischen Sprung zur Seite aus, rein in eines der Labore. Früher einmal war dieses unförmige Labor, welches in dem düstereren Schein der Notbeleuchtung wie eine Folterkammer wirkte, sicherlich penibel sauber gehalten, sodass man von dunkelgrauen Plastikboden hätte essen könnte, und akribisch aufgeräumt gewesen doch nun stand alles kreuz und quer. Labortische mit darauf befindlichen Geräten und verschiedensten Behältnissen waren umgestoßen und auf den ganzen Boden verteilt, in der Mitte des Raumes lag die zerschossene Leiche eines Angestellten mit dessen Blut sich die verschütteten Chemikalien und andere Flüssigkeiten mischten und auf dem weißen Labortisch, hinter den sich die Quarianerin gleich nach ihrem Eintreten warf, lagen die traurigen Überreste eines Mikroskops.

    Sie hatte gerade genug Zeit ihre Schrotflinte des nutzlos gewordenen Magazins zu erleichtern und ein neues einzulegen, da stürmte der Kroganer bereits in den Raum. Das glühende, ausgeworfene Magazin war nicht noch mal am Boden aufgekommen da eröffnete der Kroganer aus der Hüfte heraus bereits das Feuer. Rasch rettete sich Teeyla in einer Seitwärtsrolle hinter einen anderen Labortisch, bevor sie es dem ersten, der sich unter dem Beschuss gerade in kleine Stückchen verwandelte, gleich tun würde.
    Dort angekommen kam die Quarianerin mit ihrer Schrotflinte im Anschlag blitzschnell hoch um einen Schuss abzugeben. Offensichtlich hatte der Kroganer großes Vertrauen in seine Schilde und Panzerung denn er stand ohne Deckung vor der Türöffnung immer noch aus allen Rohren schießend. Ob sein Vertrauen gerechtfertigt wäre, stellte sich aber in diesem Moment nicht heraus den Teeylas Schuss ging ohnehin daneben. Trotz des Zielsystems brachte der Schwall geriffelter Geschosse nur eines der Glasfenster, weit entfernt von dem Kroganer, klirrend zum Bersten und die im Stillen fluchende Quarianerin musste sofort wieder in Deckung gehen, da die abgefeuerten Metallkeile ihren eben erst neuaufgeladenen Schild fast schon zu stark in Ansprach nahmen, um den Kugelhagel lang genug zu überstehen um einen weiteren Schuss abzugeben.
    Die Warnsignale auf der Innenseite ihres Visier als nicht hilfreich verdammend hastete Teeyla von ihrer jetzigen Position zur nächsten Deckung einen umgestoßenen breiten Metallschrank, nicht weit des toten Angestellten, als ihr Schild überlastet zusammenbrach. Eine Salve aus der Waffe des vor schießwütiger Ekstase grinsenden Kroganers brachte den hellgrünen Schild zum Erlöschen und fraß sich in die Panzerung an ihrem Oberarm. Wäre das Magazin der Echse, die wütend und enttäuscht zugleich das Gesicht verzog, nicht genau in diesem Moment leer geschossen hätte Teeyla nicht mal mehr Zeit gehabt „Riss im Anzug!“, alarmiert von sich zu geben ehe ihr gesamter rechter Arm abgetrennt worden wäre. So blieben nur einige der übergroßen Projektile ohne die erschrockene Teeyla wirklich verletzt zu haben in der grauen Panzerung hängen und auch ohne, den Ahnen sei Dank, Lecks in den Anzug zu reißen. Der Schwung der Geschosse allerdings riss sie zur Seite und lies heiße Schmerzen durch ihren Arm schießen, als dieser fast ausgekugelt wurde und sie taumeln ließ.
    Ohne Zeit damit zu verschwenden nachzuladen spurtete der Kroganer vor zu seiner Widersacherin. Den umgekippten Metallschrank riss er noch im Laufen einfach hoch und warf ihn zur Seite, wo er krachend und scheppernd im bis jetzt letzten unbeschädigten Mobiliar landete, während der Kroganer schon vor Teeyla stand um mit dem Kopf weitausholte, für eine kroganische Kopfnuss. Der gnadenlose Treffer mit der dicken Stirnplatte der Echse hätte Teeyla wohl den Helm samt Schädel zerschmettert hätte sie sich nicht mit einer ungeschickten Rückwärtsrolle außer Reichweite der Attacke gerettet doch nicht weit genug. Ihr keine Pause gewährend setzte der Kroganer sogleich nach und trat nach der sich noch im Abrollen befindlichen Quarianerin.
    Sein gepanzerter Fuß wurde ihr so heftig in den Rücken geschmettert dass ihr die Luft wegblieb und sie noch einen guten halben Meter durch die Luft flog ehe sie eine harte Bauchlandung machte. Ihre Schrotflinte entglitt während ihres unfreiwilligen Fluges ihren Fingern um mit einem Scheppern Meter von ihr entfernt aufzukommen, um dort wie als wäre die leblose Waffe empört darüber so behandelt zu werden erneut Warnsignale von sich zu geben.

    Durch ihren eigenen harten Aufprall war die ächzende Teeyla zu benommen um wieder auf die Beine zu bekommen, so schlug der mehr instinktive denn wirklich gewollte Versuch das Unmögliche, aufzustehen, doch zu schaffen fehl. Sie schaffte es nur sich auf Armen und den Knien gestützt hoch zu stemmen ehe sie die Kraft in selbigen und in den stützenden Oberarmen verließ und sie zur Seite unter ihrem eigenen Gewicht einknickte. Teeylas Kopf, als ihr Übelkeit und Hitzeaufstieg, schien in dicke Watte gepackt und sämtliche Muskeln schienen gleichzeitig zu protestieren als ihr zu all dem auch noch der Schweiß in die Augen lief. Noch ehe sie überhaupt auf den Rücken lag stand aber der Kroganer, den Teeyla mit brennenden Augen nur als einen großen, dunklen Umriss erkennen konnte schon, über ihr packte sie am Hals und zog sie hoch.
    Unter dem Druck um ihre Luftröhre musste die Quarianerin würgen als sie versuchte den verwaschenen Blick fortzublinzeln. Als ihr dies schließlich gelang erblickte sie den triumphierend grinsenden Kroganer, sein schneller gehender, feuchter Atem hinterließ schon Spuren auf ihrem Visier als er sie wie eine leblose Puppe mit einer Hand von sich hob. Ein weiterer Adrenalinstoß, geboren aus purem Selbsterhaltungstrieb, trieb neue Kraft in Teeylas Gliedmaßen die sie sogleich nutze um hilflos an der Pranke die ihren Hals eng umschloss zu nesteln, doch nutzlos. Das war der Griff eines echten Kroganers, der seine Beute noch einmal verhöhnte bevor er ihr den Rest gab.

