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Thema: Marktbezirk

  1. #41
    Newbie Avatar von Leithil
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:28 Uhr


    Schon bald hatte Leithil die Orientierung verloren. Im blassen Licht der Laterne ihres Vordermannes sahen die Gänge überall gleich aus. Nach wenigen Metern wurde ihr klar, dass es aussichtslos war, sich die Abzweigungen zu merken, die sie nahmen. Denn diese Gänge bildeten ein ganzes verwirrendes System. Mal bogen sie links ab, mal rechts, mal ignorierte ihr Führer alle wegführenden Gänge und führte sie längere Zeit geradeaus.
    Daher begann sie, ihre Schritte zu zählen. Aber auch das gab sie dann irgendwann nach 800 oder 900 Schritten auf. Beide Männer waren äußerst schweigsam, und auch Leithil, nervös von dem was sie erwarten würde, versuchte nicht, ein Gespräch anzufangen.

    Die Welt, die sie sehen konnte, war nur so groß, wie der Schein der Laterne reichte. Die Gänge waren so schmal, dass sie nur hintereinander gehen konnten. Ein Mann allein könnte sich hier gegen dutzende Gegner zur Wehr setzen. Vor allem gegen Leute aus der Wache oder Templer, deren lange Großschwerter auf dieser Enge nicht richtig eingesetzt werden konnten.
    Die Welt, die sie hören konnte, beschränkte sich auf die leisen Fußtritte der anderen, durch den bloßen Erdboden gedämpft, und auf Ceirinns Atem, wenn sie dicht hinter ihr Luft holte.

    Leithil nutzte diese Zeit um sich, ohne an Wachsamkeit nachzulassen, in ihre Erinnerungen zu versenken. Damals gab es diese Tunnel noch nicht. Der Meister und sie hatten sich mit den anderen in dem Haus getroffen, dass sie eben verlassen hatten.

    Nach einiger Zeit blieb ihr Führer stehen und drehte sich um. Der Schein der Lampe, nun nicht mehr durch den Körper des Mannes gedämpft, blendete Leithil.
    „Wartet hier bis ich wieder komme!“, sagte der Mann. Dann löschte er das Licht. In der plötzlichen Finsternis konnte Leithil ein scharrendes Geräusch hören, dann war alles wieder still. Ihre eigenen und auch Ceirinns Atemgeräusche erschienen ihr plötzlich dröhnend laut. Sie war froh, dass Ceirinn hinter ihr stand und sie nicht alleine warten musste.

    Nach wenigen Augenblicken schwang plötzlich, zwei Armlängen vor ihr, eine Tür auf. Dahinter war nur ein Rechteck aus Licht zu sehen. Leithil trat vorsichtig vor und verließ die Gänge. Ceirinn folgte ihr und der Mann hinter ihr schloss die Tür wieder. Rasch hatten sich die Augen der beiden Elfen an die Helligkeit gewöhnt. Vor ihnen lag anscheinend ein ganz normales Zimmer.
    Links stand ein Sofa, in der Ecke gegenüber ein Tisch mit drei Stühlen. Verschiedene normale Türen führten aus dem Zimmer, doch sie waren geschlossen. Neben einem Regal waren drei Fenster in die Wand eingelassen. Als Leithil einen kurzen Blick nach draußen warf, erkannte sie nur eine ganz normale Straße. Keine Besonderheiten, die verrieten, wo sie waren. Leithil vermutete, dass sie, nach der langen Wanderung in den Gängen, den Marktbezirk verlassen hatten. Das Haus an sich war nicht reich eingerichtet, aber verschiedene Details verrieten, Leithil, dass jemand sich hier gerne aufhielt. Die Fenster waren von Vorhängen umrahmt und auf der weißen, Fleckenlosen Tischdecke stand eine Vase, gefüllt mit frischen Blumen.

    Zwei Personen, die auf dem Sofa gesessen hatten, erhoben sich. Ein Mann und eine Frau. Leithil bemerkte drei weitere Männer, die unauffällig im Hintergrund standen. Der Mann, der die Lampe getragen hatte, war einer von ihnen.
    Die Frau strich sich langsam eine Strähne ihrer schulterlangen, rotblonden, von wenigen grauen Haaren durchzogenen Mähne zurück. Der Mann, der neben ihr stand – schwarze, kurze Haare und ein kurzer struppiger Bart, legte eine Hand auf das Schwert in seinem Gürtel, während er beide Elfen mit durchdringenden grauen Augen musterte.
    Ein Gefühl des Wiedererkennens nagte an Leithils Hinterkopf. Sie konzentrierte sich darauf, um ihre verschütteten alten Erinnerungen wieder frei zu legen.
    Inzwischen war der Mann mit seiner stummen Musterung fertig und fragte (oder vielmehr, er stellte fest): „Ihr wollt also unsere Hilfe, um jemanden zu finden.“

  2. #42
    Newbie Avatar von Leithil
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:43 Uhr


