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  1. #21
    Newbie Avatar von Aurelia Lantea
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    Denerim, Schenke "Zum Wolfspack" - Schankraum >>>> Denerim, Communitas-Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")

    7 Uhr 40 morgens


    Aurelia stapfte zurück zur Speisekammer, wo die Wachskerze, die am Türstock befestigt war, die kalte, mit stickiger Luft gesättigte Stube mit kargem Licht ausfüllte. Sie kratzte sich etwas irritiert am Kopf, die bunt gewürfelte Gruppe, die das Wolfspack zur Zeit bewirtschaftete, war wirklich seltsam – exquisit bekleidete, betrügerische Pfuscher, elfische Weiber aus Orlais, extrem suspekte, wissbegierige Quasselkrieger. Es war wirklich kurios, dass sich die Meute so zufällig am selben Tag im Wolfspack sammelte. Gut, dass der alte, bärtige Zwerg zurück war, so war die Flucht zum Subgewölbe, wo das Communitas-Refugium situiert war, für die Wirtsfrau griffbereit gewesen. Aurelia griff die Kerze, die kurz aufflackerte, stiefelte schließlich zum Korbgeflecht, wo die Gewürze, die aufgekratzte gelbe Paprika sowie die vier Kilogramm des Geflügelfleischs für die Mittagsspeise in Papier gewickelt auf Bratpfanne sowie Kochtopf warteten, um die gefräßige Meute im Refugium zu sättigen. Apropos Refugium. Aurelia streckte die Kerze aus, bis die Schwärze, die das Speisekabuff flutete, mit warmem, etwas flatterigem Licht ausgestopft war. Sie erblickte die Luke, die etwas abseits im Eck der Speisekammer im Parkett steckte, spazierte zum Ausstieg und stellte die Kerze auf einem Zapffass mit Bier ab, zog die Luke am kreisförmigen Griff auf, bis die Klappe auf die Mauer prallte und Staub aufwirbelte. Es erstreckte sich darunter eine steile Treppe aus bröckeligem Gestein. Aurelia grabschte die Kerze, stieg Stufe um Stufe abwärts und schloss die Luke. Mageres Licht jagte die Schwärze fort, die kalte, wässrige Luft miefte etwas, staubiger, krümeliger Splitt knirschte auf. Am Fuße der Treppe wartete auf Aurelia die zweite Speisekammer des Komplexes, die aber ausschließlich Gut für die Communitas stapelte. Sie beachtete die Stube aber kaum, spazierte sofort zur Pforte und stieß sie mit dem Fuß auf.

    Im Essraum des Refugiums, der bis auf die Wolfsaccessoires ausgestattet war wie die Gaststätte selbst, bemerkte Aurelia, wie zwei elfische Sprösslinge am Kaminfeuer saßen, aufgeregt Geschichten austauschten und quirlig gestikulierten. Zwei junge Frauen, die erste magisch begabt, soweit Aurelia wusste, die zweite mit geschwängertem Leib, schleppten Körbe mit Geschirr sowie Besteck, um die Holztische für das Frühstück zu decken, wobei die Maga die etwas zu fleißige, sturköpfige Mutter in spe bequasselte, besser die Tischbezüge aus Flachs zu bringen. Zum Schluss registrierte die Wirtsfrau Lio, die exotische Frau in luftig-weißem Stoff sowie die Zwielichtstochter und stiefelte zu besagtem Ort, wo Aurelia die Gruppe freundlich begrüßte. "Willkommen im Refugium der Communitas", sagte die Chasindfrau und feixte, die cobaltblauen Augen bewusst auf Karàsvina gerichtet, "entschuldigt bitte meine Skepsis, Zwielichtstochter, aber so ausgefuchste Spione wie die der Kirche sowie der Templer schleichen auf der Straße wie Gestaltwandler, stets auf der Suche nach uns." Sie stellte das befüllte Korbgeflecht auf der Tischplatte ab und blickte auf Lio, die etwas besorgt und im Gemäuer des Subgewölbes beerdigt komplett deplatziert wirkte. Lios gesamte Sippe war tot, übrig war bloß Aurelia, die große Schwester. Aurelia legte fürsorglich einen Arm um Lios Schulter und wollte die Elfe ablenken, also feixte die Wirtsfrau frech: "Sag, Lio, wie hast du bloß so ein dürres Mädle aufgetrieben? Chizuri war Euer Name, richtig? Ihr schaut so aus, als könntet Ihr etwas mehr Fleisch auf den Rippen vertragen!"

