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  1. #91
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Die Welt der Shemlen war anstrengend:
    Nicht nur, dass sie Leirâ mitten in der Nacht aufschreckte und von ihr verlangte, reisefertig zu werden, nein. Dann zwang sie die Jägerin auch noch zu Geduld, denn 'Lady Juliette' hatte sich in einer kleinen Kammer eingeschlossen, die der Jägerin zuvor gar nicht aufgefallen war. Und so standen sie da und warteten....
    ...Und warteten...
    ...Und warteten.

    "Wo müssen wir eigentlich als nächstes hin, um euren Schatz zu finden?", brummte Leirâ irgendwann in Alriks Richtung. Neben der Tatsache, dass eine Unterhaltung ihr die Zeit verkürzen würde, sickerte die Erkenntnis in ihr Bewusstsein, dass sie dies ohnehin erfahren musste.
    "Na, zu den Zwergen. Ins Frostgipfelgebirge."
    Zwar tat die Dalish diese Antwort mit einem Nicken ab, doch in ihr regte sich noch mehr:
    In diesem Gebirge, so hatte ihr Vater ihr erzählt, war sie geboren worden. Als Dalish kannte Leirâ so etwas wie 'Heimat' nicht, dennoch würde sie an den Ort ihrer Geburt zurückkehren. Ein eigenartiger Gedanke. Und mit Bestimmtheit auch einer für spätere Morgenstunden.
    Und endlich trat Julilette reisefertig vor sie. Und wäre Leirâ nicht so müde und verstimmt gewesen, sie hätte Juliette deren 'hochgeborenen' Spruch in den Hals zurückgerammt. Solch ein Gehabe war der Jägerin einfach zu Wider. Doch sie beschränkte sch sich auf ein Augenrollen und folgte den beiden.

    In einer großen Kammer wurde ihnen der Templer Gillean vorgestellt, der sie von nun an begleiten würde. Leirâ war zu müde für Disskusionen, desweiteren war ihr bewusst, wie weit sie bereits gekommen waren, sodass sie nichts weiter dazu sagte. Stattdessen musterte sie den Blondschopf nur mit mürrischem Blick. Der Kreiger sah aus wie eine dicke Shemwurst, die man in eine breite Rüstung gequetscht hatte.
    Elgar'nan, in dem Ding kann sich dieser ungelenke Kerl doch sicher noch weniger bewegen, als all die anderen Gepanzerten. Tatsächlich dachte sie das schon eine ziemlich lange Weile: Die Krieger des Volkes trugen leichte Holzrüstungen, welche in Bändern angeordnet waren. darunter gepolsterte Kleidung, sodass kaum ein Hieb durch zu brechen vermochte. Gegen Stiche und Pfeile sah das zwar anders aus, doch wusste die Jägerin aus Erfahrung, dass ein heftiger Stich oder ein auf kurze Entfernung geschossener Pfeil auch durch die Plattenrüstungen der Rosenohren zu brechen vermochte. Dann stießen noch Myrddin und Rhaego zu ihnen, letzterer mit einem sichtlich vollgestopften Rucksack. Die Jägerin grinste und war gespannt, wie weit dieser schmale Mann, der sein Leben in einem Turm verbracht hatte, das Ding zu tragen vermochte. Und dann endlich verließen sie den Turm.
    Als sie die Pforte hinter sich ließen und ihr seit einer Ewigkeit endlich einmal wieder, der Wind durch das Haar ging, sie das rauschen des Wassers hörte und der Blick auf den Horizont endlich nicht mehr versperrt war, wurde der Dalish schwindelig. Ein Prickeln breitete sich über ihren Körper aus, in der Ferne wogte ein Meer aus Blättern im Wind. Sie schloss die Augen und ließ das Gefühl auf sich wirken. Alrik tippte sie an und wies auf das Boot, die Jägerin folgte. Auf dem selbigen rutschte die kleine Elfe ganz nach vorn, lies eine Hand in das kalte Wasser hinab hängen und entspannte sich seit Wochen, so fühlte es sich an, endlich einmal wieder gänzlich.