    „Zäh bist du, kleine Büchsenschlampe, das muss man dir lassen.“, grollte er höhnisch zu der Quarianerin die seine Pranke umklammerte und sich wand als könnte sie sich doch noch irgendwie befreien. „Nur nich zäh genug.“
    Teeyla wollte vor Hass triefend „Leck mich, Bosh‘tet!“ fauchen doch das Einzige was aus ihrem Sprachmodul kam waren unverständliche Würgelaute. Fast einen halb Meter über dem Boden strampelnd hing sie während er, ihrem verzweifelten Widerstand höhnisch beiwohnend, mit seiner klobigen Waffe langsam ausholte um ihr wohl den Knauf gegen den Helm zu donnern und gleichzeitig seinen Griff verstärkte und ihr die Luft abschnitt. Ihr Ende schien gekommen. Zu dem Rauschen ihres Blutes hörte sie ihren eigenen Herzschlag in ihren Ohren dröhnen als sie röchelnd versuchte Luft zu schnappen, doch es ging nicht. Er drückte ihr die Luftröhre zu. Andere Quarianerinnen hätten jetzt wohl aufgegeben und den Tod erwartet doch verzweifelter denn je weigerte Teeyla sich schlicht es zu akzeptieren, unterzugehen ohne sich zu wehren, durch seine Hände zu sterben um nur eine weitere zu sein die das mörderische Reptil auf dem Gewissen hatte.
    Nicht einfach nur eine unter vielen zu sein, sondern eine die sich widersetzte, sich wehrte und nicht aufgab. Ihre Kämpfernatur brach vollends aus.
    Wenn ich schon gehe, dann gehst du mit mir!, schrie sie im Stillen entschlossen.
    Mehr durch einen Impuls denn wirklich bewusst griff sie mit der linken Hand rasch nach ihrer im verdeckten Holster steckenden Pistole, während sie mit der anderen diesen Schraubstock der ihren Hals umfasst hatte umklammerte. Der Kroganer bemerkte ihre Bewegung nur nicht weil ihm sein Blut ins rechte Auge lief und grunze überrascht auf als die scheinbar wehrlose Quarianerin ihm plötzlich etwas von unten schräg an den Arm hob, da war es schon zu spät.

    Beim direkten Aufsetzen der schweren Pistole war auch so dicke Panzerung wie die seine so gut wie nutzlos. So jagte die mit einem, für Teeyla, befreiend klingenden Knall abgefeuerte Kugel quer durch sein Fleisch, seine Knochen um auf seiner Rückseite, knapp oberhalb der Achselhöhle, oranges Blut mit sich reißend wieder auszutreten. In einer Mischung aus wut- und schmerzverzerrten Heulen und einem wütenden Brüllen gab der zurück taumelnde Kroganer seine Widersacherin unfreiwillig frei als ihm die Kraft in dem Arm gleich seines Lebenssaftes entwich, während Teeyla fallend und ohne zu zielen drei weitere Male den Abzug betätigte.
    Unsanft landete die Quarianerin auf dem Rücken, der Aufprall trieb die eben erst eingeschnappte Luft wieder aus ihren Lungen und kurzeitig wurde ihr schwarz vor Augen. Als sich ihr Blickfeld wieder klärte erblickte sie über sich die massige Gestalt der Killerechse, die immer noch stand. In Panikreaktion riss sie die Pistole hoch und wollte erneut feuern als sich auch dieses Thermomagazin sich gegen seine Besitzerin stellte und überhitz piepte. Teeyla fluchte und erwartete dass der wütende Kroganer sie sogleich mit seinem gewaltigen dreizehigen Fuß wie einen lästigen Pyjak zertreten würde doch da erst bemerkte sie das klaffende Loch, knapp unterhalb seiner Stirnplatte. Während die beiden anderen Schüsse als Körpertreffer zwar möglicherweise wichtige Organe getroffen hatten, was einen richtigen Kroganer aber auch nicht wirklich aufgehalten hätte, hatte der dritte Schuss den Schädel der Echse durchdrungen und dessen Inhalt zerfetzt. Wenn der Kroganer in dem berüchtigten Blutrausch seiner Spezies geraten wäre, hätte er selbst das noch lang genug überleben können, um Teeyla seinen Blutdurst tödlich spüren zu lassen, doch dieser Kroganer brachte niemanden mehr um.
    Gleich eines gefällten Baumes schwankte er mit einem geistlosen, trüben Blick in den auf Teeyla gerichteten gelben Reptilienaugen ehe er nach hinten umkippte. Ungebremst schlug er der Länge nach auf, ächzte, obwohl er schon tot war, als seine gewaltigen Lungenflügel gepresst ihren Inhalt ein letztes Mal freigaben.

    Ein paar Sekunden blieb Teeyla noch um ihre Fassung ringend und auf den Toten starrend liegen, lauschte dem anhaltenden Geheul der Alarmsirene und rührte sich ansonsten nicht. Sie musste erst mal selbst begreifen das sie noch lebte und er nicht, dass sie gewonnen hatte und er nicht, dass sie weiter atmen durfte, konnte und er nicht. Sie müsste sich doch freuen! Ich müsste mich doch freuen! Ich habe gesiegt, ich lebe noch! Ein richtiges Hochgefühl, stellte sich aber nicht ein, zu klar hatte sich das Bild in ihr Gedächtnis gebrannt als der Blick des sterbenden Kroganers auf ihr geruht hatte. Sie war das letzte gewesen was er in seinem Leben, was vielleicht schon über hunderte Jahre umfasste und so viel länger gewesen war als das ihrige, gesehen hatte. Kalt lief es ihr den Rücken herunter.
    Teeyla hatte während ihrer Pilgerreise schon ein paar wenige Leute umgebracht. So gut wie immer aus Notwehr heraus, wenn es sich einfach nicht mehr vermeiden ließ und meist konnte sie damit nachts auch gut schlafen wenn sie nicht mit dem letzten Blick des Getöteten gestraft wurde. Dieser kurze Moment indem das Leben aus den Augen wich und sie kalt, glasig, tot werden ließ. Das war mehr als nur unheimlich und verstörend.
    In solchen Momenten merkte Teeyla dass sie zwar, wie alle Pilger ein gutes Kampftraining hinter sich hatte, doch dass dieses, wohl keines der ganzen Galaxie, einen wirklich darauf vorbereiten konnte ein Leben zu nehmen.

