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  1. #21
    DA FRPG only Avatar von Justinus
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    Mit einem metallischen Schlag verriegelte das Schloss als Justinus die Tür zu seinem Zimmer hinter sich abschloss. Tief durchatmend musterte er den Raum, zu seiner linken bündig an der Wand stand das einfache Bett, gegenüber auf der rechten Seite ein Tisch mit Schemel und gegenüber der Tür ein kleines zugiges Fenster unter dem eine einfache Holztruhe stand. Die brennende Kerze die er in der Hand hielt und die er auf dem Weg zu seinem Zimmer von einem bereitgestellten Tisch mitgenommen hatte warf lange Schatten in den spärlich mit dem sterbenden Tageslicht erhellten Raum.

    Der Chaosritter ging zum Tisch und stellte die Kerze ab, stellte seinen Rucksack auf dem Holzschemel ab, zog seinen Helm ab und legte ihn neben der Kerze auf den Tisch. Aus dem Rucksack kramte er ein schwarzes Stoffbündel und legte dieses behutsam neben den Helm auf den Tisch.
    Noch immer schlug sein Herz schneller als normal und hätte er außer dem Warten auf den Sonnenaufgang keine weitere Aufgabe gehabt hätte er vermutlich völlig die Beherrschung verloren. Eingepfercht in dieser kleinen Zelle ohne etwas zu tun als seinen Hass zu kontrollieren wäre für alle anderen Anwesenden in einem Blutakt geendet.
    Ohne den Blick von dem Stoffbündel zu nehmen entledigte er sich seiner Rüstung. Stück für Stück wurde sein mit Narben übersäter Leib sichtbar, so lange bis er nur noch im Lendenschurz dastand.

    Zurück am Rucksack holte er noch eine kleine Ledertasche hervor, bevor er den Rucksack in die Truhe packte.
    Der Schemel knarzte bedrohlich als sich Justinus daraufsetzte und zuerst die Ledertasche aufmachte und dann das Stoffbündel auspackte.
    Aus der Ledertasche entnahm er einige Kräuter. Das schwarze Stoffbündel gab eine kleine, aus schwarzem Metall bestehende, Schüssel preis. Die Schale war von außen mit unzähligen Chaosrunen verziert, von innen jedoch völlig glatt. In der Schale lag ein getrockneter Pilz von dem Justinus auch augenblicklich ein Stück abbiss, kurz kaute und dann herunterschluckte.
    Als nächsten Schritt nahm er einige der Kräuter, zerkleinerte sie etwas und legte sie in die Schale. Das Gefäß fühlte sich immer warm an, als ob es von einer unsichtbaren Quelle erhitzt würde.
    Ein weiteres Mal atmete er tief durch. Es war das dritte Mal für ihn, dass er dieses Ritual durchführte, beim ersten Mal hätte es ihn beinahe das Leben gekostet, beim zweiten Mal hätte er beinahe den Verstand verloren und er konnte nicht mal abschätzen was ihn dieses Mal erwarten würde.

    Die Schale war ein Chaosartefakt das magisch unbegabten ein bewusstes erleben des Nichts ermöglichte wie es sonst nur Magier kannten. Jedoch würde nicht nur das Nichts betreten. Das Ritual sorgte dafür, dass er eine bestimmte Region des Nichts betreten würde. Die Dimension des absoluten, reinen Chaos.
    Dieser Ort hatte keine feste Struktur, keine klare Linie. Beim ersten Mal hatte es sich als eine Art Eiswüste dargestellt, beim zweiten Mal als dunkle, riesige Höhle. An diesem Ort gab es nichts vertrautes alles war ständig in Bewegung und veränderte sich. Das einzig konstante war die rohe Energie des Chaos die man permanent spürte und die einen zu verändern schien und die Gesetze der Natur hinfällig machte.

    Justinus musste aber wieder an diesem Ort denn er brauchte Rat, Rat von seinen eigentlichen Herrn die nur dort zu finden waren.
    Der Kultist nahm einen der Zündspäne die auf dem Tisch bereitlagen und mit Hilfe der Kerze zündete er die Kräuter in der Schale an. Sogleich stieg ein bitterer Geruch auf. Zuletzt fehlte noch dem Artefakt die Energie das Wunder zu wirken und Justinus wusste was für Energie benötigt wurde. Blut, das reine Chaos forderte es als Tribut, diesen universalen Katalysator.
    Mit eine entschlossenen Schnitt mit seinem Messer schnitt er sich in den Unterarm und kurz darauf fielen dicke, rote Tropfen flüssigen Lebens in die Schale. Seltsamerweise erloschen die Kräuter nicht und es schien fast so als ob die Schale das Blut aufsaugen würde. Die Wärme die die Schale ausstrahlte stieg mit einem Mal an. Genau wie die Hitze in Justinus selbst.
    Er nahm die Schale in beide Hände und sog gierig den aufsteigenden Rauch der Kräuter ein. Schon bald spürte er die Wirkung. Der Pilz und die Kräuter galten schon nur für sich als gefährlich, da sie schlimmste Albträume und Trugbilder erzeugten. Gemeinsam galten sie als verbotene Mischung und sorgten nicht selten für Wahnsinn und unkontrollierbare Gefühlsausbrüche – sie weckten das Chaos, das in jedem Lebewesen von Geburt an lauerte.
    Mehrere gierige Atemzüge später merkte der Chaosritter bereits wie sein Atem flacher wurde und seine Glieder schwer. Langsam stellte er die Schale zurück auf den Tisch und fiel schon fast in das Bett. Einige Augenblicke starrte er die Decke an. Sein Herz schlug nun erneut so schnell wie im Schankraum und sein Körper schien zu brennen, so heiß wie ihm war. Er schwitze entsetzlich und spürte nichts anderes als einen kalten, reifen und ruhigen Hass auf alles Lebendige als schließlich das Tor zur Dunkelheit vor ihm aufging und ihn verschlang.

