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Thema: "Die Perle"

  1. #1
    Newbie Avatar von Luana Vindariel
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    Standard "Die Perle"

    Hafenbezirk --> Die Perle
    8 Uhr 06 morgens


    Luana betrat die ihr wohlbekannten Räumlichkeiten. „Die Perle“. Dieses Etablissement suchte sie fast jedes Mal auf, wenn Sie in Demerin ist. Sie blickte sich kurz um und sah viele Gesichter die Sie kannte… nicht unter den Kunden und Freiern, sondern unter dem Personal.

    Zielsicher ging sie neben die Theke, wo auch schon die „Herrin“ dieses Hauses saß: Sanga. Als sie Luana erblickte strahlte sie, stand auf und umarmte die Elfe. Die beiden konnte man als Freunde bezeichnen. Vor einigen Jahren, hatte Luana sich um einige brutale Freier gekümmert. Gesetzlich konnten diese nicht belangt werden, da sie die Huren bezahlten… wenn auch für abartige Dienste.

    Luana beseitigte diese Männer, es war zwar eine Geldeinnahme weniger, aber der Elfe ging es um das Wohl der Mädchen und Jungen in der Perle.

    In den Jahren ihrer stetigen Besuche erlernte Luana viele Fertigkeiten und Techniken, die für spezielle Aufträge und den persönlichen Spaß von großartigem Vorteil waren. Aus diesem Grund, kannten Sie hier auch viele der Mitarbeiter.

    Sanga lächelte die Elfe weiter an: „Na meine Schöne. Es ist noch gar nicht so lange her, dass du hier warst. Aber ich freue mich natürlich umso mehr“.

    Luana lächelte zurück: „Ich habe ihr etwas zu erledigen und wollte hier etwas Ruhe finden“

    „Hier findest du einiges, aber Ruhe nur selten“, grinste Sanga verschmitzt zurück.

    Luana verstand den Wink. Eigentlich kommt man ja für andere Dinge her, Schlafen gehört selten dazu. „Ich war eine ganze Weile auf den Beinen…“,
    „…und jetzt willst du eine Weile auf den Rücken verbringen!“, unterbrach sie Sanga lachend.

    Bei vielen anderen, wäre Luana wütend geworden, aber diese Freundin, durfte sich fast alles erlauben… fast alles. „Nein. Ich möchte wirklich nur eine Runde schlafen, meine Liebe“.

    Sanga nickte und wank eine junge Frau heran. „Bring Luana bitte ins dritte Zimmer. Und… willst du, dass dir jemand währenddessen Gesellschaft leistet?“
    Luana zog die Augenbraue hoch: „Im Ernst: Nur ein bisschen schlafen“.

    Sanga nickte wieder: „Dann bring sie nur ins Zimmer und sorge dafür das sie ihre Ruhe hat“.
    Luna verbeugte sich knapp: „Danke. …und weck mich bitte halb Zwölf“
    „Das ist aber nicht sehr lange“, sprach Sanga.
    „Mir reicht das, Liebes“

    Dann ging sie mit der knapp bekleideten jungen Dame in Richtung ihres Zimmers. Luana drehte sich aber noch kurz um: „Wenn ich aufwache, kannst du mir ein Glas von deinem lieblichen Roten bereitstellen?“
    Sanga nickte wie gewohnt: „Aber natürlich. Wie du willst“
    „Wie viel willst du dafür eigentlich?“
    „Das ist, verglichen mit deinen anderen Wünschen, doch ganz anständig… und die Laken muss ich ja wohl auch nicht wechseln“, die angesprochene Luana wäre fast errötet, wenn sie nicht diese stoische Ruhe geprobt hätte, „wir regeln das schon. Mach dir mal keine Sorgen“

    Luana nickte und ging weiter. „Wenn ich es mir recht überlege… weck mich doch bitte um elf“, Sie blickte zu einem Tisch an denen einige der Mädchen saßen und Luana deutete auf eine blonde Elfe, „oder besser gesagt: Es wäre schön, wenn sie mich um elf wecken könnte!“

    Sanga kicherte und schüttelte den Kopf: „Du änderst dich nie!“
    Luana zuckte mit den Schultern: „Das würdest du auch gar nicht ertragen!“

    Die Elfe wurde in ihr Zimmer geführt. Die Dame verbeugte sich und verließ den Raum. Luana entkleidete sich rasch und schmiegte sich unter die samtene Bettdecke. Und nicht mal ein kleiner Moment verstrich, da war sie sanft eingeschlafen.

    Die Perle
    8 Uhr 08 morgens

  2. #2
    Newbie Avatar von Luana Vindariel
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    11:43 Uhr

    Luana stand im Zimmer und war vornüber gebeugt. Sie band grade ihren zweiten Stiefel zu, der knapp unterm Knie endete. Sie war somit fertig eingekleidet. Ihr Lederrock viel in kurzen flatternden Falten, und war mit einem schwarzen Gürtel eng gezogen. Ihr Oberteil war das übliche Lederbruststück welches dem Stil der Dalish nachempfunden wurde. Nur war der Ausschnitt etwas tiefer. Die Handgelenkschützer aus dunklem Leder waren festgezurrt und die fingerfreien Handschuhe lagen eng an. Ihre Haare waren zu einem zweckmäßigen Zopf nach hinten gebunden, jedoch hatte sie recht unzweckmäßig wie immer eine Strähne über dem rechten Auge hängen.

    Was einem Auftrag mit Kampf wohl auch nicht dienen wird, war ihr geschminktes Gesicht: Kreide, Liedschatten, Lippenrot und Puder. Alles wirkte überaus attraktiv und aufreizend. Nun konnte sie losgehen, das Sachs und der Dolch fanden ihren Platz und Luana verließ das Zimmer.

    Im Türrahmen stehende blickte sie noch einmal auf das Bett: Halb unter der decke lagen zwei schlafende Körper eine schwarzhaarig junge Elfe und ein markanter stämmiger Mann der Chaisind. Was hier vor einiger zeit passierte war keine pure Lust und die Sehnsucht nach körperlicher Nähe. Es ging um schlichten und einfachen Stressabbau. Bei einem Auftrag muss man vollends dabei sein, sich nicht ablenken lassen und scharfe Sinne haben. Nach dem körperlichen Akt ist man natürlich etwas müde, aber von Stress keine Spur mehr.

    Sie betrat den Vorraum wo Sanga auf einem Stuhl saß und an einem Tonkrug nippte. Sie sah Luana ankommen, stand lächeln auf und umarmte die Elfe kurz, sie wusste, dass sie gleich gehen würde. Noch im auseinandergehen legte sie der Herrin dieser Einrichtung zwei Sovereigns in die Hand. Die schüttelte den Kopf, ließ das Geld aber gleich verschwinden.

    Luana straffte sich und ging zum Ausgang, wurde noch von mehreren Leuten grinsend verabschiedet, einer war ein sabbernder Kunde, den sie unmerklich und mit Kraft die Kniescheibe eintrat. Nun war es an der Zeit zum Hafen zu gehen. Sie wollte nicht die Letzte sein.

  3. #3
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    -> Marktbezirk

    Tag 3: 8:45 Uhr


    Keuchend sank Melina auf die Knie. Sie hatte wahrlich Mühe wieder zu Atem zu kommen, denn sie hatte das Gefühl, dass sie ewig gelaufen war. Und überhaupt...hatten sie Denerim verlassen? Die Flucht war an ihr wie ein Pferderennen vorbeigelaufen..alles ging furchtbar schnell. Langsam richtete die Magierin ihren Kopf und blickte sich um. Sie schienen in einem Gebäude zu sein...scheinbar noch immer in Denerim. Wo hatte Karàsvina sie nur hingeführt? Sie sah eine Frau auf sie zukommen, die sie freundlich anlächelte. Doch hinter diesem Lächeln schien noch etwas anderes als Freundlichkeit zu stecken.
    "Wo sind wir hier, Karàsvina? Wo habt Ihr mich hingeführt?", flüsterte sie ihr zischend entgegen.
    Ist das hier der Stützpunkt der Templer? Seit wann haben die Empfangsdamen?

    Melina hatte kaum Zeit näher darüber nachzudenken, denn besagte Dame näherte sich den beiden flüchtigen Magierinnen und begrüßte sie herzlich.

