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  1. #21
    Let's Play-Gucker Avatar von Toran Bak'olo
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    Tag 4
    Uhrzeit: 13:05
    Citadel: Bezirke
    Unterer Bereich


    "Toran, Tifana, ich gehe in die Lagerhalle. Mal schauen, ob da jemand drin ist. Keine Angst, ich lasse mich nicht erwischen."

    "Jen, da wird niemand drin sein, die Lagerhalle war verschlossen. Trotzdem kann es nicht schaden wenn wir reingehen, da drinnen können wir sie besser bekämpfen und jemanden gefangen nehmen."

    Er selbst hockte noch immer hinter der Ecke. Wegen seinem Bein konnte er nicht nach vorne spurten. Sie würden ihn erwischen, mit Sicherheit. Doch würde er es versuchen müssen. Von hier konnte er nichts ausrichten. Als er so grübelte, fiel ihm etwas ein.
    "Jen ?! Wie kommst du überhaupt hierher ?? Ich dachte du bist einem anderen Shuttle gefolgt ??"
    Im Eifer des Gefechts war ihm erst gar nicht aufgefallen, dass ihr Funkspruch bedeutete, dass auch sie hier war. Nun waren sie zum Erfolg verdammt. Wenn sie hier scheiterten, war alles verloren, dann waren sie wieder komplett ohne jegliche Spur. Und sie waren auf dem richtigen Weg, ohne jeden Zweifel. Ihm kam eine weitere Idee.
    "Tifana, wenn du aus dem Shuttle bist, kannst du es schaffen, den Batarianer aus dem Shuttle in dessen Laderaum du dich gerade befindest herauszuholen und festzuhalten, beziehungsweise ihn zu fesseln ?? Ich werde jetzt versuchen ebenfalls die Lagerhalle zu erreichen. Ich und Jen schalten dann die drei Kroganer aus, aus denen kriegt man sowieso nichts heraus und den Batarianer nehmen wir mit. Zum Verhör."
    Toran lugte um die Ecke. Die Kroganer betraten das Shuttle und kamen nach einiger Zeit mit Kisten beladen wieder heraus. Wenige Schritte später waren sie auch schon in der Lagerhalle. "Butch" rappelte sich auf und humpelte so schnell es ging in Richtung Lagerhaus.

  2. #22
    Rookie Avatar von Jen Becker
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    Sie presste ihren Rücken an die Kiste.

    "Jen ?! Wie kommst du überhaupt hierher ?? Ich dachte du bist einem anderen Shuttle gefolgt ??"

    Sie schmunzelte kurz, antwortete Toran aber sofort leise flüsternd.
    "Es waren zwei Shuttles. Offenbar waren die anderen nur Ablenkung. Zumindest ist meins mit dem, in dem Tifana hockt, zusammen geblieben."
    Sie spähte kurz um die Ecke der Kisten und sah die Kroganer, jeder mit einer Kiste auf dem Arm, die Halle betreten. Sie umklammerte ihre Waffe, handelte aber sonst nicht. Sie war sich sicher, dass einer der beiden noch auftauchen würde. Sie durfte nur nicht zulassen, dass die Kroganer die Halle verließen. Den im Moment, so, wie es war, hatte sie die besten Chancen alle drei auszuschalten. Sie beobachtete, wie drei die Kisten abstellten, dann aber noch etwas stehen blieben und sich über etwas unterhielten.

  3. #23
    Rookie Avatar von Tifana Maldaran
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    Tifana saß bereit, dann kam wieder ein Funkspruch von Toran.

    "Tifana, wenn du aus dem Shuttle bist, kannst du es schaffen, den Batarianer aus dem Shuttle in dessen Laderaum du dich gerade befindest herauszuholen und festzuhalten, beziehungsweise ihn zu fesseln ?? Ich werde jetzt versuchen ebenfalls die Lagerhalle zu erreichen. Ich und Jen schalten dann die drei Kroganer aus, aus denen kriegt man sowieso nichts heraus und den Batarianer nehmen wir mit. Zum Verhör."

    "Alles klar...", antwortete sie und dachte nach wie sies am besten schaffen könnte.
    Dann kam ihr eine kleine Idee. Sie kletterte die Kisten rauf und hängte sich auf die Decke des Laderaums, wo man sie nicht sehen konnte. Sie wartete dann ab bis die Kroganer und der Batarianer, der wieder aus dem Cockpit gestiegen kam, den Laderaum öffneten. Zuerst kam der Batarianer herein und sah sich die Kisten an, dabei zeigte er welche die Kroganer zu tragen hatten. Nachdem sie verstanden hatten, begann sie den Laderaum auszuräumen und gingen in Richtung Lagerhalle. Der Batarianer blie noch hier und prüfte die restlichen Kisten. Tifana sah dann ihre Chance, während die Kroganer weg waren und sprang auf den Batarianer drauf, wobei sein Kopf gegen die Ladefläche knallte und er bewusstlos wurde.
    Besser als gedacht
    Sie beeilte sich und nahm mit auf die Schulter hängend und rannte schnell und doch unauffällig aus dem Shuttle in eine der Gassen. Sie meldete sich dann wiede rüber Funk.

    "Toran, ich habs erledigt...ich glaub ich bin in einer der Gassen nahe des Shuttles, falls ihr mich sucht und so...", meinte sie dann bröckelig und begann den Batarianer zu fesseln.
    Geändert von Tifana Maldaran (12.04.2011 um 22:41 Uhr)

  4. #24
    Let's Play-Gucker Avatar von Toran Bak'olo
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    Tag 4
    Uhrzeit: 13:07
    Citadel: Bezirke
    Unterer Bereich, verfallenes Lagerhaus


    Auf dem Weg in Richtung Lagerhaus suchte er immer wieder Deckung, ob es nun von vorstehenden Häuserwänden war, oder einfach nur eine einzelne, einsame Kiste. Er durfte nicht entdeckt werden, noch dazu war er langsam, zwei verdammt gute Gründe dafür, sehr vorsichtig vorzugehen. Toran war schon fast auf Höhe des Shuttles, als Tifana auf einmal mit einem Batarianer auf den Schultern aus dem Fluggerät gestapft kam. Es war etwas verwirrend, aber er erklärte es sich damit, dass der Batarianer wohl vom Cockpit noch einmal nach hinten gegangen ist, ohne das er es mitbekommen hatte. Ihm war es letztlich egal, eine Sorge weniger die sie hatten. Jetzt konnten sie etwas freier vorgehen. Da kam auch schon der Funkspruch.

    "Toran, ich habs erledigt...ich glaub ich bin in einer der Gassen nahe des Shuttles, falls ihr mich sucht und so..."

    Nun war der Attentäter auf Höhe des Shuttles und suchte gleich hinter diesem Deckung. Dann antwortete er auch gleich.

    "Gute Arbeit, ein Problem weniger. Bleib wo du bist und egal was ist, lass diesen Batarianer nicht mehr aus den Augen, er darf nicht mehr entkommen."
    Gleich nach dieser Mitteilung schaltete er sein Funkgerät aus. Wenn er in der Lagerhalle war, würde es ihn womöglich noch verraten und es waren nur noch wenige Meter bis zum Lagerhaus. Die Zeit drängte jetzt, die Kroganer würden bald wieder herauskommen und die nächste Ladung holen. Dann würde ihnen das Verschwinden des Batarianers auffallen und die Kacke wäre am dampfen. Vorsichtig, Schritt für Schriitt tapste er sich in Richtung Eingang. Dort angekommen lehnte er sich mit gezogenem Sturmgewehr an die Wand. Langsam schielte er um die Ecke. Die Kroganer unterhielten sich, von Jen keine Spur. Aber sie würde hier schon irgendwo sein. Jedenfalls war hier drinnen alles voller Kisten. "Butch" entschloss sich, erst einmal hier draussen neben dem Eingang auf der Lauer zu liegen. Die Hände fest um das Sturmgewehr geschlossen.