    Justinus fand sich in einer grauen Gesteinswüste wieder. Er trug seine Rüstung und ein beißend kalter Wind blies ihm durch das Visier und durch jede Ritze seiner Rüstung.
    Er sah sich um und neben ihm ragte ein großer Baum in die Höhe. Erst beim zweiten Blick viel ihm auf, dass der Baum aus Metall bestand und rasiermesserscharfe Kanten besaß. In der Ferne am Horizont konnte er ein Gebirge erkennen und noch weiter dahinter sah er etwas entsetzlich hell strahlen. Das Strahlen schien zu pulsieren und hin und wieder schien dieser Strahlenkranz, ähnlich einer Eruption einen geschwungen Strahl auszubilden um ihn weit weg zu schleudern wo er sich dann verflüchtigte.
    Dort, jenseits des Gebirges, mitten im Zentrum des Nichts war es, das Chaos selbst. Schon jetzt und so unendlich weit entfernt konnte er es spüren, die rohe Energie und wie sie ihn durchströmte. Schon bald hörte er auf zu frieren.
    Sein Blick löste sich von dem Leuchten und seine Augen fanden eine Art Trampelpfad dem er folgte. Er wusste nicht wie lang er schon ging, wenn er versuchte sich zu erinnern schien es ihm als ob er vor Tagen vom metallenen Baum aus losgegangen wäre. Er drehte sich um und erkannte, dass er erst wenige hundert Schritt gegangen war. Nach einiger Zeit drehte er sich erneut um, konnte den Baum aber nicht mehr ausmachen.

    Er ging weiter wobei er an schwebenden Steinen und versteinerten Blitzen vorbeikam die bis weit in den Himmel ragten. Obwohl der Wind noch immer eiskalt war, war es heiß doch er schwitzte nicht und trotz des Marsches der sich anfühlte als ob er seit Tagen unterwegs war fühlte er keine Müdigkeit, kein Erschöpfen, weder Hunger noch Durst.
    Ein entsetzliches Heulen ließ ihn herumfahren und sein Schild und Waffe ziehen. Abseits des Weges, hinter einem Felsen sprang eine Kreatur auf die Straße. Es schien sich einst um einen Menschen gehandelt zu haben jedoch völlig entstellt und deformiert. Der einstige Mensch ging auf allen vieren, jedoch waren seine Glieder dermaßen deformiert, dass er mit dem Rücken zum Boden gewandt sich bewegte. Entsprechend war der Kopf verdreht. Der ganze Körper schien mutiert zu sein um der neuen Form gerecht zu werden. Die nackte Haut war fleckig und mit eitrigen Wunden übersäht. Finger, Zehen und selbst die Zähne ähnelten eher einem Tier als einem Menschen.
    Die Kreatur starrte ihn mit Augen an, die vor Schmerz und Wahnsinn glühten. Es knurrte und umrundete vorsichtig Justinus als es mit einem kräftigen Satz den Chaosritter ansprang. Mit einem entsetzlichen Geschrei stürzte es sich auf ihn und griff nach ihm. Justinus wehrte den Angriff mit seinem Schild ab und schmetterte die Kreatur mit einem gewaltigen Schildhieb zu Boden. Die Kreatur heulte auf als es auf dem Boden aufschlug und etwas grauen Staub aufwirbelte. Noch auf dem Boden liegend begann es wild um sich zu beißen und zu schlagen und wand sich hin und her bevor es mit einem Satz aufsprang und mit einem schmerzverzerrten Geschrei in der Richtung verschwand aus der es gekommen war.
    Justinus knurrte und ging weiter. Der Weg führte eine kleine Anhöhe hinauf von der er aus auf ein Meer aus Blumen sehen konnte. Bis zum Horizont war das ganze Tal übersäht mit Blumen. Genau wie der Baum bestanden auch die Blumen aus Metall und die Blütenblätter waren scharf wie Klingen.
    Er begann in das Tal hinabzusteigen als ihm Kampflärm an die Ohren drang. Er sah auf doch konnte nichts erkennen. Justinus begann sich nach einem Kampf zu sehnen und biss sich so lange auf die Lippe bis er Blut schmeckte. Er hätte alles dafür gegeben seine Klingen in irgendwelche Leiber zu rammen und Köpfe abzuschneiden. Eine Weile starrte er noch in die Richtung aus der die Geräusche kamen dann durchschritt er das metallene Blumenmeer.
    Als er die gewaltige Blumenlandschaft hinter sich gelassen hatte, drehte er sich verwundert um. Er hätte einen halben Tag für die Strecke brauche müssen doch es waren nur wenige Augenblicke gewesen die er gebraucht hatte.
    Er ging weiter und nach und nach zog ein dichter Nebel auf. Schließlich konnte er keine drei Schritt weit sehen als mit einem Knacken etwas unter seinem gepanzerten Stiefel nachgab. Er beugte sich vor und fegte mit der Hand den dicken Nebel weg um zu sehen worauf er da getreten war.
    Der Nebel lichtete sich etwas und zum Vorschein kamen Schädel. Menschliche Schädel. Der ganze Boden war übersäht davon. Er hob einen der Schädel auf und auf ein Mal begann der Boden zu beben.
    Justinus musste mit seinem Gleichgewicht kämpfen als das Beben auch schon wieder aufhörte. Ein Brummen drang an sein Ohr und schlagartig färbte sich der Nebel um ihn herum von weiß in dunkles Rot um. Er leckte sich über die Lippen und schmeckte Blut, unwillkürlich begann er mit den Zähnen zu fletschen aber was dann kam überraschte ihn.
    Vor ihm lichtete sich der blutige Nebel und zum Vorschein kam Chizuri. Sie stand einfach so vor ihm. Sie sah nicht ganz so aus wie bei ihrer letzten Begegnung. Zwar trug sich noch dieselben Kleider und auch ihr Haar hatte sich nicht geändert jedoch blutete sie aus unzähligen Schnitten, ihre Kleider waren Blutgetränkt und von ihren Armen tropfte das Blut auf die Schädel am Boden. Das Auffälligste waren jedoch ihre Augen, oder das Fehlen. Blutige, leere Höhlen starrten ihn an.