    So brauchte sie eigentlich noch ein paar Momente um das Geschehene zumindest ansatzweise zu verarbeiten doch eben ihr Kampftraining sagte ihr das dafür keine Zeit war. Sie war schließlich in keiner sicheren Umgebung und Jack, die Krankenschwester und auch die kleine Hackerin waren es auch nicht. Sie musste zu ihnen, allein schon um zu sehen ob sie die Konfrontation mit den restlichen Kroganern überstanden hatten. Sie hoffte es. Ungern würde sie erfahren dass sie all das was in diesem verfluchten Klinikum durchgemacht hatte quasi umsonst gewesen war.
    Also erhob sich Teeyla, aktivierte die Medigelzufuhr ihres Anzuges und humpelte mehr als das sie ging zurück, nachdem sie ihre Schrotflinte wieder aufgenommen hatte. Durch die Schmerzen in Schulter und Rücken und einen Blick auf ihr medizinisches Diagnoseprogramm ihres Anzugs erkannte die Quarianerin das sie von nun an vorsichtiger sein musste. Sie hatte einen Bluterguss an ihrer beinahe ausgekugelten Schulter, spürte Schmerzen durch jede Bewegung eben dieser und konnte sie nach hinten nur noch eingeschränkt bewegen. Das Medigel beschleunigte zwar die Heilung und senkte die Schmerzen auf ein ertragbares Niveau, aber zum einen war ihr Vorrat davon natürlich begrenzt und gar gebrochene Knochen würde es auf die Schnelle auch nicht heilen können.
    Nachdem sie sich vorsichtig durch die dunklen Gänge des Krankenhauses zurückgetastet hatte kam sie schließlich wieder in der Nähe des Aufzugs an. Es war seltsam still, die Sirenen in unmittelbarer Umgebung mussten beschädigt worden sein, man hörte nur die restlichen entfernten dröhnen. Ein ungutes Gefühl wallte in Teeyla auf die sich an die Ecke drückte und lautlos näher schlich. Sie versuchte auf alles gefasst zu sein, was sie erwarten könnte, doch als sie um die Ecke spähte erblickte sie ein Bild das alles toppte was sie sich hatte vorstellen können.
    Ihre mintgrünen Augen weiteten sich als sie über dieses Schlachtfeld voll von Toten wanderten. Offensichtlich hatte sich die C-Sec dem Scharmützel, etwas anderes war das ganze hier nicht mehr, auch angeschlossen hatten aber gegen die Kroganer den Kürzeren gezogen. Mehr als ein Dutzend erschossener oder brutal erschlagener C-Sec-Kommandos in ihren schwarz-blauen Panzerungen hatten hier inmitten von verbrannten Stellen und schwarzen Einschusslöchern umgeben von ihrer Kameraden und ihrer fallengelassen Ausrüstung mehr oder weniger schmerzhaft ihr Leben gelassen. In der Mitte der Toten ruhte der massige Körper eines der Kroganer, von dem dritten Kroganer fehlte jedoch jede Spur weshalb Teeyla schloss dass der Kampf irgendwo anders weiter tobte.
    Das kann auch gern so bleiben!
    Mit einem Blick zur Seite erspähte die Quarianerin ihre Verbündeten die allesamt regungslos in der Nähe des Aufzugs lagen. Trotz des Schrecks sie alle dort wie tot liegen zu sehen, war Teeyla weitsichtig genug sich vorher zu vergewissern dass sie Umgebung feindfrei war. Als sie sich dessen dann sicher war lief die Quarianerin rasch zu den Gefallenen. Ihr Universalwerkzeug leuchtete um ihren rechten Unterarm orange auf als sie noch im Laufen darauf eintippte um erneut das medizinische Diagnosesystem aufzurufen, diesmal um die Vitaldaten der drei am Boden liegenden zu scannen. Einem nach den anderen, zuerst Jack, dann Hyden, dann die Asari, leuchtete sie mit dem Universalwerkzeug an. Das Programm verband sich mit den jeweiligen Programmen auf den Universalwerkzeugen der, wie sich herausstellte, nur Bewusstlosen und gab Teeyla deren Status wieder.

    Der Frachterpilot hatte sich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen aber als Teeyla rasch seine Pupillen kontrollierte waren diese nicht unterschiedlich groß, was ansonsten ein Anzeichen für Blutungen im Gehirn und damit lebensbedrohlichen Problemen gewesen wären. Hyden hingegen hatte man die rechte Schulter ausgerenkt seltsamerweise aber wieder an die richtige Position gerückt, was alles den Sehnen in der Schulter aber nicht gut getan hatte. Ansonsten hatte sie sich Verbrennungen an der linken Schulter und am Hals zugezogen und war wohl durch die Entkräftung ohnmächtig geworden. Gerade wollte sie die Verbrennung der Hackerin oberflächlich mit Medigel behandeln da fiel ihr der tiefe Schnitt aus der violettes Blut rann an der Schläfe der Asari erst richtig auf. Schnell ließ sie von der Hackerin ab ehe sie sich neben der blauen Krankenschwester niederließ um stattdessen ihre Verletzung die offensichtlich bedrohlicher war als die der beiden anderen Bewusstlosen zu behandeln.
    Sie hatte gerade eine Portion Medigel bereit gemacht um sie zu verabreichen da zögerte Teeyla. Eigentlich hatte sie nur noch wenig Medigel und sie war im Begriff eine ganze Einheit für jemanden zu versprühen den sie eigentlich, auf Gegenseitigkeit beruhend, nicht mal mochte. Sie war eigentlich niemand der etwas verschenkte, erst recht nicht wenn das zu verschenkende nur begrenzt vorhanden war und sie es später vielleicht selbst brauchte. Doch dann gab sich Teeyla nach kurzem Zögern doch einen Ruck und sprühte die Wunde der Asari ausreichend ein.

    Keelah! Ich verschwende Medigel für jemanden für den ich nicht viel übrig hab obwohl ich es später durchaus selbst gebrauchen könnte. Wie blöd bin ich eigentlich?, dachte sie sich genervt als sie die oberflächige Behandlung beendet hatte. Mehr konnte sie auf die Schnelle nicht tun. Nun war die Hackerin dran. Ach was soll´s. Heute hab ich wohl meinen barmherzigen Tag. Ich bin wohl nicht blöd sondern barmherzig…das is ja noch schlimmer!