    Es geschah, als der Mann beim Sprechen den Kopf ein klein wenig drehte, so dass Leithil die kleine Narbe, auf der linken Wange, halb vom Bart verdeckt, sehen konnte. Diese Narbe kannte sie! Erinnerungsfetzen schossen in ihr hoch. Wenn sie sich den Bart wegdachte, die Haare ein paar Fingerbreit länger, die Stimme ohne diesen müden Unterton... Ja, dann war das...
    Und bei der Frau! Die Haare etwas länger und ohne eine graue Strähne... Die Falten um den Mund nicht so tief, die braunen Augen etwas wacher...
    „Maeryn? Payke?“, fragte sie unsicher.
    Beide Köpfe fuhren zu ihr herum. Das Schwert des Mannes verließ die Scheide, auch die Frau hatte auf einmal ein Messer in der Hand. Sogar die drei Männer im Hintergrund zogen blank. Auf einmal zeigten fünf stählerne Klingen auf Leithil. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und fast in die Spitze ihrer eigenen Waffe, die der Mann hinter ihr auf sie gerichtet hatte.
    „Woher kennst du diese Namen?“, fauchte die Frau. Leithil hob abwehrend die Hände, während sie gleichzeitig erleichtert war, sich nicht geirrt zu haben. Das waren die Leute, mit denen ihr Meister damals geredet hatte!
    Payke trat noch einen Schritt näher, sein Schwert war nur noch eine Handlänge von ihrem Hals entfernt.
    „Beantworte ihre Frage!“, zischte er. Einen Moment war sie verwirrt, wusste nicht, warum alle so extrem reagierten.
    Als sie nicht sofort antwortete, berührte die Klinge ihren Hals. Payke musste nur seinen Arm noch etwas mehr strecken und ihre Schlagader wäre durchtrennt.
    Rasch antwortete Leithil: „Ich habe euch doch schon ein mal getroffen! Vor – wie viel? - sechs Jahren!“
    Als sie kein Wiedererkennen in den Augen der zwei aufschimmern sah, sondern lediglich bloße Feindseligkeit, fuhr sie verzweifelt fort: „Ich war nicht alleine, ich war in Begleitung, er war bei mir, ein großer Mann, braune Haare, braune Augen. Ihr habt mit ihm in dem anderen Haus gesprochen, wohin Kail uns gebracht hat.“
    Endlich – endlich, endlich, endlich – senkte Maeryn das Messer. Sie sah aus, als erinnerte sie sich, langsam, schemenhaft. „Er? Dann bist du - Leithil?“, fragte sie.
    Die Elfe nickte erleichtert. Nun senkten auch alle anderen die Waffen. Payke starrte sie unsicher an.
    „Du bist Leithil? Dann hast du dich aber wirklich sehr verändert.“
    Leithil lächelte. „Ich hoffe es. Damals war ich erst fünfzehn.“
    Maeryn kam her und umarmte Leithil herzlich. „Du hast uns wirklich einen Schrecken eingejagt. Diese Namen benutzen wir schon seit Jahren nicht mehr. Wir hatten Angst, du wärst ein Spion, der uns endlich gefunden hat. Es ist ja nicht schwer, Kail dazu zu bringen, jemandem unsere Häuser zu zeigen. Er ist einfach eine Sicherheitslücke.“ Als sie bemerkte, wie hart ihre Worte klangen, fügte sie noch hinzu: „Nicht dass er es böse meint. Er ist ein ziemlich guter Kerl, aber er schaut einfach zu gern schöne Frauen an. Man kann ihm so leicht den Kopf verdrehen...“

    Auf ein Zeichen von ihr brachte einer der Männer zwei Stühle aus der Ecke und stellte sie gegenüber des Sofas auf. Sie und Payke setzten sich darauf und bedeuteten den Elfen, sich auf das Sofa zu setzen. Als alle saßen, fragte Maeryn: „Jetzt sag mal, wo ist den eigentlich dein Begleiter vom letzten Mal?“

    Sie wussten es noch nicht. Es war vier Jahre her und sie wussten es nicht.
    „Er... Er ist gestorben.“, sagte Leithil. Es war vier Jahre her und es schmerzte immer noch. „Schon vor vier Jahren.“
    Maeryns Augen fingen an, leicht zu schimmern. Betreten von der Traurigkeit, die die andere Frau zu verbergen suchte, sah Leithil zu Boden. Sie hatten ihren Meister wohl doch besser gekannt, nicht nur dieses eine Mal gesehen. So viele Geheimnisse, von denen sie nichts wusste.
    Aber als Maeryn wieder sprach, war ihre Stimme fest. „Er war ein guter Mann.“
    Payke neben ihr nickte. „Der Beste.“ Seine Stimme wirkte hart und warm gleichzeitig. Als ob er sich an andere Zeiten erinnern würde. Schöne Zeiten, aber vergangene. Er wandte sich zu Leithil. „Wie ist es denn passiert?“
    „Dunkle Brut. In der Korcari-Wildnis. Er... er wurde von ihnen verderbt und hat sich dann selbst das Leben genommen.“