    „Justinus!“ begann Chizuri ihn anzusprechen. „Der der sich anschickt vom Schaf zum Hirte zu werden!“
    Justinus zog sein Beil „Wer bist du?“ fragte er mit einem Knurren
    Chizuri zog verärgert die Augenbrauen zusammen „Erkennst du deinen Herrn nicht wenn er vor dir steht?“ fragte sie verärgert und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn.
    „Auf die Knie Unwürdiger!“ befahl sie ihm und unterstrich die Anweisung mit einer Geste.
    Augenblicklich verkrampften sich seine Muskeln und unter heftigen Schmerzen sank Justinus auf die Knie. Unfähig sich zu bewegen sah er zu wie Chizuri vor ihm tief in die Knie ging und einen der Schädel vom Boden aufhob. Sie wog den Schädel in der Hand und strich beinahe liebevoll darüber.
    „Du hast mir bisher gute Dienste geleistet. Es war mir schon immer eine Freude deinen Werdegang zu verfolgen. Genau wie deine Brüder warst du stark, gläubig und voller Mordlust.“ Ihre leere Augenhöhlen starrten ihn direkt an.
    „Doch an dir war noch etwas. Etwas was den anderen gefehlt hat. Kannst du dir vorstellen was es ist?“ fragte sie ihn. Justinus konnte nicht antworten denn die Spannung in seinen Muskeln nahm nochmals zu sodass er glaubte, dass seine Knochen jeden Moment brechen mussten.
    „Anders als die anderen reichte dir bloßes Blutvergießen nicht! Du wolltest mehr! Du willst dich entwickeln!“
    „Woher….?“ Presste Justinus noch immer unter den heftigen Krämpfen leidend hervor.
    Chizuri richtete sich langsam wieder auf und schritt bedächtig um den knienden Justinus herum ohne den Schädel aus der Hand zu geben.
    „Du bist wie ein Neugeborenes, fast blind und taub, rein und völlig unwissend! Ich weiß alles über dich. Ich weiß es weil dein Geist, dein Körper und deine Seele mein Eigentum sind. Du bist ein geweihter Ritter des Chaos…“ er spürte ihren Atem genau neben seinem Kopf „…und du bist mir geweiht!
    Du hattest meine Prüfung bestanden, mit Bravour! Ich gab dir von meinem Blut zu trinken und pflanzte einen Marker in deine Seele. Ich verleihe dir Stärke, schüre deinen Hass und machte dich zu meinem Champion. Im Gegenzug verzerrte ich einen Teil deiner Seele und ersetzte ihn durch meinem Marker. Du bist mein wandelnder Blutaltar Justinus und jedes Leben das du nimmst, wird mir geopfert!“

    Justinus riss die Augen auf als er erkannte was da vor ihm stand. Ein Erzdämon des Chaos. Sein dunkler Gott stand vor ihm. Die schmerzhafte Spannung in Justinus ließ schlagartig nach und Justinus fiel auf alle viere.
    „Du hast mir schon viele Seelen geschenkt, schon bald kann ich wieder meine feste Form annehmen!“
    „Feste Form?“ fragte Justinus keuchend
    Der Dämon wandte sich zu ihm um „Das was du siehst dient deinem begrenzten Verstand lediglich als Hilfe!“
    Der Nebel. Justinus verstand nun. Der Blutnebel war der Dämon, er umgab ihn, er atmete ihn. Er kämpfte sich wieder hoch.
    „Wie werde ich mehr?“ fragte er seinen Herrn
    „Noch bist du nicht so weit zum Gesalbten zu werden! Gehe deinen Weg weiter wie du es vorhattest. Lerne….. reife und bring mir die Seele des Grauen Wächters. Ich will seinen Schädel haben!“
    „Ein Grauer Wächter?“ fragte Justinus
    „Der Zwerg aus der Schenke! Bring mir seinen Schädel und bring mir blutige Opfer dar und ich werde dich mit Geschenken überhäufen und dir verraten wie du zum Gesalbten wirst….“ Der Dämon legte seine Hand auf seine Brust „Suche die anderen und wage es nicht mich zu enttäuschen!“
    „Welche Andere?“
    Der Dämon wollte antworten doch dann sah er auf, als ob er etwas gehört hätte. Er verzog wütend das Gesicht und gab zähnefletschend einen gutturalen Laut von sich.
    „Jemand ist bei dir…….töte ihn!“
    Auf ein Mal fuhr aus der Hand des Dämons eine Hitze die direkt in seine Brandnarbe schoss. Es fühlte sich so an als ob es ihm erneut eingebrannt werden würde. Justinus biss die Zähne zusammen gab ein wütendes Knurren von sich. Genau wie die Hitze in seiner Narbe zunahm, schwoll auch sein Hass ins unermessliche an. Die Hitze schwoll immer weiter an, Geruch von verbranntem Fleisch drang in seine Nase und er hörte es unter seiner Rüstung knistern. Er fiel auf die Knie und ballte vor sich die Fäuste. Vor Hass und Schmerz begann er schließlich einen gewaltigen Schrei auszustoßen.