    Als auch diese die gerade so ausreichende Feldbehandlung erhalten hatte entschied Teeyla das sie hier nicht bleiben konnten daher wollte sie den Fahrstuhl herbeirufen aber offensichtlich war Hyden nicht weit genug gekommen um ihn betriebsbereit zu machen. Verärgert schlug Teeyla fluchend auf das Tastenfeld was aber, abgesehen davon das Teeylas Handfläche ihr nicht gerade dankte, genauso folgenlos blieb als erster sanfterer Versuch. Aber das war jetzt egal, sie brauchte eine Verschnaufpause.
    Das Kühlsystem des Umweltanzuges arbeitete hart daran Teeyla, die sich an die Fahrstuhl wand lehnte, eine Kühlung zu verschaffen. Sie war schweißnass, ihre Schulter schmerzte und urplötzlich, während sie noch schwer atmete, überkam sie ein heftiger Hustenreiz. Krächzend hustete Teeyla bis ihr fast die Luft wegblieb und sie keuchend und ungesund klingend Luft holen musste ehe sie das Kratzen in ihrer Kehle sie zwang weiter zu krächzen. Sie hatte das Gefühl durch ihr Husten etwas Schleimiges ihrer Luftröhre nach oben zu befördern und versuchte es so gleich wieder herunter zu schlucken.
    Gleich darauf versuchte sie sich einzureden dass ihre Kehle einfach nur bei all der Anstrengung quasi ausgetrocknet war, dass es nichts damit zu tun hatte, dass sie im Krankenzimmer in dem Hyden gelegen hatte kurzeitig und auch nur minimal ungefilterte Luft geschnuppert hatte aber gar nicht mal so tief in ihrem Inneren war sie sich da nicht so sicher.
    Wie als hätte ihr krächzendes Husten ihn geweckt wachte einer der Bewusstlosen auf.
    <a href=https://www.globalgameport.com/showthread.php/44304-Quarianerin-Teeyla‘Nora-nar-Alkyon target=_blank>https://www.globalgameport.com/showt...ora-nar-Alkyon</a>

  5. #35
    ME-FRPG-only Avatar von Mika Hyden
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    Geblendet starrte Mika in die Leuchtstoffröhre, die das Bad in grelles Licht tauchte. Sie lauschte und höhrte ihr überraschend ruhig schlagendes Herz, das sachte schwappen des eiskalten Wassers in dem Sie lag und das seichte Tropfen des Hahns. Mika spührte wie sie rutschte, ihre Lippen schmeckten das Eisen des von roten Schlieren durchzogenen Wassers als diese es berührten. Bald, ja bald schon würde sie niemandem zur Last fallen. Sie müsste sich nicht mehr schuldig fühlen, für ihren Vater, müsste sich nicht mehr Schämen für ihre Mutter und müsste ihr Leben nicht mehr ertragen. Es war schmerzhafter gewesen als Gedacht, sich die Beinschlagadern aufzuschneiden, doch sie hatte das Blut so schnell verloren, dass sie inwzischen kaum noch etwas spührte, kaum mehr als eine Ahnung von Schmerz, während ihre letzten Gedanken so träge dahinzogen wie Wolken an einem sonnigen Tag. Aus irgendeinem Grund gefiel ihr die Vorstellung wie eine Wolke, nichtsahnend und arglos, aber dennoch über allem, über das Land zu ziehen und müden Wanderern an heißen Tagen etwas Schatten zu spenden. Sie lächelte leicht über ihre naive Vorstellung, dann glitt ihr Kopf vollends unter Wasser und alle Geräusche reduzierten sich auf ein entferntes, schwaches Pochen und das Glucksen des Wassers. Das kalte Licht des Badezimmers war im blutigen Wasser nur noch ein angenehmes warmes Rot...der Frieden war nahe.
    Plötzlich durchstießen kleine Hände die Wasseroberfläche, packten das junge Mädchen und zogen es mit unwahrscheinlicher Kraft aus der Wanne. Für einen Augenblick erschien das Gesicht eines Mädchens gestochen Scharf in Mikas Blickfeld, dann zerfloss es, veränderte sich, zusammen mit der Umgebung und in Sekundenbruchteilen wurde aus dem Gesicht des Mädchens, dass der asarischen Krankenschwester.
    Mikas Herz hämmerte plötzlich wie wild und sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Die Asari steckte einen Injektor weg und half der Haeckse behutsam auf. Mika sah sich verwirrt um und versuchte einen Überblick zu bekommen. Der Pilot stand, so grimmig wie eh und je, mit einem Gewehr im Anschlag im Gang und hielt Wache, Teeyla deckte mit ihrer Schrotflinte die andere Seite ab. Die Asari hatte eine fieß aussehende Wunde an der Schläfe, die allerdings behandelt worden war. "Hey Mädchen, der Fahrstuhl.", brummte Jack ungeduldig aus dem Mundwinkel und nickte in Richtung der Steuerkonsole. Mika sah ihn einen Augenblick verwirrt an woraufhin der Pilot sich energischer wiederholte: "Der Fahrstuhl, bring ihn wieder zum laufen! Schnell!"
    Mika nickte leicht und aktivierte ihr Omni-Tool. Mit einem Blick überflog sie kurz den Status des VI-Netzes, dann fütterte sie Marvin mit ihrem eigenen Programm und wartete einen Augenblick bis die Verwaltungs-VI mit der compilierung fertig war. Ihre selbstgeschriebene Fahrstuhlansteuerung war möglichst einfach gehalten und statt einer hübschen GUI erschien lediglich ein kleines Eingabefenster. Mika sah kurz auf die Zahlen aus Messing, die über dem Fahrstuhl hingen um sicherzugehen, dann gab sie das Stockwerk ein und bestätigte. "Ok, Lift ist unterwegs," sagte sie und kaute wieder nervös auf ihrer Unterlippe während sie einen Blick auf die Holoanzeige gerichtet hatte die anzeigte wie der Fahrstuhl von 26 Stock flott auf den ihren Herunterfuhr. Hören konnte man fast nichts nur ein seichtes Rauschen, das zwischen dem schmalen Schlitz der Fahrstuhltüren aus dem Schacht hauchte. Hoffentlich bekommen das nicht allzu viele mit, die können zwar nicht ohne weiteres den Fahrstuhl anhalten, aber... Mikas Gedanken wurden vom 'Ding' des Fahrstuhls angekündigt als dieser ihr Stockwerk erreichte und die Türen mit einem zischen Aufglitten.
    Mika schluckte und sah in das innere des Fahrstuhls, der mit seinen spiegelnden Wänden und den edel aussehenden Handgriffen aus Holz die von vergoldeten Haltern getragen wurden eher in ein vornehmes Hotel denn ein Krankenhaus passte. Die Gruppe zögerte einen Moment, dann beeilten sie sich in den geräumigen Fahrstuhl zu gelangen. Mika atmete nocheinmal tief durch und ließ sich auf ihrem Omni-Tool nocheinmal die Kameraeinstellungen vom Parkdeck anzeigen. Sie konnte nichts erkennen, weder Leichen, noch andere Spuren eines Kampfes oder Feinde. Sie stieß erleichtert den Atem aus, dann setzte sie den Kurs des Fahrstuhls auf das Parkdeck. Jetzt hieß es warten und erschöpft lehnte Mika sich ein wenig nach vorne wobei sie sich mit beiden Händen, den Kopf gesenkt, am Geländer abstützte. Sie stellte fest, dass das Holz auch gar nicht so edel war wie es ausgesehen hatte, die hübsche Maserung war lediglich aufgedruckt und wirkte von nahem billig während die Halterung angelaufen und die verspiegelten Wände verschmiert waren. Seltsamerweise spielte die Fahrstuhlmusik ungerührt über ihnen, fast schon wie ein Hohn des ganzen Chaos, welches gerade im Krankenhaus gerschte. Mika war sich sicher, dass sie die nicht einprogrammiert hatte. Langsam hob sie den Kopf, warf einen blick in den Spiegel und erschrack mit einem überraschten Keuchen. Ihr Gesicht war von kränklicher Blässe auf denen die Schrammen und Kratzer leuchteten wie Feuer, ihre Augen waren geschwollen, rot umrandet und schienen ungewöhnlich tief in den Höhlen zu liegen, ihre Lippen gerissen und aufgesprungen, ihre Wangen eingefallen wodurch ihre Wangenknochen eine scharfe Kontur zeichneten und ihrem Gesicht ein härte gaben die sie selbst nicht erwartet hatte. Umrahmt war dieses Gemälde von einem bläulichen, mit Blut und Dreck und Schweiß verklebten Filz der einmal ihr Haar gewesen war. Zögerlich hob sie die Hand und strich sich eine dreckige Strähne aus dem Gesicht. Sie blickte an ihrem Spiegelbild herab, was ihr die Strähne wieder ins Gesicht fallen ließ und sah wie verdreckt und zerschunden der Rest ihres Körpers und ihr gepunktetes weißes Krankenhaus-Hemd war, dass ihr am Leib klebte. Sie roch an sich selbst und merkte wie wiederlich sie stank. Eine Mischung aus Schweiß, Blut, Kotze und Pisse. Shit, wann auch immer ich mich eingepisst habe.
    Mika verspührte plötzlich Ekel vor sich selbst und den Wunsch nach einem Bad, am besten einem heißen. Ein naiver Wunsch bedachte man ihre Situation, nichts destotrotz ein starker. Irgendwie musste sie darüber schmunzeln und sie hoffte, dass die anderen es nicht sahen. Sie dachten, dass Mika vermutlich vollkommen durchgeknallt war. Vermutlich war sie das auch irgendwie, aber die gesamte Situation war einfach zu skuril. Sie sollte eine böse Terroristin und Mörderin sein? Sie? Das Mädchen, dass stinkend, geschunden und gejagt in einem Fahrstuhl stand und von einem heißen Bad träumte? Ein erneutes 'Ding' kündete von der Ankunft auf dem Parkdeck und lenkte Mikas Aufmerksamkeit von ihren Grübeleien wieder auf das Hier und Jetzt.

