Hafenbezirk---------------->

Schwungvoll und mit einem Knallen öffnete Justinus die Tür zur Wolfspack Schenke und trat als erster hinein.
Es waren nur noch zwei weitere Gäste anwesend die sich an ihren Getränken festhielten und den Blick gesengt hielten. Ohne nach den anderen zu sehen schritt der Chaosritter mit polternden Schritten in die Mitte des Schankraums als die Wirtin auch schon auftauchte.
Mit einem wütenden Gesichtsausdruck ging sie zügig auf ihn zu und baute sich unmittelbar vor ihm auf. Mit verschränkten Armen sah sie trotzig zu ihm auf.
„Ah! Quatschkopf ist wieder da, schön!“ ihre Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus. „Falls ihr es vergessen haben solltet: Ihr schuldet mir noch 3 Kupferstücke!“ Jetzt war auch noch eine Spur Hohn in ihrer Stimme.
Justinus zog den Helm ab und legte ihn auf einen Tisch neben ihm. Quatschkopf?.....Quatschkopf?.
Er konnte es wieder in sich Spüren. Sein Herz schlug schneller und heftiger, ihm wurde heiß. Er ballte die Hände und biss die Zähne zusammen. Wie konnte sie es wagen ihn so herauszufordern!
Dieser fast schon unbändige Wunsch die Hände nach ihr auszustrecken und ihren kleinen Körper, der ihm gerade mal bis zur Brust ging, mit Wunden, ihr Gesicht mit tiefen Schnitten zu übersähen kam wieder in ihm hoch. Vor seinem inneren Auge konnte er bereits sehen wie er sie an die Wand nagelte und ihr dann bei lebendigem Leib das Gesicht vom Kopf riss. Für diesen einen, kleinen Moment blitzte all seine Grausamkeit, all seine Mordlust in seinen Augen auf.
Der Gesichtsausdruck der Wirtin wechselte abrupt in eine Mischung aus Schrecken und Überraschung und sie wich von ihm zurück
Hinter ihm machte sich nun Naomi und Chizuri bemerkbar. „Wartet hier!“ sagte Naomi und ging zur Wirtin. „Chizuri!“, es war die Wirtin die mit einer Geste das exotische Mädchen aufforderte mitzukommen.
„Kommt ihr nicht mit?“ fragte sie ihn als sie merkte, dass er sich nicht rührte. „Eher nicht!“ hörte er sich selbst antworten während er noch mit seinem Impuls haderte. Chizuri verschwand mit den anderen beiden Frauen im hinteren Teil der Schenke.
„HE! Glotz mich nicht an während ich trinke, oder bist du schwul?“ Justinus musste blinzeln. Der Spruch kam von einem etwas dicklichen, bärtigen Mann der vor ihm an einem der Tisch saß, mit dem Gesicht zu ihm. Justinus hatte ihn wohl gedankenverloren angestarrt.
Der Chaosritter realisierte erst jetzt das Ausmaß dieser Szene und seine Augen weiteten sich. Sein Herz schlug ihm inzwischen bis zum Hals und Justinus versuchte durch auf- und abgehen im Schankraum und mehrmaliges tiefes Durchatmen sich selbst unter Kontrolle zu halten. Wenn der Kerl jetzt einfach nur still sin würde….
„He, Großer hörst du schlecht? Ich rede mit dir!“. Der Kerl hatte ein paar Krümel in seinem Bart hängen und einen leicht verklärten Gesichtsausdruck der sich jedoch rasch änderte.
Mit einem Satz war Justinus an dem Tisch des Mannes, griff über diesen den Kragen mit beiden Händen und zog den Mann mit einem kräftigen Ruck über den Tisch zu sich hoch.
Der Stuhl fiel, wie das Glas scheppernd hin während der Mann mit den Füßen in der Luft vor Justinus Gesicht hing und mit klaren und erschrocken aufgerissenen Augen den Berserker anstarrte.
„Was glotzt du so? oder bist du schwul?“ fragte diesmal Justinus und flüsterte dabei fast.
„Tut mir leid, tut mir leid!!! Ich…Ich…Ich wollte nicht…Ich…“ stammelte der Kerl. Justinus musste sich beherrschen und zusammenreißen. Hier und jetzt ein Blutbad anzurichten würde ihm nur eine kurzzeitige Genugtuung verschaffen. Seine gesteckten Ziele aber zu erreichen würde ihn für Jahre befriedigen!
So ließ der Chaosritter, nachdem der einmal tief durchgeatmet hatte, den Mann unbeschadet wieder runter und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Tut mir leid! Kommt…Kommt nie wieder vor ich…“
„Ihr…“ fing Justinus an während seine Hand von der Schulter zu den dichten Haaren am Hinterkopf des Mannes wanderte. „Ihr solltet lernen euer Maul zu halten!“
Er packte grob die Haare des Mannes und donnerte dann dessen Gesicht gegen eine nahestehende Kante einer Kommode. Die Lippen platzten auf und einige Schneidezähne wurden ausgeschlagen.
Der Kerl stöhnte leise auf und Justinus sah sich kurz um ob Naomi, die Wirtin oder Chizuri zu hören waren. Es war nichts zu hören oder zu sehen, nur das erschrockene Gesicht des anderen Gastes.
Da die Luft rein war donnerte er das Gesicht des Mannes noch zwei weitere mal gegen die Kante bevor der Kerl am Kragen packte und im hohen Bogen aus der Schenke warf wo er blutend und stöhnend aber lebendig, zum Liegen kam.
Justinus donnerte die Tür zu und schloss erst einmal die Augen und versuchte an nichts zu denken. Sein Zorn war aber zu stark als das er Untätigkeit zulassen würde.
Er nutzte diesen Zorn um daraus Energie und Antrieb zu gewinnen. Beinahe hastig setzte er sich an den Tisch auf dem sein Helm lag und zog sein Beil und, aus seinem Rucksack, Schleifstein, Öl, und Wetzleder. Kurz darauf war er voll damit beschäftigt seine Beil sorgsam zu Pflegen während er sich vorstellte wie er damit die ganze Welt enthaupten würde. Sein Blick wanderte kurz zu dem anderen Gast der seinen Blick nur sehr kurz erwiderte bevor er überstürzt etwas Geld auf den Tisch legte und dann verschwand