    Er riss die Augen auf und fand sich schweißgebadet auf dem Bett im Gasthaus liegend vor. Sein Herz raste und er spürte neben dem abebbenden Schmerz nur Hass. Das Bett knarzte als sich Justinus erhob. Die Brandnarbe in Form des achtzackigen Sterns auf seiner linken Brust strahlte noch immer eine deutliche Hitze aus doch war von verbranntem Fleisch keine Spur, die Narbe war einfach nur…… heiß.
    Er war noch immer so mit den Eindrücken beschäftigt dass er den Mann in Templerkleidern erst jetzt bemerkte. Der Man kniete vor seiner Truhe und hielt das Buch seines Kults in der Hand.
    Er ging auf den Templer zu, dieser ließ das Buch los und verpasste ihm einen Schwinger. Justinus Kopf flog zur Seite. Der Templer setzte nach indem er ihm einen Hieb in die Flanke gab, mit dem Bein seitwärts ihm ins Knie trat. Der Chaosritter fiel auf sein Knie und der Templer schlug ihm mit einem abwärtshaken ins Gesicht.
    Justinus spürte den Schmerz der Schläge nur entfernt am Rand, sein brennender Hass übertönte alles andere. Er richtete sich wieder auf als der Templer erneut nach ihm schlug.
    Diesmal packte er aber die Faust des Geistlichen mit seiner Pranke. Seine Hand schloss sich um die Faust des Mannes wie ein Schraubstock und er verdrehte die Faust und den Arm des Mannes zur Seite. Der Templer verzog schmerzerfüllt das Gesicht und Stöhnte auf. Justinus Faust krachte mit aller Macht in das ungedeckte Gesicht des Templers und schmetterte ihn zu Boden.
    „Frohlocket Templer! Eure Sklaverei für den falschen Gott ist zu einem Ende gekommen!“ rief Justinus und packte den Kopf des Templers, schmetterte den Kopf gegen die Wand und schleuderte so heftig gegen die Tür, dass diese zerbarst. Stöhnend kam der Man auf dem Flur zum Liegen.
    Die zweifelnden und angsterfüllten Augen des Templers ruhten auf der Brandnarbe auf seiner Brust.
    Justinus trat auf den Flur wo nun auch die merkwürdige schwarzhaarige Frau stand. Justinus stieg über den Mann und schlug mehrmals kräftig auf ihn ein.
    „Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Haß, dann laß mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen!“ flüsterte er beinahe, packte das Gesicht des Templers mit beiden Händen und begann mit all seinem Hass zuzudrücken.
    „Der Moment der dunklen Herrlichkeit ist nahe, und bis dahin bleibt dir nichts mehr zu tun, als dich dem Chaos zu unterwerfen. Aber beeile dich, denn die Zeit bis zum Erscheinen des Chaos wird nurmehr in Herzschlägen gemessen!“

  2. #22
    DA-FRPG Only Avatar von Gerret Thalos
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    Binnen Sekunden hatte sich das komplette Szenarion verändert gehabt. Im ersten Moment war Gerret noch im Vorteil gewesen und hatte den Chaos Ritter überrumpelt gehabt, er konnte sogar einige harte Treffer landen die den Barbaren in die Knie zwangen, doch innerhalb eines einzigen Augenblickes war dieser im Stande gewesen das Blatt mit einer gut platzierten Kopfnuss zu wenden, gerade als der Templer im den Garaus machen wollte.
    Gerret war von dem Treffer benommen, was es dem Chaoten wieder herum ermöglichte seinerseits eine Offensive zu starten. Und Offensiv war scheinbar sein Fachgebiet. Selbst bei vollem Bewusstsein wäre der Templer den massiven Hieben und Schwüngen seines Gegners unterlegen gewesen und so dauerte es nicht lange bis dieser Gerret weich und marode geprügelt hatte.

    Als Gerret sich endlich wieder fangen konnte und begann die Umwelt um sich herum klarer wahrzunehmen musste er feststellen das sich die beiden mittlerweile im Flur der Oberen Etage befanden und das die Karten nicht gerade zu seinen Gunsten standen. Der Chaos Anhänger hatte ihn zu Boden geworfen, triumphierte über ihm und versuchte die Saat seiner dunkleren Worte in ihm zu pflanzen, doch da war er an den falschen Templer geraten. Gerret lies sich nicht korrumpieren und vom rechten Glauben abbringen nur weil ein muskelbepackter Ketzer über ihm Reden hielt. Als ob dieser Gerrets Gedanken gehört hatte, griff er mit beiden Händen nach dem Gesicht des Templers um dann mit aller Kraft zuzudrücken. Mit einem gezielten Kniestoß in die rechte Flanke des Chaoten konnte er ihn jedoch von sich herunter stoßen und für eine Sekunde betäuben da der Treffer ihm die Luft aus den Lungen gepresst hatte. Der Templer hatte die bedrohlich rot pulsierende Narbe auf dem Körper des Ketzers nicht übersehen gehabt, doch war jetzt nicht der Zeitpunkt um sich mit verzauberten Runen auseinander zusetzen, dafür würde später noch genügend Zeit sein.

    Gerret rappelte sich wieder auf die Beine und wand sich direkt wieder dem Krieger zu, der sich ebenfalls gerade wieder erholt hatte. Um ihm einen Schritt voraus zu sein preschte der Templer direkt nach vorne und konnte den Chaos Anbeter so mit einem Schulterstoß von den Beinen holen. Die Attacke war allerdings etwas heftiger ausgefallen als er es geplant hatte und so krachten die beiden unter Ohrenbetäubendem Lärm geradewegs durch die nächste Holztür, hinter der sich ausgerechnet die dunkelhaarige Frau von zuvor aus dem Schankraum befand. Offensichtlich hatte sie den Kampf der beiden Männer durch den Türspion verfolgt gehabt und war nun unter der Wucht der Tür und den beiden Kämpfern begraben.
    Erstaunlicherweise war es der Chaos Krieger der sich als erster wieder aus dem Haufen aus Fleisch, Holzspan und Eisen wieder erhob und packte Gerret direkt am Haarschopf, um ihn ein kleines Stück hinter sich her zu schleifen. Dann zog er ihn, nach wie vor den unerbittlichen Griff in die Haare haltend und unter einem aus Schmerz geborenen Aufschrei des Templers zurück auf die Beine, nur um dessen Kopf im Anschluss mit aller Kraft die er aufbringen konnte in die Wand zu rammen.
    Holz, Mörtel und Blut spritzten durch den Raum und Gerret sank wie er dort in der Wand hing einfach in sich zusammen. Offensichtlich nicht ganz zufrieden mit seinem Werk schritt der Chaot über die nach wie vor unter der Tür liegenden Frau hinweg und zurück in sein Zimmer.

    Es dauerte noch einige Sekunden bis das Leben in diesen Raum zurückkehrte und sich sowohl die Frau als auch der Templer regten. Gerret spürte das er wohl eine Platzwunde im Gesicht haben musste und konnte das Blut schmecken wie es in seinen Mundwinkel rann. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie die Frau aus dem Schankraum die Tür unter der sie begraben worden war zur Seite schob. Sie trug aus welchem Grund auch immer nach wie vor ihre Panzerung, welche ihr in diesem Fall wohl tatsächlich das Leben gerettet hatte. Viel schlimmer war jedoch das er auch sah wie der Chaos Krieger zurückkam. Er war lediglich in sein Zimmer gegangen um seine Kriegsaxt zu holen.
    In dem verzweifelten Versuch sich gegen seine wohl anstehende Enthauptung zur Wehr setzen zu wollen riss Gerret mit seinen Händen eines der Bretter aus der Wand und schlug damit in Richtung des Kämpfers, gerade als dieser zum Schwung mit seiner Axt ausholte. Der Treffer war schwach und abgesehen von etwas Blut das aus der Wange des Kultisten tropfte war das einzige was er erzielt hatte ein boshaftes und verzerrtes Lächeln auf dessen Gesicht zu zaubern. Offenbar gefiel ihm die Tatsache das der Templer den Kampf noch nicht aufgegeben hatte.
    Einen weiteren Schlag mit dem scharfkantigen Brett konnte er jedoch mit seiner bloßen Hand abwehren ohne dabei die Miene zu verziehen, verpasste dem Templer einen weiteren harten Kopfstoß und zog ihn sodann am Gürtel aus der Wand und in Richtung Fenster.

    Gerret war längst wieder in Ohnmacht gefallen und spürte daher weder das Splittern der Scheibe noch den Aufschlag auf dem harten Straßenboden des Gesindeviertels.

  3. #23
    DA-FRPG Only Avatar von Gerret Thalos
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    Es dauerte bis zum frühen Morgen bis Gerret wieder erwachte. Er war bereits mehrere Minuten wieder bei Bewusstsein bis sein Körper wieder anfing die Welt um ihn herum wahrzunehmen und erst weitere Minuten danach war er wieder in der Lage sich zumindest einmal leicht zu regen. Sein Körper fühlte sich an allen nur erdenklichen Stellen zerstört und gebrochen an und sein Gesicht brannte als ob es die letzten Stunden über einem offenen Feuer gegrillt worden war. Wenn er sich selbst in dieser Situation hätte beschreiben müssen, sein Urteil wäre katastrophal gewesen. Aber zumindest hatte er den Sturz und den ungleichen Kampf gegen den Chaos Krieger überlebt, auch wenn er sich sicher war das dieser davon ausging den Templer getötet zu haben.
    Gerret hatte schon so manche Schlacht ausgetragen, auch bereits gegen Krieger die bei weitem gefürchteter oder trainiert waren als es der Chaot gewesen war und triumphiert, aber der Zorn den dieser Mensch auf den Templer entfesselt hatte war eine gänzlich neue und überaus schmerzhafte Erfahrung für ihn gewesen. Eine Erfahrung aus der er definitiv eine Lehre zog, sollten die beiden sich noch einmal im offenen Kampf begegnen. Und auch wenn er in diesem Moment sich noch nicht darüber bewusst war, oder viel mehr sein konnte, so war es doch genau das worauf Gerret aus war. Dem Chaos Kult musste Einhalt geboten werden, so viel stand fest. Dies war seine Aufgabe als Anhänger der Kirche Andrastes, als Diener des Erbauers, als Templer.

    Vorsichtig erhob er sich von dem Gemisch aus Steinen und Schlamm auf dem er gelandet war und musste zu seiner eigenen Überraschung feststellen das nichts gebrochen war. Er blutete, jedoch nicht in einem Maße als das es bedenklich wäre. Der Erbauer war wahrhaftig mit ihm.
    Dieser Gedanke war es der ihn mit einem Schlag wieder in die Realität zurückholte. Er erinnerte sich an den Kampf der in der Nacht stattgefunden hatte, an die Niederlage die er hatte einstecken müssen aber vor allem an die Wut die in den Augen seines Gegner getobt hatte und die Gefahr die von der Rune auf seiner Brust und Rüstung ausgegangen war und noch viel schlimmer, weiterhin ausging.
    Gerret setzte sich auf und prüfte grob seinen Körper nach Brüchen oder Schnittwunden und auch hier musste er überrascht feststellen das, soweit er es selbst beurteilen konnte alles in Ordnung war. Mit Sicherheit schuldete er diesen für ihn äußert erfreulichen Zustand der Lederrüstung die die Kirche für ihn hatte anfertigen lassen, die ein wahres Prachtstück der Rüstungskunst war. Lediglich einige Knochen waren geprellt, aber das war unvermeidlich gewesen bei einem solchen Sturz wie er ihn nun hinter sich hatte. Der Templer wog ab was nun seine Optionen waren. Zum jetzigen Zeitpunkt war der Trumpf auf seiner Seite. Mit Sicherheit wogen sich die Chaoten nun in der Sicherheit den einzigen Mitwisser erledigt zu haben.
    Für eine kurze Sekunde wunderte er sich das sie nicht nachgesehen hatte ob er tatsächlich tot war, aber dann musste er daran denken das dieser Kult berüchtigt dafür war eitel und selbst überschätzt zu handeln und gewann dadurch noch weiter an Zuversicht auf der richtigen Seite zu stehen.

    Er klopfte sich so gut es ging den Dreck und Staub der Straße von der Kleidung, prüfte seine Ausrüstung nach seinen Wertsachen und Habseligkeiten, immerhin bestand die Chance das jemand die Gunst der Stunde hatte nutzen wollen um die „Leiche“ ihrer weltlichen Güter zu berauben, doch alles war noch genau da wo er es zuletzt hin getan hatte und selbst seine kleine Geldbörse war unangetastet geblieben. Wieder einmal zeigte sich das die Stadtelfen vollkommen zu unrecht als lausiges Diebesvolk abgetan wurde. Gut, geholfen hatte ihm auch niemand, das musste sich der Templer eingestehen doch das war nach zu vollziehen. Die Strafe für das Entweihen eines kirchlichen wäre enorm ausgefallen und das war definitiv nicht im Interesse der Elfen, eben gerade weil ihr Ruf bereits schlecht genug war. Das Plündern eines hohen Templers hätte durchaus das Potential das gesamte Gesindeviertel in komplette Ungnade zu stoßen, ein Risiko das niemand hier bereit war einzugehen für ein paar läppische Geldstücke.

    Gerrets nächste Station sah nun vor das er zur Kirche in dem Marktviertel zurückkehren würde, um dort die Ereignisse der letzten Nacht zu schildern, die anderen Templer und Priester vor dem wieder erwachen des Chaos Kultes zu warnen und im aller besten Fall sogar zu bewahren. Er hoffte inständig das die Gläubigen dort auf seine Worte hören würden und im womöglich sogar einige Kämpfer abstellen könnten um den Kampf zum Chaos zu tragen.

  4. #24
    DA FRPG only Avatar von Justinus
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    Barfuß und noch immer lediglich den Lendenschurz tragend eilte Justinus mit dem Beil in der Hand durch die dunklen Gassen der Stadt. Er musste den Templer finden.
    Vor seinem inneren Auge sah er noch immer wie der Templer beinahe in Zeitlupe aus dem Fenster fiel und nun fehlte von ihm jede Spur. Keine Menschenseele war zu sehen, weder Bettler, Aussätzige noch Templer. Immer unruhiger werdend suchte er auch nie angrenzenden Gassen ab, scheuchte aber nur ein paar Ratten auf. Schließlich konnte er seinem wachsendem Zorn nicht mehr standhalten und stieß einen markerschütternden Schrei aus der noch weithin hörbar war und von nichts anderem als seinem Blutdurst und Zorn kündete.

    Seine Schritte fraßen den Weg zurück zum Gasthaus, die Stufen hinauf und das Zimmer in dem er mit dem Templer gekämpft hatte.
    Noch immer stand diese merkwürdige Frau da. Sie sah den wütenden Justinus auf sich zueilen und verzog keine Mine als er sie brutal niederschlug, am Hals packte und auf den Tisch presste.
    Der Chaosritter holte mit seiner Axt aus. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein bitteres Lächeln ab als er daran dachte ihr das Beil in den Schädel zu rammen als ihm die Worte seines Herrn wieder in Erinnerung kamen
    …suche die Anderen…
    Er beugte sich über sie und besah sich diese Frau noch einmal ganz intensiv, er besah sich ihren Körper und suchte nach einem Anhaltszeichen ob sie es war die er suchen sollte.
    Justinus musste schwer schlucken als er, gegen seinen Willen, vom Blutakt absah. „Wer seid ihr, was seid ihr und wem dient ihr?“ fragte er so neutral wie er konnte. Eines war aber klar: Sollte ihm die Antwort nicht gefallen würde er noch heute Zeit und Gelegenheit finden einen Blutaltar zu bauen.

  5. #25
    DA-FRPG ONLY Avatar von Kahaba
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    Über und über mit Naben bedeckt stapfte der Riese zurück in die Gastwirtschaft. Unsanft ging er mit Kahaba um. Er schleuderte sie wie eine Puppe durch die Gegend, ehe er sie am Halse fest auf einen Tisch presste. Ihr blieb die Luft weg aber das Lächeln blieb. Sie besah sich schon die glänzende Klinge seiner Axt, als er plötzlich inne hielt und offensichtlich widerwillig von ihr abließ.
    "Wer ich bin ist nicht wichtig.", keuchte sie.
    "Doch dass Ihr nicht im Stande seid, eine alte wie mich zu töten zeigt, dass ihr euren Weg zum Chaos zweifelt."
    Langsam schob sie sich zwischen ihm und dem Tisch daher. Immer den Blick fest auf seine blutlüsternden Augen gerichtet.
    "Schließt euch mir an und Ihr werdet eure Zweifel besiegen. Das Chaos wird euch belohnen."
    Sie erwartete seine Antwort voller Freude, obgleich sie nun positiv oder negativ ausfallen würden. Denn egal wie er sich entscheiden würden, er würde seinen Herren dienen. Ihre Hand glitt an ihren Rücken, sie schloss die Finger um das Kürschnermesser im Gürtel. Sollte seine Antwort ihr zum Nachteil gereichen, so war jedoch zumindest gewillt, seinem Durst nach Kampf entgegen zu kommen.

  6. #26
    DA FRPG only Avatar von Justinus
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    Sie war es. Sie war es tatsächlich. Sie war es, die er suchen sollte und die dafür bestimmt war ihn bei seiner Aufgabe und seiner Suche zu begleiten. Justinus war sich dessen absolut sicher.
    Er ließ von ihr ab und besah sich erneut ihre Erscheinung. Er hatte noch nie andere Kulte außer seinem eigenen getroffen oder davon gehört. Der Kult dieser Frau musste sich elementar von seinem Unterscheiden. So trug sie keinerlei Kultzeichen, weder auf der Haut, noch auf ihrer Kleidung oder Rüstung. Allerdings wunderte das den Chaosritter nicht. So widersprüchlich, uneinheitlich und wechselhaft war das Chaos. Ihr Kult verkörperte wohl einen anderen Aspekt des Chaos.

    Während sich sein Kult den Aspekt des Blutes verschrieben hat und damit Schöpfung und Erfolg durch Krieg und Gewalt anstrebte, musste der Kult der Fremden einem völlig anderen Aspekt dienen oder wohlmöglich war sie eine Dienerin alle Aspekte und damit dem ungeteilten Chaos.

    „Nein!“ sprach er ruhig „Euer überleben verdankt ihr nur einer Sache! Es ist der Wille meines dunklen Gottes und damit des Chaos selbst. Der Herr des Blutes will, dass ich euch suche damit ihr mir folgt!“

    Der Herr des Blutes war einer der vier Erzdämonen des Chaos. Er ist die Verkörperung von Gewalt, Blutvergießen, Krieg, Mord – aller brutalen Aspekte des menschlichen Geistes, aber auch Rache, Gerechtigkeit, Vergeltung, Ehrlichkeit und Wiedergutmachung.
    Jeder gläubige Kultist kannte das Pantheon des achtzackigen Sterns. Neben dem Herrn des Blutes gab es noch die Herren der Ekstase, des Zerfalls und des Wandels.
    Anders als andere Dämonen sind sie keine Manifestation der menschlichen Facetten sondern wurden aus dem Chaos selbst geboren. Sie sind die Avatare der mächtigsten Emotionen die das Chaos in den Menschen zum Vorschein bringt und sie sind so alt wie das Chaos selbst.