    Mit einem Zischen glitten die Türen des Lifts auf und gaben den Blick auf einen kleinen gekachelten Raum frei der zu rechter und linker Hand des Fahrstuhls Zugang auf das Parkdeck über gläserne Schiebetüren ermöglichte. Teeyla und Jack wagten sich als erste aus dem Fahrstuhl und gingen mit Waffen im Anschlag rechts und links des Lifts in Position. "Mein Gleiter liegt rechts, da müssen wir lang". Jack nickte und gemeinsam setzte sich die Gruppe in Bewegung und lief vorbei an den ordentlich geparkten Gleitern unterschiedlichster Fabrikation und Farbe. Die Spannung der Gruppe konnte man förmlich in der Luft schmecken und ihre Schritte und ihr Atem schien unnatürlich laut von den Betonwänden wiederzuhallen. Alle paar Schritte blieben sie stehen und lauschten wie das Echo ihrer Schritte sich auf dem weiten Parkdeck verlor und ob da nicht noch etwas war, doch es herschte absolute Stille. Plötzlich meinte Mika im Augenwinkel eine Bewegung ausgemacht zu haben. Sie blieb abrupt stehen und starrte, die augmetischen Augen weit aufgerissen in die Richtung auf der Suche nach der Ursache. Die anderen hatten ebenfalls angehalten und sahen sich ebenfalls instinktiv um: "Ich glaube da ist etwas." flüsterte Mika und zeigte grob in die Richtung aus der sie meinte etwas gesehen zu haben.