    7 Uhr 42 morgens
    Geändert von Aurelia Lantea (17.04.2011 um 00:16 Uhr)

  2. #22
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier


    Als die Gastwirtin Aurelia den Aufenthaltsraum im Kellergewölbe betrat, sorgte sie direkt für einigen Wirbel. Zuerst hieß sie die drei Neuankömmlinge willkommen und anschließend versuchte sie wohl Liothari ein wenig aufzumuntern und platzierte noch ein paar dreiste, aber durchaus zutreffende Worte gegen Chizuri. ‚Sehe ich wirklich schon so abgemagert aus?‘ Unwillkürlich stelle das Mädchen ihr Erscheinungsbild in Frage, musterte sich kurz selbst und musste Aurelia aber Recht geben. ‚Ja, ich wäre wohl hübscher, wenn ich nicht so dürr wäre.‘ Ihr war es bisher nicht so aufgefallen, aber sie hatte sich auch schon lange nicht mehr in einem Spiegel betrachten können.

    Als Chizuri wieder aufblickte, bemerkte sie, dass eigentlich nicht nur Karásvina, Liothari, Aurelia und sie anwesend waren, sondern auch noch andere Gäste. Doch diese schienen sich vorerst genauso wenig um die Neuankömmlinge zu, wie es umgekehrt der Fall war. Trotzdem war ihr somit ihr Stuhlunfall noch peinlicher.
    „Ja, ich heiße Chizuri“, beantwortete sie schnell Aurealias Frage, um sich abzulenken. „Und seit ich von Rivain unterwegs bin habe ich fast nichts Ordentliches mehr gegessen.“ Sie drückte mit ihrer Hand ein wenig gegen ihre Kleidung und man konnte sehen, wie schmal sie wirklich war. „Ich wollte gestern in der Taverne Zum…“, sie musste einen Moment überlegen, da ihr der Name nicht gleich einfallen wollte, „…Adeligen etwas essen, doch man hatte mir mein letztes Geld gestohlen und so wurde ich nur rausgeworfen.“

  3. #23
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Denerim - Versteck der Communitas
    7:35 Uhr


    Als sie Liotharis trauriges Gesicht sah, bereute sie nachgefragt zu haben. Nachdem sie die Antwort vernommen hatte legten sich einmal mehr Falten über ihre Stirn.
    Besondere Leute? Meint sie vielleicht Hexen? Das würde erklären, warum ich das Jenseits hier so klar spüren kann. Templer waren glaub' ich jene Männer...
    Ein Schleier legte sich über ihr drittes Auge als sie daran zurückdachte, was die Männer in den Rüstungen damals ihrem Vater angetan hatten. Ihre Mundwinkel zuckten und ihre Nasenflügel bebten, gleichwohl ein Stechen ihren Hals heimsuchte, doch die Tränen für Rouwen waren schon alle vergossen worden. Karàsvina hatte einen Tag und eine Nacht geweint, bis ihre Stimme rau wie die eines knurrenden Wolfes geklungen hatte. Dies hatte nie nachgelassen.

    Da zuckte die Hexe zusammen. Aurelia war da und begrüßte sie drei.
    Wo kommt die denn her?