    "Ich heiße Euch Herzlich Willkommen in meinem....Etablissment", sie kicherte leicht, "...wonach verlangt es Euch werte Damen?"
    Melina erhob sich und schaute die Frau verwirrt an. Beim Erbauer...wo waren sie hier gelandet?!
    Geändert von Melina Terrana (24.10.2011 um 15:41 Uhr)

  4. #4
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    <-- Marktbezirk

    Karàsvina wartete bis Melina die Tür passiert hatte und schlug diese zu. Sie lauschte. Ihr Atem ging ruhig, sie war rasche Jagden gewöhnt.

    "Wo sind wir hier, Karàsvina? Wo habt Ihr mich hingeführt?", zischte Melina ihr von unten herauf zu. Die Hexe wandte den Kopf und wurde erst jetzt der Frau gewahr, die vor ihnen stand.

    "Ich heiße Euch Herzlich Willkommen in meinem....Etablissment", sie kicherte leicht, "...wonach verlangt es Euch werte Damen?"

    Karàsvina schaute die Frau nur mit offenem Mund an. Sie schaute ratlos zu Melina und zur Tür. Hoffentlich finden sie uns hier nicht.... mmhh Ihr Kopf drehte sich ruckartig einmal herum, sie ging in die Knie, drückte das Kreuz surch und schaute der Frau in die Augen.
    "Ein Zimmer, vielleicht? Ist eins frei?"

    Die Frau lächelte. "Ein Zimmer für euch beide? Na schön... Und wen wollt ihr noch dabei haben?" Die Hexe war über alle Maßen verwirrt, ihre Augenbrauen tanzten auf und ab. Sie sank in die Knie und flüsterte zu Melina: "Weißt du, was die von uns will?"

  5. #5
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    Die Magierin schluckte. Natürlich hatte sie eine Ahnung, was die Frau von ihr wollte und mitsamt dieser Erkenntnis wusste sie auch, wo sie hier gelandet waren. Ob sie hier wirklich sicher waren, wagte sie jedoch zu bezweifeln. Schließlich waren hier vorrangig Männer aus allen sozialen Schichten. Sicherlich steigt auch der ein oder andere Templer in diesen Unterkünften ab.
    Melina straffte ihre Gestalt und versuchte selbstbewusst und möglichst so wenig nervös und atemlos zu klingen, wie es ging.

    "Ich danke Euch für Eure herzlich Begrüßung, Madame. Doch meine Begleitung ud ich sind lediglich auf der Durchreise und bevorzugen exotischere Orte für diese Tätigkeit, wenn Ihr versteht, was ich meine." Sie zwinkerte ihr frech und vielsagend zu.
    Hoffentlich klappt es...
    "Allerdings ist unsere Kleidung schon zu bekannt bei unseren Kunden und wir sind auf der Suche nach etwas Neuem, Unbekannten! Ihr Etablissement ist bekannt für seine Extravaganz, was mich zu meiner eigentlichen Frage führt: Ist es möglich, dass Eure Mädchen uns in etwas völlig Neuartiges kleiden können?"
    Die Dame grinste sie an.
    "Natürlich können sie das...allerdings nicht ohne ein gewisses Entgelt, wenn Ihr versteht, was ich meine."
    Melina schluckte. Darauf wollte sie eigentlich verzichten. Ursprünglich war sie schließlich nach Denerim gekommen, um einen Ort zu schaffen, um Menschen zu helfen. Allerdings anders, als das ihr Gegenüber vermutete. Sie schubste Karàsvina leicht an. Jetzt war sie an der Reihe sie aus dieser wirklich beklemmenden Situation heraus zu bringen.

  6. #6
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Karàsvina verfolgte den Wortwechsel zwischen Melina und der dunkelhaarigen Frau nur mit einem Ohr. Stets in gekauerter Haltung verharrend, schien ihr Kopf nie zur Ruhe u kommen, derweil sie ständig zwischen der Tür und den beiden Frauen hin und her schaute.

    Schon wieder neue Kleidung? Ich habe mich doch erst umgezogen?

    "Natürlich können sie das...allerdings nicht ohne ein gewisses Entgelt, wenn Ihr versteht, was ich meine." Und Melina schaute Karàsvina erwartungsvoll an. Die Hexe stand der Empfangsdame seitlich zugewandt und schaute diese mit großen Augen an, ihre Arme fast durchgedrückt nach hinten weg gehalten. Und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Wieder ein rascher Blick zur Tür, dann packte sie Melina bestimmt am Oberarm und deutete der anderen, großen Frau, weiter in das Gebäude hinein zu gehen.

    "Um neue Kleidung zu vergelten...", in ihrem Kopf rotierte es, "... Müssten wir sie uns zunächst einmal ansehen. Genau, ja.", sie nickte überschwänglich, ihre Gastgeberin nickte nur, ein eigenartiges Lächeln auf den Lippen und bedeutete ihnen, ihr zu folgen. "Natürlich."

    Sie durchquerten einen großen Raum mit Theke und gelangten zu einem kleinen Raum, in dem sich einige Frauen umzogen. Karàsvina wurde immer verwirrter, warum führte ihre Gastgeberin sie nun in ein gerade benutztes Ankleidezimmer? Sie hatte damit gerechnet, einige Kleider überreicht zu bekommen.
    Eine der Frauen, nur mit Unterhose bekleidet, lächelte ein verführerisches Lächeln.
    "Na, die müssen ja gut gezahlt haben, wenn sie uns hier schon zuschauen dürfen." Die große Frau, die sie hergeleitet hatte, lächelte zurück. "Aber nein, diese 'Kolleginnen' möchten lediglich etwas unserer Garderobe für sich erwerben. Ich lasse euch hier, unter der Aufsicht unserer Damen." Und schon war sie verschwunden und die übrigen Frauen brachten ihnen kaum Aufmerksamkeit entgegen.

    Karàsvina wirbelte herum, ihr Mund war kaum eine Handbreit von Melinas entfernt.
    "Was nun?", flüsterte sie, "warum willst du dich nun umkleiden? Wir werden verfolgt, falls es dir entfallen sein sollte." Sie schaute Melina fest in die Augen, doch kurze Zeit darauf streckte eine fremde Frau den Kopf ins Zimmer:
    "Los, eilt euch, einer der Templer will die Auswahl begutachten."

    Die beiden Hexen schauten sich in die Augen, Karàsvinas Antlitz war bleicher als der Mond.

  7. #7
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    Melina zuckte bei dem Wort `Templer` etwas zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein. da war sie noch nicht einmal einen halben Tag in Denerim und schon hatte sie die Templer am Hals. Dabei wollte sie doch bloß helfen.
    Die einzige Möglichkeit hier wieder heraus zu kommen war, sich möglichst unauffällig zu verhalten.

    "Lasst uns einfach ein paar der Kleider hier überziehen, und so tun, als würden wir dazu gehören. Und falls einer der Templer uns auswählt....dann betäubt Ihr ihn einfach mit einem Gift. Sowas habt Ihr doch sicherlich dabei als eine Hexe der Wildnis.", flüsterte sie Karàsvina zu. Die Magierin bemerkte nur kaum, wie schnippisch ihre Worte klangen.

    Sie ging an der Hexe vorbei und schnappte sich ein übergroßes dunkelgrünes Kleid und warf es sich über. Mit einer Kordel band sie es sich um die Hüfte, dass man nur ansatzweise ihre schlanke Figur erahnen konnte.
    Zudem öffnete Melina ihr langes braun gewelltes Haar und ließ es über ihre Schultern fallen. Die Damen des Hauses sahen Melina dabei zu und tuschelten leise miteinander. Es war ihr zwar reichlich unangenehm, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Sie blickte erneut zu Karàsvina und gab ihr zu verstehen, dass sie sich beeilen sollte.

  8. #8
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Nun begann Melina tatsächlich, sich in aller Seelenruhe umzuziehen. Auf ihren Hinweis mit dem Gift zischte Karàsvina nur: "wozu zum Geier sollte ich denn Gift mit mir rumschleppen?"
    Die anderen Damen begannen zu tuscheln und zu kichern, während Karàsvina wahllos eines der Kleidungsstücke in die Hand nahm. Sie hielt es hoch, es handelte sich um eine Art Kleid, aber mit weniger Stoff als bei diesen Temperaturen angemessen wäre. Da aber nun Melina wieder drängelte, rollte die Hexe nur mit den Augen und lies ihre Kleider zu Boden gleiten. Getuschel erhob sich, sie war nicht unbedingt die Art Frau, die man Männern anbot:

    Klein, mager, quer über den Körper verteilt Sonnenbrände und Narben, ihr nun offenes Haar stand wirrem Stroh nicht unähnlich vom Haupte ab.
    "Was ist das denn? Mädchen, was ist dir passiert?" Eine der Frauen deutete auf den Verband um ihr Bauch und Kreuz. Karàsvina senkte eine Schulter, lies den Körper folgen und drehte den Oberkörper wie eine Tänzerin, jedoch ohne die Füße zu bewegen und kam in einer schiefen Haltung zur Ruhe.
    "Ach, halb so wild. So ein dicker Kerl hat mich mit der Rute verprügelt...", weiter kam sie nicht, was sie aber nicht wunderte. Dass man auf eine Frage kaum Achtung folgen lies schien in der Stadt Gang und Gäbe zu sein.
    "Was machst du denn für Sachen? Und diese anderen Narben, sind das etwa auch... Rutenschläge?" Die Hexe kicherte, zog die Füße an, drehte sich im Sprung und landete in einer Hockstellung vor der Fragestellerin.
    "Nein. Die hier...", sie deutete auf die lange, gezackte Linie über ihrem linken Ellenbogen, "stammt von dem dichtesten Dornengestrüpp, das ihr euch vorstellen könnt. Und hier", sie hob das rechte Bein, den ganzen Oberschenkel zierten unsaubere Narben, "hatte sich ein Wolf an mir festgebissen. Aber woher die stammt.", sie reckte das Kinn nach vorn, "weiß ich nicht mehr."
    "Ihr... seid gar keine Kurtisane, nicht wahr?" Sie schaute nur verdattert drein, da erklang aber eine barsche Männerstimme:
    "He! Wo bleibt ihr denn? Ich habe bereits bezahlt!"
    "Kommen schon!", rief die Frau welche gerade mit der Hexe sprach.
    "Na, nun mach schon! Zieh das über und dann... Der Erbauer steh uns bei..." und schon war sie fort. KAràsvina, die sich wunderte was eine Kurtisane sein wollte zog das seltsame Kleid über, welches ihre Flanken und die Körpermitte offen lies. Der Stoff reichte bis zu den Knöcheln, sie tat es Melina gleich und schlang sich eine Kordel um die schmalen Hüften und ging dann nach draußen und sah... JENES Symbol.
    Der rotbärtige Mann, der vor ihnen stand trug einen Wappenrock, auf dem das Symbol prangte, welches sich auf immer in ihren Geist gebrannt hatte. Bilder von gerüsteten Gestalten blitzten auf, die einen armen, alten, wehrlosen Mann vor sich hertrieben, ihn in die Knie zwangen und dann... das Blut schien meterhoch zu spritzen... Langsam bewegten sich ihre Hände in kleinen Kreisen, schlugen die Fäden der Magie an und begannen sie zu einem Zauber zu weben... Ihre Augen begannen, goldgelb zu schimmern...

  9. #9
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    Irgendetwas stimmte hier nicht. Melina konnte Ansammlung von Magie spüren, die sie erst vor etwa einer halben Stunde kennen gelernt hatte. Langsam wendete sie ihr Haupt in Karàsvinas Richtung. Ihre Augen schienen zu schimmern und ihr Antlitz hatte sich verändert. Es war härter geworden. Hoffentlich hatte der Templer dies noch nicht bemerkt.
    Vorsichtig blickte die junge Magierin zu dem großem, voll berüsteten Templer. Seine kurzen roten Haare und der Bart wirkten wie Flammen und in seinen braunen Augen leuchtete Erkenntnis. Zu spät. Seine magiegeschärften Sinne hatten es ebenfalls bermerkt. Sofort schritt er zielstrebig auf die Mädchen zu, schob einige beiseite und legte seinen Schwertarm auf den Knauf seines Schwertes. Das surrende Geräusch, das enstand, als er sein Schwert aus der Scheide zog, ließ Melina zusammen zucken. Ihr blieben nur wenige Momente, um zu entscheiden, was sie nun tun sollte.
    Würde sie eingreifen, hätten sie und Karàsvina eine beinahe schwindend geringe Chance zu fliehen. Bliebe sie tatenlos, würde die Hexe sterben. Das konnte und würde sie niemals zu lassen. Sie beherrschte einen relativ starken Eiszauber, von dem sich lediglich erhoffte, dass dichter Nebel entstehen würde. Wenigstens so lange, dass sie entkommen konnten. Drei Schritte bevor der rothaarige Templer Karàsvina erreichte, schubste Melina die Hexe beiseite und wirkte den Zauber.
    Eine klirrende, beißende Kälte durchströmte den Raum. Die Mädchen quietschten sowohl vor Angst, als auch vor der Kälte. Die leichte Bekleidung wärmte sie kaum. Statt Nebel fiel Schnee, doch das reichte aus, um den Templer für eine wenige Momente zu verwirren. Im Strudel dieser Verwirrung packte Melina die Hexe am Arm und zog sie Richtung Ausgang. Im Lauf fiel ihr die Kapuze vom Kopf und offenbarte ihre Augen. Sie hatte Angst. Wie konnte sie nur in dieses Chaos geraten. Sie kam nach Denerim um zu heilen und jetzt hatte sie einen Templer angegriffen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als die Stadt schnellstmöglich zu verlassen.

  10. #10
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Die Fäden der Magie glitten durch ihre Hände, sanft formte sie die dünnen Stricke, sponn sie wie eine zweite Haut um die ihre.

    Nägel zu Krallen, doch Augen zu Augen.
    Immer noch hatte sie den Templer fixiert, während ein Prickeln von ihrem gesamten Körper besitz ergriff.
    Haut zu Haut und Haar zu Haar, doch Fell statt Flaum
    Das Prickeln schwoll zu einer ekstatischen Woge an, traf sie wie eine Sturmböe. Ruckartig riss sie das Haupt empor, magische Energie strömte aus dem Jenseits und umhüllte ihren Körper. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
    Nägel zu Krallen, Arme zu.... weiter kam sie nicht, ein harter Stoß brachte sie aus dem Gleichgewicht und lies sie ihre Konzentration verlieren. Im nächsten Moment wurde es Eiskalt, sie blickte auf: Melina stand über ihr, die Arme auf den Templer gerichtet und eisige Temperaturen füllten schlagartig den Raum. Karàsvina stellte verwundert fest, dass ihr noch recht warm war und als sie an sich herunter blickte sah sie warum:
    Die Verwandlung war halb abgeschlossen, ein hellbrauner, rötlicher Fellflaum zierte bereits ihre Haut und statt Fingernägeln sah sie schwarze Krallen an der Hand eines Menschen! Verdammt und Verflucht! So was hätte nicht geschehen dürfen! Aber nun egal, sie mussten hier heraus. Die Hexe streckte ihr Kreuz durch und kam in einer flüssigen Bewegung auf die Füße, instinktiv auf alle Viere. Ihre gelben Katzenaugen taxierten Melina, die nur mit offenem Mund zurückstarrte.
    "Komm!" Karàsvina schnellte nach vorn, packte die kleinere Hexe und schoss in auf das nächste Fenster zu, gut fünf Schritte den Flur hinab, kam jedoch aus dem Tritt, ihre Arme waren noch zu lang! Sie stolperte und knallte gegen die Wand unterhalb des Fensters. Stöhnend richtete sie sich auf, musste sich aber mit den Händen festhalten, ihr Gleichgewichtssinn spielte völlig verrückt. Derweil hatte Melina bereits den Holzverschlag vor dem Fenster geöffnet und die beiden entschwanden. Und einmal mehr musste die Hexe ihre Kleider zurücklassen, doch das war nun unwichtig. Sie brauchten schnellstmöglich ein Versteck! Ihre, mit einem bauschigen Flaum überzogene Ohren, zuckten, der Stadtlärm dröhnte in ihrem Kopf, machte sie fast taub und hätte Melina sie nicht hinter sich hergezogen, sie wäre wohl noch an Ort und Stelle zusammengebrochen....

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