  5. #25
    Newbie Avatar von Tryss'Beeld
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    Tag 3
    Citadel Bezirke – Kleines Hinterzimmer
    23:11 Uhr


    Als Griz schließlich eintraf konnte Tryss sich ein Grinsen, welches sein Visier glücklicherweise verbarg, nicht verkneifen. Der Turianer legte wohl Wert auf einen kleinen Auftritt als er mit voller Kampfausrüstung, geschultertem Scharfschützengewehr und mit kräftiger Gesichtsbemalung den Raum betrat. Der Spruch den er dann noch brachte unterstrich diesen Eindruck. Sein Blick fiel auf das Schwert an der Hüfte des Söldners und er zog unwillkürlich eine Augenbraue in die Höhe. Was hat er denn damit vor, wunderte er sich.
    Als der Mensch, der scheinbar einen ähnlichen Gedanken wie der Dieb gehabt hatte, Griz zur Ruhe ermahnte konnte sich der Quarianer ein leises Lachen nicht mehr verkneifen. Dann kam es zur eigentlichen Besprechung. Er ließ den Mensch aussprechen und seine Fragen formulieren während dieser die holographische Karte des Gebäudes betrachtete. Glücklicherweise konnte er von sich behaupten die Antworten auf die meisten Fragen des Söldners zu kennen, die meisten Informationen hatte er sich aus dem Extranet und den Unterlagen der Red Wings, zu denen er sich, mehr oder weniger legal, Zugang verschafft hatte. Nachdem der Mensch, auf eine Antwort wartend, in Schweigen verfallen war begann Tryss zu sprechen.
    „Wie Sie bereits richtig bemerkt haben werden Sie als Ablenkungsmanöver fungieren während wir beide...“, er deutete auf Griz und sich selbst. „...möglichst unbemerkt in das Gebäude eindringen werden und das Objekt entwenden werden. Was die 'Red Wings' angeht, es handelt sich um eine kleine, aber dennoch relativ gefährliche Söldnertruppen. Sie bestehen zum größten Teil aus nicht unerfahrenen Berufssoldaten...“, erklärte er. Der Quarianer erläuterte außerdem, dass die Gruppe über keine schlechte Ausrüstung verfügte und vermutlich einigermaßen aufeinander eingespielt waren, soweit er das aus ihren Unterlagen in Erfahrung bringen konnte.
    „Des weiteren...“, er seufzte. „Des weiteren ist das Gebäude mit automatischen Schießanlagen und Sprengfallen gesichert. Deshalb wird es besonders in der Anfangsphase extrem heiß. Ich kann zwar die Schießanlagen deaktivieren, aber dafür muss ich erst in das innere des Gebäudes gelangen und mir Zugriff auf die Systeme des Gebäudes beschaffen. Das heißt, dass Sie...“, er deutete auf den Menschen. „...am Anfang sehr vorsichtig sein müssen, bis ich Ihnen das Signal gebe, dass die Schießanlagen außer Gefecht gesetzt wurden. Wenn wir Glück haben, kann ich die Geschütze vielleicht sogar umprogrammieren, aber das hängt ganz von den internen Sicherheitsvorkehrungen ab.“, er machte eine kurze Pause.
    „Wegen den Sprengfallen brauchen Sie sich dagegen keine Sorge machen. Die werden insbesondere in der Nähe des Tresors eine Rolle spielen.“, er deutete auf den entsprechenden Bereich des Hologramms. „Der Gegenstand befindet sich im Übrigen in dem Tresor den ich gerade erwähnt habe. Mit weiteren Sicherheitsvorkehrung müssen wir rechnen, leider konnte ich nichts weiteres in Erfahrung bringen.“
    Schlussendlich erklärte er noch einmal, dass die ursprüngliche Planung darin bestanden hatte, dass der Mensch als Ablenkung zuerst das Gebäude betreten sollte, so dass Griz und er sich unbemerkt Zutritt verschaffen konnten. Sie würden in Kontakt bleiben und der Dieb würde den Menschen regelmäßig über den aktuellen Stand der Dinge informieren, so dass dieser sich auf den Rückzug einstellen konnte.
    „So, das wäre es eigentlich...“, beendete er seinen kleinen Monolog. „Gibt es noch etwas hinzuzufügen?“, sagte er und warf einen Blick in die Runde.
    Geändert von Tryss'Beeld (08.04.2011 um 00:33 Uhr)

  6. #26
    Rookie Avatar von Jen Becker
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    Das Gespräch neigte sich dem Ende. Jen lugte um die Ecke und entdeckte Toran, der sich gerade am Eingang auf die Lauer legte. Gut. Jetzt hatte sie Rückendeckung. Die Kroganer machten wilden Handzeichen, dann drehten sie sich um und steuerten auf den Ausgang/Eingang zu. Dabei passierten sie Jens Versteckt.
    Jetzt oder nie, dachte sich die junge Frau.
    Mit einem beherzten Sprung sprang sie aus ihrer Deckung und schleuderte mit ihrer Biotik den letzten der Kroganer in die nächsten Kisten und von dort aus gegen die Wand. Sofort drehten sich die anderen beiden zu ihr herum, jeder zückte eine Schrotflinte. Die Läufe richteten sich auf die Jen, die schnell mit ihrer Pistole zielte und zwei Schüsse auf die Handgelenke der Kroganer abgab in der Hoffnung sie so zu stoppen. Einer zuckten, der andere rührte sich gar nicht. Jen holte tief Luft. Nun ja, zumindest hatten sie den dritten durch ihre Biotik ausgeschaltet. Leider brauchten ihrer Kräfte wieder Zeit um sich aufzuladen. Also war sie nicht nur auf ihre Pistole ausgewiesen, sondern auch auf Toran.
    Im letzter Sekunde wich sie den Kugeln aus den gleichzeitg abgefeuerten Schrotflinten aus und gab wieder ein paar Schüssen ab, wobei sie dieses Mal mehr auf die Köpfe ihrer beiden Gegner zielte. Einer wich aus, der andere wurde an der Wange erwischt. Wie zwei Panzer bewegte sich beide auf Jen zu, ihre Waffen weiterhin auf die junge Frau, die immer weiter zurückwich und den ein oder anderen Schuss abgab, von denen ein paar ihr Ziel trafen, gerichtet.

  7. #27
    FRPG-Account Avatar von Octavian Visconti
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    >>> Citadel: Bezirke
    15:10

