Was sind denn überhaupt die Aufgaben eines Publishers?
Ich denke, dass neben der Bereitstellung der Ressourcen und dem Marketing einem Publisher eine ähnliche Rolle zuteil wird, wie einem Verlag in der Literatur.
Für die meisten Schriftsteller ist es von großer Bedeutung einen guten Lektor an der Seite zu haben. Viele Schriftsteller wären weit weniger erfolgreich, wenn sie nicht durch behutsames Stupsen in die richtige Richtung und durch entscheidendes Drehen an den richtigen Schrauben geführt würden.

Ich denke genau hier hat JoWood in den letzten Jahren zunehmend versagt.

Ich vergleiche das vielleicht auch mal mit einem Handwerksbetrieb. Ein solcher Betrieb hat auch kaum Überlebenschancen, wenn er nur aus Praktikern besteht und die Positionen für Buchhaltung und betriebswirtschaftliche Entscheidungen nicht oder nur spärlich besetzt sind.
Also sehe ich jetzt Piranha Bytes einfach mal als Handwerker und JoWood in der Rolle der betriebswirtschaftlichen Leitung und des Lektorats. Handwerker sind nun mal sehr oft "betriebsblind".

Fehler sind gewiss auf beiden Seiten gemacht worden, allerdings denke ich, dass ein guter Publisher wesentlich mehr Instrumente zur Verfügung hat oder haben sollte, gute und wirtschaftlich erfolgreiche Produkte auf den Markt zu bringen als der reine Handwerker. Der Handwerker braucht Führung ohne Diktat.

Bei einer Insolvenz geht es ja erstmal darum das Tafelsilber zu verscherbeln, um die Gläubiger zu befriedigen. Die Marke Gothic geht also zurück zu PB.
Dieser Umstand weckt in mir eine große Hoffnung. Nämlich dass die Marke Spellforce zurück zu Phenomic/EA geht. Electronic Arts hat, entgegen der Meinung vieler, in den letzten Jahren einige gute Spiele auf den Markt gebracht und bei der Entwicklung von Battle Forge durch Phenomic auch durchaus den Mut zu Experimenten bewiesen. Eine Weiterführung eines meiner liebsten Strategie/Rollenspiele durch seine geistigen Eltern unter der Obhut von EA wäre etwas was ich mir wirklich wünsche.