    Einen Moment schwiegen alle, jeder in seine eigenen Erinnerungen vertieft. Dann brach Leithil das Schweigen. „Dieses Haus gefällt mir besser als das andere.“
    Maeryn sah auf. „Ja, es ist schön geworden, nicht wahr? Es ist in der Nähe des Marktplatzes, aber niemand, der durch die Gänge hineinkommt, glaubt das.“
    „Ich auch nicht“, antwortete Leithil. „Wir sind mindestens 15 Minuten gelaufen!“
    Ein geheimnisvolles Lächeln setzte sich in Paykes Mundwinkeln fest. „Das gehört zur Tarnung. Das andere Haus ist nur 5 Minuten zu Fuß entfernt. Was glaubt ihr, wie oft im Kreis gelaufen seid?“
    Leithil glaubte ihm immer noch nicht, aber sie ließ es dabei beruhen. „Warum seid ihr überhaupt in einem Haus? Ist das nicht zu unsicher, vor allem mit den offenen Fenstern?“
    Der Mann lehnte sich zurück. „Glaubst du, eine unterirdische Höhle wäre unauffälliger? Wenn jemand auffälliges vorbeikommt, verschwinden alle, die nicht hier wohnen in den Gängen und Maeryn und ich spielen das alte Ehepaar, das hier friedlich seine Tage verbringt.“

    Sie tauschten noch ein paar Höflichkeiten aus. Leithil war froh, endlich jemanden gefunden zu haben, der ihren Meister gekannt hatte und ihre Trauer daher teilen konnte. Erst als Ceirinn sich ungeduldig räusperte, viel ihr der Grund für ihr Kommen ein.
    „Maeryn, Payke, ich möchte euch um einen Gefallen bitten.“
    Maeryn nickte. „Falk hat uns schon erzählt, dass ihr jemanden sucht. Wir werden unser Bestes tun, um euch zu helfen.“ Auch Payke drückte seien Zustimmung durch ein kurzes Brummen aus.
    Leithil musterte beide, dann beschloss sie, erneut auf Risiko zu spielen. Ihr Meister hatte den beiden vertraut. Er hatte mit ihnen Dinge beredet, die eindeutig gegen die Regeln der Templer waren. Beide hatten sich schon mehrmals gegen die Templer gestellt. Sie zögerte noch einen Moment, dann sagte sie, leise, zum Boden gerichtet: „Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Ceirinn hier neben mir ist eine Magierin.“
    Ein synchrones zischendes Einatmen von allen Seiten des Raumes. Auch Ceirinn war anscheinend darauf nicht vorbereitet gewesen. Bevor sie etwas einwenden konnte, hob Leithil den Blick und sah erst Payke, dann Maeryn an und fuhr fort.
    „Sie und ihr Freund wollten nach den Geschehnissen von Ostagar gemeinsam den Zirkel verlassen. Aber dann wurden sie getrennt. Und jetzt sucht sie ihn wieder, aber sie hat Angst, von den Templern gefunden zu werden... Deshalb brauchen wir eure Hilfe. Nicht nur, um ihn zu finden,sondern auch weil sie eine Möglichkeit braucht, Ferelden zu verlassen, weg von den Templern.“

    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann stand Maeryn auf und sagte: „Ihr verlangt viel. Vor allem Vertrauen. Normalerweise würden wir das nicht einfach so verschenken, aber ich kannte deinen Begleiter. Ich kannte ihn sehr gut und deshalb werde ich euch beiden vertrauen, ohne die Überprüfungen, die wir normalerweise anstellen würden.“
    Leithil wollte ihr schon dafür danken. (Sie wusste, wie es war, wenn man jemandem blind Vertrauen schenken musste. Anscheinend war Maeryns Beziehung zu ihrem Meister doch tiefer als gedacht gewesen.) Aber die rotblonde Frau erhob die Stimme und redete weiter.
    „Unter einer Bedingung. Ihr schwört mir, dass ihr uns nicht verraten werdet, weder an die Templer noch an jemand anderen, und dass ihr uns niemals bewusst Schaden zufügen werdet.“

    Leithil dachte einen Moment darüber nach. Sie hatte weder das eine noch das andere vorgehabt. Also nickte sie und sagte: „Ich schwöre.“
    Alle Blicke wandten sich erwartungsvoll Ceirinn zu.
    Geändert von Leithil (29.07.2011 um 10:21 Uhr)

  3. #43
    Newbie Avatar von Ceirinn Velaenor
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:54 Uhr


    Ceirinn hatte von Anfang an nicht gewusst, was sie von dieser ganzen Sache halten sollte. Natürlich hatte sie sich denken können, dass sie es mit Verbrechern zu tun bekommen würden, schließlich hatte die Beschreibung, die sie Kail gegeben hatte, es geradezu herausgefordert, aber das änderte nichts an dem schlechten Gefühl, dass sie dabei hatte.
    Spätestens als sie eine gefühlte Ewigkeit durch beengende, düstere Tunnel gewandert waren, ein paar zwielichtigen Gestalten folgend, hatten gewisse Zweifel von Ceirinn Besitz ergriffen. Sie hätten Kail nicht blind folgen dürfen. Sie wussten weder, wer diese Leute waren, noch wohin sie sie führten. Sollte es zu einem Kampf kommen, hätte Ceirinn mit ihrer Magie zwar einen enormen Vorteil, zumal ihre Führer nichts von den Fähigkeiten der Elfe wussten, doch danach wären sie dort unten ohne jede Orientierung gewesen.

