Seite 4 von 14 ErsteErste ... 23456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 40 von 132

Thema: Hafenbezirk

  1. #31
    DA FRPG only Avatar von Justinus
    Registriert seit
    05.01.2011
    Beiträge
    35

    Standard

    Denerim - Hafenbezirk


    Einen Moment stand Justinus einfach nur da und erlaubte es sich seinen Gedanken freie Hand zu lassen. Er blendete alle Geräusche aus und sah sich den wolkenlosen, kalten Himmel an, die schmutzigen Häuserdächer und die streunenden, räudigen Köter die in den Gossen nach etwas Fressbarem suchten.
    Einen Tag würde er durchhalten können und sein wahres Ich vor der Welt verbergen können, es musste sein. Er musste lernen für den Kult, für das Chaos und für sich selbst, gab es doch so vieles, das er nicht kannte oder verstand, so viele Orte die er nicht gesehen hatte, so vieles das er nicht erlebt hatte, ging ihm durch den Kopf als er den Wasserschlauch zurück packte.
    Wissen war Macht und er hatte vor sich so viel davon wie möglich einzuverleiben. Die Dämonen des Chaos würden ihn nur unterstützen wenn er sich als fähig erwies und er brauchte ihre Unterstützung oder wenigstens ihren Rat.

    Einen Augenblick lang verfluchte er die Tatsache, dass sie im Kult nie ihre Geschichte aufgeschrieben hatten. Zwar hatte ihr Oberhaupt großen Wert darauf gelegt, dass jeder Kultist lesen, schreiben und rechnen konnte aber nie hatten sie auch nur eine Zeile auf Pergament gebannt. Justinus hätte viel gegeben den Lebensweg ihres Oberhauptes schwarz auf weiß zu haben, damit er sich daran orientieren könnte.

    Der Chaoskrieger schloss hinter seinem Visier die Augen und atmete den Gestank der Stadt tief ein als er auch schon wieder angesprochen wurde.
    „Seltsame Leute, die erst Wachen zusammenschlagen und danach kleine Kinder zu ihren Müttern zurückbringen“. Justinus öffnete wieder seine Augen und sah sich den Ursprung der gesprochenen Worte an.
    Es war ein halbwüchsiges Mädchen, dass auf den ersten Blick durchaus für einen Jungen gehalten werden konnte wäre da nicht die eindeutig weibliche Stimme die mit einem nicht völlig sattelfesten Fereldisch sprach.
    Sie hatte kurzes, fast schon schwarzes Haar das ungekämmt in so gut wie alle Richtungen Abstand, ein kleiner Zopf an der rechten Seite stach aus der Frisur hervor. Neben dem Zopf war da noch diverser Gesichtsschmuck in der Nase und in den Ohren was den Chaoskrieger genauer hinsehen ließ.
    Die einfache Männerkleidung die ihr zu groß war machte es schwieriger als es ohnehin war ihr Geschlecht auf einen Blick zu bestimmen.
    Das Mädchen umrundete ihn in gebührenden Abstand, der Chaosritter kannte sehr genau seine Reichweiten und das Mädchen blieb genau außerhalb seiner kräftigen Arme.
    Aber nicht nur, dass das Mädchen ihn außer Reichweite umging, nein sie schien um ihn herum zu tanzen.

    Im verlauf seines Lebens hatte er hunderte im Namen seines Glaubens nieder geschlachtet und noch viele weitere mehr grausam gefoltert und entstellt und jetzt erschien dieses Mädchen und schien ihn verspotten zu wollen und, was das Interessante war, schien ihm gefolgt zu sein.

    Ich hätte mir die fereldischen Barbaren ein wenig anders vorgestellt, zu denen gehört Ihr doch, oder?“ fragte das Mädchen mit ehrlicher Neugierde weiter.
    Justinus fing langsam an zu glauben, dass wenn er versuchte liberaler oder gut zu handeln, dass dann die Leute ihn nicht ernst nahmen. Musste er erst wieder anfangen Schädel zu sammeln bevor die Leute seine Erscheinung für voll nahmen?
    Justinus musterte nochmal das selbstbewusste, seltsame Mädchen und suchte automatisch nach Anzeichen für Waffen, konnte aber keine erkennen Sie hält mich für einen fereldischen Barbaren! Das ist doch genau das was ich wollte.... weder richtig `gut´, noch richtig `böse´!