  6. #36
    ME-FRPG only Avatar von Teeyla‘Nora nar Alkyon
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    Irrationale Angst wallte in Teeyla auf als ihr Hustenanfall nach mehreren schmerzhaften Krächzern endlich abschwoll. Die Angst die jeder Quarianer kannte, die Angst vor Krankheitserregern im Umweltanzug, die dank des lächerlich schwachen Immunsystems eine Infektion unweigerlich nach sich zog. Das einzige was dabei nicht sicher war, war die Schwere der Infektion, die war ein reines Glücksspiel. Und wie sehr Teeyla es auch mochte Risiken einzugehen, in diesem Punkt war ihr auch das kleinste zu hoch.
    Die Umweltanzüge eines jeden Quarianers der die sterile Sicherheit der Flottille verließ, ob Pilger oder Soldat, waren mit kleinen Tanks voll mit Antibiotika und Desinfektionsmittel ausgestattet die in einem solchen Fall Abhilfe versprachen. Doch auch wenn Teeyla die ihren nun vollständig gelehrt hätte, wäre es nicht sicher ob sie der Infektion entgehen würde, zumal diese Gegenmaßnahmen nur als schnelle Feldbehandlung gedacht waren um den Infizierten am Leben zu erhalten bis man echte Hilfe in Anspruch nehmen konnte, beispielsweise von einem ausgebildeten Arzt und einem wahren Arsenal von Medikamenten.
    Beides gab es hier vermutlich, doch waren zum einen die Ärzte hier mehr auf Menschen spezialisiert und natürlich etwas tot und zum anderen wussten sie nicht wo es für Quarianer taugliche Medikamente gab und Zeit diese zu suchen hatten sie auch nicht.
    Es gab für die Quarianerin also keine andere Wahl als die weitere schnelle Gegenmaßnahmen ihres Anzuges einzuleiten und zu den Ahnen zu beten dass sie sich noch so lange auf den Beinen halten könne bis sie in Sicherheit waren. Und natürlich ihre Angst zurück in die Tiefen ihres Verstandes zu drängen, wo sie gerade am Rande ihres Bewusstseins auf den nächsten Anlass zur Furcht lauerte.

    Während sie ihre Ängste halbwegs erfolgreich bekämpfte und, langsam ein- und ausatmend, an der Wand lehnte, erwachte der Frachterpilot mit einem langgezogenen Grunzen.
    „Wo zum Geier bin ich?“, brachte er ächzend hervor als er sich noch mit zusammengekniffenen Augen den Hinterkopf rieb und sich aufsetzte.
    „Am verschissensten Ort der ganzen Galaxie!“, knurrte Teeyla als Antwort. Ihre zurückgedrängte Angst wandelte sich so langsam in Wut auf diesen Bosh’tet der ihr Visier angeschossen hatte was sich in ihrem Ton deutlich bemerkbar machte.
    „Oh.“, gab der Mensch einsilbig zurück ehe er langsam die von Fältchen umzogenen Augen öffnete und sich umsah.
    „Nein, warte!“, meinte er dann plötzlich mit einem halben Grinsen. „Wir sind nicht in meinem Schlafzimmer und beide angezogen. So schlimm kann´s also nicht sein.“
    „Wehe du meinst das nicht in Bezug auf dich, Bosh’tet!“, gab Teeyla nicht im Geringsten belustigt von sich. Wie man in so einer Situation nur solche Sprüche von sich geben konnte war ihr ein Rätsel. Vermutlich irgendeine weitere saublöde menschliche Eigenart.
    Langsam kam Jack wieder auf die Beine und schnappte sich das erbeutete Sturmgewehr wieder und wie als hätte die Waffe Einfluss auf ihn wurde er auch schnell wieder ernst. Teeyla gab ihm eine kurze Zusammenfassung des Geschehenen während er bewusstlos war. Es erleichterte ihn das die Kroganer entweder tot oder verschwunden waren und beeindruckte ihn das Teeyla einen von ihnen auf dem Gewissen hatte. Kurz darauf wachte auch die Krankenschwester auf, welche eine noch abgespecktere Version des Geschehenen zu hören bekam und das sie sich nichts darauf einbilden solle das Teeyla Medigel an ihr verschwendet habe. Trotz dieser harten Ausdrucksweise überraschte es sie dass die Quarianerin scheinbar doch nicht so kaltblütig war und ihr geholfen hatte.
    Mit einem Aufputschmittel brachte die Asari nun auch de Hackerin zurück ins hier und jetzt welche bald darauf den Aufzug wieder zum Laufen bekam.

    Im Fahrstuhl selbst sprach niemand ein Wort, während sie langsam aber sicher ihrem Fluchtweg immer näher kamen.
    Geschützt durch ihr undurchsichtiges Visier musterte Teeyla mit einem Seitenblick die Hackerin. Diese blickte sich selbst im Spiegelbild des Aufzuges an und…lächelte. Die Quarianerin musste zweimal hinsehen um sich davon zu vergewissern ob ihr ihre mintgrünen Augen keinen Streich gespielt hatten. Warum lächelte das Mädchen? Mal ganz abgesehen davon das sie alle noch in Gefahr waren von Söldnern, Kroganern oder C-Sec zu Brei geschossen zu werden, war sie bleich wie eine Leiche, ihr Gesicht verschrammt, zerkratzt und mitgenommen, ihr blaues Haar mehr wie ein bläulicher Fußabtreter wirkend und sie lächelte seltsam, beinahe verträumt? War sie noch bei Sinnen? Oder war das noch so eine menschliche Eigenart?

    Doch was es auch war, Teeyla beschloss so zu tun als hätte sie nichts bemerkt. Es war schließlich wirklich nicht die Zeit Fragen zu stellen. Das würde sie erst wenn sie in Sicherheit waren, genauso wie sie sich überlegen würde aus der ganzen Sache ihren Profit herauszuschlagen. Kurz wunderte sie sich selbst darüber das sie schon fast wie eine Söldnerin dachte und handelte aber für die Möglichkeit so viel Geld zu machen taten viele Leute Dinge die sie sonst nie taten. Teeyla war da keine Ausnahme. Sie hoffte nur es wäre das ganze wert.

    Mit dem Öffnen der Fahrstuhltüren verschwand das Gefühl der vorläufigen, relativen Sicherheit um der Anspannung, der Erinnerung wieder in sehr realer Gefahr zu sein Platz zu machen. So tasteten sich Jack und Teeyla, immer gefolgt von Hyden und der Krankenschwester, vorsichtig vor, spähten umsichtig um jede Ecke und huschten so leise wie möglich durch leere Gänge bis sie schließlich auf dem Parkdeck ankamen.
    Ein Teil der Anspannung fiel von der Quarianerin ab als sie ihrem Fluchtfahrzeug immer näher kamen aber dennoch blieb sie, genauso wie Jack, wachsam, mit der Waffe im Anschlag. Plötzlich blieb Hyden hinter ihnen stehen und Teeyla auf meinte einmal, durch ihr verbessertes Gehör, etwas hinter ihr gehört zu haben. Nicht weit hinter ihr. Der Rest der Gruppe blieb auch alarmiert stehen und richtete, im Falle des Frachterpiloten und der Pilgerin, ihre Waffen nach dem vermeintlichen Ursprung des Geräusches aus.
    "Ich glaube da ist etwas." flüsterte das Mädchen und zeigte grob in die Richtung aus der es wohl dieses Etwas gesehen hatte.
    Die von Teeyla abgefallene Anspannung kehrte mit Verstärkung zurück.
    <a href=https://www.globalgameport.com/showthread.php/44304-Quarianerin-Teeyla‘Nora-nar-Alkyon target=_blank>https://www.globalgameport.com/showt...ora-nar-Alkyon</a>