    Was Ceirinn aber mit Abstand die meisten Sorgen bereitete war nicht die Gefahr, die von diesen Leuten ausging, sondern die Auswirkungen die es haben konnte, wenn sie jemand beobachtete oder auch nur von ihrer Zusammenarbeit erfuhr. Wenn die Templer erfuhren, dass Ceirinn sich in irgendwelchen unterirdischen Verstecken mit Schmugglern oder dergleichen traf, würde ihr Wort nicht mehr viel wert sein.

    Letztendlich verließen sie die Tunnel unter Denerim, nur um auf eine Überraschung nach der nächsten zu treffen. Zunächst befanden sie sich mit einem Mal in einem scheinbar ganz gewöhnlichen hübschen Haus in der Nähe des Marktes und bereits im nächsten Moment glaubte Leithil ihre Gegenüber zu kennen. Erst wurden Schwerter gezogen, dann plötzlich Umarmungen und warme Grüße ausgetauscht. Ceirinn konnte sich nicht ganz zusammenreimen, was Leithil und ihre ominöse Begleitung von damals verbunden hatte oder warum sie mit Maeryn und Payke zu tun gehabt hatten, aber sie zog es vor, keine Fragen zu stellen, sondern vorerst nur zuzuhören.
    Ein weiteres Mal war sie sich nicht sicher, was sie davon halten sollte, wie die Dinge sich entwickelten. Es war zu ihrem Vorteil, dass Leithil die beiden kannte, andererseits konnten sie dadurch schnell in gewisse Kreise geraten, die das Missfallen der Templer erregen konnten… ein Glück, dass ihr Verfolger ihnen wohl kaum durch die Tunnel hatte folgen können.
    Eine Weile unterhielten sich die drei alten Bekannten angeregt, bevor Ceirinn sich letztlich mit einem Räuspern bemerkbar machte. Es war verständlich, dass sie einander nach so langer Zeit viel zu sagen hatten, aber Darren hatte Vorrang.

    Leithil begann also, ihr Problem zu erklären – zumindest hatte Ceirinn das angenommen, doch die andere Elfe schien sich aus einer plötzlichen Eingebung heraus entschieden zu haben, ihren alten Freunden eine kleine Lügengeschichte aufzutischen.
    Ceirinn hätte es noch akzeptieren können, dass sie als Magierin vorgestellt wurde, aber die Behauptung, sie sei eine Abtrünnige, ging eindeutig zu weit. Was im Namen des Erbauers dachte Leithil sich dabei, so etwas in die Welt zu setzten?!

    „Unter einer Bedingung. Ihr schwört mir, dass ihr uns nicht verraten werdet, weder an die Templer noch an jemand anderen, und dass ihr uns niemals bewusst Schaden zufügen werdet.“
    Ceirinn war von Leithils Geschichte noch immer etwas überrumpelt, als auch schon das nächste Problem auftauchte.
    Leithil hatte natürlich keine Probleme, diesen Schwur zu leisten, aber was sollte Ceirinn tun?
    Sie hätte sich während des Gespräches eben vermutlich mehr Gedanken darüber machen sollen, wie sie sich Leithils Freunden gegenüber verhalten sollte, dann stünde sie nun nicht vor der Entscheidung, entweder einen Schwur zu leisten, von dem sie sich nicht sicher war ob sie ihn erfüllen konnte oder ihren gesamten Fortschritt zunichte zu machen.
    Diese Leute waren offensichtlich Schmuggler und vermutlich noch in andere illegale Geschäfte verwickelt – unter anderem darin, Abtrünnigen zur Flucht zu verhelfen. Ceirinn hätte sie im Nachhinein vermutlich ohne zu Zögern der Wache oder den Templern gemeldet, wenn es nicht Leithils Bekannte gewesen wären. Aber dürfte das etwas an ihrer Entscheidung ändern?