    -----------> Port Calenhad

  2. #92
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    Bannorn--------------->
    Turm des Zirkels

    Schwungvoll stieg Yanis von seinem Pferd und bedeutete zwei seiner Männer es ihm gleichzutun. Er kramte noch aus einer Tasche ein paar Dokumente und einen Siegelring den er sich rasch ansteckte.
    Zu dritt schritten sie mit entschlossenem Schritt auf den Mann zu der einsam und verlassen am Pier Wache stand. Wie er es erwartet hatte war es ein gepanzerter Templer der dort stand.
    „HALT! Wer da?“ fragte dieser prompt mit kräftiger Stimme.
    „Ein Abgesandter Orlais mit seinem Gefolge!“ antwortete Yanis mit mindestens ebenso fester Stimme
    Der Wachmann hatte zwar eine Laterne konnte aber bestimmt nicht Yanis zur Gänze erkennen. Yanis ging auf den Templer zu, nicht zu schnell und nicht zu langsam, die Hände deutlich vom Körper weg haltend.
    „Isch bin Yanis Leclerc und ein Abgesandter Orlais. Isch bin mit einer wischtigen Angelegenheit betraut und in diesem Susammenhang befugt für die `öchste Autorität Orlais zu spreschen.“
    „Und was für eine `Angelegenheit´ wäre das?“ fragte der Templer, jetzt nicht mehr ganz so selbstsicher.
    Yanis holte vorsichtig die Zeichnung Juliettes hervor und überreichte sie der Wache „Isch suche eine gefährlische Person. Diese Frau. Isch `abe grund sur Annahme, dass sie bereits `ier war!“
    Der Templer ergriff die Zeichnung und sah sie sich genau an. Yanis trat in gebückter Haltung etwas näher und sah sich das Gesicht des Templers im Schein der Laterne genau an.
    Im Moment als die Wache die Zeichnung sah, zog er die Stirn kraus und rümpfte die Nase. Abscheu
    Sie war also hier gewesen, solch eine Reaktion zeigte man nicht wenn man eine Person nur von einer Zeichnung kennt.
    „Sie war `ier, nischt war?“ es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Der Templer schien kurz mit seinen Emotionen zu kämpfen. Etwas war hier passiert, etwas, das den Templer schwer gekränkt hatte. Eine Spur Besorgnis spiegelte sich ebenfalls auf seinem Gesicht.

    Yanis war beunruhigt. Was hatte Juliette angestellt, dass ein Templer besorgt war?
    Der Templer fasste sich wieder „Könnt ihr euch ausweisen?“ Yanis reichte ihm ein Dokument, dass ihn als hohen Abgesandten Orlais auszeichnete. Die Verbindungen von Lord Maxime hatten einiges in Bewegung setzen können. Der Templer nah das Dokument vorsichtig entgegen und fing an es zu studieren wobei er immer wieder misstrauische Blicke Yanis und seinen Männer zuwarf.
    Das Dokument war echt und trug sogar das Siegel der höchsten Autoritäten Orlais. Im Fall Juliette sprach er in Ferelden für ganz Orlais.
    Der Templer reichte das Dokument zurück an Yanis „Wartet hier!“ Die Stimme der Wache hatte wieder ihre alte Festigkeit erreicht. Der Templer begab sich in seine kleine Fähre und setzte zum Turm über.
    Minuten verstrichen. Inzwischen waren die restlichen von Yanis Männer aus der Taverne zurück, ohne nützliche Informationen hervorgebracht zu haben. Yanis deutete allen bis auf vieren an, sich etwas weiter entfernt bedeckt zu halten.

    Nach einigen Minuten kam die Fähre zurück. „Sie dürfen übersetzen, mit vier Mann!“ Yanis deutet eine dankbare Verbeugung an und stieg mit seinen vier Männern in das kleine Boot.
    Während des Übersetzens war es im kleinen Boot völlig still. Lediglich das Plätschern des Wassers, wenn die Ruder ins Wasser stießen oder die sanften Wellen überraschend kraftvoll gegen den Rumpf des Boots schlugen. Yanis sah mit ernstem Gesichtsausdruck auf den immer imposanter erscheinenden Turm der sich, scheinbar drohend, immer weiter vor ihnen aufzubauen schien.
    Am Ufer des Turms angekommen bedeutete ihnen die Wache auszusteigen und die große Treppe vor ihnen emporzusteigen.
    Ohne zu zögern stieg Yanis als erster aus dem Boot und ging mit scheinbar selbstsicherem Schritt voraus. In seinem Leben hatte er lernen müssen, dass ein selbstsicheres Auftreten der wichtigste Schritt auf dem Weg zum Erfolg war. In Wirklichkeit war Yanis nervös überspielte dies aber geschickt. Wann immer er für Lord Maxime dunkle Geschäfte abwiegelte war ein sicheres Auftreten existentiell wenn man mit zwielichtigen Gestalten verhandeln musste.