  7. #37
    ME-FRPG-only Avatar von Mika Hyden
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    Doch da war nichts. Nur eine zerfranste Plastiktüte die über den Boden raschelte und einsam auf dem Flecken zwischen zwei Parkmakierungen im Luftzug hin und her tanzte. Neben dem Betonparket reihten sich, stummen Beobachtern gleich, einige Fahrzeuge unterschiedlichen Fabrikats und Farbe und beobachteten sie anteilslos. Nichts rührte sich und es herschte eine konzentrierte Stille die nur vom gelegentlichen Knistern der Plastiktüte und in der Ferne aufhäulenden Sirenen unterbrochen wurde. Und doch standen und hockten sie alle angespannt da, ließen den Blick konzentriert über das ausgestorbene Parkdeck gleiten und lauschten angestrengt ins Nichts. Zweifel beschlichen Mika: Sie hatte sich wohl getäuscht, von einem einfachen Lichtspiel oder der dämlichen Plastiktüte in die Irre führen lassen. Vielleicht war sie inzwischen auch nur vollkommen übergeschnappt, wer konnte das schon sagen? Mika sicherlich nicht, sie konnte ja nichtmal auschließen, dass sie nicht schon immer verrückt war.

    Jack war der erste der sich wieder bewegte und das scharren seiner Stiefel über den Betonboden ließ Mika zusammenzucken. "Durchgeknalltes Mädchen, da is nen Scheißdreck! Los weiter sonst stehen wir nächstest Jahr immer noch hier."
    Mit festen Schritten ging der breit gebaute Mann zu Mika und packte sie ruppig am Handgelenk um sie hinter sich her zu ziehen. Er wandte sich an die Asari: "Wo is jetzt deine Karre?"
    "Gleich da drüben, der gelb-schwarze.", antwortete das blauhäutige Alien und zeigte in die Richtung. Der Frachterpilot ging zielstrebig los und Mika hatte probleme mit dem Mann mitzuhalten.

    Als sie die Stelle erreichten hielt Jack kurz inne und stieß einen leisen Pfiff aus. "Krankenschwester, mmh?" sagte er mehr zu sich selbst als zu Naenia: "Ich fahre!" Sein ton ließ keinen Wiederspruch zu. Die asarische Krankenschwester sagte nichts sondern betätigte Wortlos den Schlüssel. Die Scheinwerfer blinkten kurz und im nächsten moment schwangen auch die Türen auf. Mika hatte absolut keine Ahnung von Gleitern, aber als sie sich rein setzte stellte sie sofort fest, dass es sich nicht um ein Fahrzeug handelte dass man sich normalerweise mit einem Schwesterngehalt finanzieren konnte. Auf dem Fahrersitz war Jack unterdessen voll in seinem Element, liebevoll strich er über die Armaturen und das Lenkrad ehe er mit einem sanften Tastendruck den Motor des Luxusgleiters einschaltete. Ein breites Grinsen bereitete sich auf seinem Gesicht aus als der Gleiter sanft ein stück weit vom Boden abhob da der ME-Generator im Heck des Fahrzeuges mit einem sanften beruhigenden Brummen seine Arbeit aufnahm und die Anzeigen zum Leben erwachten. Ein scharfes zischen war zu hören als der Pilot die Initialzündung der Fusionstriebwerke betätigte.
    "Alle Angenschnallt?", fragte er noch ehe er beide Hände um das Lenkrad legte und gas gab.

  8. #38
    ME-FRPG only Avatar von Teeyla‘Nora nar Alkyon
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    Teeyla atmete erleichtert aus als sich die vermeintliche Bedrohung als harmloser Abfall entpuppte, der über den Boden des Landefelds geweht wurde. Spätestens als nach ein paar Augenblicken immer noch keine Gefahr auszumachen war senkte sie erst einmal die Waffe. Ihre nervöse Gemütslage spielte ihnen wohl langsam alle Streiche.
    Jack äußerte sich unter der allgemeinen Gefahr eher ruppig, bezeichnete er den Blauschopf als durchgeknallt, und verhielt sich auch nicht gerade einfühlsam als er sie hinter sich herzog und nach dem Gleiter der Schwester verlangte.
    Teeyla sagte mal lieber nichts. Sowas kannte sie von zu Hause, beispielsweise von ihrem Vater. Wenn der „im Einsatzmodus“ war war der auch nicht sonderlich umgänglich. Wohl eine Eigenheit die sich alle Soldaten teilten. Sollte er doch die Kommandos geben, wenn sie dadurch schnell und sicher weg kämen war es ihr recht.
    "Wo is jetzt deine Karre?“, fragte er rau.
    "Gleich da drüben, der gelb-schwarze.", antwortete das blauhäutige Alien und zeigte in die Richtung. Der Frachterpilot ging zielstrebig los und der mit gezogene Blauschopf musste aufpassen nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.
    Und bei den Ahnen, das sah nach keiner schlechten Karre aus. Ein schnittiges, modernes Gefährt das jedem Aufschneider gut gestanden hätte. Und so etwas konnte man sich als Krankenschwester leisten?
    Jack riss genau den Gedanken an, ehe er sich selbst zum Fahrer erklärte, was die Asari widerstandslos geschehen ließ. Und auch die Quarianerin nahm sich vor das mal nachher „anzusprechen“.
    Rasch stiegen sie ein, die Blauhaut und der Blauschopf hinten, Teeyla auf dem Beifahrersitz.
    Ein zufriedenes Lächeln kam über das wettergegerbte Gesicht des Menschen als er sich mit dem Fahrzeug vertraut machte.
    Na wenigstens einer der hier Spaß hat., dachte sich Teeyla als sich auf dem bequemen Ledersitz setzte und mit dem Gewehr in der Hand noch mal die Umgebung in Augenschein nahm. Sah nicht so aus als wäre ihnen jemand gefolgt.
    Kurz blickte der Mensch dann rüber zu Teeyla.
    „Shotgun?“, fragte er sie mit einem schelmischen Lächeln.
    Teeyla sah ihn einfach nur schweigsam an. Ja, sie hatte eine Shotgun, sie hatte sie sogar noch in den Händen. Hatte er das bis jetzt noch nicht gemerkt? War der Schlag auf den Kopf und seine Gehirnerschütterung doch schlimmer als sie gedacht hatte?
    Nach einem kurzen Moment des unangenehmen Schweigens meinte er verunsichert: „…weil du auf dem Beifahrer…ach egal.“
    Und er flüchtete sich in die allgemeine Frage ob alle angeschnallt seien, ehe er Gas gab.
    Teeyla die sich rasch anschalte schüttelte nur einmal kurz den Kopf und beließ es dabei.