    Justinus breitete die Arme aus „Ich bin Justinus! Geweihter Champion des Herrn des Blutes. Schließt euch mir an und gemeinsam werden wir diese erbärmliche Welt bis auf die Grundmauern niederbrennen und sie in einem tosenden Akt des Gemetzels erlösen. Wir werden den dunklen Göttern die gesamte Menschheit als Opfer darbieten.
    Wir werden ihre jämmerlichen Mauern niederreißen und ihre Städte niederbrennen! Wir werden vor ihren ungläubigen Augen die Bildnisse ihres falschen Gottes in den Staub treten und ihre Priesterschaft abschlachten. Die schwachen Elfen und Zwerge werden vor uns auf die Knie fallen und ihre Gesichter werden Grau wie Stein sein. Die Flüsse werden sich rot vor Blut färben und die Leichen werden sich stapeln, hoch wie Türme!
    Folgt mir, denn es ist der Wille des Chaos!“

  7. #27
    DA-FRPG ONLY Avatar von Kahaba
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    Ob dieser Aussichten biss sich Kahaba verzehrend auf die Unterlippe. Seine Art zu sprechen, seine Gesten schienen ihn zu einem erfolgreichen Anführer zu machen. Dennoch würde sie sich ihm nicht aufgrund seiner rhetorischen Fähigkeiten anschließen. Kahaba hatte lange Zeit ihren eigenen Kult angeführt und jemand anderes als sich selbst an der Spitze würde sie nicht akzeptieren. Kahaba schlich um den muskelbepackten Mann herum. Wie eine Katze machte sie sanfte, langsame Schritte, besah sich seinen Körper. Er hatte wohl viele Schlachten geschlagen. Die Tatsache, dass er noch lebte, war Grund genug ihn zu fürchten. Ein Grund mehr, sich seiner anzunehmen.
    "Ich bin dabei.", flüsterte sie ihm ins Ohr, wie sie ihm sanft den Rücken streichelte.
    "Nennt mich Kahaba."

  8. #28
    DA-FRPG Only Avatar von Lillith Cadi Iha
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    Als Lillith die Oberfläche erreichte hatte die Nacht bereits ihren Mantel der Dunkelheit tief über Denerim gelegt. Es war eine dieser Nächte in denen an der Küste der Nebel bedrohlich dicht aufzog und die Sicht weiß verschleierte wie ein feingewebter Seidenschal Antivianische Mätressen. Genau die Art von Wetter die die Hexe so sehr genoss, ohne Zweifel war dies ein gutes Zeichen für ihr Unterfangen. Es war noch nicht lange her das der andere Kultist das Ritual vollzogen hatte, vermutlich war er sich nicht einmal bewusst das andere die das Nichts durchstreiften die Schwingungen spüren konnten die sein gewaltsames Betreten der Wüsten hervorgerufen hatte. Die meisten Magier würden es als bloße Ahnungen abtun, andere litten in den folgenden Nächten unter düsteren Visionen oder furchtbaren Albträumen. Nur Zauberer die ein so enges Bündnis mit Dämonen eingingen so wie Lillith es getan hatte konnten es so wirklich spüren, vielleicht sogar nur sie, immerhin war ihr Geist kein gewöhnlicher Dämon der Wolllust. Ganz im Gegenteil sogar, selbst in Momenten wie diesem vermochte er es ihr subtil das Gefühl zu geben das es im ganz und gar missfiel wenn sie so von ihm dachte. Er hatte einen Namen und er wollte von ihr das sie diesen auch benutzte, aber Lillith lag ausgesprochen viel daran dem Geist ihrer Seits Gefühle zu vermitteln, er war der Gast in ihrem Körper, auch wenn die Verbindung eigentlich eher symbiotischer Natur war.

    Ein kalter Wind pfiff ihr entgegen als sie die Kapuze über den Kopf und die Maske ins Gesicht zog. Hier oben an der Oberfläche war sie angreifbar, so ganz ohne den Kult der ihre Magie doch erheblich stabilisierte. Die Elfe versuchte sich den Tag vorzustellen an dem ihre Anhänger zerschlagen würden und musste zu ihrem eigenen Missfallen feststellen das sie diese Situation vor Probleme stellen würde, aber es gab Möglichkeiten um abzuwenden das sie sich in eine Abscheulichkeit verwandeln würde und dennoch die Macht ihrer Symbiose zu bewahren. Sie musste lediglich dafür sorgen das die Geschichte so eintreten würde wie sie es zusammen geplant hatten, doch dies erforderte einiges an Arbeit. Zunächst aber musste sie diesen Zornes Kultisten aufspüren der sich in Denerim aufhielt und uralte Zeremonien abhielt. Das Ritual das er vollzogen hatte warf im Moment noch einige Fragen auf, es gehörte zu einer reihe uralter Zeremonien, aus einer Zeit in denen die Anhänger des Zornes noch Hexer unter ihres Gleichen geduldet hatten. Wenn es sich bei diesem Kultisten also tatsächlich um einen Hexenmeister des Zornes handelte wäre das ein wahrhaftiger Goldschatz für Lillith, die Macht die in solch einem alten Zauberer des Chaos inne wohnen musste konnte sie sich kaum vorstellen, vielleicht gerade so erahnen.

    Ihr Geist hatte sie in das Gesindeviertel geführt, hier war der Ursprung des Signals gewesen und hier musste sich auch derjenige befinden der ihr die Macht verleihen konnte nach der sie sich unendlich verzehrte. Um die Anzeichen des Zornes aufzuspüren brauchte es kein Geschick. Sie war noch kaum losgelaufen zerbrach nur unweit von ihrem Aufenthaltsort lautstark ein Fenster und Lillith wusste das sie auf dem richtigen Weg war. Den Spuren eines Zorniten zu folgen war denkbar simpel, man folgte einfach nur den Zeichen der Verwüstung.