    „Wie genau hättet ihr euch denn die hiesigen Barbaren vorgestellt?“ antwortete er nachdem er das Mädchen von oben bis unten gemustert hatte „Sehen denn die Barbaren dort wo ihr herkommt anders aus?“.
    Er machte, schneller als man es ihm zugetraut hätte, einen Schritt auf das Mädchen zu „Ihr folgt mir? Weshalb?“

  2. #32
    Newbie
    Registriert seit
    27.03.2011
    Beiträge
    9

    Standard

    Denerim – Hafenbezirk

    Mhana wich augenblicklich zurück, als der Fremde Anstalten machte, sich ihr zu nähern, verlor dabei allerdings nicht das unverhohlene Lächeln, das sie aufgesetzt hatte. Ein klen wenig mulmig war ihr schon geworden, aber das würde sie natürlich nicht zeigen.
    Er schien sie immerhin nicht sofort zusammenschlagen zu wollen, dafür interessierte es ihn anscheinend zu stark, was Mhana von ihm wollte.
    Sie spielte kurz mit dem Gedanken, ihm irgendeine Lügengeschichte aufzutischen, blieb letztendlich allerdings bei etwas, dass zumindest nahe an der Wahrheit lag.

    „Wie kommt Ihr darauf, dass ich Euch folge? Ich war nur zufällig in der Nähe und konnte gar nicht anders, als Euch zu bemerken… Ihr wisst wahrscheinlich selber, dass Ihr nicht gerade unauffällig ausseht“, entgegnete Mhana also mit noch immer recht amüsierter Mine, bevor sie fortfuhr, die Fragen des Kriegers zu beantworten.
    „Für mich saht ihr zumindest wie ein Barbar aus, auch wenn ich mir die in Ferelden anders vorgestellt hätte… verwilderter und weniger… gepanzert. In den Geschichten leben die fereldischen Barbaren in der Wildnis und kämpfen gegen bösartige Hexen und ihre Töchter… Ihr seht nicht aus, als würdet ihr in der Wildnis leben.“

    Bei diesen Worten betrachtete sie die karmesinrote Panzerung des Fremden ein wenig genauer. Sie sah durchaus benutzt aus, als hätte er schon einige Märsche darin hinter sich, aber sie musste unglaublich unpraktisch sein… wenn man sich nicht grade mitten im Kampf befand natürlich…
    Letztendlich richtete sie ihren Blick wieder auf die Augen den Mannes, die sie aus dem grausam wirkenden Helm anstarrten.
    „Die Barbaren in Rivain sehen tatsächlich vollkommen anders aus als Ihr. So weit im Norden ist es sehr heiß, die würden in Eurer Rüstung nicht weit kommen… Ich habe gehört, je höher der Rang eines Rivaini innerhalb seines Stammes ist, desto mehr Körperschmuck und Tätowierungen trägt er. Es heißt, einige ihrer Anführer sähen kaum noch menschlich aus, viel mehr wie Dämonen und manche von ihnen sollen tatsächlich Abscheulichkeiten sein…“ Ihre Stimme sank für einen kurzen Moment in einen warnenden geheimnisvollen Tonfall, wodurch sie sich ein wenig über diese Geschichten lustig zu machen schien, doch bereits im nächsten Moment setzte sie wieder ein freches Lächeln auf und fuhr unbeirrt fort:
    „In Antiva gibt’s nicht so viele Wilde, ein paar, aber die hab ich noch nie zu Gesicht bekommen… und was nennenswertes darüber, wie die aussehen, hab ich auch nicht gehört. Die in Rivain hab ich natürlich auch noch nicht gesehen, ich wurde nur da geboren, komme also viel mehr aus Antiva.“

    Außer meinem eigenen Vater natürlich, wir haben ja auch zu ihnen gehört, bevor er weggegangen ist… aber das braucht er hier ja nicht zu wissen…
    „Ihr könnt mich übrigens Mhai nennen… und wer seid Ihr? Kommt Ihr nun aus der Wildnis oder nicht?“, verlangte sie zu wissen, ohne dabei allerdings sonderlich fordernd zu klingen. Sie fragte sich, ob er sie überhaupt für voll nehmen und nicht einfach verschwinden würde, da sie ihn offensichtlich nur aus reiner Neugier belästigte.