    Ceirinn saß stocksteif da und war vermutlich ein wenig bleich geworden, unsicher, wie sie antworten sollte. Letztendlich hing ihre Antwort aber an einer einzigen simplen Frage: Wollte sie sich diese Chance verbauen, Darren zu finden oder die Gelegenheit ergreifen, selbst wenn es ihr unter Umständen schaden konnte?
    „Ihr könnt Euch dessen sicher sein… ich werde Euch keinen Schaden zufügen.“
    Ceirinn versuchte, vertrauenswürdig zu klingen, obwohl sie absichtlich nicht geschworen oder das Thema des Verrats angeschnitten hatte. Sie wusste nicht, was sie letztendlich tun würde, womöglich hing es auch davon ab, was sich letztendlich aus dieser Zusammenarbeit ergab… aber nun war sie gezwungen, Leithils Spiel mitzuspielen und sich als Abtrünnige auszugeben.
    „Ich danke Euch, dass Ihr uns helft… glaubt ihr, dass Ihr Darren – meinen… Freund – dass Ihr ihn rechtzeitig finden könnt? Es wäre möglich, dass er mich für tot hält und Ferelden alleine verlassen will…“
    In der Tat, es konnte sein, dass er sie für tot hielt… es war sogar sicher, dass er sie für tot hielt, aber Ceirinn musste mitspielen. Das Lügenkonstrukt aufrecht erhalten, damit sie Darren rechtzeitig finden konnten
    Der Spruch „Der Zweck heiligt die Mittel“ drängte sich unangenehm in Ceirinns Gedanken, doch sie wollte sich nun kein schlechtes Gewissen einreden. Sie musste Darren finden und wenn sie dafür mit Schmugglern zusammenarbeiten musste, war es eben so.

  4. #44
    Newbie Avatar von Leithil
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:56 Uhr

    Natürlich war es gemein gewesen. Leithil wusste ja, wie Ceirinn zu den Templern und der herrschenden Ordnung stand. Treu und ergeben, nur eben im Moment gezwungen, auf krummen Wegen zu gehen. Dennoch hatte sie so schnell eingewilligt, diesen Schwur zu leisten, weil sie wusste, dass Ceirinn, wenn sie es auch tat, zumindest moralische Barrieren hatte, diese Schmuggler an die Templer zu verraten.
    Und Leithil würde alles daran setzen, Ceirinn daran zu hindern. Sie hatte Maeryn und Payke erst einmal gesehen, dennoch waren sie durch ein Band verknüpft, enger als ein Außenstehender verstehen konnte. Geknüpft von einem Toten.
    Sie würde nie, niemals, nie, nie erlauben, dass jemand Freunden ihres ehemaligen Meisters schadete. Sie hatte Ceirinn versprochen zu helfen, aber sie würde es nicht tun, wenn die Gefahr bestand, dass sie sich gegen Maeryn und Payke wandte. Deshalb war die Idee mit dem Schwur gut, auch wenn Ceirinn sich nicht daran gebunden fühlen würde.
    Aber anscheinend war die Magierin eine von den Personen, die all ihre Schwüre hielten. Und sie war sich nicht sicher, ob sie das in diesem Fall tun konnte. Deshalb war sie ganz geschickt um einen Schwur herumgekommen. Leithil hatte es bemerkt, und auch Maeryn. Die Kriegerin erkannte es an dem kurzen Seitenblick, den die Frau ihr zuwarf. Dennoch nickte sie unmerklich zurück, als Bestätigung, dass Ceirinns Worte ausreichten.
    „Ich werde Euch keinen Schaden zufügen.“ Das hatte Ceirinn gesagt. Und Leithil würde sie im Notfall daran erinnern. Und wenn das nicht half, aufhalten. Hoffentlich trift dieser Notfall niemals ein.

    All diese Bindungen... Ceirinn helfen, die Schmuggler schützen, Darren nicht gegen seinen Willen zu etwas zwingen. Was für ein Durcheinander. Wie komm' ich da wieder raus, ohne eine von diesen Aufgaben zu vernachlässigen?

    Aber das hatte noch Zeit. Es konnte gut sein, dass sich am Ende alles von allein löste. Das Problem zwischen Ceirinn und den Schmugglern würde sie wahrscheinlich gut im Griff behalten können.
    Wahrscheinlich würden Maeryn und Payke ihr sowieso nicht mehr trauen, wenn sie erfuhren, dass sie sie nach Strich und Faden belogen hatte, aber deshalb hatte sie kein schlechtes Gewissen.
    Tu, was du tun musst, und dann bezahl dafür. Es musste getan werden, um Ceirinn zu helfen und so hatte sie es getan, ohne zu zögern, ohne mit der Wimper zu zucken, mit undurchdringlicher Miene. Aber der Zahltag würde kommen. Sie hatte sich heute morgen schon so viel Verantwortung aufgeladen....