    Dicht gefolgt von seinen Männern, je zwei links und rechts hinter ihm, erstieg er die Treppe. Die Templer die links und rechts sie flankierten und scheinbar reglos dastanden ignoriete er und hielt seinen Blick fest auf das Ende der Treppe geheftet. Nach und nach, vom Schein unzähliger Fackeln erleuchtet, kam ein großes Portal in Sicht.
    „Halt, Fremde!“ wurden sie vom Ende der Treppe aus angerufen. Genau wie er blieben seine Männer prompt stehen, stellten sich aufrecht hin, Kinn hoch und die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Wenn man militärischen Verbänden, wie den Templern, Disziplin vorlebt nehmen sie einen auch ernster.
    „Wer seid ihr und was ist euer Begehr?“ polterte wieder die Stimme vom Ende der Treppe und es zeigte sich endlich ein Gesicht zu der Stimme.
    Knallende Stiefel auf Steinboden, wuchtiges scheppern einer Plattenrüstung. Ein großgewachsener Mann mit Bürstenhaarschnitt, gepflegten Bart und durchdringenden, unzufriedenen dunkelgrauen Augen schritt langsam die Stufen herab.

    Hinter dem Mann standen nochmal bestimmt 10 Templer in Reih und Glied. Auffallend einzeln stand ein weiterer Templer und ein alter Mann der ausnahmsweise nicht in einer Rüstung steckte.
    Yanis nahm die imposante Gestalt und die kräftige Stimme ohne eine Emotion zu zeigen war.
    „Isch bin Yanis Leclerc offisieller Abgesandter Orlais und verfolge eine gefährlische Person die aus meinem Land in eures geflohen ist.“ Seine Stimme war mindestens genauso kraftvoll wie die des Gepanzerten.
    Yanis griff in seinen Wams und wollte das Dokument und die Zeichnung hervorholen doch man interpretierte seine Geste falsch. Wie auf ein unsichtbares Signal hin zogen die Templer links und rechts von ihm, genau wie die Templerreihe vor ihm ihre Schwerter und streckten ihre Schilde vor.
    Seine Männer handelten umgehend. Sie drehten sich nach außen und bildeten damit einen Kreis der Rücken zu Rücken stand. „Genau 20 auf meiner Seite“, „Bei mit genauso viel!“ informierten sie ihn.
    „Eure Waffen! Legt sie nieder!“ forderte der Gepanzerte auf
    Einer seiner Männer drehte ganz leicht den Kopf zu ihm „Yanis?“. Doch er musste gar nicht erst groß Nachdenken „Wir kommen eurer Aufforderung nach! Wo sollen wir unsere Waffen ablegen?“
    Yanis Stimme hatte nichts an Festigkeit verloren und noch immer stand er aufrecht und reglos da. „Einer meiner Männer wird sie euch Abnehmen!“ und mit einem Fingerzeig setzte sich der Einzelstehende Templer in Bewegung. Angefangen bei Yanis stellte sich der Templer vor die Männer aus Orlais und nahm die Schwerter und Säbel entgegen. Stumm ging er wieder auf seine alte Position, versetzt hinter dem kraftvollen Redner.
    „Könnt ihr euch Ausweisen, Gesandter?“
    „Das kann isch!“ Yanis holte das Dokument hervor und präsentierte es. Der Gepanzerte ging langsam auf Yanis zu und baute sich, auf einer höheren Stufe stehend, vor ihm auf. Mit ernstem Gesichtsausdruck blickte er auf Yanis herab und winkte, ohne sich umzusehen, den einzig ungepanzerten heran.
    Schweigend stellte er sich neben den Gepanzerten und nahm das Dokument entgegen und begann es eifrig zu studieren. Während das Dokument geprüft wurde fochten Yanis und der Gepanzerte ein unsichtbares Duell aus. Stoisch erwiderte Yanis dem Blick des Gepanzerten Manns stand ohne auch nur einen Gesichtsmuskel zu bewegen während er hinter dem Rücken seinen rechten Handschuh auszog. Yanis hatte so etwas schon zu oft gesehen, einen Mann der mit blosen Äußerlichkeiten versucht andere einzuschüchtern. So etwas beeindruckte ihn gar nicht mehr.
    „Dieses Dokument ist echt! Allerdings gilt es nur in Verbindung mit einem der…..“ weiter kam der Studierte nicht denn jetzt war Yanis derjenige der am Zug war.
    „…Kaiserlichen Siegelringe!“ rief Yanis in den Raum und präsentierte seine rechte Faust an der Kaiserliche Siegelring Orlais prangte.