  3. #33
    Newbie Avatar von Haei Valendriel
    Registriert seit
    10.03.2011
    Ort
    Niederösterreich
    Beiträge
    8

    Standard

    Denerim - Hafenbezirk
    8 Uhr 15 morgens


    Haei schritt langsam und unauffällig in Semihs Richtung, schaute ein paar mal hinter sich und gesellte sich neben die zwei. Als er die zweite Person musterte bemerkte er schnell wer diese war, es war die wunderschöne Elfe die er in der Schenke erblickt hatte, dies brachte ihn wieder dazu in ihre Richtung zu lächlen als er schließlich wieder zu Semih blickte und sagte: "Ihr habt noch jemanden gefunden?" Dann blickte er wieder zu der Elfe, weiterhin lächlend. Es war selten für jemanden so eine Ausstrahlung zu haben, normalerweiße würde Haei nicht so schnell einfach jemanden anlächeln, doch sie hatte etwas besonderes an sich. "Dürfte ich vielleicht wissen wie ihr heißt?" sagte er ruhig in die Richtung der Elfin.

    8 Uhr 17 morgens

  4. #34
    Newbie Avatar von Semih Tala
    Registriert seit
    20.02.2011
    Beiträge
    23

    Standard

    8 Uhr 14 morgens

    Bestimmt dachte er sich nun was sie dann wohl überhaupt hier wollte. Das tat Semih in der Tat. Sie war offenbar keine große Kämpferin wie die ersten beiden, die er rekrutiert hatte. Dennoch, sie war eine Kämpferin.
    Er hatte die Waffe bei ihr erkannt, die sie mitführte. Vielleicht dachte sie einfach, ihr Partner war zu schwach… sah er in diesen Klamotten wirklich so erbärmlich aus? Er würde im Spiegel einen genaueren Blick darauf werfen, sobald er erst einmal freie Luft bekam, doch dazu sollte es nicht kommen.
    „Es reicht mir vollkommen, wenn ihr die Kämpfenden in irgendeiner Art und Weise unterstützen könnt. Irgendetwas was die Siegeschance anhebt.“ Er würde die Antwort nicht jetzt erhalten, den Semih erkannte ein bekanntes Gesicht. Die Augen des Rekrutier weitete sich und er fragte sich war zur Hölle er hier suchte? Hinter ihm erkannte er zum Glück keine Verfolger, doch er überprüfte die Lage ganz genau, was dem Jungen einige Sekunden verschaffte um mit der Elfe zu reden.
    Dann plötzlich würde der Junge spüren, wie er am Arm gepackt wurde. „Wir müssen reden.“
    Erklang es streng von ihm, während er sich mit einer Handbewegung von Aveena entschuldigte, den Jungen weiter in die Gasse mitzog und ihn dann wieder losließ.
    „Was machst ihr hier? Ich dachte, ich hätte die Risiken der Situation bereits angedeutet. Wir treffen uns vor 12 Uhr nicht mehr. Du weisst, dass die Sache die wir machen nicht gerade Legal ist? Willst du mich in der Hölle schmoren sehen?“ erklang es von ihm wütend, doch immernoch kontrolliert.
    Die Krieger-Elfe hatte sich als wesentlich Professioneller ausgegeben. „Leute die ich nicht hundertprozentig Rekrutiert habe, sollen euch verdammt nochmal nicht sehen. Sonst können wir gleich unsere Taten auf Blätter notieren und sie am gesamten Marktviertel aufhängen lassen. Wenn ihr den Auftrag sauber ausführt, wird die Nachricht ganz Denerim erfüllen und die Leute werden sich ihren Arsch aus der Haut reissen um den Täter zu entdecken und damit eine Belohnung zu erhalten.
    Ich werde es also auch schwer genug haben. “ Kam es von ihm, während er sich langsam beruhigte.“ Ich spreche mit ihr wegen einem anderen Auftrag. Einem, der nicht ganz so gefährlich ist. Und ihr…“erklang es von ihm.“ Solltet euch von nun an zurückhalten und gehen, wenn ihr den Auftrag noch haben wollt. Es sind nur 4 Stunden bis wir uns wiedersehen. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass dies das Beste für uns alle ist.“ Versicherte er mit einer ernsten und verständniserwartenden Miene.