    Als die Elfe an dem Ort des Geschehens eintraf war sie für einen Moment überrascht. Nur minimal abseits der Hauptstraße war ein Templer aufgeschlagen, dessen Körper von einigen Wunden überzogen war die ohne Zweifel von einem harten Kampf herrührten und sie konnte sich gut vorstellen gegen wen dieser Templer den Kürzeren gezogen hatte. Lillith zögerte nicht lange und eilte zu dem Mann hinüber. Überraschend an diesem war das sie sein Gesicht kannte, bereits unzählige Male hatte sie es in ihren Träumen gesehen, aber konnte das wirklich sein? Nein sie musste sich irren. Aber konnte sie es sich leisten sich nun zu irren?
    „Er kommt. Ich kann spüren wie sein Hass an den Wänden lodert und die Flammen seiner Wut über das Pflaster lecken.“
    „Ich weiß, um zu Ende zu bringen was er angefangen hat.“
    „Dann mach dich zum Kampf bereit. Du bist stark genug.“
    „Nein. Ich werde nicht kämpfen, nicht jetzt.“

    Lillith zog den Körper des Templers ein Stück näher zu sich, verbarg sich ihrerseits in einer dunklen Nische die die Gassen hier immer wieder hergaben und wirkte obendrein einen Verschleierungszauber. Dieser hielt zwar nur sehr kurz vor, kaufte ihr aber genug Zeit sodass der Berserker problemfrei vorbeigezogen war, er hatte noch nicht einmal daran gedacht die Nischen gründlich zu durchsuchen, sein Zorn war enorm, doch hatte er ihn auch blind gemacht und das war sein Schwachpunkt.
    Die Hexe überprüfte noch einmal ob der Chaos Krieger verschwunden war und blickte aus ihrem Versteck hervor um noch zu erkennen wie er die mächtige Axt erhoben durch die Gassen raste und hinter einer Abbiegung verschwand.

    „Wir kämpfen ein andermal und wenn es so weit ist, wird die Schlacht zu meinen Bedingungen geschlagen.“, flüsterte sie in die Nacht hinaus.
    „Seine Wut ist außerordentlich stark, ich konnte sie fast schon atmen, schmecken wie sie meinen Rachen verbrennt. Gegen ihn jetzt zu kämpfen, ohne ihn zu kennen wäre dumm gewesen. Zudem will ich wissen welches Wissen er bewahrt.“
    „Es steht außer Frage das er ein Champion ist, Lillith. Er könnte ein wertvoller Verbündeter in unserer Sache sein. Zumindest vorerst.“
    „Du hast Recht und ich habe schon einen Plan.“

    Die Elfe wand sich nun wieder dem Templer zu. Seine Wunden waren verheerend aber nicht zwingend tödlich. Die Platzwunde an seinem Kopf konnte sie nicht behandeln, nicht ohne Magie und das wäre zu riskant, er würde es bemerken wenn ihn jemand mit Magie heilte, das Templertraining hatte ihn auf genau das trainiert.
    Sie konnte jedoch seine kleineren Wunden mit Kräuterumschlägen problemlos schließen auch wenn der Schmerz wohl noch eine Weile bleiben würde. Als sie mit ihrer Behandlung fertig war zog sie kurz die Maske ab, blickte in sein Gesicht und murmelte einige Worte zu ihm. Es war keine Magie, nein, es war viel mehr ein dämonisches Versprechen. Ein Marker, den man nun noch nicht spüren konnte, eine minimale Verschiebung in seinem Geist, die ihr zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht noch einmal von Nutzem sein konnte.
    Dann verschwand die Hexe wieder hinaus in die Nacht.

  9. #29
    DA FRPG only Avatar von Justinus
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    "Ich bin dabei! Nennt mich Kahaba." Antwortete ihm die Fremde flüsternd. Justinus nahm seiner Arme wieder runter die er während seiner Ansprache ausgebreitet hatte.

    „Folgt mir!“ forderte er sie auf und ging zurück in seine Stube. Das schwarz der Nacht machte nun einem dunklen Blau Platz. Schon bald würde die Sonne aufgehen – er knurrte.
    „Gemeinsam werden wir einen neuen Weg einschlagen Kahaba! Ich habe eine Gruppe von Kämpfern ausgemacht die uneigennützig nur für das Wohl Anderer, Fremder zu leben scheinen. Diese Gruppe habe ich erfolgreich unterwandert und du wirst es mir gleich tun! Wir werden sie nach Lothering begleiten wo sie sich der Brut entgegenstellen wollen um armselige Bauern zu retten. Wir begleiten sie bis dort hin ohne ihre Schädel zu nehmen um sie zu studieren! Wenn wir wissen was die Menschen antreibt die sich dem unausweichlichen, alles dominierenden Chaos entgegenstellen werden wir das Erreichen woran unsere schwachen Vorgänger gescheitert sind:
    Eine Welt des Chaos in denen sich Dämonen und Wahnsinn frei ausbreiten können um letztlich die Menschheit ein für alle Mal zu erlösen!“

    Begann Justinus zu erklären während er Stück für Stück seine Panzerung anlegte. Schließlich stülpte er seinen Helm über. Es fühlte sich gut an wieder seine Rüstung zu tragen.
    „Sobald wir genug von diesen Schwächlingen gelernt haben werden wir sie quälen, foltern und unseren dunklen Göttern opfern!
    Verstümmeln, verbrennen, zerstören – das wird ihr Lohn sein!

    Nun Rasch! Wir müssen zum Wolfspack!“

  10. #30
    DA-FRPG ONLY Avatar von Kahaba
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    Kahaba hörte sich die Ausführungen des rauen Mannes an. Seine Worte waren voller Elan und seine Überzeugung stand außer Frage. Die schwarzhaarige Frau lauschte seinen Worten gebannt. Als er sich den Helm aufsetzte und seine Stimme dadurch ein wenig hohl klang, genoss sie sogar seinen Klang. Kahaba schnappte sich ihr Zeugs, legte den Bogen um die Schulter und band sich den Köcher um die Hüfte. Ihr Schwert glitt ebenfalls durch eine Gürtellasche. Ihre Finger glitten in eine Fackel. Für einen kurzen Moment genoss sie den Schmerz, den ihr die Fackel bereitete, ehe sie den schwarzen Ruß über ihre Augenlieder verteilte.
    "Geht voran, ich folge euch."

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