    Nach dem Report hatten sich weitere Verpflichtungen, Berichte und Angelegenheiten bei Octavian gemeldet, wodurch die Zeit relativ schnell verflog. Durch das Lesen der letzten firmeninternen Meldungen als auch der offiziellen Berichte der C-Sec ergab sich für Octavian in mancherlei Hinsicht ein aufschlussreicheres Bild, aber bei weitem kein zufriedenstellendes. Noch immer waren zu viele Erklärungen nicht vorhanden und kumulierten in einem einzigen Irrlicht, das ihn zu blenden drohte. Der unweigerliche Ballast von Informationen und Details, alles auslegt um entweder den Mörder seines Vaters zu fassen oder die Zukunft von Corefield Design zu sichern, hinterließ schreckliche Kopfschmerzen und verdammte Octavian dazu die Berichte ab einem gewissen Punkt nur noch lapidar durchzulesen, zu überspringen und, ab einem gewissen Punkt, sie zu ignorieren. Er forderte vermutlich zu viel von sich selbst, seine Brüder hatten sich anscheinend bereits für einen weiteren Tag verabschiedet um in ihrem Tross zu versinken, und in diesen Minuten dachte er daran, dasselbe zu bewerkstelligen. Abzuschalten, sich gehen zu lassen, Corefield Design und Vater vorübergehend ruhen zu lassen. Aber dies war keine Option. Sein Gehalt, seine Position, sein Ruf und sein Erbe verlangten es von ihm. Man konnte nicht einfach die Arbeit ignorieren weil man dazu Lust hatte, es bedurfte Disziplin und Anstrengung, etwas, das Octavian nie wirklich besaß aber er versuchte es an den Tag zu legen, um zumindest ein wenig zu überzeugen, andernfalls würden ihn die Wölfe früh genug zerfleischen – sie saßen, so kam es ihm vor, alle im Nacken. Deshalb quälte er sich – in seinen Maßstäben – durch weitere Sicherheitsreports, Artikel über Corefield Design, in Auftrag gegebene Beschattungen, verschollene Citadel News-Berichte und fadenscheinige Verträge. Er graste alles ab, durchstöberte Antonius Terminal, nur um anschließend weiter Vaters kopierte Dateien zu untersuchen und er fand kaum Indizien, keine Lücke, die den Mörder verraten hätte könne, keine Erleuchtung. Die klassische Nadel im Heu, eine allzu altertümliche Metapher. Hier und da gab es Drohungen, ein oder zwei nicht angehaltene Versprechen oder Verträge – wie auch immer man es bezeichnen wollte, vergessene Schuldzuweisungen und verschollene Tatsachen. Aber nichts Handfestes. Nichts was direkt auf Corefield Design zurück zu weisen war, weder auf die Brüder noch auf den Patriarchen selbst. Um zu verstehen, galt es die Ursache zu finden – um dies zu tun, galt es zu lesen, sich zu erinnern. Schlussfolgernd ausgedrückt, man musste die Ursache verstehen um das Resultat zu begreifen. Octavian versuchte zu begreifen, nahm die Informationen in sich auf wie ein Schwamm das Wasser, aber all dies blieb erfolglos und in seinem Tuen überkam ihn immer mehr ein gewisser Überdruss, der immer mehr überhandnahm und ihn unwilliger arbeiten ließ. Die vereinzelten Hinweise auf dies und jenes gaben ihm nur wenig, es war niemals genug um einen Mord zu rechtfertigen. Ja, es gab Motive, man konnte sie lesen bezüglich allem. Und das Feld der Mitspieler war ausgiebig geschmückt, aber im Wirrwarr der einzelnen Akteure konnte man dennoch kaum etwas greifbar formulieren. Es gab wohl scheinbar nichts Wichtiges und nichts uninteressantes, viel mehr war alles wichtig, relevant und aufschlussreich. Genauso wie jedes Wesen in der Galaxie seinen Platz hatte und seine Rolle spielte, so fügte sich auch hier alles zusammen. Octavians Realisierung kam vermutlich zu spät, aber sie kam dennoch, und sie schlug ihn mit voller Breitseite, überwältigte ihn förmlich während er die siebte Zigarette rauchte, dreizehn verbleibend. Es lang nicht so sehr an anderen, viel mehr konnte man die Lösung anhand von Vaters Nachrichten, Antworten und eigens aufgesetzten Dokumenten ablesen. Octavian fühlte sich merkbar unbequem dabei Vaters persönliche Notizen zu durchstöbern, letztendlich war es aber ein Mittel zum Zweck. Etwas ereignete sich in Vaters letzten drei Wochen. Die Korrespondenz wurde aggressiver, aber vor allem verwirrender. Deutlich mehr Nachrichten von Claudia, ein Überschwall von Berichten von Holden aus dem Perveus Veil, die Suchfilter ergaben häufige Treffer bezüglich Sezuluv, Geth, Quarianer, Visk und Lepidus. Alles nichts außergewöhnliches so weit, doch der Tonfall Vaters, in jedem dieser Mails – er schien zu leiden. Die Formulierung einzelner Sätze, als stünde etwas Großes bevor, etwas Gefährliches; eine Sache, die seinen Vater verdammte und ihn treiben ließ. Ein weiterer Suchparameter ergab, dass Julius Datenverkehr seit drei Wochen phänomenal anstieg, die Datenkorrespondenz zur Allianz, zu Geschäftspartner, zu Mitarbeitern, selbst zu den D’sorni nahm radikal zu. Versprechungen wurden erwähnt und fallen gelassen, Octavian überflog all diese Texte – zu sehr war er getrieben dem Rätsel auf die Spur zu kommen, als dass er die offensichtlichen Hinweise ignorierte, die nur er und seine Brüder entschlüsseln hätten können, da sie ihren Vater zur Genüge gekannt hatten. Die Lust am Verwirrspiel stieg und gleichermaßen nahm Octavians Verlangen ab den Fall aufzuklären, denn er wollte nicht wissen, was hinter der Fassade von Corefield Design gespielt wurde.
    … es war ein Schlamassel, indem sich Julius die letzten Wochen laufend und stetig mehr zu versank, Furcht hatte sein Antlitz gezeigt in seiner Niederschrift und es ließ ihn nicht los. Octavian bebte innerlich vor dem Zerwürfnis dem sich Vater hingab. In all den Informationen lichtete sich nach wie vor kein klares Bild, die Ursache für den Mord an seinem Vater. Erneut quoll in ihm das Bedürfnis an zu verstehen. In einer Laune griff er nach dem leeren Drink und wollte ihn zu sich nehmen, stellte allerdings zu spät fest dass kein Tropfen mehr vorhanden war, und stattdessen bestellte er bei der Sekretärin ein Sandwich. Auster und Pynchon, vielleicht waren dies die ersten Anlaufadressen, die er hätte erwägen sollen. In dem Datenverkehr, den Octavian vorliegen hatte, waren bis auf diverse schriftliche Verweise kaum nennenswerte Informationen enthalten, und selbst jene Verweise gaben lediglich Aufschluss auf eine begrenzte Anzahl von schriftlichen Papieren, die Octavian bis jetzt nicht zu sehen bekam. Er fragte sich ob dies des Rätsels Lösung war, und hielt es nun für angemessen einen Drink zu sich zu nehmen. Manhattan, und empfand es als den idealen Cocktail für das Sandwich, dass er bald verspeisen würde. Aber als die Sekretärin das Sandwich hereinbrachte, war er merklich enttäuscht von der Größe des selbigen und bestellte sofort ein weiteres. Er verschlang es und wartete, währenddessen fasste er den Entschluss dem persönlichen Hausarzt der Visconti einen Besuch abzustatten. Sein Vater war nicht gerade von Medizin begeistert, aber eine bessere Fährte witterte Octavian derzeit nicht, zu viel Zeit stand noch an bis zum D’sorni Galaabend an und zu wenig um etwas anderes sinnvolles zu machen. Octavian hatte genug von diesem verteufelten Terminal, welches nur Fragen aufwarf, aber keine beantwortete. Dann wiederum, er verschlang gerade das zweite Sandwich, dachte er sich, dass er vielleicht auch einfach nur die falschen Fragen stellte, weshalb er zum endgültigen Entschluss kam dem Hausarzt einen Besuch abzustatten. Die Privatdetektive waren vielleicht eine bessere Wahl gewesen, aber Octavian traute keinem Schnüffler und schon gar nicht wollte er ohne umfassenden Bericht über die zwei einem von ihnen begegnen. Er verließ Corefield Design ruhig, mit seinem Mantel umschlungen und Mütze auf dem Kopf, in voller Montur, dabei aber wild ätzend und unkoordiniert Sarvil Instruktionen zuwies, die jener hastig notierte.

    Er nahm sich ein Rapid Transit-Shuttle in die Bezirke, was aufgrund einer anderen Route als kürzer berechnet wurde als dass es tatsächlich war. Im Shuttle versuchte er ein wenig zu rasten, aber immer noch schwebten die Dateien in seinem Kopf herum, weshalb er sich gezwungen sah mancherlei Kopie erneut zu öffnen, um sie aufmerksamer durchzugehen. Pynchon und Auster. Er ließ eine lapidare Suchanfrage im Extranet starten, die beiden gehörten zur selben Kanzlei – Pinkerton - und kannten sich anscheinend über ein-zwei Treffen, mehr konnte das Extranet aber auch nicht ausspucken. Pinkertons. Legendärer Name, aber im Endeffekt hatte nur die florierende Detektei ‚Mason & Mushrout‘ den Namen gekauft. Und fürs Erste genügte dies, um Octavian den Schauder spüren zu lassen. Pinkertons, das bedeutete immer Ärger. Vielleicht hatte Vater auf seinem persönlichen Terminal im Anwesen die recherchierten Dateien gespeichert; es gab noch genügend Informationen, die noch nicht geknackt wurden oder sich als noch zu unwichtig darstellten für den ungeübten Betrachter. Erkenntnis des Tages für Octavian war allerdings, dass er tiefer schürfen musste, als er anfangs angenommen hatte.