    8 Uhr 20 morgens

  5. #35
    Newbie Avatar von Haei Valendriel
    Registriert seit
    10.03.2011
    Ort
    Niederösterreich
    Beiträge
    8

    Standard

    8 Uhr 15 morgens

    Haei wurde schließlich unsanft in die Gasse gezogen bevor er sein Wort an die beiden Richten konnte. Es hagelte einige wütende Worte bevor Semih schließlich wieder zur vernunft kam und sich beruhigte. "Beruhigt euch Semih, ich habe mich sehr wohl gedeckt gehalten, es hat mich niemand bemerkt das versichere ich euch." Schließlich hatte niemand Haei bemerkt das er die meiste Zeit mit seiner Kapuze im Gesicht herumgelaufen war. Doch trotzdem hatte er recht, Haeis leichtsinnigkeit könnte die gesamte Mission gefährden. Wieso hatte er nicht daran gedacht? Verdammt! Beim Erbauer! Er schüttelte den Kopf und senkte ihn. "Es tut mir leid, ich hätte dies bedenken sollen, ich werde mich auf den Weg machen, aber bedenkt ich werde mich in der Nähe aufhalten - Jedoch Unerkannt" Dann drehte er sich erneut um und blickte nochmals nach hinten "Vertraut mir, ich werde die Mission nicht gefährden."

    8 Uhr 20 morgens

  6. #36
    DA FRPG only Avatar von Justinus
    Registriert seit
    05.01.2011
    Beiträge
    35

    Standard

    Der Chaoskrieger sah sich das Mädchen das sich als Mhai vorstellte nochmal genau an. Die Art wie sie sich bewegte, wie sie flink ihren Abstand zu ihm einhielt. Justinus fragte sich ob sie auch mit der Klinge so geschickt war.

    Das Mädchen, Mhai, hatte scheinbar großes Interesse an Barbaren und wilde Krieger und erzählte freimütig von den wilden Stämmen aus Rivain und aus ihrer Heimat. Der Chaosritter fragte sich woher das Interesse stammte.
    War es die Gewalt die sie anlockte, oder war es das archaisch, männliche was das Mhai anzog? Auf jeden Fall hatte sie eine sehr romantische Vorstellung von Barbaren.

    Justinus war schon den wilden Chasid begegnet. Wilde, primitive Kämpfer die sich an ihre Sterbende Kultur klammerten wie ein Frierender der eine Decke um sich schlang.
    Die Avvar hingegen waren zwar genauso wild jedoch wesentlich behersschter und harmloser. Von beiden, Avvar und Chasid hatte ihr Kult hin und wieder bei günstigen Gelegenheiten Kinder geraubt, gaben sie doch ausgezeichnete Aspiranten ab.

    Er sah dem Mädchen in die dunklen Augen, er hatte noch nie Menschen mit einer dermaßen dunklen Hautfarbe gesehen. Er hob langsam die Hand um zu testen, ob sich diese Haut auch anders anfühlte, allerdings wich Mhai augenblicklich zurück.
    „Ich bin Justinus und ursprünglich komme ich aus der Wildnis. Ich gehörte einem Stamm der Chasid an, die als Söldner durch die Länder zogen. Zumindest bis die Dunkle Brut erschien.“ antwortete der Chaoskultist schließlich „Und ihr Mhai? Was ist euer Handwerk?“

  7. #37
    Newbie
    Registriert seit
    27.03.2011
    Beiträge
    9

    Standard

    Denerim – Hafenbezirk

    Als der Fremde letztlich zugab, zu den Chasind zu gehören und sich als Justinus vorstellte, schossen Mhana sofort zehn weitere Fragen durch den Kopf, die sie liebend gerne beantwortet gehabt hätte, doch die traten augenblicklich in den Hintergrund, als er auch noch die Dunkle Brut erwähnte.
    Sie hatten bereits in den freien Marschen von dunkler Brut in Ferelden gehört, aber keiner von ihnen hatte so recht an eine Verderbnis geglaubt oder daran, dass es echte dunkle Brut war und nicht nur irgendwelche Hirngespinste.
    Doch nun stand vor ihr nicht nur ein leibhaftiger fereldischer Barbar, sondern auch noch jemand, der behauptete, die Dunkle Brut selbst gesehen zu haben! Mhana schien mit diesem Justinus wirklich einen Glückstreffer gelandet zu haben und überging seine letzte Frage vor Aufregung beinahe vollkommen.