    Die Kunstfertigkeit mit der diese seltenen Siegelringe hergestellt werden ist unübertroffen und unnachahmlich in der Welt. Es gab immer nur wenige Siegelringe des kaiserlichen Hofs zu Orlais gleichzeitig, ihre Zahl wird auf weniger als dreißig geschätzt und nur an die höchsten Abgesandten Orlais verteilt, sie spiegeln die gesamte Macht des kaiserlichen Hofs wieder und sind deswegen sowohl geschätzt als auch gefürchtet.
    Yanis wusste nicht was für Gefallen Lord Maxime eingefordert hatte oder welche Zugeständnisse er machen musste um an einen dieser Ringe zu kommen aber eines war sicher, dieser Ring hatte einiges gekostet.

    Der Studierte riss die Augen auf und stolperte beim Anblick des Rings beinahe rückwärts die Treppe hinauf. Sogar der Gepanzerte machte einen irritierten Eindruck, als ob er nicht genau wüsste, was das jetzt zu bedeuten hatte. Yanis setzte nach und hielt dem Gepanzerten die Zeichnung Juliettes vors Gesicht.
    „Juliette de Ludin! So ist ihr Name und isch suche diese gefährlische Verbrescherin!“ Yanis entging keine einzige Gesichtsregung des Gepanzerten. Zuerst das erschrockene Aufreißen der Augen und dann ein anderes Extrem. Verengte Augenbrauen und ein zusammengepresster Mund Wut aber da war wieder ein Hauch von Besorgnis die Yanis ein ungutes Gefühl vermittelte.
    „Was `at sie von eusch bekommen?“ fragte er dreist und senkte dabei die Stimme, sodass nicht alle Templer es hören konnten.
    Der Gepanzerte stemmte eine Hand in die Hüfte und fuhr sich mit der anderen druchs Gesicht während er den Blickkontakt abbrach und einen Punkt an der Wand fixierte.
    „Folgt mir Abgesandter!“

    Tag 4, 04:10
    Geändert von Yanis Leclerc (04.01.2013 um 16:07 Uhr)

  3. #93
    DA FRPG only Avatar von Yanis Leclerc
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    Der Mann mit dem Bürstenhaarschnitt stellte sich als Hauptmann Deylan, Chef der Wache, vor. Er führte sie gemeinsam mit dem Gelehrten, Darek, durch den Turm bis in einen kleinen Raum. Yanis empfand das weite Gewand des Gelehrten etwas befremdlich, Männerkleidung kannte er anders. Andere Länder andere Sitten, er schüttelte den Gedanken ab, er war wegen etwas anderem hier.
    Die schwere Holztür mit den Metallbeschlägen fiel knarrend hinter ihnen ins Schloss und Deylan ging tief durchatmend um einen schweren Schreibtisch herum und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Yanis schickte seine Männer aus dem Raum und befahl ihnen sich ein wenig zu entspannen. Er sah ihnen dabei eindringlich in die Augen. Der Gelehrte flüsterte etwas ins Ohr von Deylan, augenscheinlich übersetzte er. Mit einem Nicken verabschiedeten sich die Männer.
    Yanis gab dem Hauptmann noch einen Moment Zeit um sich zu fassen, und beobachtete ihn dabei genau. Der Hauptmann war deutlich nervös und angespannt. Ohne um Erlaubnis zu bitten setzte sich Yanis auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch und holte aus einer seiner Taschen ein kleines Stück Pergament hervor.
    „‘err ‘auptmann, bitte ersählen sie von Anfang an“
    Der Hauptmann hörte abrupt auf in dem kleinen Zimmer auf und ab zu gehen und starrte Yanis für einen Moment an. Schließlich setzte er sich mit einem Seufzen gegenüber von Yanis hin und begann zu erzählen.
    „Vor ein paar Stunden kamen hier drei seltsame Gestalten an. Ein junger Mann, eine Elfe und eine Frau mit orlaisischen Aktzent.“
    Es waren also definitiv wirklich drei und der kundige Jäger war eine Elfe.
    „Der Jüngling stellte sich als Alrik Riverside vom Bann Fasado von Baumgreif vor, die Elfe war Leirâ Ven, eine Ungläubige vom heidnischen Stamm `Klingen des langen Weges´. Die Frau die ihr meint muss dann Ritterin Juliette sein, sie war mit der Sicherheit von Alrik Riverside beauftragt.“
    Ritterin Juliette?!? Yanis musste sich zusammenreißen um nicht gleich laut aufzulachen.
    „Sie kamen hier an und verlangten – sie verlangten! Sie verlangten, dass sie Zugriff auf unsere Bibliothek und unsere Gelehrten bekommen um irgendein Pergament zu entschlüsseln.“
    „Und sie `aben ihrem Anliegen nachgekommen?“ fragte Yanis nach und notierte sich einige Informationen
    Der Hauptmann zögerte kurz mit der Antwort und sein Gesicht spiegelten zwei Emotionen wieder Wut und Scham.
    „Ja!“ gab der Hauptmann zähneknirschend schließlich zu „und…..und noch mehr!“
    Yanis beugte sich neugierig vor
    „Wir haben ihnen Zugang gewährt und ihnen schließlich noch einen Gelehrten mitgegeben, einen Magier!“
    Yanis zog scharf die Luft durch die Nase ein. Der Hauptmann hob beschwichtigend die Hände „Wir haben aber Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Ein Templer, Ser Gillean, begleitet sie und passt auf den Magier auf!“ Der Hauptmann verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Diese symbolische Distanzierung von der eigenen Aussage verriet Yanis, dass der Hauptmann seinen Worten selbst nicht glaubte.
    Yanis wollte nicht weiter darauf eingehen und wechselte das Thema. „Was könnt ihr mir über die Drei ersählen, `err `auptmann!“
    „Jetzt beantwortet ihr mir eine Frage Abgesandter! Warum sucht ihr diese Frau?“ Dylan hatte einen eisernen Blick aufgesetzt.
    Yanis hatte mit dieser Frage gerechnet und zögerte dennoch mit der Antwort damit sie glaubwürdiger sein würde. Er atmete tief durch „Betrug und Verrat! Deswegen muss ich sie so schnell wie möglich finden um den Schaden rasch einzugrenzen. Das wichtigste dabei ist, dass ich sie LEBEND zurück nach Orlais bringen MUSS! Ich kann gar nicht genug betonen wie wichtig das für das Kaiserreich ist!“ Jetzt war es an Yanis eisern zu starren.
    Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen bis Yanis wieder seine Frage wiederholte.
    „Was könnt ihr mir über die Drei ersählen, `err `auptmann!“
    „Der Jüngling, Alrik, war offenbar der Anführer obwohl er nicht besonders erfahren wirkte, er war viel ehr voll von jugendlichem Leichtsinn und er war völlig unbekümmert. Er war im Auftrag seines Banns unterwegs und hatte zum Schutz die Ritterin Juliette und als Botschafterin des benachbarten Elfenstamms Leirâ Ven dabei.
    Die Elfe schien das erste Mal in ihrem Leben aus ihrer heidnischen und rückständigen Welt herausgekommen zu sein und machte ansonsten einen eher harmlosen Eindruck.
    Die angebliche Ritterin, Juliette, trat im Vergleich am bestimmtesten auf. Deswegen habe ich ihr auch gesagt, dass sie, wenn es notwendig sein sollte, den Magier töten sollte, bevor er sich in eine Abscheulichkeit verwandeln oder abtrünnig werden würde.“
    „Isch würde gerne mehr über diesen Magier erfahren den ihr diesem Alrik mitgegeben `abt!“
    „Rhaego Alcaryen, ein verdammter Querdenker und Träumer! Er war mir schon immer ein wenig zu neugierig!“ der Hauptmann fuhr sich durch die kurzen Haare. Er ist ein kluger Kopf der sich mit vielen Sprachen und Kulturen auskennt. Deswegen habe ich mich dafür entschieden ihn mitzuschicken. Er hat Erfahrung in Elementar und Geistesmagie.
    Yanis ließ die Worte auf sich wirken. Er wollte nicht so recht glauben, dass die Elfe so harmlos war wie der Hauptmann sie darstellte und er fragte sich ob dieser Alrik nicht doch nur eine Marionette von Juliette war.
    Möglicherweise war Juliette wirklich die Drahtzieherin und hatte die Elfe als eine Art Söldner angeheuert während dieser Alrik übertölpelt worden war nur noch auf dem Papier der Anführer war.
    Deylan zog seine Augenbraue zusammen und beugte sich vor „Was glauben sie hat Juliette mit meinem Magier vor?“
    Yanis seufzte und rieb sich kurz die Stirn „Juliette hatte bisher mit Magie nischt das Geringste su tun. Isch weiß selbst nischt was sie genau vorhat. Möglischerweise geht es ihr wirklisch nur darum so schnell wie möglisch, so viel Geld wie möglisch ansuhäufen um sisch dann noch weiter absusetsen.“
    Yanis zog gespielt die Schultern hoch. „Könnt ihr mir noch sagen wann sie von `ier wieder aufgebrochen ist?“
    „Vor etwa 2 Stunden….“ Der Hauptmann sah Yanis ernst an
    „Konnten sie das Pergament entschlüsseln?“ fragte Yanis schließlich weiter
    Deylan presste die Lippen aufeinander und Yanis wusste was jetzt kommen würde
    „ Abgesandter ihr wisst, dass ich von nun an übernehme! Ich werde aber euch gestatten mich und meine Männer zu begleiten, seht das als Gefallen an und seit versichert, dass wir Juliette unversehrt an sie übergeben werden sobald wir sie gefunden haben!“
    Yanis sprang auf, sodass der Stuhl nach hinten umkippte. „WAS? Das kann nischt ihr Ernst sein! Sie glauben doch nischt, isch würde misch so einfach wegdrängen lassen!“
    Der Hauptmann sah ihn gönnerhaft an „Verstehen sie mich nicht falsch Abgesandter, das war keine Bitte! Dies ist jetzt eine Angelegenheit der Templer, das ich sie bei der weiteren Suche beteilige ist ein Gefallen meinerseits. Das sie ein offizieller Abgesandter aus Orlais sind finde ich persönlich zwar beeindruckend aber ist für diese Sache ohne Belang. Um es kurz zu machen: Sie werden mit ihren Leuten in dem Gasthaus am See übernachten und morgen bei Sonnenaufgang werden wir gemeinsam ihrer Juliette nachjagen, gute Nacht Abgesandter!“
    Deylan stand auf und verließ das Zimmer während Yanis die Hände zu Fäusten ballte und mit den Zähnen knirschte. Sobald Deylan das Zimmer verlassen hatte fegte Yanis den Tisch mit einer dramatischen Szene leer und stürmte ebenso aus dem Zimmer.
    Außerhalb des Zimmers standen seine Männer, bewacht von mehreren Templern und mit einer wütenden Geste forderte er seine Leute auf ihm zu folgen.
    Sie schwiegen während sie aus dem Turm begleitet wurden. Erst als sie wieder ihre Waffen in Empfang genommen hatten und an der großen Treppe angelangt waren flüsterte Yanis „Und?“
    „Orzammer, vor etwa 2 Stunden!“ flüsterte einer der Männer zurück, die anderen nickten unmerklich.

    ----------> Port Calenhad
    Geändert von Yanis Leclerc (04.01.2013 um 16:07 Uhr)

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