    Die Praxis lag in einem bequemen, reichlich opulent ausgestatteten und mit Parks überschwemmten Stadtteil der Bezirke – die oberen Bezirke. Während er die Straßen entlang stampfte, gefüllt von seinem Unbehagen, er würde zu spät kommen und der Doktor hätte bereits seine Praxis geschlossen, drängte Octavian immer wieder Leute unliebsam zur Seite und marschierte in seinen Stiefeln im Takt, nahm etliche Abzweigungen und gönnte sich nicht einmal einen Blick auf ein hübsches, menschliches Model, welche gerade auf der Haupteinkaufsstraße sich positioniert hatte um jegliche Männer um sie herum zu faszinieren. Sein Mantel wehte nach vorne und hinten, je nachdem wie sich die Ventilationssysteme gerade fühlten, denn Octavian schritt auf einer eisernen, direkten Linie, mied die Hauptstraßen und gönnte sich stattdessen die Nebenstraßen und Gassen, in den der Müll gelagert wurde und die Luft ausströmte um Leben auf der Citadel zu ermöglichen. Über mehrere verzwickte Labyrinth-artige Verformungen kam er schlussendlich zur Praxis und betrat sie, begleitet von einem schrillen Ring-Ton, der der Rezeption ankündigte, dass ein neuer Kunde den Raum betreten hatte. Es war eine kleine, aber luxuriös gestaltete Praxis, Bilder moderner Künstler hingen an der Wand, jene jedoch mit leidlich trivialen Motiven, Blumen, Hunde und Landschaften. Mehr brauchte es nicht, um sich zu wohl zu fühlen an einem Ort, wo man nicht sein wollte.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, sprach die Frau, hübsches Make-Up, blonde Haare, zu heftig aufgetragener Lippenstift, der ihre Lippen unförmig erscheinen ließ. Ein nettes Lächeln, mehr aber auch nicht.
    „Ich möchte mit Doktor Bervyk sprechen.“
    „Tut mir Leid, aber er ist gerade in einer Sitzung.“ Octavian warf einen knappen Blick auf die Wanduhr, kein Grund um zu drängen.
    „Wie lang dauert es?“
    „Knappe weitere zehn Minuten, aber es gibt weitere…“
    „Ich möchte nur kurz mit ihm sprechen, es geht um meinen Vater.“
    „Ich kann dennoch nicht einfach die Termine verschieben.“
    „Die Leute warten doch sowieso.“
    „Dennoch-“
    „Entweder jetzt oder in zehn Minuten. Ich habe keine Zeit um zu warten.“
    „Es geht nicht, es tut-“ Entnervt von diesem Puppentheater schwenkte er mit seinen Händen und wandte sich einfach der Tür zu. Nein, kam es aus der Rezeptionstin zum ersten Mal heraus, ein Weiteres folgte sofort als er sie wegstieß, und das letzte entnahm er als den Türknopf betätigte und in einem Zischen sie sich öffnete. Die Frau ignorierte er, stattdessen schallte ihm ein aufgebrachtes ‚Was zum Teufel?‘ entgegen. Der Doktor erhob sich, sein Patient auf der Coach machte einen perplexen Eindruck, gestört in seiner Besprechung, da er gerade dem Doktor wahrscheinlich seine innersten Geheimnis anvertraut hatte. Doktor, oder so. Der Psychiater kam auf Octavian zu gerauscht, aber dieser stieß ihn nur mit einer leichten Armbewegung zur Seite und der tattrige, Falten übersäte Mann hielt sich einen Moment lang an der Wand, ehe er erst wieder atmen konnte, richtete sich seine Brille in einem Akt von Gewohnheit und selbstverständlicher Automatik. „Raus hier“, forderte Octavian vom Patienten ohne Widersprache.
    „Das ist meine-“
    „Und sie ist zu Ende. Raus hier!“ Octavian verlieh mit einem Fingerzeig dem Turianer, dass er es ernst meinte. Bevyrk drängelte indessen wieder, versuchte Octavian zu beschwichtigen, nicht die leiseste Ahnung habend wen er vor sich hatte. In einem Adrenalinrausch packte Octavian Bevryk an der Gurgel und hielt ihn fest gegen die Wand gepresst, während der Turianer argwöhnisch an ihm vorbeischritt – aber das kümmerte Octavian nicht, er hatte seine Konzentration vollends dem Doktor zugewendet. „So, und jetzt will ich antworten, Doktor.“
    „Bitte, aber?“
    „Stellen Sie sich nicht um. Ich weiß man Vater war bei ihnen und wen Sie mich nicht kennen, sind Sie der mieseste Psychiater auf der Citadel. Und schon alleine deshalb sollte man ihre Praxis verbrennen lassen.“
    „Aber?“ Octavian packte ihn fester an Gurgel und schritt zur Coach des Psychiaters, wo sich der Turianer noch zuvor ruhig und befreiend über sein Seelenleben ausgelassen hatte, aber das störte Octavian nicht, höchstens das Stöhnen des Herrn Doktors und die jämmerlichen Schritte, die er tätigte, die einem Baby im ersten Jahr glichen, ärgerten ihn. Mit einem herzhaften Ruck beförderte er den Doktor auf die Coach, schließ dann die Tür mit einem simplen Versieglungsmechanismus auf der Schaltfläche neben der Tür und wandte sich seinem Gastgeber zu. Eine Zigarette, zwölf verbleibend, wurde angezündet. „Verdammt, was wollen Sie?“ Octavian sah sich etwas im Büro des Psychiaters um. Er hatte die Praxis mit einem Kollegen gegründet und während sich der Kollege vor allem auf leichte Störungen, wie unbefriedigte Sexuallust, Mutterliebe oder fehlender Ambitionen, befasste, waren für Bevyrk die schweren Geschütze angedacht. Vater war wohl selbst für Bevyrk zu schwer zum Knacken. Octavian wäre wohl beim ersterem besser aufgehoben gewesen, wer weiß das schon.
    „Antworten“, entgegnete Octavian kühl, ließ seinen Blick dabei durch das Büro streifen und empfand die Ausstattung wie so oft als schlecht gewählt. Klassische Bilder einer Praxis, nichts womit man sich von seinen Mitbewerben absetzte. Ein paar Rorschachs, ein modernes Terminal, orange gehalten und vermutlich mit etlichen brisanten Patienteninformationen bestückt, ein weites Fenster über die Citadel, dass genügend Licht spendete, ein-zwei Fragebögen auf dem Tisch, ein einzelner Doktor vor seinen Augen, der vermutlich Anteil trug an Vaters Untergang.
    „Was für Antworten, wer sind Sie überhaupt - heilige Maria, be-“ Der grimmige Blick Octavians hätte dem Psychiater genügend sagen sollen, lieber schweigen. Aber dieser Frevel war zu viel. Von Vater zu profitieren, aber nicht seine Söhne zu kenne. Er packte den Psychiater an den Haaren und warf ihn auf den Boden, behandelte ihn wie Vieh, war er doch offensichtlich unterlegen. Als der Psychiater zittrig seine Augen öffnete, erkannte er nur die Stiefel vor sich und wie sie gerade ausholten um ihn einen Tritt ins Gesicht zu verpassen. Aber Octavian zögerte.
    „Julius Visconti sagt Ihnen doch was?“
    „Oh, jaja. Eine Tr-Tragödie.“
    „Tz, vermutlich beziehen Sie sich auf ihr Bankkonto.“ Octavian verspürte gute Lust dem verfluchten Psychiater seinen Stiefel ins Gesicht zu rammen, aber auch diesmal widerstand er dem Impuls. „Ich bin sein Sohn. Und ich will, dass Sie mir alles erzählen.“
    „Bitte?“
    „Sie verstehen mich schon.“ Der Rauch gelangte in des Psychiaters Nase als sich Octavian zu ihm runter bückte.
    „Ich habe Schweigepflicht, ich kann nicht“, gab er stöhnend von sich.
    „Und Sie sind nicht daran interessiert den Mord meines Vaters aufzuklären?“
    „Doch, schon.“
    „Dann geben Sie mir die Akte.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Geben Sie mir die Akte.“ Octavian positionierte seinen Stiefel über der Hand von Bevyrk, bereit dazu sein ganzes Gewicht auf dieses Körperteil zu pressen, um den Psychiater leiden zu lassen.
    „Ich würde ja.“
    „Ich verliere meine Geduld, Doktor. Ich weiß ja nicht wie sie ihre Profession ansehen, aber ich empfinde sie als Geschwür. Bevor mein Vater zu ihnen kommen musste, war er noch relativ normal. Aber irgendwie haben sich die Anzeichen gehäuft, dass Sie etwas mit ihm angestellt haben.“
    „Das habe ich nicht!“
    „Deshalb will ich ihre Akte.“
    „Ich habe sie nicht mehr, die C-Sec hat-“
    „Ein Turianer?“
    „Ja, genau.“
    „Verflucht. Dann erzählen Sie mir alles, an was Sie sich erinnern können.“ Octavian packte den Psychiater am Kragen, möglichst freundlich, und hievte den wehrlosen auf das Sofa, wandte sich dabei ab für ihn und überlegte sich für einen Moment lang, was Hanibahl wohl mit dieser Akte anfangen wollte. Und ob es nicht etwa gegen das Gesetz der C-Sec verstoßen würde. „Dann fangen Sie an zu erzählen.“
    „Ich kann, kann nicht.“
    „Wollen Sie es nicht einmal probieren?“
    „Sie verstehen nicht. Die Gespräche mit ihrem Vater waren sinnlos, ich würde Ihnen ja etwas erzähle, Sie sind schließlich sein Sohn und ich bedauere seinen Tod wirklich sehr.“
    „Ersparen Sie mir Ihr Mitgefühl.“
    „Ihr Vater hat sich mir gegenüber nie wirklich geöffnet.“
    „Warum hat er Sie dann besucht, was war der Sinn dahinter?“
    „Er hat gesagt, er wurde dazu überredet. Und er hat die meiste Zeit geschwiegen, aber ich kann ihnen verraten, dass das nicht normal ist. Ich kannte ihn aus-“ Welch Fachkenntnis.
    „Das ist genug.“ Octavian blickte ein bestimmtes Rorschach an, während er dem Psychiater zuhörte und er vermutete ein bekanntes Motiv in der Grafik zu sehen, aber das Geschwafel Bevyrks hielt ihn davon ab sich zu erinnern. Es weckte Erinnerungen.
    „Was soll das darstellen?“
    „Das Rorschach? Sagen Sie es mir.“
    „Versuchen Sie jetzt den Psychiater heraushängen zu lassen. Wäre sowieso reichlich spät, nicht?“
    „Nein, nein. Ich habe es Hanibahl vor ein paar Stunden gezeigt. Ihr Vater war davon besessen. Teilweise hat er ganze Sitzungen nur damit verbracht es anzustarren.“ Verständlich, es hatte auch eine eigenartige Wirkung auf Octavians Bewusstsein, es ließ ihn nicht los, irgendwie – jedenfalls wollte er sich nicht recht davon trennen. Er versuchte sich an das exakte Bild zu erinnern, jenes, welches der Interpretation des Rorschachs zu Grunde lag, aber je mehr er sich anstrengte, desto mehr war es vergebens. Für einen Moment flackerte die Bedeutung auf, während er immer mehr das Rorschach anstarrte und sich dabei in ihm verlor. Es veränderte seine Konturen, verzweigte und wandte sich, um sich neu zu formen, überraschendes preiszugeben oder Geheimnisse zu behalten, einerlei. Octavians Augen begangen zu schmerzen.
    „Warum hat er es nicht mitgenommen?“
    „Nutzlos, vermute ich.“
    „Ihre Fähigkeiten sind erstaunlich, Doktor.“ Octavian rieb sich mit dem letzten Rest der Zigarette in der Hand übers Gesicht und schaffte es sich letztendlich davon loszureißen, in der Drehung wehte der Umhang eine kühle Brise dem Doktor entgegen.
    „Bevor ich gehe, lassen Sie mich erklären, warum ich sie so harsch behandelt habe.“ Er warf die Zigarette auf den Boden, trat sie aus, auf dem Teppich, der missgünstige Blick von Bevryk tat das übrige, um den Wert des Teppichs einzuschätzen. „Sie sind ein miserabler Psychiater, ganz einfach ist das. Ich weiß‘ nicht wer sie meinem Vater empfohlen hat, aber ihre Unfähigkeit – oder Verlogenheit, was es auch sein mag – hilft mir natürlich nicht weiter. Nun, ich gebe ehrlich zu, ich bin nicht gerade freundlich mit ihnen umgegangen, geradezu drastisch, möchte ich betonen. Natürlich kann man ein solches Verhalten meinerseits nicht nur auf ihre Profession oder Unfähigkeit zurückführen, viel mehr frage ich mich deshalb: Wo waren Sie gestern?“
    „Gestern?“
    „Gegen zwölf Uhr.“
    „Was war um diese Uhrzeit gestern?“
    „Tja, jetzt haben Sie ihre Antwort für die leichte, eigentlich lapidare Abreibung, und damit profitieren Sie von diesem ganzen Puppentheater sogar mehr als ich. Guten Tag, Doktor.“ Octavian entsiegelte die Tür, in seiner rechten Hand das Rorschach, trat der aufgebrachten Sekretärin entgegen und zog knapp seine Mütze als ein Zeichen der Verabschiedung entgegen. Anschließend wartete er auf den Lift, zog seine weißen Handschuhe zurecht, die durch die unnütze Einschüchterung des Doktors etwas unbequem lagen, und verschwand dann aus der Praxis dieser zwei selbsterkorenen Doktoren.