    „Ich bin nur mit meinem Vater hier, Handel treiben, nichts interessantes eben – Seid Ihr wirklich der dunklen Brut begegnet? Ihr habt sie gesehen und sie bekämpft? Wie sieht sie aus? Und was ist mit euren Leuten geschehen? Stimmt es, dass das der Anfang einer Verderbnis ist? Ich hatte ja schon davon gehört, aber ich dachte, das wäre nur Geschwätz“, schoss Mhana augenblicklich los, zwang sich letztendlich jedoch selbst dazu, ihrer neuen Bekanntschaft ein wenig Raum für eine Antwort zu geben.

    Was er sagt stimmt doch, oder? Warum sollte jemand wie der sich schon ausdenken, der dunklen Brut begegnet zu sein, wenn es nicht stimmt? Der hat garantiert genug auf dem Kerbholz, um damit anzugeben und es gibt wahrscheinlich nicht besonders viel, was eine Barbarenhorde dermaßen aufmischen könnte, dass er jetzt alleine hier ist… ob die anderen aus seinem Stamm tot sind? Oder sind vielleicht noch mehr von denen hier in Denerim?
    Mhana war sichtlich gespannt auf die Antworten des Kriegers. Es war das erste Mal, dass sie jemandem begegnete, dem sie tatsächlich glaubte, dass er der dunklen Brut begegnet sein könnte.

  8. #38
    Newbie Avatar von Leithil
    Registriert seit
    30.03.2011
    Ort
    Ferelden
    Beiträge
    29

    Standard

    < Denerim - Marktbezirk

    Denerim – Hafenbezirk

    Tag 3 – Morgen


    Leithil hatte das Meer schon oft gesehen, da sie sich öfters in Denerim aufhielt. Doch jedes Mal nahm sie sich einen Augenblick Zeit, die weite, blaue Ebene, die bis zum Horizont reichte, erneut zu bestaunen. So auch heute, im Schatten eines Hauses stehend, während sie die Magierin beobachtete. Auch sie hielt einen Moment inne. Dann gab sie sich einen Ruck und ging weiter. Leithil fragte sich, was Ceirinn dachte, wenn sie das Meer sah. Sie folgte ihr bis zur Hafenverwaltung. Dort wartete sie in Sichtweite der Tür auf Ceirinn.
    Ceirinn trat nicht einfach aus dem Gebäude, sie stürmte hinaus. Leithil musste fast rennen, um ihr zu folgen.
    Warum ist sie so wütend? Was hat sie erfahren?
    Als die Magierin in einer Seitengasse stehen blieb, sah Leithil ihre Verzweiflung. Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Als sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte, hatte sie sich gewünscht jemand möge ihr helfen. Andererseits war es gefährlich. Anscheinend schienen die Templer ihr nicht zu vertrauen. Und wer sich mit den Templern anlegte...
    Leithil sah sich um. Der Mann in Rot, der Ceirinn gefolgt war, war nicht zu sehen. Aber das hieß gar nichts. Wahrscheinlich hatte er sie bemerkt und war vorsichtiger geworden. In diesem Fall war es zu spät, nicht mehr auffallen zu wollen. Leithil schloss kurz die Augen und fragte sich, ob sie Elgar'nan um Schutz bitten sollte. Dann trat sie entschlossen in die Gasse auf die Magierin zu.

    Sie bemühte sich um einen freundlichen Tonfall. Es war sehr wichtig, dass Ceirinn ihr sofort vertraute. Wenn sie beide hier in der Gasse anfingen zu streiten, wären sie in jedem Fall sehr auffällig. Sie sah Ceirinn in die Augen und hoffte, die Magierin würde erkennen, dass sie keine einfache Stadtfrau war, sondern ihr durchaus helfen konnte.
    „Wisst Ihr, dass Ihr verfolgt werdet? Seit Eurem Treffen mit den Templern.“

  9. #39
    Newbie Avatar von Ceirinn Velaenor
    Registriert seit
    01.12.2010
    Beiträge
    27