    Rasch entfernte man sich von dem was vor wenigen Stunden noch ein funktionierendes Krankenhaus war. Die Quarianerin betrachtete es grimmig als es im Rückspiegel immer kleiner wurde. Rauch quoll, irgendwo auf der verdeckten Seite des Gebäudes hervor, eine kleine Lichtshow war dahinter zu sehen und sie hörte entfernt Sirenen. Scheinbar belagerte die C-Sec das Gebäude noch, was bedeuten konnte das die Kämpfe noch anhielten.
    Mindestens ein Kroganer könnte da drin immer noch rumtoben.
    Sie erschauderte bei dem Gedanken und war dankbar das der Mensch einen hier schnell wegfuhr, derweil die Krankenschwester auf der Rückbank es auf sich nahm nach der Hackerin zu sehen. Die Kleine sah echt furchtbar aus, zerschlagen, müde und erschöpft.
    Teeyla konnte es ihr nicht verdenken und gab dann erstmal Anweisungen an ihren Fahrer wohin man sich zu bewegen hatte.
    Es war ein ziemlicher Zickzack und verwirrend obendrein den Teeyla vorgab. Jack schien überrascht tat aber wie geheißen. Die Blicke die er ihr dabei zu warf deutete die Quarianerin mal als fragend, ob sie einen Plan hätte. Aber sie antwortete nicht gern auf unausgesprochene Fragen, daher erklärte sie nichts.
    „Wohin fahren wir?“, sprach es schließlich die Asari fordernd klingend aus.
    Die Quarianerin, die beiläufig den Treffer aus der Waffe des Kroganers an ihrer rechten Armpanzerung betrachtete, hätte gute Lust gehabt einfach nicht zu antworten. Ungesehen blickte sie in den Rückspiegel um die beiden Blauköpfe in Augenschein nehmen zu können, schaute vor allem mal nach dem Mädchen.
    Diese saß apathisch wirkend, wie unter Schock, hinten und starrte nur vor sich hin.
    Wohin fahren wir? Wir können nicht einfach…“, setzte die vermeintliche Krankenschwester hartnäckig wieder an als Teeyla ihr kühl sprechend über den Mund fuhr.
    „Wir schütteln erst einmal die C-Sec ab. Und oh doch! Wir werden verfolgt!“, fuhr sie dann weiter fort. Auch sie, wurde klar, duldete jetzt keine Widerworte. „Wenn die C-Sec gerade nicht die Kräfte hat uns persönlich zu verfolgen, weil sie vermutlich gerade mit nem echt schlecht gelaunten Kroganer auf Tuchfühlung gehen, dann greifen sie jetzt gerade auf ihre Überwachungsinfrastruktur zurück. Die haben hier und da verteilt Kameras und Picter über die ganze scheiß Citadell. Vermutlich wird’s nicht lang dauern dann kurvt uns eine Streife in den Weg. Wenn wir nicht aufpassen.“
    „Fuck! Was also?“, Fluchte Jack auf dem Beifahrersitz neben Teeyla.
    „Wir nehmen ein paar andere Wege und Abkürzungen.“,erklärte die Quarianerin auf ihr Universalwerkzeug eintippend, nachdem sie ihre Schrotflinte zusammengeklappt und weggesteckt hatte.
    „Route wird berechnet!“, trällerte die frisierte Benutzeroberfläche auf quarianisch als Teeyla gezielt Routenpunkte, quer über verschiedene Viertel der Station zog, darunter nicht wenige Problemviertel. Dabei zog und erzwang sie ein paar Verbindungen die ein nicht frisiertes System nicht zugelassen hätte…weil diese eigentlich nicht möglich…oder nicht ganz legal waren. Sie dankte im Stillen den Ahnen und den Verbreitern dieser netten OpenSource-Software.

    „Die Citadell ist immer noch groß genug dass die Bosh’tets nicht alles permanent überwachen können. Gibt auch genug dunkle Gassen und Problemviertel die von…sagen wir Überwachungsgegnern genutzt werden. Vor allem in den unteren Bezirken. Wenn wir die richtige Route nehmen und nur etwas Glück haben verlieren die unsere Spur. Zumindest für den Moment.“

    Woher die Quarianerin das alles wusste?
    Nun, sie zählte sich auch zu den sehr überzeugten Gegnern von staatlicher Überwachung und Verfechtern von persönlichen Datenschutz…vor allem wenn sie gerade Taschen- oder gar Gleiterdiebstahl begangen hatte…und sowas machte sie ja nicht grad seit gestern.

    „Route berechnet!“, sang die Benutzeroberfläche erneut und Teeyla leitete es mit einem Wischen auf den Bordcomputer des Gleiters.
    „Das wird nicht ganz einfach…und eine Weile dauern…“, erklärte sie. „Wird uns aber etwas Zeit erkaufen. Mehr aber auch nicht.“
    Jack der die Route kurz studierte wirkte aber zuversichtlich.
    „Das krieg ich hin.“, meinte er als er beschleunigte und den Kurs gemäß Teeyals Programm änderte.
    „Das gibt uns hier…“, uns sie drehte sich auf ihrem Sitz nach hinten um und blickte auf die Asari. „…oder vor allem dir, Schwester, Zeit ein bisschen zu reden…“
    Die Quarianerin sprach kühl. Angedeutet bedrohlich. Man sah die Kampfspuren auf ihrem Anzug und den oberflächig behandelten Riss auf ihrem Visier und wie sie sich im Krankenhaus geschlagen hatte sprach ebenfalls für sich. Sie brauchte nun ihre Waffen nicht um der Blauhaut klar zu machen dass sie gefährlich sein konnte und man ihr jetzt besser keinen Stuss erzählte.
    Wer weiß? Vielleicht müsste sie doch noch etwas Adrenalin abbauen?
    Und die Schwester packte lieber aus…
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