    Die nächste Station – das wusste man nicht. Zumindest wusste es Octavian nicht, und somit auch niemand anderes, als er die Praxis durch die Vordertür verließ und sich innerlich doch etwas ärgerte, dass er sich zum zweiten Mal innerhalb von knapp vierundzwanzig Stunden dazu hinrissen ließ Gewalt anzuwenden. Er empfand es als würde er auf einem gewissen Grad balancieren, der klassische Akt zwischen Genie und Wahnsinn, nur waren die beiden Seiten nicht Genie oder Wahnsinn, sondern viel mehr ein Äquivalent in einem ethnischen Kontext. Die Frage lautet nicht, wie weit er bereit war zu gehen, realisierte er, und auch enthielt sie keinen überbordenden, theatralischen Aspekt – man möge gar das Wort Erlösung in den Raum werfen, um der ganzen Tragödie einen unangemessen Schlag von Bedeutung abzugewinnen, sondern vielmehr handelt es sich darum, und so kam sich Octavian vor, was für ein Sohn er war. Wie seine Beziehung zu seinem Vater war, interpretiert werden konnte. Nicht von einem Psychiater, nicht von C-Sec Leuten und schon gar nicht von ihm selbst, sondern aus der Sicht seines Vaters. Trotz des tagelangen Alkoholkonsums, des Versuchs alles zu verdrängen und dem Fehlschlag all dies zu verbreiten – Octavian hatte dennoch noch keine Antwort dazu gefunden. Die zentralste, die wichtigste, vielleicht gar die einzig bedeutende Frage seines Lebens. Wie stand sein Vater zu ihm, wie sah er ihn. Und bevor man einem Mörder nachjagen konnte oder gar Corefield Design retten konnte, galt es diese Frage zu klären, auch wenn es keine definitive Antwort gab. Ja, nicht einmal ein Testament konnte Abhilfe verschaffen. Verbrennt alles? So oder anders lautete Julius Stellung zu einem Erbe. Sollte doch die ganze Umgebung rund um Julius glauben, er sei wahnsinnig geworden, oder paranoid, misanthropisch oder größenwahnsinnig. Octavian zweifelte daran. Definitive Antworten gab es hierfür aber nicht, würde es wohl auch nie geben. Er lehnte sich an die Hauswand der Praxis an, rutschte irgendwann und während er den Gullideckel anschaute und darüber sinnierte wie schön es wäre in der Kanalisation zu verschwinden, entflossen ihm all die Gedanken, die er zäh zusammen gefuselt hatte, gesucht und verloren; in einem weiteren Moment der Schwäche, könnte man es als solche bezeichnen? Es war Zeit zu beten, und da Pavel sowieso eine am Abend eine Messe halten würde, war es auch angebracht ihm einen Besuch abzustatten. Nach dem Entschluss lag er noch ein paar Minuten kauernd am Boden, die Passanten ignorierten ihn, er war ohnehin nur ein zusammengepferchter Kloß, eingewickelt in einem Mantel, die Erscheinung eines alltäglichen Penners, wenn auch leicht besser gekleidet, glaubte er zumindest. Das Rorschach hatte gekonnt ignoriert, es lag irgendwie neben ihm. Als er die Praxis verließ, spielte es kaum eine Rolle mehr. Quasi der Dealer von dem, man sich Informationen erhofft, der sich aber als unnütz herausstellt. Trotzdem lässt man ihn leben oder behält ihn in Auge, aber nicht für jetzt. Es brauchte Herz, Verstand und Mut das Rorschach zu entziffern, vermutete Octavian. Besaß er die nötigen Eigenschaften?

    Die Kapelle war, so offenbarte es sich Octavian nach einem Anruf an Sarvil, überraschend nah. Erneut nahm er die Füße in die Hand, diesmal nicht ganz so hastig und determiniert, stattdessen mehr trottend, gar auf dem Weg eine Zigarette schnorrend, auch wenn er selbst noch genügend in seiner Packung hatte, und schlussendlich erkannte er in einer Seitengasse, die Kapelle. Er fragte sich ob er in den unteren Bezirken angelangt war, denn rund um die Kapelle sah die Gegend alles andere als einladend aus. Tatsächlich erwies sich dies aber wohl als Vegetation und Unkraut überwuchert, etwas, das viel zu lange unbeachtet in dieser kleinen Kapelle der Chardinisten überdauert hatte. Ein junger Priester sowie eine Nonne begrüßten Octavian am Eingang und baten um kleine Spenden in eine altmodische Kiste, Kerzen brannten links und rechts vom Tor und vergönnten einem einen blumenhaften Geruch in der Nase. Ohne einen Wortwechsel betrat Octavian die Kapelle, warf ein paar Münzen in die vorgehaltene Kiste – wohl sicherlich nicht die einzige Spende am heutigen Tag, schließlich würde heute ein großer Anlauf stattfinden, wenn Pavel höchstpersönlich, der Mann hinter der Verbreitung der Lehre, das Wort erheben würde. Ein dankbares Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des jungen Priesters und der Nonne, die beide äußerst magere Gesichtszüge trugen und durch den selbst proklamierten, wieder entflammten Akt der Reinigung durch Diät, eher Hungern, ihr Gelöbnis an Gott täglich kundtaten. In den wenigen Sekunden, die Octavian sie sah, als er in die Gasse einbog bis zum Eintritt in die Kapelle, erregten sie Mitleid in ihm. Die Münzen, sie waren rund 500 Credits wert, und er erhoffte sich, dass sie es nutzten um Proviant für sich zu kaufen, anstatt es der Kirche von Pavel zu spenden, die sowieso vollgestopft war von Geld, aufgrund der großzügigen Anhänger, die sich bekanntlich zu einem beträchtlichen Anteil auf führende Unternehmer in allerlei Branchen reduzieren ließ. Mehr ein Kult als eine Sekte als eine Religion, war Octavians vielleicht schwerverständlicher letzter Gedankengang, ehe in den hinteren Bereich der Kapelle trat; ein paar Gänge, keine Menschenseelen, aber dafür etliche Kruzifixe und damit zahlreiche automatische, halbherzige Stoßgebete Octavians folgend. Keine Sekretärin, kein Leibwächter. Das war sympathisch, und Pavel stand schlussendlich vor ihm.
    „Octavian“, keuchte der alte Mann, er hatte sich nicht geändert zum Vorabend. Noch immer war er faltig, grau und die Tränensäcke sind nicht verschwunden. Er trug eine Brille, wohl vermutlich um die vor ihm liegenden Bücher genauer inspizieren zu können. Daran hielt jeder ihrer Art fest, Bücher – auch wenn es nur dazu dienen mochte ein Bier zu öffnen.
    „Champagner für den Klerus und den Adel?“, witzelte Octavian beim Eintreten, den das erste was er erkannte war nicht Pavel, sondern die Champagnerflasche vor dem Priester.
    „Hm, ich vermute du bist wohl mein Vorbild in Sachen… Trauerverarbeitung.“
    „Merkwürdige Entscheidung, Pavel Wavelyn, mich zu einem Vorbild zu krönen, aber ich denke, dass es nicht ganz falsch sein kann.“
    „Vermutlich, nimm bitte Platz.“
    „Natürlich“, Octavian holte die Zigarettenpackung hervor, und Pavel hob knapp seine Hand in einer ablehnend Haltung, wodurch Octavian die Packung wieder in seine Hosentasche zurücksteckte.
    „Ein Glas?“
    „Bitte. Pavel, stopp. Ich mag dann Champagner dann doch nicht so sehr als dass ich ein ganzes Glas trinken würde. Nun gut, ich komme wegen Vater.“
    „Überraschend.“
    „Nicht wirklich. Mich würde interessieren, wie Vater in den letzten Begegnungen mit dir war. Ich denke, es ist wichtig.“
    „Hm, gute Frage.“ Pavel nahm sein Champagnerglas und erhob sich, schwenkte dabei den Blick zwischen dem Rorschach, welches Octavian auf dem Tisch abgelegt hatte und musterte aber hauptsächlich sein provisorisches Gästezimmer, er hatte sich selbst wohl noch nicht so recht daran gewöhnt. „Ich muss gestehen, Julius war in den letzten Wochen nicht einfach.“ Er schwang Kreisbewegungen rund um das Glas, welche letztendlich in einem Fingerzeig auf Octavian endeten, als diese das Ende des Glases erreicht hatten. „Octavian, du musst verstehen. Euer Vater hat mir oft erzählt, dass viel, gar äußerst viel Druck auf ihm lastete. Und ich rede nicht von Geschäftspartner, diese sind unwichtig. Die Allianz, um es eine Stufe höher zu tragen. Und dann – nun, unsere Religion. Ich glaube, er fühlte sich distanziert von sich.“
    „Und das soll ich dir glauben?“
    „Das ist deine Entscheidung, es ist aber meine Meinung.“
    „Die einen sagen, er sei verrückt geworden und du schwafelst etwas von Religion. Das widerspricht sich nun auch nicht wirklich, wenn man darüber nachdenkt. Verrückt, das seid ihr alle.“
    „Wenn du es dir einfach machen willst, dann sind wir das wohl.“
    „Was genau meinst du damit jetzt schon wieder?“
    „Hm, ich rate nur, ich habe deinen Vater bekanntlich nur hin und wieder gesehen in den letzten Monaten. Aber mir ist aufgefallen, dass er öfter zur Beichte erschienen ist.“
    „Was hat er gesagt?“
    „Beichtgeheimnis, tut mir Leid.“
    Octavian atmete tief ein, bändigte den inneren Löwen, und er beherrschte sich. Pavel war in gewisser Weise über solcherlei Methoden, dafür bedeutete er seinem Vater zu viel. Der Psychiater, jener spielte keine Rolle, aber Pavel war anders. „Das ist gut.“
    „Gut?“
    „Dass du es niemanden erzählst. Ich hätte nicht herkommen sollen, es war eine närrische Idee, hierher zu kommen und Informationen von dir zu verlangen.“
    „Octavian?“
    „Lass‘ es gut sein.“
    „Es muss nicht so enden zwischen uns.“ Pavel spürte wie enttäuscht Octavian war, vergebens auf der Suche nach der Antwort. „Ich kann dir nur nicht helfen. Aber lass‘ mich dir sagen.“
    „Nein. Wiedersehen, Pavel, bis demnächst.“ Octavian erhob sich und exte das Champagnerglas, dann trat er durch die Gästezimmer erneut durch, bekreuzigte sich erneut und sah die hölzerne, übermächtige Jesus-Statue hinter dem Altar. Er bewegte sich in die erste Bankreihe, unbequem, aber so gehörte es sich. Er sank nieder, schloss die Hände, bereit zu beten. Knapp flüsterte er zu sich und fragte, während er die Augen schloss, wie nah er dabei war Vater für immer zu verlieren.