    Standard

    Denerim – Hafenbezirk

    Tag 3 – 6:38 Uhr


    Ceirinn wusste zwar nach wie vor nicht, wo genau sie nach Darren suchen wollte, doch es war wohl nicht das ratsamste, in einer dunklen Seitengasse darüber nachzudenken. Sie würde womöglich eine der zahlreichen Tavernen aufsuchen, ihre nächsten Schritte überdenken, sich über das, was ihr bereits widerfahren war die Haare raufen, ein wenig zu sich nehmen und dann womöglich herumfragen, vielleicht nach Darren, vielleicht nach Orten, an denen sich flüchtige Personen gerne herumtrieben, sie wusste es noch nicht genau. Im Grunde brauchte sie nur ein vorübergehendes Ziel und ein besseres fiel ihr momentan beim besten Willen nicht ein.

    Ceirinn hatte sich gerade auf den Weg machen wollen, als sie aus den Augenwinkeln eine weitere Person erblickte, die die Gasse soeben betreten hatte. Die Muskeln der Elfenmagierin spannten sich in Erwartung eines Straßenräubers augenblicklich an, doch ein genauerer Blick ließ sie lediglich eine gewöhnliche Elfe erkennen, gekleidet in einfache Leinenkleider, das rotbraune Haar zurückgebunden und eine befremdlich anmutende Tätowierung um das rechte Auge.
    Ceirinn hätte sie wohl ignoriert, hätte die fremde Elfe nicht augenblicklich Augenkontakt hergestellt und wäre zielstrebig auf Ceirinn zugegangen.
    „Wisst Ihr, dass Ihr verfolgt werdet? Seit Eurem Treffen mit den Templern“, sprach sie mit eindringlicher Stimme und Ceirinn spürte augenblicklich eine stechende Angst in ihrer Brust aufwallen.

    Wer war diese Frau, warum warnte sie Ceirinn und noch viel wichtiger: Sagte sie die Wahrheit? Wenn ja, waren es die Templer, die sie verfolgten oder verfolgen ließen?
    Verdammt! Vermutlich haben sie mir kein Wort geglaubt und der rot Gekleidete hat mich beschatten lassen kaum dass ich weg war! Beim Erbauer, ich wollte nur Darrens Leben schützen, aber wenn sie mich für eine Abtrünnige halten…

    „Ich werde…?“, stammelte sie noch immer ein wenig überrumpelt von dem plötzlichen Auftauchen der fremden und der beunruhigenden Nachricht, die sie überbracht hatte.
    „Woher wollt Ihr das wissen und wer seid Ihr überhaupt? Ihr… Ihr müsst mich selbst verfolgt haben, wenn ihr von den Templern wisst…“
    Misstrauen schlich sich in Ceirinns Worte, kaum dass ihr letzteres klar geworden war und die Frage nach der Identität der Fremden nur noch stärker auflodern ließ.
    Sie glaubte kaum, dass die Elfe sie nur gewarnt hatte, um ihr in irgendeiner Weise zu schaden, doch ihr plötzliches Auftauchen machte Ceirinn nervös und ließen sie ihre Konzentration vollkommen auf die Fremde richten. Sollte diese irgendetwas versuchen, war Ceirinn vorbereitet.

  10. #40
    Newbie Avatar von Leithil
    Registriert seit
    30.03.2011
    Ort
    Ferelden
    Beiträge
    29

    Standard

    Denerim – Hafenbezirk

    Tag 3 – 6:39 Uhr

    Leithil spürte, wie Ceirinn sich anspannte, sobald sie sich von der Überraschung erholt hatte. Sie merkte, dass sie jetzt ganz gelassen bleiben musste. Wenn die Magierin beschloss, dass sie ein Feind war, wusste Leithil nicht, ob sie das überleben würde.
    „Ich bin Leithil“, sagte sie ruhig. „Und ich habe Euch verfolgt, seit ich Euch in einer Schenke begegnet bin, weil Ihr so auffällig wart. Deshalb habe ich Euer Treffen mit den Templern gesehen. Deshalb habe ich den Mann gesehen, der Euch verfolgt. Deshalb konnte ich Euch warnen.
    Ich habe gesehen, dass Ihr Probleme habt. Ich bin auf Eurer Seite. Ihr könnt mir vertrauen.“
    Sie hoffte, dass das die richtigen Worte waren und beobachtete ihre Wirkung auf Ceirinn.

Seite 4 von 14 ErsteErste ... 23456 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •