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Thema: "Casual"

  1. #1
    Newbie Avatar von WillhelmKranz
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    Standard "Casual"

    Hi alle miteinander!

    Es ist ein "neues" Wort in der Gamingwelt aufgetaucht, das immer mehr Gewicht zu haben scheint. Wie ein Parasit schleicht es sich in die Konzepte der Spieleschmieden, zeigt sich am News-Horizont wie ein finsterer Vorbote, wie ein schlechtes Omen und wie ein dunkler Schatten legt es sich auf Hoffnung und Vorfreude. Und es ist bei weitem keine Seltenheit mehr. Immer häufiger ist das Wort zu lesen, immer öfter wird das Verbotene ausgesprochen: CASUAL....

    ...und wir zittern bei dem Klang!


    Aber jetzt mal im Ernst! Die Bezeichnung "casual" kommt tatsächlich in den letzten Jahren bei immer mehr Produkten aus der Spieleindustrie zur Sprache und sorgt vor allem bei leidenschaftlichen Spielern und Fans alter Serien für Unmut. Aber was bedeutet das wirklich für uns und ist es wirklich immer etwas schlechtes?

    Geprägt haben den Ausdruck "Casual" unter anderem die sogenannten Pausenspiele. Es sind Games, die ein Jedermann/frau spielen kann und keine zu große Herausvorderung darstellen, um Frustmomente bei Gelegenheitsspielern zu minimieren. Heute weitet sich der Begriff und kommt vor allem bei großen Titeln immer häufiger zur Sprache. Die Gaming-Branche ist ein hart umkämpftes Pflaster. Ein nur mäßig erfolgreiches Game kann schon das Aus für einen Spielehersteller bedeuten. Um mit ihren Produkten wettbewerbsfähig zu bleiben und sie einem möglichst großem Zielpuplikum zugänglich zu machen, wird oft ein Konzept angewandt, das viele Fans Casualisierung nennen, also das "hinterhältige Beschneiden ausgefeilter Spielmechanismen bis auf einen rudimentären Stumpf langweiliger Banalitäten. Dabei wird das Wort "Casual" meist nicht von den Machern der Spiele selbst in den Mund genommen, sondern kommt eher aus unseren Reihen. Man spricht von einer Anpassung an den breiten Markt, was für viele Fans wohl das gleiche zu bedeuten hat.

    Ja, bei der sogenannten "Anpassen an den breiten Markt" kommen schon mal Spiele heraus, die einiges von ihrem alten Charme und ihrer Originalität einbüßen mussten. Auch die etwas lieblose Portierung mancher Spiele gehört leider auch dazu, aber dies ist nicht die Regel. Im allgemeinen geht es hierbei unter anderem um die "usability" (Benutzbarkeit, Bedienung) und diese wird bei einem so umkämpften Markt immer wichtiger.

    Ich bin kein Gelegenheitsspieler; ich spiele leidenschaftlich gerne und bin bei der Wahl meiner Spiele recht anspruchsvoll. Und mit meinen 28 bin ich mit all den großen Klassikern aufgewachsen. Aber warum muss ein RPG ein so unübersichtliches Menü haben, um gut zu sein? Warum darf es kein Chanremix sein? Warum darf ein gutes RPG keine gute Grafik bieten oder spannende Kämpfe die nicht rundenbasierend sind und auf kleinen Quadraten statt finden? Wo man sich in Foren umsieht, werden die Entwickler beschimpft und über die sinnlosesten Features getrauert. Ich bin keine Vierzehnjährige, die das Spiel vom großen Bruder ausprobieren möchte, oder ein 45 jähriger gestresster Arbeitnehmer, der am Abend eine kurze unkomplizierte Unterhaltung sucht, aber ich will mich trotzdem nicht durch umständliche Menüs kämpfen müssen.

    "Dem Markt anpassen", wie im Fall von ME3, heißt nicht "Casual" und dass aus einer erfolgreichen Serie ein "Moorhuhn" gemacht werden soll. Es bedeutet, mit der Konkurenz in Bezug auf das Spielerlebnis mithalten zu können. Es bedeutet die Menüführung übersichtlich zu gestalten, unnötige Funktionen herauszunehmen und dafür die wichtigen zu optimieren.

    Natürlich beschweren sich viele Fans, dass man ihnen kein Gehör mehr schenken würde und den Spielemachern ein Neueinsteiger wichtiger sei, als ein treuer Fan. Aber das stimmt nicht. Wir Fans sind nur nicht die einzigen, die das Spiel spielen sollen. Vor allem, wenn ich lese, was sich ausgerechnet Fans teilweise für Features wünschen würden, wird mir oft ganz schlecht. Die Spielemacher sind nicht taub und blind, sie wägen ab und müssen innerhalb ihres eigenen Konzepts bleiben. Ansonsten wird es ein zusammengewürfeltes Feature-Paket, indem viel drinsteckt, aber nichts wirklich ausgereift ist und auch das sehen wir oft genug in fertigen Spielen.

    Wir sollten den Machern ein wenig Vertrauen entgegenbringen, Anregungen in einer angemessenen Form vorbringen und uns nicht gleich auf jede Meldung im Internet verlassen, die uns weismachen will, den Spielemachern wären die Fans egal und "Casual" sei nun das neue schwarz. Wir sollten neuen Konzepten ein wenig offener begegnen. Einem Shooter tut eine gute Story und ein paar RPG-Elemente gut und einem Rollenspiel schaden gut inszenierte Kämpfe und eine Spielmechanik für die ich kein 200-Seiten-Handbuch benötige wirklich nicht. Wir sollten weniger voraussetzen und verlangen und dafür unvoreingenommen das fertige Spiel genießen und uns wirklich darauf einlassen.

    Und ist ein Spiel für sich gesehen wirklich mal misslungen, dann gibt es immernoch genug Platz in den Foren um sich nach dem Durchspielen "auszusprechen".


    Hier ist noch ein guter Beitrag zum Thema von alceleniel.
    Geändert von WillhelmKranz (08.05.2011 um 13:23 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler findet man immer erst zu später!

  2. #2
    Let's Player Avatar von Lump
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    Ich meine, es geht um Mass Effect 3, aber mein Vertrauen in Bioware wurde doch arg erschüttert, als sie in Mass Effect 2 grad mal drauf geschiessen haben was viele Fans wünschten die Ashley / Kaidan - Romanze betreffend.

    Daher habe ich sicherlich KEIN Vertrauen in Bioware mehr, zumindest nicht nach dieser miesen Aktion.

    Somit kann ich deinem doch gut vormulierten und stellenweisen "richtigen" Post doch nicht zustimmen.

  3. #3
    Bleibt zu Hause Avatar von alceleniel
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    Übertreibst du da nicht ein wenig? Miese Aktion? Genauso viele Fans haben sich eine Romanze mit Tali gewünscht und darauf wurde gehört - nur weil dein Wunsch nicht erfüllt wurde, muss man doch nicht gleich das gesamte Spiel oder das Entwicklerstudio verdammen.

    BioWare ist nun wirklich dafür bekannt, dass sie auf ihre Fans hören. Aber wie immer im Leben, kann man es nicht allen Recht machen und die, denen dann liebgewonnene Features - oder auch nur eine Romanze - fehlen, fühlen sich dann übergangen. Da Mass Effect aber eine Trilogie ist, die Geschichte also noch weitergeht, werden sie da schon einen Ausweg finden. Ja, ich habe noch Vertrauen in BioWare

    Wir sollten den Machern ein wenig Vertrauen entgegenbringen, Anregungen in einer angemessenen Form vorbringen und uns nicht gleich auf jede Meldung im Internet verlassen, die uns weismachen will, den Spielemachern wären die Fans egal und "Casual" sei nun das neue schwarz. Wir sollten neuen Konzepten ein wenig offener begegnen. Einem Shooter tut eine gute Story und ein paar RPG-Elemente gut und einem Rollenspiel schaden gut inszenierte Kämpfe und eine Spielmechanik für die ich kein 200-Seiten-Handbuch benötige wirklich nicht. Wir sollten weniger voraussetzen und verlangen und dafür unvoreingenommen das fertige Spiel genießen und uns wirklich darauf einlassen.
    Was soll man dazu noch sagen. Wäre wünschenswert, wenn jeder so vernünftig denken würde, aber Menschen sind nunmal Menschen.

  4. #4
    Let's Player Avatar von Lump
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    Zitat Zitat von alceleniel Beitrag anzeigen
    Übertreibst du da nicht ein wenig? Miese Aktion? Genauso viele Fans haben sich eine Romanze mit Tali gewünscht und darauf wurde gehört - nur weil dein Wunsch nicht erfüllt wurde, muss man doch nicht gleich das gesamte Spiel oder das Entwicklerstudio verdammen.
    Nein, finde ich nicht. Ich empfinde es genau so.
    Und es wäre für mich persönlich mit Sicherheit nicht so ätzend gewesen, wenn man nicht im Bezug auf Liara doch tatsächlich auf die Fans gehört hätte, in einem DLC. Von drei Romanzen aus ME1 nur eine weiterführen ist einfach eine miese Aktion.


    PS: Wobei das ab jetzt wohl meinerseits etwas am Thema vorbei führt, sorry. Ich höre mal auf.

    .
    Geändert von Lump (08.05.2011 um 14:38 Uhr)

  5. #5
    Let's Play-Gucker Avatar von Yoji
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    Es ist für einen Entwickler ein riesiger Unterschied ob sie auf inhaltliche Fanwünsche eingehen müssen oder auf spielmechanische.
    Während es bei der Spielmechanik in den meisten Fällen möglich sein sollte, alles so anzupassen, dass es dem Spieler (=Kunden) gefällt, hängt das bei inhaltlichen Dingen sehr stark von der bisherigen Storyplanung ab, gerade bei einer Triologie, wie Mass Effect. Wären KaidAsh und Liara in Teil 2 dabei gewesen, hätten sie zum einen in ME2 sterben können. Zum anderen wäre es nicht möglich gewesen konsequenzen für's Fremdgehen im dritten Teil zu verbauen. Das muss man immer bedenken, wenn man sich über mangelnden inhaltlichen Fanservice beschwert

    Zum Thema "Casual": Es ist einfach eine frage der Zielgruppe. Durch den Erfolg der Wii bedingt, wollen Sony und MS nun eben auf einen Zug aufspringen, der schon ein paar Bahnhöfe weiter steht. Wenn dazu Titel und Fanchises, welche eigentlich "Hardcore"-Zockern an den Leib geschneidert wurden, umgebaut werden, stößt das natürlich auf Unmut.

  6. #6
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    da gings doch auch um die Fortführung des comics und den Shadwobroker an sich... und das hängt nun mal mit Liara zusammen.

    was den rest angeht, da kann ich nur Zustimmen. Also ich bin nicht sauer das man ein Spiel publikumsfreudnlicher macht und eine breitere Masse ansprechen will. Ich meine damit verdienen die ihr geld, warum als nicht.

    Klar, man tritt mit jeder aktion, irgendjemanden irgendwo, irgendwie auf den Schlips, doch wo ist das bitte nicht so?

    Bioware macht das schon gut.

  7. #7
    Taschenbillard-Spieler Avatar von frlpee
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    Und schon geht das Geheule wieder los, als ob Bioware ME3 jetzt zu einem reinen Shooter umwursteln würde, kriegt euch mal ein.

  8. #8
    Bleibt zu Hause Avatar von alceleniel
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    Zitat Zitat von frlpee Beitrag anzeigen
    Und schon geht das Geheule wieder los, als ob Bioware ME3 jetzt zu einem reinen Shooter umwursteln würde, kriegt euch mal ein.
    Darum geht es hier doch gar nicht.

  9. #9
    Casual-Gamer
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    Haben sie doch fast schon mit ME2

    Casual ist ne reine Definitionssache.

    Man kann genauso viel Skill und ähnliches bei Guitare Heros haben wie bei Gears of War. Beides sind nicht gerade auf Singleplayer getrimmt usw. trozdem ist das eine angeblich Causal das andere Core...

  10. #10
    Let's Play-Gucker Avatar von Admiral Adonis
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    Zitat Zitat von alceleniel Beitrag anzeigen
    BioWare ist nun wirklich dafür bekannt, dass sie auf ihre Fans hören. Aber wie immer im Leben, kann man es nicht allen Recht machen und die, denen dann liebgewonnene Features - oder auch nur eine Romanze - fehlen, fühlen sich dann übergangen. Da Mass Effect aber eine Trilogie ist, die Geschichte also noch weitergeht, werden sie da schon einen Ausweg finden. Ja, ich habe noch Vertrauen in BioWare
    Also ein bisschen hinterhältig fand ich die Ashdan-Aktion in Teil 2 von Bioware schon. In der Berichtserstattung zu Teil 2 hieß es immer, jaja alle Charaktere tauchen auf, keine Sorge. Nur die Pessimisten der "Zwischen-den-Zeilen-Leser" ahnten dann, ja sie tauchen auf und zwar für fünf Minuten.
    Ich fand das nach Spielen wie BG2 Thron des Bhaal völlig ungewöhnlich für Bioware. Zwar vertraue ich der Firma noch, aber nach Drage Age 2 und ME2 The Arrival ist mir klar geworden, das selbst die "Götter" unter den RPG-Machern sich zu wenig Zeit oder das falsche Konzept nehmen können. Hätte man nicht Mass Effect Mass Effect und Dragon Age Dragon Age sein lassen sollen? Keine Ahnung, irgendwo gehört experimentieren ja in der Branche dazu.

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