Luana verstand die beiden Zauberinnen nicht. Sie hatten wohl wirklich ein dringendes Anliege, aber wandten sich nicht an Sie. Aber gut, sie würde sich wohl auch nicht trauen. Nachdem Jester seinen Tanz und sein Lied beendet hatte und die grazile Katzendame irgendetwas murmelte, was sie nicht verstand wurde es still.
Luana hasste Stille, diese Klanglosigkeit, gab es früher immer in den Sklavenquartieren. Wortloser Terror. Sie musste etwas dagegen tun. Stille war eine Schwäche die sie kontrollieren konnte.
Die Elfe griff neben sich und hob den Gürtel auf. Neben ihrem Dolch war eine Tasche. Sie öffnete die Schnalle und holte ihre Panflöte heraus.
Sie benetzte ihre Lippen und setzte das seltene Holzstück ihrer Bardenmeisterin an den Mund.
An die Unterlippe gesetzt blies sie leicht hinein und erzeugte einen Ton. Einmal fuhr sie über alle Flötenlöcher um die Töne zu kontrollieren. Als alles perfekt klang ersann sie sich ein Lied und fing an zu flöten.
Es war ein Lied aus ihrer Heimat. Eine Ballade über die Wälder der Dales und die Schönheit des vollen Mondes. Die Stille wurde durchbrochen und ersetzt durch die Klänge der Melodie.
Luana schloss die Augen und versank in ihrem Spiel. Die Welt schien sich zu verschleiern. Das Bardentum lag ihr im Blute. Nicht nur das kämpfen und töten, seltsamerweise auf die Liebe zur Kunst und das Verlangen nach Musik und Dichtkunst.
Sie war einen Rachsüchtige Tötungsmaschine und eine Hedonistin die ihrer gleichen sucht. Doch in den Momenten des Spiels und der Melodey war sie eine andere.