    Dann faselte die Wirtsfrau irgendetwas von Kirchenspionen und Templern Verfluchte Bastarde! und Gestaltwandlern.
    Karàsvina schnaubte. Die Gedanken an die Templer Mögen sie alle ein grausames Ende finden war ihrer Stimmung alles andere als zuträglich gewesen und Aurelias Anblick erinnerte sie an die jüngsten Erlebnisse. Dass sie fern ihrer Heimat war. Die Enge der Städte. Die Striemen auf ihrem Rücken. Deren seltsam undurchsichtige Art. Dass ihr hier niemand erklärte, was eigentlich los war. Wut loderte wie Flammen durch ihre Venen. Ein Brodeln welches sie nicht zu unterdrücken gedachte. Es musste raus. So erhob sie die Stimme :

    "Nun reicht es mir aber! Ich will endlich wissen, wer ihr überhaupt seid, warum hier so viele Hexen rumlaufen und was die Communitas eigentlich ist! Ich habe euch eure verfluchte Botschaft gebracht und alles was ich als Dank erhalten habe war hin- und hergeschickt zu werden! Und was es mit diesen Hunderten von Leben auf sich hat, die laut dem Toten auf der Straße auf dem Spiel stehen sollen hat mir auch noch keiner gesagt!", zuletzt schrie sie nur noch.
    Dann machte sie ein Geräusch wie ein wütender Vogelschrei, ihr Rücken krümmte sich und sie fixierte Aurelia wütend von unten herauf. Ihre Arme wandten sich ihre Flanken hinab, ab da spreizte sie die Unterarme halb nach hinten weg. Unbewusst nahmen ihre Hände ihr Spiel mit den magischen Strömungen wieder auf, nur waren es diesmal ihre eigenen. Weit davon entfernt, einen Zauber zu weben, doch stets bereit augenblicklich zu beginnen.

    7:44 Uhr

  4. #24
    Newbie Avatar von Liothari Miranel
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    Communitas Refugium (Subgewölbe "Zum Wolfspack")
    7 Uhr 44 morgens


    Das Wildnismädchen sah aus, als sei es bereit, jeden Augenblick Donner und Blitz zu beschwören, wenn es nicht Antwort erhielte. Liothari trat näher an Nen’vhenan heran, niemals ließe sie zu, dass ihrer Schwester im Herzen etwas geschähe. Gerade erst hatte sie sie wieder gefunden, vor wenigen Tagen erst den ganzen Clan verloren, Mutter, Vater, Bruder, ebenso ihre Lehrerin, Mentorin, mütterliche Freundin, die Hüterin selbst, alles, woran ihr Herz einst gehangen. Die Schwester würde sie nicht verlieren. Sie wollte Karàsvina nichts tun, doch sollte sie sich gegen ihre Schwester wenden, so kannte Liothari ihren Platz!

    „Beruhigt Euch!“, intervenierte sie schnell. Kein weiteres Blut sollte vergossen werden! Sie hatte zu viel davon gesehen, viel zu viel, in den letzten Tagen, genug für ein ganzes Leben, gar für zwei. „Es besteht kein Grund für Euren Ärger, Zwielichtstochter. Niemand hier will Euch böses – und ich bin sicher, dass es meiner Schwester leid tut, dass Ihr so herumgeschickt wurdet. Es ist so viel geschehen. Das sind keine leichten Zeiten!“

    Flehend blickte sie die Zwielichtstochter an, wünschte, dass diese ihren Verstand wieder fand, ihre Vernunft, und sich beruhigte. Angst zeichnete sich deutlich ab auf ihren hellen, filigran tätowierten Zügen.

    7 Uhr 44 morgens

  5. #25
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Denerim - Versteck der Communitas,
    7:44 Uhr


    Wie Liothari sich vor Aurelia stellte berührte die Hexe auf eine Art, die sie bis dahin nicht gekannt hatte. Ihre Arme senkten sich, ihr Kreuz drückte sie durch und richtete sich auf. Ihr Gesicht war offen, überrascht.

    Dies Gefühl war ihr völlig fremd. Sie senkte das Haupt.

    "Verzeiht meinen Ausbruch. Aber ihr müsst mich verstehen. Ich lebe einsam in der Wildnis, diese Stadt ist mir allzu eigenartig. Und ich weiß immer noch nicht, wo ich hier hinein geraten bin. Auch möchte mir ein Niemand erklären, was hier vor sich geht."

    Sie blickte der Elfe in die Augen. Sie verstand sich selbst nicht mehr, gleichwohl ihr Körper keinerlei Zeugnis ihrer Unsicherheit ablegte. Auch hatte sie nie auf diese Art mit anderen Leuten gesprochen, so… umständlich. Was war nur mit ihr geschehen?
    Auch ihre Ausdrucksweise erschien ihr selbst seltsam. Weder Rouwen der Hexer noch Rouwen der Köhler hatten sie so zu sprechen gelehrt. Wer hatte ihr dies beigebracht?

    Immer noch sah sie Liothari aus großen Augen an, auch wenn sie auf eine eigenartige Art und Weise neben sich stand.

    [B] 7:45 Uhr[B]

  6. #26
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier


    „Was hier geschieht, verstehen nicht viele.“ Plötzlich betrat ein älterer Mann mit grauen, beinahe weißen Haaren den Raum. Er hatte eine autoritäre Ausstrahlung, die Chizuri sofort wahrnahm. Es war nicht die Art von Mensch, mit der sie gern Zeit verbrachte. „Und noch weniger sind bereit, etwas dagegen zu unternehmen. Ich bin Geoffrey Fairfax, Mitgründer der Communitas.“
    Der Mann war in eine braune Robe mit einer Kapuze gekleidet, die er jedoch nicht aufgesetzt hatte. Er stellte sich mitten in den Raum und zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. In der rechten Hand hielt er einen Magierstab, den er nun wie einen Gehstock auf den Boden stellte.

    „Wir“, seine grauen Augen sprangen von Person zu Person und schlossen jeden mit ein, „sind die Communitas. Personen die Hilfe benötigen und diese auch anderen gewähren. Ein Bund aus Individuen, die die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen. Eine Gemeinschaft, die nicht nur untätig Worte zu Reden formt, sondern eine die handelt, wann auch immer es nötig ist. Wir sind der Dolch des gemeinen Volkes und der Albtraum der egozentrischen Herrschenden.“

    Trotz der Abneigung, die Chizuri verspürte, musste sie zugeben, dass dieser Mann etwas Faszinierendes an sich hatte. Sie fühlte regelrecht, wie jedes seiner Worte der Wahrheit entsprach. Plötzlich hob er seinen Magierstab an und machte eine damit eine Bewegung, welche die drei Neuankömmlinge Liothari, Karàsvina und Chizuri einschloss.
    „Und die Zeit zum Handeln ist gekommen! Die Krieger des Königs haben nicht genug Mut, um dem Volk gegen dunkle Brut beizustehen, sie kämpfen nur dort, wo es ihrer Sicherheit dient. Es ist unsere Aufgabe, denen Hilfe zu gewähren, die alles verloren haben, die ihrer Heimat beraubt wurden und deren Familienmitglieder starben. Außerdem werden wir dafür sorgen, dass anderen dieses Schicksal erspart bleibt!“
    Er stellte seinen Stab wieder lautstark auf den Boden. „Aurelia, geh in mein Quartier, dort liegen Schriftrollen bereit. Bring diese her.“, wies er die Gastwirtin an, die daraufhin den Raum verließ, um der Anweisung folge zu leisten.

    „Doch bevor wir helfen können, müssen wir unsere eigenen Leute informieren und sie bewappnen. Wir sind weit verstreut, damit wir nicht entdeckt werden. Menschen, Elfen und Zwerge, die - aus welchen Gründen auch immer - gesellschaftlich nicht akzeptiert werden, Magier, die nicht dem Zirkel angehören und Idealisten, die gewillt sind, diese Welt zum Besseren zu verändern.
    Boten müssen die Schriftrollen zu ihnen bringen und dafür würde ich eure Hilfe benötigen. Im Gegensatz bieten wir euch ein Dach über den Kopf, Essen, Trinken und eine Gemeinschaft, die euch akzeptiert und liebt wie ihr seid.“

    Der grauhaarige Mann machte eine Pause. Erst als Aurelia kurz darauf mit den Schriftrollen zurückkam, sprach er weiter. „Seid ihr bereit, euch den Communitas anzuschließen? Dann nehmt euch eine Schriftrolle und überbringt die Botschaft den jeweiligen Personen.“

    Chizuri musste nicht lange überlegen. Es war das beste Angebot, das sie bisher bekommen hatte. Eine Botschaft überbringen und dafür Essen und ein warmes Bett zu ergattern, war ganz nach ihrem Geschmack. Sollte es brenzlig werden, konnte sie immer noch abhauen.
    Um auf Geoffrey zuzugehen und eine der Schriftrollen zu nehmen, musste sie jedoch ihren ganzen Mut aufbringen. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und überwand die drei Meter, die sie voneinander trennten.
    Jede der Schriftrollen war mit einem andersfarbigen Band zugebunden. Sie nahm die mit dem violetten Band. Geoffrey nickte anerkennend.
    „Eine Botschaft für Naomi Cirtarda In der Schriftrolle steht, wie du sie findest.“

    Bevor Chizuri diese öffnete, wartete sie allerdings ab, wie Karàsvina und Liothari reagieren würden.

  7. #27
    Newbie Avatar von Liothari Miranel
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    Denerim
    Communitas Refugium (Subgewölbe „Zum Wolfspack“)
    7 Uhr 47 morgens


    Liothari beobachtete, wie der Menschenmann irgendetwas von Dingen erzählte, die angeblich von großer Wichtigkeit wären, und dass man hinsehen müsse, und über Pflicht und Schutz des einfaches Machen… Er nahm einige Umschlänge von Aurelia entgegen, die noch versiegelt waren, und unterbreitete ihnen allen das Angebot, an dieser großen Sache mitzuarbeiten.
    Chizuri ergriff die Gelegenheit beinahe sofort und nahm ihre Schriftrolle von dem einschüchternden Shem entgegen. Liothari jedoch zögerte noch. Sie wünschte, in der Nähe ihrer Schwester zu bleiben, und sicherlich bot die Communitas ihr Schutz, doch bei dem Gedanken, erneut Dunkler Brut gegenüber treten zu müssen, erneut in die grauenvollen Fratzen dieser Monster zu sehen, wurde ihr schlecht, der kalte Schweiß brach ihr aus. Auch traute sie den Shemlen nicht – es mochte zwar durchaus ehrbare Menschen geben, doch Liothari argwöhnte, dass die meisten von ihnen in einer Elfin wie ihr nur nutzloses Ungeziefer wähnten… was kümmerten sie die Belange des einfachen Mannes, wenn dieser ein Shem war, ein Angehöriger jenes Volkes, dass ihrem Volk dereinst die Heimat geraubt hatte?

    Um Verständnis flehend sah zu ihrer Schwester, der einzigen Shemfrau, der sie vorbehaltlos vertrauen wollte, hinüber. „Ich will diese Entscheidung nicht vorschnell treffen, Nen’Vhenan. Ich bin die letzte und die einzige meines Clans, die die alten Geheimnisse noch waren kann… und die Dunkle Brut macht mir entsetzliche Angst. Ich muss darüber nachdenken!“ Ihre Stimme zitterte merklich bei jenen Worten.

    7 Uhr 48 morgens
    Geändert von Liothari Miranel (21.05.2011 um 12:16 Uhr)

  8. #28
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Denerim - Versteck der Communitas,
    7:47 Uhr


    Alles änderte sich, als der Alte eintrat: Es war, als würde die Luft zittern und nur sein weiter Mantel das Jenseits zurückhielt. Karàsvina nahm eine abwehrende Haltung ein, die Augen ehrfurchtsvoll geweitet. Dies war der mächtigste Magier, dem sie je begegnet war und es war...
    Eindrucksvoll.
    Kein anderes Wort traf es. Als er dann sprach stand seine Stimme seinem Auftreten in nichts nach. Und tatsächlich fand die Hexe einige ihrer vielen Fragen beantwortet nachdem der Mann geendet hatte.
    Vornüber gebeugt verharrte sie, ihr Kopf nahezu auf Höhe ihrer Hüfte.
    "Ich bin hier um zu helfen, andernfalls hätte ich die Stadt nie betreten.", raunte sie, ihr Kopf wiegte sich langsam hin- und her.
    "Allerdings ist dieses Hin- und Hergetrage von Schriftrollen nur dazu zu gebrauchen, einem Kopfweh zu bereiten.", fügte sie knurrend hinzu.
    Der Alte, welcher sich als Geoffrey vorgestellt hatte musterte sie eingehend. Aurelia flüsterte ihm etwas zu und er nickte langsam.
    "Ihr habt fürwahr einiges auf euch genommen, Zwielichtstochter. Wenn es wahr ist, was Aurelia mir über euch sagte. Aber dieses ‚Hin – und Hergetrage’ ist nun mal notwendig. Wobei ich mich auch mal mit euch unterhalten müsste bezüglich der Vorfälle die euch zu uns führten.“

    Karàsvina schüttelte energisch den Kopf.

    "Ihr habt gerade selbst gesagt, dass die Zeit drängt. Folglich werde ich zunächst Chi-Tzuh-Ri dabei helfen diese eigenartige Botschaft zu überbringen, bevor ich eure Fragen beantworte.", sie hatte sich aufgerichtet und schaute dem Mann trotzig entgegen. Seine Präsenz trieb ihr kalten Schweiß auf die Haut. Derartiges hatte sie fürwahr noch nie erlebt. Als gäbe es den Mann halb hier und halb im Jenseits.
    Doch sie wusste, wie man Wesen begegnete die größer und mächtiger waren als man selbst. Man durfte niemals zurückweichen. Oder sehr schnell.

    "Dann...", sie hatte Geofrey überrascht."...Dann nehmt doch besser eine andere, hier."
    Er hielt ihr die Rolle mit dem schwarzen Band hin. Karàsvina verschränkte die Arme und starrte ihn an. Nur mit Mühe konnte sie ein Zittern ihrer Beine unterdrücken, doch spürte sie noch etwas anderes.
    Ein unbeschreibliches Prickeln am ganzen Körper. Sie liebte Herausforderungen, sie liebte wie sie einen lebendig werden ließen. Dann musste sie lächeln und streckte beide Arme aus.

    "Ich habe einen Vorschlag: Wenn sie," , ihr Kopf wies nach Liothari, "hier bleiben wird, dann gebt mir beide Schriftrollen mit und Schisuri und ich liefern sie in einem Durchlauf ab. Wenn ich denn hier übernachte, was ich wohl muss, könnte ihr mich fragen was ihr zu fragen habt."

    Der Mann schüttelte nur den Kopf und grummelte zu Aurelia gewand etwas, das sich anhörte wie: „So was freches ist mir schon lange nicht mehr unter gekommen.“ Und stierte sie abschätzend an.
    „Nun gut, da ihr bewiesen habt, dass man euch trauen kann: hier sind die beiden Schriftrollen. Aber danach keine weitere Verzögerung mehr. Ich muss diese Dinge wirklich von euch wissen.“ Mit diesen Worten ging er. Da trat eine junge Frau an Karàsvina heran.
    „Bevor ihr geht: Ophelia wies mich an zu schauen, ob wir nicht noch einige Kleider übrig hätten wo eure doch so zerfetzt sind. Diese hier dürften euch passen.“, und überreichte der Hexe ein Bündel. Darin enthalten waren ein brauner Rock und eine grüne Tunika mit langen Ärmeln. Karàsvina nickte und begann, sich um zu ziehen.

    7:52 Uhr

  9. #29
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“ / Communitas Hauptquartier


    Liothari zögerte, bevor sie antwortete und sprach, dass sie zuerst darüber nachdenken musste. Ihr Grund klang nachvollziehbar, trotzdem fragte Chizuri sich, ob es auch damit zusammenhing, dass sie sich in Gebäuden unwohl fühlte. Vollkommen anders reagierte Karàsvina. Sie machte sofort klar, dass sie helfen würde und dies auch der Grund ihres Hier seins war, doch vom Überbringen von Schriftrollen schien sie nicht viel zu halten. In der darauffolgenden, kurzen Konversation zeigte sie sich ein wenig widerspenstig, aber durchaus willens, für die Sache einzustehen. Sie schlug vor oder besser gesagt bestimmte, dass sie mit Chizuri gemeinsam alle Schriftrollen austragen würde. Geoffrey war schlussendlich einverstanden und überreichte die verbleibenden Schriftrollen.