    Maeryn akzeptierte Leithils Nicken – und den scheinbaren Fakt, dass Ceirinn abtrünnig war – als genügend und sagte: „Wir können euch helfen. Wir haben tatsächlich erst heute morgen jemandem die Möglichkeit verschafft, die er braucht. Heute Abend fährt hier ein Schiff los, nach Rivain. Eigentlich sollte es schon lange unterwegs sein, aber die Abfahrt hat sich immer wieder verspätet. Wir haben die Chance genutzt, diese Person dort noch unterzubringen.“
    Sie beschrieb sie kurz und Leithil, die die Beschreibung von Darren wiedererkannte nickte.
    „Das ist der, den wir suchen.“
    Maeryn fuhr fort: „Wir könnten dich“ - sie deutete auf Ceirinn - „auch noch dort unterbringen, dann könnt ihr heute Abend zusammen aus Ferelden verschwinden. Leider wissen wir nicht, wo sich der Magier gerade aufhält. Es gibt ein paar Orte, wo er sicher ist, ich kann sie euch gleich zeigen, wenn ihr wollt.“
    Leithil hatte keine Ahnung, ob Ceirinn wollte, aber es war klar, dass sie Darren dort am ehesten finden könnten. Also erklärte sie sich rasch einverstanden, bevor Ceirinn widersprechen konnte.
    „Gut“, sagte Maeryn, „Wir können dann eigentlich auch gleich los, außer jemand von euch hat noch Fragen.“

    Rasch fanden sich Leithil und Ceirinn auf der Straße vor dem Haus wieder.
    Maeryn war noch nicht da, denn einer der Männer, Falk, hatte noch kurz mit ihr unter vier Augen sprechen wollen. Oder zumindest ohne, dass die zwei Elfen zuhören konnten.
    „Wenigstens haben wir durch die Tunnel Euren Templerfreund abgehängt.“, sagte Leithil zu Ceirinn.

  5. #45
    Newbie Avatar von Ceirinn Velaenor
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:59 Uhr


    „Wenigstens haben wir durch die Tunnel Euren Templerfreund abgehängt“, bemerkte Leithil, kaum dass sie wieder allein waren, fast als wolle sie eine Entschuldigung vorbringen wollen.
    „Darauf sollten wir besser hoffen“, zischte Ceirinn, die sich nun keine Mühe mehr geben musste, ihren Ärger zu verbergen. „denn sollte er auch nur den Hauch einer Verbindung zwischen mir und diesen Schmugglern ziehen – oder sogar davon erfahren, dass die mich für eine Abtrünnige halten…“
    Ceirinn seufzte gereizt und massierte sich mit einer Hand die Schläfen, während sie fortfuhr, ihre Sicht der Dinge darzulegen.
    „Musstet Ihr ihnen unbedingt diese Geschichte auftischen? Ich bringe mich auch so schon in genug Schwierigkeiten und langsam wüsste ich nicht mehr, wie ich den Templern das alles glaubhaft erklären sollte… ich will ja gar nicht wissen, was genau Euch mit diesen Leuten verbindet, aber hättet Ihr sie nicht einfach um einen Freundschaftsdienst bitten können ohne zu erwähnen, dass ich eine Magierin bin? Beim Erbauer, ich kann nicht glauben, dass ich mich tatsächlich mit solchen Leuten zusammentue. Ich sollte sie eigentlich augenblicklich den Templern melden… wenn wir sie nicht noch brauchen würden, verdammt.“

    Ceirinn war sich bei diesen Worten kaum noch der Tatsache bewusst, dass Leithil diese Menschen als ihre Freunde ansah. Sie verstrickte sich allmählich immer tiefer in Dinge, mit denen sie nie etwas zu tun haben wollte… Betrug, Bestechung, die Zusammenarbeit mit diesen Gesetzlosen, die selbst vor Geschäften mit Abtrünnigen nicht zurückschreckten. Allmählich fühlte sie sich selbst wie eine Abtrünnige, ständig auf der Flucht vor den Templern und angewiesen auf die Hilfe von zwielichtigen Gestalten, denen sie kaum vertrauen konnte.
    Erbauer, lass uns Darren so schnell wie möglich finden und von hier wegschaffen, bevor ich mich aus diesen ganzen Lügen endgültig nicht mehr befreien kann… spätestens sobald wir im Turm sind, kann ich alles aufklären und dieses Schauspiel beenden… Wenn es Darren inzwischen genauso ergeht wie mir, wird er hoffentlich einsehen, dass dieses Leben es nicht wert ist… und ihm geht es vermutlich noch wesentlich schlimmer.

  6. #46
    Newbie Avatar von Leithil
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    Denerim Marktplatz

    Tag 3 - 7:59 Uhr

    Sie konnte es nicht fassen. Natürlich hatte sie Ceirinn einfach als Abtrünnige ausgegeben und natürlich glaubte sie nicht, dass die Magierin das einfach so hinnehmen würde. Aber das?
    Ihre Fassungslosigkeit war ihrem Gesicht anzusehen, das wusste sie, aber die machte sich keine Mühe, daran etwas zu ändern. Sollte Ceirinn das ruhig bemerken!
    Sie fauchte ihre Antwort mehr, als dass sie sie gab.
    Wenn er auch nur den Hauch einer Verbindung zwischen Euch und den Schmugglern zieht – kostet Euch das fünf Minuten längeres Erklären, sobald Ihr wieder in Eurem Turm seid. Diese Schmuggler kostet das dann wahrscheinlich ihr Leben!“

    Sie geriet richtig in Rage. Zumindest teilweise. Ein anderer Teil in ihr wunderte sich, dass sie Ceirinns Reaktion nicht vorhergesehen hatte. Sie hatte die Magierin falsch eingeschätzt. Diesmal ging das glücklicherweise noch, aber wer wusste, was beim nächsten Fehler passieren würde?

    „Einen Freundschaftsdienst? Diese Leute riskieren für Euch ihr Leben. Glaubt Ihr wirklich, sie würden das einfach so aus Freundschaft tun, für jemanden, den sie in ihrem Leben davor erst einmal gesehen haben? Und im Gegenzug überlegt Ihr Euch, sie an die Templer zu verraten?
    Ich habe Euch versprochen zu helfen. Aber ich schwöre Euch, wenn Ihr diesen Menschen schadet – wenn Ihr sie an die Templer verkauft, um Euch fünf Minuten Erklärungen zu sparen – dann bekommt Ihr eines schönen Tages Besuch in Eurem Turm!
    Ich habe diese Menschen erst einmal in meinem Leben gesehen. Aber trotzdem würde ich mein Leben für sie geben, so wie sie bereit sind, es zu tun. Das sind die Auswirkungen von Freundschaft, echter Freundschaft, Bande, die selbst über den Tod hinaus ihre Wirkung zeigen.
    So läuft es eben in der wirklichen Welt. Und wenn Ihr das nicht versteht, dann rate ich Euch zu gehen, ganz schnell wieder in Euren Turm zu verschwinden, wo Ihr von Euren Templern beschützt werdet, wo die Wirklichkeit von Euch ferngehalten wird.
    Ihr müsst Euch entscheiden.“ Sie streckte den Arm aus und zeigte die Gasse hinab. „Geht! Geht jetzt und geht schnell! Oder versprecht mir, dass Ihr den Templern nichts über Maeryn und Payke erzählt!“

    Schwer atmend verharrte sie, alle Entschlossenheit in ihrem Blick auf Ceirinn gerichtet. Sie wagte nicht zu blinzeln, obwohl sich mittlerweile in ihr ein mulmiges Gefühl breit machte. Sie war in ihrer Tirade zu weit gegangen. Es war gefährlich, wenn die Magierin jetzt zu den Templern zurück stapfte. Das war nicht ihre Absicht gewesen. Aber jetzt konnte sie nicht mehr zurück.
    Warum habe ich mich in den letzten Tagen so schlecht unter Kontrolle? Seit vier Jahren war sie innerlich nicht mehr ausgeglichen, aber wenigstens hatte sie es vor allen anderen verstecken können.
    Warum gerade jetzt?, dachte sie, während sie Ceirinn immer noch fest entschlossen in die Augen sah. Bei den Göttern, warum gerade jetzt?

  7. #47
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    <-- Hafenbezirk

    #Die junge Magierin blickte zu Karàsvina herüber. Ihr war nicht entgangen, dass sie sie beobachtete. Das verunsicherte Melina nun schon die ganze Zeit und irgendwie nervte sie das auch. Stand ihr das Wort "Abtrünnige Magierin" irgendwie auf die Stirn geschrieben?
    Sie seufzte und beschloss, diese Unsicherheit beiseite zu schaffen.

    "Hört mal, Karàsvina! Ich möchte Euch wirklich nicht zu nahe treten und vielleicht täusche ich mich auch...doch ich glaube Ihr starrt mich an. Warum tut Ihr das? Erinnere ich Euch womöglich an jemanden oder habt Ihr eine Frage an mich? Nur zu, sagt mir, was Ihr wissen wollt und wir können diese scheußliche Anspannung vielleicht endlich aus der Welt schaffen!"

    Melina Terrana hielt inne und blickte ihr Gegenüber durchdringend an.

  8. #48
    DA-FRPG only Avatar von Karàsvina Zwielichtstochter
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    <-- Hafenbezirk; Eine Seitenstraße auf dem Weg zum Marktplatz

    Als Melina den Blick wandte, blitzten deren grüne Augen kurz auf. Dann seufzte sie und richtete eine Frage an Karàsvina, dass diese doch ausspeyen möge warum sie sie die ganze Zeit anstarrte. Die Hexe blieb schlagartig stehen, streckte das Kreuz durch und schaute ihrem Gegenüber fest in die Augen. Hinter den ihren, einem SChleier aus Gelb huschten Gedanken schattengleich hin und her, whisperten in ihrem Geist herum:
    Und was jetzt? Offenbahre, dass du weißt was sie ist! Das könnte sie erschrecken. Süße, du erschreckst dauernd Leute, was macht eine mehr? Sie macht einen netten Eindruck, ich könnte offenbahren dass ich eine Verbündete der Communitas bin. Wahrscheinlich gehört sie ohnedies dazu, es wäre schon ein wahrlich eigenartiger Zufall, sollte sie einfach so in das 'Wolfspack' gestolpert sein. Aber wenn nun doch nicht?