  8. #28
    Let's Play-Gucker Avatar von Toran Bak'olo
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    Tag 4
    Uhrzeit: 13:07
    Citadel: Bezirke
    Unterer Bereich, verfallenes Lagerhaus

    Immer wieder und immer wieder gluckste er um die Ecke, immer in unregelmäßigen Zeitabständen. Es bot sich ihm aber fast die ganze Zeit das gleiche Bild: Die Kroganer unterhielten sich, lachten zwischendurch mit ihren tiefen Stimmen und redeten weiter. Von Jen keine Spur, sie war auf jedenfall sehr gut versteckt. Toran kontrollierte auch immer noch die Umgebung um das Lagerhaus, wenn er gerade nicht in das Lagerhaus hineinsah, doch es war jetzt alles still. Das Skycar war weg, der Batarianer gefangen, die Kroganer in der Lagerhalle. Irgendetwas stimmte einfach nicht, dieses Gefühl verfolgte ihn schon die ganze Zeit über und egal was er tat, er wurde es nicht los. Für die Tatsache, dass diese Söldner wussten, wer er ist und wussten, dass er kommt, war das alles zu wenig bewacht. Wenn diese Waren wirklich so wichtig waren und dieser geisteskranke Batarianer Gefahr lief, aufzufliegen, warum versuchte er dann nicht mit allen Mitteln zu verhindern das es Toran gelang? Warum versuchte er nicht mit voller Kraft, ihn auszuschalten? Das passte alles nicht zusammen. Trotzdem kam er noch nicht darauf, wieso dem so war. Der Attentäter fiel aus seinen Überlegungen, als es in der Lagerhalle richtig krachte. Er schob seinen Kopf um die Ecke und sah einen Kroganer blau schimmernd durch die Gegend fliegen.
    Biotik. Jen.
    Diese Gedanken bestätigten sich auch gleich prompt danach, als die Besagte hinter ein paar Kisten vorsprang und das Feuer eröffnete. Schnell bemerkte Toran, dass sie ohne sein Eingreifen chancenlos war. Die Kroganer drängten sie immer weiter zurück und in die Enge. Die vereinzelten Schüsse die sie abgab, hielten sie auch nicht auf. Nun durfte er nicht mehr zögern, sein Bein schmerzte noch immer, die Haut um die Wunde herum warf Blasen. Aber es half nichts. "Butch" legte seinen Finger auf den Abzug seines Sturmgewehrs und drehte sich um die Ecke, woraufhin er sofort das Feuer in kurzen Salven eröffnete. Die Kugeln trafen die Kroganer seitlich an der Panzerung, was sie nicht wirklich stark verletzte, sie aber immerhin von Jen ablenkte. Das dachte Toran zuerst zumindest. Einer der Beiden bewegte sich nun mit erhobener Schrotflinte in seine Richtung, der Andere fixierte sich weiterhin auf Jen. Das Feuer aus den Schrotflinten wurde eröffnet und den streuenden Kugeln konnte Toran gerade noch so mit seinem gehandicapten Bein ausweichen, indem er sich hinter hoch aufgestapelte Kisten rollte. Einige von den Kisten wurden getroffen und von der Wucht der Geschosse zerfetzt. Es schien aber nur leere Kisten erwischt zu haben, denn ausser den Einzelteilen der Behälter, kam nichts zum Vorschein.
    Seltsam...

  9. #29
    Rookie Avatar von Jen Becker
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    Ohne ihr Schild wäre Jen von den Kugeln aus der Schrotflinte zerfetzt worden. Sie warf sich hinter eine Kiste und holte tief Luft.
    Überdenke die Situation. Also: Toran ist am Eingang. Ein Kroganer behagt ihn, einer dich, der dritte ist ausgeschaltet. Deine Biotik sammelt sich.
    In diesem Moment trat der Kroganer neben ihre Kiste und richtete seine Schrotflinte auf Jens Kopf. Ein Grinsen zuckte dabei über sein Gesicht. Doch so schnell wollte Jen sich nicht geschlagen geben. Sie sprang auf, packte die Schrotflinte am Lauf und schaffte, mit viel Kraft, den Schuss in die Wand zu lenken. Im gleichen Moment hob sie das rechte Bein und rammte dem Kroganer den Fuß in den Magen. Die meiste Energie verpuffte an der Panzerung, aber ein kleines bisschen schaffte es wohl durch und schob den Kroganer etwas von ihr weg.
    Jetzt nur nicht nachlassen.
    Noch immer den Lauf der Schrotflinte umklammernd holte sie mit dem anderen Bein aus, schwang sich in die Luft und trat dem Kroganer genau ins Gesicht. Seine Panzerung knarschte verdächtig. Jen drückte sich von ihm weg, entriss ihm mit einem kräftigen Ruck die Schrotflinte und zückte in der gleichen Drehung ihre Pistole. Nur eine Sekunde später bekam sie die Kroganerfaust genau ins Gesicht, stolperte, noch immer beide Waffe festhaltend, zurück und fiel in ein paar Kiste. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Der Kroganer wirkte wie ein Schatten, der sich immer weiter auf sie zu bewegte. Er beugte sich nach unten und griff nach seiner Schrotflinte. Obwohl sie noch etwas benommen war erhob Jen ihre Pistole und drückte ab. Der Kroganer taumelte getroffen zurück.

  10. #30
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    -----------> Zivile Andockbuchten

    irgendwo in den Bezriken
    10:16

    Langsam öffnete Michael die Augen, ohne wirklich etwas zu realisieren sah er wie sich zwei Personen in das völlig zerbeulte Shuttle begaben „Hier ist noch einer! Eine Trage schnell!“ Eine Person legte einen Koffer neben ihm ab und fing an ihn mit einem Omnitool zu scannen, er versuchte etwas zu sagen und den Arm zu heben doch er verlor wieder das Bewusstsein.

    Als er wieder wach wurde lag er auf einer Trage und war in einem Krankenwagen „...Blutung stillen....wie verlieren ihn...“ Oh boy!er driftete wieder weg.