    „Mir ist es auch Recht, wenn ich nicht alleine gehen musste“, meinte Chizuri sowohl zu Geoffrey als auch zu Karàsvina gewand. ‚In dieser Stadt verirre ich mich bestimmt wieder. Wobei sich Karàsvina hier vermutlich auch nicht besser auskennt als. Aber besser zu zweit verlaufen, als alleine.’ In der Zwischenzeit hatte das Waldmädchen neue Kleider bekommen und machte daran sich umzuziehen.
    Chizuri nutzte die Zeit um die Schriftrolle, die sie in der Hand hielt, zu öffnen. Neben einem Text fand sie auch eine grobe Skizze von Denerim, auf der ein Haus mit einem Kreuzchen versehen war. Sie versuchte sich zu orientieren, fand aber auf die Schnelle nicht, wo sie sich selbst befand. Markant war jedoch die Meeresenge, die zum Fluss wurde. Von dort aus würde sie schon irgendwie den Bestimmungsort finden können. Der Text selbst war recht kurz.

    Allerliebste Naomi!

    Dunkle Wolken aus dem Süden brachten Regen, der die Feuer von Ostagar erlöschte. Ich fürchte das Unwetter zieht weiter nach Norden und könnte schon bald das Tageslicht bis hinauf zum wachen Meer verdunkeln.
    Du und deine Freunde sind bei mir immer herzlich willkommen und es wäre schön, wenn wir uns vor dem Regen treffen könnten.

    Gezeichnet dein Freund G.F.

    Chizuri rollte die Schriftrolle wieder zusammen. Der Inhalt für sich war harmlos, doch mit den Geschichten, die sie in der letzten Stunde gehört hatte, wurde ihr ein wenig mulmig und ein Schauer rieselte über ihren Rücken. Sie verdrängte jeden Gedanken daran und blickte zu Austragspartnerin auf. „Ich bin bereit, wenn du es bist, Karàsvina.“
    Geändert von Chizuri Saito (23.05.2011 um 00:05 Uhr)

  10. #30
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    Denerim - Versteck der Communitas,
    7:54 Uhr


    Karàsvina zog gerade die Gugel wieder über den Kopf, als sie all der Blicke gewahr wurde die auf ihr ruhten. Irritiert blickte sie sich um. Als die Umstehenden ihren Blick bemerkten wichen sie diesem aus und gingen in kleinen Gruppen tuschelnd auseinander. Zorn und Traurigkeit tanzten über Karàsvinas Gesicht, sie hatte dies schon einmal erlebt.

    Hexenbalg! Unheilkind!

    Sie wandte sich, indes sie den Gürtel um die schmalen Hüften zog, zu Chizuri um.
    "Ich bin stets bereit."
    Sie verstaute die beiden Schriftrollen in einer Gürteltasche. Dann trat sie neben die eigenartig ausschauende Frau, ihr Kopf legte sich schief als sei es unbequem diesen aufrecht zu halten und schaute auf das aufgerollte Pergament.
    Auch wenn sie lange keine gesehen hatte, so erkannte sie doch eine Karte so sie eine erblickte. Und schwarze Linien, die aussahen wie das Gekritzel eines kleinen Kindes welches einen Kohlestift in die Finger bekommen hatte.

    "Und? Wo müssen wir hin? Was steht da?", fragte sie derweil sie der bereits losgehenden Chizuri folgte. Sie versuchte die seltsamen Blicke der anderen zu vergessen, auch wenn sie sich immer noch still fragte, was sie falsch gemacht hatte? Sollte sie allzu respektlos gegenüber dem Alten gewesen sein? Oder war es, weil sie Aurelia eben angeschrieen hatte? Oder das...

    Oh, vergammelte Krötenstierling! Ich habe vergessen mich für die Kleider zu bedanken, das muss es gewesen sein!
    Sie schlug die Hand vor dem Kopf und schritt weiter neben Chizuri her. Erleichtert, dass es nur eine Lappalie gewesen sein mochte. Aber um der Bedankung wegen zurückzugehen fehlte es ihr an Zeit und Lust.

    7:55 Uhr
    >>>>> Schenke "Zum Wolfspack"
    Geändert von Karàsvina Zwielichtstochter (23.05.2011 um 22:14 Uhr)

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