    Sie ging plötzlich in die Knie und neigte den Oberkörper zur Seite, schaute Melina schief von unten herauf an. Und lächelte ein eigenartiges Lächeln, ein Lächeln wie es Katzen im Gesicht haben, wenn sie mit lebendigen Mäusen spielen.

    "Verzeih, mir ist lediglich etwas aufgefallen." Sie schob ihren Oberkeörper nach vorn, ganz nah an Melina heran. Ihre rechte Hand befand sich auf Höhe der Hüfte der anderen Frau und streiften das Geflcht aus Magie, der Essenz des Jenseits welches beide Frauen umgab, als würde sie sacht eine Harfe anschlagen. Gerade stark genug, dass die andere es spüren konnte, jedoch meilenweit davon entfernt einen Zauber zu wirken. Sie schaute Melina in die Augen, kaum eine Handbreit trennte ihre Nasen voneinander.

    "Falls du eine Kirchenhexe bist, müssen wir nun wohl Blut fließen lassen, andernfalls...", sie legte ihren Kopf schief, ihre Lippen befanden sich direkt neben Melinas Ohr, "...Hast du vor mir nichts zu befürchten."

  9. #49
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    Der Blick der jungen Magierin wurde von einem Moment auf den anderen ernst. Sie trennte bestimmt die magische Verbindung zwischen ihr und der Hexe und trat zwei Schritte zurück.
    Sie senkte ihre Stimme.
    "Wer seid Ihr? Woher soll ich wissen, dass ich Euch trauen kann?", zischte Melina ihr Gegenüber an.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Auch Karàsvina schien magisch begabt zu sein und sie hatte das nicht gespürt? Melina ahnte, dass ihre Fähigkeiten beiweiten noch nicht ansatzweise so gut asugeprägt waren, wie sie sich vielleicht erhofft hatte. Und womit musste sie nun rechnen? Karàsvina hatte zwar geäußert, dass sie wohl nichts mit der Kirche und den Templern zu tun hatte, doch konnte sie noch immer ein Spitzel sein, der sich nicht ehrlich offenbarte. Ihre Fähigkeiten ihre Magie so kontrolliert zu uterdrücken, könnten auf diese Tatsache hindeuten.
    Melina packte die nackte Angst. Sie musste schlucken. Wenn sie sich hier wehren müsste, hätte sie keine Chance. Ihre Fähigkeiten beschränkten sich auf eine fortgeschrittene Heilkunst. Ihr Standard Angriffszauber war eine schwache Flamme, die gerade einmal dazu ausreichte ein Lagerfeuer zu entzünden.
    "Sprecht!", forderte sie Karàsvina erneut auf.

  10. #50
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    Melina reagierte heftiger als der Dämonenmann in der Schenke, zog ihre Magie völlig zurück, ehe sie in Angriffshaltung ging. Karàsvina reagierte instinktiv, nahm eine geduckte Halung ein und spreizte die Hände nach hinten. Es war eine ihrer zahllosen Eigenarten, ihre Hände beim hexen zu benutzen.

    "Wer seid Ihr? Woher soll ich wissen, dass ich Euch trauen kann?"

    Die Hexe legte den Kopf schief, sie grinste immer noch. Zwar wusste sie immer noch nicht, ob Melina eine Kirchenhexe war, aber nichts desto trotz machte das Spaß!

    "Ich bin Karàsvina Zweilichtstochter, ich stamme aus der Wildnis des Brecilienwaldes." Ihre Stimme war rau und klar, ihre Kopf legte sich zur anderen Seite schief.
    "Ich bin in der Wildnis aufgewachsen und habe im Zwielicht der Dämmerung die Magie entdeckt." Sie lies langsam die Arme sinken, während ihr Oberkörper sich aufrichtete.
    "Die Stadtmenschen sowie die Stämme des Südens haben einen Namen für unsereins: Sie rufen uns die 'Hexen der Wildnis'."
    Sie stand nun auf den Zehenspitzen, die Ellenbogen am Körper anliegend, die Unterarme abgespreitzt.

    "Und nun antworte du mir: Beugst du dein Knie vor der Kirche? Wird nun Blut fließen? Oder...", sie biss sich auf die Unterlippe. Zum Einen hatte sie beinah die Communitas verraten, zum Anderen sah sie etwas was ihr gar nicht gefiel: Eine Frau die einen Korb trug war stehen geblieben und schaute sie an, die Augen weit aufgerissen. Der Junge, den sie an der Hand hielt starrte Karàsvina an, die Angst flackerte aus seinen Augen. Alle Farbe wich aus der Hexe Gesicht. Was sollte sie nun tun? Sie hatte sich gerade vor den Stadtmenschen als Hexe offenbahrt. Und dann war da noch Melina...

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