    ----------> Krankenhaus in den Bezirken

    Michael riss die Augen auf. Hektisch sah er sich um. Er befand sich augenscheinlich in einem Krankenhaus. Neben ihm stand ein salarianischer Arzt der zusammen mit einem Pfleger die Instrumente ablas und irgendwelche Eingaben in ein PDA machte. Er bemerkte das regelmäßige Piepen des EKGs und einige Schläuche verbanden seinen linken Arm mit einigen anderen Instrumenten. Doch was die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog waren die zwei anderen Personen im Raum, ein Salarianer und ein Volus die den typischen Homelandfummel trugen, zumindest der Salarianer, der Volus trug einen Ganzkörperanzug in dem allgemeinen Homelandgrau.
    „Meine Herren, der Patient ist soweit stabil und transportfähig aber ich würde ihn noch gerne ein paar Tage unter Beobachtung hier behalten!“ sagte der Arzt zu den Agenten „Das wird nicht notwendig sein Doktor, machen sie ihn transportfähig!“ antwortete der Salarianer „Ich rate wirklich davon ab, die inneren Verletzungen sind gerade erst frisch verheilt wenn sie nun... „Doktor! Machen sie ihn bereit!“ forderte der Volus, unterbrochen von mehrmaligen keuchen, mit Nachdruck.
    „Mr. Gabriel. Ich bin Agent Karasskin und das ist Agent Garfon von Homeland Security. Wir haben direkte Anweisung sie nun ins Departement zur Befragung zu bringen!“ Oh Scheiße

    Nachdem Michael von den Apparaten getrennt wurde und sich angezogen hatte wurde er in einem Rollstuhl bis vor das Krankenhaus gebracht wo schon den Homland SUV wartete.
    „Haben wirs geschafft?“ traute sich schließlich Michael zu fragen. Der Salarianer schenkte ihm ein Lächeln „Das haben sie! Ihr Shuttle stürzte mitten in die Bezirke dort fanden wir sie dann. Die letzte Bombe konnte entschärft werden und es gibt keine Anzeichen, dass noch welche folgen werden. Sie und Agent Remkar waren schwer verletzt aber sie beide konnten durch eine Notoperation gerettet werden. Agent Remkar wurde bereits vor zwei Stunden auf eigenen Wunsch entlassen und befindet sich bereits im Departement. Der Terrorist der mit ihnen im Shuttel war verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus und auch die restlichen Söldner und Terroristen konnten entweder verhaftet oder ausgeschaltet werden.“
    Michael nickte müde und schweig für den Rest der Fahrt.

    ------------->
    Homeland Security Departement

    Im Departement angekommen fuhr der SUV in die Tiefgarage unter dem Gebäude und nach einigen Minuten und einigen Sicherheitsschleusen befand sich der Dj in einem Befragungsraum, vor ihm eine Tasse süßer Kaffee. Ein Turianer der sich als Agent Ferusius vorstellte kam in den Raum.
    „Also Mr. Gabriel, ich weiß sie wollen nur noch nach Hause und wieder zu ihren Freunden also machen wirs kurz. Fangen sie mal an zu erzählen und zwar von Anfang an!“ forderte der Turianer mit warmer, freundlicher Stimme auf nachdem er platz genommen hatte.
    Der Dj atmete tief durch, was einen leichten, stechenden Schmerz durch seinen Körper jagte und fing an die Erlebnisse des Tages zu erzählen.
    Der Turianer hörte aufmerksam zu und schwieg. Lediglich bei den Allianzangenten und den Geschehnissen im Safehouse hackte er nach und wollte jedes Detail wissen.
    Nachdem er so fast zwei Stunden lang alles erzählt hatte verließ der Turianer kurz den Raum und lies den Dj allein in dem Raum, der gerade genug Platz für drei Stühle und einen Tisch bot, ansonsten war der Raum völlig kahl. Wie in so nem scheiß Agentenfilm!
    Seine Gedanken drifteten zu den Daten. Er erinnerte sich jetzt an alles und zwar völlig klar. Er verzog bitter sein Gesicht als er daran denken musste wie die Allianz diesen Kampfstoff entwickelt und dann verloren hatte und wie der Geheimdienst die Gefahr zuerst völlig ignoriert und dann im Alleingang versucht hatte alles zu klären.
    Nach ein paar Minuten erschien der Turianer wieder mit dem Rucksack des Djs. Während Michael voller Freude festellte das seine Habe noch ganz war schob ihm der Turianer ein PDA hin auf dem ein Mann zu sehen war der gerade über ein öffentliches Terminal ein Gespräch führte. Michael zog das PDA näher heran und sah genauer hin, er erkannte den Mann. „Kennen sie diesen Mann?“ fragte der Turianer „Ja, das ist Mr Fairchild. Ich habe ihn vor dem Terminal kurz gesprochen als ich in einem der Wagen saß“ der Turianer machte einen erstaunten Geischtsausdruck „sind sie sicher?“ „zu 100%, warum? Was ist mit ihm? „Nun... von diesem Mann stammte der anonyme Hinweis den Homeland erhalten hat!“ Michael war völlig baff „Ich dachte er arbeitet für Homeland! Als ich ihn traf, schien er gerade ein Nickerchen in dem Wagen zu halten und nach unserem Gespräch verschwand er“ „Kein Mensch der so heißt arbeitet für Homeland! Erzählen sie mir worüber sie geredet haben!“ Michael erzählte dem Turianer von dem im Nachhinein seltsamen Gespräch. „Und das ist alles? Danach ist er einfach gegangen?“ der Dj nickte. Der Turianer schien über das Gesagte kurz nachzudenken und scließlich erklärte er, dass nun alles Gut sei und er nur noch seine Aussage unterschreiben müsse.
    Gelangweilt unterschrieb er auf dem PDA und verließ dann den Raum. Begleitet vom Turianer traf er auf dem Weg nach draußen Remkar. Der Batarianer sah so aus wie er sich fühlte. Einen Arm in einer Manschette auf der ein kleines Display angebracht war kam der Batarianer strahlend auf ihn zu. „Michael, du siehst ja fürchterlich aus! Hab aber schon gehört, dass es dir gut geht. Komm schon Lächel mal, ohne deine Hilfe hätten wirs nie geschafft!“. Michael war aber nicht zum feiern zu mute. Er dachte noch immer an die Söldner die er getötet hatte „Was ist los Michael? Hey du bist so was wie ein Held! Bestimmt wird man dir nen dicken Orden verleihen!“ „Ich fühl mich aber nicht wie einer....“ „Ist es wegen der Söldner?“ fragte Remkar einfühlsam „Deswegen darfst du dir keine Vorwürfe machen. Sie hätten in derselben Situation keine Gewissensbisse gehabt dich zu töten, vergiss das nicht!“ „Für dich mag das damit geklärt sein aber für mich ist es somit noch immer nicht richtig. Töten darf niemals richtig sein! Versteh mich nicht falsch, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du mehrmals mein Leben und das von Unzähligen gerettet hast aber die Kaltblütigkeit die du dabei an den Tag gelegt hast erschüttert mich. Ich weiß, es braucht Leute wie dich um gegen das Unrecht bestehen zu können allerdings droht ihr dabei auch immer euch selbst zu verlieren. Ihr seid keine Helden, sondern eher ein notwendiges Übel das man bemitleiden sollte!“
    Er umarmte den verdutzten Agenten ein letztes mal und flüsterte ihm ein „Danke, für alles. Pass auf dich auf!“ ins Ohr und wollte das Gebäude verlassen doch der Turianer hielt ihm am Arm fest „Mr Gabriel hier ist die Nummer eines guten Psychologen. Das was sie durchmachen mussten hinterlässt tiefe Spuren in der Seele, ich rate ihnen dringend mit ihm darüber zu reden!“ stumm nickte der Dj und murmelte ein Danke, dann wurde er auch schon wieder angesprochen.
    „Mr Gabriel!“ Michael sah auf und blickte in die ernsten Gesichter zweier Menschen die sich als Allianzagenten ausweisen „Ich bin Agent Breschniew und das ist Agent Reagan. Wir haben Anweisung sie zum Allianzkommando zu bringen sobald sie hier fertig sind. Bitte folgen sie uns!“
    Mit einem Seufzen folgte er den beiden Agenten.
    14:32

    ---------> Allianzkommando

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